DE393292C - Verfahren zum Vulkanisieren von natuerlichem und synthetischem Kautschuk - Google Patents

Verfahren zum Vulkanisieren von natuerlichem und synthetischem Kautschuk

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DE393292C
DE393292C DEA38564D DEA0038564D DE393292C DE 393292 C DE393292 C DE 393292C DE A38564 D DEA38564 D DE A38564D DE A0038564 D DEA0038564 D DE A0038564D DE 393292 C DE393292 C DE 393292C
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vulcanization
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vulcanizing
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H RIMPEL DR
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ASBEST und GUMMIWERKE ALFRED C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
    • C08K3/32Phosphorus-containing compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Vulkanisieren von natürlichem und synthetischem Kautschuk. Seit der Entdeckung der Heißvulkanisation des Kautschuks (H a n c o o k -G o o d y e a r) mittels elementarem Schwefel und der Kaltvulkanisation mittels Chlorschwefel (Park e s) sind zwar verschiedene Vulkanisationsverfahren vorgeschlagen worden, namentlich für die Vulkanisation in der Kälte, ohne daß aber bisher ein Verfahren technische Verwendung gefunden hätte. Die vorgeschlagenen Stoffe sind teilweise ganz unwirksam, wie Jod, Brom, Hypochlorite, Arsensulfid, Antimonsulfid. Die Verwendung von Wasserstoffpersulfid (deutsche Patentschrift 2i9525, B 1 o c h) oder einem Gemische von Schwefelwasserstoff und schwefliger Säure (P e ac h e y) oder der Thioj,odide und Thiobromide des Phosphors, Arsens, ,Antimons (deutsche Patentschrift 183648, französische Patentschrift 35046) bieten gegenüber der Kaltvulkanisation mit Chlorschwefel keine Vorteile. Die zur Beschleunigung der Heißvulkanisation vorgeschlagenen verschiedenen Vulkanisationsbeschleuniger bewirkten zwar eine Beschleunigung der Vulkanisiation,'ließen aber, abgesehen hiervon, die Heißvulkanisation mit Schwefel unverändert. Die Kaltvulkanisation mit den bisher vorgeschlagenen Änderungen hat den Nachteil einer zu schnellen Wirkung, weshalb stärkere Kautschukschichten in dieser Weise nicht vulkanisiert werden können. Die saure Reaktion der Vulkanisationsmiittel oder der aus ihnen gebildeten Säuren beeinträchtigte die Haltbarkeit des Kautschttks und machte eine Entfernung oder Neutralisation der Säure notwendig. Das Wasserstoffpersulfid, welches keine- Säure ist und auch keine Säuren bildet, ist schwer herzustellen und schwer zu handhaben.
  • Das vorliegende Verfahren bietet den Vorteil, daß es sowohl zur Heißvulkanisation wie zur Kaltvulkanisation zu verwenden ist und weder selbst sauer ist noch Säuren entwikkelt. Das Verfahren besteht darin, daß man die Phosphorsulfide oder Phosphoroxyde als Vulkanisationsmittel verwendet. Je nachdem Phosphorsulfid oder Phosphoroxyd, welches verwendet wird, kann man in der Kälte oder in der Wärme vulkanisieren.
  • Um eine Vulkanisation zu erhalten, kann man Tetraphosphorsulfid P4 S3 (s. S t o c k , Berichte der Deutschen chemischen Gesellschaft Bd. q.2, S. 2o62, Bd. 43 S. iSo und i223, Bd. 46, S. 138o) verwenden. Man kann das Tetraphosphortrisulfid zum gelösten oder aufgequollenen Kautschuk geben. Man kann aber auch ein Einwalzen vornehmen.
  • Beispiel i.
  • ioo Teile Plantagen-Crepes oder -Sheets und 4o Teile Zinkoxyd oder Kreide werden auf der Walze vollkommen homogen gemnscht und zuletzt 5 Teile P4 S3 in Pulverform hinzugegeben. Die anfangs glatte Oberfläche der Mischung war alsbald rauh, die Mischung ist anvulkanisiert. Trotzdem kann sie weiter noch geformt und zu Ende vulkanisiert werden, entweder durch Lagern oder durch kurzes Erhitzen z. B. auf 1-i0° und darüber.
  • Tetraphospho.rheptasulfid P4 S; wirkt bereits in der Kälte vulkanisierend; beim Einwalzen in den Kautschuk tritt zwar sofort eine `"ull;anisation ein, doch ist dieselbe meist nicht vollständig. Da der Kautschuk hierbei mir anvulkanisiert und sich noch kneten läßt, so kann er nach der Zugabe des Tetraphospliorlieptastilfids geformt «-erden. Beim Lagern tritt dann eine Vulkanisation ein.
  • Beispiel 2.
  • iooTeile Plantagen-Sheets oder -Crepes und 3o Teile Kreide werden auf der Walze vollkommen homogen gemischt. Nachdem eine Mischungerzeugt ist, oder wenn d'iellischung ziemlich vollständig ist, gibt niain 5 Teile Tetraphosphorheptasulfid hinzu und walzt ein. Man kann eine glatte Platte ziehen, dieselbe ist nach einigen Minuten bereits aasvulkanisiert. Wenn man sie i oder 2 Tage liegen läßt, so tritt gute Vulkanisation ein.
  • 2 an kann auch die Mischung erhitzen, z. B.
  • auf etwa i io°. Die Vulkanisation ist dann schon in 5 bis io Minuten beendet. Man kann auch das Tetraphosphorlieptasulfid in eine Kautschuklösung hineinmischen. Es tritt nach kurzer Zeit eine Vulkanisation ein, was uni so auffallender ist, als das Tetraphosphorheptasulfid in organischen Lösungsmitteln nur schwer löslich ist.
  • Man kann zu dein Kautschuk auch Kautschukersatzstoffe hinzugeben, z. B. kann man bei dein vorstehenden -Mischungsverhältnis noch 2o Teile brauner Fa.ktis oder weißer Faktis hinzufügen.
  • Mit Tetraphosphordekasulfid kann man Mischungen herstellen, die erst nach mehreren Stunden oder Tagen =vulkanisieren. Diese Mischungen können in bekannter Weise bearbeitet werden. In der Wärine, und zwar bereits bei verhältnismäßig niedriger Temperatur, tritt eine schnelle Vulkanisation ein, z. B. beim Erhitzen auf i io° in wenigen Minuten, während die Vulkanisation bei niederer Temperatur etwas länger dauert.
  • Beispiel 3.
  • iooTeile Plantagen- Sheets oder -Crepes und 3o Teile Kreide werden auf der Walze howogen gemischt und zuletzt 4,5 Teile P4 S1" hinzugesetzt. Es läßt sich ohne jede Schwierigkeit eine glatte Platte ziehen. Auch nach einigen Tagen ist die -Mischung nur aasvulkanisiert und läßt sich auf der Walze bearbeiten; io Minuten bei iio° vulkanisiert, erhält man eine tadellose, elastische Platte von genügender Festigkeit und Dehnbarkeit.
  • Beispiel 4.
  • ioo Teile 'Plantagen-Sheets oder -Crepes, 2o Teile Zinkweiß, 2 Teile bIagnesia tista werden auf der Walze homogen gemischt und zuletzt 4 Teile P4 S-" hinzugemischt. Die -Mischung läßt sich ohne weiteres glatt ziehen tii'd weiter bearbeiten. Auch nach 8 Tagen i:;t die Mischung nur anvulkanisiert und läßt sich noch auf der Walze bearbeiten, wird je- doch nicht mehr glatt; nach einigen Wochen ist die Mischung jedoch vollkommen ausvulkanisiert, 5 Minnten auf iio' vulkanisiert. erhält man eine Platte von hoher Festigkeit und Dehnbarkeit. Auch diese Schwefelvierhindung des Phosphors vulkanisiert den Kautschuk auch in gelöstem Zustande, wenn auch langsamer als P4 S_ und P.£ S.,, so daß bis zur Vulkanisation noch genügend Zeit verbleibt, um mit der Katitschuklösung technische Manipulationen vorzunehmen. An Stelle der einzelnen Phosphorsulfide kann nian auch -Mischungen derselben verwenden. -Man kann die Schmelzen aus Phosphor und Schwefel zur Vulkanisation benutzen. Man kann weiter :auch die Phosphorsulfide mit freiem Schwefel zur Vulkanisation verwenden.
  • Das Verfahren ist auch für synthetischen Kautschuk verwendbar.
  • Wenngleich Füllstoffe und Färbemittel zti dem Kautschuk zugegeben «-erden können, sa dürfen Stoffe, welche auf die Phosphorsulfide und Phosphoroxyde zersetzend wirken, nicht zugegeben werden. Bleiglätte wirkt manchmal, insbesondere bei der Wärinevulkanisation, zersetzend ein, allerdings unter gewöhnlichen Bedingungen nicht. Es ist daher bei der Verwendung von Bleiglätte vorteilhaft, durch Vorversuche festzustellen, ob die gewählten Arbeitsbedingungen nicht eine Zersetzung herbeiführen. Ähnlich ist die Sachlage beim Ruß.
  • An Stelle der Phosphorsulfide können auch Phosphoroxyde, z. B. -Pliosphorpentoxvd P10", verwendet werden. Dasselbe wirkt rasch beim Hineinwalzen in Katttschukinischungen und ebenso in Lösungen.
  • Die Wirkung der Phosphorsulfide und Phosphoroxyde kann durch die Zugabe organischer Lösungsmittel verlangsamt werden. Diese Verlangsamung ist besonders wichtig, wenn es sich darum handelt, eine Vulkanisation auf der Walze beim Hineinmischen der Phosphorsulfide zu verhindern. Derartige Lösungsmittel sind beispielsweise Tetrachloräthan, Pentachloräthan und die Naphthalinhydrüre, z. B. Tetrahy dronaphthalin und Dekalnydronaphthalin. Man verwendet natürlich derartige Lösungsmittel, die nicht mit den Phosphorsulfiden Verbindungen eingehen. Beispiel 5.
  • 35 Teile Plantagen-Sheets oder -Crepes werden mit 5o Teilen Zinkoxyd auf der Walze innig gemischt. Nachdem eine Mischung erzeugt oder wenn die -Mischung ziemlich vollständig ist, walzt man io Teile Phosphorpentaoxyd ein. Meistens tritt bereits während des Walzens eine Vulkanisation ein, doch kann dieselbe durch Zusatz von beisPielsWeise 3 Teilen Pentachloräthan auch verlangsamt werden, und zwar so, daß sich eine glatte Platte ziehen läßt.
  • Man hat (britische Patentschrift i 147/46) die Phosphide der Erdallcalien und Metalle als Vulkanisationsmittel vorgeschlagen. Dieselben wirken aber tatsächlich nicht. Jedenfalls ist die Wirkung der Phosphorsulfide wesentlich besser. Man hat auch unter anderen Stoffen Phosphorsulfide - mit Guttapercha verarbeitet (britische Patentschrift 2479154).
  • Guttapercha wird aber, wie Versuche gezeigt haben, durch Einwirkung von Phospliorsulfiden nicht in gleicher Weise verändert wie Kautschuk. Guttapercha behält ihre Plastizität fast unverändert bei und zeigt auch keine Veränderung der sonstigen physikalischen Eigenschaften, welche bei der Vulkanisation des Kautschuks auch unter Verwendung von Phosphorsulfiden und Phosphoroxvd'en eintfitt und die das wesentliche Merkmal der sogenannten Vulkanisation ist. Bei Verwendung größerer Mengen von Phosphorsulfiden, etwa 25 Prozent und darüber, tritt zwar eine gewisse Änderung der physikalischen Eigenschaften der Guttapercha ein, doch auch dann ist diese Veränderung von derjenigen des Kautschuks abweichend.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zum Vulkanisieren von natürlichem und synthetischem Kautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß als Vulkanisationsmittel bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur, gegebenenfalls in 'Gegenwart von -Lösungsmitteln, Kautschukersatzmitteln sowie anderen Vulkanisa.tionsmitteln, Phosphorsulfide oder Phosphoroxyde verwendet werden.
DEA38564D 1922-10-08 1922-10-08 Verfahren zum Vulkanisieren von natuerlichem und synthetischem Kautschuk Expired DE393292C (de)

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DE (1) DE393292C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2486782A (en) * 1948-01-09 1949-11-01 Kenneth V Hardman Vulcanized depolymerized rubber composition and method of making

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2486782A (en) * 1948-01-09 1949-11-01 Kenneth V Hardman Vulcanized depolymerized rubber composition and method of making

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