DE3942509C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Hochfrequenzschaltungen gemäß dem Oberbegriff der
Ansprüche 1 bis 6. Die sogenannten "gedruckten Spulen" in Hoch
frequenzschaltungen sind allgemein bekannt und werden dort wegen ihrer kosten
günstigen Herstellbarkeit, ihres raumsparenden Aufbaus sowie der exakten
Reproduzierbarkeit genauer Induktivitätswerte in der Serienfertigung zu
meist den aus Draht gewickelten Spulen vorgezogen.
Gedruckte Spulen sind allerdings nicht abstimmbar, so daß ihr Anwendungs
bereich stark eingeschränkt ist. Insbesondere auf dem weiten Gebiet der
abstimmbaren Filter sind Kondensatoren mit einstellbarer Kapazität häufig
entweder zu teuer oder es reicht bei preiswerteren Ausführungen z. B. ge
mäß der DE-PS 27 51 510 der Kapazitätsvariationsbereich nicht aus, was
vor allem bei Verwendung von SMD-Kondensatoren wegen deren kleiner Elek
trodenfläche und der Keramikumhüllung der Fall ist. Andererseits werden
aber gerade SMD-Bauteile wegen der damit kostengünstig herstellbaren
Schaltungen in immer größerem Umfange eingesetzt.
Auch bei Schaltungen ohne Kondensatoren, beispielsweise RL-Gegen
kopplungsschaltungen für Verstärker, sind oftmals abstimmbare Spulen er
forderlich, aber zugleich die Vorteile gedruckter Spulen erwünscht.
Abstimmbare gedruckte Spulen sind an sich beispielsweise
bereits aus DE-OS 32 08 764 oder DE-AS 12 41 913 bekannt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hochfrequenzschal
tung nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 bis 6
derart weiterzubilden, daß ihre Induktivi
tät auf möglich einfach und kostengünstige Weise einstellbar ist.
Diese Aufgabe ist jeweils durch die kennzeichnenden Merkmale der Patent
ansprüche 1 bis 6 gelöst. Dadurch ist bei allen Ausführungen mit geringem
Aufwand die Verwendung gedruckter Spulen auch in abstimmbaren Hoch
frequenzschaltungen ermöglicht, bei denen zur Abstimmung eine Kapazitäts
änderung nicht möglich ist oder nicht ausreicht. Der Anwendungsbereich
gedruckter Spulen ist damit erheblich erweitert. Insbesondere kann bei
spielsweise auch bei LC-Schaltungen mit SMD-Kondensatoren ein großer Ab
stimmbereich erzielt werden.
Die Ausführung gemäß Anspruch 1 ist außerordentlich kostengünstig, weil
die Halterung und Verstelleinrichtung des Ferritkörpers lediglich aus
zwei, auf der Schaltungsplatine vorzugsweise durch Anlöten zu befesti
genden Drähten besteht und der Ferritkern mit den beiden angeklebten
biegsamen Drähten bereits als kostentgünstiges Bauteil (für drahtge
wickelte Spulen mit Ferritkern) im Handel ist. Durch entsprechendes Ver
biegen der Drähte kann sowohl der Abstand des Ferritkerns von der HF-
Spule als auch der Überdeckungsgrad auf einfachste Weise in weiten Gren
zen eingestellt werden. Die Drähte bestehen aus bleibend verformbarem Ma
terial, ihre Abmessungen sind entsprechend den Bedürfnissen des Einzel
falles, insbesondere hinsichtlich der Stabilität, und zusammen mit den
Abmessungen und dem Material des Ferritkerns auch bezüglich des gewünsch
ten Variationsbereiches gewählt.
