DE3939697A1 - Verwendung von komplexliganden fuer ionen in ferroelektrischen fluessigkristallmischungen - Google Patents
Verwendung von komplexliganden fuer ionen in ferroelektrischen fluessigkristallmischungenInfo
- Publication number
- DE3939697A1 DE3939697A1 DE3939697A DE3939697A DE3939697A1 DE 3939697 A1 DE3939697 A1 DE 3939697A1 DE 3939697 A DE3939697 A DE 3939697A DE 3939697 A DE3939697 A DE 3939697A DE 3939697 A1 DE3939697 A1 DE 3939697A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- flc
- mixture
- switching
- mixtures according
- complex ligands
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09K—MATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
- C09K19/00—Liquid crystal materials
- C09K19/02—Liquid crystal materials characterised by optical, electrical or physical properties of the components, in general
- C09K19/0225—Ferroelectric
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09K—MATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
- C09K19/00—Liquid crystal materials
- C09K19/52—Liquid crystal materials characterised by components which are not liquid crystals, e.g. additives with special physical aspect: solvents, solid particles
- C09K19/54—Additives having no specific mesophase characterised by their chemical composition
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09K—MATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
- C09K19/00—Liquid crystal materials
- C09K19/52—Liquid crystal materials characterised by components which are not liquid crystals, e.g. additives with special physical aspect: solvents, solid particles
- C09K19/58—Dopants or charge transfer agents
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Liquid Crystal (AREA)
Description
Schalt- und Anzeigeelemente mit einem Gehalt an
ferroelektrischen Flüssigkristall-Mischungen ("FLC-
Lichtventile") sind beispielsweise aus der EP-B 00 32 362
(=US-A 43 67 924) bekannt. Flüssigkristallichtventile sind
Vorrichtungen, die z. B. aufgrund elektrischer Beschaltung
ihre optischen Transmissionseigenschaften derart ändern, daß
durchfallendes (und gegebenenfalls wieder zurückreflektiertes)
Licht intensitätsmoduliert wird. Beispiele sind die bekannten
Uhren- und Taschenrechneranzeigen oder Flüssigkristalldisplays
im OA(office automation)- oder TV(television)-Bereich.
Dazu zählen aber auch optische Verschlüsse, sogenannte
"light shutter", wie sie z. B. in Kopiermaschinen, Druckern,
Schweißbrillen, Polbrillen zur dreidimensionalen Betrachtung
etc. eingesetzt werden. Auch sogenannte "spacial light
modulators" zählen zum Anwendungsbereich flüssigkristalliner
Lichtventile (siehe Liquid Crystal Device Handbook, Nikkan
Kogyo Shimbun, Tokyo, 1989; ISBN 4-526-02590-9C 3054 und
darin zitierte Arbeiten).
Die elektrooptischen Schalt- und Anzeigeelemente sind so
aufgebaut, daß die FLC-Schicht beiderseitig von Schichten
eingeschlossen ist, die üblicherweise, in dieser Reihenfolge
ausgehend von der FLC-Schicht, mindestens eine
Orientierungsschicht, Elektroden und eine Begrenzungsscheibe
(z. B. aus Glas) sind. Außerdem enthalten sie einen
Polarisator, sofern sie im "guest-host"- oder im reflexiven
Modus betrieben werden, oder zwei Polarisatoren, wenn als
Modus die transmissive Doppelbrechung ("birefringence mode")
genutzt wird. Die Schalt- und Anzeigeelemente können
gegebenenfalls weitere Hilfsschichten wie z. B. Diffusionssperr-
oder Isolationsschichten enthalten.
Solche Orientierungsschichten bringen, gemeinsam mit einem
hinreichend klein gewählten Abstand der Begrenzungsscheiben,
die FLC-Moleküle der FLC-Mischung in eine Konfiguration, bei
der die Moleküle mit ihren Längsachsen parallel zueinander
liegen und die smektischen Ebenen senkrecht oder schräg zur
Orientierungsschicht angeordnet sind. In dieser Anordnung
haben die Moleküle bekanntlich zwei gleichwertige
Orientierungen, zwischen denen sie durch pulsartiges Anlegen
eines elektrischen Feldes geschaltet werden können, d. h.
