DE3931597C2 - - Google Patents
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Classifications
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-
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- Moulds For Moulding Plastics Or The Like (AREA)
- Extrusion Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen verschiedenartig
gestalteter Formen mit thermoplastischem Kunststoff,
insbesondere mit stark verunreinigtem Recycling-
Kunststoff, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 5.
In der DE-OS 21 50 839 ist ein Verfahren offenbart, das zum
Füllen verschiedenartig gestalteter Formen mit thermoplastischem
Kunststoff geeignet ist, mit einem Extruder zur
Plastifizierung des Kunststoffmaterials, einer Extruderdüse
und mehreren Formen, bei dem die Form von einem unmittelbar
an die Extruderdüse anschließenden heizbaren Verteiler gefüllt
wird, welcher Verteiler mit mindestens zwei Ausmündungen
ausgestattet ist und bei dem die Ausmündungen durch
Schieber geschlossen bzw. geöffnet werden. Der Verteiler
bildet keine Einheit mit dem Extruder, und es ist eine separate
Heizung für diesen erforderlich. Abgesehen von diesem vermehrten
Aufwand ist der Verteiler auf einer Konsole
montiert und steht mit der Extruderdüse in mehr oder weniger
festem Berührungskontakt. Beim Verarbeiten von stark
verunreinigtem Recycling-Kunststoffmaterial kann es in der
Zuführung zur Form zu Verstopfungen kommen, wobei der dadurch
entstehende Überdruck den Verteiler von der Extruderdüse
abhebt, so daß das geförderte plastifizierte Kunststoffmaterial
zwischen diesen beiden Teilen austreten kann.
Der Extruder muß abgestellt werden, bis diese Störung behoben
ist.
Die DE-OS 36 19 144 A1 offenbart gleichfalls ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Herstellen von Formteilen aus thermoplastischem
Kunststoff, insbesondere ungereinigten und
unsortierten Kunststoffabfällen. Die Schmelze wird in einem
Walzenextruder aufbereitet, welcher besonders abgedichtet
ist, so daß beim Füllen der Formen ein Fülldruck von 140 bar
erreichbar ist. Die Formen werden taktweise vor die Extruderdüse
gesteuert, unter dem Druck des Extruders gefüllt, wobei
der Füllzustand überwacht wird. Nach dem Erreichen der Sollfüllung
wird die Form seitlich verschoben, derart, daß die
Extruderdüse dichtend abgedeckt und vorübergehend gegen den
Austritt von Schmelze verschlossen wird. Es ist selbstverständlich,
daß durch das Vorbeigleiten der in einer Grundplatte
gehaltenen Form die Abdichtung zwischen Extruderdüse
und der Form nicht einwandfrei durchgeführt werden kann,
zumal der Druck von 140 bar im Extruder durch das Verschließen
der Extruderdüse weiter ansteigt. Es bilden sich
undichte Stellen, die Schmelze austreten lassen. Ein Verschmieren
der Grundplatte ist nicht zu vermeiden, und die
ausgetretene Schmelze ergibt einen beträchtlichen
Abfall.
Die DE-OS 21 21 895 beschreibt das Programmsteuern von
Schiebern, und auch die US-PS 48 24 627 befaßt sich mit dem
in der Spritzgießverarbeitung bekannten Steuern von Schiebern
in Abhängigkeit von der Sollfüllung und vom Solldruck.
Diese Merkmale sollen jedoch nicht für sich allein, sondern
im Zusammenhang mit den übrigen Merkmalen der Erfindung
geschützt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Füllen verschiedenartig
gestalteter Formen mit thermoplastischem Kunststoff,
insbesondere mit stark verunreinigtem Recycling-Kunststoff,
zu schaffen, wobei der Formfüllvorgang exakt gesteuert wird
und die Extruderdüse beim Formwechselvorgang nicht
vorübergehend verschlossen werden muß.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1
und 5 genannten Merkmale gelöst. Der Verteilerkopf ist an der Extruderdüse
angeflanscht und bildet somit mit dem Extruder eine feste
Einheit, so daß auch bei erhöhtem Druck keine Schmelze
zwischen diesen Teilen austreten kann. Außerdem ist eine
separate Heizung für den Verteilerkopf nicht erforderlich,
weil dieser vom Extruder aufgeheizt wird. Der Verteilerkopf
ist außerdem so konzipiert, daß die Zuleitungen zu den einzelnen
Formen sehr kurz gehalten sind. Lediglich bei Formen
zur Herstellung von armierten Profilen, die eventuell aus
räumlichen Gründen ein Zwischenstück erfordern, ist eine
Heizung vorgesehen. Im Verteilerkopf ist ein Überdruckmesser
angeordnet, welcher bei Erreichen eines bestimmten
Überdruckes einen Schieber zum freien Passieren der Schmelze,
durch den Verteilerkopf hindurch, öffnet. In Verbindung mit
den programmgesteuerten Schiebern ist damit die Möglichkeit
für ein problemloses Füllen von mehreren verschiedenartig
gestalteten Formen gegeben. Nach dem Erreichen der Sollfüllung
und des Sollfülldruckes, braucht lediglich eine Umschaltung
der Ausmündungen erfolgen, und die Schmelze fließt
in eine neue Form. Die unter entsprechendem Druck gefüllte
Form verbleibt nun so lange mit der geschlossenen Ausmündung
des Verteilerkopfes verbunden, bis sich an der Einfüllöffnung
der Form durch Abkühlung eine feste Oberflächenhaut
gebildet hat, die ein Austreten der Schmelze beim und nach
dem Auswechseln der gefüllten Form verhindert. Während
dieses Zeitintervalls wird die andere Form gefüllt. Durch
programmgesteuerte Schieber werden die Ausmündungen des Verteilerkopfes
geöffnet bzw. geschlossen, wobei ein in der
Form angeordneter Sensor die Steuerung der Schieber veranlaßt.
