DE4442786C2 - Niedertemperaturheizfläche in Form einer Verbundplatte - Google Patents
Niedertemperaturheizfläche in Form einer VerbundplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Niedertemperaturheizfläche für Räume in Wohn-, Kommunal-
und Industriebauten, zur Installation als Wand- oder Deckenheizung, gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bauteilintegrierte Flächenheizungen sind in vielfältigen Ausführungsformen seit langer
Zeit bekannt und erprobt. Das in jüngerer Zeit wieder gewachsene Interesse an solchen
Lösungen hat eine Ursachen vor allem in gestiegenen Komfortansprüchen und der
beabsichtigten Schonung von Primärenergieressourcen.
Die verwendeten Prinzipien lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die eine Gruppe
lehnt sich an das Prinzip der Hypokausten-Heizung an. Bei der anderen Gruppe werden
mit Wasser durchströmte Systeme genutzt, die vorzugsweise in Bauteile integriert sind
und aus Kunststoff- oder Metallrohr ausgebildet sind.
Nach DE 31 14 306 A1 ist eine Niedrigtemperatur-Warmwasser-Flächenstrahlungs
heizung bekannt, deren Rohrregister in mit Rohrkupplungen aneinander
angeschlossene Einzellängen unterteilt ist, die jeweils in einem von mehreren eine
Raumvertäfelung bildenden Wandpaneel untergebracht sind. Das Wandpaneel vereinigt
die der Einzellänge zugeordneten Schichten mit der vorn angeordneten Tragschicht
allein oder im Verbund mit weiteren Schichten, die die bei auf dem Fußboden
aufgestellten bzw. an den Rändern aufgehängten Wandpaneelen ausgelösten
Beulspannungen aufnimmt.
Derartige Platten haben einen anwendungsfallbezogenen Schichtaufbau und weisen
eine hohe Montageeffektivität auf. Nachteilig ist, daß die Entlüftung des bifilar, spiralig
angeordneten Heizrohrregisters nicht geklärt ist. Problematisch ist außerdem die
Übertragung von Kräften bei thermischer Ausdehnung auf tragende Bauteile.
Aus DE 35 00 880 A1 ist ein Flächenheizelement in Form einer Verbundplatte bekannt,
die als Gipskartonplatte aufgebaut ist und in deren Zwischenschicht ein Rohrstrang
eingebettet ist. Ebenfalls gut gelöst ist der hohe Grad der Vorfertigung. Problematisch
dürfte der hohe Aufwand für die Verbindung der Heizrohre und das nachträgliche
"Verfugen" der Verbindungsstellen sein.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine bauteilintegrierbare oder vorsetzbare
Niedertemperaturheizfläche mit hohem Vorfertigungsgrad anzugeben.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Wesentlich an der Erfindung ist, daß ein die Verbundplatte umschließender Rahmen
vorgesehen ist, zwischen dessen den Vor- und Rücklauf bildenden Seiten im
wesentlichen parallel verlaufende Heizrohre angeordnet sind. Die Heizrohre
übernehmen im Verbund mit der Betonschicht die Funktion des Wärmeübertragers. Der
Rahmen dient zur Stabilisierung der Verbundplatte, bildet den Vor- und Rücklauf und
besitzt Anschlußelemente für die Heizrohre. Er ist so gestaltet, daß eine formschlüssige
Verbindung zu den mineralischen Schichten der Heizfläche erreicht wird. Außerdem ist
die Aneinanderreihung z. B. etwa wandhoher Elemente so möglich, daß bei thermischer
Ausdehnung nur geringe durch Reibung bedingte Kräfte auf die Baukonstruktion und
auf das Element übertragen werden. Die Befestigungselemente können mit minimalem
Montageaufwand raumseitig so abgedeckt werden, daß ein auch höheren ästhetischen
Ansprüchen genügendes Ansichtsbild erreicht wird.
Vorteilhaft ist die Umfassung der Verbundplatte durch einen leicht herstellbaren
Rahmen, der konstruktive und funktionelle Aufgaben übernimmt. Beispielsweise mit
bekannten Verfahren der Blechumformung können alle das Rahmenprofil
kennzeichnenden Merkmale realisiert und die Profile effektiv hergestellt werden. Auch
für die Fertigung von Kunststoffrahmen existieren ausgereifte Technologien. Bei der
Herstellung der Heizpaneele wird die Größe durch Zuschnitt der Hohlprofile festgelegt.
