DE3932598C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Trachealkanüle nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Führungseinrichtung derartiger
Trachealkanülen dient dazu, die Einführung der Trachealkanüle
in die Trachea des Patienten zu erleichtern.
Es ist bereits eine Führungseinrichtung der eingangs genannten Art bekannt (DE-OS 23 63 249),
die aus zwei an ihrer Spitze miteinander verbundenen
und gegeneinander verschiebbaren Elementen besteht.
Das äußere Element ist als Rohr mit Schlitz ausgebildet,
das innere Element ebenfalls im wesentlichen rund. Die
beiden Elemente sind an ihrer Spitze miteinander verbunden.
Das innere stabförmige Element besitzt über seine
Länge gleichmäßig verteilte Schwächungsbereiche. Dies hat
zur Folge, daß bei einem Verschieben des inneren Elements
gegenüber dem äußeren rohrförmigen Element sich - je nach
Ausrichtung der geschwächten Bereiche - das äußere Element
in einer Ebene krümmt. Die bekannte Führungseinrichtung
ist vergleichsweise aufwendig und hat den weiteren Nachteil,
daß sie das Volumen einer Trachealkanüle im wesentlichen
ausfüllt. Darüber hinaus liegt die bekannte Führungseinrichtung
praktisch über die gesamte Länge an der
Innenwand der Trachealkanüle an mit der Folge, daß ein
Entfernen der Führungseinrichtung nach dem Einbringen der
Trachealkanüle vergleichsweise hohe Kräfte erfordert.
Bei einer Ersatzluftröhre (DE-OS 21 55 088) ist es ferner
bekannt, die Kanüle als Rohr mit gleichmäßigem Biegeradius
auszubilden. Die dafür verwendete Führungseinrichtung ist
starr und besitzt einen konstanten Biegeradius. Die Entnahme
des Führungsstücks bringt keine wesentlichen Probleme
mit sich, da das Führungsstück leicht entlang dem Biegeradius
herausgezogen werden kann.
Es ist ferner ein Endotrachealtubus bekannt (US-PS 44 71 776),
dessen Opturator oder Führungseinrichtung einen
biegbaren Schaft aufweist, welcher erlaubt, daß die Führungseinrichtung
zusammen mit dem Rohr in die gewünschte
gebogene Gestalt verbogen werden kann. Nachteilig bei
dieser Konstruktion ist es jedoch, den Opturator aus der
Trachealkanüle zu entfernen, weil hierfür erhebliche
Kräfte zu überwinden sind.
Für eine einwandfreie Intubation ist es erforderlich, daß
die Trachealkanüle ihre Form beibehält und nicht zusammengedrückt
oder verbogen wird. Der Luftweg muß sowohl während
der Intubation als auch danach freigehalten werden.
Ausgehend von dem eingangs erwähnten Stand der Technik
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Trachealkanüle
der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß das Führungsstück einfach ist, ein hohes Volumen innerhalb
des Rohrs frei läßt und ein leichtes Entnehmen des
Führungstücks aus dem eingesetzten Rohr ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Kennzeichnungsteils von Anspruch 1.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Das bei der Erfindung angewendete Führungsstück kann besonders leicht in
die Trachealkanüle eingesetzt und auch leicht daraus zurück
gezogen werden, wenn die Trachealkanüle einen nicht gleich
förmigen Biegeradius aufweist. Das Führungsstück paßt sich
sehr leicht der Form der Trachealkanüle an und stellt deren
Formstabilität sicher. Die Führungseinrichtung hält den
Luftweg ständig und sicher offen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß das
Führungsstück besonders einfach aufgebaut ist. Der einfache
Aufbau führt zu einer großen Funktionssicherheit und hat
darüberhinaus den Vorteil, daß die Fertigung preisgünstig
ist.
