DE102009057769B4 - Vorrichtung zum Erzeugen eines Gases - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zum Erzeugen eines Gases aus Biomasse (4, 52) mit einem einen zylindrischen Hohlraum (50) aufweisenden Reaktor (1), der mit einer Speiseöffnung (48) für die frische Biomasse (4, 52) und einer Auslassöffnung für die verbrauchte und vergaste Biomasse versehen ist,dadurch gekennzeichnet, dassdie über die Speiseöffnung (48) in den zylindrischen Hohlraum (50) gelangende Biomasse (4, 52) zu einer Auslassöffnung beziehungsweise einer Abzugsschleuse (56) gelangt, wobeiin dem zylindrischen Hohlraum (50) ein Rührwerk (68, 70, 72) und wenigstens zwei frei bewegliche, ein Metall enthaltende Kugeln (66) vorgesehen sind, die von außerhalb des zylindrischen Hohlraumes (50) durch Einspeisen elektromagnetischer Energie (64) aufheizbar sind, wobei die Kugeln (66) sich gegenseitig berühren und permanent innerhalb des zylindrischen Hohlraums (50) verbleiben und jeweils eine Größe aufweisen, die die Größe der Auslassöffnung beziehungsweise Abzugsschleuse (56) des zylindrischen Hohlraums übersteigt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Gases aus Biomasse mit einem einen zylindrischen Hohlraum aufweisenden Reaktor, der mit einer Speiseöffnung für die frische Biomasse und einer Auslassöffnung für die verbrauchte Biomasse versehen ist.
- Derartige Vorrichtungen sind seit langem bekannt. Insbesondere ist aus der deutschen Patentschrift
DE 624 242 A aus dem Jahre 1935 eine derartige Vorrichtung bekannt, um aus Holz Gas für einen Fahrzeugmotor zu erzeugen. In der Zwischenzeit wurden aber auch zahlreiche andere Vorrichtungen entwickelt, um durch Kraft-Wärmekopplung einerseits elektrische und andererseits Wärmeenergie bereitzustellen. -
DE 624 242 A lehrt einen Gaserzeuger mit abwärts gerichtetem Zug, insbesondere zur Erzeugung von Holzgas für Kraftfahrzeuge. Es werden keine induktiven oder elektromagnetisch wirksamen Heizmittel, Zuschlagstoffe oder sonstige hierfür vorgesehene Mittel beschrieben. - Die
EP 1 106 672 A1 offenbart einen Prozess und eine Anordnung zur Verarbeitung von Abfällen unter Verwendung von induzierten Strömen. Vorgesehen ist ein Mischen der für die Verarbeitung vorgesehenen Produkte mit leitfähigen Körpern. Die leitfähigen Körper und somit die Mischung insgesamt wird induktiv aufgeheizt, wodurch eine Gaserzeugung erfolgt. Die leitfähigen Körper gelangen wieder aus der Gaserzeugungsvorrichtung hinaus. Explizit wird ein Entmischen und Separieren der leitfähigen Körper aus den anfallenden Restbestandteilen gelehrt. Daher sind die leitfähigen Körper ein Teil der eingefüllten Mischung, d.h. des Abfalls. - Die
WO 2008/ 023 246 A2 - Die
WO 2009/ 094 535 A2 - Die
DE 23 28 545 A offenbart ein Verfahren zur Pyrolyse von Abfallstoffen. Es ist eine Beigabe von induktiv heizbaren Metallkugeln und deren anschließende Abtrennung oder ein Befestigen von Kugeln an Metalldrähten innerhalb der Apparatur vorgesehen. Die Kugeln sind entweder kein permanenter Bestandteil des Heizraumes, weil die den Abfallstoffen zugegeben und später wieder abgetrennt werden, oder sie sind ebenfalls im Heizraum nicht frei beweglich. Ein Rührer ist ebenfalls nicht vorgesehen. - Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art zu schaffen, die sich durch eine hohe Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit auszeichnet und es dabei gestattet, verschiedenartige Arten von Biomasse wie Holz, Pellets und Klärschlamm einzusetzen.
- Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. In dem zylindrischen Hohlraum der Vorrichtung sind ein Rührwerk und wenigstens zwei frei bewegliche, ein Metall enthaltende Kugeln vorgesehen, die von außerhalb des zylindrischen Hohlraumes durch Einspeisen elektromagnetischer Energie aufheizbar sind. Die Kugeln (
66 ) berühren sich gegenseitig und verbleiben permanent innerhalb des zylindrischen Hohlraums (50 ). Sie weisen jeweils eine Größe auf, die die Größe der Auslassöffnung beziehungsweise Abzugsschleuse (56 ) des zylindrischen Hohlraums übersteigt. Die über die Speiseöffnung (48 ) in den zylindrischen Hohlraum (50 ) gelangende Biomasse (4 ,52 ) gelangt zu einer Auslassöffnung beziehungsweise einer Abzugsschleuse (56 ). - Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der zylindrische Hohlraum im Betrieb bezüglich der Erdoberfläche geneigt angeordnet, so dass das zu vergasende Biomaterial unter Einwirkung der Schwerkraft und des Rührwerks in Richtung auf eine Auslassöffnung vortreibbar ist.
- Um eine gute Durchmischung der Biomasse mit den wärmeliefernden Kugeln zu ermöglichen, ist im Innern des zylindrischen Hohlraumes ein Rührwerk mit mehreren Rührarmen angeordnet. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Rührarme verschiedene Längen aufweisen.
- Zur Einspeisung der elektromagnetischen Energie sind vorzugsweise auf der im Betrieb nach unten weisenden Seite des zylindrischen Hohlraumes Induktionsspulen angeordnet, um durch magnetische Induktion in den Kugeln durch Wirbelströme erhöhte Temperaturen zu bewirken. Statt der Einspeisung der elektromagnetischen Energie mit Hilfe eines magnetischen Wechselfeldes ist es auch möglich, Mikrowellen vorzusehen und unterhalb des zylindrischen Hohlraumes eine Anordnung von Mikrowellenantennen vorzusehen.
- Zweckmäßig ist es, wenn die Energie beim Einspeisen so justiert wird, dass im Innern des Reaktors Temperaturen von mehr als 500°Cauftreten.
- Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dient das erzeugte Gas zum Betrieb eines Verbrennungsmotors, mit dessen Hilfe ein elektrischer Generator antreibbar ist. Die dabei anfallende Wärme wird vorzugsweise in einen Warmwasserkreislauf eingespeist.
- Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum Erzeugen eines Gases aus Biomasse zusammen mit einem durch das Gasbetriebenen Verbrennungsmotor, der einen Generator antreibt, -
2 den Reaktor der Vorrichtung gemäß1 in einem Querschnitt, und -
3 den Reaktor gemäß2 in einem Längsschnitt. - Die in
1 dargestellte Anlage zur Gewinnung von elektrischem Strom und Warmwasser aus Biomasse4 verfügt über einen Reaktor1 und ein Silo3 zur Erzeugung eines Gases, mit dem ein Verbrennungsmotor5 angetrieben wird. Der Verbrennungsmotor5 treibt einen Generator7 an, mit dessen Hilfe elektrischer Strom erzeugt und über Leitungen10 , 11 verteilt wird. - Die im Verbrennungsmotor
5 anfallende Wärme wird mit Hilfe eines Kühlwasserkreislaufs12 mit Hilfe von Mischventilen14 ,15 abgeführt und speist eine externe Vorlaufleitung16 für einen oder mehrere Wärmeverbraucher, wobei das abgekühlte Wasser über eine Rücklaufleitung17 zum Kühlwasserkreislauf12 zurückgelangt. An den Kühlwasserkreislauf ist ein in1 schematisch dargestellter Notkühler19 angeschlossen, der übereinen Frischwasserzugang20 und einen Kühlwasserabgang21 verfügt. - Der Verbrennungsmotor
5 ist nicht nur mit dem Generator7 , sondern auch mit einem Anlasser23 mechanisch verbunden. Über von den Leitungen10 ,11 bezogenen elektrischen Strom kann der Anlasser23 verwendet werden, um den Verbrennungsmotor5 zu starten. - Der Verbrennungsmotor
5 ist mit einem Ölreiniger25 ausgestattet, der über Ölleitungen26 ,27 mit dem Ölkreislauf des Verbrennungsmotors5 verbunden ist. - Die Abgase des Verbrennungsmotors
