DE395866C - Anordnung zur Daempfung von Erschuetterungen - Google Patents
Anordnung zur Daempfung von ErschuetterungenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16F—SPRINGS; SHOCK-ABSORBERS; MEANS FOR DAMPING VIBRATION
- F16F7/00—Vibration-dampers; Shock-absorbers
- F16F7/10—Vibration-dampers; Shock-absorbers using inertia effect
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- Mechanical Engineering (AREA)
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- Vibration Prevention Devices (AREA)
Description
Die Erfindung bezweckt die Dämpfung der Erschütterungen von Maschinen mit freiem
Kolben, in welchen Gasstöße auf das Zylindergehäuse Anlaß zu wechselseitigen Stößen geben,
die jeweils nach Dauer und Amplitude gleich sind. Diese Rückstöße bewirken Erschütterungen
und Schwingungen, welche durch diese Maschinen auf ihr Untergestell übertragen werden und bisher den Wirkungsgrad der
Maschinen mit freiem Kolben beeinträchtigt haben.
Die Erfindung besteht darin, mit Hilfe einer besonderen Verbindung, deren Ausführungen
im übrigen sehr verschieden sein können, die zwischen der Maschine und ihrem
Gestell eingeschaltet ist und dazu dient, die Masse der Maschine unter gegebenen Bedingungen
schwingbar zu machen, wobei die Maschine fest mit ihrem Untergestell verbunden
wird, eine gewisse selbsttätige Brem-■ sung frei zur Wirkung gelangen und zur
j Dämpfung der Stöße beitragen zu lassen, deren Ursprung weiter unten erklärt werden
wird. Um diese Wirkung zu erzielen, ist es nötig, den folgenden drei Bedingungen zu
entsprechen :
r. Die Maschine muß eine einzige Gruppe von abwechselnden geradlinigen Schwingungen
gemäß einer einzigen geradlinigen Achse entwickeln, die zwei und zwei gleich sind mit
Bezug auf Größe und Dauer; folglich müssen die Resultanten der Gasstöße, welche diese
geradlinigen Schwingungen entwickeln, alle durch diese geradlinige Achse der Stöße gehen.
2. Der Schwerpunkt der schwingenden Masse' muß auf der genannten geradlinigen gemeinsamen
Achse der Schwingungen und der Stöße liegen.
3. Die Verbindung zwischen der schwingenden Masse und ihrem Träger muß eine
Trägheit und mechanische Widerstände aufweisen, die möglichst klein sind und eine
möglichst vollständige Freiheit zur Verschiebung dieser Masse längs der Achse der Schwingungen
sowie die Überschreitung der Wirkung der Schwere zulassen, und die Aufhängungsachse
muß mit der Achse der Schwingungen zusammenfallen oder wenigstens zu ihr parallel
sein.
Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind schematisch in der Zeichnung
ίο dargestellt, worin:
Abb. ι einen senkrechten Schnitt durch einen Motor mit Zahnstange darstellt, der mit
einer Einrichtung nach der Erfindung ausgestattet ist.
Abb. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch einen doppelt wirkenden Motorkompressor
mit freiem Kolben und mit einer entsprechend der Erfindung angeordneten wagerechten Achse.
Abb. 3 ist eine andere Ausführungsform zu
ao Abb. 2.
Abb. 4 ist ein senkrechter Schnitt durch
einen einfach wirkenden Motorkompressor mit freiem Kolben und mit senkrechter Achse,
die ebenfalls gemäß der Erfindung angeordnet ist.