Bei der Ausführung mit rückseitiger Wärmedämmschicht übernimmt der Rahmen die
Funktion einer "verlorenen Schalung". Nach Einbringung der wasserführenden Rohre
und gegebenenfalls notwendiger Bewehrung können die mineralischen Schichten
unmittelbar in das vorgefertigte Halbzeug eingebracht werden. Aus Gründen z. B. der
Transporteffektivierung kann dieser Arbeitsgang auch am Anwendungsort erfolgen.
Ebenso ist eine komplette Vorfertigung möglich.
Vorteilhaft ist die Einbettung der Heizrohre in ein Gewirk, mit dem die Heizrohre
senkrecht zur Verbundplatte eingebaut und untereinander beabstandet werden können.
Vor Ort erfolgt der Einbau durch Montage der Heizfläche auf oder vor der Wand bzw.
Decke und Anschluß von Vor- und Rücklauf mit handelsüblichen Form- und
Verbindungsstücken an die bei einer Wandheizung unter der Decke verlegte Vor- und
Rücklaufleitung. Unter der Decke an den Außenwänden verlegte Heizungsrohre sind
insbesondere in Altbauten mit Holzbalkendecken vorteilhaft, weil sie Feuchteschäden
an den Balkenköpfen entgegenwirken. Die Oberfläche der Heizfläche wird in die
Raumgestaltung mit einbezogen.
Die erfindungsgemäße Lösung gestattet bei Vorfertigung eine zügige Montage,
realisiert behagliche Empfindungstemperaturen mit hoher lokaler Homogenität bei
niedrigen mittleren Heizwassertemperaturen (vorteilhaft für Nutzung von Abwärme, bei
solarunterstützter Heizung, Wärmepumpen- und Brennwertgeräteeinsatz) und
entspricht hohen ästhetischen Ansprüchen. Vor Ort kann der Einbau auch von
angelerntem Pesonal erfolgen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Aufbau einer Heizfläche
Fig. 2 eine vereinfachte Draufsicht
Fig. 3 die Gestaltung des Übergangs zwischen zwei Heizflächen
Fig. 1 zeigt den Schnitt durch eine erfindungsgemäß gestaltete Heizfläche. Das
Hohlprofil 1 umfaßt die Verbundplatte an den vier Außenkanten. Die Verbundplatte wird
durch das an das Hohlprofil angeformte oder mit diesem verschweißte Flach- oder
Winkelprofil 2 begrenzt. Die Ansichtsseite der Verbundplatte wird durch eine
Putzmörtel-Deckschicht 3 gebildet. Armierungsdrähte 4 bzw. Drahtgewebe sind
formschlüssig mit dem Flach- oder Winkelprofil verbunden, stabilisieren die
Putzmörtel-Deckschicht, wirken als Bruchsicherung und verbessern die
Wärmeübertragung. Der Wärmeübertrager wird durch Heizrohre 7 aus
Silikonschläuchen gebildet die von einer Heizestrich bzw. Betonkiesschicht 6
umschlossen werden. Im gewählten Ausführungsbeispiel erfolgt die Distanzhaltung der
Schläuche durch gelochte Kunststofftraversen 5, die formschlüssig in den Rahmen
eingepaßt sind. Zur rückseitigen Wärmedämmung ist eine Wärme-Dämmschicht 8
vorgesehen, die von einer strahlungsbremsenden und dampfsperrenden Folie 9 umhüllt
wird.
Fig. 2 zeigt die zu Fig. 1 gehörige Draufsicht mit partiellen "Ausschnitten". Der obere
"Riegel" des Hohlprofil-Rahmens bildet den Vorlauf 10 und der untere "Riegel"
verbunden mit dem (in Fig. 2) rechten "Ständer" den Rücklauf 12. Der (in Fig. 2) linke
"Ständer" wird nicht von Wasser durchströmt. Nach dem Anschlußelement für den
Vorlauf ist eine Wirbelkammer 11 vorgesehen. Die Wirbelkammer bewirkt einen Abbau
des Eintrittsimpulses des zuströmenden Wassers und vergleichmäßigt dadurch die die
Schlauchdurchströmung bestimmende Druckdifferenz zwischen Vorlauf 10 und
Rücklauf 12. Der Rücklauf endet an der Rahmenoberkante, so daß die Anschlüsse für
Vor- und Rücklauf auf gleichem Niveau liegen.
Fig. 3 vermittelt eine Gestaltung zwischen zwei Heizpaneelen. Die Heizflächen 16
werden mit Gewindebolzen 14 und Distanzstück 15 an der Wand 13 befestigt. Zwischen
Distanzstück 15 und Hohlprofilrahmen verbleibt ein seitlicher Spalt zur Aufnahme der
thermischen Ausdehnung. Der Spalt zwischen beiden Heizflächen wird
innenraumseitig von einer weichen Kunststoff-Deckleiste 17 ausgefüllt, die sich stoßfrei
an das Flach- oder Winkelprofil anlegt, längsseitige dünne Dichtlippen mit keilförmigem
Querschnitt besitzt, die die Flach- oder Winkelprofile um mindestens 2 mm überdecken
und in die Längsnute 2.1 dieser Profile einrastet. Den flächigen Abschluß zum
Innenraum bildet eine Tapete 19.