FLC-Displays sind bistabil schaltbar. Die Schaltzeiten sind
umgekehrt proportional zur spontanen Polarisation der
FLC-Mischung und liegen im Bereich von µs.
Als Hauptbestandteil solcher FLC-Displays gegenüber den in
der industriellen Praxis bisher im wesentlichen noch
anzutreffenden LC-Displays wird das erreichbare Multiplex-
Verhältnis angesehen, d. h. die maximale Zahl der im zeitlich-
sequentiellen Verfahren ("Multiplex-Verfahren")
ansteuerbaren Zeilen, das bei FLC-Displays im Gegensatz
zu LC-Displays praktisch unbegrenzt ist. Diese elektrische
Ansteuerung basiert im wesentlichen auf der vorstehend
genannten und in SID 85 DIGEST p. 131 (1985) beispielhaft
beschriebenen Pulsadressierung.
Bei der Weiterentwicklung der FLC-Displays in den letzten
Jahren hat sich jedoch ein Nachteil herausgestellt, der darin
liegt, daß die genannte Pulsadressierung häufig nur im Falle
hinreichend kleiner Werte für die spontane Polarisation zu
einem reproduzierbaren Schalten zwischen den beiden stabilen
Zuständen führt. Beispielsweise kann man beobachten, daß ein
FLC-Displays, das sich längere Zeit in einem der beiden
stabilen Zustände befunden hat ("stehendes Bild"), nur sehr
schwer, d. h. nur mit hoher Amplitude, sehr langer
Pulsdauer der angelegten Spannung oder nach wiederholt
applizierten Pulsen in den jeweils anderen Zustand
umschalten läßt. Dieses Verhalten einer optischen
Hysterese führt bei bildhaften Anzeigen dazu, daß ein über
einen längeren Zeitraum eingeschriebenes Bild im Nachfolgebild
schemenhaft als "Geisterbild" zu erkennen ist. Diese
Beobachtung einer optischen Hysterese ist um so ausgeprägter,
je höher die spontane Polarisation der FLC-Mischung ist und
hängt zusätzlich auch von der Art und Dicke der
Orientierungsschicht ab.
Auch bei geringer spontaner Polarisation macht sich dieser
Effekt schon störend bemerkbar. Bei besonders hohen Werten
(Ps<35 nC · cm-2) läßt sich über eine Pulsadressierung in
der Regel überhaupt kein Schalten mehr erzielen. Da sich sehr
schnelle Schaltzeiten bekanntermaßen nur durch hohe
Polarisation erreichen lassen, verhindert dies gerade den
Einsatz sehr schneller FLC-Mischungen. Eine der Vorstellungen
über die Ursache des Phänomens einer optischen Hysterese geht
dahin, daß ionische Verunreinigungen in der FLC-Mischung dafür
verantwortlich sein könnten (SID 88 DIGEST p. 246, 1985).
Die bisher bekannten Lösungsansätze a) unmittelbarer Kontakt
zwischen FLC-Mischung und Elektroden und b) aufwendige
Reinigung haben noch nicht zu durchgreifenden Erfolgen
geführt; die erste Methode ist aufgrund der Notwendigkeit
besonderer Aufnahmen zur Vermeidung von elektrischen
Kurzschlüssen sehr aufwendig, die zweite erfordert für
jede einzelne Komponente einer Mischung eine spezielle
Reinigungsart und eine aufwendige und teure Handhabung der
FLC-Mischungen. Ein weiterer Lösungsansatz wird von M. Nitta
et al. (Japanese Journal of Applied Physics 27 (1988) L447)
vorgeschlagen. Hierbei werden "Charge-Transfer"-Komplexe (CTC)
zur Verbesserung des optischen Schaltverhaltens eingesetzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, FLC-Mischungen
zu entwickeln, die keine bzw. nur eine vernachlässigbar
kleine optische Hysterese und die damit verbundenen
"Geisterbilder" zeigen.
Überraschend wurde gefunden, daß durch Zugabe von
Komplexliganden zu FLC-Mischungen die oben beschriebenen
"Geisterbilder" unterdrückt werden können. Es können sogar
ansonsten im Multiplexverfahren nichtschaltbare
FLC-Mischungen mit besonders hohen Werten der spontanen
Polarisation (Ps<50 nC · cm-2) zum Schalten gebracht werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Verbesserung
des Kontrastes, da die optische Hysterese den Kontrast im
allgemeinen verringert.
