DE3939650A1 - Hydraulische daempferanordnung - Google Patents
Hydraulische daempferanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Dämpferanordnung,
insbesondere einen Lenkungsdämpfer für Kraftfahrzeuge,
mit einem hydraulischen Verdrängeraggregat, insbesondere
einem Kolben-Zylinder-Aggregat, welches zwischen einem
bewegungsmäßig zu dämpfenden Element, z. B. einem Lenkgestänge
teil, und einem relativ stationären Element, z. B. einer
Fahrzeugkarosserie oder einem Fahrzeugrahmen, einsetzbar ist
und dessen innerhalb eines Gehäuses bzw. Zylinders verschieb
bar angeordneter Verdränger bzw. Kolben bei einer Verschiebung
Hydraulikmedium durch mindestens einen Kanal hindurchdrängt.
Konventionelle Lenkungsdämpfer arbeiten wenig frequenzselektiv,
d. h. der auf die relative Geschwindigkeit zwischen bewegtem und
stationärem Element des Dämpfers bezogene Widerstand, welcher
unerwünschten Bewegungen - in der Regel Schwingungen in einem
nach oben und unten abgegrenzten Frequenzbereich (z. B. liegen
Lenkgestängeschwingungen je nach Fahrzeug bei ca. 10 Hz bis
25 Hz) - entgegengesetzt wird, unterscheidet sich nicht wesent
lich von dem entsprechenden Widerstand, den der Lenkungsdämpfer
den normalen Lenkbewegungen entgegensetzt.
An sich ist jedoch bei Fahrzeuglenkungen eine stark frequenz
selektive Dämpfung erwünscht, d. h. in einem für die Lenkung
kritischen Frequenzbereich ist eine starke Dämpfung erwünscht;
darunter und darüber ist dagegen ein größerer Dämpfungswider
stand unnötig bzw. unerwünscht, weil dadurch einerseits der
Lenkwiderstand erhöht würde und andererseits relativ leicht
hochfrequente Vibrationen übertragen werden können.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, eine hydraulische
Dämpferanordnung mit ausgeprägt frequenzselektivem Verhalten
zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Verdränger oder das Gehäuse über eine in Reihe dazu ange
ordnete elastische Federung mit dem zu dämpfenden Element
schwingungsfähig verbunden ist, wobei die Federkonstante der
Federung, die Masse des mit der Federung verbundenen Teiles
der Dämpferanordnung, die Masse des bei Relativbewegungen
zwischen Verdränger und Gehäuse bewegten Hydraulikmediums
sowie das Verhältnis zwischen dem Querschnitt des Kanales
bzw. der Kanäle und dem Wirkungsquerschnitt des Verdrängers
bzw. Kolbens so bemessen sind, daß die Resonanzfrequenz von
Schwingungen dieser Massen relativ zum stationären Teil der
Dämpferanordnung nahe des Frequenzbereiches unerwünschter
Schwingungen des zu dämpfenden Elementes ist, und daß der
Kanal bzw. die Kanäle einen mit der Strömungsgeschwindigkeit
stark bzw. überproportional ansteigenden Drosselwiderstand
aufweisen.
Bei der erfindungsgemäßen Dämpferanordnung sind also beweg
liche Massen über die Federung schwingungsfähig mit dem
bewegungsmäßig zu dämpfenden Element derart gekoppelt,
daß die schwingungsfähigen Massen von dem bewegungsmäßig
zu dämpfenden Element zu Resonanzschwingungen angeregt werden
können, die aufgrund ihrer hohen Bewegungsgeschwindigkeit zu
hohen Strömungsgeschwindigkeiten des hydraulischen Mediums
im Kanal bzw. in den Kanälen führen, so daß deren Drossel
wirkung eine große Energiedissipation verursacht, d. h. dem
bewegungsmäßig zu dämpfenden Element wird viel Bewegungs
energie entzogen.
Bei sehr langsamen Relativbewegungen zwischen Verdränger
und Gehäuse können die Elastizität der Federung sowie der
Drosselwiderstand des Kanales bzw. der Kanäle weitestgehend
vernachlässigt werden, d. h. das bewegungsmäßig zu dämpfende
Element und das relativ stationäre Element können nahezu ohne
Widerstand relativ zueinander bewegt werden.
