DE3938543A1 - Foerdervorrichtung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung,
insbesondere zum Fördern pharmazeutischer Tabletten von der
Tabletten-Formungsmaschine in einen großen Behälter, bei
spielsweise zum Transport in eine Verpackungsanlage. In Pra
xis ist der zwischen der Tablettiermaschine und dem Behälter
zur Verfügung stehende Raum begrenzt, und es ist daher wün
schenswert, daß der Förderer die Tabletten einen relativ
steilen Anstieg hinaufbefördern kann. Darüber hinaus gibt es
auf diesem Gebiet den Wunsch, Behälter zu verwenden, die ein
wesentlich größeres Fassungsvermögen als herkömmliche Ta
blettenbehälter aufweisen und daher viel höher sind. Die Er
findung betrifft ebenfalls eine neue Form eines Fördergur
tes.
Fördergurte zum Fördern von Artikeln steile Steigungen hin
auf sind bekannt und enthalten Rippen an Intervallen längs
des Fördergurtes, die die Gegenstände daran hindern, den
Gurt hinabzugleiten, wenn dieser sich aufwärts bewegt. Sol
che Förderer werden im allgemeinen als "Treppen"-Förderer
bezeichnet.
Manche Treppenfördergurte, die zum Transportieren bestimmter
Gegenstände bekannt sind, beispielsweise für Kartoffeln,
haben Seitenwände, um die Gegenstände daran zu hindern, die
feste Wand des Förderers zu berühren und/oder über die Rän
der des Gurtes zu fallen. Diese Seiten sind im allgemeinen
harmonikaartig geformt bzw. gekräuselt, so daß sie sich aus
spreizen können, wenn der Gurt um eine Umlenkrolle herumwan
dert. Derartige, mit Wänden versehene Treppenförderer ten
dieren dazu, kompliziert und aufwendig herzustellen zu sein.
Darüber hinaus hat ein Förderer für Tabletten eine derartige
Größe, daß die Umlenkrollen bzw. Räder für den Fördergurt
einen zu kleinen Durchmesser aufweisen, um den Entwurf her
kömmlicher, mit Wänden versehene Gurte unterzubringen, die
nur für relativ große Räder geeignet sind.
Ein spezielles Problem bei der Förderung pharmazeutischer
Tabletten liegt darin, daß die Berührung mit den festen Wän
den des Förderers und eine übertriebene Bewegung der Tablet
ten gegenüber dem Fördergurt ein Absplittern von Teilen der
Tabletten verursacht, und daß beschädigte Tabletten vor dem
Verpacken entfernt werden müssen, was eine teuere und zeit
aufwendige Übung ist.
Förderer für Tabletten sind aus US-PS 41 85 734 und US-PS
43 08 942 bekannt. Diese Patente offenbaren Gurte mit kom
pliziertem Querschnitt, der eine Vielzahl von Ausnehmungen
enthält, von denen im Betrieb jede Ausnehmung mit einer zu
transportierenden Tablette befüllt wird. Die Gurte sind in
erster Linie für den Zweck entworfen, die Tabletten einzeln
zu orientieren, und nicht für den Zweck des Transportierens
von Tabletten in größerer Menge.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesser
ten Förderer zum Transportieren von Gegenständen nach oben
zu schaffen, und ebenfalls einen neuen Fördergurt zur Verfü
gung zu stellen.
Dementsprechend schlägt die vorliegende Erfindung einen För
derer mit einem Fördergurt und einer Bahn vor, die einen
ansteigenden Weg für den Fördergurt definiert, wobei der
Gurt Mittel längs seiner Länge aufweist, um zu verhindern,
daß Gegenstände den Gurt hinabgleiten, sowie mindestens eine
Seitenwand, und wobei die oder jede Wand mit einer Vielzahl
vorspringender Finger gebildet ist, die sich dann trennen
können, wenn beim Betrieb der Gurt von einem geradlinigen
Weg abweicht.
Vorzugsweise umfassen die Mittel zur Verhinderung des Ab
gleitens eine Vielzahl von "Flights", und jede der "Flights"
kann eine Vielzahl von Fingern umfassen, ähnlich oder gleich
wie die Seitenwand bzw. -wände. Es ist zu verstehen, daß der
Gurt von seinem geradlinigen Weg dann abweicht, wenn er um
eine Umlenkwalze, -rolle oder -rad o. dgl. an dem Ende des
Weges herumgeführt wird.