Claims (18)
1. Niedertemperaturheizfläche in Form einer Verbundplatte von mehrschichtigem
Aufbau, mit in den Aufbau integrierten Heizrohren, für Räume in Wohn-,
Kommunal- und Industriebauten zur Installation als Wand- oder Deckenheizung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundplatte durch einen Rahmen aus
Hohlprofilen (1) umfaßt wird, die Hohlprofile den Vor- und Rücklauf (10, 12)
bilden und mit Anschlüssen versehen sind, der Wärmeübertrager im
wesentlichen aus zwischen den Hohlprofilen (1) verlaufenden Heizrohren (7)
gebildet wird.
2. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Ständer und ein Riegel des Rahmens aus Hohlprofilen (1) miteinander
verbunden sind und den Rücklauf (12) bilden.
3. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Riegel des Rahmens aus Hohlprofilen (1) den Vorlauf (10) bildet.
4. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der verbleibende Ständer dicht verschlossen und nicht mit Wasser
beaufschlagt ist.
5. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Anschlußelement des Vorlaufes (10) eine Wirbelkammer (11)
angeordnet ist.
6. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hohlprofile kastenförmig ausgebildet und vorder- und rückseitig Flach- oder
Winkelprofile (2) mit einer Längsnut (2.1) aufweisen.
7. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hohlprofile (1) über die Flach- oder Winkelprofile (2) seitlich überstehen.
8. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizrohre (7) von einem zum anderen Riegel vorzugsweise parallel verlaufen.
9. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizrohre (7) aus synthetischem Gummi bestehen.
10. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hohlprofile (1) ausgehalste Öffnungen aufweisen und die Heizrohre (7) in diese
Öffnungen eingesteckt sind.
11. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß um
die Heizrohre (7) ein hochfester, gut wärmeleitender Beton angeordnet und
raumseitig eine drahtstabilisierte Putzmörtelschicht aufgebracht ist.
12. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
unmittelbar auf die Außenwand montierter Heizfläche rückseitig hinter der
Heizestrichschicht (6) eine von Folie dicht umhüllte Wärmedämmschicht (8)
angeordnet ist.
13. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die die Wärmedämmschicht (8) umhüllende Folie dampfdicht ist und zumindest
im Bereich der Wärmedämmschichtrückseite eine Beschichtung mit geringem
Emissionskoeffizienten für langwellige Strahlung besitzt.
14. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Heizflächen mit hinterlüftetem Spalt die Heizestrichschicht (6) rückseitig bis zur
Außenkante der Flach- oder Winkelprofile (2) reicht.
15. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Flach- oder Winkelprofile (2) angesenkte Bohrungen zur Aufnahme von
Armierungsdrähten vorgesehen sind.
16. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizrohre (7) mittels gelochten Kunststoff-Traversen (5) auf Abstand gehalten
werden.
17. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizrohre (7) in einem Gewirk formschlüssig eingebunden sind.
18. Niedertemperaturheizfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
bei Aneinanderreihung einzelner Heizflächen auftretende Spalt durch weiche
Kunststoff-Deckleisten mit längsseitigen dünnen Dichtlippen mit keilförmigem
Querschnitt ausgefüllt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4442786A DE4442786C2 (de) | 1994-12-01 | 1994-12-01 | Niedertemperaturheizfläche in Form einer Verbundplatte |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4442786A1 DE4442786A1 (de) | 1996-06-05 |
DE4442786C2 true DE4442786C2 (de) | 1998-07-16 |
Family
ID=6534643
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DE4442786A Expired - Fee Related DE4442786C2 (de) | 1994-12-01 | 1994-12-01 | Niedertemperaturheizfläche in Form einer Verbundplatte |
Country Status (1)
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DE (1) | DE4442786C2 (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE10105090A1 (de) * | 2001-02-05 | 2002-12-05 | Thermosoft Klimatechnik Gmbh | Betondecke |
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DE102022105833A1 (de) | 2022-03-14 | 2023-09-14 | Innobuild GmbH | Vorrichtung und verfahren zur thermischen fassaden-sanierung |
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1994
- 1994-12-01 DE DE4442786A patent/DE4442786C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4442786A1 (de) | 1996-06-05 |
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