Wenn auf die Dämpferanordnung Schwingungen mit sehr hoher
Frequenz, d. h. mit einer Frequenz deutlich oberhalb der
Resonanzfrequenz, einwirken, werden der stationäre Teil der
Dämpferanordnung einerseits und die relativ dazu schwingbeweg
lichen Massen andererseits durch die Federung voneinander
schwingungsmäßig weitestgehend entkoppelt, so daß der den
Kanal bzw. die Kanäle durchsetzende Volumenstrom des Hydrau
likmediums stark abnimmt, wobei die Größe der Energiedissipa
tion entsprechend gering wird bzw. gegen Null geht und durch
die Federung eine Übertragung hochfrequenter Schwingungen
zwischen dem bewegungsmäßig zu dämpfenden Element und dem
stationären Element verhindert wird. Auf diese Weise kann die
akustische Übertragung von Geräuschen zwischen dem bewegungs
mäßig zu dämpfenden Element und dem stationären Element wei
testgehend verhindert werden.
Der Kanal bzw. die Kanäle bilden eine Drosselanordnung, die
z. B. im Verdränger bzw. Kolben angeordnet sein kann.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende
Erläuterung der Erfindung anhand der Zeichnung verwiesen,
in der eine bevorzugte Ausführungsform schematisiert
dargestellt ist.
Dabei zeigt die einzige Figur einen Axialschnitt einer
als Kolben-Zylinder-Aggregat ausgebildeten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dämpferanordnung.
Die Dämpferanordnung 1 ist zwischen einer nur schematisch
dargestellten Fahrzeugkarosserie 2 mit der relativ großen
Masse M und einem Element der ebenfalls nur schematisch
wiedergegebenen Fahrzeuglenkung 3 mit der im Vergleich
zur Masse M der Karosserie 2 kleinen Masse m angeordnet.
Die Fahrzeugkarosserie 2 mit der großen Masse M kann für
die weitere Betrachtung als "stationär" aufgefaßt werden,
während die Fahrzeuglenkung 3 mit der kleinen Masse m ein
gegenüber der stationären Karosserie 2 bewegliches System
bzw. Element bildet, dessen Bewegungen relativ zur Fahrzeug
karosserie 2 mit der Dämpferanordnung 1 frequenzselektiv
gedämpft werden sollen.
Die Dämpferanordnung 1 besitzt einen mit der Karosserie 2
weitestgehend unbeweglich bzw. im wesentlichen nur gelenkig
verbundenen Zylinder 4 sowie einen darin verschiebbar ange
ordneten Kolben 5, welcher innerhalb des Zylinders 4 zwei
Kammern 4′ und 4′′ voneinander abteilt. Diese Kammern 4′ und
4′′, welche mit Hydraulikmedium ausgefüllt sind, sind über
mindestens einen den Kolben 5 durchsetzenden Kanal 6 mit
einander verbunden. Darüber hinaus ist in einer Kammer,
beispielsweise in der oberen Kammer 4′′, zum Ausgleich des
von der Kolbenstange 7 verdrängten Hydraulikmediums eine
Druckgasfüllung 8 angeordnet, so daß das Hydraulikmedium
in den Kammern 4′ und 4′′ des Zylinders 4 unter leichtem
Überdruck gehalten wird.
Der Kolben 5 ist über eine Schraubenfeder 9 mit der Kolben
stange 7 verbunden, deren aus dem Zylinder 4 herausragendes
Ende im wesentlichen fest bzw. nur gelenkig mit der Lenkung 3
bzw. einem Gestängeteil derselben verbunden ist.
Aufgrund der Anordnung des Kolbens 5 an der Schraubenfeder 9
vermag der Kolben 5 relativ zur Lenkung 3 Schwingungen auszu
führen. Dabei wird die Resonanzfrequenz durch die Federkonstan
te der Schraubenfeder 9 sowie die effektiven schwingfähigen
Massen innerhalb der Dämpferanordnung 1 bestimmt. Diese effek
tiven schwingfähigen Massen werden im wesentlichen durch die
Masse des Kolbens 5, einschließlich der Masse eines gegebenen
falls zwischen der Schraubenfeder 9 und dem Kolben 5 angeord
neten Kolbenstangenteiles, sowie die effektive Masse des im
Kanal 6 aufgenommenen Hydraulikmediums bestimmt.
