DE39621C - Neuerung an Ziegelstreichmaschinen - Google Patents
Neuerung an ZiegelstreichmaschinenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 80: Thon- und Steinwaaren-Industrie.
Neuerung an Ziegelstreichmaschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. September 1886 ab.
Bei den bisher bekannten Maschinen zur Herstellung von Mauersteinen wird durch die
allgemein übliche schraubenförmige Anordnung der Flügel im Thonschneider das zu verarbeitende
Material in Form eines gewundenen Stranges in die Ziegelform eingeführt bezw.
geprefst, so dafs Steine entstehen, die von der Mitte an aus immer gröfser werdenden runden
Lagen Thon bestehen und daher schwierig zu bearbeiten sind. Um diesen Uebelstand zu beseitigen,
sind die Flügel im Thonschneider so angeordnet, dafs diese einen Strang von dem Material nicht bilden, und aufserdem sind unten
an den Thonschneiderwellen je zwei Flügel so schräg befestigt, dafs diese das Material in ganz
ähnlicher Weise in die Form streichen, wie man es mit der Hand thut.
Bei der dargestellten Maschine sind im Thonschneider A drei Wellen α (bei gröfseren Maschinen
auch mehr) mit Flügeln α2 angeordnet,
welche mittelst der Räder b bl &2 c c1 d und e
in Bewegung gesetzt werden. Die Wellen tragen aufserdem an ihren unteren Enden je
zwei schräg gestellte Flügel a1, welche das Material in die darunter befindliche Form hineinstreichen,
während die übrigen Flügel dasselbe durcharbeiten und nach unten befördern.
Der Thonschneider läuft unten konisch zu und läfst hier zwei Oeffnungen von der Gröfse je
eines Ziegels, unter welchen sich, mittelst Räder auf Schienen//1 laufend, zwei Wagen ggl
durch einen Hebel h hin- und herbewegen lassen. Der Hebel h sitzt zu diesem Zwecke
fest auf der Welle i, von welcher aus ein Arm k, der oben mit einer Rolle Z versehen
ist, nach einer am Wagen g befestigten Schleife m führt. Neben der Welle i ist eine zweite
Welle i1 im Gestell der.Maschine gelagert, von
welcher aus ein zweiter Arm k1 nach dem Wagen g·1 führt. Da auf beiden Wellen i
und P sich je ein Zahnrad η bezw. n1 befindet,
so wird bei einer Bewegung des Hebels h der eine Wagen g nach vorn, der andere gl nach
hinten sich bewegen. Die Wagen tragen vorn je eine Form 0 bezw. o1, welche demnach abwechselnd
unter die Oeffnung des Thonschneiders kommen und gefüllt werden. Unterhalb
jedes der Wagen, genau unter den Oeffnungen des Thonschneiders, liegt eine Platte p, p1,
welche, wenn sich eine Form unter dem Thonschneider befindet, diese nach unten hin abschliefst.
Das Entfernen des in der Form befindlichen Steines erfolgt durch folgende Vorrichtung:
An der vorderen Seite der Maschine befindet sich ein Ständer q, an welchem zwei Arme q1
drehbar sind, die eine Stange r führen, an welcher sich unten das Druckbrett s befindet;
mittelst eines Hebels t kann die Stange r mit dem Druckbrett s nach unten bewegt werden,
wobei das letztere den Stein aus der Form herausdrückt und dieser auf eine elastisch gelagerte
Platte u gelangt, von wo aus er fortgenommen wird. Eine um r gewundene Spiralfeder bringt das Druckbrett nach dem
Loslassen des Hebels t wieder nach oben. Darauf wird die Druckvorrichtung um den
Ständer q nach der anderen Seite gedreht und auch hier aus der inzwischen angelangten Form
der Stein herausgedrückt.
Wie die Fig. 5 bis 8 zeigen, kann das Druckbrett so eingerichtet sein, dafs es das
Namenszeichen des Fabrikanten enthält, welches sich in den Stein eindrückt. Die Zeichen sind
durch einen Griff, welcher von Hand oder gleich von der Stange r mitbewegt wird, auf-
und abschiebbar und reinigen sich beim Zurückziehen selbstthätig von dem anhaftenden
Lehm, da sie sich an der Unterplatte des Druckbrettes abstreichen.
