DE3934146C2 - Wäßrige Mattüberzugszusammensetzung und deren Verwendung - Google Patents
Wäßrige Mattüberzugszusammensetzung und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine wäßrige Mattüberzugszusammensetzung
und deren Verwendung.
Wäßrige Überzugszusammensetzungen wurden weit verbreitet
eingesetzt, da sie Wasser als Medium verwenden und von
Störungen hinsichtlich Arbeitsatmosphäre, Feuergefahr
usw. frei sind. Jedoch zeigen neuerliche Veränderungen
hinsichtlich des Bedürfnisses der Verbraucher ein abnehmendes
Interesse für die Wahrnehmung von metallischem
Glanz, und es besteht ein starkes Bedürfnis für einen
matten Überzugsfilm, der einen schlichten Eindruck
verleiht.
In der Tat sind bereits einige wäßrige Mattüberzugszusammensetzungen
empfohlen worden, wie solche, die durch
Einbringen eines anorganischen Siliciumdioxid-Mattpigments
oder eines organischen, feinen Pulvers von Polyethylen,
Fluorkohlenstoffharz oder dergl. in die wäßrigen
Überzugszusammensetzungen erhalten werden.
Jedoch besitzen die vorstehenden wäßrigen Mattüberzugszusammensetzungen
des Standes der Technik sämtlich Nachteile
der Art, daß diese Überzugszusammensetzungen eine
geringe Stabilität besitzen und ein hieraus erhaltener
Überzugsfilm wegen der Sedimentation oder des Flotierens
des Pigments oder feinen Pulvers in der wäßrigen
Überzugszusammensetzung eine schlechte Haltbarkeit
besitzt.
Zusätzlich zu den vorstehenden wäßrigen Mattüberzugs
zusammensetzungen wurde auch eine Überzugszusammensetzung,
hergestellt durch Einbringen feiner Teilchen eines
in seinem Inneren vernetzten Harzes, empfohlen, ohne
daß sie in der Praxis eingesetzt wurde, da sie Nachteile
der Art besitzt, daß der Matteffekt nicht zufriedenstellend
ist.
Weiterhin empfahlen die vorliegenden Erfinder ein Verfahren
zur Bildung eines matten Films unter Verwendung
einer Überzugszusammensetzung für die anionische Elektroabscheidung,
die ein Vinylcopolymeres mit einer Alkoxysilangruppe
als Grundharz und ein Aminoharz als
Härtungsmittel enthält (siehe japanische Patentpublikation
24 519/87).
Die bei dem vorstehenden Verfahren verwendete, wäßrige
Mattüberzugszusammensetzung ist derart, daß das als
Basisharz eingesetzte Acrylcopolymere eine Alkoxysilangruppe
an seiner Seitenkette besitzt und die Alkoxysilangruppe
bei der Wassersolubilisation oder bei der
Herstellung einer Wasserdispersion unter Bildung eines
Silanols, d. h.
allmählich hydrolysiert wird und
die weitere Kondensation zwischen den Silanolen eine
Bindung bildet, was zur Ausbildung feiner
Dispersionspartikel mit einer Gelstruktur zwischen den
Partikeln führt. Als Ergebnis bildet sich, wenn die feinen
Dispersionspartikel einer Überzugsbildung durch anionische
Elektroabscheidung unterzogen werden, ein Film
mit einer Fein-Grob-Oberfläche und der Film behält selbst
nach der Wärmehärtung die grobe Struktur ohne Ausbildung
eines vollständigen Schmelzflusses unter Bildung eines guten,
matten Films bei, was zu einer umfangreichen Verwendung
in diesem Gebiet führte.
Jedoch führt die Anwendung der vorstehenden wäßrigen
Mattüberzugszusammensetzung bei anderen Überzugsmethoden
als der Überzugsbildung durch Elektroabscheidung, wie
dem Sprühüberziehen, dem Tauchüberziehen, dem Aufbürsten
und dergl., nicht zur Bildung einer Fein-Grob-Oberfläche
bei der Durchführung des Überziehens und zur Ausbildung
nicht zufriedenstellender, matter Effekte.
Wird andererseits die vorstehende wäßrige Mattüberzugszusammensetzung
der vorstehenden Überzugsbildung durch
anionische Elektroabscheidung unterzogen, führt nach dem
Überziehen auf dem Film verbliebene Überzugsflüssigkeit
zu einer teilweisen Auflösung der Fein-Grob-Oberfläche,
was zur Bildung eines ungleichmäßigen Glanzes nach der
Wärmehärtung führt. Dies macht eine Stufe des Waschens
mit Wasser nach Durchführung der Überzugsbildung durch
Elektroabscheidung erforderlich. Daher ist hinsichtlich
der Produktivität die Entwicklung einer Elektroabscheidungs-
Überzugszusammensetzung, die nicht die Stufe des
Waschens mit Wasser erfordert, höchst wünschenswert.
Ziel der Erfindung ist es, eine wäßrige Mattüberzugszusammensetzung
bereitzustellen, die auch in der Lage ist,
mit Hilfe jeder bekannten Überzugsmethode einen matten
Film zu bilden, ohne auf die Überzugsbildung durch Elektroabscheidung
bzw. elektrochemische Abscheidung beschränkt
zu sein, und eine Überzugszusammensetzung mit
hoher Stabilität und einen Film mit hoher Haltbarkeit
zu bilden, bei der es möglich ist, die Finishing-Stufe
des Waschens mit Wasser zu unterlassen, wenn sie bei
einer Überzugsbildung durch Elektroabscheidung
eingesetzt wird.
Als erstes betrifft die vorliegende Erfindung eine wäßrige
Mattüberzugszusammensetzung, die eine wäßrige Dispersion (I),
gebildet durch Dispergieren in Wasser von (A)
einem wasser-dispergierbaren Vinylcopolymeren mit einer
Säurezahl von 15 bis 150 und einer Hydroxylzahl von 30
bis 200 mit einer Alkoxysilangruppe an dessen Seitenkette
und (B) einem Melaminharz, das mit dem Vinylcopolymeren (A)
keine völlige Kompatibilität bzw. Verträglichkeit
besitzt, enthält.
