DE3938176A1 - Zweikomponenten-epoxyharzmasse - Google Patents
Zweikomponenten-epoxyharzmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zweikomponenten-Epoxyharzmasse.
Sie betrifft insbesondere eine Zweikomponenten-Epoxyharz
masse, die als Hauptkomponente ein Epoxyharz des Bisphenol-
Typs, das nicht mehr als 0,08 Gew.-% einer verseifbaren,
Chlor enthaltenden Gruppe enthält, und eine Härtungskompo
nente enthält, welche ein modifiziertes aromatisches Poly
amin und ein flüssiges Imidazol enthält. Die Zweikomponenten-
Epoxyharzmasse besitzt ein langes Topfleben bei Raumtempera
tur und ist selbst bei einer Zwischentemperatur, wie bei
etwa 50 bis 60°C, härtbar.
Zweikomponenten-Epoxyharzmassen, die üblicherweise als Hauptkomponente
ein Epoxyharz enthalten und die eine Härtungs
komponente enthalten, die ein Härtungsmittel des Amin-Typs
enthält, werden als Anstrichmittel, als Klebstoffe, als
Auskleidungs- bzw. Beschichtungsmittel, als Formmaterial
und für ähnliche Anwendungen vielfach verwendet. Bei diesen
bekannten Zweikomponenten-Epoxyharzmassen muß jedoch das
Härtungsmittel in großer Menge verwendet werden, damit die
Härtungsreaktion wirksam abläuft. Dies bewirkt eine Verkür
zung des Topflebens nach dem Vermischen der Hauptkomponente
und der Härtungskomponente bei Raumtemperatur, was nach
teilig ist, und außerdem ist eine höhere Temperatur, die
so hoch wie 100°C sein kann, für die Härtungsreaktion erfor
derlich. Dementsprechend ist die praktische Verwendung der
bekannten Zweikomponenten-Epoxyharzmassen beschränkt.
Die Anmelderin hat ausgedehnte Untersuchungen durchgeführt,
um die Zweikomponenten-Epoxyharzmassen zu verbessern und
die zuvor erwähnten Nachteile der bekannten Massen zu be
seitigen. Nach Untersuchung der Beziehung zwischen dem Ge
halt an verseifbarer, Chlor enthaltender Gruppe
in einem Epoxyharz des Bisphenol-Typs und
der Härtbarkeit bzw. Vernetzbarkeit des Epoxyharzes hat sie
gefunden, daß unter Verwendung eines Epoxyharzes des Bis
phenol-Typs mit einem spezifischen Bereich einer verseif
baren, Chlor enthaltenden Gruppe als Hauptkomponente und
unter Verwendung eines Gemisches aus einem modifizierten
aromatischen Polyamin und einem flüssigen Imidazol als Här
tungsmittel die Menge an Härtungsmittel verringert werden
kann und daß dadurch das Topfleben der Masse bei Raumtempera
tur verlängert werden kann und daß weiterhin die Masse bei
einer Zwischentemperatur, wie bei etwa 50 bis 60°C, gehärtet
werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde,
eine verbesserte Zweikomponenten-Epoxyharzmasse mit langem
Topfleben bei Raumtemperatur zur Verfügung zu stellen, die
selbst bei einer Zwischentemperatur gehärtet werden kann.
Erfindungsgemäß soll eine Zweikomponenten-Epoxyharzmasse
zur Verfügung gestellt werden, die als Hauptkomponente ein
Epoxyharz des Bisphenol-Typs enthält, welches einen spezi
fischen Bereich einer verseifbaren, Chlor enthaltenden Gruppe
enthält und das eine Härtungskomponente enthält, die ein
Gemisch aus einem modifizierten aromatischen Polyamin und
einem flüssigen Imidazol enthält. Die Harzmasse kann unter
Verwendung einer vergleichsweise geringen Menge an Härtungs
komponente gehärtet werden.
Die erfindungsgemäße Zweikomponenten-Epoxyharzmasse enthält
als Hauptkomponente ein Epoxyharz des Bisphenol-Typs mit
nicht mehr als 0,08 Gew.-% Gehalt an verseifbarer, Chlor
enthaltender Gruppe und eine Härtungskomponente, die ein
modifiziertes aromatisches Polyamin und ein flüssiges Imida
zol enthält.