Die Steuerung, in welcher Reihenfolge an den Verteilerkopf
angeschlossene Formen gefüllt werden sollen, kann
vorprogrammiert werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Einrichtung,
welche die Formen taktweise in den Bereich der betreffenden
Ausmündung des Verteilerkopfes bringt, derart konzipiert
sein, daß die Formen durch seitliches Verschieben einer
Ausmündung des Verteilerkopfes zugeführt werden. Die Einrichtung
kann aber auch so gestaltet sein, daß die Formen nach
Art eines Karussells einer Ausmündung des Verteilerkopfes
zugeführt werden. Sie können aber auch wahlweise durch
seitliches Verschieben und nach Art eines Karussells der jeweiligen
Ausmündung des Verteilerkopfes zugeführt werden.
Welche Ausführungsart angewandt wird, richtet sich nach dem
Umfang der jeweiligen Form.
Die Vorrichtung zum Füllen verschiedenartig gestalteter
Formen für armierte Profile und andere Formteile mit
thermoplastischem Kunststoff, insbesondere mit stark verunreinigtem
Recycling-Kunststoff, bestehend aus einem Extruder,
einer Extruderdüse und einer Einrichtung zum Bereitstellen
von Formen für den Füllvorgang, kann zwischen der Extruderdüse
und der zu füllenden Form ein Verteilerkopf angeordnet
sein, und im Verteilerkopf können mindestens zwei durch
Schieber steuerbare Ausmündungen vorgesehen sein. Dadurch ist
die Möglichkeit gegeben, daß gleichzeitig eine Form gefüllt
werden kann, während eine andere zu einer anderen Ausmündung
des Verteilerkopfes gebracht und angeschlossen werden kann.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann die Steuerung
der Schieber programmierbar sein. Es kann also von
vorneherein festgelegt werden, in welcher Reihenfolge die
Formen gefüllt werden sollen.
Ferner kann beim Erreichen der Sollfüllung und des Solldruckes
in der Form durch einen Sensor die programmierte Steuerung
der Schieber auslösbar sein. Dadurch wird eine gleichmäßige
Füllung der Formen garantiert, so daß die Formteile auch mit
gleichen vorgeschriebenem Gewicht hergestellt werden können.
Darüber hinaus kann im Verteilerkopf ein Überdruckmesser
zum automatischen Öffnen eines Schiebers angeordnet sein.
Dadurch können Unregelmäßigkeiten in der Vorrichtung
schadlos überbrückt werden. Die so ausgestoßenen Schmelzestücke
können zu Preßformteilen verarbeitet werden.
Des weiteren können erst nach Übereinstimmung von Einfüllöffnung
der Form mit der Ausmündung des Verteilerkopfes
die Schieber den Durchfluß der Schmelze freigeben.
Durch diese programmierte Steuerung wird ein unerwünschter
Ausfluß von Schmelze zuverlässig vermieden, so daß kein
Abfall und kein Verschmieren der Formen eintreten kann.
Schließlich können die Formen vor dem Entnehmen der Formteile
in einem Wasserbad abkühlbar sein. Dadurch kann eine
schnelle und rationelle Herstellung von Formteilen erreicht
werden.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert.
Die Figur zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
zum Füllen verschiedenartig gestalteter Formen.
Wie aus der Figur zu ersehen ist, wird in einem Extruder 15
der Kunststoff aufbereitet. Es handelt sich hierbei um
einen Schneckenextruder. Selbstverständlich kann auch ein
Walzenextruder verwendet werden, wenn dies von Vorteil
sein sollte. Der Extruder 15 ist derart konzipiert, daß
er Abfälle aus Recycling-Kunststoff, die auch stark verschmutzt
sein können, verarbeiten kann. Unmittelbar an
die Extruderdüse 2 ist ein Verteilerkopf 4 angeflanscht,
welcher mindestens zwei Ausmündungen 3 besitzt. Die Ausmündungen
3 stehen mit den zu füllenden Formen 1 bzw.
