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Stativ, insbesondere für medizinische Apparate, Bestrahlungsapparate
o. dgl. Gegenstand der Erfindung ist ein Stativ mit einem in der Höhe verstellbaren
Tragarm, der von dem Seil einer Gewichtsausgleichsvorrichtung gehalten wird und
mit einer Fangvorrichtung versehen ist. Die letztere soll den am Tragarm angebrachten
Apparat bei Versagen des Gewichtsausgleichs, z. B. bei Seilbruch, gegen Beschädigung
schützen. Ihrer zweckmäßigen Ausbildung kommt besondere Bedeutung zu, wenn es sich
um ein Traggestell für leicht zerbrechliche und zugleich sehr teuere Apparate, z.
B. medizinische Bestrahlungsapparate, handelt. Es sind Stative der genannten Art
bekannt, bei denen die Fangvorrichtung im wesentlichen von einem Keilstück gebildet
wird, das bei Seilbruch unter der Wirkung einer an der Schieberhülse des Tragarms
sitzenden Feder zwischen die Stativsäule und die Schieberhülse oder eine ihrer Führungsrollen
eingezwängt wird. Die Klemmwirkung derartiger Fangvorrichtungen, die ausschließlich
von der Wirkung der Feder abhängt, ist aber unzuverlässig und meist ungenügend,
weil -eine- hinreichend große Feder in dem beschränkten Raum der Schieberhülse nicht
untergebracht werden kann.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Stativ mit einer Fangvorrichtung,
die hohe Sicherheit in bezug auf das Festhalten des Tragarms bei Versagen des Gewichtsausgleichs
bietet. Die neue Fangvorrichtung ist in ihrer Bauart einfach, beansprucht verhältnismäßig
wenig Raum und -hat nur geringes Gewicht, wodurch wiederum das Gewicht der Ausgleichsvorrichtung
und somit dasjenige des ganzen Stativs günstig beeinflußt wird. Eine besondere Bauart
der Ausgleichsvorrichtung gestattet eine weitere Gewichtsverminderung, und eine
besondere Ausbildung der Einzelteile der Schieberhülse gewährt die Möglichkeit einer
beliebigen seitlichen Verschwenkung des Tragarms unbehindert durch die Ausgleichs-
und durch die Fangvorrichtung.
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Die Neuerung gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß
der Schieber des Tragarms eine lose Ringscheibe enthält, die in ihrer gewöhnlichen
wagerechten Lage, in welcher sie in an sich bekannter Weise mittels des Tragseils
entgegen Federdruck gehalten wird, die Stativsäule mit etwas Spiel umfaßt und sich
an dieser bei Bruch des Tragseils durch Schrägstellung festklemmt. Zweckmäßig ist
die Ringscheibe auf einer Stützkante des Schiebers gelagert, um welche sie bei Bruch
unter seitlicher Verschiebung in die Klemmlage kippen kann. Bei dieser Anordnung
hat die Feder nur die Aufgabe, die Ringscheibe bei Seilbruch um die Stützkante zu
kippen; es genügt daher eine kleine schwache Feder. Die Klemmwirkung wird dagegen
durch die Last selbst hervorgerufen. Sind die Verhältnisse - Abstand der Stützkante
von der Säulenachse und Bohrung der Ringscheibe -richtig gewählt, so wirkt das Getriebe
vollkommen selbstsperrend, d. h. es ist keine noch so große Belastung des Tragarms
imstande, die Klemmwirkung zu überwinden.
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Die weiteren Einzelheiten der neuen Bauart sind aus der Zeichnung
ersichtlich, welcbe einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
zeigt,
und zwar Abb. i ein Stativ mit einem gemäß der Erfindung ausgebildeten Schieber
und einer Ausbalancierung mittels Ausgleichsgewicht, Abb. 2 und 3 das gleiche Stativ
mit einer aus einer .Federtrommel bestehenden Ausgleichsvorrichtung in zwei verschiedenen
Stellungen der Fangvorrichtung und Abb. q. einen Querschnitt durch den Schieber
des Stativs.
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Der zur Höhenverstellung dienende Schieher A (Abb. 2 und 3) ist zweckmäßig
mit einer etwas größeren Bohrung versehen, als für die leichte Durchführung der
Stativsäule nötig ist. Im Innern des Schiebers sind zwei Führungsrollen B zu beiden
Seiten der Stativsäule und in verhältnismäßig großem Abstande zueinander angeordnet.
Diese Rollen, welche zweckmäßig in der aus Abb. .I ersichtlichen Weise der Rundung
der Stativsäule angepaßt sind, übertragen die durch das Drehmoment. des Tragarms
hervorgerufenen Reaktionen auf die Stativsäule und bewirken, daß der Schieber jederzeit
leicht verstellt werden kann, indem die gleitende Reibung durch die erheblich geringere
Rollenreibung ersetzt ist.
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Im Innern des Schiebers ist weiterhin ein zweckmäßig in Scheibenform
ausgebildeter Fangring C angeordnet, der die Stativsäule mit etwas Spiel umfaßt.
Dieser Fangring kann um eine Stütznase D des Schiebers schwingen und ist mit einem
Auge E (Abb. 3) versehen, in welches das Tragseil eingehängt ist. Auf der dem Angriffspunkt
des Tragseils gegenüberliegenden Seite ist eine Feder F angebracht, die im gewöhnlichen
Falle durch das vom Tragseil an der Öse E ausgeübte Drehmoment niedergedrückt wird
(vgl. Abb. 2). Das Tragseil kann in der aus Abb. i ersichtlichen Weise durch ein
zweckmäßig innerhalb der Stativsäule verschiebbares Ausgleichsgewicht gespannt gehalten
werden.
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Beim Reißen des Seils wird, wie in Abb.3 dargestellt, der Fangring
C um den kleinen Winkel, welchen das vorgesehene Spiel zuläßt, beispielsweise um
io ° um die Nase D durch die Feder F nach oben geschwenkt. Der schräg zur Stange
gestellte Fangring klemmt sich an der Stange fest, indem die gesamte Last mittels
der Nase auf den tiefer liegenden Teil des Fangringes drückt. Hierdurch wird der
Schieber mitsamt dem Tragarm in der jeweils eingenommenen Stellung festgehalten.
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An Stelle des in Abb. i veranschaulichten Gewichtsausgleichs wird
zweckmäßig zur weiteren Herabsetzung des toten Gewichts die in Abb. 2 und 3 dargestellte
Ausgleichsvorrichtung benutzt. Diese besteht aus einer am Kopfe der Stativsäule
angeordneten Seiltrommel H, auf welcher das Tragseil aufgewickelt ist und durch
eine dem Seilzug entgegenwirkende Spiralfeder in Spannung gehalten wird. Die Seiltrommel
nach Abb. 2 und 3 ebenso wie die Seilrolle nach Abb. i sind mit dem Kopf der Stativrolle
zweckmäßig derart verbunden, daß sie um die Achse der letzteren gedreht werden können.
Zu diesem Zweck kann beispielsweise die Seiltrommel mittels eines Zapfens G (Abb.
2 und 3) in die hohle Säule eingesetzt sein. Durch diese Anordnung in Verbindung
mit der Ausbildung des Schiebers A oder der Führungsrollen B, die
eine Drehung des Schiebers zulassen, ist ein seitliches Verschwenken des Tragarms
und genaue seitliche Einstellung des daran befestigten Apparates möglich.