DE4205161A1 - Verfahren zur entsorgung, insbesondere zur verwertung von abfallstoffen - Google Patents
Verfahren zur entsorgung, insbesondere zur verwertung von abfallstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsorgung, insbesondere zur
Verwertung von Abfallstoffen festen, flüssigen oder gasförmigen Aggre
gatszustandes oder einer Kombination dieser Aggregatszustände.
Bei der Erfindung geht es ganz allgemein um die Entsorgung im Sinne von
Beseitigung von Abprodukten unterschiedlichster Art, sofern sie nicht oder
nur schwach radioaktiv sind. Es kann sich dabei beispielsweise um Haus- und
Industrieabfälle, Klärschlamm, Autoreifen, Abprodukte der Chemie,
Pharmazie, Petrol- und Mineralölindustrie, der fleischverarbeitenden und
milchproduktherstellenden Industrie handeln, wobei sich diese Reihe belie
big fortsetzen läßt, d. h. jegliche Art von Abfallstoffen kann mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren entsorgt werden. Dabei kann die Zusammensetzung
dieser Abfallstoffe unterschiedlich sein. Ein besonderer Aspekt des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ist dabei nicht nur die Entsorgung der Abfall
stoffe, sondern insbesondere auch eine gezielte Verwertung dieser Abfall
stoffe im Sinne von Recycling bzw. einer Neusynthese von chemischen Ver
bindungen.
Bislang werden die Abfallstoffe in entsprechenden Öfen verbrannt, d. h.
oxidiert. Nachteilig dabei ist die Umweltbelastung, da beispielsweise Dioxin
entsteht. Auch ist eine Verwertung der so beseitigten Abfallstoffe nicht
möglich. Weiterhin ist von Nachteil, daß beim Verbrennen der Abfallstoffe
dieser insgesamt dem Ofen aufgegeben und anschließend verbrannt wird,
was eine gewisse Zeit beansprucht.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes Verfahren zur Entsorgung von Abfallstoffen jeglicher Art zu
schaffen, wobei insbesondere eine Weiterverwertung möglich sein soll.
Als technische Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß
zumindest ein Teil der Molekülbindungen der den Abfallstoff bildenden Mo
leküle aufgebrochen wird und die so gebildeten atomaren und/oder moleku
laren Bruchstücke abgeführt, insbesondere einer Verwertung zugeführt
werden.
Die Grundidee des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Entsorgung von Ab
fallstoffen besteht darin, daß diese Abfallstoffe nicht wie bisher oxidiert
werden, sondern daß die Moleküle in ihren Molekülbindungen zerschlagen
werden. Dies wird nachfolgend als "Cracken" bezeichnet werden. Es ist
aber nicht notwendig, daß sämtliche Molekülbindungen der Moleküle aufge
brochen werden und somit nur Atome als Bruchstücke entstehen, es ist
gleichermaßen denkbar, daß nur einzelne Molekülgruppen zerschlagen wer
den und somit auch molekulare Bruchstücke entstehen. Dem erfindungsge
mäßen Entsorgungsverfahren liegt dabei die physikalische Tatsache zu
grunde, daß Atom- und Molekülverbände je nach Aggregatszustand eine
feste oder bewegliche Gitterstruktur besitzen. Die intermolekularen Kräfte
und die kinetische Energie der einzelnen Bausteine der Abprodukte lassen
sich gezielt so beeinflussen, daß deren Bindungen aufgebrochen und so
das die Abfallstoffe bildende Stoffgemisch in gewünschte Bestandteile zer
legt werden kann. Dabei ist es wünschenswert, daß die dazu notwendige
Energie genau dosiert eingesetzt wird, da ansonsten auch nicht erwünschte
chemische Bindungen aufgebrochen werden. Dies tritt beispielsweise dann
auf, wenn die Ausgangsstoffmischung thermisch so angeregt wird, daß alle
Schwingungszustände der Atome bzw. Moleküle aktiviert und somit sämt
liche Bindungen aufgebrochen werden. Dem erfindungsgemäßen Entsor
gungsverfahren liegt somit der Gedanke zugrunde, daß die intermolekula
ren Kräfte und die kinetische Energie der beweglichen bzw. festen Bau
steine der Gitterstruktur der verschiedenen chemischen Bindungen beein
flußt werden können, und zwar derart beeinflußt werden können, daß die
Bindungen aufbrechen und somit atomare und/oder molekulare Bruchstücke
entstehen. Dabei wird nicht vorausgesetzt, daß die Abfallstoffe brennbar
sind.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nicht nur für eine umwelt
freundliche Entsorgung von Abfallstoffen gesorgt, sondern die Endpro
dukte sind auch wiederverwertbar, indem sie einer gezielten Verwertung
zugeführt werden können. Der Anregung bzw. Aktivierung bestimmter oder
aller Molekülgruppen zum Zwecke der Zerstörung ihrer Bindungen folgt so
mit die anschließende Synthese zu neuen Verbindungen durch Umlagerung
von Atomen bzw. Molekülgruppen nach vorherigem Cracken. Dies ist neben
der Energiegewinnung beim Aufbrechen der Molekülbindungen ein ganz we
sentlicher Aspekt und Vorteil der Erfindung. Dazu wird im allgemeinen der
Plasmazustand erzeugt und durch gezielte Synthese oder durch Selektion
geeigneter Bruchstücke gewünschte Produkte erzeugt. In besonderen Fäl
len erfolgt die Herstellung des Plasmazustandes erst nach Vergasung im
niedrigeren Temperaturbereich, beispielsweise im Bereich von 200°C bis
1000°C. Im Anschluß an den Vorgang des Aufbruchs (Cracken) der Molekül
bindungen erfolgt somit entweder die Abfuhr der erwünschten Fragmente
(beispielsweise Wasserstoff) und die Weiterverarbeitung des Restes oder die
Neusynthese von Verbindungen durch gezielte Kombination der aus dem
Crackvorgang bzw. den Crackvorgängen erhaltenen Bruchstücke. Die Syn
these neuer Verbindungen geschieht dabei durch Kombination im Ionen
strom und unter geeigneten Bedingungen.
Mittels des erfindungsgemäßen Entsorgungsverfahrens ist es somit möglich,
daß nur dasjenige Abprodukt den Prozeß verläßt, welches der gewünschten
Zielstellung entspricht. Wasserstoff und Kohlenmonoxid (Wassergas) sind
dabei beispielsweise eine gewünschte Brenngaskombination, die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren angestrebt und auch erhalten wird. Weiterhin
besteht auch die Möglichkeit, je nach Abproduktzusammensetzung Kohlen
wasserstoffgasgemische bzw. Fraktionen/Komponenten durch gezielte Reak
tionsführung zu erzeugen. Ebenso besteht die Möglichkeit, durch das er
findungsgemäße Verfahren Kohlendioxid-Emulsionen zu unterbinden oder nur
Wasserstoff zu erzeugen.
Die Anwesenheit von Stickstoff ist nur durch Anteile im Aufgabegut mög
lich, da keine Luft mit ihrem Stickstoffgehalt zur Oxidation der Brenngase
im Falle des Crackens mittels einer Gasflamme benutzt wird. Der Stickstoff
befindet sich im Spaltungsprozeß in der Gasphase. Die Anwesenheit von
Sauerstoff ermöglicht u. a. die Bildung von NOx-Verbindungen. Diese sind
ungemein störend. Die nitrosen Gase lassen sich beispielsweise nach Ver
flüssigung mittels Rektifikation bzw. fraktionierter Destillation aus dem Ab
gasstrom des Crackprozesses entfernen. Der Schwefel existiert in der Gas
phase als Schwefeldioxid oder Schwefeltrioxid bzw. in disoziierter Form und
ist aktiviert. Er läßt sich entfernen, indem beispielsweise Schwefelsäure er
zeugt wird. Das Auftreten von Schwefelwasserstoff signalisiert ungeeignete
Prozeßführung und läßt sich vermeiden, wie überhaupt nach Möglichkeit
das Auftreten von Verbindungen, welche das Verfahren verteuern, im Sinne
einer Optimierung eingeschränkt werden sollte. Die Entfernung von Haloge
nen geschieht nach bekannten Verfahren. Sie fallen am Reaktorausgang oh
nehin als Wasserstoffverbindungen an und bieten somit die Möglichkeit der
Abtrennung durch Gaswäsche.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß das
Entstehen von Giftstoffen wie beispielsweise Dioxine, perchlorierte Bipheny
le, Dibenzofurane etc. vermieden werden. Dabei kann auch die Rekombina
tion von Giftstoffen aus Endprodukten unterbunden werden. Es werden al
so somit nur niedermolekulare oder auch atomare gasförmige Verbindungen
wie Wasserstoff und/oder Kohlenwasserstoffe, Wasser, Grafit, Schwefel, un
schädlich gemachte Schwermetalle oder rein gewonnene metallische Kompo
nenten mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verfügung gestellt,
die ungiftig sind. Überhaupt besteht ein Ziel der Erfindung darin und ist
ein Vorteil der Erfindung, daß nur solche Stoffe gewonnen bzw. syntheti
siert werden, die nützlich und erwünscht sind. Die unerwünschten schäd
lichen Stoffe werden in Folgeoperationen in einen unschädlichen bzw. na
turnahen Zustand übergeführt. Die Bildung bzw. Rekombination giftiger
Substanzen beispielsweise wird dabei dadurch verhindert, daß einerseits
ein entsprechendes Temperaturregime eingehalten wird und andererseits
die Kombination von Halogenen und Schwermetallen (Katalysatoreffekt)
durch selektive Abscheidung/Trennung der Reaktanten eingeschränkt bzw.