Noch billiger ist eine Ausführung nach Anspruch 2, weil dabei die
Befestigung (zum Beispiel durch Kleben) der Drähte am Ferritkern entfällt
und Rohrkerne als preiswerte Massenartikel zur Verfügung stehen. Bei die
ser Lösung sind an sich die Drahtenden voneinander isoliert auf der
Schaltungsplatine zu befestigen, ab Frequenzen oberhalb von etwa 40 MHz
funktioniert die Schaltung jedoch auch dann, wenn beide Drahtenden zweck
mäßigerweise auf der Massefläche angelötet sind, weil sich bei diesen
Frequenzen aufgrund der hohen Permeabilität des Ferritkerns die Bedämp
fung durch die Draht-Kurzschlußwindung nicht spürbar nachteilig auswirkt.
Für größere Induktivitätsänderungs- und damit Abstimmbereiche eignet sich
eine in Anspruch 3 angegebene Ausführung aufgrund der größeren, der ge
druckten Spule gegenüberliegenden Ferritfläche. Dies gilt besonders, wenn
die Fläche der mäanderförmig ausgeführten Spule groß ist. Auch hier könn
ten grundsätzlich biegsame Drähte zum Halten des Ferritkörpers und seiner
Abstandseinstellung verwendet werden, ein Metallstreifen entsprechender
Breite und Stärke weist jedoch eine in vielen Anwendungsfällen erforder
liche höhere mechanische Stabilität auf.
Besonders kostengünstig in der Serienfertigung ist die Ausbildung des
Ferritkörpers als auf den Metallstreifen aufgebrachte Schicht beziehungs
weise Beschichtung, weil dabei keine aufwendige Befestigung zum Beispiel
durch Kleben erforderlich ist (Anspruch 4).
Bei einer Ausführung gemäß Anspruch 5 ist die Induktivität der Spule nach
einem dem bekannten Drehkondensator verwandten Prinzip variierbar, wobei
ebenfalls eine geringe Bauhöhe erreicht und zur Induktivitätsänderung nur
der Überbrückungsgrad verstellbar ist. Das Kunststoffträgerteil kann da
bei ebenso wie der Ferritkörper alle möglichen Formen aufweisen. zweck
mäßig ist es zumeist, die Fläche des Ferritkörpers in seiner Form derje
nigen der Spule anzupassen, so daß bei entsprechender Wahl des Drehpunk
tes ein Überdeckungsgrad zwischen 0 und 100% einstellbar ist.
Das Prinzip des drehbaren Ferritkörpers über einer
gedruckten Spule an sich ist bereits aus DE-OS 32 08 764
bekannt. Dort ist aber nichts über eine Fassung des
Ferritsteils angegeben.
Eine weitere vorteilhafte Ausführung der Erfindung ist in Anspruch 6 be
schrieben, bei der der Abstand des Ferritkörpers von der Spule sehr fein
und doch genau und stabil änderbar ist. Bei entsprechender Gestaltung des
Ferritkörpers ist dabei zugleich der Überdeckungsgrad variierbar.
Bei allen Ausführungen gemäß den Ansprüchen 4 bis 6 ist zur Sicherung
seiner Soll-Lage der Ferritkörper (beispielsweise durch Sicherungslack)
festlegbar.
Die Figuren zeigen drei Ausführungsbeispiele der
Schaltung in schematischer Darstellung, jeweils als teilweise geschnit
tene seitliche Ansicht (Fig. 1a, 2a, 3a) und in Draufsicht (Fig. 1b,
2b, 3b).
Bei allen Ausführungsbeispielen ist der Kondensator K ein SMD-Bauteil,
das auf einer einseitig mit Metallbelag versehenen Druckplatine P ange
ordnet und in Serie zu einer gedruckten Spule S geschaltet ist. Der
zweite Anschluß des Kondensators K ist jeweils am Massebelag M der Druck
platine P angelötet. In den LC-Schaltungen nach den Fig. 1 bis 2 ist die
Spule S mäanderförmig (relativ kleine Induktivität), bei der in Fig. 3a und 3b
dargestellten Schaltung nach Art einer Spirale (hohe Induktivität) aufge
baut. Der zweite Anschluß des Kondensators K ist jeweils am Massebelag M
der Druckplatine P angelötet.