Ein wesentlicher Vorteil besteht auch darin, daß FLC-
Displays die nach längerer Lagerung oft nicht mehr
funktionsfähig sind, mit den erfindungsgemäß eingesetzten
FLC-Mischungen auch nach längerer Zeit schaltbar bleiben.
Falls für die Entstehung der "Geisterbilder" ionische
Verunreinigungen verantwortlich sind, können diese außerdem
durch einen überschüssigen Zusatz an Komplexliganden
abgepuffert werden, so daß nachträglich eingebrachte und
z. B. durch Diffusion aus der Orientierungsschicht entstehende
Verunreinigungen ionischer Art keine nachteiligen Folgen
haben.
Die Erfindung geht von den bekannten FLC-Lichtventilen aus, wie
sie beispielsweise in der genannten EP-B 00 32 362 beschrieben
werden.
Die erfindungsgemäßen FLC-Lichtventile enthalten eine
ferroelektrische flüssigkristalline Mischung (FLC-Mischung),
die mindestens eine Verbindung enthält, die einen
Komplexliganden für Ionen darstellt.
Unter den FLC-Lichtventilen werden Schaltvorrichtungen, die
im Multiplexverfahren angesteuert werden, bevorzugt.
Besonders bevorzugt werden Flüssigkristallzellen, die in
SSFLC-Technik ("surface stabilized ferroelectric liquid
crystal") arbeiten und bei denen die Schichtdicke (d. h.
Abstand der Begrenzungsscheiben) 1 bis 20 µm beträgt.
Besonders bevorzugt ist eine Schichtdicke von 1 bis 10 µm,
insbesondere von 1,2 bis 3 µm.
Die FLC-Mischung weist bevorzugterweise im
Arbeitstemperaturbereich eine Sc*-Phase auf und die
Phasenfolge der Mischung lautet: I-N*-SA*-Sc*, oder
I-N*-Sc*.
Als Komplexiganden werden zur Verminderung der optischen
Hysterese bevorzugt elektrisch neutrale Verbindungen
eingesetzt.
Vorzugsweise enthalten diese Verbindungen mindestens zwei
Stickstoff- und/oder Sauerstoff- und/oder Schwefel- und/oder
Phosphor-Donorzentren und sind Komplexiganden für Kationen.
Als Komplexiganden sind medio- oder makrocyclische
Verbindungen besonders geeignet.
Verwendung für die erfindungsgemäßen FLC-Mischungen finden
insbesondere Kryptanden, Coronanden und Podanden,
vorzugsweise in Konzentrationen von 0,01 bis 10 Mol-%
bezüglich der FLC-Gesamtmischung.
Zur Klassifizierung der genannten Komplexiganden sei auf
E. Weber und F. Vögtle, Inorganica Chimica Acta, Bd. 45,
(1980) L65-L67 verwiesen.
Typische Beispiele für Coronanden sind aufgeführt bei
F. Vögtle, E. Weber in Kontakte (Merck) 1/1977, 11; 2/1977
16, 1/1981, 24, #263-269, 272, 273, 274-276, 287, 292.
Als typische Beispiele für Kryptanden werden genannt:
F. Vögtle, E. Weber in Kontakte (Merck) 1/1977, 11
1/1981, 24 #271, 93, 296-298, 308.
Charakteristische Vertreter von Podanden sind z. B. die bei
F. Vögtle, E. Weber in Kontakte (Merck) 1/1977, 11, 1/1981
24 #300-304 aufgeführten Verbindungen.
Die erfindungsgemäßen Mischungen enthalten in einer weiteren
Ausführungsform mehrere unterschiedliche Komplexiganden,
wobei die verschiedenen Komplexiganden jeweils bestimmte
Kationen bevorzugt komplexieren. In der FLC-Mischung sind
hierbei insgesamt wiederum 0,01 bis 10 Mol-% an
Komplexliganden enthalten.
Die beschriebenen Mischungen eignen sich in besonderem Maße
als Komponente für Flüssigkristall-, Schalt- und
-Anzeigevorrichtungen wie sie eingangs beschrieben wurden.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher
erläutert:
In den folgenden Beispielen wurden die Komplexiganden
bevorzugt in Konzentration von 0,1 Mol-%-3 Mol-%
eingesetzt. Als Beispiele für erfindungsgemäße
Komplexliganden dienten die nachfolgenden Verbindungen K1
bis K5.