verhindert wird.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß das
Cracken von Molekülverbänden verschiedenster Art auch unter Anwesenheit
von Schwermetallen möglich ist. Halogene und Schwefel sind beispielsweise
kondensierbar bzw. sublimierbar und können deswegen gut abgeschieden
werden.
Die Crackreaktion kann vertikal, horizontal sowie in anderen Stellungen
durchgeführt werden. Der Reaktionsbehälter sowie die Abführung der Ab
produkte sind vorzugsweise thermoisoliert.
Schließlich ist bei dem erfindungsgemäßen Entsorgungsverfahren von Vor
teil, daß für bestimmte Energieeinträge zum Cracken kein spezielles Zünd
system, beispielsweise etwa eine Glühkerze erforderlich ist. Ein Zündsystem
ist nur bei der Verwendung eines Gasstrahls erforderlich, da dieser ge
zündet werden muß.
Vorzugsweise wird das Aufbrechen der Moleküle vorzugsweise im Plasmazu
stand durchgeführt. Zu diesem Zweck wird die Crackzone als Plasmazone
ausgebildet. Die Erzeugung eines Plasmazustandes stellt eine ganz beson
ders bevorzugte Verfahrensdurchführung dar und durch gezielte Synthese
oder durch Selektion geeigneter Bruchstücke können gewünschte Produkte
erzeugt werden. In besonderen Fällen erfolgt die Herstellung des Plasma
zustandes erst nach Vergasung im niedrigeren Temperaturbereich, bei
spielsweise im Bereich zwischen 200°C bis 1000°C. Es ist aus dem Grunde
des Temperaturregimes in allen Fällen von Plasmareaktionen beim Reaktor
entwurf darauf zu achten, daß ein freier Gasraum dann vorliegen muß,
wenn die Wärmestabilität von Werkstoffen nicht mehr gegeben ist. Liegen
die Temperaturen darüber, so muß das Plasma beispielsweise elektromagne
tisch von den Wandungen ferngehalten werden. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, den Prozeß mehrstufig ablaufen zu lassen, indem der erste
Teil des Verfahrens, nämlich das Verdampfen des Materials in nachfolgen
den Apparaten abläuft, bei höheren Temperaturen dagegen erst im elektro
magnetischen Abschirmfeld. Dabei ist es selbstverständlich, daß der Plasma
strom durch Vakuum in Betrieb gehalten wird. Eine besondere Verfahrens
durchführung schlägt dabei vor, daß der in Teilen des Reaktionsprozesses
erzeugte bestimmte Plasmazustand unter bestimmten Temperatur- und
Druckverhältnissen in Fraktionen aufgeteilt und gegebenenfalls mit Fremd
ionen beaufschlagt wird. Die Fraktionierung kann beispielsweise durch
unterschiedliche Masse-Ladungs-Verhältnisse der Plasmateilchen im elektro
magnetischen Feld oder dgl. geschaffen werden. Die Kombination der frak
tionierten Teilchen bzw. Bruchstücke erfolgt anschließend beispielsweise im
Verbund innerhalb eines gesonderten Teils der Reaktionsapparatur. Die zu
nächst nicht benötigten Bruchstücke bzw. Ladungsträger werden in geeig
neter Weise, beispielsweise mittels Ionenfalle oder Quadrupol oder dgl. ge
speichert und stehen so für andere Zwecke oder Synthesen zur Verfügung.
Ähnliches gilt für neutrale Teilchen hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit.
Vorzugsweise beträgt der organische Anteil und/oder der Anteil an leicht
zerstörbaren Bestandteilen im Abfallstoff mindestens ungefähr 30 Gew.-%.
Dadurch läßt sich der erfindungsgemäße Crackprozeß für die Abfallentsor
gung am besten durchführen, wenn für den Energieeintrag ein Gasstrahl
verwendet wird. Ansonsten braucht überhaupt kein organischer Anteil vor
handen sein, wenn das Cracken beispielsweise mittels elektromagnetischer
Wellen erfolgt.
In einer bevorzugten Verfahrensdurchführung werden zum Aufbrechen der
Molekülbindungen diese in resonante Schwingungszustände angeregt. Man
nutzt somit für den Crackprozeß die Eigenschwingungen bzw. Eigenfre
quenzen der Atome bzw. Moleküle chemischer Verbindungen, so daß durch
Resonanz mit einem Schwingungserzeuger derart verstärkte Interferenzer
scheinungen entstehen, daß die Molekülbindungen aufbrechen. Dabei wird
die Bandbreite der Eigenfrequenzen der verschiedensten Moleküle beim
Verfahrensablauf berücksichtigt.
Vorzugsweise wird dabei zum Aufbrechen der Molekülbindungen Energie in
Form elektromagnetischer Strahlung zugeführt. Bei der elektromagnetischen
Strahlung kann es sich dabei um sichtbares Licht, Licht im ultravioletten
oder infraroten Bereich oder um Mikrowellen handeln. Auch können speziel
le Laser oder Maser für einen dielektrischen Durchbruch Verwendung fin
den. Bei dieser Art des Crackens mittels Energieeintrag durch elektroma
gnetische Strahlung wird das Rakete-Antirakete-Prinzip angewendet. Die
Teilchen des Ausgangsgemisches werden dabei in eine Zone hoher Energie
konzentration gebracht, die mittels dieser elektromagnetischen Strahlung
erzeugt wird.
Stattdessen ist es auch denkbar, daß zum Aufbrechen der Molekülbindun
gen Energie in Form einer induktiven Erhitzung durch elektromagnetische
Induktion in einem hochfrequenten Wechselfeld durchgeführt.
Alternativ zur elektromagnetischen Strahlung kann zum Aufbrechen der
Molekülbindungen auch Energie in Form thermischer oder frequenter Ener
gie zugeführt werden. Die Zuführung thermischer Energie ist in bestimmten
Anwendungsfällen vorteilhaft. Die thermische Energie kann dabei in Form
von temperaturdosierten Gasflammen zugeführt werden, die auf das Gemisch
oder einzelne Teile desselben gerichtet werden, während dieses beispiels
weise in ein Gel eingebettet ist. Das Betreiben derartiger Flammenstrahlen
mittels Brenngas durch heiße punktuelle Gasgebläseflammen ist technisch
ohne weiteres beherrschbar.
In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird zum Aufbrechen der
Molekülbindungen Energie in Form von Korpuskularstrahlen zugeführt.
Schließlich wird in einer alternativen Ausführungsform der Energiezufüh
rung diese durch Schallwelleninterferenz zugeführt. Derartige Schallwellen
interferenzen können beispielsweise durch Ultraschall erzeugt werden.
Eine Weiterbildung schlägt vor, daß der Abfallstoff mit einer diskreten
Schwingungsfrequenz beaufschlagt wird. Die Schwingungsfrequenz ist dabei
auf die jeweils zu brechende Molekülbindung hinsichtlich ihrer Eigenfre
quenz abgestimmt, so daß die erwünschten Resonanzerscheinungen auftre
ten.