In der Ausführung nach den Fig. 1a, 1b ist ein zylindrischer Ferritkörper
F vorgesehen, an dessen Stirnflächen jeweils ein biegsamer Draht D in ei
ner zentralen Ausnehmung eingeklebt ist. Derartige Ferritkörper F sind
als Fertigbauteile zum Aufbau von zylindrischen Drahtspulen mit in ihrem
Innenraum fest angeordnetem Ferritkern bekannt und als Massenartikel auf
dem Markt. Die freien Drahtenden sind am Massebelag M angelötet. Länge,
Stärke und Material der Drähte D sind so gewählt, daß durch entsprechen
des Verbiegen der Ferritkörper F etwa parallel zur Druckplatine P über
der Spule S innerhalb eines weiten Bereiches in gewünschtem Abstand zu
dieser positioniert werden kann und in der Soll-Lage ausreichend stabil
ist. Bei Ferritkörpern mit hoher relativer Permeabilität ist bereits mit
dieser Anordnung ein so großer Variationsbereich der Spuleninduktivität
erreichbar, daß eine zusätzliche Kapazitätsänderung in den meisten Fällen
unnötig ist.
Der gleiche Aufbau einer gedruckten Spule mit veränderbarer Induktivität
ist mit einem Rohrkern möglich, durch den ein Draht geführt ist, dessen
Enden auf dem Massebelag angelötet sind. Die dabei gebildete Kurz
schlußwindung wirkt sich, wie bereits zu Anspruch 3 beschrieben, bei Fre
quenzen oberhalb 40 MHz praktisch nicht nachteilig aus. In beiden Fällen
ist aufgrund der Biegsamkeit der Drähte D in verschiedene Richtungen
nicht nur der Abstand des Ferritkörpers zur Spule, sondern auch der Über
deckungsgrad einstellbar und damit eine schnelle und feine Abstimmung
möglich.
Bei der in Fig. 2 wiedergegebenen LC-Schaltung ist anstelle der Drähte D
ein Blechstreifen B vorgesehen, der an seinem freien Endteil einen plat
tenförmigen Ferritkörper F trägt, dessen Fläche und Form etwa derjenigen
der Spule S entspricht und damit ein Überdeckungsgrad von 100% ermög
licht.
Der bleibend verformbare Blechstreifen B bietet zwar nur die Möglichkeit
der Änderung des Abstandes des Ferritkörpers F von der Spule S, aber da
für den Vorteil einer hohen mechanischen Stabilität, die auch bei Er
schütterungen eine dauerhaft sichere Einhaltung des Sollabstandes gewähr
leistet. Der große Überdeckungsgrad ermöglicht darüber hinaus einen wei
ten Induktivitäts-Variationsbereich.
Der Blechstreifen B ist auf der nichtbeschichteten Seite der Druckplatine
P angeordnet und zum Massebelag M durchkontaktiert. Dies hat zwei Vor
teile: zum einen kann die gesamte Druckplatine P kostengünstig in einem
Arbeitsgang, zum Beispiel im Tauchlötverfahren maschinell gelötet werden,
zum anderen muß nicht darauf geachtet werden, daß der Ferritkörper F die
Metallfläche der Spule S nicht berührt, weil beide Teile durch die Iso
lierschicht der Druckplatine P voneinander getrennt sind.
Bei der Ausführung nach Fig. 3a und 3b ist bei konstantem Abstand lediglich der
Überdeckungsgrad der Spule S durch den Ferritkörper F änderbar. Dazu ist
ein um eine zur Druckplatine P senkrechte Achse A schwenkbares Kunst
stoff-Trägerteil T auf der nichtbeschichteten Platinenseite vorgesehen,
auf welchem der plattenförmige Ferritkörper F zum Beispiel durch Kleben
befestigt ist. Die Fläche des Ferritkörpers F und ihre Form entsprechen
zumindest in etwa derjenigen der Spule S, so daß auch hier i.V.m. der Be
messung von Stärke und Material des Ferritkörpers F ein großer, den je
weiligen Bedürfnissen des Einzelfalles fein anpaßbarer Abstimmbereich ge
geben ist. Die Achse A ist zur Sicherung der Sollstellung des Trägerteils
T festlegbar.