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Fördergurt
vorgeschlagen, der mindestens eine Seitenwand enthält, worin
die oder jede Seitenwand durch eine Vielzahl vorspringender
Finger gebildet ist, die sich trennen können, wenn im Be
trieb der Gurt von einem geradlinigen Weg abweicht.
Der Gurt mit den vorspringenden Fingern kann leicht um Um
lenkräder u. dgl. herumgehen, da die oder jede Wand die Ab
weichung des Gurtes nicht hindert. Wenn darüber hinaus der
Gurt aus einem flexiblen Material, wie beispielsweise Gummi,
hergestellt ist, sorgen die flexiblen Finger der Wände
und/oder Flights für ein sehr vorsichtiges und feinfühliges
Behandeln der zu fördernden Gegenstände. Dies ist offen
sichtlich wichtig, wenn die Gegenstände zerbrechlich oder
zerbröckelnd sind, beispielsweise pharmazeutische Tabletten.
Die flexiblen Finger sind ebenfalls ein Sicherheitsmerkmal,
da sie dazu tendieren, die einzigen ausgesetzten und sich
bewegenden Teile des Förderers zu sein.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzug
ten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeich
nung. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Förderers;
Fig. 2 einen Schnitt längs Linie A-A in Fig. 1;
Fig. 3 eine Aufsicht auf einen Fördergurt;
Fig. 4 eine Seitenansicht des Gurtes der Fig. 3;
und
Fig. 5 einen Querschnitt dieses Gurtes.
Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Förderer enthält eine lang
gestreckte Bahn 1 mit einem unteren Aufgabeende 2 und einem
oberen Abgabeende 3. Ein endloser Fördergurt 4 ist um die
Bahn 1 herum angeordnet. Der Gurt 4 wird im folgenden in
Einzelheiten beschrieben werden.
Der Gurt 4 wird von nicht dargestellten Antriebseinrichtun
gen über Walzen bzw. Rollen 5 an der oberen Oberfläche der
Bahn 1 angetrieben und wird durch Halterungs- bzw. Trage
räder 6 von unten getragen.
Die Bahn weist Seitenplatten 7 auf und wird an einem Rahmen
8 gehaltert, der verstellbar auf einem Chassis 9 angeordnet
ist, das seinerseits auf Schwenkrollen 10 bewegbar ist. Der
Förderer ist mit der Ausnahme des Gurtes im wesentlichen
bekannt und wird daher im einzelnen nicht beschrieben.
Der Gurt ist im einzelnen in Fig. 3, 4 und 5 dargestellt.
Der Gurt enthält eine flache Basis 11, Seitenwände 12, 12′
und querverlaufende Rippen bzw. "Flights" 13. Die Wände sind
als doppelte Wände dargestellt, aber nur einfache Wände sind
in gleicher Weise möglich.
Jede Wand 12, 12′ besteht aus einer Reihe vorspringender
Finger 14, die mit einem sehr geringen Abstand angeordnet
sind. Die Finger können allmählich von der Basis 11 bis zu
ihren Spitzen spitz zulaufen.
Die Rippen 13 sind ebenfalls aus Reihen von Fingern 14 ge
bildet, und sie erstrecken sich über die Breite der Basis 11
zwischen den inneren Wänden 12.
Als Beispiel können, wenn die Breite des Gurts 150 mm be
trägt, die doppelten Wände 12, 12′ einen Abstand von
20,25 mm haben und die Länge der Rippen 97,5 mm sein. Die
Finger können einen Durchmesser von 6 mm an ihrer Basis ha
ben und in einem Abstand von 7,5 mm angeordnet sein, d.h.
mit 1,5 mm Platz zwischen ihnen. Die Länge der Finger kann
30 mm sein. Das Zulaufen jedes Fingers kann 1 zu 50 betra
gen.
Der Gurt ist vorzugsweise aus nichttoxischem Gummi mit Le
bensmittelqualität hergestellt, wobei die Gummifinger entwe
der direkt an ihm angeformt oder mit ihm verbunden, insbe
sondere heiß verklebt sind.
Wie besonders deutlich aus Fig. 5 zu sehen ist, weist die
Basis 11 des Gurtes längs seiner Unterseite eine zentrale
Rippe 15 auf. Die Rippe 15 ordnet sich innerhalb einer ent
sprechenden Ausnehmung 16 in den Walzen 5 in Fig. 2 an, um
den Gurt in einer zentralen Position zu halten, wenn er um
die Bahn 1 angetrieben wird.
