Das Hauptpatent betrifft ein Tauchmotorrührwerk für
Misch- und Belebungsbecken mit einem einen Propeller
antreibenden Motor, der vollständig in die Flüssigkeit
eingetaucht arbeitet. Derartige Tauchmotorrührwerke
werden in der Verfahrens- und Abwassertechnik zur
Umwälzung und zum Transport von Flüssigkeitsvolumen
sowie zum Aufwirbeln von Schmutzteilchen eingesetzt.
Sie bewirken eine Verteilung von Schmutzteilchen,
Gasen und anderen Stoffen auf das gesamte Becken
volumen, indem durch die Propellerhydraulik sehr
große Impulskräfte bei niedrigem Energieeintrag über
tragen werden und die Suspension total durchgemischt
wird.
Um eine optimale Durchmischung zu erzielen, müssen
die Tauchmotorrührwerke möglichst horizontal aufge
stellt sein. Dazu wird der Tauchmotor mit Propeller
auf einem Führungsrohr angeordnet, das am Beckenboden
befestigt ist. Aufgrund der hohen Impulskraft, die
durch das Tauchmotorrührwerk übertragen wird, muß
die Führungsrohrhalterung sehr stabil ausgeführt
sein. Bekannte Tauchmotorrührwerke weisen daher ein
zusätzlich am oberen Beckenrand befestigtes Führungs
rohr auf.
In bestimmten Anwendungsfällen ist es jedoch erforder
lich, das Tauchmotorrührwerk weiter in der Mitte
des Beckens anzuordnen. In diesen Fällen werden über
das Becken gespannte Brücken verwendet, an denen
das obere Ende des Führungsrohres befestigt wird.
Eine derartige Konstruktion hat den Nachteil, daß
entweder eigens eine Brücke vorgesehen werden muß,
um einen oberen Befestigungspunkt für das Führungsrohr
zur Verfügung zu stellen, was erhebliche Mehrkosten
verursacht, oder aber, bei Becken, bei denen eine
Brücke für andere Zwecke bereits vorgesehen ist,
daß der Einsatz von Tauchmotorrührwerken mit an der
Brücke befestigtem Führungsrohr sehr eingeschränkt,
wenn nicht unmöglich, zumindest jedoch sehr aufwendig
ist. Die in Becken dieser zweiten Art verwendeten
Brücken sind nämlich üblicherweise als Drehbrücken
ausgebildet, so daß vor dem bestimmungsgemäßen Gebrauch
der Drehbrücke das Tauchmotorrührwerk aus dem Becken
entfernt bzw. so weit von dem Beckenboden abgehoben
werden muß, daß die Brücke gedreht werden kann.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird gemäß dem Haupt
patent (Patentanmeldung P 39 00 630.1-23) ein Tauch
motorrührwerk vorgeschlagen, bei dem das Führungsrohr
nur mit dem Beckenboden fest verbunden ist und bei
dem zwei Stützen zur Aufnahme der Rückstoßkräfte
des aus einem Motor und einem Propeller bestehenden
Rührwerks vorgesehen sind, die einerseits unterhalb
des Rührwerks am Führungsrohr und andererseits am
Beckenboden befestigt sind.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß das Rühr
werk an einem beliebigen Ort innerhalb des Beckens
angeordnet werden kann und in einer beliebigen Höhe
über dem Boden positionierbar ist. Durch die besondere
Ausbildung des Führungsrohres mit zwei nach unten
gerichteten und am Beckenboden befestigten Stützen
ist eine sichere Lagerung des Tauchmotorrührwerks
gewährleistet. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Führungsrohrs hat zudem den Vorteil, daß die
vom Tauchmotorrührwerk übertragenen erheblichen Rück
stoßkräfte von den beiden schräg nach unten zum Becken
boden und vom Rührwerk weg weisenden Stützen aufge
nommen werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Weiterbildung
der Erfindung des Hauptpatentes bezüglich der Verbin
dung des Führungsrohres mit dem Beckenboden.