In den gebräuchlichen Maschinen mit Schubstange und Kurbel wird der Druck der Gase
auf den Zylinder durch den Zug von gleicher Stärke ausgeglichen, der durch den Kolben
auf seinen Zylinderkopf durch die Vermittlung der Schubstange, der Kurbel, der gekröpften
Welle, des Gestelles und des Zylinders ausgeübt wird. Im Gegensatz dazu ist der Kolben bei den atmosphärischen Maschinen
während des ganzen Explosions- und Ausdehnungshubes frei von jeder Verbindung mit
der Triebwelle, und der Druck der Gase auf den Zylinderkopf verursacht einen ähnlichen
Rücklauf wie bei einer Feuerwaffe. Hieraus entstehen, selbst bei den atmosphärischen
Gasmotoren von höchstens einer Pferdekraft, Schläge auf den Boden, die an und für sich
sehr unangenehm sind. Die Unterdrückung dieser Schläge würde daher in erster Linie
nötig sein, um die Leistung dieser Maschinen zu verbessern. Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit
der neuzeitlichen Geschütze ist auch nur dadurch möglich geworden, daß man den Rücklauf auf die Lafette, die Bremse und
den Rekuperator wirken ließ. Aber diese Dämpfungsmittel können nicht unmittelbar
auf atmosphärische Maschinen angewendet werden, weil bei diesen die Aufgabe wesentlich
verschieden ist, und zwar zunächst, weil das Geschoß oder der Kolben nicht aus dem Geschütz
oder Zylinder hinausgeht, und dann ferner, weil es sich um industrielle Anwendungsarten handelt, bei denen das Geräusch
und die Erschütterungen auf die Fundamente weit mehr vermieden werden müssen als bei
. den militärischen Anwendungsarten. Wenn man die Frage noch näher betrachtet, so wird
man finden, daß
a) in dem Geschütz der Druck der Gase das Geschoß in der einen Richtung forttreibt
und das Rohr in der entgegengesetzten Richtung, und zwar mit Geschwindigkeiten, die
größer werden und im wesentlichen in umgekehrtem Verhältnis zu ihren Massen. Sobald
das Geschoß aus dem Rohr gelangt, wobei man von allen zwischenwirkenden äußeren Kräften absehen muß, würde das Rohr
[ seine geradlinige Bewegung mit gleichförmiger
ι Geschwindigkeit unendlich fortsetzen. Die Bremse und der Rekuperator wirken in der
Tat vom Beginn des Rücklaufes und während dessen ganzer Dauer, um
1. dessen Weite zu begrenzen,
2. die auf die Lafette übertragene Wirkung
von der Größenordnung des Druckes der Gase ; auf die Schwanzschraube auf die Größen-■
Ordnung des Widerstandes der Bremse zu verringern,
3. einen Teil der Kraft des Rücklaufes in Hitze umzuwandeln durch die Reibung und
die Wirbelung der Flüssigkeit der Bremse beim Durchgang und beim Austritt aus den
betreffenden öffnungen und ; 4. einen Teil der Rücklaufkraft in dem Re-
! kuperator aufzuspeichern und den Rückgang : in die Ursprungslage zu bewirken.
! Trotz dieser Hilfsmittel wird aber ein wesentlicher Überschuß der lebendigen Kraft des
Rücklaufes ohne Umwandlung auf die Stützpunkte übertragen, die dadurch bedeutenden
Erschütterungen ausgesetzt werden;
b) bei einem atmosphärischen Gasmotor, wie er in Abb. 1 dargestellt ist, d. h. bei
einem Motor, der mit einer geschmierten wagerechten Kulisse ι ausgestattet ist, die Erscheinungen
wesentlich anders sind. Bei der Explosion des Gas-Luft-Gemisches im Zylinderraum
2 wird der Kolben 3 kräftig nach rechts gemäß der Abbildung verschoben, ohne daß
er aus dem Zylinder 4 hinausgeht; die Zahnstange 5 ist während dieses Hubes außer Eingriff
mit dem Trieb 6 und der Schwungscheibe 7; der Zylinderkopf und die gesamte Masse der
Maschine werden nach links gemäß der Abbildung verschoben, und zwar zuerst mit einer
beschleunigten Geschwindigkeit. Aber im Laufe der Ausdehnung, wo der Druck der verbrannten Gase unter den atmosphärischen
Druck sinkt, wirkt der atmosphärische Druck zugleich auf den Kolben 3 und den Zylinder- 1x5
kopf 8, um dessen Bewegungen zu verringern und schließlich gleichzeitig diese beiden Massen
zum Stillstand zu bringen, weil sowohl deren negative wie positive Beschleunigungen immer
in umgekehrtem Verhältnis zu den Massenbleiben.
