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Registrierapparat. Die Erfindung betrifft einen Registrierapparat,
der für die Überwachung der Laufzeiten, Geschwindigkeiten und jeweilig eingestellten
hetriebsarten von Fuhrwerken, Eisenbahnfahrzeugen, Maschinen oder sonstigen Vorrichtungen
geeignet ist, bei denen entsprechende Beobachtungen in Frage kommen und clie beim
Betrieb einer Erschütterung ausgesetzt sind. Bei derartigen Registrierapparaten
wird von einem 'Uhrwerk ein Registrierblatt, ein Registrierband, ein Aufzeichnungszylinder
o. dgl. Lewegt und auf diesen
Teil wirken zwei verschiedene Auf7eichnungsvorrichtungen
ein. Die eine davon wird von einem sich bewegenden Teil des zu überwachenden Gegenstandes
angetrieben, die andere wird ausschließlich durch die Erschütterung in Tätigkeit
gesetzt.
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Bekannte Ausführungsformen dieser Art waren meist in der Weise eingerichtet,
daß die beiden Markierungsorgane als Schreibstifte ausgebildet waren und auf die
Rückseite des Registrierblattes einwirkten. Es ergab sich hierbei der Nachteil,
daß die Aufzeichnungen erst nach Entfernung des Registrierblattes ablesbar sind.
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Es sind des weiteren Registrierapparate bekannt, l:ei denen nur ein
NLf-irkierorgan vorhanden ist, das in Form einer Stechvorrichtung von der Rückseite
auf das Registrierblatt einwirkt, so daß die Aufzeichnungen dauernd an der Vorderseite
sichtbar sind.
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Gemäß der Erfindung wird dieses Aufzeichnungsprinzip für Registrierapparate
der erstgenannten Art verwendet. Das Hauptmarkierorgan wird dabei zweckmäßig in
der bekannten Weise als Stecher ausgeführt, und (las auf die Erschütterungen ansprechende
Markierorgan ist derart angeordnet und beschaffen, daß es ebenfalls an der Rückseite
des Registrierblattes senkrecht zu dieser derart darauf einwirkt, daß die Markierungen
auch an der Vorderseite des Blattes sichtbar sind. Hierbei entsteht dadurch eine
Schwierigkeit, (laß bei rasch verlaufenden Erschütterungen das Registrierblatt durch
ein als Stecher ausgebildetes Rüttelmarkierorgan leicht durchschnitten werden kann.
Es ist deshalb die Rüttelmarkiervorrichtung entweder liannner-oder stößerartig ausgebildet,
so daß sie nur an der Vorderseite als Wulst erkennbare Aufzeichnungen ausführt oder,
wenn sie die Form eines Stechers hat, ist der mechanische Aufbau derart getroffen,
daß die Markierungen infolge einer gewissen Trägheit der Markierungsteile nicht
zu (licht nacheinander erfolgen können. Es ist zu (fiesem Zweck der (las Aufzeichnungsorgan
tragende, in bekannter Weise von einem Gewicht und einer Feder beeinflußte, drehbar
gelagerte Hebel derart ausgebildet, daß das Gewicht an einem längeren Hebelarm,
das Aufzeichnungsorgan an einem kürzeren wirkt.
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Eine solche Aufzeichnungsvorrichtung kann derart empfindlich gemacht
werden, daß sie beispielsweise schon durch die Erschütterungen in Tätigkeit gesetzt
wird, die der laufende Motor eitles Automobils (lein `Vag; n mitteilt. Die Erfindung
betrifft auch eire besondere Ausbildung des Aufzeichnungsorgans. Dieses besteht
demgemäß aus einem Stift mit einem abgestumpften Kopf runden, rechteckigen oller
sonstigen Oberschnittes, der durch den Hebel von hinten gegen ein zweckmäßig gewachstes
Registrierblatt oder -band geschlagen wird und dabei deutlich sichtbare Ausbuchtungen
des Papiers hervorbringt.
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An Stelle dieser Aufzeichnungsvorrichtung kann auch eine zweckmäßig
ebenfalls von der Hinterseite des Papiers wirkende Stechvorrichtung verwendet werden.
Es kann dabei der Stechstift derart ausgebildet sein. daß er bei geringer Stechtiefe
nur feine, bei stärkeren Stechbewegungen dagegen kräftige Lochungen ausführt. Es
ist dann erkennbar, ob der Motor l:ei stillstehendem Wagen gelaufen oder der @@'agen
selbst gefahren ist. Ähnlich unterschiedliche Aufzeichnungen lassen sich auch mit
dein Schlagstift erhalten.