Im Betrieb werden Tabletten von einer Tabletten-Herstel
lungsmaschine auf den Förderer an der unteren Position 2
aufgegeben und von den sich nach oben bewegenden Querrippen
13 in Richtung auf die Abgabeposition 3 mitgenommen, ober
halb eines nicht dargestellten Behälters. Die Wände hindern
die Tabletten daran, die Seitenplatten des Förderers zu be
rühren und daher beschädigt zu werden.
Nachdem die Tabletten zu dem Abgabeende 3 gefördert sind,
muß der mit den Wänden versehene Gurt um das Ende der Bahn 1
herum und die Unterseite hinab zurück zu dem Aufgabeende 2
wandern. Mit anderen Worten, der Gurt wird gezwungen, von
seinem bisher geradlinigen Weg abzuweichen. Wie dies am be
sten in Fig. 4 zu sehen ist, wenn der Gurt um das Ende her
umgeht, das eine Umlenkrolle von nur 75-150 mm Durchmesser
aufweisen kann, insbesondere 100 mm Durchmesser, öffnen sich
die Finger 14 der Wände 12, 12′ des Gurtes einfach fächerar
tig, ohne die Biegung des Gurtes zu behindern. Es hat keine
Folgen, daß die Wände sich an dieser Stelle öffnen, da die
Tabletten oberhalb des Behälters sind, in den sie abgegeben
werden.
Während in der dargestellten Ausführungsform ein Gurt mit
Mitteln beschrieben wurde, die die Gegenstände daran hin
dern, abwärts zu gleiten, ist ein Gurt ohne derartige Mittel
ebenfalls Teil der Erfindung. Ein derartiger Gurt ist sinn
voll in Situationen, wo der Bewegungsweg im wesentlichen
horizontal oder nur leicht geneigt ist, wo jedoch die trans
portierten Gegenstände zerbrechlich oder zerbröselbar sind,
und selbstverständlich in jeder Situation, wo der Wandgurt
von einer geraden Linie abweichen muß.
Claims (9)
1. Förderer mit einem Fördergurt (4) und einer einen an
steigenden Weg des Fördergurts (4) definierenden Bahn
(1), wobei der Gurt längs seiner Länge Mittel, um Ge
genstände daran zu hindern, den Gurt (4) hinabzuglei
ten, sowie mindestens eine Seitenwand (12) aufweist und
die mindestens eine Wand (12, 12′) durch eine Vielzahl
vorspringender Finger (14) gebildet ist, die sich von
einander trennen können, wenn im Betrieb der Gurt (4)
von einem geradlinigen Weg abweicht.
2. Förderer nach Anspruch 1, worin die Mittel zur Verhin
derung des Abgleitens eine Vielzahl von Querwänden (13)
enthalten, wobei jede Wand (13) durch eine Vielzahl
vorspringender Finger (14) gebildet ist.
3. Förderer nach Anspruch 1 oder 2, worin die oder jede
Seitenwand (12, 12′) von zwei Reihen vorspringender
Finger (14) gebildet ist.
4. Förderer nach einem vorhergehenden Anspruch, worin die
Finger (14) flexibel sind.
5. Förderer nach einem vorhergehenden Anspruch zum Fördern
pharmazeutischer Tabletten, worin die Bahn (1) minde
stens eine Walze, Rolle, Rad o. dgl. aufweist, um das
der Gurt (4) herumgeht, wobei die Walze einen Durchmes
ser von etwa 75 bis etwa 150 mm aufweist.
6. Förderer nach einem vorhergehenden Anspruch, worin der
Gurt (4) aus nichttoxischem Gummi besteht.
7. Fördergurt mit mindestens einer Seitenwand (12, 12′),
worin die mindestens eine Seitenwand (12, 12′) von
einer Vielzahl vorspringender Finger (14) gebildet ist,
die sich trennen können, wenn im Betrieb der Gurt (4)
von einem geradlinigen Weg abweicht.
8. Fördergurt nach Anspruch 7, worin die mindestens eine
Wand (12, 12′) von zwei Reihen vorspringender Finger
(14) gebildet ist.
9. Fördergurt nach Anspruch 7 oder 8, worin die Finger
(14) flexibel sind.
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