Übrigens folgt aus der Wirkungsweise der Maschinen dieser Art, daß die Summe der
inneren Kräfte, welche den Kolben während der Periode bewegen, in der die Explosionsgase
einen höheren als Atmosphärendruck aufweisen, gleich ist der Summe der äußeren Kräfte, welche bis zum Stillstand den Schwung
■ des Kolbens während der Periode verlangsamen, während welcher die verbrannten Gase
einen niedrigeren als Atmosphärendruck besitzen. In der Tat ist die lebendige Kraft, welche
ίο dem Kolben während der Beschleunigungsperiode
verliehen ist, gleich der lebendigen Kraft, welche der Kolben während der Periode
der Verlängsamung verliert, weil seine Geschwindigkeit den Wert Null in seinem Ausgangspunkte
im Zylinder auf der Seite des Zylinderkopfes aufweist, und weil diese Geschwindigkeit
wieder Null in dem Punkte wird, in welchem der Kolben von selbst am Ende des Zylinders stehenbleibt. Das gleiche gilt,
jedoch mit geringeren durchlaufenen Räumen und Geschwindigkeiten, für den als schwerer
als der Kolben angenommenen" Zylinder, der frei ist, um sich im entgegengesetzten Sinne
zu verschieben. Es läßt sich sagen, daß einerseits der Kolben und andererseits der
Zylinder die beiden aufeinanderfolgenden Arbeiten ausführen, zunächst eine bewegende
Arbeit, dann eine Widerstandsarbeit, die gleich, aber von entgegengesetztem Sinne sind. Wenn
man unter diesen Voraussetzungen die in Frage stehenden Vorgänge in ihrer Anwendung
auf einen einzigen als frei angenommenen Zylinder betrachtet, und wenn man »Rücklauf«
die Bewegung dieses Zylinders und »Bremsung« die Kräftewirkung nennt, welche den Rücklauf
verlangsamen und begrenzen, und wenn beachtet wird, daß diese Bremsung eine im Wesen des Systems liegende und selbsttätige
Eigenschaft ist, so kann man die Gesamtheit der betrachteten Vorgänge »selbsttätig gebremsten
Rücklauf« nennen. Dies ist jedoch nur eins der Mittel, auf denen die Erfindung beruht. In der Tat, wenn dieser gebremste
Rücklauf die Bewegung des Zylinders bremst, so verläßt er ihn unbeweglich in einem Punkte
des Raumes, der verschieden von seinem Ausgangspunkt ist. Es handelt sich jetzt
darum wie bei einer Kanone, den Zylinder an seinen Ausgangspunkt zurückzuführen.
Die folgenden, sich auf die Wirkung der atmosphärischen Gasmotoren beziehenden Betrachtungen
zeigen, wie das zweite Ergebnis erzielt werden kann. Nachdem der Kolben an den äußersten Punkt seines Expansionshubes
gelangt ist, geht er unter dem Einfluß des Atmosphärendrucks auf seine Außenfläche
wieder zurück, und diese Bewegung bewirkt eine Kupplung, welche den Kolben 3 mit
dem Schwungrad 7 durch die Zahnstange 5 und den Trieb 6 verbindet, und der Rückhub
oder Arbeitshub, der durch das innere Vakuum des Zylinders bewirkt wird, ist von keinerlei
Rücklauf infolge der hergestellten mechanischen Verbindung begleitet. Ein atmosphärischer
Gasmotor nach Abb. 1 würde sich also sprungweise nach links bewegen ohne
andere Einwirkung auf sein Lager als diejenige, die sich aus der Reibung der Kulisse ergibt.
Wenn man also an ein und dieselbe Kulisse zwei gleiche Motoren anschließt, und zwar in
entgegengesetzter Richtung auf der gleichen Achse, und wenn man die Explosion in dem
einen und dem anderen Zylinder abwechselnd aufeinanderfolgen läßt, so wird die Masse unendlich
zwischen zwei bestimmten Punkten hin und her schwingen. Diese Anordnung wird daher zugleich die Bremsung des Rücklaufes
und die Rückkehr in die ursprüngliche Lage bewirken. Man hätte daran denken sollen,
jeglichen Rücklauf dadurch zu unterdrücken, daß man die Ladungen in den beiden entgegengesetzten
Zylindern nicht mehr abwechselnd, sondern gleichzeitig entzündet, oder indem man die beiden Kolben in einem einzigen
Zylinder mit im Mittelpunkt vorgesehener Explosionskammer anordnet, aber bis jetzt
ist es nicht möglich gewesen, ein anderes wirksames Mittel zur ständigen Sicherung der
Symmetrie der Stellung der beiden Kolben zu finden, als sie durch äußere Kupplung mittels
Schubstangen und Hebeln zu verbinden; das Beharrungsvermögen dieser Teile würde sich
nachteilig mit demjenigen der Kolben verbinden, und ihre plötzliche Beschleunigung
würde eine ebenso plötzliche Abnutzung der Gelenke verursachen.