Das bei der vorliegenden Erfindung verwendete Epoxyharz des
Bisphenol-Typs kann beispielsweise sein Bisphenol A [d. h.
2,2-Bis-(4′-hydroxyphenyl)-propan], Bisphenol F [d. h. Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan],
bromiertes Bisphenol A, Diglycidylether
von Bisphenol AD [d. h. Bis-(4-hydroxyphenyl)-ethan],
Diglycidylether von Bisphenol-A-Alkylenoxid-Addukt (beispielsweise
das Ethylenoxid-Addukt oder Propylenoxid-Addukt) und
ähnliche, die nicht mehr als 0,08 Gew.-%, bevorzugt nicht
mehr als 0,05 Gew.-%, Gehalt an verseifbarer, Chlor enthal
tender Gruppe aufweisen, die sich von Epichlorhydrin ableitet,
welches als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Epoxy
harze verwendet wird. Wenn das Epoxyharz mehr als 0,08 Gew.-%
der verseifbaren, Chlor enthaltenden Gruppe enthält, kann
die Epoxyharzmasse nicht bei einer Zwischentemperatur gehärtet
werden.
Das modifizierte aromatische Polyamin, das bei der vorliegen
den Erfindung verwendet wird, umfaßt beispielsweise das Bis
phenol-Epoxy-Addukt von Diaminodiphenylmethan (DDM), Diamino
diphenylsulfon (DDS), meta-Phenylendiamin (MPDA) oder Di
aminodiethyldiphenylmethan, welche normalerweise mit einem
Lösungsmittel mit hohem Siedepunkt (beispielsweise Dibutyl
phthalat (DBP), Benzylalkohol, etc.) vermischt werden.
Im Handel erhältliche Produkte solcher Arten von modifizier
ten aromatischen Polyaminen sind Adeka Hardener EH-533,
Adeka Hardener EH-536-3 (hergestellt von Asahi Denka Kogyo
K.K., Japan), Fuji Cure 6010 (hergestellt von Fuji Kasei
Kogyo K.K., Japan), Luckamide WH-619 (hergestellt von Dai
nippon Ink Kagaku Kogyo K.K., Japan) und ähnliche Verbindun
gen. Das modifizierte aromatische Polyamin wird in einer
Menge von 25 bis 65 Gew.-Teilen, bevorzugt 35 bis 55 Gew.-
Teilen, pro 100 Gew.-Teile Epoxyharz verwendet. Wenn die
Menge an modifiziertem aromatischen Polyamin unter 25 Gew.-
Teilen liegt, kann die Härtungswirkung nicht ausreichend
erhalten werden, und die Epoxyharzmasse zeigt keine zufrie
denstellenden Eigenschaften. Wenn andererseits die Menge
des modifizierten aromatischen Polyamins über 65 Gew.-Teilen
liegt, zeigt die Epoxyharzmasse eine klebrige Oberfläche,
wenn sie gehärtet wird, und sie zeigt dann schlechte Eigen
schaften.
Das flüssige Imidazol umfaßt beispielsweise 1-lsobutyl-2-
methylimidazol, 1-Cyanoethylaminoethyl-2-methylimidazol oder
1-Benzyl-2-methylimidazol, und es wird normalerweise in
einer Menge von 6 bis 12 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile des
modifizierten aromatischen Polyamins verwendet, d.h. in einem
Verhältnis von modifiziertem aromatischen Polyamin zu flüs
sigem Imidazol von 10:6-12. Wenn das flüssige Imidazol in
einem Verhältnis unterhalb des obigen Bereiches verwendet
wird, kann die Wirkung des flüssigen Imidazols nicht erreicht
werden. Wenn das Verhältnis des flüssigen Imidazols anderer
seits über dem obigen Bereich liegt, gibt die Epoxyharzmasse
ein sprödes gehärtetes Produkt.
In der erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Epoxyharzmasse,
welche als Hauptkomponente das oben erwähnte Epoxyharz des
Bisphenol-Typs enthält und welche als Härtungskomponente
das oben erwähnte modifizierte aromatische Polyamin und
flüssiges Imidazol enthält, kann das Härtungsmittel in gerin
gerer Menge, verglichen mit den bekannten Zweikomponenten-
Epoxyharzmassen, verwendet werden, und dadurch kann das Topf
leben von der Masse bei Raumtemperatur verlängert werden.