Alternativ ist es auch möglich, daß der Abfallstoff mit einem breitbandigen
Schwingungsfrequenzspektrum beaufschlagt wird. Dabei kann das breitban
dige Schwingungsfrequenzspektrum entweder als Ganzes aufgegeben oder
aber durchfahren werden. Bei diesem breitbandigen Schwingungsfrequenz
spektrum kann es sich um breitbandige thermische Energie handeln, aus
der sich die Molekülgruppen die entsprechenden Schwingungszustände
herausholen, die zu den Resonanzerscheinungen führen. Das Schwingungs
frequenzspektrum berücksichtigt dabei mit seiner Bandbreite die Eigenfre
quenz der verschiedensten Moleküle. Sofern das breitbandige Schwin
gungsfrequenzspektrum durchfahren wird, geschieht das Erzeugen der Re
sonanzfrequenzen bei den verschiedensten Molekülgruppen dadurch, daß
ein Frequenzgenerator mit variablen Frequenzen den Frequenzbereich des
Aufgabegutes durchfährt und dabei eine solche Ansprechzeit gewählt wird,
daß die einzelnen Molekülarten nacheinander reagieren.
Eine ganz bevorzugte Weiterbildung schlägt vor, daß die Energie fokussiert
wird. Dadurch wird eine Zone hoher Energiekonzentration geschaffen, in
die die zu crackenden Stoffe eingebracht werden. Für die Fokussierung
werden geeignete Fokussiereinrichtungen verwendet. Diese können rein op
tischer aber auch elektronischer Art sein. Beispielsweise können die Fo
kussiereinrichtungen als Linsensysteme (auch als Hohllinse, teilweise mit
Matt- oder Farbglas), Spiegelsysteme mit Kunst- oder Sonnenlicht ausgebil
det sein. Elektronische Systeme dienen der Strahlen- bzw. Wellenbündelung
(Mikrowellen, Atomstrahlung, Laser). Die Fokussiereinrichtung kann sowohl
einachsig als auch mehrachsig in mehreren Teilabschnitten betrieben wer
den. Auch kann eine drehbare Fokussiereinrichtung zum Einsatz kommen.
Die Grundidee besteht somit darin, daß der Energieträger mittels der Fo
kussierung kompaktiert wird und die Molekülgruppe derart trifft, daß
durch Resonanzerscheinungen die Molekülgruppe zum Bersten gebracht
wird. Gasstrahlen können für den fokussierten Energieeintrag durch Düsen
oder entsprechend ausgebildete Rohre gebündelt werden. Die Fokussierein
richtungen sind dabei gegen den Einfluß aggressiver Medien durch geeig
nete Vorrichtungen zu schützen, beispielsweise durch elektrische oder
elektromagnetische Effekte. Insgesamt gesehen kann somit die Fokussier
einrichtung auf jede nur erdenkliche Art ausgebildet sein, sie muß nur die
für den Crackprozeß erforderliche Energie auf eine bestimmte Zone gezielt
bündeln. Die Temperaturen in der Crackzone können bis zu 10 000°C betra
gen, im besonderen auch noch höher liegen. Vorzugsweise beträgt die Tem
peratur in der Crackzone jedoch bis zu 1600°C, da bei diesen Temperatu
ren die Schwingungen der Moleküle so intensiv und extrem werden, daß
die Verbände aufbrechen.
Eine weitere bevorzugte Verfahrensdurchführung schlägt vor, daß der Ab
fall kontinuierlich der Zone zum Aufbrechen der Molekülbindungen zuge
führt wird. Man macht sich dabei den Umstand zunutze, daß aufgrund des
Crackprozesses die zugeführten Abfallstoffe nur einer extrem kurzen Ver
wallzeit unterliegen, innerhalb der die Molekülbindungen aufgebrochen
werden. Deshalb lassen sich hohe Durchsätze realisieren, auch wenn teil
weise in dünner Schicht gearbeitet wird.
Eine weitere besonders bevorzugte Verfahrensdurchführung schlägt vor,
daß der zu behandelnde Abfallstoff im freien Raum dem Aufbrechen der
Molekülbindungen unterworfen wird. Dies bringt den ganz groben Vorteil
mit sich, daß der Crackprozeß ohne Rost erfolgt und damit die damit ver
bundenen einschlägigen Probleme vermieden werden. Durch das erfin
dungsgemäße Cracken der Molekülverbände im freien Gasraum ist die verti
kale oder horizontale Richtung des zu crackenden Massenstromes die be
vorzugte Art des Kontaktes mit dem Raum konzentrierter Energie. Das
Cracken im freien Raum ist gleichermaßen gut für alle drei Aggregatszu
stände (fest, flüssig, gasförmig) geeignet. Die Verwendung von Mischungen
aus verschiedenen Phasen ist ebenfalls problemlos. In den Reaktor gelan
gen dabei stets nur geeignet aufbereitete Feststoffe oder Fluide. Die Fluide
werden dabei dem Reaktor als Aerosol, Staub, Gel oder viskoses Medium
angeboten (gelartige Ausflockungen von Kolloiden). Selbstverständlich
funktioniert der erfindungsgemäße Crackprozeß auch dann, wenn der Ab
fallstoff auf einem Rost aufliegt.
Dabei können die festen Abfallstoffe mittels Schwerkraft in die Zone zum
Aufbrechen der Molekülbindungen gelangen und dabei werden im Schwebe
zustand oder während des Abwärtsfallens die Molekülbindungen aufgebro
chen. Es handelt sich hierbei um eine vertikale Anordnung des zu
crackenden Massenstromes unter Verwendung der Schwerkraft.
Eine bevorzugte Weiterbildung hiervon schlägt vor, daß die festen Abfall
stoffe in die Zone zum Aufbrechen der Molekülbindungen im freien Fall mit
einem Aufwärtsstrom eines geeigneten Gases zur Steuerung der Fallge
schwindigkeit eingebracht werden. Dadurch kann die für den Crackprozeß
notwendige Verweilzeit eingestellt werden, indem die aufgrund der Schwer
kraft nach unten fallenden Teile durch den Aufwind entsprechend ge
bremst werden. Bei dem Gas für den Aufwärtsstrom kann es sich beispiels
weise um eine entsprechende Rückführung des Abgases des Crackprozesses
handeln.
Alternativ können die Abfallstoffe in die Zone zum Aufbrechen der Molekül
bindungen auch im horizontalen Massenstrom eingebracht werden. Neben
der vertikalen Richtung des Massenstromes ist diese horizontale Richtung
die bevorzugte Art des Kontaktes mit der Energieströmung.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß bei festen Abfallstoffen die
Transportgeschwindigkeit durch großvolumige Agglomeration mittels elektri
scher Aufladung verändert wird. Auch dies stellt eine Möglichkeit dar, um
die Verweilzeit der zu crackenden Teile in der Crackzone zu beeinflussen.
Eine alternative Ausführungsform zum Cracken schlägt vor, daß flüssige
oder feste Abfallstoffe zunächst in einer dünnen Schicht einem Träger auf
gegeben und anschließend die Molekülbindungen aufgebrochen werden.
Hierfür wird ein sogenannter Dünnschichtreaktor verwendet, wobei die zu
crackende Schicht eine Dicke von maximal 1 mm aufweist. Vorzugsweise
wird dabei zwischen dem Träger und der Abfallschicht eine Zwischen
schicht angeordnet. Die zwangsweise Führung des Fluidstroms durch Rohre
bzw. Düsen wird somit durch diese alternative Ausführungsform dadurch
erweitert, daß im Falle des Crackens von festem Material, welches kolloidal
in Gele eingelagert wird, ein Film dieses Fluids auf eine beweglich Wand,
auf eine rotierende Trommel oder auf ein Förderband geleitet und über
eine poröse Unterlage von der Flüssigkeit durch Kapillar- oder Vakuumwir
kung befreit wird und dann die auf der Unterlage zurückbleibenden Teil
chen, weiche fein und gleichmäßig verteilt vorliegen, gecrackt werden. Da
bei ist das Material der Fluidauflage bzw. die poröse Unterlage gegen Tem
peratureinflüsse zu schützen, was mittels der Zwischenschicht erfolgen
kann. Eine feste Führung auf der Wand oder Trommel ist dann zweckmäßig,
wenn das Material beispielsweise keinem Druck ausgesetzt werden soll oder
wenn die Fokussiervorrichtung so besser plaziert werden kann. Das
Cracken in dünnen Schichten von sowohl flüssigen als auch festen (gelartigen,
viskosen) Abprodukten mittels sogenannter Dünnschicht-Reaktoren ermög
licht es, gebündelte Energie flächig und auf geringe (kolloidale) Teilchen
breite bei gleichzeitig extrem kurzer Verweilzeit kontinuierlich aufzubrin
gen. Diese Einsatzbedingung ist insbesondere bei sehr intensiver Maser- bzw.