In den nachfolgenden Beispielen wurden zwei achirale
LC-Grundmischungen A und B, verschiedene chirale
Dotierstoffe und verschiedene Komplexiganden eingesetzt.
Die LC-Mischung A enthielt folgende acht Komponenten
(in Mol-%):
Die Mischung zeigte folgende Phasenfolge:
X-1 Sc 69 SA 76 N 93 I
Die LC-Mischung B enthielt folgende acht Komponenten
(in Mol-%):
13,39 A1 (=B1)
4,49 A2 (=B2)
14,78 A3 (=B3)
8,14 A4 (=B4)
4,49 A2 (=B2)
14,78 A3 (=B3)
8,14 A4 (=B4)
Die Mischung zeigte folgende Phasenfolge:
X-6 Sc 71 SA 78 N 94 I
Als Beispiele für Dotierstoffe wurden folgende Verbindungen
eingesetzt:
Dotierstoff D1
Dotierstoff D2
Dotierstoff D3
Dotierstoff D4
Dotierstoff D5
Aus den genannten LC-Mischungen, Dotierstoffen und
Komplexiganden wurden unter Berücksichtigung der
vorstehenden Daten die folgenden erfindungsgemäßen Beispiele
(FLC-Mischungen) erstellt:
Die FLC-Mischung M1 besaß folgende Zusammensetzung (in Mol-%)
LC-Mischung A|84,0% | |
Dotierstoff D1 | 7,7% |
Dotierstoff D2 | 8,3% |
und die Phasenfolge Sc* 63 SA* 73 N* 81 I bei einer spontanen
Polarisation von 37 nC · cm-2. Zur Unterdrückung der
optischen Hysterese wurde der FLC-Mischung M1 1 Mol-% des
Komplexiganden K4 zugesetzt. Nach Zugabe des
Komplexiganden K4 erhielt man die Phasenfolge Sc* 58 SA* 71 N* 78 I
bei einer spontanen Polarisation von 36 nC · cm-2.
Fig. 1 zeigt die optischen Schaltantworten der FLC-Mischung
M1 mit und ohne Komplexiganden in Test-Zellen (2,1 µm), die
sich in einem Polarisationsmikroskop befinden. Der
Schaltvorgang der Testzellen wurde mit Hilfe einer schnellen
Photodiode erfaßt. Fig. 1 zeigt die Pulsadressierung (CH1)
und die optische Transmission (CH2) einer mit der FLC-Mischung
M1 gefüllten Testzelle bei einer Temperatur von 25°C
und variablen Pulsabständen. Die linke Seite zeigt die reine
Mischung M1, während die Ergebnisse mit 1 Mol-% Komplexigand
K4 auf der rechten Seite abgebildet sind.
Bei einer Pulsadressierung bei einer Temperatur von 25°C
wurden bipolare Pulse einer Gesamtbreite von 200 µs und
einer Höhe von 4 V/µm verwendet. Die Zwischenräume zwischen
den Pulsen betrugen a) 1000 ms, b) 100 ms und c) 20 ms. Man
erkennt deutlich, daß die FLC-Mischung, die den
Komplexiganden K4 enthält (rechte Seite der Fig. 1), ein
verbessertes Schaltverhalten zeigt und auch für große
Pulsabstände noch schaltbar ist (a). Auf korrespondierenden
mikroskopischen Aufnahmen der Testzellen (Fig. 2) sind im
Fall der FLC-Mischung M1 nichtschaltende Bereiche zu sehen,
die bei Zugabe des Komplexiganden K4 nur in deutlich
vermindertem Ausmaß auftreten. Fig. 2 zeigt mikroskopische
Aufnahmen der Testzellen gefüllt mit der FLC-Mischung M1
(linke Seite) und der FLC-Mischung M1, die zusätzlich 1 Mol-%
des Komplexiganden K4 enthält (rechte Seite). a) zeigt den
stabilen Dunkelzustand und b) den stabilen Hellzustand. Die
konstanten Parameter laufen: Feldstärke 4 V/µm, Pulsbreite
200 µs, Pulsabstand 50 ms bei einer Temperatur von 25°C.