Aus den vorstehenden Erörterungen ergibt sich daher, daß die Dämpfungsvorrichtung
eines Geschützes nicht auf Motoren mit freiem Kolben angewendet werden kann, und daß,
wenn man eine Dämpfung "für die letzteren haben will, es nötig ist, eine Einrichtung zu
Hilfe zu nehmen wie diejenige der obenerwähnten Kulisse, welche die freie Entwicklung
im Raum der Erscheinung der selbsttätigen Bremsung und des selbsttätigen Rücklaufs in
Sätzen gestattet. Übrigens zeigen andere dynamische Systeme als die des atmosphärischen
Gasmotors ebenfalls die fraglichen Eigenschaften. Besonders trifft dies auf einen no
doppelt wirkenden Luftmotorkompressor zu, wie er in Abb. 2 dargestellt ist, in welchem im
Gegensatz zu Obigem der Atmosphärendruck nicht als nützliche Widerstandskraft in Wirkung
tritt. In Abb. 2 sind 9 und 10 zwei gleichartige gegenüberstehende einfach wirkende
Explosionszylinder mit den Köpfen 11 und 12.
Zwischen den Zylindern 9 und 10 ist der doppelt wirkende Luftkompressorzylinder 13
mit den Köpfen 14 und 15 angeordnet. Eine
durchlaufende Stange 16 verbindet die Kolben 17, r8 und 19, welche sich in den vorer-
wähnten, auf ein und demselben Gestell 20 sitzenden Zylindern verschieben. Das Gestell 20
ruht mit seinen Rollen 22 auf der waagerechten Kulisse 21. Wenn im Zylinderg eine Explosion
vor sich geht, so füllt sich der im Kopf 14 liegende
Teil des Kompressors 13 mit Luft, während im Kopfe 15 die bereits vorher angesaugte Luft
komprimiert und dann durch den Kolben 18 in einen Behälter gedrückt wird. Während
ίο des ersten Teiles dieses Hubes werden der
Boden und die Masse der Zylinder durch die Wirkung des Rücklaufes nach links gezogen.
Während des übrigen Teiles des Hubes bremst der Druck der in dem Kopf 15 komprimierten
Luft diese Bewegung bis zum gleichzeitigen Stillstand der Kolben und der Masse der
Zylinder. Wenn hiernach eine Explosion im Zylinder 10 stattfindet, so führt diese das
System auf den Ausgangspunkt zurück. In dem oben beschriebenen System (atmosphärischer
Gasmotor) ist die erste als notwendig erkannte Bedingung, nämlich zwei Arbeiten,
motorische und Widerstand, gleichartig und aufeinanderfolgend vorhanden, weil die Arbeit
der Explosionsgase, welche beispielsweise den Triebkolben 17 treiben, die Kompression und
das Treiben der Luftladung in den Behälter beendet haben muß, welche in der rechten
Seite der Pumpe genau in dem Augenblick enthalten ist, in welchem der Kolben der
Pumpe 18 von selbst stehenbleibt, fast in Berührung mit dem Zylinderkopf 15. Da
andererseits das motorische System auf der rechten Seite gleich und symmetrisch mit demjenigen
auf der linken Seite ist, so ist auch die zweite geforderte Bedingung, d. h. der |
selbsttätige Rücklauf im Satz, erfüllt. Man i hat somit ein mechanisches System erreicht, j
welches die Eigenschaften der abwechselnden selbsttätigen Bremsung mit einer derartigen
Aufhängung verbindet, daß die wagerechten Verschiebungen der schwingenden Masse so schwach wie möglich auf den Träger rückwirken.
In Abb. 3 ist die Anordnung mit doppelter Wirkung gemäß Abb. 2 dargestellt. An einem
oberen Träger 23 ist die Gesamtheit der Zylinder 9, 13 und 10 durch Kette oder
Stangen 24, 25 aufgehängt, die genügend lang sind, um soviel wie nötig die wagerechte
Komponente der abwechselnden Zugwirkungen auf die Aufhängepunkte 26 und 27, die bei
jeder Schwingung entstehen, zu verringern.
