DE3937331A1 - Verfahren zum pyrolysieren oder einaeschern von abfallstoffen - Google Patents
Verfahren zum pyrolysieren oder einaeschern von abfallstoffenInfo
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- Y02E50/10—Biofuels, e.g. bio-diesel
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Pyrolysieren oder Ein
äschern von Abfallstoffen, insbesondere von Haus- oder Industrie
müll, Rest- Alt- oder toxischen Stoffen, oder zur Pyrolysierung
von Holzsägemehl, durch Induktion, Lichtbogen oder Mikrowellen.
Bei Müllmasse, Rest-, Alt- oder toxischen Stoffen soll durch eine
Pyrolyse oder Einäscherung das Volumen des jeweiligen Pyrolyse
gutes reduziert werden bis auf schadstoffarme, verkohlte Rück
stände oder Asche, bei Flüssigkeiten durch Verdampfung.
Mit der Pyrolyse von Holzsägemehl soll Räucherrauch erzeugt wer
den, der zum Konservieren und Aromatisieren von beispielsweise
Wurst, Schinken, Käse, Fisch angewendet wird.
Um dabei die Entstehung von Schadstoffen im Rauchgas und in den
Rückständen weitgehend zu vermeiden, soll die Pyrolysetemperatur
bei Müllmasse maximal 500°C betragen. Bei toxischen Stoffen kann
die Temperatur zur Einäscherung auf über 3000°C erhöht werden.
Bei Holzsägemehl soll die Pyrolysetemperatur 400°C nicht über
steigen, weil darüber cancerogene Schadstoffe im Räucherrauch
freigesetzt werden, die am Räuchergut kondensieren.
Zur Vermeidung exothermer Reaktionen erfolgt dies in geschlos
senen Behältnissen unter Verhinderung einer Frischluftzufuhr zum
Pyrolyseort. Der Rauchtransport erfolgt durch den Schubeffekt
der rauchförmigen Expansion.
Bekannt, aktuell und umstritten sind herkömmliche Lösungen zur
Müllverbrennung oder -pyrolyse, trotz vieler Anwendungsvariationen.
Als besonders nachteilig ist dabei anzusehen, daß zur Erzeugung
der erforderlichen Verbrennungs- oder Pyrolysewärme zusätzlich
eine Brennstoffverheizung stattfindet, die zusätzlich schadstoff
reichen Abrauch in die Atmosphäre emittiert und schadstoffbela
stete Rückstände produziert, wie auch verseuchte Filter und -stäube,
zu der Schadstoffbelastung der eigentlichen Müllverbrennung. An
lagen und Investitionen in großen Dimensionen sind zur Rauchgas
reinigung erforderlich. Eine durch elektrische Widerstandsheizung
impulsierte Pyrolyseanlage ist durch den niederen Wirkungsgrad
und problembelastete Installierung des Heizelements, reparaturan
fällig und kostenintensiv.
Bekannt zur Räucherraucherzeugung sind herkömmliche Glimm-, Reib-
und Dampfraucherzeuger.
Nachteilig ist, daß bei allen Einrichtungen Frisch- oder Preß
luft zum Pyrolyseort geführt wird, zum Glimmeffekt oder Rauchtrans
port, was, trotz technisch aufwendigen Dosiervorrichtungen, unwill
kürlich zu exothermen Reaktionen der Pyrolysetemperatur führt und
damit zur Entstehung cancerogener Substanzen. Dazu wird der Räu
cherrauch durch aufgewirbelte Asche- und Rußpartikel verunreinigt.
Bei einem bekannten Verfahren zur Räucherraucherzeugung (DOS DE
38 07 890 A1) wird eine Pyrolyseplatte durch Induktion beheizt,
auf und über die chargenweise Sägemehl gefördert wird.
Nachteilig dabei ist die aufwendige Technik mit leicht verhar
zenden, bewegten Teilen, die unvorteilhaft im Pyrolysebereich an
geordnet sind. Die Pyrolyseplatte hat nur einen unterseitigen
Heizeffekt auf das Räuchermaterial.
Ebenfalls bekannt ist eine Räucherraucherzeugung mittels Mikro
wellen (DOS DE 38 18 010 A1).