Laserstrahlung wichtig, weil zum Erreichen des dielektrischen Durch
bruchs die Zahl anfänglich vorhandener freier Elektronen beispielsweise
durch Staubteilchen oder dgl. erzielt werden kann.
Eine weitere bevorzugte Weiterbildung der Verfahrensdurchführung schlägt
vor, daß das Aufbrechen der Molekülbindungen unter Beteiligung eines
speziellen Dampfes oder Gases durchgeführt wird (Ionisation). Dies kann in
manchen Anwendungsfällen von Vorteil oder sogar erforderlich sein. Das
Einbringen des speziellen Gases oder Dampfes in die Zone hoher Energie
konzentration muß dabei nicht notwendigerweise am Anfang des Crackpro
zesses geschehen, sondern kann auch zeitlich versetzt ausgeführt werden.
Die Balance zwischen endothermer und exothermer Reaktionsführung kann
die Zuführung von Fremdatomen oder Fremdmolekülen erforderlich machen.
Das zusätzliche Gas oder der zusätzliche Dampf wird dabei entsprechend
eingespritzt oder nach dem Vermischen mit dem Aufgabegut zusammen mit
diesem eingespritzt.
Eine bevorzugte Weiterbildung schlägt vor, daß der spezielle Dampf über
hitzter Wasserdampf ist. Dieser beschleunigt den Crackprozeß oder macht
ihn erst möglich.
Vorzugsweise ist das spezielle Gas aktiviert, insbesondere ionisiert. Auch
dadurch wird der Crackprozeß beschleunigt oder erst möglich gemacht. Der
Druck im Reaktor reicht dabei vom Vakuum bis 120 bar.
Dabei kann die Temperatur des speziellen Gases zwischen 100°C und 980°C
liegen. Der Druck des eingespritzten speziellen Gases beträgt zwischen
0 (Vakuum) und 120 bar. Die Verfahrensparameter liegen im Druckbereich von
0 (Vakuum) bis 120 bar sowie im Temperaturbereich von 100°C bis 10 000°C
(Plasma).
Eine weitere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens schlägt vor,
daß feste Abfallstoffe in zerkleinerter Form oder speziell präpariert der
Zone zum Aufbrechen der Molekülbindungen zugeführt werden. Derart me
chanisch aufbereitete Abfallstoffe ermöglichen eine kontinuierliche Verfah
rensdurchführung, da ein kontinuierlicher Strom der Abfallstoffe mühelos
in die Reaktionszone geleitet werden kann. Dabei wird ein disperses festes
Abprodukt in einer viskosen Flüssigkeit oder einem Gel verdüst oder auf
porösem Untergrund in einem bestimmten Winkel zum Energiestrahl geführt
und so die Crack-Reaktion ausgeführt.
In einer Weiterbildung hiervon wird vorgeschlagen, daß die zerkleinerten
Teile des festen Abfallstoffes in ein Gel, beispielsweise in eine Metallseife,
in disperser Form eingeschlossen werden. Die Abfallstoffe werden somit
gelartig bzw. mit geeigneter Viskosität angeboten. Es kann sich dabei um
eine gelartige Ausflockung von Kolloiden handeln. Daneben können die
Fluide dem Reaktor auch als Aerosol oder Staub angeboten werden.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß die festen Abfallstoffe mittels
eines Trägermediums in die Zone zum Aufbrechen der Molekülbindungen
eingebracht werden. Bei diesem Trägermedium kann es sich um ein Gas
oder um eine Flüssigkeit handeln. Das Einbringen erfolgt dabei vorzugs
weise durch Verdüsung. Die festen Abfallstoffe können dabei in einer vis
kosen Flüssigkeit dispergiert sein.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß zum insbesondere horizontalen
Einbringen eines Aufgabefluids in die Zone zum Aufbrechen der Molekül
bindungen ein Düsen-Prallplatten-System verwendet wird. Ein derartiges
Düsen-Prallplatten-System wird insbesondere bei einem horizontalen Reak
tor verwendet. Es dient insbesondere dem Einbringen eines Fluids im Ag
gregatszustand fest/gasförmig oder fest/flüssig in die Crackzone und hat
u. a. die Aufgabe, den Fluidstrom plötzlich zu bremsen und dadurch den
Rückstau sowie die Verweilzeit in diesem Bereich zu steuern. Weiterhin er
füllt die Prallplatte die Funktion eines Wärmeüberträgers, der die durch
die Crackreaktion freigesetzte Wärme an ein übernehmendes Medium, bei
spielsweise Wasser oder Öl, ableitet.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß zum Einbringen des Fluid
stroms ein Schleusensystem verwendet wird, welches gegenüber der Zone
zum Aufbrechen der Molekülbindungen hermetisch abriegelbar ist.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß das Einbringen des Fluidstroms
einer Ultraschallbeaufschlagung unterworfen wird. Durch diese Ultraschall
beaufschlagung kann der Fluideinlauf verbessert werden.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß durch entsprechende Zusätze
eine Aufgabe der Abfallstoffe im geblähten Zustand durchgeführt wird. Es
handelt sich dabei um das sogenannte Schneeflockenprinzip.
Eine weitere bevorzugte Verfahrensdurchführung schlägt vor, daß der Um
setzungsprozeß zur Behandlung der Abfallstoffe über mehrere Prozeßstufen
erfolgt. Manchmal ist es nämlich wünschenswert, daß nur bestimmte Verbin
dungen gecrackt werden, andere wiederum erhalten bleiben. Das erfordert
einen dosierten und/oder nach einem bestimmten Zeitregime ablaufenden
Energieeinsatz. Da somit die Abprodukte oft als Mischung verschiedener
Verbindungen mit unterschiedlichen Eigenfrequenzen vorliegen und - wie
geschildert - in gewissen Fällen aber nur bestimmte Komponenten gecrackt
werden sollen, sind die Erregerfrequenzen in Phasen des Crackprozesses
gesondert anzusteuern. Wellenlänge und Dauer der Einwirkung beispiels
weise der elektromagnetischen Strahlung werden hierauf entsprechend ein
gestellt, so daß sich insgesamt eine mehrstufige Prozeßführung ergibt. So
erfolgt beispielsweise zuerst das Cracken unter Abgabe niedermolekularer
Verbindungen wie Gase (Wasserstoff, Kohlenmonoxid etc.). Substanzen, die
bei den gewählten Cracktemperaturen flüssig bzw. gasförmig sind, können
beispielsweise durch eine nachgeschaltete Abschreck- bzw. Kühlstrecke in
einen entsprechenden Aggregatszustand mit einer bestimmten Temperatur
und einem bestimmten Druck versetzt werden. In einer zweiten Phase des
Crack-Prozesses kann dann beispielsweise durch Laserstrahlung (beispiels
weise ein Kohlendioxidlaser) gezielt auf bestimmte Molekülgruppen Einfluß
genommen werden, die in den vorhergehenden Phasen nicht erreicht wer
den konnten oder sollten. Durch eine entsprechende Strahlendosierung be
stimmter Wellenlängen kann Einfluß auf den Crackprozeß genommen werden.
Eine weitere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens schlägt vor,
daß eine Rückführung von Massenströmen in den Prozeß zum Aufbrechen
der Molekülbindungen durchgeführt wird. Je nach den Anforderungen an
das Ergebnis des Verwertungsprozesses kann diese Rückführung von Mas
senströmen in den Crackprozeß notwendig sein, wobei die Rückführung ge
wisser Teilströme durch Prozeßrechner mit einer entsprechenden Analytik
gesteuert wird. So können aus dem Crackprozeß austretende Fluide in Be
zug auf nicht im niedermolekularen Bereich liegende Gase (wie beispielswei
se Wasserstoff) entweder zurück in den Crackprozeß oder im Falle ge
schmolzener oder flüssiger Komponenten in den festen bzw. abgekühlten
Zustand übergeführt werden.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß der Energiehaushalt des Um
setzungsprozesses so gestaltet wird, daß ein exothermer Ablauf mit Redu
zierung der aufgewendeten Energiemenge bzw. Freisetzung der Prozeßener
gie erfolgt. Die Freisetzung von Energie ist dabei von der Art des
Aufgabematerials sowie von den technischen Möglichkeiten abhängig.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß zunächst ein Schwelvorgang
unter Luftabschluß und daran anschließend das Aufbrechen der Molekül
bindungen unter höheren Temperaturen einschließlich des Plasmabereiches
durchgeführt wird. Dadurch ergibt sich eine weitere Verfahrensoptimie
rung.