Folgendes Testverfahren diente dazu, mit den verwendeten
Testzellen eine Meßgröße für das Auftreten von
"Geisterbildern" in den FLC-Displays zu erhalten:
Es werden bipolare Pulse gleicher Polaritätsabfolge einer
Gesamtbreite von 200 µs und einer Höhe von 4 V/µm verwendet.
Der Pulsabstand beträgt 20 ms. Die Polaritätsabfolge
wechselt alle 5 Sekunden. Fig. 3 zeigt das Schaltverhalten
bei Verwendung bipolarer Pulse gleicher Polaritätsabfolge,
die nach fünf Sekunden wechselt. Auch bei dieser
Pulsadressierung ist der Vorteil der erfindungsgemäßen
FLC-Mischung zu erkennen, der sich darin äußert, daß das
Umschalten von Hell nach Dunkel und umgekehrt sehr schnell
und ohne das störende Auftreten sogenannter Nachzieheffekte
erfolgt. Wiederum ist die optische Transmission einer mit
der FLC-Mischung M1 gefüllten Testzelle bei einer
Temperatur von 25°C gegen die Zeit aufgetragen.
a) FLC-Mischung M1 b) FLC-Mischung M1 mit 1 Mol-% des
Komplexiganden K4.
Die eingesetzte FLC-Mischung M2 besaß folgende
Zusammensetzung (in Mol-%):
LC-Mischung A|78,3% | |
Dotierstoff D1 | 4,7% |
Dotierstoff D2 | 9,0% |
Dotierstoff D3 | 8,0% |
und die Phasenfolge SC* 60 SA* 70 N* 79 I
mit einer spontanen Polarisation von 55 nC · cm-2. Der
optische Kontrast der FLC-Mischung M2 wurde für
unterschiedliche Komplexiganden und für verschiedene
Konzentrationen des Komplexliganden K4 ermittelt. Bei einer
Pulsadressierung bei einer Temperatur von 25°C wurden
bipolare Pulse Gesamtbreite von 200 µs bei einer Höhe von
3 V/µm verwendet. Die Abstände zwischen den Pulsen betrugen
20 ms. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 und Tabelle 2
zusammengestellt. Tabelle 1 erfaßt die Wirkung der
Komplexliganden auf den optischen Kontrast, der das
Verhältnis der Transmission von Hell- und Dunkelzustand
darstellt. Die Transmission wird mit Hilfe einer Photodiode
gemessen, die im Strahlengang eines Polarisationsmikroskopes
angebracht ist.
Komplexiganden, die einen hohen Kontrast liefern, erweisen
sich als besonders geeignet. Tabelle 2 zeigt den optischen
Kontrast für unterschiedliche Konzentrationen des
Komplexiganden K4. Mit zunehmender Konzentration von K4
war eine deutliche Zunahme des optischen Kontrastes
festzustellen, der auf eine Abnahme nichtschaltender
Bereiche der Testzelle zurückzuführen ist.
Die eingesetzte FLC-Mischung M3 besaß folgende
Zusammensetzung (in Mol-%):
LC-Mischung A|84,18% | |
Dotierstoff D1 | 3,43% |
Dotierstoff D2 | 6,56% |
Dotierstoff D3 | 5,83% |
und die Phasenfolge SC* 76 SA* 71 N* 82 I bei einer spontanen
Polarisation von 41 nC · cm-2. Der optische Kontrast der
FLC-Mischung M3 wurde für unterschiedliche Konzentrationen
des Ionenkomplexbildners K3 untersucht. Bei einer
Temperatur von 25°C wurden bipolare Pulse einer
Gesamtbreite von 200 µs verwendet und der optische Kontrast
als Funktion der Pulshöhe (Elektrische Feldstärke)
registriert. Die Meßergebnisse für 0 Mol-% (a), 0,1 Mol-%
(b), 0,5 Mol-% (C) und 1,0 Mol-% (d) des Komplexbildners in
der FLC-Mischung sind in Fig. 4 zusammengestellt. Mit
steigender Konzentration an Komplexbildner ist eine
deutliche Steigerung des optischen Kontrasts zu erkennen.