Das vorgenannte Führungsstück verbiegt sich leicht an
den scharnierartigen Bereichen entlang der Achse des ge
bogenen Kanülenbereichs. Dies geschieht sowohl beim Einsatz
als auch bei der Entnahme, die erfolgen können, ohne daß die
aufzuwendenen Kräfte Änderungen in der Form der Kanüle be
wirken. Wenn das Führungsstück innerhalb des Rohrs liegt,
füllen seine Abschnitte das Rohrinnere in der Weise aus, daß
die Form der Rohre während der Intubation beibehalten wird,
gleichwohl ein Luftdurchgang ungestört erfolgen kann. Der
Erfindungsgegenstand ist dem Stand der Technik in vieler
Hinsicht überlegen. Er stellt eine preisgünstige, dennoch
besonders funktionssichere Lösung dar, die darüberhinaus den
Vorteil hat, daß sie besonders einfach zu handhaben ist und
den Patienten weniger stark belastet.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit
den Zeichnungen, welche bevorzugte Ausführungsbeispiele
zeigen. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten
bevorzugten Ausführungsform des Führungsstücks,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt entlang Ebene III-III in
Fig. 2,
Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt einer
Trachealkanüle mit nicht-konstantem Radius und
eingeschobenen Führungsstück,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer zweiten
bevorzugten Ausführungsform des Führungsstücks,
Fig. 6 einen Querschnitt entlang Ebene VI-VI in
Fig. 5.
In den Zeichnungsfiguren 1 und 2 ist die erste Ausführungs
form des Führungsstücks 10 in gestrecktem Zustand gezeigt.
Das Führungsstück ist einteilig ausgebildet, besitzt ein
vorderes Ende 11, ein hinteres Ende 12 und einen sich
zwischen vorderem Ende und hinterem Ende erstreckenden
Schaft 13. Der Schaft 13 wird aus einem flachen Streifen
bereich 19 und einer Vielzahl von Abschnitten 14 gebildet,
welche sich im wesentlichen senkrecht zu dem flachen
Streifenbereich 19 erstrecken. Der flache Streifenbereich 19
bildet eine Vielzahl von gelenkigen Bereichen 15, die sich
mit den starren Abschnitten 14 abwechseln. Bei der Aus
führungsform gemäß Fig. 1 bis 4 weisen die Abschnitte 14
Kugelform auf. Das Führungsstück 10 besitzt einen Griff 17
am hinteren Ende 12 und eine Spitze 16 am vorderen Ende 11.
Das Führungsstück, das auch als "Obturator" bezeichnet
werden kann, ist ein einteilig ausgebildetes, aus Kunststoff
bestehendes Teil.
Fig. 4 zeigt eine Trachealkanüle 100, welche ein Rohr 20
besitzt. Das insgesamt nicht mit konstantem Radius gebogene
Rohr 20 besitzt gerade Bereiche 32 und 34 sowie einen ge
bogenen Bereich 36 dazwischen. Das hintere Ende des Rohrs 20
ist mit 24 und das vordere Ende mit 22 bezeichnet. Mit dem
hinteren Ende 24 des geraden Bereichs 32 ist ein Ver
bindungsstück 26 verbunden. In Fig. 4 ist das Führungsstück
10 im eingeschobenen Zustand innerhalb der Trachealkanüle
100 dargestellt.
Aus Fig. 4 ist deutlich ersichtlich, daß der Schaft 13 über
die gelenkigen Bereiche 15 entlang der Achse des gebogenen
Bereichs 36 abgebogen ist. Der Griff 17 steht über das Ende
30 des Verbindungsstücks 26 vor. Ebenso steht die Spitze des
Führungsstücks 10 über das Ende 22 des Rohrs 20 vor. Die
Spitze 16 hat eine geschoßähnliche konische Gestalt, welche
das Führen der Trachealkanüle während der Intubation er
leichtert. Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, korre
spondieren die Außendurchmesser der Abschnitte 14 im wesent
lichen mit dem Innendurchmesser des Rohrs 20. Aus diesem
Grund spannt das Führungsstück das Innere des Rohrs 20, wenn
es in das Rohr 20 eingeführt ist. Hierdurch bleibt während
der Intubation die Form des Rohrs unverändert.
Ein solcher Aufbau des Führungsstücks ist sehr vorteilhaft,
weil er ein Abknicken, ein Zusammendrücken oder eine Ver
windung der Trachealkanüle verhindert und einen ungestörten
Luftdurchgang sicherstellt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 und 6 besteht der
Schaft 13 aus einer Vielzahl von im wesentlichen als flache
Scheiben ausgebildeten Abschnitten 40, welche sich im
wesentlichen senkrecht zu den gelenkigen Bereichen 15 des
flachen Streifenbereichs 19 erstrecken. Der Durchmesser der
runden scheibenförmigen Segmente 40 entspricht ebenfalls im
wesentlichen dem Innendurchmesser des Rohrs 20.