5 gelangen über einen Abgasfilter28 und einen Schalldämpfer30 in einen Schornstein32 . - Zwischen dem Abgasfilter
28 und dem Schalldämpfer30 sind Abzweigventile34 ,35 vorgesehen, die es gestatten, die Abgase des Verbrennungsmotors5 über eine Abgasleitung36 zu einem Wärmetauscher38 zu führen. - Der Wärmetauscher
38 ist in dem Silo3 so angeordnet, dass die Abgase zum Trocknen von im Silo3 gespeicherter Biomasse4 verwendet werden können, um dort eine Vortrocknung der Biomasse4 bei etwa 150°C zu erreichen. Bei der Biomasse4 kann es sich insbesondere um Pellets, Sägemehl oder Klärschlamm handeln. - Das zum Vortrocknen verwendete Abgas gelangt über eine Rückgasleitung
38 zurück vom Silo3 und über das Abzweigventil35 und den Schalldämpfer30 zum Schornstein32 . - Zum Betrieb des Verbrennungsmotors
5 wird das im Reaktor1 erzeugte Gas entweder direkt über einen Partikelfilter40 oder aus einer Notgasversorgung42 zugeführt. Die Notgasversorgung42 ist dazu mit der Speiseleitung44 des Verbrennungsmotors5 über eine Nebenleitung45 verbunden. Als Notgasversorgung42 kann eine unter Druck stehende und mit einem Absperrventil46 versehe Gasflasche verwendet werden. - Zur Erzeugung des Gases für den Verbrennungsmotor
5 wird die im Silo3 gespeicherte Biomasse4 über eine Speiseöffnung beziehungsweise Einspeisevorrichtung48 in den Reaktor1 eingebracht. Die Einspeisevorrichtung48 gestattet das Nachfüllen von Biomasse4 und verhindert gleichzeitig ein Austreten von Gas aus dem Reaktor1 , so dass sich im Reaktor1 ein Überdruck aufbauen kann. Die Einspeisevorrichtung48 stellt somit eine Druckschleuse für den in2 vergrößert und schematisch dargestellten Reaktor1 dar. - Der Reaktor
1 verfügt über einen zylindrischen Hohlraum50 . Der zylindrische Hohlraum50 , der in2 im Querschnitt dargestellt ist, ist in3 schematisch in einem Längsschnitt entlang der Längsachse dargestellt. Wie man in den2 und3 erkennen kann, ist der zylindrische Hohlraum50 mit dem Silo3 über die Einspeisevorrichtung48 verbunden. Bei dem in den2 und3 dargestellten Ausführungsbeispiel gelangt die Biomasse4 , die in den2 und3 beispielsweise als Pellets52 dargestellt ist, aufgrund der Schwerkraft von der Einspeisevorrichtung48 in den zylindrischen Hohlraum50 des Reaktors1 und sammelt sich dort entlang der Bodenfläche54 des Reaktors1 an. - Aus den
2 und3 erkennt man, dass die Bodenfläche54 einerseits gekrümmt (2 ) ist und andererseits schräg (3 ) angeordnet ist. Auf diese Weise gelangen die über die Einspeisevorrichtung48 in den zylindrischen Hohlraum50 gelangenden Pellets52 nach und nach zu einer Auslassöffnung beziehungsweise Abzugsschleuse56 und einem Kohlenkasten57 . - Der Reaktor
1 wird mit Hilfe von Stützen59 im Abstand von einer Bodenplatte60 gehalten. Der zylindrische Hohlraum50 ist insbesondere im unteren Bereich von einem Isolator62 umgeben, um den Verlust von Wärme nach außen zu reduzieren. - In den
2 und3 erkennt man weiterhin in schematischer Darstellung eine Anordnung64 aus Induktionsspulen, die von einem Wechselstrom geeigneter Stärke und Frequenz durchflossen werden und dabei in metallhaltigen Kugeln66 im Innern des zylindrischen Hohlraums50 Wirbelströme erzeugen, mit deren Hilfe die metallhaltigen Kugeln66 auf Temperaturen von mehr als 500°C erhitzt werden können. Alternativ können statt Induktionsspulen in der Anordnung64 Mikrowellenantennen vorgesehen sein, die Mikrowellen abstrahlen, um die Kugeln66 auf eine ausreichende Temperatur für die Gaserzeugung zu erwärmen. Die Anordnung64 ist in den2 und3 unterhalb des Isolators62 vorgesehen, wobei der Isolator62 und die Wand des Reaktors1 aus Materialien bestehen, die die Einspeisung der elektromagnetischen Energie mit Hilfe von Mikrowellen oder Wirbelströmen möglichst wenig beeinflussen. - Durch das Einspeisen elektromagnetischer Energie mit Hilfe der Anordnung