Auch die Steilheit der Kontrastkurven nimmt signifikant zu.
Ursache für die mit steigender Konzentration beobachtbare
Verschiebung der Kontrastkurve zu größerer Feldstärke ist
eine Erniedrigung der spontanen Polarisation.
Die FLC-Mischung M4 besaß folgende Zusammensetzung (in
Mol-%)
LC-Mischung A|91,7% | |
Dotierstoff D4 | 7,0% |
Dotierstoff D5 | 1,3% |
und die Phasenfolge
SC* 69 SA* 75 N* 82 I und wies eine
spontane Polarisation von -9,6 nC · cm-₂ auf.
Das oben beschriebene Testschema zur Charakterisierung der
"Geisterbilder" zeigte auch bei diesem Beispiel deutlich
die Vorteile des erfindungsgemäßen Einsatzes von
Komplexliganden für Ionen, was in Fig. 5 in analoger Weise
wie in Fig. 3 dargestellt ist.
Die optische Transmission einer mit der FLC-Mischung M4
gefüllten Testzelle bei einer Temperatur von 25°C ist gegen
die Zeit aufgetragen. Es werden bipolare Pulse gleicher
Polaritätsabfolge einer Gesamtbreite von 200 µs und einer
Höhe von 12 V/µm verwendet. Der Pulsabstand beträgt 20 ms.
Die Polaritätsabfolge wechselt alle 5 Sekunden a) FLC-Mischung
M4, b) FLC-Mischung M4 mit 1 Mol-% des
Komplexliganden.
Claims (13)
1. Verwendung von ferroelektrischen flüssigkristallinen (FLC)
Mischungen in FLC-Lichtventilen, dadurch gekennzeichnet, daß
die flüssigkristalline Mischung mindestens einen Komplexliganden
für Ionen enthält.
2. Verwendung von FLC-Mischungen gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das FLC-Lichtventil eine im
Multiplexverfahren angesteuerte Schaltvorrichtung ist.
3. Verwendung von FLC-Mischungen gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das FLC-Lichtventil eine SSFLC-Zelle mit
einer Schichtdicke von 1 bis 10 µm darstellt und die FLC-Mischung
im Arbeitstemperaturbereich eine Sc*-Phase aufweist.
4. Verwendung von FLC-Mischungen gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komplexliganden elektrisch neutrale
Verbindungen darstellen.
5. Verwendung von FLC-Mischungen gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komplexliganden Kationen komplexieren
und mindestens zwei Stickstoff- und/oder Sauerstoff- und/oder
Schwefel- und/oder Phosphor-Donorzentren aufweisen.
6. Verwendung von FLC-Mischungen gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komplexliganden medio- oder
makrocyclische Verbindungen darstellen.
7. Verwendung von FLC-Mischungen gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komplexliganden Kryptanden darstellen
und zu 0,01 bis 10 Mol-% in der FLC-Mischung enthalten sind.
8. Verwendung von FLC-Mischungen gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komplexliganden Coronanden darstellen
und zu 0,01 bis 10 Mol-% in der FLC-Mischung enthalten sind.
9. Verwendung von FLC-Mischungen gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komplexliganden Podanden darstellen
und zu 0,01 bis 10 Mol-% in der FLC-Mischung enthalten sind.
10. Verwendung von FLC-Mischungen gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die FLC-Mischung mehrere verschiedene
Komplexliganden für unterschiedliche Ionen enthält.
11. Flüssigkristall-, Schalt- und Anzeigevorrichtung enthaltend
ein ferroelektrisches flüssigkristallines Medium, Trägerplatten,
Elektroden, mindestens eine Orientierungsschicht sowie
gegebenenfalls zusätzliche Hilfsschichten dadurch gekennzeichnet,
daß das ferroelektrische flüssigkristalline Medium eine FLC-Mischung
darstellt, die mindestens eine Verbindung enthält,
die einen Komplexliganden für Ionen darstellt.
12. Flüssigkristall-, Schalt- und -Anzeigevorrichtung gemäß
Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalt- und
Anzeigevorrichtung eine SSFLC-zelle mit einer FLC-Schichtdicke
von 1 bis 20 µm ist, und die FLC-Mischung als
Komplexliganden mindestens eine medio- oder makrocyclische
Verbindung enthält.