Claims (6)
1. Hochfrequenzschaltung mit wenigstens einer auf einer Schaltungspla
tine in Drucktechnik ausgeführten Spule und einem Ferritkör
per, dessen Abstand von der Spule und/oder dessen dieser ge
genüberliegende Fläche (Überdeckungsgrad) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ferritkörper (F) ein zylindrischer
Kern ist, der von an seinen Enden befestigten biegsamen Drähten (D)
aus nichtfederndem Material gehalten wird, die andernends an der
Schaltungsplatine (P) befestigt sind.
2. Hochfrequenzschaltung mit wenigstens einer auf einer Schaltungspla
tine in Drucktechnik ausgeführten Spule und einem Ferritkör
per, dessen Abstand von der Spule und/oder dessen dieser ge
genüberliegende Fläche (Überdeckungsgrad) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ferritkörper ein Rohrkern ist, der
von einem durch seine Bohrung verlaufenden biegsamen Draht aus nicht
federndem Material gehalten wird, dessen Endteile an der Schaltungs
platine befestigt sind.
3. Hochfrequenzschaltung mit wenigstens einer auf einer Schaltungspla
tine in Drucktechnik ausgeführten Spule und einem Ferritkör
per, dessen Abstand von der Spule und/oder dessen dieser ge
genüberliegende Fläche (Überdeckungsgrad) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ferritkörper (F) eine Platte ist, die
an einem Endteil eines andernends an der Schaltungsplatine (P) befe
stigten biegsamen Metallstreifens (B) aus nichtfederndem Material an
gebracht ist.
4. Hochfrequenzschaltung mit wenigstens einer auf einer Schaltungspla
tine in Drucktechnik ausgeführten Spule und einem Ferritkör
per, dessen Abstand von der Spule und/oder dessen dieser ge
genüberliegende Fläche (Überdeckungsgrad) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ferritkörper eine auf einen Endteil
eines andernends an der Schaltungsplatine befestigten biegsamen
Metallstreifens aus nichtfederndem Material aufgebrachte Schicht ist.
5. Hochfrequenzschaltung mit wenigstens einer auf einer Schaltungspla
tine in Drucktechnik ausgeführten Spule und einem Ferritkör
per, dessen Abstand von der Spule und/oder dessen dieser ge
genüberliegende Fläche (Überdeckungsgrad) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ferritkörper (F) auf einem parallel
zur Schaltungsplatine (P) um eine zu dieser senkrechten Achse (A)
drehbar angeordneten Trägerteil (T) aus Kunststoff angebracht ist.
6. Hochfrequenzschaltung mit wenigstens einer auf einer Schaltungspla
tine in Drucktechnik ausgeführten Spule und einem Ferritkör
per, dessen Abstand von der Spule und/oder dessen dieser ge
genüberliegende Fläche (Überdeckungsgrad) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ferritkörper oder eine ihn tragende
Kunststoffplatte eine Gewindebohrung aufweist und damit auf einem
etwa im Zentrum der Spule senkrecht von der Schaltungsplatine abra
genden Gewindezapfen verschraubbar angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893942509 DE3942509A1 (de) | 1989-12-22 | 1989-12-22 | Hochfrequenzschaltung |
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Publications (2)
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DE3942509A1 DE3942509A1 (de) | 1991-06-27 |
DE3942509C2 true DE3942509C2 (de) | 1992-10-22 |
Family
ID=6396161
Family Applications (1)
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DE19893942509 Granted DE3942509A1 (de) | 1989-12-22 | 1989-12-22 | Hochfrequenzschaltung |
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