DE3938596A1 - Leichtbauplatten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Platten für Wand- Fußboden- oder Decken
konstruktionen in Sandwichbauweise bestehend aus mindestens einer
Deckschicht und mindestens einer Grundplatte.
Es ist bekannt, Stegdoppelplatten herzustellen, die aus zwei oder
mehreren Platten bestehen und durch eine Stützkonstruktion auf
Abstand gehalten werden. Es ist weiterhin bekannt, Karton aus
Deckschichten herzustellen zwischen denen eine wellenförmig Stütz
konstruktion angeordnet ist. Es ist weiterhin bekannt, ähnlich dem
Aufbau von Karton Stahl- und Aluminiumplatten herzustellen, die
lediglich eine Gesamtdicke von 5 mm haben.
Nachteilig an diesen Konstruktionen ist, daß diese sich nicht
zu "Raumplattenelementen" verarbeiten lassen, d. h. Platten, die
eine ebene Deckschicht und eine profilförmige Decksicht aufwei
sen, um dadurch weitere Möglichkeiten in der Verarbeitung und
Anwendung des Plattenmaterials zu erschließen.
Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, Plattenele
mente herzustellen, die einseitig eben und einseitig ein Profil
aufweisen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gemäß dem kennzeichnenden Teil
des Hauptanspruches gelöst.
Der Vorteil der Erfindung ist einerseits eine erhöhte Steifigkeit
der Platten und andererseits die Möglichkeit, in den sich er
gebenden Verstärkungen der Platten z. B. Zu- und Abflußrohre für
ein Heiz- oder Kühlsystem der Platten unterbringen zu können sowie
sich ergebende Hohlquerschnitte auf der verformten Plattenseite
für Luftströme nutzen zu können.
Es zeigen:
Fig. 1 einen perspektivischen Schnitt durch eine Fußbodenplatte
mit einer integrierten Fußbodenheizung und einem integrierten
Zu- und/oder Abluftkanal
Fig. 2 einen isometrischen Schnitt durch ein Trennwandsystem,
das aus den erfindungsgemäßen Platten aufgebaut ist.
Fig. 3, 4 und 5 sowie 6 und 7 Ansichten und Schnitte von Platten
mit einem integrierten Kühl- und Heizsystem sowie der Anordnung
der Platten und des Kanalsystems für das Kühl- bzw. Heizmittel.
Fig. 1 zeigt den Schnitt durch eine erfindungsgemäße Platte
10, die aus einer unteren Deckschicht 11, einer wellenförmigen
Stützkonstruktion 12 sowie einer zementgebundenen oberen Deck
schicht 13 aufgebaut ist. Die untere Deckschicht 11 und die wel
lenförmige Stützkonstruktion werden in einem ersten Arbeitsgang
in einer Maschine z. B. durch Klebung miteinander vereint. Dieses
Element wird dann in einer Abkantpresse quer zur Stützkonstruktion
abgewinkelt. Die Figur zeigt eine erste Abwinkelung 14, 15 sowie
eine zweite Abwinkelung 15, 16. Dieses fertig abgewinkelte Element
wird dann in einem weiteren Arbeitsgang mit der oberen Deckschicht
13 versehen. Die obere Deckschicht ist z. B. Estrich, sofern es sich
um eine Fußbodenplatte handelt oder Gips für Wand- und Decken
platten. Es wäre durchaus denkbar, die Deckschicht auch aus Kunst
stoff z. B. PVC für Fußböden herzustellen. Im Wand und Deckenbereich
könnte die Deckschicht auch als Stahl oder Alumimiumblech herge
stellt werden, das durch Klebung auf die Welle aufgebracht wird.
Das Deckblech kann auch aus Gründen des Schallschutzes gelocht sein
und mittels aufgeschäumten, beidseitig klebenden Bändern befestigt
sein.