13. Flüssigkristall-Schalt- und -Anzeigevorrichtung gemäß
Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalt- und
Anzeigevorrichtung eine SSFLC-Zelle mit einer FLC-Schichtdicke
von 1 bis 10 µm ist, und die FLC-Mischung
als Komplexliganden mindestens einen Kryptanden und/oder
Coronanden enthält.
Priority Applications (23)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3939697A DE3939697A1 (de) | 1989-12-01 | 1989-12-01 | Verwendung von komplexliganden fuer ionen in ferroelektrischen fluessigkristallmischungen |
JP2156599A JP2841306B2 (ja) | 1989-12-01 | 1990-06-14 | 液晶ディスプレイ |
PCT/EP1990/002018 WO1991008272A1 (de) | 1989-12-01 | 1990-11-26 | Verwendung von komplexliganden für ionen in ferroelektrischen flüssigkristallmischungen |
KR1019920701291A KR100189050B1 (ko) | 1989-12-01 | 1990-11-26 | 이온에 대한 착물 리간드를 함유하는 강유전성 액정 혼합물 및 액정 스위칭 또는 디스플레이 장치 |
HU921418A HUT60758A (en) | 1989-12-01 | 1990-11-26 | Application of complex ligands of ions in ferroelectric liquid crystal mixtures |
CA002069936A CA2069936A1 (en) | 1989-12-01 | 1990-11-26 | Complex ligands for ions in ferroelectric liquidcrystal mixtures |
EP91900771A EP0502964B1 (de) | 1989-12-01 | 1990-11-26 | Verwendung von komplexliganden für ionen in ferroelektrischen flüssigkristallmischungen |
AT91900771T ATE118808T1 (de) | 1989-12-01 | 1990-11-26 | Verwendung von komplexliganden für ionen in ferroelektrischen flüssigkristallmischungen. |
AU69545/91A AU640440B2 (en) | 1989-12-01 | 1990-11-26 | Use of complex ligands for ions in ferroelectric liquid crystal mixtures |
DE59008550T DE59008550D1 (de) | 1989-12-01 | 1990-11-26 | Verwendung von komplexliganden für ionen in ferroelektrischen flüssigkristallmischungen. |
ES91900771T ES2071289T3 (es) | 1989-12-01 | 1990-11-26 | Uso de ligandos complejos para iones en mezclas de cristales liquidos ferroelectricos. |
YU226790A YU226790A (sh) | 1989-12-01 | 1990-11-27 | Feroelektrična smes tekočih kristalov in uporaba kompleksnih ligandov za ione v feroelektričnih zmeseh tekočih kristalov |
IL96508A IL96508A0 (en) | 1989-12-01 | 1990-11-29 | Use of complex ligands for ions in ferroelectric liquid-crystal mixtures |
NZ236274A NZ236274A (en) | 1989-12-01 | 1990-11-29 | Ferroelectric liquid-crystal (flc) mixture comprising at least two components one of which contains at least one complex ligand for ions |
IE432890A IE904328A1 (en) | 1989-12-01 | 1990-11-30 | Use of complex ligands for ions in ferroelectric¹liquidcrystal mixtures |
ZA909635A ZA909635B (en) | 1989-12-01 | 1990-11-30 | Use of complex ligands for ions in ferroelectric liquid crystal mixtures |
PT96055A PT96055A (pt) | 1989-12-01 | 1990-11-30 | Processo para a prparacao de misturas de cristais liquidas ferroelectricos contendo ligandos complexos de ioes e dispositivos de comutacao e de visualizacao decriatais liquidos que as contem |
JP2337024A JP2647256B2 (ja) | 1989-12-01 | 1990-11-30 | 強誘電性液晶混合物 |
PL90288038A PL165258B1 (pl) | 1989-12-01 | 1990-11-30 | M ie s z an ina c ie k lo k r y s t a l i c zn a PL |
CN90109853A CN1034220C (zh) | 1989-12-01 | 1990-12-01 | 铁电液晶混合物及其应用 |
FI922407A FI922407A (fi) | 1989-12-01 | 1992-05-26 | Anvaendning av komplexligander foer joner i ferroelektriska flytkristallblandningar. |
NO92922135A NO922135L (no) | 1989-12-01 | 1992-05-29 | Anvendelse av komplekse ligander for ioner i ferroelektriske flytende krystall blandinger |