In einer ganz besonders bevorzugten Weiterbildung wird vorgeschlagen,
daß im Anschluß an das Aufbrechen der Molekülbindungen eine kurzzeitige,
krasse Abkühlung durchgeführt wird. Dadurch wird die Rekombination gif
tiger Stoffe (Dioxine, polychlorierte Biphenyle, perchlorierte Biphenyle, Di
benzofurane etc.) durch Herabsetzung des Kombinationspotentials verhin
dert. Die Vermeidung dieser Giftstoffe geschieht durch schockartige Ab
kühlung und damit durch schnelles Durchlaufen der kritischen Temperatur.
Dies kann mittels einer nachgeschalteten Kühlstrecke erfolgen. Weiterhin ist
durch die Abkühlung (Gas, Inertgas, Wasser etc.) die Kondensation oder
thermische Trennung (Destillation) oder auch Extraktion und Adsorption
der Spaltprodukte in vielfältiger Weise möglich.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß eine Trennung der entstehen
den Abgase durchgeführt wird. Dies kann beispielsweise durch Metallwände
oder durch Destillation erfolgen.
Die Trennung des Ionenstroms läßt sich aber auch durch ein spezielles Io
nenstrahlselektivierungsverfahren realisieren.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß bei einer horizontalen Führung
des Vorganges zum Aufbrechen der Molekülbindungen ein Gasstrom unter
Druck derart geführt wird, daß eine schräge Aufwärtsströmung erfolgt. Da
durch können die durch ausfallende Ablagerungen aus der Brennzone
verursachte Sinterungen vermieden werden.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß bestimmte Reaktanten partiell
oder selektiv entfernt werden. So kann der Prozeß der Dioxinbildung und
der Bildung von beispielsweise polychlorierten Biphenylen durch die kata
lytische Wirkung von Kupfer oder Schwermetallen durch die partielle oder
auch selektive Entfernung von Reaktanten beispielsweise mittels Kondensa
tion von dampfförmigen Komponenten an speziell präparierten Flächen, wel
che sich innerhalb der Strömungsführung befinden, verhindert werden.
Weiterhin wird in einer Weiterbildung vorgeschlagen, daß die anfallenden
Schwermetalle vorzugsweise in Siliziumverbindungen eingeschlossen werden.
Durch die Zugabe von Siliziumverbindungen in Form von stark zerkleiner
tem Sand oder Gestein oder von Sauerstoff (oxidische Bindung) können
Schwermetalle durch die Einbindung in das Gitter unschädlich gemacht
werden. Dabei sind in vielen Fällen katalytische Effekte auch unter Anwe
senheit von Calciumoxid angezeigt. Wesentlich dabei ist die laugungsresi
stente Einbindung der Schwermetalle, was ihre Unschädlichkeit bewirkt. In
diesem Fall können die daraus gewonnenen Stoffe beispielsweise als Bau
stoffe verwendet werden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, daß zum Ein
schließen der Schwermetalle naturnahe Stoffe verwendet werden. In man
chen Fällen ist jedoch die Gewinnung von dem einen oder anderen Schwer
metall angebracht. Hierfür dienen dann die Verfahren der Montanindustrie
sowie der Aufbereitungstechnik.
Schließlich wird in einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgeschlagen, daß ein separates Fremdgas zugeführt wird. Dies bringt
den Vorteil mit sich, daß für den Verwertungsprozeß spezielle chemische
Synthesen durchgeführt werden können, und zwar mit Reaktionspartnern,
die der Crackprozeß nicht liefert, die aber durch die Fremdgaszugabe be
reitgestellt werden. Dabei werden die Fremdgase in den entsprechenden
Zustand versetzt, damit die Reaktion stattfindet, beispielsweise durch
Erhitzen oder Ionisieren.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale des Gegenstandes der Erfin
dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen
Zeichnungen, in denen verschiedene Vorrichtungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 einen Vertikal-Reaktor;
Fig. 2 einen Horizontal-Reaktor;
Fig. 3 einen Dünnschicht-Reaktor;
Fig. 4a die Vorrichtung zur Schwermetallbeseitigung;
Fig. 4b eine vergrößerte Darstellung des Reaktionsgebietes bei
der Vorrichtung in Fig. 4a;
Fig. 5 die Vorrichtung zur Schwermetallselektion;
Fig. 6a einen Reaktor einer Kleinverwertungsanlage;
Fig. 6b eine Anlage für den Haushalt- und Kommunalbetrieb;
Fig. 6c ein Verfahrensfließbild;
Fig. 7 einen Reaktor für Autoabgase;
Fig. 8 einen Gasstrahlreaktor für Flüssigkeit und Feststoffe.
In Fig. 1 ist ein Vertikal-Reaktor dargestellt. Für die Aufgabe des zu
crackenden Materials wird dabei die Schwerkraft verwendet. Zu diesem Zweck
ist in einer vertikalen Anordnung eine Aufgabeeinrichtung mit einem Fall
rohr 1, einer Schleuse 2 sowie einem Ultraschallschwinger 3 vorgesehen. Es
schließt sich eine Fokussiereinrichtung 4 an, die entweder einachsig oder
mehrachsig (je nach Anwendungsfall) konzentrisch um das Fallrohr 1 zur
Energiebündelung angeordnet ist. Die Fokussiereinrichtung 4 ist dabei der
art auszurichten, daß die Energiebündelung je nach durchsetzter Menge
punktförmig oder räumlich aufgeweitet erfolgt. Weiterhin ist die Fokussier
einrichtung gegen den Einfluß aggressiver Medien durch geeignete Vor
richtungen geschützt, beispielsweise durch elektrische Effekte. In ihr kann
auch die Synthese neuer Produkte erfolgen.
Das zu crackende Material wird dem Fallrohr 1 aufgegeben. Durch einen
Aufwärtsstrom eines geeigneten Gases kann dabei die Verweilzeit gesteuert
werden. Bei dem Gas kann es sich beispielsweise um das Abgas des Crack-
Prozesses durch eine entsprechende Rückführung handeln. Im Bereich der
Fokussiereinrichtung 4 erfolgt dann das Cracken des aufgegebenen Mate
rials sowie gegebenenfalls die Synthese.
Unterhalb der Fokussiereinrichtung 4 befindet sich ein Wärmeübertrager 5
sowie ein Fluidabzug 6, in dem sich die schwere Phase sammelt. Das ent
stehende heiße Fluid strömt je nach Dichte entweder oben oder unten seit
lich aus der Apparatur, da der düsenartige Einlauf des Aufgabegutes das
periphere Auffangen der fluiden Abprodukte ermöglicht. Die abströmenden
bzw. abgesaugten Fluidströme werden solange auf der Temperatur gehalten,
bei der keine Dioxinbildung möglich ist bzw. eine Rekombination nicht ein
tritt. Hierfür dient ein nachgeschaltetes, spezielles Kühlsystem 7, welches
das schnelle Passieren der kritischen Temperaturzone ermöglicht. Das das
Kühlsystem 7 verlassende Abgas dient der Weiterverarbeitung.
Der Prozeß der Dioxinbildung und der Bildung von beispielsweise polychlo
rierte Biphenylen beispielsweise durch die katalytische Wirkung von Kupfer
oder Schwermetallen kann auch durch die partielle oder auch selektive
Entfernung von Reaktanten beispielsweise mittels Kondensation von dampf
förmigen Komponenten an speziellen, präparierten Flächen, weiche sich in
nerhalb der Strömungsführung befinden, verhindert werden.
Aus dem Crackprozeß austretende Fluide werden in Bezug auf nicht im nie
dermolekularen Bereich liegende Gase (so ist beispielsweise Wasserstoff ein
erwünschtes Endprodukt) entweder zurück in den Crackprozeß oder im
Falle geschmolzener oder flüssiger Komponenten in den festen bzw. abge
kühlten Zustand übergeführt.
Im Gegensatz zum Vertikal-Reaktor in Fig. 1 ist in Fig. 2 ein Horizontal-
Reaktor dargestellt. Hier ist die Aufgabeeinrichtung 8 horizontal ausgebil
det und mündet in einer Düse 9, vor der sich eine Prallplatte 10 befindet.
Im Bereich dieses Düsen-Prallplatten-Systems befindet sich die Fokussier
einrichtung 11. Bei dieser Fokussiereinrichtung 11 kann es sich um ein
Linsen-, Spiegel- oder elektronisches Bündelungssystem für Lichtwellen
(monochromatisch oder polychromatisch), Mikrowellen oder elektromagneti
sche Strahlung aus einem Laser handeln. In dieser Einrichtung kann sich
außerdem eine Vorrichtung zum Abgrenzen des Plasmas gegenüber festen
Wänden befinden. Dann wird die Zone des elektromagnetischen Feldes ent
sprechend erweitert. Auch kann in einzelnen Fällen eine heiße, punktuelle
Gasgebläseflamme vorgesehen sein. Der Raum für das Hochtemperaturplasma
kann definitiv in diesem Reaktor enthalten sein.
