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Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. September 1921 ab. Bei den
bekannten Motordynamos zum Anlassen von Verbrennungskraftmaschinen und zur Stromerzeugung
beim Antrieb durch die Kraftmaschine werden entweder zwei getrennte Ankerwicklungen
mit zwei Kollektoren benutzt oder nur eine einzige -Ankerwicklung mit einem Kollektor
und mehr als zwei Schleifbürsten benutzt. Die getrennten Wicklungen müssen verschiedenen
Widerstand haben, um beim Anlassen eine hohe Stromaufnahmefähigkeit des Ankers und
bei der Stromerzeugung eine genügende Spannung zu erzielen. Dieser verschiedene
Widerstand wird entweder dadurch erreicht, daß die getrennt benutzten Wicklungen
aus Drähten verschiedenen Querschnitts bestehen, oder dadurch; daß die beiden Wicklungen
beim Anlassen parallel, bei der Stromerzeugung hintereinandergeschaltet werden.
Bei den Motordynamos mit nur einer Wicklung und nur einem Kollektor 'sind mehr als
zwei Schleifbürsten erforderlich, um die Maschine den beiden Betriebsarten anpassen
zu können.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet eine als Motordynamo ausgebildete
Anlaßmaschine, die nur eine Hauptwicklung, einen Kollektor und zwei Schleifbürsten
besitzt und die dadurch den an eine Anlaßmotordynamo zu stellenden ' Bedingungen
gerecht wird, daß der Anker noch mit einer Zusatzwicklung versehen ist, die an dein
Kollektor der Hauptwicklung liegt und für den Motorbetrieb beim-Anlassen parallel
zur Hauptwicklung geschaltet, bei der Stromerzeugung aber ausgeschaltet ist. Durch
die Parallelschaltung der Zusatzwicklung wird die Stromaufnahmefähigkeit des Ankers
um den Querschnitt der Zusatzwicklung vermehrt und somit das Drehinoment erhöht.
Die Umschaltung innerhalb des Ankers kann diatdurch ermöglicht werden, daß die Spulen
der Zusatzwicklung mit dem einen Ende an die Kollektorlamellen der zugehörigen Hauptwicklungsspulen,
mit dem anderen Ende an zwischen den Lamellen der Hauptwicklungsspule liegende Kollektorlamellen-
angeschlossen sind. Zur Erzielung eines möglichst geringen Durchmessers des Ankers(
können die Spulen der Zusatzwicklung in besonderen, zwischen den Spulen der Hauptwicklung
vorgesehenen Ankernuten liegen und durch die Kollektorbürsten zusammen mit verstellbaren
Kontakten innerhalb des Ankers umgeschaltet werden.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung schematisch
dargestellt. Abb. i zeigt das Wicklungsschema eines Ankers mit in den Nuten der
Hauptwicklung liegender Zusatzwicklung, Abb. 2 das Schema mit neben der Hauptwicklung
in besonderen Nuten liegender Zusatzwicklung.
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Bei der Anordnung nach Abb. i hat der Anker die übliche Wicklung,
deren Spulen sl, s2, s3 usw. durch Kollektorlamellen ä1, a2, a3 usw. fortlaufend
miteinander verbunden sind. Diese Wicklung ist so bemessen, daß sie die zur Stromerzeugung
erforderliche Spannung
ergibt. In den Nuten dieser Wickhing liot
eine zweite Wicklung, deren Windungen z,,, z" z" usw. mit dem einen Ende an die
Kollektorlamellen der Hauptwicklung, niit dem zinderen Ende an besondere Lamellen
c" c2, c., tisw., die zwischen den Lamellen a1, a2, a3 usw. liegen, angeschlossen
sind. Durch einen Drehschalter oder durch eine andere geeignete Schaltvorrichtung
mit Kontakten d können die benachbarten Lamellen al, c, und a" c2 und a"
c, usw. miteinander verbunden werden, wodurch die betreffenden Lamellen kurzgeschlossen
und die Wicklungen s,, z, una $"Z, usw. einander parallel geschaltet werden.