Die Masse kann ausreichend gehärtet werden, selbst bei
einer Zwischentemperatur, wie bei 50 bis 60°C.
Der erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Epoxyharzmasse können
geeignete Mengen an organischem Lösungsmittel, Füllstoff,
Weichmacher und anderen bekannten Zusatzstoffen, wie sie
in den an sich bekannten Zweikomponenten-Epoxyharzmassen
verwendet werden, einverleibt werden.
Die erfindungsgemäße Zweikomponenten-Epoxyharzmasse kann als
Anstrichmittel, als Klebstoff, als Auskleidungs- bzw. Be
schichtungsmittel, als Formmaterial bzw. Formmasse und wei
terhin als Fußboden-Abdeckma
terial verwendet werden. Wegen des längeren Topflebens bei
Raumtemperatur und der Härtbarkeit selbst bei einer Zwischen
temperatur kann die Masse durch mildes Erhitzen mit einem
Trockner ohne Beschränkung in dem Verlegungs- bzw. Beschich
tungsvorgang gehärtet werden.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutern
die Erfindung.
In diesen Beispielen wird die Beziehung zwischen dem Gehalt
an verseifbarer, Chlor enthaltender Gruppe des Epoxyharzes
des Bisphenol-Typs und der Härtbarkeit erläutert.
Es werden verschiedene Epoxyharze des Bisphenol-Typs
mit den in Tabelle 1 angegebenen Gehalten an verseifbarer,
Chlor enthaltender Gruppe verwendet (alle werden von Yuka
Shell K.K. hergestellt).
Ein modifiziertes aromatisches Polyamin (Adeka Hardener
EH-536-3, hergestellt von Asahi Denka Kogyo K.K.) und ein
flüssiges Imidazol (lBMI-12, hergestellt von Yuka Shell Epoxy
K.K.) werden in einem Verhältnis von 100 : 8, ausgedrückt durch
das Gewicht, vermischt.
Die obige Hauptkomponente und die Härtungskomponente werden
in einem Verhältnis von 100 : 35, ausgedrückt durch das Ge
wicht, vermischt.
Die Härtbarkeit wird bei den in Tabelle 1 angegebenen
Härtungsbedingungen geprüft, und die Shore-Härte wird mit
einem Shore-Durometer (D-Skala) gemessen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 angegeben.
Die Massen werden unter Verwendung der in Tabelle 2 an
gegebenen Komponenten und Mengen hergestellt.
Für jede Masse (5 kg) wird das Topfleben bei 20°C be
stimmt.
Die Härtbarkeit wird unter den in Tabelle 2 angegebenen
Härtungsbedingungen bestimmt, und die Shore-Härte wird mit
einem Shore-Durometer (D-Skala) gemessen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 angegeben.
Claims (4)
1. Zweikomponenten-Epoxyharzmasse, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie als Hauptkomponente ein
Epoxyharz des Bisphenol-Typs mit einem Gehalt von nicht mehr
als 0,08 Gew.-% einer verseifbaren, Chlor enthaltenden Gruppe
und ein Härtungsmittel enthält, welches ein modifiziertes
aromatisches Polyamin und ein flüssiges Imidazol enthält.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Epoxyharz des Bisphenol-Typs einen
Gehalt von nicht mehr als 0,05 Gew.-% einer verseifbaren,
Chlor enthaltenden Gruppe aufweist.
3. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das modifizierte aromatische Polyamin
in einer Menge von 25 bis 65 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile
des Epoxyharzes des Bisphenol-Typs vorhanden ist und daß das
flüssige lmidazol in einer Menge von 6 bis 12 Gew.-Teilen
pro 100 Gew.-Teile des modifizierten aromatischen Polyamins
vorhanden ist.
4. Masse nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Menge an modifiziertem aromati
schen Polyamin im Bereich von 35 bis 55 Gew.-Teilen pro 100
Gew.-Teile des Epoxyharzes des Bisphenol-Typs liegt.
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