Bei dem Horizontal-Reaktor wird zunächst ein Aufgabefluid erzeugt und
mittels des Düsen-Prallplatten-Systems in die Crackzone eingebracht. Das
Düsen-Prallplatten-System hat dabei u. a. die Aufgabe, den Fluidstrom
plötzlich zu bremsen und dadurch einen Rückstau sowie das Verweilzeit
verhalten in diesem Bereich zu indizieren oder zu steuern. Weiterhin er
füllt die Prallplatte 10 die Funktion des Wärmeübertrags, d. h. die durch
die Crackreaktion frei gesetzte Wärme wird an ein Medium, beispielsweise
Wasser oder Öl abgegeben.
Die Reaktionsprodukte werden in gleicher Weise wie beim zuvor beschrie
benden Vertikal-Reaktor behandelt. Dabei verläßt nur dasjenige Abprodukt
den Prozeß, das der gewünschten Zielstellung entspricht. Dies wird in er
ster Linie Wasserstoff und Kohlenmonoxid (Wassergas) als bekannte Brenn
gaskombination sein. Durch gezielte Reaktionsführung können andere Pro
dukte erzeugt werden.
Durch Zugabe von Siliziumverbindungen in Form von stark zerkleinertem
Sand oder Gestein oder von Sauerstoff (oxidische Bindung) können
Schwermetalle aufgrund des Gitterverbundes unschädlich gemacht werden.
Katalytische Effekte auch unter Anwesenheit von Calciumoxid sind in vielen
Fällen angezeigt. Wesentlich dabei ist die laugungsresistente Einbindung
der Schwermetalle. Der Einbau der Schwermetalle in das Silizium-Karbonat-
Gitter sorgt für die Unschädlichkeit der Schwermetalle.
In Fig. 3 ist ein Dünnschicht-Reaktor dargestellt, wie er beispielsweise für
die Entsorgung kleiner und kleinster Mengen im Haushalt oder in kleinen
Kommunen Anwendung finden kann. Die Schwermetallbeseitigung ist bei
diesem Typ genauso möglich wie bei den Reaktoren, wie sie in Fig. 1 und 2
dargestellt sind.
Fester Abfall, beispielsweise Haushaltsmüll, wird zunächst in einer kleinen
Mühle zerkleinert, wobei der Abfall frei von Metallen sein soll. Das Mahlgut
wird mit Metallseife in einem kleinen Mixer gemischt und in den Dünn
schicht-Reaktor der Fig. 3 durch eine Pumpe gedrückt. Der Dünnschicht-
Reaktor funktioniert dabei wie folgt:
Auf einer rotierenden porösen Trommel 12 wird durch Vakuum im Innern
dieser Trommel 12 ein dünner Film des Materials gebildet. Sollen Schwerme
tallspuren beseitigt werden, wird dem Gel beispielsweise feinkörniger Sand
über eine Leitung 13 zugegeben. Wegen der hohen Temperatur wird eine
temperaturstabile Zwischenschicht 14 zwischen der Trommel 12 und dem
Abproduktgel eingebracht. Mit einer flächig angeordneten Energieeintrags
einrichtung 15, die im einfachsten Fall aus einer bestimmten Anordnung von
Gasbrenndüsen bestehen kann, wird die fein verteilte Abproduktfilmfläche
gecrackt. Das Gas entweicht nach oben in einen Gasfänger 16. Verbleibende
Reste werden durch eine Abstreifeinrichtung 17 nach unten abgeführt. Die
gesamte Vorrichtung ist thermisch isoliert.
In den Fig. 4a und 4b ist eine Vorrichtung zur Schwermetallbeseitigung
offenbart. Insbesondere ist es mit dieser Vorrichtung möglich, Schwerme
talle zu desaktivieren. Grundsätzlich lassen sich Schwermetalle in Flüssig
keiten oder in Feststoffen mittels des erfindungsgemäßen Crackverfahrens
problemlos desaktivieren. Liegt der flüssige Aggregatszustand vor, so wird
die Flüssigkeit an saugfähigen Feststoffen gebunden bzw. im Falle suspen
dierter Schwermetallverbindungen durch ein Fest-Flüssig-Trennverfahren
abgeschieden. Derart in den festen Aggregatszustand transformierte Stoff
systeme werden mit siliziumhaltigem Material vermischt, beispielsweise mit
Quarzstaub oder dgl. Das Mischungsverhältnis hängt dabei vom konkreten
Schwermetallgehalt des zu behandelnden Stoffsystems ab und muß durch
Experiment ermittelt werden.
Die trockene Mischung wird je nach erforderlicher Temperatur in ein Hoch
temperaturfeld (beispielsweise Gasflamme oder Lichtbogen oder eine andere
der vorbeschriebenen Möglichkeiten) gebracht. Dort schmilzt das Gemisch
und die Schwermetallionen werden als Gitterbausteine eingeschlossen und
unschädlich gemacht. Nach Erkalten der Schmelze wird ein Mahlvorgang
angeschlossen. Da mit dem so ausgebildeten Verfahren ein stabiler Einbau
in Gitterstrukturen von Siliziumverbindungen erreicht wird, ist das gemah
lene Produkt beispielsweise als Baustoffzusatz verwendbar. Als Test für die
Stabilität der neuen Bindungen ist deren Löslichkeit beispielsweise in Was
ser verwendbar.
Die Fig. 4a und 4b zeigen nun eine konkrete technische Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens. So wird die Feststoffmischung einer Auf
gabeeinrichtung 18 in Form eines Dreieckprofils aufgegeben. Durch Elek
troden 20 beispielsweise in Form von Graphitelektroden wird ein Lichtbo
gen derart erzeugt, daß die Feststoffmischung den Lichtbogen zwar nicht
unterbricht, der Schmelzfluß trotzdem aber gewährleistet ist. Das entste
hende Gas wird abgesaugt und unschädlich gemacht. Es ist auch möglich,
der Energieaufgabezone Fremdionen beispielsweise zur Unschädlichmachung
von Cyaniden als Gas zuzuführen. Das Gas kann dabei beispielsweise einge
düst werden. Durch die Dreiecksform der auf dem Förderband 19 liegenden
Feststoffschicht (Fig. 4b) wird nur der obere Teil der Mischung geschmol
zen und es entsteht kein Verbacken am Förderband 19. Der nicht ge
schmolzene Teil wird in den Prozeß rückgeführt. Die erstarrten Schmelzbe
standteile werden nach Austrag aus dem eigentlichen Prozeß gemahlen.
In Fig. 5 ist eine Vorrichtung für die Selektion von Schwermetallen darge
stellt. Hierbei wird im Gegensatz zu der zuvor in den Fig. 4a und 4b be
schriebenen Vorrichtung das Material nicht nur geschmolzen sondern ver
dampft. Die zu erzielende Verdampfungstemperatur richtet sich dabei nach
den Bestandteilen der zu verarbeitenden Stoffsysteme. Nach diesen Erfor
dernissen richtet sich das anzuwendende Prinzip der Energieeingabe, d. h.
Gasstrahl, Lichtbogen, Hohlspiegel- bzw. Linsenfokussierung oder Maser- oder
Lasertechnik. Bildet sich das Stoffsystem im gasförmigen Zustand (je
doch nicht im Plasma-Zustand), so erfolgt die Selektion dergestalt, daß -
wie in Fig. 5 dargestellt ist - der Strom dampfförmigen Materials, der sich
in einem Temperaturbereich oberhalb der Kondensationstemperatur des
Schwermetalls mit höchstem Schmelz- bzw. Siedepunkt befindet, in einem
entsprechend beheizten, isolierten Rohr 21 geführt wird. Diesem Rohr 21
ist ein Dampfreaktor 22 mit einer Flüssigkeitsfalle 23 vorgeschaltet. Das
Rohr 21 ist entsprechend der Zahl der zu selektierenden Elemente, also
Schwermetalle in Segmente unterteilt. Diese Segmente werden so gekühlt,
daß in jedem Segment die Kondensationstemperatur eines bestimmten
Schwermetalls eingestellt ist, wobei die Segmente in der abfallenden Reihe
der Kondensationstemperaturen der Schwermetalle angeordnet sind. Der
Dampf der Aufgabemischung wird dabei zunächst in dem Dampfreaktor 22
erzeugt, umgelenkt und in das vertikale Selektionsrohr 21 geführt, welches
die zuvor beschriebenen Segmente enthält. Zu diesem Zweck ist das Rohr
21 mit Kühlmantelringen 24 ausgestattet, die oberhalb von ringförmigen
Ausbuchtungen 25 zur Aufnahme des kondensierten Schwermetalls angeord
net sind. Das kondensierte Schwermetall läuft dabei durch die Schwer
kraftwirkung als Film in diese Ausbuchtungen 25, bildet dort einen Ver
schluß gegen Gasdurchtritt und wird über einen Ablauf 26 abgeführt. Der
Flüssigkeitsstand wird dabei durch Drosselung des Ablaufs 26 eingestellt.