Abb. 4 stellt eine Ausführungsform der Erfindung bei einem stehenden einfach wirkenden
Motorluftkompressor dar. Der Explasionszylinder befindet sich bei 28, das Ansaugen
und die Kompression der Luft erfolgen in dem oberen Teil 29 des Zylinders 30, dessen
unterer Teil 31 mit der Außenluft in Verbindung steht. Ein unterer Zylinder 32, der ;
I sogenannte Gegendruckzylinder, taucht mit seinem offenen Ende in einen großen Behälter
33 für komprimierte Luft. Die Bohrung des Zylinders 32 ist etwas enger als die des Motorzylinders 28. Der gemeinsame
Kolben 34 weist daher drei verschiedene Querschnitte auf. Das Explosionsgemisch, das bei
! 28 in den Druckbehälter 33 eintritt, führt zu-I erst den Kolben langsam abwärts, weil die
. Bohrung des Zylinders 28 etwas größer ist als diejenige des Zylinders 32. Die Explosion
hat dann die Wirkung, die komprimierte Luft aus dem Zylinder 32 in den Behälter 33 zu
! drängen und eine Ladung von Luft in die ! Pumpe 29 einzusaugen. Sobald der Kolben 34
j seinen Abwärtshub beendet hat, wird er durch ! den Druck der komprimierten Luft im Behälter
33 aufwärts bewegt, wobei er zuerst die in der Pumpe 29 enthaltene Luft komprimiert
und dann in den Behälter 33 drückt. Die '■ Gesamtanordnung der drei Zylinder 28, 30
und 32 und des Behälters 33 ist auf zwei pneumatischen Winden gelagert, die aus zwei
gleichen Zylindern 35 bestehen, welche auf dem Boden befestigt sind, und in denen sich
die beiden an der Masse des Behälters 33 und der Zylinder 28,30,32befestigtenHohlzylinder36
j verschieben. Die komprimierte Luft kann in ! die Zylinder 35 durch Rückschlagventile 37
eindringen. Der Querschnitt der Zylinder 35 steht im Verhältnis zu dem Druck der Luft
. im Behälter 33, so daß das Gewicht der Teile 28, 30, 32, 33, 34 annähernd ausgeglichen wird.
Zwei Paar Federn 38, anstatt deren auch pneumatische Puffer verwendet werden können,
dienen ausschließlich dazu, die Wirkung der heftigen Stöße zu begrenzen, die zufällig bei
anormalen Schwingungen in den Widerlagern 39 auftreten könnten. Die Menge der komprimierten
Luft in den Zylindern 35 muß genügen, daß die normalen Verschiebungen der Kolben den inneren Druck nur wenig verändern,
d. h. den Druck auf den Boden, und die Rückschlagventile 37 haben den Zweck, daß dieser innere Druck den Druckschwankungen
der Luft im Behälter 33 entspricht. Infolge dieser Aufhängung kann sich die Erscheinung
der selbsttätigen Bremsung auch frei entwickeln, aber im vorliegenden Falle wird
diese Bremsung während des absteigenden Hubes des Kolbens durch den Druck der Luft
des Behälters 33 auf einen nützlichen Querschnitt des Bodens des Behälters verursacht,
der gleich ist dem Querschnitt des Zylinders 32, und während des Aufwärtshubes durch den
Druck, welcher die in der Pumpe 29 rntha!- tene komprimierte Luft auf den Deckel ausübt.
Ferner ist der kleine Vorhub zu berücksichtigen, der dem Einlaß des Gemisches entspricht,
da aus dieser ersten Bewegung des Kolbens eine gewisse Anfangsleistung entsteht,
die in dem Behälter 33 aufgespeichert wird und sich mit der in dem Behälter bei der |
darauffolgenden Explosion aufgespeicherten : Kraft vereinigt, so daß die von der Luft des
Behälters während des absteigenden Hubes des Kolbens wiedergegebene Arbeit größer
sein würde als diejenige, welche durch die Explosion bewirkt wird. Hieraus würde folgen,
daß die Masse der Zylinder etwas unter den ersten Ausgangspunkt sinkt. Im Gegensatz
hierzu wird sofort nach Beendigung des ersten Hubes des Motors ein neuer Faktor sich bemerkbar
machen, nämlich der schädliche Raum der Pumpe 29. Sofort beim Stillstand des Kolbens am oberen Ende des Hubes dehnt
sich die in diesem Raum enthaltene komprimierte Luft aus, indem sie den Kolben zurückdrückt,
und wirkt in entgegengesetzter Richtung auf den Kopf der Pumpe, wodurch die Masse des Zylinders angehoben wird.
Es ist möglich, den Wert dieses schädlichen Raumes und folglich des Rücklaufs, welchen
er verursacht, derart zu regeln, daß auch so genau wie möglich die obenerwähnten Ungleichmäßigkeiten
ausgeglichen werden. Diese Regelung kann durch verschiedene Mittel erfolgen.
So kann z. B. auf dem Deckel der Pumpe ein kleiner Zylinder (in der Zeichnung nicht dargestellt) vorgesehen sein, dessen
Kolben mittels einer Schraube mehr oder weniger tief hineingeschoben werden kann.