Von Nachteil dabei ist, daß nur extrem trockenes Sägemehl dazu ge
eignet ist, wie es im Handel nicht geführt wird. Doch auch troc
kenes Sägemehl wird bei Lagerung in normaler Atmosphäre feuchtig
keitsbelastet und ist damit ungeeignet.
Die Erfindung hat die Aufgabe, die zuvor genannten Nachteile her
kömmlicher Lösungen zu beseitigen und auf wirtschaftlicher Basis,
mit einfacher Technik, bei jedem Pyrolysegut eine temperaturgere
gelte Pyrolysierung oder Einäscherung sicherzustellen, bei weit
gehend ausgeschlossener Schadstoffentstehung und Umweltbelastung.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe damit gelöst, daß Abfallstoffe,
auch Flüssigkeiten, mit metallhaltigen Partikeln vermischt werden
und als eine mit metallhaltigen Partikeln durchsetzte Masse einer
Induktions-, Lichtbogen- oder Mikrowelleneinwirkung ausgesetzt
werden, in einem entsprechenden Behältnis, oder daß gasförmige
Stoffe durch metallhaltige Partikel geführt werden, die in einer
Röhre einer Induktionseinwirkung ausgesetzt sind.
Die metallhaltigen Partikel können granuliertes Metall, dessen ge
mahlenes Oxidat (Rost) sein oder aus zerkleinertem Erz, mittels
Magnetscheider weitgehend bergfrei separierte Eisenpartikel. Letz
tere eignen sich besonders zur Räucherraucherzeugung, weil sie
auch bei Erhitzung geruchlos bleiben.
Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, daß ohne
äußere thermische Einwirkung und ohne fremde Wärmequelle die zur
Pyrolyse oder Einäscherung von Abfallstoffen erforderliche Wärme
kapazität unmittelbar innen in der Masse der Abfallstoffe erzeugt
wird durch die, mit Direkteffekt als selbsttätige Heizelemente
und Hitzemedien fungierenden, metallhaltigen Partikel, mit denen
die Masse der Abfallstoffe erfindungsgemäß durchsetzt ist und die
durch die transitierende Induktions-, Lichtbogen- oder Mikrowellen
einwirkung temperaturgeregelt kontaktimpulsiert werden. Die metall
haltigen Partikel sind hitzebeständig bis fast 1500°C und wirken
bis zur restlosen Verkohlung oder Einäscherung der Abfallstoffe.
Sie können, nach einem Recycling, wiederverwendet werden. Ent
stehendes Rauchgas gelangt nicht in die Atmosphäre, erzeugt also
keine Luftverschmutzung. Außer bei der Räucherraucherzeugung, die
schadstoffarm erfolgt und ohne Verschmutzung durch Asche- oder Ruß
partikel, wird das entstehende Rauchgas aufbereitet und genutzt
bei diversen Anwendungen, beispielsweise zum Impuls von Verbren
nungsmotoren zwecks Stromerzeugung. Besonders vorteilhaft ist auch
die Anwendbarkeit der Erfindung bei allen, auch flüssigen oder gas
förmigen Abfallstoffen, wie auch die Einsatzmöglichkeit diverser
Impulsgeber, je nach Erfordernis. Zudem sind, mit unbedeutenden
Änderungen, konventionelle Induktions- und Lichtbogenöfen, oder
Mikrowellengeräte geeignet zur Durchführung. Das erspart Entwick
lungskosten und -zeit. Die Anlagen können für diverse Kapazitäten
in verschiedenen Dimensionen angelegt werden, für Kleinst- und
Großanwender. Sie kann, weil umweltfreundlich, überall betrieben
werden, auch nachts mit Nachtstrom.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und wird in folgendem näher beschrieben, sowie auch andere.
In die Mikrowellenkammer (4) eines Mikrowellengerätes (1) mit Ab
rauchstutzen (6) und Mikrowellenschleuse (5) wird ein dielektri
scher Sägemehlbehälter (3) eingestellt, gefüllt mit Sägemehl, das
anteilmäßig mit 10% metallhaltigen Partikel (2) durchsetzt ist.