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Um einen möglichst unmittelbaren Vergleich zwischen den Aufzeichnungen
der Haupt- und der Erschütterungsregistriervorrichtung zu bekommen, wirken beide
auf nebeneinanderliegende Teile des Registxierblattes ein. Hierbei ist es wesentlich,
die Aufzeichnungen beim Entstehen sichtbar zu machen. Gemäß weiterer Erfindung ist
zu diesem Zweck das Widerlager für das Registrierblatt nur einseitig, und zwar unmittelbar
neben den Wirkungsstellen der leiden Registrierorgane angeordnet, und zwar liegt
es ini Sinne der Bewegung des Registrierblattes vor den Aufzeichnungsstellen, so
daß es nur aufzeichnungsfreie Teile des Registrierblattes bedeckt. .
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen sie einen Registrierapparat für die Überwachung von
Fahrzeugen, beispielsweise von Automobilen. Abb. i zeigt eine Vorderansicht des
gesamten Apparates; Abb.2 ist eine Seitenansicht der Innenteile mit dem Gehäuse
im senkrechten Schnitt; Ahb. 3 stellt eine Unteransicht des die Registriervorrichtungen
enthaltenden Teiles des Apparates dar; Abb. d. ist ein senkrechter Schnitt, der
hinter der vorderen Platine geführt ist, und die Ahb. 3 und 6 veranschaulichen in
vergrößertem Maßstabe verschiedene Ausführungsformen des durch die Erschütterungen
bewegten Aufzeichnungsorganes.
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Die gesamte Vorrichtung ist in einem topfartigen Gehäuse i angeordnet,
(las durch einen Deckel2 mit der Glas- oder Metallplatte 3 abgeschlossen wird. Der
Deckel ist mittels eines Scharniers .I angelenkt und wirrl an der entgegengesetzten
Seite mittels einer plombierbaren Verriegelungsvorrichtung 5 hefestigt. In dem Gehäuse
befinden sich zwei Werke, von denen (las untere für die beiden larkiervorrichtungen
und das Zählwerk, das obere, ini wesentlichen aus einem Uhrwerk bestehende, für
die dauernd gleicliförniige Bewegung
des kreisringförmigen Registrier-Z,
i¢ bestimmt ist. Das untere Werk ist zwischen zwei Platten 6 und 7 angeordnet. Es
hat eine außerordentlich einfache Bauart, die es ermöglicht, die Leiden Aufzeichnungsvorrichtungen
in der für die Erleichterung der Kontrolle erforderlichen Weise dicht beieinander
anzuordnen.
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Wie Abb. i zeigt, erscheinen die von hinten das Registrierblatt i:I
heeinflussenden Aufzeichnungen des als Hauptaufzeichnungsorgan dienenden Stechers
i i (Abb. .4) in bekannter Weise in Form zickzackförinig verlaufender Bögen, während
die Aufzeichnungen des durch die der Vorrichtung mitgeteilten Erschütterungen in
Bewegung versetzten Organs 13 auf einem äußeren Randstreifen 15 des Registrierblattes
erfolgen und sich dort zu einer Kreisbogenlinie zusammensetzen, solange der Registrierapparat
einer Erschütterung ausgesetzt ist.
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Das Registrierblatt 14 wird gegen die von hinten nach vorn erfolgenden
Bewegungen der Aufzeichnungsorgane i i und 13 durch einen Bügel 16 gehalten, der
sich einseitig über den von Aufzeichnungen freien Teil des Registrierblattes bis
zu den Aufzeichnungsstellen erstreckt, diese selbst aber freiläßt, so daß die Zeichen
vom Augenblick ihrer Entstehung an bereits deutlich sichtbar sind. Der Bügel 16
ist mittels eines Trägers 17 (Abb. 3) an der oberen Platine 6 gelagert, und zwar
derart drehbar; daß er unter dem Einfluß einer Feder 18 selbsttätig nach oben gedrückt
wird, sobald der Gehäusedeckel geöffnet ist. Erst bei dessen Abwärtsbewegung wird
die Feder 18 heruntergedrückt und damit auch der Bügel 16 dem Registrierblatt entsprechend
genähert.
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In die obere Platine 6 ist ein Kilometerzählwerk i9 eingesetzt, dessen
Zahlen innerhalb eines entsprechend großen Kreisausschnittes des Registrierblattes
1.4 erscheinen.
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In das Gehäuse i ist eine drehbare Achse 2o von der Unterseite eingeführt,
die finit einer beweglichen Antriebswelle verbunden wird und durch diese von einem
Rad des Fahrzeuges Bewegung erhält. Die Welle 2o treibt mittels verschiedener Teile
eine unter dem Einfluß einer Feder 26 stehende Schaltklinke 27 an. Diese greift
in die Zähne eines Schaltrades 9 ein, das andererseits unter dem Einfluß einer Sperrklinke
28 steht. Das Schaltrad 9 ist leicht lösbar auf einer Achse 3o befestigt, die eine
Schnecke 32 und, ein Kaminrad 33 mit achsial gerichteten, nur einseitig abgeschrägten
Zähnen trägt. Mit der Schnecke steht ein Zahnrad 34 in Eingriff, (-las auf einer
drehbar unterhalb der oberen Platine 6 gelagerten Welle 35 befestigt ist. Diese
Welle trägt andererseits ein zweites Zahnrad 36, das in nicht dargestellter Weise
von hinten in das erste Triebrad des Zählwerkes i9 eingreift. Die Welle 35 treibt
mittels eines abgeschrägten Zylinders 37 und einer Rolle 38 einen Winkelhebel 4o
an, der den Stecher i i trägt. Dieser greift durch einen Schlitz der Platine 6 hindurch
und führt infolge des Kurventriebes 37, 38 die vorher erwähnte bogenförmig hin und
her gehende Bewegung aus.
