DE3934920C2 - Verfahren zum Herstellen einer mehrpoligen Kupplungsscheibe - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer mehrpoligen KupplungsscheibeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
mehrpoligen Kupplungsscheibe für eine elektromagnetische
Kupplungseinrichtung, wie z. B. eine elektromagnetische
Kupplung oder Bremse, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Aus der US-PS 4 685 202 ist es bereits bekannt, in einer
Kupplungsscheibe Schlitze unter Verwendung eines Laserstrahls
herzustellen. Bei diesem bekannten Verfahren bildet ein
Laserstrahl kontinuierliche Schlitze aus, die sofort wieder
mit unmagnetischem Material gefüllt werden.
Außerdem besteht die Möglichkeit, in Umfangsrichtung im
Abstand voneinander angeordnete gekrümmte, d. h. längs konzentrischer Kreisringe angeordnete Schlitze
herzustellen, die durch unmagnetische Brücken getrennt
sind, welche durch Füllen der betreffenden Schlitzbereiche
mit einem unmagnetischen Material erhalten werden.
Das in der US-PS 4 685 202 beschriebene Verfahren stellt
hinsichtlich der Herstellung magnetischer Kupplungs
scheiben eine beachtliche Verbesserung dar. Selbst dieses
modernste Verfahren leidet jedoch an gewissen Einschränkungen.
Beispielsweise ist es schwierig Schlitze mit beträchtlicher
radialer Breite in einem einzigen Durchlauf und mit hoher
Produktionsgeschwindigkeit herzustellen, ohne sehr energie
reiche Laser einzusetzen, die einen Laserstrahl beträcht
lichen Durchmessers erzeugen.
Ausgehend vom Stand der Technik und der vorstehend er
läuterten Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Herstellen einer
magnetischen Kupplungsscheibe unter Verwendung eines
Lasers anzugeben und dabei bei Einsatz eines Lasers mit
vergleichsweise geringer Leistung die Herstellung relativ
breiter Schlitze in einer Scheibe zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch ein gattungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen
des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1
gelöst.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht dabei darin, daß durch Defokussieren des Laserstrahls
hinsichtlich seines Auftreffbereichs an der Scheibe ein
größerer Strahldurchmesser an der Scheibe erreicht wird und
daß die damit verbundene Verringerung der Energie zum
Aufschmelzen des Scheibenmaterials dadurch ausgeglichen wird,
daß ein Druckgasstrahl eingesetzt wird, um das geschmolzene
bzw. das erweichte Metall der Scheibe wegzublasen bzw.
kraftvoll wegzuschleudern, so daß mit einem Laserstrahl
vorgegebener Energiedichte breitere Schlitze in die Scheibe
geschnitten werden können, als dies bisher möglich war.
Aus der JP 59-87996 A und der US-PS 4,461,947 ist es zwar
grundsätzlich bereits bekannt, mit einer Kombination von
Laserstrahl und Druckgasstrahl zu arbeiten - gemäß der an
erster Stelle genannten japanischen Druckschrift wird in
einer Trenn/Schweiß-Einrichtung mit einem Sauerstoffstrahl
gearbeitet und gemäß der an zweiter Stelle genannten
US-Druckschrift mit Luft als Druckgas; in beiden Fällen
wird indes ein auf die Einwirkstelle
des Laserstrahls fokussierter Laserstrahl verwendet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden
nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung
einer Kupplungsscheibe, in der nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
Schlitze hergestellt werden;
Fig. 2 eine vergrößerte perspektivische
Teilansicht der in Fig. 1 gezeigten
Anordnung;
Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt
längs der Linie 3-3 in Fig. 1
und
Fig. 4 eine schematisierte Querschnitts
darstellung zu Erläuterung der
Herstellung von Schlitzen in einer
Scheibe mit Hilfe eines defoku
sierter Laserstrahls.