Ferner könnte man die Widerstandswirkung der Pumpe noch erhöhen oder vermindern und
folglich den Kolben in mehr oder weniger großer Entfernung von seinem Deckel zum
Stillstand bringen, indem man den Querschnitt der Einlaß- oder Auslaßöffnungen für die Luft
verändert, und schließlich kann man die Länge des Rückhubes des Kolbens verändern, indem
man den Druck der Luft im Behälter erhöht oder vermindert. Praktisch wird also die
Masse der Zylinder das Bestreben haben, zwischen zwei festen Punkten des Raumes zu
schwingen und somit die selbsttätige Bremsung und den selbsttätigen Rücklauf im Satz
zu bewirken, sobald die Masse durch eine entsprechende Aufhängung der Wirkung der
Schwerkraft entzogen ist, d. h. also ohne nennenswerte Trägheit ist.
In allen diesen Fällen würde es vorteilhaft sein, um in weitestem Maße die Erschütterungen
zu dämpfen, die Rücklaufarbeit soweit wie möglich durch eine entsprechende Vermehrung
der Masse der Zylinder zu vermindern im Vergleich zu derjenigen der Kolben; denn
der Rücklauf bedeutet in jeder Weise einen Verlust an thermischer Leistung.
Claims (5)
1. Anordnung zur Dämpfung von Erschütterungen
von Maschinen mit freiem Kolben, in welchen Gasstöße auf das Zylindergehäuse Anlaß zu wechselseitigen
Stoßen geben, die jeweils nach Dauer und Amplitude gleich sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die hintereinander gleichachsig angeordneten Zylinder, deren Achse mit der Achse der Gasstöße zusammenfällt
und deren Schwerpunkt auf dieser Achse liegt, so daß sie nur Erschütterungen längs dieser Achse ausgesetzt sind, auf
das Untergestell einen stets gleichgerichteten und stets ihrem Gewicht gleichen Druck ausüben durch eine Führungs- und
Haltevorrichtung, welche ihnen freie Bewegung nur in der Richtung der Gasstöße
gestattet.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei wagerechter
Anordnung der gemeinsamen Zylinderachse die Führungs- und Haltevorrichtung durch einen Satz zylindrischer Walzen gebildet
wird, welche zwischen zwei ebenen wagerechten Flächen angebracht sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei wagerechter Anordnung
der gemeinsamen Zylinderachse die Führungs- und Haltevorrichtung durch mehrere hängende parallele Stangen gebildet
wird, welche nachgiebig und ge- go lenkig nur in der Richtung der Gasstöße
wirken.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei senkrechter Anordnung
der Zylinderachse die Führungs- und Haltevorrichtung durch eine oder mehrere pneumatische Winden von großer
Aufnahmefähigkeit für Druckluft gebildet wird, deren Kolben und Zylinder mit der
Masse der Zylinder und dem Untergestell verbunden sind, so daß die Masse der Zylinder durch die Wirkung der Druckluft
ausgeglichen wird, wobei Hilfsfedern entgegengesetzt parallel zur Achse der Schwingungen
wirken und die Dämpfung und das Gleichgewicht der unnormalen Stöße bewirken.
5. Anordnung nach Anspruch 1 und 4 für einen Motorkompressor mit einem Behälter
für Druckluft, dadurch gekennzeichnet, daß die die pneumatische Winde · treibende Druckluft durch den Behälter
mittels einer mit einem Absperrventil versehenen Leitung geliefert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR395866X | 1921-07-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE395866C true DE395866C (de) | 1924-05-27 |
Family
ID=8896428
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB105827D Expired DE395866C (de) | 1921-07-30 | 1922-07-28 | Anordnung zur Daempfung von Erschuetterungen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE395866C (de) |
FR (1) | FR549801A (de) |
GB (1) | GB183850A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE882503C (de) * | 1950-10-29 | 1953-07-09 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Vorrichtung zur Bekaempfung von Erschuetterungsschwingungen bei Maschinenanlagen |
-
1921
- 1921-07-30 FR FR549801D patent/FR549801A/fr not_active Expired
-
1922
- 1922-07-28 DE DEB105827D patent/DE395866C/de not_active Expired
- 1922-07-29 GB GB20799/22A patent/GB183850A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE882503C (de) * | 1950-10-29 | 1953-07-09 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Vorrichtung zur Bekaempfung von Erschuetterungsschwingungen bei Maschinenanlagen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB183850A (en) | 1923-10-18 |
FR549801A (fr) | 1923-02-20 |
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