Der besondere Vorteil der Innovation liegt in einem Luftkanal 18,
der gewonnen wird, wenn die Platte 10 auf einem Fußboden, an der
Decke oder an der Wand montiert wird. Dieser Luftkanal 18 dient
z. B. der Zu- oder Abführung von Luft 19 in einen Innenraum oder
als Überdruck oder Unterdruckkammer, wobei z. B. durch die Fugen
zwischen den Platten Luft angesaugt oder in den Innenraum ausge
stoßen wird. Die Platte 10 ermöglicht durch die profilförmige Aus
bildung auf der Rückseite somit eine Hypokaustenheizung oder -küh
lung zu verwirklichen.
Die Platte 10 weist eine weitere Ausführung der Erfindung auf:
In die Täler der wellenförmigen Stützkonstruktion 11 sind Kapil
larrohre 22 bis 27 und weitere eingelegt, die an Sammelrohre 20, 21
angeschlossen sind, die der Zu- oder Abführung eines Wärmeträger
mediums - also z. B. Wasser - dienen. Die Platte dient damit als
Fußbodenheizung, Wand und Deckenheizung oder umgekehrt der Kühlung,
indem kaltes Wasser in den Rohren geführt wird.
Die Sammelrohre 20, 21 werden an den Stirnseiten der Platten z. B.
durch Spiegelschweißung gekoppelt.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäßen Elemente als Trennwandkon
struktion, wobei jeweils zwei Elemente mit den Rückseiten anein
ander gekoppelt sind. Es ergibt sich damit wiederum ein großer
Luftzwischenraum, der z. B. als Kamin für eine Hypokaustenwandheizung
ausgebildet werden kann. Die Trennwand baut sich aus den Elementen
28, 29 und 30, 31 auf. Die Elemente weisen wieder die erste Deck
schicht 32, 33 auf, die mit der wellenförmigen Stützkonstruktion
34, 35 vereint ist. Die innenraumseitige Deckschicht 36, 37 ist wieder
aus Putz hergestellt. Die Platten 28, 29, 30, 31 sind gegen einen
kreuzförmigen Ständer 38 über beidseitig klebende Bänder 39, 40,
41, 42 geklebt. Die Fugen zwischen den Platten 43, 44 sind zugeputzt.
An der freistehenden Trennwand wird der Vorteil der Erfindung
besonders deutlich: Durch die Abkantung wird die Platte sehr steif
und benötigt keine weitere Unterkonstruktion. Wird die Platte
an einer Außenfassade eingesetzt, ergibt sich ein Luftzwischen
raum für die Hinterlüftung. Wird das Element als Innenwandver
kleidung einer Außenwand eingesetzt, ist durch die untere Deck
schicht 23, 33 und die wellenförmige Stützkonstruktion 34, 35 gleich
zeitig eine Wasserdampfdiffusionssperre gegeben. Der sich ergebende
Luftraum 44, 45 kann auch mit einer Isolierung gegen Schall und
Wärme ausgefüllt werden.
Das Plattenelement zeichnet sich durch einen hohen Schallschutz
wert aus. Der dargestellte Querschnitt einer Platte ermöglicht
einen Schallschutzwert von 32 db, der sich durch den dargestellten
Gesamtaufbau einer zweischaligen Konstruktion noch wesentlich ver
bessern läßt. Auch der Körperschall, d. h. die Schallübertragung
der Platte auf die Unterkonstruktion ist sehr günstig, da die Platte
nur streifenweise aufliegt. Zur Verminderung der Schallübertragung
an den Berührungsstellen wird die Platte auf Gummibänder 39 bis 42
gelagert.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die Platten in einem plattenparallelen
Schnitt 3 und einem Querschnitt 4 mit der Kapillarrohrführung für
Wand und ggf. auch Decken- oder Fußbodenelementen. Es sind die Ka
pillarrohre 50 bis 57 im Schnitt zu sehen und deren Einmündung in
das Vorlaufsammelrohr 58 und das Rücklaufsammelrohr 59. Das Rück
laufsammelrohr 59 mündet in ein zentrales Sammelrohr 60 ein, das
mit dem entsprechenden Sammelrohr 61 der benachbarten Platte 62
verschweißt ist.