64 entsteht ausreichend Wärme an der Kugeloberfläche der Kugeln66 , die sich einerseits gegenseitig berühren und andererseits die zu vergasende Biomasse4 und insbesondere Pellets52 auf die erforderliche Temperatur zur Erzeugung eines Gases für den Verbrennungsmotor5 erhitzen. - Wie man in den
2 und3 weiterhin erkennt, sind im zylindrischen Hohlraum50 des Reaktors1 mehrere Rührarme68 vorgesehen, die auf einer Rührwelle70 angeordnet sind, welche über ein Getriebe72 in Drehung versetzt werden, um eine gute Durchmischung der Biomasse, insbesondere der Pellets52 und der Kugeln66 , zu erreichen. - Aufgrund der über die Kugeln
66 in die Biomasse4 beziehungsweise Pellets52 eingebrachten Wärmeenergie erfolgen unter Ausschluss von Sauerstoff elektrische, thermische und chemische Reaktionen, die zur Erzeugung des Betriebsgases für den Verbrennungsmotor5 führen. Dabei ist es möglich, die Temperatur im Reaktor1 so zu steuern, dass günstige Reaktionsverhältnisse vorliegen und darüber hinaus der optimale Überdruck für den Betrieb der Anlage aufrechterhalten wird.
Claims (10)
- Vorrichtung zum Erzeugen eines Gases aus Biomasse (4, 52) mit einem einen zylindrischen Hohlraum (50) aufweisenden Reaktor (1), der mit einer Speiseöffnung (48) für die frische Biomasse (4, 52) und einer Auslassöffnung für die verbrauchte und vergaste Biomasse versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die über die Speiseöffnung (48) in den zylindrischen Hohlraum (50) gelangende Biomasse (4, 52) zu einer Auslassöffnung beziehungsweise einer Abzugsschleuse (56) gelangt, wobei in dem zylindrischen Hohlraum (50) ein Rührwerk (68, 70, 72) und wenigstens zwei frei bewegliche, ein Metall enthaltende Kugeln (66) vorgesehen sind, die von außerhalb des zylindrischen Hohlraumes (50) durch Einspeisen elektromagnetischer Energie (64) aufheizbar sind, wobei die Kugeln (66) sich gegenseitig berühren und permanent innerhalb des zylindrischen Hohlraums (50) verbleiben und jeweils eine Größe aufweisen, die die Größe der Auslassöffnung beziehungsweise Abzugsschleuse (56) des zylindrischen Hohlraums übersteigt.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der zylindrische Hohlraum (50) im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der zylindrische Hohlraum (50) im Betrieb bezüglich der Erdoberfläche (60) geneigt angeordnet ist, so dass das zu vergasende Biomaterial (52) unter Einwirkung der Schwerkraft und des Rührwerkes (68, 70, 72) in Richtung auf die Auslassöffnung (56) vortreibbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rührwerk mehrere Rührarme (68) aufweist.
- Vorrichtung nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rührarme (68) an einer horizontal verlaufenden Rührwelle (70) angeordnet sind. - Vorrichtung nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Rührarme (68) in Richtung auf die Auslassöffnung (56) zunimmt. - Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspeisung der elektromagnetischen Energie über eine auf der Außenseite des zylindrischen Hohlraumes (50) angeordnete Mikrowellenantennenanordnung (64) erfolgt.
- Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass die Einspeisung der elektromagnetischen Energie über eine auf der Außenseite des zylindrischen Hohlraumes (50) angeordnete Induktionsspulenanordnung (64) erfolgt. - Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugeln (66) im Betrieb des Reaktors (1) auf eine Temperatur von mehr als 500°C erhitzbar sind.
- Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasauslass (40) des zylindrischen Hohlraumes (50) des Reaktors (1) mit einem Verbrennungsmotor (5) verbunden ist, mit dessen Hilfe ein elektrischer Generator (7) antreibbar ist, wobei die anfallende Wärme in einen Warmwasserkreislauf (16, 17) einspeisbar ist.
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