Die Triebkraft des Dampfstromes nach unten wird durch Vakuum erzeugt.
Zur Erzielung einer größeren Reinheit kann der Prozeß gegebenenfalls wie
derholt werden.
In gewissen Fällen, wo es nicht zweckmäßig ist, das Stoffsystem total zu
verdampfen, genügt es, derartige Temperaturen zu erzeugen, daß lediglich
alle Schwermetallkomponenten in den Dampfzustand gebracht und dann aus
dem Gemisch Dampf/Flüssigkeit (Schmelze) die dampfförmigen Komponenten
durch Entgasungsoperationen entfernt werden.
In Fig. 6a ist ein Reaktor für Haushalt- und Kommunebetrieb dargestellt.
In Fig. 6b ist eine entsprechende Anlage und in Fig. 6c das Wirkprinzip
dargestellt. Hausmüll sowie Gummiabfälle werden in einem entsprechenden
Gefäß gesammelt und auf eine für das Verfahren optimale Teilchengröße
zerkleinert. Mittels Gasstrahl- oder Lichtbogenreaktor wird das Gemisch
gecrackt, wobei durch die frei werdende Reaktionswärme der anfängliche
Energieaufwand reduzierbar ist. Durch Zuführung geeigneter Reaktanten,
beispielsweise Wasserdampf oder ionisiertes Gas, läßt sich das Gesamtver
hältnis von exothermen zu endothermen Reaktionen in den günstigen Be
reich verschieben. Dadurch wird ein Energierecycling möglich. Gleichzeitig
entstehen je nach Temperaturregime Reaktionsprodukte in flüssiger Phase
oder in der Gasphase. Bevorzugt wird dabei die Gasphase. In dieser Gas
phase liegen im allgemeinen verschiedene Gase vor, beispielsweise Wasser
stoff, Kohlenmonoxid, CH-Verbindungen etc. Die Bildung von Dioxin sowie
von Biphenylen wird durch die Organisation eines entsprechenden Tempe
raturregimes und einer entsprechenden Abkühlgeschwindigkeit reduziert
bzw. unterbunden.
Aus Sicherheitsgründen erfolgt die analytische Erfassung der Gaszu
sammensetzung durch geeignete Meßtechnik. Bei Anwesenheit unerwün
schter Bestandteile erfolgt deren Selektion durch herkömmliche Verfahren,
beispielsweise Gaswäsche oder durch Rückführung in den Prozeß. Nur Gas
der gewünschten Zusammensetzung verläßt den Prozeß. Das Gas wird in
einem speziellen Reaktor zu synthetischem Öl verarbeitet, welches zu Heiz
zwecken dienen kann. In dieser Form ist es speicher- bzw. lagerfähig und
kann beispielsweise dem Ölvorratsbehälter der Haushalte zugeführt und auf
diese Weise ständig zur Verfügung gestellt werden.
Die kleinste Baueinheit eines derartigen Haushaltsgerätes hat die Größe
eines 140-Liter-Kühlschrankes und ist somit problemlos zu installieren.
Wichtig bei allen Verfahren und Ausführungen ist, daß kein Kohlendioxid
entsteht und in die Atmosphäre abgeführt wird.
In Fig. 7 ist ein Reaktor zur Umsetzung von Abgasen, beispielsweise auch
Autoabgasen in einer Prinzipdarstellung gezeigt, nach der je nach Aufga
benstellung verschiedene Abgasproblemstellungen gelöst werden können.
Wesentlich dabei ist, daß die Abgaskomponenten nicht notwendigerweise
brennbar sein müssen. Die Art des hier verwendeten Verarbeitungsprinzi
pes, nämlich das Cracken der molekularen Verbindungen und die anschlie
ßende umweltfreundliche Synthese zu neuen Produkten, ist nicht auf
brennbare Trägerstoffe angewiesen.
Die Autoabgase eines Auto- oder Dieselmotors beispielsweise gelangen über
eine Zuführung 27 in den Reaktor, wo das Cracken des Abgases gegebe
nenfalls unter Anwesenheit von Wasserdampf oder einem ionisierten Spe
zialgas stattfindet. Das Cracken kann dabei in einem Lichtbogen erfolgen,
welcher durch zwei Elektroden 28 aus Graphit erzeugt wird. Dies macht
eine entsprechende Spannungsquelle erforderlich. Der Elektrodennachschub
erfolgt automatisch. Die Umgebung des Reaktionsraumes 29 ist innerhalb
eines Systems aus einer Düse 30 und einer Prallplatte 31 definiert, wobei
sich dieses System in einem Korb bestehend aus einem heterogenen Kataly
sator befindet.
Dem Reaktionsraum 29 nachgeordnet ist eine Einrichtung 32 zur Verhinde
rung der Rekombination von Dioxinen, perchlorierten Biphenylen, Dibenzo
furanen sowie anderweitiger Giftstoffe. Der entstehende Wasserdampf wird
zum Betreiben eines Bordstromaggregates verwendet. Der Strom wird dem
Bordnetz bzw. einem Akkumulator wieder zugeführt.
Nach der Einrichtung 32 ist ein Katalysator 33 für eine Nachkatalyse vor
gesehen, an den sich eine Nachkühleinrichtung 34 anschließt. Damit das in
die Atmosphäre gelangende Abgas frei von Stickoxiden, Kohlendioxid, Ruß
und anderen Giftstoffen ist, ist am Schluß eine Ab- und Adsorptionsvor
richtung 35 in Form einer Patrone mit Zeolith-Füllung nachgeordnet. Diese
Patrone nimmt die unerwünschten Stoffe auf und wird nach großen Stand
zeiten ausgewechselt und entsorgt.
Den Abschluß des Reaktors bildet ein Absauggebläse, welches für den
Strom der Abgase durch den Reaktor sorgt. Das Abgas aus der Vorrich
tung enthält nur Wasserdampf und Sauerstoff.
In Fig. 8 ist ein Gasstrahlreaktor für Flüssigkeiten und Feststoffe darge
stellt. Dieser Gasstrahlreaktor ist dadurch gekennzeichnet, daß über eine
Dosiervorrichtung 36 Feststoffpartikel oder Flüssigkeitstropfen in einem
Fallrohr 37 nach unten in eine genau zentrierte Gasstrahlflamme 38 gelan
gen. Die Gasstrahlflamme 38 wird dabei durch Gasstrahldüsen 39 erzeugt,
durch die ein Brenngas-Dampf-Gemisch hindurchgeleitet wird. Durch die
besondere Gestalt der Doppelflamme ist u. a. eine definierte Verweilzeit er
zielbar. Die Rohrerweiterung 40 im Fallrohr 37 setzt zudem die Strömungs
geschwindigkeit entsprechend herab. Die Gasstrahldüsen 39 sind dabei ver
schiebbar und in ihren Abmessungen variabel. Sie werden mit einem
Brenngasgemisch ohne Stickstoff beaufschlagt. Gleichzeitig kann überhitz
ter Wasserdampf oder ein spezielles Gas zudosiert werden.
Das entstehende Crackgas wird durch einen entsprechenden Abzug 41 un
terhalb der Dosiervorrichtung 36 abgezogen und einer Nachbehandlung zu
geführt. Innerhalb einer durch eine Kühlvorrichtung 42 definierten Kühl
strecke verfestigt oder verflüssigt sich das nach unten sinkende Fluid
und fällt in eine Flüssigkeitswanne 43. Von dort wird es aus dem Sumpf
über eine Austragsschnecke 44 abgezogen.