Die Querschnittszeichnung 4 zeigt die Kapillarrohre 63, 64 und deren
Einmündung in die Vor- und Rücklaufsammelrohre 65, 66. Gestrichelt
gezeichnet ist das zentrale Sammelrohre 67, 68, das dem Rohr 69, 62
aus Zeichnung 3 entspricht. Zur Führung des zentralen Sammelrohres
67, 68 wird vor Verlegung der Rohre in der Stützkonstruktion der
Platten mit der Deckschicht 69, 70 eine Stanzung eingebracht.
Fig. 5 zeigt das Schema der Kapillarrohrführung in der Ansicht.
Es ist das untere Zulaufsammelrohr 71 und das obere Rücklaufsammel
rohr 72 zu erkennen, an die jeweils die einzelnen Vorlaufrohre
73, 74 und die Rücklaufrohre 75, 76 angeschlossen sind. Die Sammel
rohre sind durch die Kapillarrohre verbunden, die durch einzelne
Striche 77 bis 83 und weitere gekennzeichnet sind.
Fig. 6 zeigt den Schnitt durch ein Trennwandelement mit einer
Heizung/Kühlung zu jeder Raumseite. Es sind die zentralen Vor
laufrohre 84, 85 und die zentralen Rücklaufrohre 86, 87 eingezeich
net.
Fig. 7 zeigt eine Außenwand mit einer Wandheizung auf der Innen
seite. Es wäre durchaus denkbar, eine weitere erfindunggemäße
Platte auf der Außenseite anzuordnen und diese z. B. im Sinne eines
Sonnenkollektors zu verwenden, indem die Aufheizung der Fassade
durch das Kapillarrohrsystem abgeführt wird.
Die erste Deckschicht und die Stützkonstruktion lassen sich auch
aus Kunststoff herstellen, indem die wellenförmige Stützkonstruk
tion entweder tiefgezogen oder zwischen zwei wellenförmigen Kalan
dern geführt und mit der Deckschicht verschweißt wird. Hierfür
eignet sich insbesondere das Thermoschweißverfahren. Denkbar ist
allerdings auch ein Ultraschall-, Hochfrequenz-, oder Lösungsmittel
schweißverfahren.
Grundsätzlich ist der Begriff "Grundplatte" in seiner allgemeinsten
Form zu verstehen, d. h. als einfache z. B. Stahlplatte - auch ohne
zusätzliche Stützkonstruktion. Die Stützkonstruktion könnte z. B.
auch durch Sickenbildung in die Grundplatte vor Verarbeitung ein
gebracht sein.
Kommt die Grundplatte ohne Stützkonstruktion - also z. B. als
Stahlplatte zum Einsatz wird nach dem Abwinkeln der Stahlplatte die
Kapillarrohrmatte mit der Zu- und Abführung aufgelegt. Es wird
dann in einem weiteren Arbeitsgang eine Stahlmatte z. B. eine Estrich
bewehrung so aufgelegt, daß die Drähte oder Eisen der Matte
parallel zu den Kapillarrohren zwischen diesen auf der Stahlplatte
aufliegen. Die Drähte oder Eisen der Matte werden dann mit der
Grundplatte verschweißt. Die Matte bzw. die Estrichbewehrung dient dann
gleichzeitig als Bewehrung für die Deckschicht sowie der zusätzlichen
Aussteifung des Elementes.
Um einen verbesserten Schallschutz zu erzielen, kann die Grundplatte
gelocht werden. Es ist auch denkbar, vor Aufbringen der Deckschicht
auf die Stützkonstruktion (Fig. 1) ein Lochblech aufzuschweißen, so
daß sich hinter diesem Hohlräume ausbilden, in denen sich der Schall
totläuft.
Werden die Platten als Heiz- oder Kühlelement verwendet, ist es
sinnvoll, die Rückseite der Grundplatte mit einer Dämmung zu kaschie
ren, die so dick gewählt werden kann, daß die Wanne ausgefüllt ist.