Der hohle Raum des Druckbrettes wird mit Wasser gefüllt, welches von hier in rings um
dasselbe laufende Kanäle und aus diesen durch passend angeordnete kleine Oeffnungen nach
unten tritt, um die untere Fläche des Druckbrettes und das Namenszeichen anzufeuchten
und so ein Anhaften des Thones zu verhindern. Die hinteren Theile der Wagen g und gl
werden, um auch hier das Festkleben des Thones zu verhindern, vom Wasserkasten ν
aus bewässert, während der Wasserkasten iv die Bewässerung der Formen besorgt und
gleichzeitig mit einem Abstreichbrett versehen ist, das durch eine Feder auf die Form bezw.
den Stein drückt. Die Bewässerung des festliegenden Bodens, der Platten ρ bezw. p1, der
Ziegelformen erfolgt aus in den hinteren Theilen der Wagen g.g^ passend angeordneten Wasserkanälen,
und sind diese Theile an der unteren Seite mit Filz belegt, welcher das Wasser ansaugt.
Die Maschine arbeitet wie folgt:
Nachdem der Thonschneider A mit Lehm gefüllt und dieser durch eine mehrmalige Umdrehung
der Wellen α durchgearbeitet worden ist, wird der Hebel h in eine seiner Endlagen
gebracht, so dafs sich eine der Formen ο bezw. o1 unter einer Oeffnung des Thon-
:schneiders befindet, während die andere Oeffnung durch die Platte g bezw. gl abgeschlossen
ist, was einer Stellung der Wagen, wie in Fig. 4 angegeben, entspricht. Ist die betreffende Form durch mehrmalige Umdrehung
der. Räder d und e mit Lehm gefüllt, so wird der Hebel h in seine andere Endlage bewegt.
Hierdurch schiebt die gefüllte Form unter dem Thonschneider hinweg nach vorn, der überschüssige
Lehm streicht sich ab und der fertige "Stein wird durch Abwärtsbewegung des Druckbrettes
s aus der Form entfernt. Da der andere Wagen beim Bewegen des Hebels h eine Bewegung
nach rückwärts machte, war nunmehr dessen Form unter die Thonschneideröffnung gekommen, wurde hier mit Lehm gefüllt und
eine neue Bewegung des Hebels h bringt sodann diese zweite Form unter das inzwischen
nach der anderen Seite gedrehte Druckbrett s, während der erste Wagen mit seiner Form
unter die Oeffnung des Thonschneiders zurückgeht, hier gefüllt wird und wieder vorbewegt
wird u. s. f., so dafs ein continuirlicher Betrieb entsteht.
Bei gröfseren Betrieben kann man natürlich die Formen entsprechend vermehren.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ι . Bei Ziegelstreichmaschinen die Einrichtung der wechselseitig verschiebbaren Formen oo1 zur Aufnahme des Materials, welche Formen in Wagen g bezw. g1 angeordnet sind, die, mittelst Räder auf Schienen/y1 laufend, durch Hebel h, Räder η η1 auf den Wellen iil und Armen kk'1 vorwärts und rückwärts bewegt werden, so dafs immer eine der Formen sich unter der unteren Oeffnung des Thonschneiders befindet.
- 2. An der unter 1. gekennzeichneten Maschine die Druckvorrichtung zur Entfernung der gefertigten Steine aus den Formen, bestehend aus einer mittelst eines Hebels nach unten bewegbaren, das Druckbrett s enthaltenden Stange r, welche vermittelst zweier Arme am Ständer q drehbar befestigt ist, so dafs das Druckbrett an zwei Stellen zur Anwendung kommen kann.
- 3. An dem unter 2. genannten Druckbrett die Anordnung des Stempels, dessen Buchstaben sich bei ihrem Einziehen in denselben selbstthätig durch Abstreichen des anhaftenden Thones reinigen, sowie die Feuchthaltung der unteren Seite des Druckbrettes, um das Anhaften des Thones zu verhindern, durch Anordnung von Wasserkanälen rings um dasselbe.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE39621C (de) |
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