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Mit dem auf der Achse 3o befestigten Kammrad 33 wirkt ein Nocken 41
zusammen, der an einer Platte 42- befestigt ist (Abb. 3 und d.). Diese Platte ist
um einen Zapfen 45 drehbar gelagert und steht unter dem Einfluß einer Blattfeder
.a.6, die die Platte in der dargestellten Mittellage zu halten sucht. Bei der in
der Pfeilrichtung erfolgenden Drehung des Schneckenrades 32 werden der Nocken 41
und damit die Platte 4.2 abwärts gedrückt und dahei die Feder 46 gespannt. Sobald
der Nocken über einen der Kämme des Rades jedoch hinweggekippt ist, fällt er in
die nächste Zahnlücke ein, und die Platte :42 wird mit kräftigem Schlag gegen das
freie Ende des Stechliehels 4.o antreffen und den Stecher 1i durch dasRegistrierblatt
hindurchschlagen.
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Das durch die Erschütterungen der ganzen Registriervorrichtung in
Tätigkeit gesetzte Aufzeichnungsorgan 13 ist am Ende des kürzeren Hebelarmes eines
Winkelhebels .47 angeordnet, der uni eine wagerechte Achse 4.8 drehbar und am anderen
Ende mit einem Gewicht 4.9 versehen ist (Abb. 2 bis 4). Das Aufzeichnungsorgan ist
in Abb.5 besonders dargestellt. Es besteht aus einem kleinen rechteckigen Hammer
13", dessen eine Längsseite unmittelbar neben der Kante des Widerlagers 16, und
zwar parallel clazu zur Wirkung kommt. Eine Feder 5o zieht den Hammer 13 für gewöhnlich
entgegen der Wirkung des Gewichtes .49 zurück. Sobald die Vorrichtung jedoch Erschütterungen
ausgesetzt ist, pendelt der Hebel 47 um seinen Drehpunkt 48, und der Hammer 13
führt die auf dem äußeren Rand 15 des -Registrierstreifens durch starke Punkte angedeuteten,
in Wirklichkeit zu einem Ringwulst zusammenlaufenden Aufzeichnungen aus, die infolge
der verschiedenen Länge der Hebelarme selbst bei schwachen Erschütterungen mit genügender
Kraft erfolgen. Namentlich bei Verwendung von gewachstem Papier für das Registrierl,latt
machen die von hinten erfolgenden Hammerschläge wirkungsvolle Aufzeichnungen, die
sich auch zu einem fortlaufenden Bande zusammensetzen können. Vorteilhaft für die
Aufzeichnung ist, daß der Hammer 1 ei seinem Auftreffen auf das Papier eine kurze
Bogenbewegung ausführt.
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Bei der Ausbildung des Erschütterungsaufzeichnungsorgans
nach
Abb. 6 als Stecher l:esitzt dieser eine feine Spitze, die sich rückwärtig in einen
kräftigen Konus 13' fortsetzt. Bei schwachen Erschütterungen, wie sie in einem Automobil
allein schon durch den Gang des Motors hervorgebracht werden, kommt nur die feine
Spitze des Stechers zur Wirkung, und es ergeben sich entsprechend feine Aufzeichnungen.
Während des Laufes des Wagens werden stärkere Löcher gestochen.
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Die Erschütterungsaufzeichnungen sind völlig unabhängig von denAufzeichnungen
der Hauptaufzeichmingsvorrichtung und lassen in dein in Ahb. i dargestellten Ausführungsbeispiel
erkennen, daß der Wagen, der von ioUhr morgens bis i2.3oUltr ununterbrochen, dann
mit verschiedenen Pausen bis 6.30 Uhr nachmittags gefahren worden ist, noch
am Ahend von 8.i5 bis 9.30 Uhr und von 1i.45 bis 2 Uhr morgens in Gang gewesen
ist, ohne claß die Hauptmarkiervorrichtung Aufzeichnungen vorgenommen hat, woraus
geschlossen werden kann, (Maß deren Antrieb in irgendwelcher Weise während dieser
Zeit außer Tätigkeit gesetzt gewesen ist. Auch beweist die feine 3 arkierung auf
dem äußeren Rand, von 9.30 bis 1o.25 Uhr, die mittels einer Stechvorrichtung
nach Abb.6 aufgenommen sein könnte, daß bei stillstehendem Wagen der Motor während
(fieser Zeit weiter gelaufen ist.