Die effektive Masse des mit dem Kolben 5 schwingenden Hydrau
likmediums wird im wesentlichen durch das Volumen des Kanales
6 bzw. - bei mehreren Kanälen - der Kanäle 6 sowie das Verhält
nis zwischen dem Querschnitt des Kolbens 5 und dem Querschnitt
des Kanales bzw. der Kanäle 6 bestimmt.
Bei gleichem Volumen des jeweiligen Kanales 6 ist die
effektive Masse des darin aufgenommenen Hydraulikmediums
um so größer, je enger der Kanalquerschnitt im Vergleich
zum Querschnitt des Kolbens 5 ist. Dies beruht darauf, daß
bei einer Verschiebung des Kolbens 5 innerhalb des Zylinders
4 mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit innerhalb des Kanales
bzw. der Kanäle 6 um so größere Strömungsgeschwindigkeiten
auftreten müssen, je enger der Kanalquerschnitt ist.
Im übrigen bleibt bei vorgegebenem Querschnitt des Kolbens 5
und vorgegebener Länge des Kanales 6 bzw. der Kanäle 6 die
effektive Masse des mit dem Kolben 5 schwingenden Hydraulik
mediums weitestgehend konstant, wenn der Querschnitt des
Kanales 6 bzw. der Kanäle 6 verändert wird. Denn die Strö
mungsgeschwindigkeit des Hydraulikmediums im Kanal 6 bzw. in
den Kanälen 6 ändert sich umgekehrt proportional zu Änderungen
des Kanalquerschnittes.
Die insgesamt wirksame effektive Masse mw ist proportional
zu mk (Az/Ak)2, wobei mk die Masse des Hydraulikmediums im
Kanal 6 bzw. in den Kanälen 6 und Az sowie Ak die Querschnitte
des Innenraumes des Zylinders 4 sowie des Kanales 6 bzw. der
Kanäle 6 bedeuten. Die Resonanzfrequenz fo der Dämpferanordnung
ist proportional zu (1/mw)1/2.
Mit einer Veränderung des Querschnittes des Kanales 6 bzw. der
Kanäle 6 wird in der Regel eine erhebliche Veränderung des
jeweils wirksamen Drosselwiderstandes bewirkt, da der Strö
mungswiderstand in einem Kanal ganz erheblich vom Querschnitt
sowie der Strömungsgeschwindigkeit abhängt.
Die erfindungsgemäße Dämpferanordnung funktioniert nun
wie folgt:
Bei langsamen Relativbewegungen zwischen der Lenkung 3 und der Fahrzeugkarosserie 2 kann die Dämpfung weitestgehend vernachlässigt werden, weil der Kolben 5 den langsamen Bewegungen der Lenkung 3 praktisch ohne jede Phasenver schiebung folgen kann. Bei den auftretenden langsamen Bewegungen wirkt nämlich auf den Kolben 5 innerhalb des Zylinders 4 nur ein sehr geringer hydraulischer Widerstand, so daß auch die Schraubenfeder 9 praktisch nicht verformt wird.
Bei langsamen Relativbewegungen zwischen der Lenkung 3 und der Fahrzeugkarosserie 2 kann die Dämpfung weitestgehend vernachlässigt werden, weil der Kolben 5 den langsamen Bewegungen der Lenkung 3 praktisch ohne jede Phasenver schiebung folgen kann. Bei den auftretenden langsamen Bewegungen wirkt nämlich auf den Kolben 5 innerhalb des Zylinders 4 nur ein sehr geringer hydraulischer Widerstand, so daß auch die Schraubenfeder 9 praktisch nicht verformt wird.
Bei schnelleren Bewegungen der Lenkung 3, insbesondere bei
schnellen Schwingungen derselben, wird nun der Kolben 5 zu
Schwingungen angeregt, wobei gleichzeitig Schwingungen des
hydraulischen Mediums im Kanal 6 bzw. in den Kanälen 6
auftreten. Je näher die Frequenz der Schwingungen der
Lenkung 3 an die Resonanzfrequenz der Dämpferanordnung 1
kommt, um so größer werden die Schwingungsamplituden des
Kolbens 5 sowie die Strömungsgeschwindigkeiten des hydrau
lischen Mediums im Kanal 6 bzw. in den Kanälen 6. Die zur
Anregung der Schwingungen des Kolbens 5 sowie des hydrau
lischen Mediums im Kanal 6 bzw. in den Kanälen 6 notwendige
Energie wird der Bewegungsenergie der Lenkung 3 entzogen,
d. h. deren Schwingungen werden entsprechend abgeschwächt;
gleichzeitig wird die Bewegungsenergie des Kolbens 5 sowie
des hydraulischen Mediums innerhalb des Kanales 6 bzw. der
Kanäle 6 aufgrund des bei höheren Strömungsgeschwindigkeiten
deutlich wirksamen Strömungswiderstandes ständig in Wärme
umgewandelt, d. h. es erfolgt eine merkliche Energiedissi
pation.
Im überkritischen Bereich, d. h. bei Schwingungen, deren
Frequenz deutlich oberhalb der Resonanzfrequenz der Dämpfer
anordnung liegt, werden die Lenkung 3 und die Fahrzeug
karosserie 2 schwingungsmäßig voneinander entkoppelt, so daß
praktisch keine akustischen Schwingungen übertragen werden
können.
Bei der Abstimmung der erfindungsgemäßen Dämpferanordnung
ist unter anderem folgendes zu berücksichtigen:
Wenn der Kanal 6 bzw. die Kanäle 6 einen großen Querschnitt aufweisen und/oder die Kanalein- und -ausgänge so strömungs günstig geformt sind, daß dort nur eine geringe Verwirbelung des Hydraulikmediums auftritt, erleiden Schwingungen des Kolbens 5 im Zylinder 4 bzw. des hydraulischen Mediums im Kanal 6 bzw. in den Kanälen 6 nur eine vergleichsweise geringe Dämpfung, d. h. die Dämpferanordnung 1 zeigt ein besonders ausgeprägtes Resonanzverhalten. Dies ist gleichbedeutend damit, daß der Lenkung 3 bei Schwingungen nahe der Resonanz frequenz der Dämpferanordnung 1 große Mengen an Bewegungsener gie entzogen werden, wogegen bei Frequenzen, die einen gewissen Abstand von der Resonanzfrequenz haben, vergleichsweise wenig Bewegungsenergie von der Lenkung 3 auf die Dämpferanordnung 1 übertragen und dort durch Energiedissipation "vernichtet", d. h. in Wärme umgewandelt wird. In einem schmalbandigen Frequenzbereich in der Umgebung der Resonanzfrequenz der Dämpferanordnung kann dagegen die Lenkung 3 besonders viel Bewegungsenergie an die Dämpferanordnung 1 abgeben.
Wenn der Kanal 6 bzw. die Kanäle 6 einen großen Querschnitt aufweisen und/oder die Kanalein- und -ausgänge so strömungs günstig geformt sind, daß dort nur eine geringe Verwirbelung des Hydraulikmediums auftritt, erleiden Schwingungen des Kolbens 5 im Zylinder 4 bzw. des hydraulischen Mediums im Kanal 6 bzw. in den Kanälen 6 nur eine vergleichsweise geringe Dämpfung, d. h. die Dämpferanordnung 1 zeigt ein besonders ausgeprägtes Resonanzverhalten. Dies ist gleichbedeutend damit, daß der Lenkung 3 bei Schwingungen nahe der Resonanz frequenz der Dämpferanordnung 1 große Mengen an Bewegungsener gie entzogen werden, wogegen bei Frequenzen, die einen gewissen Abstand von der Resonanzfrequenz haben, vergleichsweise wenig Bewegungsenergie von der Lenkung 3 auf die Dämpferanordnung 1 übertragen und dort durch Energiedissipation "vernichtet", d. h. in Wärme umgewandelt wird. In einem schmalbandigen Frequenzbereich in der Umgebung der Resonanzfrequenz der Dämpferanordnung kann dagegen die Lenkung 3 besonders viel Bewegungsenergie an die Dämpferanordnung 1 abgeben.
Bei großen Querschnitten des Kanales 6 bzw. der Kanäle 6 bzw.
bei strömungsgünstiger Form der Kanalein- und -ausgänge tritt
also eine schmalbandige Dämpfung von Schwingungen der Lenkung 3
bei einem stark ausgeprägten Maximum der Energieübertragung von
der Lenkung 3 auf die Dämpferanordnung 1 auf.
Wenn dagegen der Kanal 6 bzw. die Kanäle 6 einen engeren
Querschnitt haben und/oder die Kanalein- und -ausgänge so aus
geführt sind (z. B. mit Plättchen oder mit kantiger Form),
daß eine ausgeprägte Verwirbelung des Hydraulikmediums erfolgt,
so werden Schwingungen des Kolbens 5 sowie des Hydraulikmediums
im Kanal 6 bzw. in den Kanälen 6 stärker bedämpft, mit der
Folge, daß im Falle einer Anregung der Resonanzfrequenz geringe
re Schwingungsamplituden auftreten. Dementsprechend ist auch die
im Falle der Resonanzschwingungen mögliche Energiedissipation
geringer; jedoch schwächt sich die mögliche Energiedissipation
bei Schwingungen mit einer von der Resonanzfrequenz mehr oder
weniger weit abweichenden Frequenz weniger stark ab. Dement
sprechend kann von der Lenkung 3 innerhalb eines vergleichs
weise breiten Frequenzbandes wirksam Bewegungsenergie an die
Dämpferanordnung 1 abgegeben und dort durch Energiedissipation
"vernichtet" werden. Dagegen ist das Maximum der möglichen Über
tragung von Bewegungsenergie von der Lenkung 3 auf die Dämpfer
anordnung 1 weniger ausgeprägt.
Hinsichtlich des Strömungs- bzw. Drosselwiderstandes des Kanales
6 bzw. der Kanäle 6 ist zu berücksichtigen, daß bei gleichen
Gesamtquerschnitten mehrere parallelgeschaltete Kanäle 6 einen
größeren Widerstand aufweisen als ein einziger Kanal 6, weil
der Drossel- bzw. Strömungswiderstand mit kleiner werdendem
Querschnitt eines Kanales überproportional ansteigt. Auf diese
Weise kann bei gleichen effektiven Massen des in den Kanälen 6
aufgenommenen Hydraulikmediums ein unterschiedlicher Strömungs
bzw. Drosselwiderstand erreicht werden.
Im übrigen ändert sich der Drossel- bzw. Strömungswiderstand
eines Kanales 6 auch mit dessen Länge, wobei der Widerstand
annähernd proportional mit der Länge ansteigt.
Um auch bei axial kurzem Kolben 5 eine gewünschte Kanallänge
zu ermöglichen, werden der Kanal 6 bzw. die Kanäle 6 z. B.
schraubenförmig od. dgl. angeordnet. Darüber hinaus besteht
die Möglichkeit, den Kanal 6 bzw. die Kanäle 6 gegebenenfalls
über die Kolbenstirnseiten hinaus durch rohrförmige Stutzen zu
verlängern.
Um bei Verschiebung des Kolbens 5 relativ zum Zylinder 4 an
den offenen Enden des Kanales 6 bzw. der Kanäle 6 sprunghafte
Änderungen der Strömungsgeschwindigkeit des hydraulischen
Mediums sowie Kavitation (Auftreten von Dampfblasen im Hydrau
likmedium aufgrund örtlich sehr geringen Druckes) zu vermeiden,
können sich die Enden des Kanales 6 bzw. der Kanäle 6 trompe
tenförmig erweitern.
Abweichend von der dargestellten Ausführungsform können der
Kanal 6 bzw. die Kanäle 6 auch als zylinderseitige Bypaßkanäle
ausgebildet sein, die die Kammern 4′ und 4′′ außerhalb des
Bewegungsbereiches des Kolbens 5 miteinander verbinden, so daß
ein Kolben 5 ohne jegliche Durchbrüche angeordnet werden kann.
Außerdem ist es möglich, die Schraubenfeder 9 außerhalb des
Zylinders 4 an der Kolbenstange 7 anzuordnen.
Darüber hinaus kann insbesondere bei dieser letzteren Aus
führungsform mit außerhalb des Zylinders 4 angeordneter Feder 9
vorgesehen sein, beidseitig des Kolbens 5 eine nach außen aus
dem Zylinder 4 herausgeführte Kolbenstange anzuordnen, so daß
die den Kammern 4′ und 4′′ jeweils zugewandten Wirkflächen des
Kolbens 5 gleiche Größe haben. Bei einer derartigen Ausfüh
rungsform kann die Druckgasfüllung 8 entfallen bzw. wesentlich
kleiner dimensioniert sein, so daß sie im wesentlichen nur die
Volumensänderungen des Hydraulikmediums aufgrund von Tempera
turänderungen auszugleichen gestattet.
Im übrigen ist es auch möglich, den Zylinder 4 mit dem Lenk
gestänge 3 (= kleine Masse m) und die Kolbenstange 7 mit der
Karosserie 2 (= große Masse M) zu verbinden.
Außerdem könnten grundsätzlich auch beide Kammern 4′ und 4′′
mit der Druckgasfüllung 8 auf einer Seite des Kolbens 5 ange
ordnet sein, wobei dann zwischen den Kammern 4′ und 4′′ eine
zylinderfeste Abtrennung mit dem Kanal 6 bzw. den Kanälen 6
angeordnet ist.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß die erfindungsgemäße
Dämpferanordnung 1 ausgeprägt frequenzselektiv arbeitet,
indem das bewegungsmäßig zu dämpfende Element, im dargestell
ten Beispiel die Lenkung 3, nur bei Bewegungen bzw. Schwingun
gen innerhalb eines durch die Konstruktion bzw. Bemessung der
Dämpferanordnung 1 vorgegebenen Frequenzbandes Bewegungsenergie
in größerem Umfang auf die Dämpferanordnung 1 übertragen und
damit den Kolben 5 sowie das hydraulische Medium im Kanal 6
bzw. in den Kanälen 6 zu Schwingungen anzuregen vermag, wobei
dann die Energie der angeregten Schwingungen durch Energie
dissipation, d. h. durch Verwirbelung an den Kanalein- und
-ausgängen sowie durch Reibung des Hydraulikmediums im Kanal 6
bzw. in den Kanälen 6, "vernichtet" (d. h. in Wärme umgewandelt
und nach außen abgeführt) wird.
Bei entsprechender Abstimmung der Dämpferanordnung 1 wird
dieselbe also nur bei kritischen Bewegungs- bzw. Schwingungs
zuständen der Lenkung 3 bzw. des bewegungsmäßig zu dämpfenden
Elementes wirksam; im übrigen kann der Einfluß der Dämpfer
anordnung 1 mehr oder weniger vernachlässigt werden.
Claims (4)
1. Hydraulische Dämpferanordnung, insbesondere Lenkungs
dämpfer für Kraftfahrzeuge, mit einem hydraulischen
Verdrängeraggregat, insbesondere einem Kolben-Zylinder-
Aggregat, welches zwischen einem bewegungsmäßig zu dämpfenden
Element, z. B. einem Lenkgestängeteil einer Fahrzeuglenkung,
und einem relativ stationären Element, z. B. einer Fahrzeug
karosserie oder einem Fahrzeugrahmen, einsetzbar ist und
dessen innerhalb eines Gehäuses bzw. Zylinders verschiebbar
angeordneter Verdränger bzw. Kolben bei einer Verschiebung
Hydraulikmedium durch mindestens einen Kanal hindurchdrängt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdränger bzw. Kolben (5) oder das Gehäuse bzw. der
Zylinder (4) über eine in Reihe dazu angeordnete elastische
Federung (9) mit dem zu dämpfenden Element (Lenkung 3)
schwingungsfähig verbunden ist, wobei die Federkonstante
der Federung (9), die Masse des mit der Federung (9) verbun
denen Teiles (Kolben 5) der Dämpferanordnung (1), die Masse
des bei Relativbewegungen zwischen Verdränger bzw. Kolben (5)
und Gehäuse bzw. Zylinder (4) bewegten Hydraulikmediums sowie
das Verhältnis zwischen dem Querschnitt des Kanales bzw. der
Kanäle (6) und dem Wirkungsquerschnitt des Verdrängers bzw.
Kolbens (5) so bemessen sind, daß die Resonanzfrequenz von
Schwingungen dieser Massen relativ zum stationären Teil
(Zylinder 4) der Dämpferanordnung (1) nahe des Frequenz
bereiches unerwünschter Schwingungen des zu dämpfenden
Elementes (3) ist, und daß der Kanal bzw. die Kanäle (6)
einen mit der Strömungsgeschwindigkeit stark bzw. überpropor
tional ansteigenden Drosselwiderstand aufweisen.
2. Dämpferanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (5) mit der Federung (9) in Reihe angeordnet
ist.
3. Dämpferanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf beiden Seiten des Kolbens (5) mit Hydraulikmedium
gefüllte Kammern (4′, 4′′) angeordnet sind, die miteinander
über mindestens einen eine Drosselanordnung bildenden Kanal
(6) verbunden sind.
4. Dämpferanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (6) bzw. die Kanäle (6) im Kolben (5)
angeordnet sind.
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ID=6394529
Family Applications (1)
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