Claims (22)
1. Platten für Wand- Fußboden- oder Deckenkonstruktionen in Sand
wichbauweise bestehend aus mindestens einer Grundplatte und mindes
tens einer Deckschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte auf
der Vorderseite eben und auf der Rückseite profilförmig ist, wobei
das Profil durch Verstärkungen im Randbereich gebildet wird, so daß
sich eine u-förmige Wanne ergibt und daß die Verstärkungen auf zwei
sich gegenüberliegenden Seiten angebracht sind und daß die Verstär
kungen durch mindestens zwei Abwinklungen (14, 15, 16, 17) der Grund
platte hergestellt werden und daß die Platten nach dem Abwinkeln
mit der Deckschicht (13, 36, 37) beschichtet werden.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht
(13, 36, 37) durch ein fließfähigen Material aufgebracht wird.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das fließ
fähige Material ein Gipsbaustoff ist.
4. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das fließ
fähige Material eine zementgebundene Masse ist.
5. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das fließ
fähige Material ein Kunststoff ist.
6. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deck
schicht ein bahnförmiges Material oder eine Kombination von bahn
förmigen Materialien ist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die bahn
förmigen Materialien gelochte Stahl- oder Alubleche sind.
8. Anlage nach Anspruch 1 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Deckschicht (11, 32, 33) umd die Stützkonstruktion (12, 34, 35) aus
Stahl- oder Aluminiumblech hergestellt ist.
9. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Deckschicht (11, 32, 33) und die Stützkonstruktion (12, 34, 35) aus
Pappe, Karton oder einem Holzfasermaterial hergestellt ist.
10. Anlage nach mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor Aufbringen der äußeren Deckschicht (13, 36, 37)
Kapillarrohre (22 bis 27, 50 bis 57, 63, 64; 77 bis 83) ein
gelegt werden.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ka
pillarrohre (22 bis 27, 50 bis 57, 63, 64, 77 bis 83) an Sammel
rohre (20, 21, 58, 59, 73 bis 76) angeschlossen werden und diese Sam
melrohre in der Abwinkelung (14 bis 17) verlegt werden.
12. Anlage nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kapillarrohre mit einem flüssigen Heiz- oder Kühlmedium durch
strömt werden.
13. Anlage nach mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der sich ergebende Hohlraum zwischen Platte und
Plattenauflage (18, 45, 46) als Luftkanal bzw. als Überdruck- oder
Unterdruckkammer verwendbar ist und für die Frischluftzufuhr oder
die Abluftabführung verwendbar ist.
14. Anlage nach mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Platten auf einem Kunststoff mit schall
schluckenden Eigenschaften (39 bis 42) gelagert sind.
15. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Deckschicht (11, 32, 33) und die Stützkonstruktion (12, 34, 35) aus
Kunststoff hergestellt ist, wobei die wellenförmige Stützkonstruktion
tiefgezogen und mit der Deckschicht thermogeschweißt ist.
16. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Deckschicht
(11, 32, 33) und Stützkonstruktion (12, 34, 35) eine Gesamthöhe von
5 mm bis 10 mm haben.
17. Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
winkelung durch Tiefziehen erfolgt.
18. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grund
platte aus mindestens zwei Schichten aufgebaut ist, die aus einer
unteren Deckschicht (11, 32, 33) besteht und einer Stützkonstruktion
(12, 34, 35).
19. Anlage nach Anspruch 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß
auf die auf der Grundplatte verlegten Kapillarrohre eine Stahlmatte
verlegt und mit der Grundplatte verschweißt wird und anschließend
die Deckschicht aufgebracht wird.
20. Anlage nach Anspruch 1 und weitere, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundplatte auf der Rückseite mit einer Wärmedämmung versehen
ist.
21. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grund
platte gelocht ist.
22. Anlage nach Anspruch 10 und weitere, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Einlegen der Kapillarrohre und vor Aufbringen der vorderen Deck
schicht auf die Stützkonstruktion ein Lochblech aufgelegt und mit
diesem verbunden wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3938596A DE3938596A1 (de) | 1989-11-21 | 1989-11-21 | Leichtbauplatten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3938596A DE3938596A1 (de) | 1989-11-21 | 1989-11-21 | Leichtbauplatten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3938596A1 true DE3938596A1 (de) | 1991-05-23 |
Family
ID=6393923
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3938596A Withdrawn DE3938596A1 (de) | 1989-11-21 | 1989-11-21 | Leichtbauplatten |
Country Status (1)
Country | Link |
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