Haupt-und Zusatzwicklung haben also einen gemein-:.amen Kollektor mit nur einem
Bürstenpaar b1, b2.
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Beim Anlassen der V' er brennungskraftuiaschine sind zunächst die
Lainellenkontakte d offen, und der Strom geht durch die Hauptwicklung s1 usw., wodurch
der Anker in Umlauf gesetzt wird. Diese Bewegung wird dazu benutzt, die Kontakte
d an die Zusatzlamellen ci, c2 usw. zu legen und dadurch die Zusatzwicklung z1,
z2 usw. in den einzelnen Spulen parallel zur Hauptwicklung zu schalten. Dadurch
wird der Gesamtquer schnitt der Ankerwicklung erhöht und infolge der entsprechend
erhöhten Stromaufnahmefähigkeit das zum Anlassen erforderliche Drelinioinent erhalten.
Ist die Verbrennungskraftinaschine angesprungen, so wird die Zusatzwicklung z, usw.
durch Öffnen der Kontakte d abgeschaltet, und es bleibt für die min einsetzende
Stromerzeugung nur die Hauptwicklung s, USW.
in Tätigkeit.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 sind die Spulen der Haupt- und
Zusatzwicklung in getrennten, abwechselnd aufeininderfolgenden Ankernuten gelagert,
wobei jede Spule nur an einem Ende fest mit einer Kollektorlaiiielle verbunden ist,
z. B. die Spulen s" s1 usw. finit den Lamellen a" a2 usw.,die dazwischenliegenden
Zusatzspulen z" z, usw. finit den zwischen den Lamellen a liegenden Lamellen
c" c.. USW.
Die freien Enden aller Spulen sind an Kontakte d angeschlossen,
die die freien Enden der Hauptspulen s, usw. entweder finit den benachbarten Lamellen
c, usw.der Zusatzspulen oder, wie in Abb.2 gestrichelt dargestellt ist, mit den
darauffolgenden Lamellen a der Hauptspulen verbinden. Die beiden Kohlenbürsten b"
b2 sind so breit gehalten, daß sie stets über zwei benachbarte Kollektorlaniellen
schleifen.
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Beim Anlassen werden die Lanielleilkontakte so verstellt, daß sie
die gestrichelte Verbindung zwischen den Hauptwicklungslamellen a herstellen. Dann
schließen die Bürsten bi, b., die Zusatzlamellen cl usw. mit den Hauptlamellen kurz
und schalten die Zusatzwicklungen mit den Hauptwicklungen parallel. Hieraus ergibt
sich ein großer Gesamtquerschnitt von entsprechend hoher Stromaufnahmefähigkeit
und ein hohes Drehmoment. Für die Stromerzeugung werden die Kontakte d in die voll
gezeichnete Stellung gebracht, also an die benachbarten Lamellen gelegt, wodurch
sämtliche Spulen, d, h. die Haupt- und Zusatzspulen, in abwechselnder Reihenfolge
hintereinandergeschaltet werden.
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Während also bei der Ausführungsform nach Abb. i die Zusatzwicklung
während der Stromerzeugung abgeschaltet ist, «-erden bei der Anordnung nach Abb.
2 sämtliche Spulen für beide Betriebsarten benutzt, und zwar beim Anlassen in; Parallelschaltung,
bei der Stromerzeugung in Reihenschaltung. In beiden Fällen bietet die Erfindung
den Vorteil, durch geeignete Wahl des Querschnittes der Zusatzwicklung die Maschine
den aus dem Doppelbetrieb sich ergebenden elektrischen Bedingungen so anzupassen,
daß die Lamellenkontakte mir zwischen benachbarten Lamellen spielen und die Kollektorbürsten
eine nur über zwei benachbarte Lamellen sich erstreckende Breite zu haben brauchen.