mit deren Einfüllöffnungen 11 in Kontakt. Die Ausmündungen
3 werden durch Schieber 5, 6 und 7 gesteuert. Die
Steuerung der Schieber 5, 6 und 7 kann hydraulisch, elektrisch
oder pneumatisch durchgeführt werden und ist
programmierbar. Durch die Programmierung kann die Reihenfolge
der Füllung der Formen von vorneherein festgelegt
werden. Ein in den Formen 1 angeordneter Sensor 10 mißt
die Sollfüllung und den Solldruck jeder Form 1 und gibt
erst beim Erreichen der vorgeschriebenen Werte die Umsteuerung
der Schieber 5, 6 für das Füllen einer anderen
Form 1 frei. Die Einrichtung 12 zum Bereitstellen der
Formen 1 kann durch seitliches Verschieben und/oder nach
Art eines Karussells erfolgen. Die Schmelze 13 zum Füllen
der jeweiligen Form 1, wird erst dann freigegeben, wenn
die Einfüllöffnung 11 derselben mit der Ausmündung 3 des
Verteilerkopfes 4 übereinstimmt. Beim Herstellen von
Profilen 9, die auch mit einer Armierung ausgestattet sein
können, ist im Zuführteil 17 für die Schmelze eine
Heizung 14 angeordnet. Im Verteilerkopf 4 ist außerdem
noch ein Überdruckmesser 8 installiert, welcher bei
Störungen im Ablauf automatisch den Schieber 7 öffnet, so
daß durch eventuell entstehenden Überdruck im Verteilerkopf
4 kein Schaden auftreten kann. Die durch den Schieber 7
austretenden Schmelzstücke können in einem anschließenden
Preßverfahren zu Formteilen verarbeitet werden. Der Extruder
kann weiterarbeiten, der kontinuierliche Ablauf
braucht wegen kleiner Unregelmäßigkeiten nicht unterbrochen
werden.
Claims (11)
1. Verfahren zum Füllen verschiedenartig gestalteter
Formen mit thermoplastischem Kunststoff, insbesondere
mit stark verunreinigtem Recycling-Kunststoff, mit
einem Extruder zur Plastifizierung des Kunststoffmaterials,
mit einer Extruderausmündung und einer
Einrichtung zum Füllen der Formen, wobei die Einfüllöffnungen
der Formen taktweise mit dieser Einrichtung
in Verbindung gebracht werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Formen (1) von einem an die Extruderausmündung (2) angeflanschten, mit mindestens zwei Ausmündungen (3) ausgestatteten Verteilerkopf (4) gefüllt werden, daß
- b) der Solldruck im Verteilerkopf (4) durch ein Überdruckventil (8) geregelt wird, und daß
- c) bei Formen (1) für armierte Profile (9) die Schmelze durch einen mit einer Heizung (14) ausgerüsteten Zufuhrteil (17) auf der Soll-Temperatur gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung der Schieber (5, 6, 7) vorprogrammiert ist
und in Verbindung mit dem Erreichen der Sollfüllung
und des Solldruckes in der jeweils angeschlossenen
Form (1) durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einfüllöffnungen (11) der Formen (1) durch seitliches
Verschieben jeweils einer Ausmündung (3) des Verteilerkopfes
(4) zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einfüllöffnungen (11) der Formen (1) nach Art
eines Karussells jeweils einer Ausmündung (3) des Verteilerkopfes
(4) zugeführt werden.
5. Vorrichtung zum Füllen verschiedenartig gestalteter Formen
für armierte und andere Profile mit thermoplastischem
Kunststoff, insbesondere mit stark verunreinigtem Recycling-
Kunststoff, bestehend aus einem Extruder mit Extruderausmündung,
einer Einrichtung zum Füllen der Formen und einer
Vorrichtung zum Bereitstellen der Formen für den Füllvorgang
zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
zum Füllen der Formen (1) aus einem an der Extruderausmündung
(2) angeflanschten Verteilerkopf (4) besteht und
mit dem Extruder (15) eine feste Einheit bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
im Verteilerkopf (4) mindestens zwei durch Schieber (5, 6, 7)
steuerbare Ausmündungen (3) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung der Schieber (5, 6, 7) programmierbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Erreichen der Sollfüllung und des Solldruckes in der
Form (1) durch einen Sensor (10) die programmierte Steuerung
der Schieber (5, 6, 7) auslösbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
im Verteilerkopf (4) ein Überdruckmesser (8) zum automatischen
Öffnen des Schiebers (7) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
erst nach Übereinstimmung von Einfüllöffnung (11) der
Form (1) mit der Ausmündung (3) des Verteilerkopfes (4)
die Schieber (5 bzw. 6) den Durchfluß der Schmelze (13)
freigeben.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formen (1) vor dem Entnehmen
der Formteile (9) in einem
Wasserbad abkühlbar sind.
Priority Applications (2)
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DE19904024820 DE4024820C2 (de) | 1989-09-22 | 1990-08-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Füllen verschiedenartig gestalteter Formen mit thermoplastischem Kunststoff, insbesondere mit stark verunreinigtem Recycling-Kunststoff |
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Publications (2)
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DE3931597A1 DE3931597A1 (de) | 1991-04-18 |
DE3931597C2 true DE3931597C2 (de) | 1992-11-12 |
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ID=6389937
Family Applications (1)
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