Als zweites betrifft die vorliegende Erfindung eine
wäßrige Mattüberzugszusammensetzung, die eine wäßrige
Dispersion (II) von (A) einem wasser-dispergierbaren
Vinylcopolymeren mit einer Säurezahl von 15 bis 150 und einer
Hydroxylzahl von 30 bis 200 und einer Alkoxysilangruppe
an dessen Seitenkette und eine wäßrige Dispersion (III),
gebildet durch Dispergieren in Wasser von (B) einem Melaminharz,
das keine vollständige Kompatibilität mit dem
Vinylcopolymeren (A) besitzt, und (C) einem wasser-
dispergierbaren Vinylcopolymeren, das weder eine Alkoxysilangruppe
noch eine vollständige Kompatibilität mit
dem Melaminharz (B) besitzt und eine Säurezahl von 15
bis 150 und eine Hydroxylzahl von 30 bis 200 aufweist,
enthält.
Das Verfahren für die Synthese des wasser-dispergierbaren
Vinylcopolymeren (A) mit einer Alkoxysilangruppe
an dessen Seitenkette, das bei der Erfindung
eingesetzt wird, ist ein Verfahren, bei dem ein
Alkoxysilangruppen-haltiges ungesättigtes Monomeres
mit anderen Monomeren copolymerisiert wird. Diese
Monomerkomponenten umfassen (1) ein ungesättigtes Monomeres
mit einer polymerisierbaren, ungesättigten Doppelbindung
und einer Alkoxysilangruppe in einem Molekül,
(2) eine α,β-ethylenisch ungesättigte Carbonsäure, (3)
ein eine Hydroxylgruppe enthaltendes Acrylmonomeres und
(4) andere radikalisch polymerisierbare, ungesättigte
Monomere.
Das die polymerisierbare, ungesättigte Doppelbindung und
eine Alkoxysilangruppe enthaltende, ungesättigte Monomere
(1) ist eine Monomerkomponente, durch die die Alkoxysilangruppe
in das Copolymere eingebracht wird einschließlich
beispielsweise von ungesättigten Di- oder
Trialkoxy (oder Alkoxyalkoxy)-silanverbindungen, wie
Divinyldimethoxysilan (CH₂=CH)₂Si(OCH₃)₂, Divinyl-di-β-
methoxyethoxysilan (CH₂=CH)₂Si(OCH₂CH₂OCH₃)₂, Vinyltrimethoxysilan
CH₂=CHSi(OCH₃)₃, Vinyltriethoxysilan
CH₂=CHSi(OC₂H₅)₃, Vinyl-tris-β-methoxyethoxysilan
CH₂=CHSi(OCH₂CH₂OCH₃)₃, γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan
und
γ-Methacryloxypropyltriethoxysilan
Unter diesen sind die ungesättigten Trialkoxy
silanverbindungen bevorzugt. Dieses Monomere kann
allein oder in Kombination verwendet werden.
Die als Monomerkomponente (1) verwendete Alkoxysilanverbindung
wird in einer Menge von 0,1 bis 10%, vorzugsweise
0,5 bis 7%, bezogen auf das Gesamtgewicht (nachfolgend
bezogen auf die gleiche Basis) sämtlicher Monomerer,
eingesetzt. Wird das Copolymere in Wasser dispergiert,
führt die Alkoxysilangruppe zur Bildung einer
was zu einer Erhöhung des Molekulargewichts
des Vinylcopolymeren führt. Ist die Menge
der verwendeten Alkoxysilanverbindung geringer als 0,1%,
wird die vorstehende Zunahme des Molekulargewichts nicht
erreicht, mit dem Ergebnis, daß kein matter Film mit geringem
spiegelndem Glanz erhalten wird. Beträgt sie andererseits
mehr als 10%, wird die Größe der dispergierten
Teilchen derart erhöht, daß eine Sedimentation der
dispergierten Teilchen stattfindet und kein gleichmäßiger
Film gebildet wird.
Beispiele für die als Monomerkomponente (2) eingesetzte α,β-
ethylenisch ungesättigte Carbonsäure umfassen Acrylsäure,
Methacrylsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid,
Fumarsäure, Crotonsäure und Itaconsäure. Durch
Verwendung der Monomerkomponente (2) wird die Carboxylgruppe
in das Vinylcopolymere eingeführt, was dazu führt,
daß das Copolymere durch Neutralisation wasser-dispergiert
wird. Die Monomerkomponente (2) kann allein oder
in Kombination eingesetzt werden.
Die α,β-ethylenisch ungesättigte Carbonsäure kann in einer
solchen Menge verwendet werden, daß das Copolymere
eine Säurezahl von 15 bis 150, vorzugswiese 20 bis 100,
besitzt. Ist die Säurezahl des Copolymeren geringer als
15, besteht eine Neigung, die Bildung einer wäßrigen Dispersion
zu erschweren. Andererseits kann, wenn die
Säurezahl höher als 150 ist, die Wasserbeständigkeit des
erhaltenen Films reduziert werden.
Beispiele für das als Monomerkomponente (3) eingesetzte,
Hydroxylgruppen-haltige Acrylmonomere umfassen 2-Hydroxy
ethylacrylat, Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat
und Hydroxypropylmethacrylat. Durch Verwendung
des vorstehenden Monomeren wird eine Hydroxylgruppe
in das Acrylcopolymere eingeführt, um mit dem Melaminharz
in einer Vernetzungsreaktion zu reagieren. Das
vorstehende Monomere kann allein oder in Kombination
verwendet werden.
Das Hydroxylgruppen-haltige Acrylmonomere wird in einer
solchen Menge eingesetzt, daß die Hydroxylzahl 30 bis
200, vorzugsweise 50 bis 150, beträgt. Ist die Hydroxylzahl
des Copolymeren geringer als 30, zeigt sie eine
schlechte Filmeffizienz. Ist andererseits die Hydroxylzahl
höher als 200, zeigt der Film eine schlechte
Wasserbeständigkeit.