Im einzelnen dienen die Zeichnungen der Erläuterung des
erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Erläuterung der
Herstellung einer Kupplungsscheibe 10 zur Verwendung in
einer elektromagnetischen Kupplungseinrichtung, wie z. B.
einer elektromagnetischen Bremse oder Kupplung. Während
die Kupplungsscheibe 10 im Prinzip auch ein Anker sein
könnte, ist sie in den Zeichnungen ferner als Bestand
teil eines Kupplungsrotors 11 dargestellt, wie er
beispielsweise in der eingangs zitierten US-PS 4 187 939
für eine typische elektromagnetische Kupplung beschrieben
ist. Im vorliegenden Fall hat der Rotor speziell eine
kreisrunde Form und umfaßt einen sich in axialer Richtung
erstreckenden äußeren Flansch 12 und eine sich in axialer
Richtung erstreckende innere Nabe 13, wobei diese beiden
Elemente 12 und 13 vorzugsweise einstückig an einer der
Flächen, nämlich der Fläche 14 (Fig. 2), der nachstehend
einfach nur noch als Scheibe bezeichneten Kupplungsscheibe
10 angeformt sind. Die gegenüberliegende Fläche der
Scheibe 10 bildet die Arbeitsfläche des Rotors 11 (das
heißt, die Kupplungs- bzw. Bremsfläche) und ist dazu
geeignet, den Anker der Kupplungseinrichtung reibschlüssig
zu erfassen. In üblicher Weise besteht der Rotor 11 aus
einem magnetisierbaren Material mit niedriger Reluktanz,
beispielsweise aus Stahl des US-Typs AISI 1010.
Der Einfachheit halber bildet der spezielle Rotor 11,
der in Fig. 1 bis 4 gezeigt ist, einen Bestandteil einer
vierpoligen Kupplungseinrichtung, und die Scheibe 10
besitzt daher innere und dazu konzentrische äußere, nicht
magnetische Widerstands- bzw. Sperrbereiche. Beim
Ausführungsbeispiel werden die nicht-magnetischen Sperr
bereiche durch eine innere und eine radial im Abstand
davon angeordnete äußere Reihe, bzw. durch zwei Ringe von
in Umfangsrichtung im Abstand voneinander angeordneten
Schlitzen 20 gebadet. Dabei wird ein Magnet durch den Bereich
der Scheibe 10 gebildet, der innerhalb des inneren Ringes
von Schlitzen liegt. Zwei Pole werden durch die Fläche
zwischen den Ringen gebildet, und der vierte Pol wird durch
die Fläche außerhalb des äußeren Ringes gebildet. Durch
Anbringen eines dritten Ringe s von Schlitzen in der Scheibe
10 könnte der Rotor 11 als Element einer sechspoligen
Kupplungseinrichtung ausgebildet werden.
Die Schlitze 20 jedes Ringes sind voneinander jeweils
durch in Umfangsrichtung im Abstand voneinander ange
ordnete magnetische Brücken 21 (Fig. 3) getrennt, welche
zwischen den Schlitzen 20 stehen bleiben, um den kon
struktiven Zusammenhalt bzw. die Einstückigkeit der Scheibe
10 aufrecht zu erhalten. Jeder der Schlitze 20 wird ge
wöhnlich als "Bananen-"Schlitz bezeichnet, da er derart
ausgebildet ist, daß er eine längliche bogenförmige
Außenseite und eine längliche, dazu konzentrische Innen
seite und zwei mit einem Radius abgerundete Enden auf
weist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Schlitze 20 in
der Scheibe 10 mit Hilfe eines Laserstrahls 25 hergestellt,
welcher in der Lage ist, relativ breite Schlitze herzustellen,
obwohl er nur eine relativ geringe Energie bzw. Leistungs
dichte besitzt. Zu diesem Zweck wird der Laserstrahl bezüglich
der Scheibe 10 defokusiert bzw. aufgefächert, während
gleichzeitig, in Verbindung mit dem Laserstrahl mit einem
Druckgasstrahl gearbeitet wird. Wie aus der nachfolgenden
Erläuterung deutlich werden wird, ermöglicht der kombi
nierte Einsatz eines aufgefächerten Laserstrahls und eines
Druckgasstrahles bei Einsatz eines Lasers mit vorgegebener
Leistung die Schaffung eines Schlitzes der breiter ist, als
dies sonst möglich wäre.
Wie die Zeichnung zeigt, wird der Laserstrahl 25
durch eine fokusierende Spitze 26 am unteren Ende
eines Laserkopfes 27 hindurch nach unten gerichtet. Dabei
sind die Scheibe 10 und der Laserkopf 27 derart montiert,
daß sie relativ zueinander um eine mit dem Mittelpunkt der
Scheibe 10 zusammenfallende Achse verdrehbar sind, wobei im
hier speziell betrachteten Fall die Relativdrehung be
wirkt wird, indem der Laserkopf 27 fest in seiner räum
lichen Lage gehalten wird, während der Rotor 11 um seine
Achse gedreht wird. Dabei versteht es sich, daß statt
dessen der Rotor in einer festen Lage gehalten werden
könnte und daß in diesem Fall der Laserkopf 27 längs
einer kreisförmigen Bahn um die Achse des Rotors be
wegt werden könnte.
Die Spitze 26 fokusiert den Strahl 25 derart, daß der
Durchmesser des Laserstrahls an einem Brennpunkt 35 mit
minimalem Querschnitt in der Größenordnung von etwa
0,254 bis 0,508 mm liegt. In diesem Bereich minimalen
Querschnitts ist die Energiedichte des Laserstrahls am
größten und beträgt bei einem typischen Laser etwa
1,55 × 10⁶ W/cm². Bei dieser Energie
dichte und bei in der Ebene der Scheibe 10 liegendem
Brennpunkt 35 kann der Laserstrahl niedrig legierten
Kohlenstoffstahl schnell schneiden, wobei jedoch bei
einem Durchlauf nur Schlitze mit einer relativ geringen
Breite in der Größenordnung von etwa 0,254 bis 0,508 mm
geschnitten werden können.
Gemäß der Erfindung wird nun der Laserstrahl 25 bezüglich der
Scheibe 10 aufgefächert, indem man entweder die foku
sierende Spitze 26 in Richtung auf die Scheibe 10 ab
senkt oder indem man die Scheibe 10 bezüglich der Spitze 26
anhebt. In beiden Fallen wird der Brennpunkt 35 bzw. die
Fläche mit dem minimalem Strahldurchmesser in die Scheibe
bzw. unter die Ebene der Scheibe abgesenkt, wie dies in
Fig. 4 schematisch dargestellt ist, während der Strahl
durchmesser an der Stelle, an der der Laserstrahl zuerst
auf die Fläche 14 der Scheibe 10 auftrifft, beträchtlich
erhöht wird. Durch diese Zunahme des Strahldurchmessers
wird die Energiedichte des Laserstrahls an der Fläche 14
der Scheibe 10 verringert, wobei diese Verringerung der
Energie pro Flächeneinheit jedoch erfindungsgemäß durch
den Einsatz eines Druckgasstrahls kompensiert wird.
Wie Fig. 2 zeigt, wird der Druckgasstrahl durch eine Düse
30 gegen die Scheibe 10 gerichtet. Das Gas wird der Düse
30 mit einem Überdruck durch einen Schlauch 31 zugeführt,
und die Düse 30 richtet den Druckgasstrahl gegen einen
Bereich der Scheibe 10, der unmittelbar an den Bereich
angrenzt, der von dem Laserstrahl 25 überstrichen wird.
Der Druckgasstrahl bläst das geschmolzene Metall aus den
Schlitzen 20 heraus und ermöglicht damit das effektive
Schneiden eines breiten Schlitzes mit Hilfe des defoku
sierter Strahls. Beispielsweise ermöglicht die Verbindung
eines Druckluftstrahls in Verbindung mit einem defokusierten
Strahl, der eine Energiedichte von etwa 1,55 × 10⁴ W/cm²
besitzt, das Schneiden von Schlitzen mit einer
Breite bis zu 1,9 mm.
Wenn anstelle eines Luftstrahls ein Sauerstoffstrahl ver
wendet wird, reagiert der Sauerstoff mit dem erhitzten
Stahl der Scheibe 10 und bewirkt ein Schmelzen des Stahls
mit einer Geschwindigkeit, die höher ist, als dies bei
alleiniger Verwendung eines Laserstrahls der Fall wäre. Hier
durch wird die Möglichkeit geschaffen, mit dem Laser relativ
breite Schlitze mit einer relativ hohen Geschwindigkeit her
zustellen; der Einsatz von Sauerstoff für die Erzeugung des
Druckgasstrahles ermöglicht die Herstellung von Schlitzen
mit einer Breite von bis zu etwa 5,08 mm in einem einzigen
Schritt, wobei jedoch die Kanten der Schlitze etwas rauher
werden, als die Kanten von Schlitzen, die bei Verwendung
eines Druckluftstrahls erhalten werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen einer mehrpoligen Kupplungs
scheibe für eine elektromagnetische Kupplungseinrich
tung,
bei dem eine Scheibe aus magnetisierbarem Material her gestellt wird,
bei dem ein Laserstrahl gegen eine Oberfläche der Scheibe an einer Stelle gerichtet wird, die zwischen der Mitte der Scheibe und dem äußeren Umfang derselben liegt, und
bei dem eine relative Drehbewegung zwischen der Scheibe und dem Laserstrahl herbeigeführt wird, um Teile der Scheibe zu schmelzen und gekrümmte Schlitze in der Scheibe zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Laserstrahl auf eine Stelle der Scheibe gerichtet wird, die sich im Abstand vom Brennpunkt des Laserstrahls befindet, um den Laser strahl bezüglich der Scheibe zu defokussieren, und daß während der Erzeugung der Schlitze ein Druckgasstrahl der Einwirkstelle des Laserstrahls eng benachbart gegen die Scheibe gerichtet wird.
bei dem eine Scheibe aus magnetisierbarem Material her gestellt wird,
bei dem ein Laserstrahl gegen eine Oberfläche der Scheibe an einer Stelle gerichtet wird, die zwischen der Mitte der Scheibe und dem äußeren Umfang derselben liegt, und
bei dem eine relative Drehbewegung zwischen der Scheibe und dem Laserstrahl herbeigeführt wird, um Teile der Scheibe zu schmelzen und gekrümmte Schlitze in der Scheibe zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Laserstrahl auf eine Stelle der Scheibe gerichtet wird, die sich im Abstand vom Brennpunkt des Laserstrahls befindet, um den Laser strahl bezüglich der Scheibe zu defokussieren, und daß während der Erzeugung der Schlitze ein Druckgasstrahl der Einwirkstelle des Laserstrahls eng benachbart gegen die Scheibe gerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Gas für den Druckgasstrahl Luft verwendet
wird, welche geschmolzenes Material aus den Schlitzen
herausbläst, während die Schlitze
von dem Laserstrahl erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Gas für den Druckgasstrahl Sauerstoff ver
wendet wird, welcher mit dem Material der Scheibe
reagiert und das Aufschmelzen desselben unterstützt,
derart daß der aus Sauerstoff bestehende Druckgas
stahl geschmolzenes Material aus den Schlitzen
herausbläst, während diese mit Hilfe des Laserstrahls
hergestellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem feststehendem Laserstrahl gearbeitet
wird und daß die relative Drehbewegung durch Drehen
der Scheibe um eine durch ihren Mittelpunkt hindurch
gehende und zu der zu bearbeitenden Fläche senk
rechte Achse herbeigeführt wird.
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