Dieser liegt die Aufgabe zugrunde, das Tauchmotorrühr
werk so zu gestalten, daß es noch nach der Installation
im Becken umsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß das Führungsrohr und die die Rückstoßkräfte auf
nehmenden Stützen mit einer massiven Platte ver
bunden sind, welche als Bodenplatte zur Aufstellung
der kompletten Einheit auf dem Beckenboden dient.
Das Führungsrohr und die Stützen des Tauchmotorrühr
werks sind also nicht direkt mit dem Beckenboden
verbunden, sondern fest auf einer massiven Platte
verankert. Gewicht und Abmessungen dieser Bodenplatte
sind so gewählt, daß eine Veränderung der Position
des Tauchmotorrührwerks im Becken aufgrund der Rück
stoßkräfte ausgeschlossen ist.
Diese Ausgestaltung der Erfindung hat den Vorteil,
daß das Tauchmotorrührwerk mit Führungsrohr, Stützen
und Bodenplatte auch nach der Installation im Becken
umsetzbar ist. Dies ist insbesondere dann erforderlich,
wenn sich die Plazierung des Tauchmotorrührwerks
im Becken als nicht strömungsgünstig herausstellt
und der Standort gewechselt werden soll. Insbesondere
bei gefüllten und nicht einfach zu leerenden Becken
ist ein Standortwechsel, wenn überhaupt, nur unter
großem Aufwand möglich. Es müssen Spezialtaucher
eingesetzt werden, da die Befüllung der Becken meist
aus undurchsichtigem Abwasser besteht.
Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung
einer Betonplatte als Bodenplatte für das Tauchmotor
rührwerk herausgestellt. Eine Betonplatte weist eine
hohe Dichte auf, ist in der gewünschten Form leicht
herstellbar und ermöglicht eine sichere Befestigung
des Führungsrohrs und der Stützen.
Weitere Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung,
der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Erfindung in Seitenansicht und Fig. 2 eine Drauf
sicht desselben Ausführungsbeispiels unter Weglassen
des Rührwerks.
Das in der Zeichnung dargestellte Tauchmotorrührwerk
weist ein senkrechtes Führungsrohr 2 auf, an dem
ein Rührwerk 3 mit Motor 4 und Propeller 5 entlang
des Führungsrohres 2 verschiebbar geführt ist. Das
Führungsrohr 2 ist mit seinem dem Boden 1 eines Beckens
zugewandten Ende fest mit einer Bodenplatte 11 ver
bunden, während sein anderes Ende frei ist. Das Rühr
werk 3 liegt formschlüssig auf einem am Führungsrohr
2 befestigten und mit einer Stütze 6 abgestützten
Auslegearm 7 auf, dessen Abstand zur Bodenplatte
11 mindestens so groß ist, daß der Propeller 5 frei
drehbar ist. In etwa auf derselben Höhe wie der Aus
legearm 7 sind zwei Stützen 8, 9 mit ihrem einen
Ende ebenfalls am Führungsrohr 2 befestigt. Die beiden
Stützen 8, 9 sind jeweils unter einem spitzen Winkel
zum Führungsrohr 2 und in etwa in einem rechten
Winkel untereinander schräg nach unten und vom Rührwerk
3 weg weisend geführt und mit ihrem zweiten Ende
auf der Bodenplatte 11 befestigt. Die Bodenplatte
11 stützt sich auf dem Beckenboden 1 ab, ohne mit
diesem verbunden zu sein. Am freien Ende des Führungs
rohres 2 ist eine Öse 12 vorgesehen, in die eine
in der Zeichnung nicht dargestellte Hebevorrichtung
eingreifen kann.
Zum Versetzen des Tauchmotorrührwerks im Becken wird
eine gebräuchliche Hebevorrichtung verwendet, mit
der das Tauchmotorrührwerk samt Bodenplatte 11 ange
hoben, versetzt und anschließend an einem neuen Stand
ort abgesenkt werden kann.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen
und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.