Es sind auch andere Formen der Abschnitte möglich, bei
spielsweise trapezförmige Konfigurationen.
Das Material des Führungsstücks 10 ist vorzugsweise ein
Polymer, beispielsweise ein Polyolefin. Es sind jedoch auch
andere Kunststoffe verwendbar, welche die erforderliche
Biegbarkeit aufweisen.
Wegen des aus mehreren Gelenkbereichen bestehenden Aufbaus
und der Art des Kunststoffmaterials verbiegt sich das
Führungsstück 10 lediglich in radialer Richtung des Rohrs 20
in Achsrichtung des gebogenen Röhrenbereichs 36. Hierdurch
ist das Führungsstück leicht einsetzbar in die Tracheal
kanülen und auch leicht daraus entfernbar. Diese Eigen
schaften des Erfindungsgegenstands sind besonders wichtig
und vorteilhaft beim Herausziehen des Führungsstücks aus der
Röhre, welche einen nicht-konstanten Radius aufweist, weil
die für ein Zurückziehen des Führungsstücks erforderlichen
Kräfte wesentlich vermindert werden.
Durch den Aufbau des Führungsstücks mit den Gelenkbereichen,
welche durch den flachen Streifenbereich gebildet werden und
jeweils benachbarte Abschnitte miteinander verbinden, wird
ein erheblicher Widerstand gegen Druckkräfte erzeugt.
Während bei den bekannten Führungseinrichtungen ein gleich
mäßiger Übergang zwischen der Führungsspitze des Führungs
stücks und dem Außendurchmesser der Trachealkanüle fehlt,
ist dieser beim Anmeldungsgegenstand durch die Spitze 16
gewährleistet. Der gelenkige Aufbau des Führungsstücks er
zeugt eine hohe Flexibilität entlang der Achse des gebogenen
Bereichs der Trachealkanüle. Die Vielzahl der Abschnitte des
Führungsstücks füllen das Innere der Rohre weitgehend aus,
halten die Trachealkanüle jedoch durchgängig. Gleichzeitig
erlaubt diese Konstruktion eine leichte Beweglichkeit und
einen leichten Einsatz bzw. ein Entnehmen des Führungs
stücks. Die Spitze des Führungsstücks weist einen geraden
Bereich auf, welcher die sich aus der Verbiegung des Rohres
und des Führungsstücks ergebenden Toleranzen absorbiert,
ohne damit das stromlinienförmige Spitzenprofil zu beein
trächtigen. Der Handgriff 17 erlaubt das Herausziehen des
Führungsstücks aus der Trachealkanüle.
Claims (5)
1. Trachealkanüle mit einem Rohr, das eine nicht-konstante
Biegung aufweist und mit einem zum Einsetzen ausgebildeten
Führungsstück für ein Einführen der Trachealkanüle
in die Trachea, wobei das Führungsstück flexibel
ausgbildet ist und eine Anzahl von gelenkig miteinander
verbundenen Bereichen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsstück (10) einteilig ausgebildet ist
und zwischen vorderem und hinterem Ende einen flachen
Streifenbereich (19) mit zu diesem im wesentlichen
senkrecht sich erstreckenden Abschnitten (14, 40) aufweist,
wobei der Streifenbereich (19) gelenkige Bereiche
(15) bildet, welche sich mit den Abschnitten
(14; 40) abwechseln und daß die Außendurchmesser der
Abschnitte (14, 40) im wesentlichen mit dem Innendurchmesser
des Rohres (20) korrespondieren.
2. Trachealkanüle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das einteilige Führungsstück (10) aus einem Polymerisat
besteht.
3. Trachealkanüle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitze (16) des Führungsstücks (10) eine geschoßähnliche
konische Form aufweist und am hinteren
Ende ein Griff (17) vorgesehen ist.
4. Trachealkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte (14) des Führungsstücks (10) Kugelform
aufweisen.
5. Trachealkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte (40) die Form von Kreisscheiben aufweisen.
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