DE3932598A1 - Trachealkanuele mit fuehrungseinrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Trachealkanüle nach dem Oberbe
griff des Anspruchs. Die Führungseinrichtung derartiger
Trachealkanülen dient dazu, die Einführung der Tracheal
kanüle in die Trachea des Patienten zu erleichtern.
Trachealkanülen werden in großem Umfang dazu benutzt, um
Luft in die Lungen bewußtloser Patienten einzuspeisen, wie
beispielsweise bei Personen, die einen Unfall erlitten haben
oder operiert sind.
Damit derartige Trachealkanülen wunschgemäß funktionieren,
müssen sie sorgfältig in die Trachea eingesetzt werden. Das
genaue Einsetzen ist eine sehr schwierige Aufgabe und es
kann vorkommen, daß beim Einführen der Trachealkanüle in die
operativ vorbereitete Öffnung der Trachea diese verfehlt
wird und die Trachealkanüle in das umgebende Gewebe gelangt.
Ein fehlerhaftes Einsetzen der Trachealkanüle kann schwie
rige Probleme mit sich bringen und gefährliche Konsequenzen
für den Patienten haben. Um die Einführung der Tracheal
kanüle zu erleichtern gibt es deshalb verschiedene Führungs
einrichtungen, welche das Einsetzen der Trachealkanüle in
die Trachea unterstützen sollen.
So sind solche Führungseinrichtungen, die auch Obturatoren
genannt werden, bekannt, welche für Trachealkanülen mit
konstantem Biegeradius verwendet werden können. Als
konstanter Biegeradius ist der gleichbleibende Biegeradius
zwischen dem vorderen und hinteren Ende zu bezeichnen.
Bei der Intubation ist es erforderlich, daß das Führungs
stück nicht nur leicht in die Kanüle einsetzbar ist sondern
auch leicht und sicher daraus entnehmbar ist, nachdem die
Intubation beendet ist.
Die Entnahme von Führungsstücken, welche für Trachealkanülen
mit konstantem Radius verwendet werden, bringt keine wesent
lichen Probleme mit sich, da das Führungsstück leicht ent
lang dem Biegungsradius herausgezogen werden kann.
Es sind jedoch auch flexible Trachealkanülen im Gebrauch,
welche Rohre mit einem nicht-konstanten Biegeradius auf
weisen. Derartige Trachealkanülen haben typischerweise zwei
gerade Endstücke und ein gebogenes Zwischenstück. Der Bogen
kann so sein, daß ein rechter Winkel oder annähernd rechter
Winkel gebildet wird. Die geraden Stücke können vergleichs
weise lang sein. Das Herausziehen des Führungsstücks oder
Obturators aus einem Rohr mit nicht-konstantem Biegeradius
stellt eine schwierigere Aufgabe dar.
Bei einem bekannten Endotrachealtubus dieser Art (US-PS
44 71 776) besitzt der Obturator einen biegbaren Schaft,
welcher erlaubt, daß der Obturator zusammen mit dem Rohr in
die gewünschte gebogene Gestalt verbogen werden kann. Es ist
bei dieser Konstruktion jedoch schwierig, den Obturator aus
der Trachealkanüle zu entfernen, weil hierfür erhebliche
Kräfte zu überwinden sind.
Es gibt auch andere Arten von flexiblen Führungseinrich
tungen, welche ebenfalls biegbar sind. Derartige drahtartige
Führungsstücke werden üblicherweise bei medizinischen
Geräten verwendet, welche eine vergleichsweise große Länge
verglichen mit ihrem Durchmesser aufweisen. Die federartigen
Funktionen derartiger kleinere Führungsdrähte würden bei
einer Anwendung im Zusammenhang mit Trachealkanülen
schwierig.
Für eine einwandfreie Intubation ist es erforderlich, daß
die Trachealkanüle ihre Form beibehält und nicht zusammen
gedrückt oder verbogen wird. Der Luftweg muß sowohl während
der Intubation als auch danach freigehalten werden.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Führungseinrichtung für eine
Trachealkanüle zu schaffen, welche die Nachteile des Standes
der Technik nicht aufweist. Es soll eine in hohem Maße
flexible, leicht einsetzbare und leicht entfernbare
Führungseinrichtung geschaffen werden, welche besonders für
Trachealkanülen geeignet ist, deren Rohr keinen konstanten
Radius aufweist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des
Kennzeichnungsteils von Anspruch 1.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen beschrieben.
Das erfindungsgemäße Führungsstück kann besonders leicht in
die Trachealkanüle eingesetzt und auch leicht daraus zurück
gezogen werden, wenn die Trachealkanüle einen nicht gleich
förmigen Biegeradius aufweist. Das Führungsstück paßt sich
sehr leicht der Form der Trachealkanüle an und stellt deren
Formstabilität sicher. Die Führungseinrichtung hält den
Luftweg ständig und sicher offen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß das
Führungsstück besonders einfach aufgebaut ist. Der einfache
Aufbau führt zu einer großen Funktionssicherheit und hat
darüberhinaus den Vorteil, daß die Fertigung preisgünstig
ist.
Das erfindungsgemäße Führungsstück verbiegt sich leicht an
den scharnierartigen Bereichen entlang der Achse des ge
bogenen Kanülenbereichs. Dies geschieht sowohl beim Einsatz
als auch bei der Entnahme, die erfolgen können, ohne daß die
aufzuwendenen Kräfte Änderungen in der Form der Kanüle be
wirken. Wenn das Führungsstück innerhalb des Rohrs liegt,
füllen seine Abschnitte das Rohrinnere in der Weise aus, daß
die Form der Rohre während der Intubation beibehalten wird,
gleichwohl ein Luftdurchgang ungestört erfolgen kann. Der
Erfindungsgegenstand ist dem Stand der Technik in vieler
Hinsicht überlegen. Er stellt eine preisgünstige, dennoch
besonders funktionssichere Lösung dar, die darüberhinaus den
Vorteil hat, daß sie besonders einfach zu handhaben ist und
den Patienten weniger stark belastet.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit
den Zeichnungen, welche bevorzugte Ausführungsbeispiele
zeigen. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten
bevorzugten Ausführungsform des Führungsstücks,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt entlang Ebene III-III in
Fig. 2,
Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt einer
Trachealkanüle mit nicht-konstantem Radius und
eingeschobenen Führungsstück,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer zweiten
bevorzugten Ausführungsform des Führungsstücks,
Fig. 6 einen Querschnitt entlang Ebene VI-VI in
Fig. 5.
In den Zeichnungsfiguren 1 und 2 ist die erste Ausführungs
form des Führungsstücks 10 in gestrecktem Zustand gezeigt.
Das Führungsstück ist einteilig ausgebildet, besitzt ein
vorderes Ende 11, ein hinteres Ende 12 und einen sich
zwischen vorderem Ende und hinterem Ende erstreckenden
Schaft 13. Der Schaft 13 wird aus einem flachen Streifen
bereich 19 und einer Vielzahl von Abschnitten 14 gebildet,
welche sich im wesentlichen senkrecht zu dem flachen
Streifenbereich 19 erstrecken. Der flache Streifenbereich 19
bildet eine Vielzahl von gelenkigen Bereichen 15, die sich
mit den starren Abschnitten 14 abwechseln. Bei der Aus
führungsform gemäß Fig. 1 bis 4 weisen die Abschnitte 14
Kugelform auf. Das Führungsstück 10 besitzt einen Griff 17
am hinteren Ende 12 und eine Spitze 16 am vorderen Ende 11.
Das Führungsstück, das auch als "Obturator" bezeichnet
werden kann, ist ein einteilig ausgebildetes, aus Kunststoff
bestehendes Teil.
Fig. 4 zeigt eine Trachealkanüle 100, welche ein Rohr 20
besitzt. Das insgesamt nicht mit konstantem Radius gebogene
Rohr 20 besitzt gerade Bereiche 32 und 34 sowie einen ge
bogenen Bereich 36 dazwischen. Das hintere Ende des Rohrs 20
ist mit 24 und das vordere Ende mit 22 bezeichnet. Mit dem
hinteren Ende 24 des geraden Bereichs 32 ist ein Ver
bindungsstück 26 verbunden. In Fig. 4 ist das Führungsstück
10 im eingeschobenen Zustand innerhalb der Trachealkanüle
100 dargestellt.
Aus Fig. 4 ist deutlich ersichtlich, daß der Schaft 13 über
die gelenkigen Bereiche 15 entlang der Achse des gebogenen
Bereichs 36 abgebogen ist. Der Griff 17 steht über das Ende
30 des Verbindungsstücks 26 vor. Ebenso steht die Spitze des
Führungsstücks 10 über das Ende 22 des Rohrs 20 vor. Die
Spitze 16 hat eine geschoßähnliche konische Gestalt, welche
das Führen der Trachealkanüle während der Intubation er
leichtert. Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, korre
spondieren die Außendurchmesser der Abschnitte 14 im wesent
lichen mit dem Innendurchmesser des Rohrs 20. Aus diesem
Grund spannt das Führungsstück das Innere des Rohrs 20, wenn
es in das Rohr 20 eingeführt ist. Hierdurch bleibt während
der Intubation die Form des Rohrs unverändert.
Ein solcher Aufbau des Führungsstücks ist sehr vorteilhaft,
weil er ein Abknicken, ein Zusammendrücken oder eine Ver
windung der Trachealkanüle verhindert und einen ungestörten
Luftdurchgang sicherstellt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 und 6 besteht der
Schaft 13 aus einer Vielzahl von im wesentlichen als flache
Scheiben ausgebildeten Abschnitten 40, welche sich im
wesentlichen senkrecht zu den gelenkigen Bereichen 15 des
flachen Streifenbereichs 19 erstrecken. Der Durchmesser der
runden scheibenförmigen Segmente 40 entspricht ebenfalls im
wesentlichen dem Innendurchmesser des Rohrs 20.
Es sind auch andere Formen der Abschnitte möglich, bei
spielsweise trapezförmige Konfigurationen.
Das Material des Führungsstücks 10 ist vorzugsweise ein
Polymer, beispielsweise ein Polyolefin. Es sind jedoch auch
andere Kunststoffe verwendbar, welche die erforderliche
Biegbarkeit aufweisen.
Wegen des aus mehreren Gelenkbereichen bestehenden Aufbaus
und der Art des Kunststoffmaterials verbiegt sich das
Führungsstück 10 lediglich in radialer Richtung des Rohrs 20
in Achsrichtung des gebogenen Röhrenbereichs 36. Hierdurch
ist das Führungsstück leicht einsetzbar in die Tracheal
kanülen und auch leicht daraus entfernbar. Diese Eigen
schaften des Erfindungsgegenstands sind besonders wichtig
und vorteilhaft beim Herausziehen des Führungsstücks aus der
Röhre, welche einen nicht-konstanten Radius aufweist, weil
die für ein Zurückziehen des Führungsstücks erforderlichen
Kräfte wesentlich vermindert werden.
Durch den Aufbau des Führungsstücks mit den Gelenkbereichen,
welche durch den flachen Streifenbereich gebildet werden und
jeweils benachbarte Abschnitte miteinander verbinden, wird
ein erheblicher Widerstand gegen Druckkräfte erzeugt.
Während bei den bekannten Führungseinrichtungen ein gleich
mäßiger Übergang zwischen der Führungsspitze des Führungs
stücks und dem Außendurchmesser der Trachealkanüle fehlt,
ist dieser beim Anmeldungsgegenstand durch Sie Spitze 16
gewährleistet. Der gelenkige Aufbau des Führungsstücks er
zeugt eine hohe Flexibilität entlang der Achse des gebogenen
Bereichs der Trachealkanüle. Die Vielzahl der Abschnitte des
Führungsstücks füllen das Innere der Rohre weitgehend aus,
halten die Trachealkanüle jedoch durchgängig. Gleichzeitig
erlaubt diese Konstruktion eine leichte Beweglichkeit und
einen leichten Einsatz bzw. ein Entnehmen des Führungs
stücks. Die Spitze des Führungsstücks weist einen geraden
Bereich auf, welcher die sich aus der Verbiegung des Rohres
und des Führungsstücks ergebenden Toleranzen absorbiert,
ohne damit das stromlinienförmige Spitzenprofil zu beein
trächtigen. Der Handgriff 17 erlaubt das Herausziehen des
Führungsstücks aus der Trachealkanüle.
Claims (9)
1. Trachealkanüle mit einem Rohr, das eine nicht-konstante
Biegung aufweist und mit einem zum Einsetzen ausge
bildeten Führungsstück für ein Einführen der Tracheal
kanüle in die Trachea
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsstück (10) als einteiliges, flexibles,
aus Kunststoff bestehendes Führungsstück mit einer Anzahl
von Abschnitten (14; 40) ausgebildet ist, die über
gelenkige Bereiche (15) miteinander verbunden sind, wobei
am vorderen Ende (11) des Führungsstücks (10) eine im
Durchmesser nach vorn hin abnehmende Spitze und am
hinteren Ende (12) ein Griff (17) vorgesehen sind.
2. Trachealkanüle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitze (16) in ihrer Grundform kegelig und
konisch ausgebildet ist.
3. Trachealkanüle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außendurchmesser der Abschnitte (14; 40) mit dem
Innendurchmesser des Rohres (20) der Kanüle korrespon
dieren.
4. Trachealkanüle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gelenkigen Bereiche (15) aus einem Polymerisat
bestehen.
5. Trachealkanüle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das einstückige Führungsstück (10) aus einem
Polymerisat besteht.
6. Trachealkanüle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsstück aus einem flexiblen Bereich mit
einem im wesentlichen flachen Streifenbereich (19)
besteht und dazu im wesentlichen senkrecht sich er
streckenden Abschnitten (14; 40), wobei der Streifenbe
reich (19) eine Vielzahl von gelenkigen Bereichen (15)
bildet, welche sich mit den Abschnitten (14; 40) ab
wechseln, wobei die gelenkigen Bereiche (15) als ein
teiliges Kunststoffstück ausgebildet sind.
7. Trachealkanüle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitze (16) des Führungsstücks (10) eine
geschoßähnliche konische Form aufweist.
8. Trachealkanüle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte (14) des Führungsstücks (10) Kugelform
aufweisen.
9. Trachealkanüle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte (40) die Form von Kreisscheiben auf
weisen.
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