Bezugszeichenliste
1 Fallrohr
2 Schleuse
3 Ultraschallschwinger
4 Fokussiereinrichtung
5 Wärmeübertrager
6 Fluidabzug
7 Kühlsystem
8 Aufgabeeinrichtung
9 Düse
10 Prallplatte
11 Fokussiereinrichtung
12 Trommel
13 Leitung
14 Zwischenschicht
15 Energieeintragseinrichtung
16 Gasfänger
17 Abstreifeinrichtung
18 Aufgabeeinrichtung
19 Förderband
20 Elektrode
21 Rohr
22 Dampfreaktor
23 Flüssigkeitsfalle
24 Kühlmantelring
25 Ausbuchtung
26 Ablauf
27 Zuführung
28 Elektrode
29 Reaktionsraum
30 Düse
31 Prallplatte
32 Einrichtung
33 Katalysator
34 Nachkühleinrichtung
35 Ad- und Absorptionseinrichtung
36 Dosiervorrichtung
37 Fallrohr
38 Gasstrahlflamme
39 Gasstrahldüse
40 Rohrerweiterung
41 Abzug
42 Kühlvorrichtung
43 Flüssigkeitswanne
44 Austragsschnecke
2 Schleuse
3 Ultraschallschwinger
4 Fokussiereinrichtung
5 Wärmeübertrager
6 Fluidabzug
7 Kühlsystem
8 Aufgabeeinrichtung
9 Düse
10 Prallplatte
11 Fokussiereinrichtung
12 Trommel
13 Leitung
14 Zwischenschicht
15 Energieeintragseinrichtung
16 Gasfänger
17 Abstreifeinrichtung
18 Aufgabeeinrichtung
19 Förderband
20 Elektrode
21 Rohr
22 Dampfreaktor
23 Flüssigkeitsfalle
24 Kühlmantelring
25 Ausbuchtung
26 Ablauf
27 Zuführung
28 Elektrode
29 Reaktionsraum
30 Düse
31 Prallplatte
32 Einrichtung
33 Katalysator
34 Nachkühleinrichtung
35 Ad- und Absorptionseinrichtung
36 Dosiervorrichtung
37 Fallrohr
38 Gasstrahlflamme
39 Gasstrahldüse
40 Rohrerweiterung
41 Abzug
42 Kühlvorrichtung
43 Flüssigkeitswanne
44 Austragsschnecke
Claims (43)
1. Verfahren zur Entsorgung, insbesondere zur Verwertung von Abfall
stoffen festen, flüssigen oder gasförmigen Aggregatszustandes oder
einer Kombination dieser Aggregatszustände,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Molekülbindungen der den Abfallstoff bil
denden Moleküle aufgebrochen wird und die so gebildeten atomaren
und/oder molekularen Bruchstücke abgeführt, insbesondere einer Ver
wertung zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbre
chen der Moleküle vorzugsweise im Plasmazustand durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
organische Anteil und/oder der Anteil an leicht zerstörbaren Bestand
teilen im Abfallstoff mindestens ungefähr 30 Gew.-% beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Aufbrechen der Molekülbindungen diese in resonante
Schwingungszustände angeregt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbre
chen der Molekülbindungen Energie in Form elektromagnetischer
Strahlung zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbre
chen der Molekülbindungen Energie in Form einer induktiven Er
hitzung durch elektromagnetische Induktion in einem hochfrequenten
Wechselfeld durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbre
chen der Molekülbindungen Energie in Form thermischer oder fre
quenter Energie zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbre
chen der Molekülbindungen Energie in Form von Korpuskularstrahlen
zugeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbre
chen der Molekülbindungen Energie durch Schallwelleninterferenz zu
geführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abfallstoff mit einer diskreten Schwingungsfrequenz beauf
schlagt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abfallstoff mit einem breitbandigen Schwingungsfrequenzspek
trum beaufschlagt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das breit
bandige Schwingungsfrequenzspektrum entweder als Ganzes aufgege
ben oder aber durchfahren wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Energie fokussiert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Abfallstoff kontinuierlich der Zone zum Aufbrechen der
Molekülbindungen zugeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß der zu behandelnde Abfallstoff im freien Raum dem Aufbre
chen der Molekülbindungen unterworfen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die festen
Abfallstoffe mittels Schwerkraft in die Zone zum Aufbrechen der Mole
külbindungen gelangen und dabei im Schwebezustand oder während
des Abwärtsfallens die Molekülbindungen aufgebrochen werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die festen
Abfallstoffe in die Zone zum Aufbrechen der Molekülbindungen im
freien Fall mit einem Aufwärtsstrom eines geeigneten Gases zur Steue
rung der Fallgeschwindigkeit eingebracht werden.
18. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfall
stoffe in die Zone zum Aufbrechen der Molekülbindungen im horizonta
len Massenstrom eingebracht werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeich
net, daß bei festen Abfallstoffen die Transportgeschwindigkeit durch
großvolumige Agglomeration mittels elektrischer Aufladung verändert
wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß flüssige und feste Abfallstoffe zunächst in einer dünnen
Schicht einem Träger aufgegeben und anschließend die Molekülbindun
gen aufgebrochen werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Träger und der Abfallschicht eine Zwischenschicht angeordnet
wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeich
net, daß das Aufbrechen der Molekülbindungen unter Beteiligung eines
speziellen Dampfes oder Gases durchgeführt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der spe
zielle Dampf überhitzter Wasserdampf ist.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das spe
zielle Gas aktiviert, insbesondere ionisiert ist.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Tempe
ratur des speziellen Gases zwischen 100°C und 980°C beträgt.
26. Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druck des eingespritzten speziellen Gases zwischen 0 (Vakuum)
und 120 bar beträgt.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeich
net, daß feste Abfallstoffe in zerkleinerter Form oder speziell präpa
riert der Zone zum Aufbrechen der Molekülbindungen zugeführt wer
den.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die zer
kleinerten Teile der festen Abfallstoffe in ein Gel, beispielsweise in
eine Metallseife, in disperser Form eingeschlossen werden.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeich
net, daß die festen Abfallstoffe mittels eines Trägermediums in die Zo
ne zum Aufbrechen der Molekülbindungen eingebracht werden.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeich
net, daß zum insbesonderen horizontalen Einbringen eines Aufgabe
fluids in die Zone zum Aufbrechen der Molekülbindungen ein Düsen-
Prallplatten-System verwendet wird.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeich
net, daß zum Einbringen des Fluidstroms ein Schleusensystem verwen
det wird, welches gegenüber der Zone zum Aufbrechen der Molekül
bindungen hermetisch abriegelbar ist.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 31, dadurch gekennzeich
net, daß das Einbringen des Fluidstroms einer Ultraschallbeaufschla
gung unterworfen wird.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 32, dadurch gekennzeich
net, daß durch entsprechende Zusätze eine Aufgabe der Abfallstoffe im
geblähten Zustand durchgeführt wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 33, dadurch gekennzeich
net, daß der Umsetzungsprozeß zur Behandlung der Abfallstoffe über
mehrere Prozeßstufen erfolgt.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 34, dadurch gekennzeich
net, daß eine Rückführung von Massenströmen in den Prozeß zum Auf
brechen der Molekülbindungen durchgeführt wird.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 35, dadurch gekennzeich
net, daß der Energiehaushalt des Umsetzungsprozesses so gestaltet
wird, daß ein exothermer Ablauf mit Reduzierung der aufgewendeten
Energiemenge bzw. Freisetzung der Prozeßenergie erfolgt.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 36, dadurch gekennzeich
net, daß zunächst ein Schwelvorgang unter Luftabschluß und daran
anschließend das Aufbrechen der Molekülbindungen unter höheren
Temperaturen einschließlich des Plasmabereichs durchgeführt wird.
38. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 37, dadurch gekennzeich
net, daß im Anschluß an das Aufbrechen der Molekülbindungen eine
kurzzeitige krasse Abkühlung durchgeführt wird.
39. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 38, dadurch gekennzeich
net, daß eine Trennung der entstehenden Abgase durchgeführt wird.
40. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 39, dadurch gekennzeich
net, daß bei einer horizontalen Führung der Vorgang zum Aufbrechen
der Molekülbindungen ein Gasstrom unter Druck derart geführt wird,
daß eine schräge Aufwärtsströmung erfolgt.
41. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 40, dadurch gekennzeich
net, daß bestimmte Reaktanten partiell oder selektiv entfernt werden.
42. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 41, dadurch gekennzeich
net, daß die anfallenden Schwermetalle vorzugsweise in Siliziumverbin
dungen eingeschlossen werden.
43. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 42, dadurch gekennzeich
net, daß ein separates Fremdgas zugeführt wird.
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EP0553776A2 (de) | 1993-08-04 |
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