US08/455,668 US5702639A (en) | 1989-12-01 | 1995-05-31 | Use of complex ligands for ions in ferroelectric liquid-crystal mixtures |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3939697A DE3939697A1 (de) | 1989-12-01 | 1989-12-01 | Verwendung von komplexliganden fuer ionen in ferroelektrischen fluessigkristallmischungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3939697A1 true DE3939697A1 (de) | 1991-06-06 |
Family
ID=6394552
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3939697A Withdrawn DE3939697A1 (de) | 1989-12-01 | 1989-12-01 | Verwendung von komplexliganden fuer ionen in ferroelektrischen fluessigkristallmischungen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3939697A1 (de) |
ZA (1) | ZA909635B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5178792A (en) * | 1990-04-12 | 1993-01-12 | Hoechst Aktiengesellschaft | Macrocyclic compounds as component for ferroelectric liquid crystal mixtures |
-
1989
- 1989-12-01 DE DE3939697A patent/DE3939697A1/de not_active Withdrawn
-
1990
- 1990-11-30 ZA ZA909635A patent/ZA909635B/xx unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5178792A (en) * | 1990-04-12 | 1993-01-12 | Hoechst Aktiengesellschaft | Macrocyclic compounds as component for ferroelectric liquid crystal mixtures |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ZA909635B (en) | 1992-06-24 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3423993C2 (de) | ||
DD264303A5 (de) | Fluessigkristallanzeigezelle | |
DE3717793A1 (de) | Fluessigkristallvorrichtung und ausrichtungssteuerverfahren sowie ansteuerungsverfahren hierfuer | |
DE3630012A1 (de) | Ferroelektrische fluessigkristallvorrichtung | |
CH662191A5 (de) | Verfahren und einrichtung zum anzeigen einer information. | |
EP0451820B1 (de) | Verfahren zur Herstellung einer schockstabilen Flüssigkristall-Schalt- und -Anzeigevorrichtung | |
DE69633972T2 (de) | Bildanzeigevorrichtung | |
EP0502964B1 (de) | Verwendung von komplexliganden für ionen in ferroelektrischen flüssigkristallmischungen | |
EP0474655B1 (de) | Ferroelektrisches flüssigkristalldisplay mit graustufen bzw. einer kontinuierlichen grauskala | |
DE3631151A1 (de) | Fluessigkristallvorrichtung | |
DE69530742T2 (de) | Antiferroelektrische Flüssigkristallvorrichtung und ihr Steuerungsverfahren | |
EP0412408A2 (de) | Elektrisch leitfähige Polymere und ihre Verwendung als Orientierungsschicht in Flüssigkristall-Schalt- und Anzeigeelementen | |
DE2408389A1 (de) | Elekkrooptisches verfahren unter verwendung von fluessigkristallen | |
DE3939697A1 (de) | Verwendung von komplexliganden fuer ionen in ferroelektrischen fluessigkristallmischungen | |
WO1999060441A1 (de) | Monostabiles ferroelektrisches aktivmatrix-display | |
DE60202391T2 (de) | Halteanzeigeeinheit zur Darstellung eines bewegten Bildes | |
DE3929113A1 (de) | Fluessigkristall-lichtmodulationsvorrichtung | |
EP1208182B1 (de) | Smektische flüssigkristallschalt- oder anzeigevorrichtung mit hohem kontrast | |
EP0648345B1 (de) | Verfahren zur stabilisierung der smektischer lagen in ferroelektrischen flüssigkristalldisplays und vorrichtung | |
DE4025236A1 (de) | Mercaptoverbindungen enthaltende ferroelektrische fluessigkristallmischungen | |
EP0451821A2 (de) | Ionophore enthaltende ferroelektrische Flüssigkristallmischungen | |
EP0813096A1 (de) | Flüssigkristalline Anzeige-, Schalt- oder Bildverarbeitungsvorrichtung | |
EP2348356A1 (de) | Monostabiles ferroelektrisches Aktivmatrix-Display | |
DE19825488A1 (de) | Monostabiles ferroelektrisches Aktivmatrix-Display | |
DE4011803A1 (de) | Kryptanden bzw. coronanden enthaltende ferroelektrische fluessigkristallmischung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |