DE1158379B

DE1158379B - Hydraulisch-pneumatische Kettenspanneinrichtung fuer Gleiskettenfahrzeuge

Info

Publication number: DE1158379B
Application number: DEC23107A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hugo Cordes; Klaus Funke
Original assignee: HUGO CORDES DIPL ING
Current assignee: HUGO CORDES DIPL ING
Priority date: 1961-01-05
Filing date: 1961-01-05
Publication date: 1963-11-28

Description

Hydraulisch-pneumatische Kettenspanneinrichtungfür Gleiskettenfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulischpneumatische Kettenspanneinrichtung für Gleisketten-Fahrzeuge, bei welcher das Leitrad entgegen dem Kettenzug durch einen druckmittelbetätigten, in einem Spannzylinder geführten Spannkolben in seiner Lage gehalten wird. Das Druckmittel steht in Verbindung mit einem auf hohen Druck eingestellten pneumatischen Druckspeicher, wobei der Trennkolben zwischen Gas und Flüssigkeit im normalen Betriebszustand sich gegen eine Schulter legt, so daß der hohe pneumatische Druck nicht auf das Leitrad und damit auf die Kettenspannung wirkt.
Die Kette wird im normalen Betriebszustand bei Vorwärtsfahrt des Fahrzeuges und bei hinten liegendem Kettenantriebsrad durch den Durchhang des oberen Kettentrums gespannt. Der Durchhang vergrößert sich bei Kettenlängung infolge Abnutzung der Kettengelenke. Dann entsteht eine Umlenkung an den oberen Stützrollen, die dieses Kettentrum stützen und beruhigen sollen. Die vergrößerte Umlenkung verursacht Unruhe im Kettenlauf und erzeugt Schläge auf die Stützrollen.
Ziel der Erfindung ist es, die Veränderung der Betriebskettenspannung als Folge von Verschleiß sowie auch die Stoßspitzen zu mindern, die durch ungleichförmigen Kettenlauf infolge endlicher Zähnezahl des Kettenantriebsrades entstehen. Außerdem soll ein Ansprechen des pneumatischen Druckspeichers durch solche Ungleichförmigkeiten vermieden werden, wodurch die Dichtungen am Spannkolben und am Trennkolben geschont werden.
Bei einer bekannten Kettenspanneinrichtung ist eine Feder angeordnet, die sich an der Tragkonstruktion abstützt und auf den beweglichen Spannzylinder wirkt. Diese Feder muß für den vollen Spannweg bemessen sein und wird daher entsprechend groß. Außerdem wirken die zahlreichen kleinen Stöße auf den Spannkolben, so daß der Kolben laufend kleine Zitterbewegungen ausführt, wodurch sich die Dichtungsteile stark abnutzen.
Es ist auch eine Kettenspanneinrichtung bekanntgeworden, bei der die Feder nicht parallel zum Spannkolben - wie eben beschrieben - angeordnet, sondern dem Spannkolben nachgeschaltet ist. Dabei ist die Feder aber für den vollen Druck bemessen, der vom Spannkolben ausgeübt wird. Sie spannt daher die Kette auch im Normalzustand mit einem entsprechend hohen Druck, wodurch die Abnutzung in den Kettengelenken entsprechend hoch wird.
Erfindungsgemäß wird zwischen Leitrad und Spannkolben eine vorgespannte Druckfeder, wie an sich bekannt, angeordnet, die eine niedrigere Kraft auf das Leitrad ausübt, als zum Ansprechen des pneumatischen Druckspeichers erforderlich ist. Größere Kräfte, die für die Druckfeder schädlich wären, werden über eine Stirnfläche der Kolbenstange auf den Spannkolben übertragen.
Dadurch ist es möglich, die bei Vorfahrt zulässige und für geringe Gelenkabnutzung wünschenswert niedrige Kettenspannung im normalen Betriebszustand durch die Feder aufrechtzuerhalten. Die Feder fängt die kleinen Stöße auf und beruhigt den Kettenlauf, ohne daß sich Spannkolben und Trennkolben bewegen, so daß deren Dichtungsteile eine lange Lebensdauer haben.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die Kettenspanneinrichtung im betriebsbereiten Zustand, Fig.2 die Kettenspanneinrichtung nach eingetretener Kettenlängung infolge Verschleißes in den Kettengelenken, Fig. 3 die Kettenspanneinrichtung bei überlastung durch einen Fremdkörper zwischen Kette und Leitrad und Fig. 4 eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der die Feder außerhalb des Spannzylinders angeordnet ist, im betriebsbereiten Zustand.
Das Raupenkettenfahrzeug nach Fig. 1, 2 und 3 läuft mit seinen Laufrollen 1, die in dem Raupenträger 2 gelagert sind, auf der Raupenkette 3, deren oberes Trum 11 über eine Stützrolle 28 läuft. Vorn am Raupenträger 2 ist das Leitrad 4 mit seinem Bolzen 5 längsverschieblich gelagert, z. B. in einer Schwinge 6, die um den Bolzen 7 schwingen kann. Der Spannzylinder 8 ist mit dem Raupenträger 2 fest verbunden. Das Leitrad 4 wird entgegen dem Zug des oberen Kettentrums 11 von der Druckstange 9, der Kolbenstange 10 und der vorgespannten Druckfeder 12 in seiner Position gehalten. Dabei stützt sich die vorgespannte Druckfeder 12 einerseits auf dem Bund 18 der Kolbenstange 10, andererseits auf dem Kolben 13 ab, der auf dem flüssigen Druckmittel 14 ruht, das über die Verbindungsleitung 15 mit einem Gas-Hydraulikspeicher 16 verbunden ist. Der Kolben 13 bleibt bei normalem Betrieb in Ruhe, da der Druck des Gases 1.7 im Gas-Hydraulikspeicher 16 höher ist als der Druck des Druckmittels 14, der durch den Zug des oberen Kettentrums 11 über die Druckstange 9, die Kolbenstange 10, die Druckfeder 12 und den Kolben 13 aufgebaut wird. Bei Kettenlängung infolge Verschleißes in den Kettengelenken kann die Kolbenstange 10 durch die vorgespannte Druckfeder 12 so weit nach vorn gedrückt werden, bis der Bund 18 an dem Anschlag 19 der mit dem Kolben 13 verschraubten Hülse 20 liegt, wobei die Druckfeder 12 innerhalb dieses Hubes einen für den Kettenverschleiß günstigen Zug im oberen Kettentrum aufrechterhält. Strammt sich die Kette, z. B. durch Aufwachsen von bindigem Material in den Zahnmulden des nicht gezeichneten Kettenantriebsrades, so weicht die Kolbenstange 10 gegen die Kraft der Druckfeder 12 nach hinten aus und verhindert damit ein unerwünschtes Ansteigen des Zuges im oberen Kettentrum.
Wirkt eine große äußere Kraft auf das Leitrad ein, z. B. durch übergroßen Kettenzug infolge von Fremdkörpern innerhalb der Raupenkette, so setzt sich die Kolbenstange 10 mit ihrer Stirnfläche 21 auf dem Kolbenboden 22 ab und treibt den Kolben 13 nach rückwärts, wobei im Gas-Hydraulikspeicher 16 über den Trennkolben 23 der Druck des Gases 17 erhöht wird. Ist die Störung vorüber, werden durch den Gasdruck der Trennkolben 23 und der Kolben 13 in ihre Normallage zurückgebracht und auch die Druckfeder nimmt ihre normale Stellung ein.
Ist durch Undichtigkeit Druckmittel verlorengegangen oder liegt der Bund der Kolbenstange 10 ständig am Anschlag 19 der Hülse 20 an, so kann durch den Füllnippel 24 Druckmittel ergänzt werden. Durch das Sicherheitsventil 25 wird verhindert, daß Druckmittel oder Gas einen gefährlichen überdruck annehmen können. Im Betrieb, auch bei Fremdkörpern innerhalb der Kette, spricht es, nicht an.
Durch den Ablaßhahn 26 kann Druckmittel abgelassen werden, wenn z. B. eine neue Raupenkette aufgelegt oder die Einrichtung zerlegt werden soll. Durch das Füllventil 27 wird das Gas 17 in den Gas-Hydraulikspeicher eingefüllt und auf den erforderlichen Druck eingestellt.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführung ist das Leitrad 4 ebenso wie bei der Ausführung nach Fig. 1, 2 und 3 in einer Schwinge 6 gegenüber dem Raupenträger 2 längsverschieblich gelagert. Der Spannzylinder 29 ist .mit dem Raupenträger 2 fest verbunden, der Kolben 30 ruht auf dem flüssigen Druckmittel 31 und ist mit der Kolbenstange 32 verschraubt. Entgegen dem Zug des oberen Kettentrums 11 wird das Leitrad 4 durch vorgespannte Gummifedern 33 zwischen Druckstange 34 und Kolbenstange 32 in seiner Position gehalten. Die kreisringförmigen Gummifedern 33 sitzen mit ihrem Außendurchmesser, in Kraftrichtung gegen Verschiebung gesichert, in dem Federgehäuse 35, mit ihrem Innendurchmesser, in Kraftrichtung gegen Verschiebung gesichert, auf der Druckstange 34.
Längt sich die Raupenkette infolge Verschleißes in den Kettengelenken, so kann die Druckstange 34 von den Gummifedern 33 so weit nach vorn geschoben werden, bis der Bund 36 der Druckstange 34 am Anschlag 37 der Federgehäusekappe 38 zur Anlage kommt. Wächst der Zug im oberen Kettentrum 11, z. B. durch Aufwachsen von bindigem Boden in den Zahnmulden des nicht gezeichneten Kettenrades, so kann die Druckstange 34 entgegen der Kraft der Gummifedern so weit zurückweichen, bis ihre Stirnfläche 39 auf den Boden 40 des Federgehäuses 35 aufsetzt. Steigt die rückwärts gerichtete Kraft auf das Leitrad weiter an, bis der Flüssigkeitsdruck im Spannzylinder 29 den Fülldruck des Gases 17 im Gas-Hydräulikspeicher 16 übersteigt, so weichen die Kolbenstange 32 mit Kolben 30 und der Trennkolben 23 des Gas-Hydrauhkspeichers 16 so weit zurück, bis der angestiegene Druck des Gases 17 mit dem Druck der Flüssigkeit 31 im Spannzylinder 29 im Gleichgewicht ist. Verschwindet die große äußere Kraft, so gehen alle Teile in ihre normale Lage zurück.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Hydraulisch-pneumatische Kettenspanneinrichtung für Gleiskettenfahrzeuge, bei welcher das Leitrad entgegen dem Kettenzug durch einen druckmittelbetätigten, in einem Spannzylinder geführten Spannkolben in seiner Lage gehalten wird, wobei das Druckmittel mit einem auf hohen Druck eingestellten pneumatischen Druckspeicher in Verbindung steht und im normalen Betrieb der hohe pneumatische Druck nicht auf das Leitrad wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Leitrad (4) und Spannkolben (13) eine vorgespannte Druckfeder (12) - wie an sich bekannt - angeordnet ist, die eine niedrigere Kraft auf das Leitrad ausübt, als zum Ansprechen des pneumatischen Druckspeichers erforderlich ist, und daß für die Druckfeder schädliche größere Kräfte durch die Stirnfläche (21) der Kolbenstange (10) auf den Kolben (13) übertragen werden.
2. Hydraulisch-pneumatische Kettenspanneinrichtung für Gleiskettenfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgespannte Druckfeder (33) außerhalb des Spannzylinders (29) angeordnet - wie an sich bekannt - und als gleitfreie Gummifederung ausgeführt ist und daß größere Kräfte mittels des Anschlages (39) von der Druckstange (34) auf Federgehäuse (35) übertragen werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1050 216; USA.-Patentschriften Nr. 2 561901, 2 452 671. 2315421.