Die Öffnung des Sägemehlbehälters (3) mündet abgedichtet in den
Abrauchstutzen (4). Nach Aktivierung des Magnetstroms erfolgt unmit
telbar die Pyrolyse und Räucherraucherzeugung und zwar im äußeren
Bereich beginnend, bewirkt durch die, durch Mikrowelleneinwirkung
sofort erhitzten, metallhaltigen Partikel. Durch ihr verkleinertes
Volumen rutschen die verkohlten Rückstände nach unten in sich zu
sammen mit den anteiligen metallhaltigen Partikeln, so daß sich die
Mikrowelleneinwirkung ungehindert bis zur Mitte der Sägemehlmasse
fortsetzt. Die Pyrolysetemperatur wird durch Intervallschaltung
oder thermostatisch geregelt. Der im Sägemehl vorhandene Sauer
stoff reicht aus zur Pyrolyse, ohne Frischluftzufuhr. Den Rauch
transport bewirkt der Expansionsschub, durch den Abrauchstutzen
(6) bis zum Anwendungsort. Eine Verschmutzung des Räucherrauchs
kann dabei nicht entstehen. Bei einer vorgegebenen Pyrolysetempe
ratur von maximal 400°C ist der Räucherrauch schadstoffarm.
Zur Pyrolyse mittels Induktionseinwirkung werden die Abfallstoffe,
eventuell grob zerkleinert und vorgetrocknet, mit metallhaltigen
Partikeln vermischt in einen konventionellen Induktionsofen ein
gefüllt. Dieser ist mit einem Deckel hermetisch verschließbar und
mit einem Abführrohr für das entstehende Rauchgas versehen. Eine
Verpuffung des Rauchgases im Induktionsofen ist auch bei Funken
bildung unmöglich, weil es kaum Sauerstoff beinhaltet. Nach Akti
vierung der Induktion beginnt unmittelbar die Pyrolyse, bewirkt
durch die, durch Induktionseinwirkung erhitzten, metallhaltigen
Partikel. Die Regelung der Pyrolysetemperatur erfolgt thermosta
tisch mit kontaktloser Temperaturmessung.
Flüssige Abfallstoffe, insbesondere Toxide, werden mit den metall
haltigen Partikeln zu einer breiartigen Masse vermischt und in
einem konventionellen Lichtbogenofen bei 3000°C vernichtet. Der
Lichtbogen bildet sich zwischen den Elektroden und den metallhal
tigen Partikeln, die dabei schmelzen.
Gasförmige Abfallstoffe, beispielsweise verbrauchter Räucherrauch,
werden durch granulierte, metallhaltige Partikel geführt, die in
einer Induktionsröhre einer Induktionseinwirkung ausgesetzt sind.
Die Induktionsröhre besteht aus einem hitzebeständigen, dielektri
schen Rohr mit umschließenden, wassergekühlten Induktionsleitungen.
Bei 1200°C entsteht dabei eine Vernichtung der Bestandteile gas
förmiger Abfallstoffe.
Claims (2)
1. Verfahren zum Pyrolysieren oder Einäschern von Abfallstoffen,
insbesondere von Haus- oder Industriemüll, Rest-, Alt- oder to
xischen Stoffen, oder zur Pyrolysierung von Holzsägemehl, durch
Induktion, Lichtbogen oder Mikrowellen,
dadurch gekennzeichnet,
daß Abfallstoffe, auch Flüssigkeiten, mit metallhaltigen Par
tikeln vermischt werden und einer Einwirkung ausgesetzt werden,
oder daß gasförmige Stoffe durch metallhaltige Partikel geführt
werden, die in einer Röhre einer Induktionseinwirkung ausgesetzt
sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die metallhaltigen Partikel aus granuliertem Metall, aus
dessen gemahlenem Oxidat (Rost) bestehen oder Eisenpartikeln
aus zerkleinertem Erz.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3937331A DE3937331A1 (de) | 1989-11-09 | 1989-11-09 | Verfahren zum pyrolysieren oder einaeschern von abfallstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3937331A DE3937331A1 (de) | 1989-11-09 | 1989-11-09 | Verfahren zum pyrolysieren oder einaeschern von abfallstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3937331A1 true DE3937331A1 (de) | 1990-07-19 |
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ID=6393204
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3937331A Withdrawn DE3937331A1 (de) | 1989-11-09 | 1989-11-09 | Verfahren zum pyrolysieren oder einaeschern von abfallstoffen |
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Country | Link |
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