Andere radikalisch polymerisierbare, ungesättigte Monomere,
die die Monomerkomponente (4) repräsentieren, sind
eine verbleibende Komponente unter den Monomerkomponenten
für das Vinylcopolymere und umfassen bekannte Monomere,
die üblicherweise für die Synthese von Vinylcopolymeren
verwendet werden; C1-18-Alkylester der
Acrylsäure oder der Methacrylsäure, wie Methylacrylat,
Ethylacrylat, Propylacrylat, Isopropylacrylat, Butylacrylat,
Hexylacrylat, Octylacrylat, Laurylacrylat,
Cyclohexylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Propylmethacrylat,
Isopropylmethacrylat, Butylmethacrylat,
Hexylmethacrylat, Octylmethacrylat, Laurylmethacrylat und
dergl.; Vinyl-aromatische Monomere, wie Styrol, α-Methylstyrol,
Vinyltoluol und dergl.; Amidverbindungen der
Acrylsäure oder Methacrylsäure; Acrylnitril, Methacrylnitril,
und dergl. Die vorstehenden, ungesättigten Monomeren
können in Abhängigkeit der beabsichtigten physikalischen
Eigenschaften ausgewählt werden und können allein
oder in Kombination eingesetzt werden.
Die Copolymerisation der vorstehenden, ungesättigten Monomeren
(1) bis (4) kann nach Verfahren erfolgen, die
für die Herstellung von Vinylcopolymeren per se bekannt
sind, z. B. durch Verwendung von Lösungs-Polymerisationsverfahren,
Emulsions-Polymerisationsverfahren, Suspensions-
Polymerisationsverfahren, und dergl. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform ist es bevorzugt, nach dem
Lösungs-Polymerisationsverfahren vorzugehen, und dies
kann durchgeführt werden, indem man die vorstehenden vier
Monomerkomponenten etwa 1 bis etwa 20 Stunden, vorzugsweise
etwa 4 bis etwa 10 Stunden, bei einer Reaktionstemperatur
von normalerweise etwa 0°C bis etwa 180°C, vorzugsweise
etwa 40°C bis etwa 170°C, in Anwesenheit eines
Polymerisationskatalysators in einem geeigneten, inaktiven
Lösungsmittel umsetzt.
Als vorstehendes Lösungsmittel ist es erwünscht, ein Lösungsmittel
zu verwenden, das in der Lage ist, das entstehende
Copolymere zu lösen, und das mit Wasser mischbar
ist, derart, daß eine Gelierung während der Copolymerisationsreaktion
nicht stattfinden kann. Beispiele
für ein solches Lösungsmittel können Cellosolve-Lösungsmittel,
Carbitol-Lösungsmittel, Glyme-Lösungsmittel,
Cellosolve-Acetatlösungsmittel und alkoholische Lösungsmittel
umfassen.
Beispiele für den verwendeten Polymerisatonskatalysator
umfassen Azoverbindungen, Peroxidverbindungen, Sulfide,
Sulfine, Diazoverbindungen, Nitrosoverbindungen und dergl.
Zusätzlich zu den vorstehenden Verfahren kann das Vinylcopolymere
mit einer Alkoxysilangruppe an dessen Seitenkette
auch durch Additionsreaktion einer Epoxysilan-Verbindung,
wie γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, oder einer
Isocyanatosilan-Verbindung, wie γ-Isocyanatopropyltriethoxysilan,
an ein zuvor synthetisiertes Vinylcopolymeres
mit einer Carboxygruppe und Hydroxylgruppe hergestellt
werden.
Das so erhaltene Vinylcopolymere (A) besitzt eine Säurezahl
von 15 bis 150, eine Hydroxyzahl von 30 bis 200 und
ein zahlenmittleres Molekulargewicht von etwa 10 000 bis
100 000, vorzugsweise etwa 20 000 bis etwa 60 000. Ist
das zahlenmittlere Molekulargewicht geringer als 10 000,
kann der gebildete Film keine zufriedenstellende Haltbarkeit
zeigen. Ist andererseits das zahlenmittlere Molekulargewicht
höher als 100 000, ist die Viskosität des Harzes
derart erhöht, daß die Bildung von gleichförmigen,
feinen Teilchen bei einer Wasser-Dispergierung erschwert
ist.
Die Bildung einer wäßrigen Dispersion des Vinylcopolymeren
(A) kann nach herkömmlichen Methoden erfolgen, z. B.
durch Neutralisation eines eine Alkoxysilangruppe, eine
Hydroxylgruppe und eine Carboxylgruppe enthaltenden
Vinylcopolymeren, wie vorstehend erhalten, mit Aminverbindungen,
z. B. aliphatischen Aminen, wie Monoethylamin, Diethylamin
und Triethylamin, Alkanolaminen, wie
Diethanolamin und Triethanolamin, cyclischen
Aminen, wie Pyridin und Piperidin, und Ammoniak,
in einer Menge von 0,5 bis 1,0 Äquiv., bezogen auf die
Carboxylgruppe.
Bei der vorliegenden Erfindung ist es erforderlich, daß
das als Vernetzungsmittel für das wasser-dispergierbare
Vinylcopolymere verwendete Melaminharz (B) mit Hilfe eines
Lösungsmittels, das beiden gemeinsam ist, verträglich
ist, jedoch in Abwesenheit jedweden Lösungsmittels
keine vollständige Kompatibilität besitzt, mit dem Copolymeren
(A) oder dem Vinylcopolymeren (C) (nachfolgend der
Einfachheit halber als Vinylcopolymeres bezeichnet).
Es kann nachstehend definiert werden, daß das Melaminharz
keine vollständige Kompatibilität mit dem Vinylcopolymeren
(A) oder (C) besitzt.
Das Vinylcopolymere (A) oder (C) wird mit dem Melaminharz
(B) in einem Feststoff-Gewichtsverhältnis von (A)
oder (C)/(B) wird entsprechend 40/60 formuliert, hiernach
wird eine Aminverbindung in einer Menge von 1,0 Äquiv.,
bezogen auf die Carboxylgruppe des Vinylcopolymeren (A)
oder (C), zugegeben und anschließend wird Wasser zugesetzt,
um eine wäßrige Dispersion mit einem Feststoffgehalt
von 20 Gew.-% zu erzeugen. Die wäßrige Dispersion
wird auf eine transparente Glasplatte in einer Dicke von
10 µm als trockener Film aufgetragen, woran sich eine
Entfernung des Lösungsmittels durch Verdampfen bei Raumtemperatur
bis zu 100°C und ein weiteres Trocknen bei
einer Temperatur von 150 bis 200°C während 5 bis 10
Minuten anschließt. Wird mit dem bloßen Auge der so
gebildete Film für trübe befunden, dann besitzt das Melaminharz
definitionsgemäß keine vollständige Kompatibilität
mit dem Vinylcopolymeren (A) oder (C). Weiterhin besitzt
definitionsgemäß in quantitativer Hinsicht das Melaminharz
keine vollständige Kompatibilität mit dem Vinylcopolymeren
(A) oder (C), wenn die prozentuale Lichtdurchlässigkeit,
gemessen an einem wie vorstehend erhaltenen
Film bei einer Wellenlänge von 400 nm (4000 Å) unter
Verwendung eines Spektralphotometers, 95% oder weniger
beträgt.
Das bei der vorliegenden Erfindung verwendete Melaminharz
besitzt eine prozentuale Lichtdurchlässigkeit bzw. -durchlaßgrad von
95% oder geringer, vorzugsweise 90 bis 50%, und ein gewichtsmittleres
Molekulargewicht von 400 bis 4000, vorzugsweise
600 bis 2500. Das Gewichtsmittel des
Melaminharzes wurde mit Hilfe einer
gelpermeationschromatographisch erstellten Eichkurve von
Polystyrolstandards bestimmt.
Ist die prozentuale Lichtdurchlässigkeit höher als 95%,
wird die Kompatibilität des Melaminharzes mit dem Vinylcopolymeren
derart erhöht, daß es unmöglich wird, einen
matten Film mit einem Glanz von 50 oder weniger (d. h.
60° Spiegelreflexion, usw.) zu bilden.
Das bei der vorliegenden Erfindung verwendete Melaminharz
(B) unterliegt so lange keiner speziellen Einschränkung,
als der vorstehenden prozentualen Lichtdurchlässigkeit
genügt wird, und kann in verschiedenen veretherten
Formen eingesetzt werden, wie denjenigen, die unter
Verwendung von zumindest einer der Komponenten Methylalkohol,
Ethylalkohol, Isopropylalkohol, n-Butylalkohol, Isobutyl
alkohol, Octylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol und Benzylalkohol
modifiziert sind. Diejenigen, die mit
Alkoholen mit vorzugsweise C₃ oder höher, insbesondere
C₄ bis C₁₀, modifiziert sind, sind bei der vorliegenden
Erfindung bevorzugt. Das Melaminharz
enthält eine durch einen C₃ oder höheren Alkohol in einer
Menge von durchschnittlich zumindest einem, vorzugsweise
2 bis 4, je ein Kern des Triazinringes modifizierte
Ethergruppe.
Die Überzugszusammensetzung der vorliegenden Erfindung
kann hergestellt werden, indem man das Melaminharz (B)
mit dem Vinylcopolymeren (A) mischt und hiernach in Wasser
unter Bildung einer wäßrigen Dispersion (I) dispergiert,
oder sie kann hergestellt werden, indem man zuerst
das Melaminharz (B) mit dem Vinylcopolymeren (C), das von
dem Vinylcopolymeren (A) verschieden ist, unter Bildung
einer wäßrigen Dispersion (III) mischt und hiernach die
wäßrige Dispersion (III) mit einer wäßrigen Dispersion
(II) des Vinylcopolymeren (A) mischt. Insbesondere ist
die nach dem letztgenannten Verfahren hergestellte Überzugs
zusammensetzung dadurch gekennzeichnet, daß, da das
Vinylcopolymere (A) und das Melaminharz (B) getrennt in
Wasser dispergiert werden, ein matter Film mit geringem
Glanz einfach auch nach solchen bekannten Überzugsmethoden
gebildet werden kann, die verschieden sind von derjenigen
einer Elektroabscheidung.
Das bei der vorliegenden Erfindung verwendete Vinylcopolymere
(C) wird hergestellt durch Copolymerisation
einer α,β-ethylenisch ungesättigten Carbonsäure (2), des
Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylmonomeren (3) und des
anderen radikalisch polymerisierbaren, ungesättigten
Monomeren (4) und Entfernung des ungesättigten Monomeren
(1) aus den Monomerkomponenten des Vinylcopolymeren (A).
Die α,β-ethylenisch ungesättigte Carbonsäure (2) wird in
einer derartigen Menge eingesetzt, daß die Säurezahl des
Vinylcopolymeren (C) 15 bis 150, vorzugsweise 20 bis 100,
beträgt, das Hydroxylgruppen enthaltende Acrylmonomere
(3) wird in einer solchen Menge verwendet, daß die
Hydroxylzahl 30 bis 200, vorzugsweise 50 bis 150, beträgt.
Das Vinylcopolymere (C) besitzt ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von 10 000 bis 100 000, vorzugsweise 15 000
bis 80 000.
Erfindungsgemäß wird das Vinylcopolymere (C) mit dem
Melaminharz (B) gemischt, woran sich eine Neutralisation mit
einem Alkali und eine Dispergierung in Wasser zur Bildung
einer wäßrigen Dispersion (III) für die Verwendung anschließt.
Das Mischungsverhältnis des Vinylcopolymeren
(C) zu dem Melaminharz (B) beträgt 60/40 bis 5/95, vorzugsweise
50/50 bis 10/90, ausgedrückt als Gewicht des
Feststoffgehalts.
Die erfindungsgemäße wäßrige Mattüberzugszusammensetzung
kann hergestellt werden, indem man das Vinylcopolymere
(A) mit dem Melaminharz (B) mischt, wonach sich eine Neutralisation
mit Alkalihydroxid und eine Dispergierung in
Wasser zur Bildung der wäßrigen Dispersion (I) anschließt,
oder sie kann hergestellt werden durch Mischen der wäßrigen
Dispersionen (II) und (III).
Das Mischungsverhältnis des Vinylcopolymeren (A) zu dem
Melaminharz (B) beträgt 95-30/5-70, vorzugsweise 90-40/
10-60, als (A)/(B), ausgedrückt als das Gewicht des Feststoffgehalts.
Wird das Melaminharz (B) mit dem Vinylcopolymeren
(C) für die Anwendung gemischt, wird das obige
Mischungsverhältnis berechnet, indem man die Menge des
Vinylcopolymeren (C) zu derjenigen des Vinylcopolymeren
(A) addiert.
Erforderlichenfalls können Pigmente, Farbstoffe und Additive
zu der wäßrigen Mattüberzugszusammensetzung der
vorliegenden Erfindung zugegeben werden.
Die erfindungsgemäße wäßrige Mattüberzugszusammensetzung
kann zur Beschichtung verschiedenartiger Metallmaterialien
eingesetzt werden, wie Aluminium, Aluminiumlegierungen,
anodisiertes Aluminium, Stahl; eine Stahlplatte, die
mit Zink, Zinn, Chrom, Aluminium oder dergl. beschichtet
ist; eine Stahlplatte, die einer chemischen Behandlung
mit Chromsäure oder Phosphorsäure oder einer kathodischen,
elektrochemischen Behandlung unterzogen worden
ist; und dergl. Weiterhin kann die wäßrige Mattüberzugszusammensetzung
direkt auf das Metallmaterial aufgebracht
werden oder als Deckschicht bzw. oberste Schicht auf einen
Film, der gebildet wurde durch Beschichten einer bekannten
Unterschicht und Zwischenschicht.
Die erfindungsgemäße wäßrige Mattüberzugszusammensetzung
kann auf die Oberfläche des vorstehenden Metallmaterials
mit Hilfe von beispielsweise Sprühüberziehen, elektrostatischem
Sprühüberziehen, Aufbürsten, Tauchüberziehen,
Walzenüberziehen, Überziehen durch elektrochemische bzw.
Elektroabscheidung bzw. Galvanisation und dergl. aufgebracht
werden. Die Beschichtungsfilmdicke beträgt normalerweise
etwa 5 bis 100 µm, vorzugsweise etwa 10 bis
80 µm. Nach dem Beschichten führt die Härtung bei etwa
100 bis 200°C während etwa 10 bis 60 Minuten zu einem
matten Film.
Wird die Beschichtung mit Hilfe einer Elektroabscheidung
als Beschichtungsmethode angewandt, wird sie gewöhnlich
unter Bedingungen einer Beschichtungsbad-Temperatur von
15 bis 35°C, einer Beschichtungsspannung von 80 bis
350 V und einer Behandlungszeit von 1 bis 5 Minuten durchgeführt.
Nach Beendigung der Beschichtung durch Elektroabscheidung
führt, ohne die Notwendigkeit einer Stufe eines
Waschens mit Wasser, die Wärmehärtung zu dem angestrebten,
matten Film.
Nachstehend werden die Effekte der vorliegenden Erfindung
erläutert.
Aus den folgenden Gründen wird angenommen, daß die erfindungsgemäße
wäßrige Mattüberzugszusammensetzung in der
Lage ist, einen matten Film auch mit sämtlichen bekannten
Methoden, die von derjenigen einer Beschichtung durch
Elektroabscheidung verschieden sind, zu bilden, und es
ermöglicht, die Finishing-Stufe eines Waschens mit Wasser
zu unterlassen, wenn sie einer Beschichtung durch
Elektroabscheidung unterzogen wird.
Für die Bildung eines matten Films ist im wesentlichen
eine unregelmäßige Reflexion an der Oberfläche aufgrund
der Bildung von Unebenheiten bzw. Rauhigkeiten auf der
Filmoberfläche erforderlich, ungeachtet dessen, welche
Beschichtungsmethode, entweder die Beschichtungsmethode
durch Elektroabscheidung oder andere Beschichtungsmethoden,
angewandt wird, und weiterhin trägt im Falle eines
klaren Films eine unregelmäßige Reflexion innerhalb der
Filmschicht auch, ergänzend hierzu, zur Verminderung ihres
Glanzes bei.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen wäßrigen Mattüberzugs
zusammensetzung führt zur Bildung eines matten Films
insoweit, als die unvollständige Kompatibilität des Melaminharzes
mit dem Vinylcopolymeren zur Bildung einer
Lokalisierung des Melaminharzes innerhalb der Filmschicht
führt, was in der Ausbildung einer unregelmäßigen
Reflexion innerhalb der Filmschicht resultiert, und insoweit,
als die Bildung von feinen Unebenheiten aufgrund
der Separation und Lokalisierung des Vinylcopolymeren
und des Melaminharzes in der Oberfläche des Films durch
die Schmelzflußinhibierung, die durch Bildung von Gelteilchen
aufgrund der Alkoxysilangruppe bei der Wärmehärtung
verursacht wird, fixiert wird.
Damit die Finishing-Stufe eines Waschens mit Wasser bei
der Bildung eines matten Überzugs durch Elektroabscheidung
unterbleiben kann, ist es erforderlich, daß der
Glanz eines aus dem Elektroabscheidungsbad herausgenommenen,
nicht abgeschiedenen Films ähnlich demjenigen
eines Films ist, der durch Elektroabscheidungs-Beschichtung
aufgebracht worden ist. Im Zusammenhang hiermit
kann, da die erfindungsgemäße wäßrige Mattüberzugszusammensetzung
in der Lage ist, einen matten Film ohne die
Notwendigkeit der Elektroabscheidungs-Methode zu bilden,
selbst wenn ein nicht abgeschiedener Film verbleiben
sollte, ohne daß er einer Finishing-Stufe eines Waschens
mit Wasser bei dem Beschichten durch Elektroabscheidung
unterzogen wird, ein matter Film, der frei ist von
unregelmäßigem Glanz, gebildet werden.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele und Vergleichsbeispiele, in denen sich "Teile"
und "%" sämtlich auf das Gewicht beziehen, näher
erläutert.
Man beschickt einen Reaktor mit 55 Teilen Isopropylalkohol,
hält bei 80°C und tropft dann im Verlauf von 3 h
hierzu eine Mischung von 15 Teilen Styrol, 31 Teilen
Methylmethacrylat, 19 Teilen n-Butylacrylat, 10 Teilen
Ethylacrylat, 15 Teilen Hydroxyethylacrylat, 7 Teilen
Acrylsäure, 3 Teilen γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan
und 1 Teil Azo-bis-dimethylvaleronitril
zu. Nach Beendigung des Zutropfens wird die Temperatur
1 h, wie vorstehend, gehalten und man tropft
dann eine Mischung von 1 Teil Azo-bis-dimethylvaleronitril
und 13 Teilen Ethylenglykolmonobutylether (Butylcellosolve) zu, wonach 4 h bei
80°C umgesetzt wird.
Nach Beendigung der Reaktion wird der Feststoffgehalt
auf 53% durch Verwendung von Ethylenglykolmonobutylether eingestellt,
um einen Vinylcopolymerisatfirnis bzw. -lack mit einem
Polymerisationsgrad von 100%, einem zahlenmittleren
Molekulargewicht von etwa 30 000, einer Säurezahl von 53
und einer Hydroxylzahl von 72 zu erhalten.
Man beschickt einen Reaktor mit 390 Teilen (1 Mol) Hexamethylolmelamin-hexamethylether
mit einem Gehalt von
etwa 60% an einkerniger Verbindung, 296 Teilen (4 Mol)
n-Butanol und 0,37 Teilen Phosphorsäure, wonach man erhitzt
und 4 h bei 80°C umsetzt. Nach Beendigung der Reaktion
versetzt man mit 3,8 Teilen gebranntem Kalk bzw.
Calciumoxid zur Neutralisation und filtert. Das Filtrat
wird unter Vakuum bei einer Badtemperatur von 70°C oder
niedriger eingedickt. Das so erhaltene Konzentrat stellt
eine transparente, viskose Flüssigkeit dar und besitzt
eine solche Struktur, daß je Melaminkern 4,3 Methylgruppen
und 1,5 Butylgruppen als Ergebnis der gaschromatographischen
Analyse vorliegen. Aufgrund der Analyse
durch Gelpermeationschromatographie liegt ein Gehalt an
einkerniger bzw. mononuklearer Verbindung von 57% vor.
Man beschickt einen Reaktor mit 390 Teilen (1 Mol)
Hexamethylolmelamin-hexamethylether mit einem Gehalt von
etwa 70% an einkerniger Verbindung, 222 Teilen (3 Mol)
n-Butanol und 2 Teilen 75%iger Schwefelsäure, wonach man
erhitzt und 4,5 h bei 60°C umsetzt, während das als Nebenprodukt
gebildete Methanol in geeigneter Weise aus
dem System unter Vakuum entfernt wird. Nach Beendigung
der Reaktion wird wäßrige, kaustische Sodalösung zur
Neutralisation zugegeben und filtriert. Das Filtrat
wird unter Vakuum bei einer Badtemperatur von 70°C oder
niedriger eingedickt. Das so erhaltene Konzentrat stellt
eine transparente, viskose Flüssigkeit dar und besitzt
eine derartige Struktur, daß als Ergebnis der gaschromatographischen
Analyse je Melaminkern 3,6 Methylgruppen
und 2,2 Butylgruppen vorliegen. Infolge der Analyse
durch Gelpermeationschromatographie liegt ein Gehalt an
einkerniger Verbindung von 57% vor.
Man beschickt einen Reaktor mit 390 Teilen (1 Mol) Hexamethylolmelamin-
hexamethylether mit einem Gehalt von
etwa 60% an einkerniger Verbindung, 592 Teilen (8 Mol)
n-Butanol und 2 Teilen 75%iger Schwefelsäure, wonach man
erhitzt und 3 h bei 55°C unter Vakuum umsetzt. Nach Beendigung
der Reaktion werden die Herstellungsverfahren
des Melaminharzes (B)-2 wiederholt, um zu einer Herzlösung
zu gelangen, bei der je Melaminkern 2,8 Methylgruppen
und 3,0 Butylgruppen vorliegen und die 57% einkernige
Verbindung aufweist.
Man beschickt einen Reaktor mit 55 Teilen Isopropylalkohol,
hält bei 80°C und setzt tropfenweise im Verlauf
von 3 h eine Mischung von 15 Teilen Styrol, 40 Teilen
Methylmethacrylat, 25 Teilen n-Butylacrylat, 13 Teilen
Hydroxyethylacrylat, 7 Teilen Acrylsäure und 1,0 Teilen
Azo-bis-dimethylvaleronitril zu. Nach beendetem Zutropfen
wird die Temperatur 1 h wie vorstehend gehalten, und
man tropft eine Mischung von 1 Teil Azo-bis-dimethylvaleronitril
und 13 Teilen Ethylenglykolmonobutylether (Butylcellosolve) zu, wonach
4 h bei 80°C umgesetzt wird.
Nach Beendigung der Reaktion wird der Feststoffgehalt
auf 53% unter Verwendung von Ethylenglykolmonobutylether eingestellt,
um einen Acrylcopolymerisatfirnis bzw. -lack mit einem
Polymerisationsgrad von 100%, einem zahlenmittleren Molekulargewicht
von 30 000, einer Säurezahl von 53 und
einer Hydroxylzahl von 62 zu erhalten.
Man stellt eine gleichförmige Mischung von 132 Teilen
Vinylcopolymerem (A), erhalten in Herstellungsbeispiel 1,
Triethylamin in einer Menge von 0,8 Äquiv., bezogen auf
die Carboxylgruppe in dem Copoylmeren, und 30 Teilen
Melaminharz (B)-1 her. Man gibt zu der obigen Mischung
entionisiertes Wasser derart zu, daß der Feststoffgehalt
12% betragen kann, um zu einer wäßrigen Mattüberzugszusammensetzung
für die Verwendung bei der Beschichtung
durch Elektroabscheidung zu gelangen. Die vorstehend erwähnte
prozentuale Lichtdurchlässigkeit beträgt in diesem
Falle 95%.
Die so gebildete Überzugszusammensetzung für die Elektro
abscheidung wird in ein Elektroabscheidungsbad eingebracht
und für die Beschichtung einer anodisierten
Aluminiumlegierungsplatte als Anode verwendet, indem man die
Elektroabscheidungsbeschichtung unter derartigen Bedingungen
durchführt, daß Elektrizität während 3 min bei
einer Badtemperatur von 22°C unter einer solchen Spannung
angewandt wird, daß man eine beschichtete Platte mit
einer Dicke des gehärteten Films von 10 µm erhalten kann.
Nach Beendigung der Beschichtung durch Elektroabscheidung
wird die beschichtete Platte direkt ohne Waschen mit
Wasser 30 min bei 180°C wärmegehärtet.
Die Testergebnisse für die Qualität des so erhaltenen Films
sind in der folgenden Tabelle 1 zusammen mit denjenigen
der anderen Beispiele und Vergleichsbeispiele aufgeführt.
Man wiederholt die Arbeitsweisen des Beispiels 1, wobei
man jedoch das Melaminharz (B)-3 verwendet, um zu einem
Überzugsfilm zu gelangen. Die vorstehend erwähnte
prozentuale Lichtdurchlässigkeit beträgt in diesem Falle
75%.
Man wiederholt die Arbeitsweisen des Beispiels 1, wobei
man jedoch anstelle des Melaminharzes (B)-1
Hexakismethoxymethylolmelaminharz
in der gleichen Menge wie
das letztgenannte verwendet, um zu einem Überzugsfilm
zu gelangen. Die prozentuale Lichtdurchlässigkeit beträgt
in diesem Fall 100%.
Zu 170 Teilen des in Herstellungsbeispiel 1 erhaltenen
Vinylcopolymeren gibt man Triethylamin in einer Menge
von 0,5 Äquiv., bezogen auf die Carboxylgruppe in dem
Copolymeren (A), um eine gleichförmige Mischung zu erhalten,
woran sich die Zugabe von entionisiertem Wasser
anschließt, um zu einer wäßrigen Dispersion (S-1) mit
einem Feststoffgehalt von 25% zu gelangen.
Hiervon getrennt bildet man eine gleichförmige Mischung
von 66 Teilen des in Herstellungsbeispiel 3 erhaltenen
Vinylcopolymeren (C), Triethylamin in einer Menge von
1,0 Äquiv., bezogen auf die Carboxylgruppe in dem Vinylcopolymeren
(C), und 65 Teilen des in Herstellungsbeispiel 2
erhaltenen Melaminharzes (B)-2, wonach man entionisiertes
Wasser zugibt, um zu einer wäßrigen Dispersion
(S-2) mit einem Feststoffgehalt von 30% zu gelangen.
Die prozentuale Lichtdurchlässigkeit in der wäßrigen
Dispersion (S-2) beträgt 90%.
Als nächstes werden 240 Teile der wäßrigen Dispersion
(S-1) und 130 Teile der wäßrigen Dispersion (S-2) gemischt,
um eine wäßrige Mattüberzugszusammensetzung mit
einem Feststoffgehalt von 27% herzustellen. Die so erhaltene,
wäßrige Mattüberzugszusammensetzung wird für die
Sprühbeschichtung einer Stahlplatte verwendet, derart,
daß man eine Dicke des trockenen Films von 20 bis 30 µm
erhalten kann, wonach man eine Wärmehärtung bei 180°C
während 20 min vornimmt.
Man wiederholt die Arbeitsweisen des Beispiels 3, wobei
jedoch das in Beispiel 3 zur Herstellung der wäßrigen
Suspension (S-2) verwendete Melaminharz (B)-2 durch das
in Herstellungsbeispiel 2 erhaltene Melaminharz (B)-3
in der gleichen Menge wie diejenige des letztgenannten
ersetzt wird, um zu einer wäßrigen Mattüberzugszusammensetzung
zu gelangen, die in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1 zur Beschichtung eingesetzt wird, wonach eine
Wärmehärtung erfolgt. Die prozentuale Lichtdurchlässigkeit
für die Kombination des Melaminharzes (B)-3 mit dem
Vinylcopolymeren (C) beträgt 75%.
Zu der in Beispiel 3 erhaltenen, wäßrigen Mattüberzugszusammensetzung
gibt man weiterhin entionisiertes Wasser,
um eine Zusammensetzung für die Beschichtung durch
Elektroabscheidung mit einem Feststoffgehalt von 12% zu bilden,
wonach man sie einer Elektroabscheidungsbeschichtung
in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 unterzieht, um
zu einem Elektroabscheidungsfilm zu gelangen.
Man wiederholt die Arbeitsweisen von Beispiel 3, wobei
jedoch das in Beispiel 3 für die Herstellung der wäßrigen
Dispersion (S-2) verwendete Melaminharz (B)-2 durch
Hexakismethoxymethylolmelamin,
das in Vergleichsbeispiel
1 verwendet wurde, ersetzt wird, um zu einem gehärteten
Film zu gelangen.
Aussehen des matten Films - Die Bewertung wird
mit dem bloßen Auge wie folgt vorgenommen:
○ - ausgezeichnet hinsichtlich Ebenmaß und glattem Anfühlen
∆ - mäßig hinsichtlich Ebenmaß und glattem Anfühlen.
∆ - mäßig hinsichtlich Ebenmaß und glattem Anfühlen.
Prozentuale Spiegelreflexion - Der Grad des Glanzes
des Films wird entsprechend dem 60°-Spiegelglanz
wiedergegeben, wie er in JIS K5400 definiert ist.
JIS B0601-1982 - 10 Punkte durchschnittliche Rauhigkeit
(RZ) als µm, bestimmt unter Verwendung von
einem Oberflächen-Meßgerät.
Auf der beschichteten
Oberfläche werden 100 1-mm-Quadrate unter Verwendung
eines Quadratschneiders gebildet. Man behaftet die
Quadrate mit einem Cellophanklebeband, wonach man das
Band heftig abzieht, um die Quadrate festzustellen, die
ohne Abschälen verbleiben.
Eine Probe
wird in eine 1%ige wäßrige NaOH-Lösung 72 h bei 20°C
eingetaucht, um eine Blasenbildung, Schleierbildung, ein
Abschälen, etc. des Films zu beobachten.
Claims (3)
1. Wäßrige Mattüberzugszusammensetzung, enthaltend eine wäßrige
Dispersion (I), gebildet durch Dispergieren in Wasser von
(A) einem wasser-dispergierbaren Vinylcopolymeren mit einer Säurezahl
von 15 bis 150 und einer Hydroxyzahl von 30 bis 200 und mit
einer Alkoxysilangruppe an seiner Seitenkette, hergestellt durch
ein Verfahren, bei dem ein Alkoxysilangruppen-haltiges ungesättigtes
Monomeres mit anderen Monomeren copolymerisiert wird, wobei
diese Monomerkomponenten umfassen: (1) ein ungesättigtes Monomeres
mit einer polymerisierbaren, ungesättigten Doppelbindung
und einer Alkoxysilangruppe in einem Molekül, (2) eine α,β-ethylenisch
ungesättigte Carbonsäure, (3) ein eine Hydroxylgruppe
enthaltendes Acrylmonomeres und (4) andere radikalisch polymerisierbare,
ungesättigte Monomere, die Monomerkomponente (4)
umfaßt C₁-C₁₈-Alkylester der Acrylsäure oder der Methacrylsäure,
vinyl-aromatische Monomere, Amidverbindungen der Acrylsäure
oder der Methacrylsäure, Acrylnitril, Methacrylnitril, und
(B) einem Melaminharz, wobei das Melaminharz eine durch einen
Alkohol in einer Menge von durchschnittlich zumindest einem,
vorzugsweise 2 bis 4, je ein Kern des Triazinringes modifizierte
Ethergruppe enthält, das mit dem Vinylcopolymeren (A) keine
vollständige Kompatibilität aufweist.
2. Wäßrige Mattüberzugszusammensetzung, enthaltend eine
wäßrige Dispersion (II) von (A) einem wasser-dispergierbaren
Vinylcopolymeren mit einer Säurezahl von 15 bis 150 und einer
Hydroxylzahl von 30 bis 200 mit einer Alkoxysilangruppe an
seiner Seitenkette, hergestellt durch ein Verfahren, bei dem
ein Alkoxysilangruppen-haltiges ungesättigtes Monomeres mit anderen
Monomeren copolymerisiert wird, wobei dieses Monomerkomponenten
umfassen: (1) ein ungesättigtes Monomeres mit einer polymerisierbaren,
ungesättigten Doppelbindung und einer Alkoxysilangruppe
in einem Molekül, (2) eine α,β-ethylenisch ungesättigte
Carbonsäure, (3) ein eine Hydroxylgruppe enthaltendes
Acrylmonomeres und (4) andere radikalisch polymerisierbare, ungesättigte
Monomere, und wobei die Monomerkomponente (4) umfaßt: C₁-C₁₈-Alkylester
der Acrylsäure oder der Methacrylsäure, vinyl-aromatische
Monomere, Amidverbindungen der Acrylsäure oder der
Methacrylsäure, Acrylnitril, Methacrylnitril; und eine wäßrige
Dispersion (III), gebildet durch Dispergieren in Wasser von (B)
einem Melaminharz, wobei das Melaminharz eine durch einen Alkohol
in einer Menge von durchschnittlich zumindest einem, vorzugsweise
2 bis 4, je ein Kern des Triazinringes modifizierte Ethergruppe
enthält, das keine vollständige Kompatibilität mit dem Vinylcopolymeren
(A) besitzt, und (C) einem wasser-dispergierbaren
Vinylcopolymeren, wobei das verwendete Vinylcopolymere (C) hergestellt
wird durch Copolymerisation einer α,β-ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure (2), des Hydroxylgruppen enthaltenden
Acrylmonomeren (3) und des anderen radikalisch polymerisierbaren,
ungesättigten Monomeren (4) und Entfernung des ungesättigten
Monomeren (1) aus den Monomerkomponenten des Vinylcopolymeren (A),
wobei die α,β-ethylenisch ungesättigte Carbonsäure (2) in einer
derartigen Menge eingesetzt wird, daß die Säurezahl des Vinylcopolymeren
(C) 15 bis 150, vorzugsweise 20 bis 100, beträgt, und das
Hydroxylgruppen enthaltende Acrylmonomere (3) in einer solchen Menge
verwendet wird, daß die Hydroxylzahl 30 bis 200, vorzugsweise
50 bis 150, beträgt und wobei ferner das Vinylcopolymere (C) ein zahlenmittleres
Molekulargewicht von 10 000 bis 100 000, vorzugsweise
15 000 bis 80 000 besitzt, weder eine Alkoxysilangruppe enthält
noch eine vollständige Kompatibilität mit dem Melaminharz (B)
besitzt, und eine Säurezahl von 15 bis 150 und eine Hydroxylzahl
von 30 bis 200 aufweist.
3. Verwendung der wäßrigen Mattüberzugszusammensetzung,
gemäß Anspruch 1 oder 2, zur Herstellung eines matten
Überzugs.
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