DE3924616A1 - Verfahren und vorrichtung zur zurichtung von platten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur zurichtung von plattenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Zurichtung von
insbesondere aus Schiefer bestehenden Platten, bei dem eine
Rohplatte an zumindest einer Seite ausgerichtet an einem Wider
lager zum Anliegen gebracht und die Konturen durch ein ange
triebenes Bearbeitungswerkzeug hergestellt werden sowie auf
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Beispielsweise werden für die Deckung von Dächern und die Ver
kleidung von Hauswänden Platten verwendet, die unter anderem
auch aus Schiefer bestehen können. Dazu müssen die Platten ei
ne vorgegebene Form bzw. Grundfläche aufweisen. Diese Form der
Grundfläche der Platte wird aus einer Rohschieferplatte dadurch
erzeugt, daß dieselbe nach einer Schablone in der Weise zuge
richtet wird, daß die über die Schablone hinausragenden Teile
der Rohschieferplatte mittels eines besonderen Trennwerkzeuges,
meist eines Messers, abgetrennt bzw. abgeschnitten werden. Da
bei wird zumindest eine Seite der Rohplatte als Basis verwen
det, die je nach Modell nicht mehr bearbeitet werden muß.
Bei einem bekannten Verfahren zum Zurichten von aus Schiefer
bestehenden Platten wird ein rotierendes Haumesser verwendet,
welches schablonengesteuert um die Rohplatte herum bewegt
wird. Dabei ist es auch bekannt, das Haumesser sternförmig aus
zubilden und mit besonderen Schneidflächen zu versehen. Bei
diesen Verfahren ist das Zurichten von Platten aus Schiefer
immer noch ein Einzelvorgang, der nicht nur zeit- sondern
auch personalaufwendig ist.
Aus der DD-PS 11 576 ist eine Maschine zum Zurichten von Schie
fer- oder ähnlichen gesteinsartigen Platten bekannt, bei der
zwei Schneidbacken vorgesehen sind, die relativ gegeneinander
bewegt werden. Dabei schwingt das bewegbare Scherenmesser,
meist das Obermesser, mit einer einstellbaren Frequenz auf
und nieder, während die zu bearbeitende Platte von beiden Hän
den einer Bedienungsperson gehalten wird. Auch dieses Verfah
ren ist umständlich und zeitraubend.
Aus der DE-PS 1 19 123 ist eine Schneidvorrichtung für Dach
schieferplatten bekannt, die aus einem unteren, ortsfesten
und ringförmig ausgebildeten Stempel besteht. Dieser Stempel
nimmt die zu schneidende Dachschieferplatte auf. Oberhalb des
ortsfesten Stempels befindet sich ein mit einem umlaufenden
Messer versehener Schneidstempel, der über einen Kurbeltrieb
gegen die auf dem ortsfesten Stempel befindliche und durch Fe
dern eingespannte Dachschieferplatte bewegt wird und dabei die
selbe an allen Seiten bzw. Kanten schneidet. Um Schläge zu ver
meiden, die die Rohplatte zerstören würden, ist das Messer um
laufend ansteigend ausgebildet. Auch das mit dieser Vorrich
tung durchgeführte Verfahren ist umständlich und zeitraubend.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Zurichtung von insbesondere aus Schiefer bestehenden
Platten aufzuzeigen, mit dem die Rohplatten in rascher Folge
und damit in kürzester Zeit und ohne großen Personalaufwand
formgerecht zugerichtet bzw. geschnitten werden können. Zu
sätzlich soll die Möglichkeit geschaffen werden, daß auch die
für die Befestigung der Platten erforderlichen Löcher erzeugt
werden, ohne daß ein zusätzlicher, die Bearbeitungszeit der
Platten beeinträchtigender Arbeitsvorgang erforderlich ist.
Zur Lösung der zuerst genannten Aufgabe wird bei einem Verfah
ren gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die Rohplatten durch
freien Fall nach unten einer Stützplatte zugeführt und auf der
selben ausgerichtet werden, daß die ausgerichteten Rohplatten
in ihrer Lage verschoben, an einem Widerlager festgespannt und
in der festgespannten Lage durch ein rotierendes Bearbeitungs
werkzeug zugerichtet werden.
Durch dieses Verfahren ist die Bearbeits- bzw. Zurichtzeit für
eine Platte sehr gering. Durch die Anordnung mehrerer Bearbei
tungs- bzw. Zurichtstationen kann der Ausstoß pro Zeiteinheit
entsprechend erhöht werden.
Weitere Merkmale des Verfahrens sowie einer Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens sind in den Ansprüchen 2-15
offenbart.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines
in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
In dieser Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Zurichten von
insbesondere aus Schiefer bestehenden Dach- oder Wandplatten 1
dargestellt, die aus einer Vereinzelungseinrichtung 2, einer
Zurichteinrichtung 3 und einer Förder- und Stapeleinrichtung 4
besteht.
Die Vereinzelungseinrichtung 2 wird dabei aus einem Förder
tisch Förderband 3 oder dgl. gebildet, mit dem ein horizon
taler, aus einer Vielzahl von vertikalen Platten 1 gebildeter
Stapel 1b herangeführt wird. Diesem Stapel 1b ist ein Ver
schiebeantrieb 5 zugeordnet, über den der Stapel beispielswei
se immer um die Dicke bzw. Wandstärke einer Platte 1 in Rich
tung des Pfeiles 6 bewegt werden kann.
Mit Abstand vor dem freien Ende des Stapels 1b befindet sich
ein Saugkopf 7, der über einen Arm 8 auf einem Schlitten 9
gehalten ist. Der Schlitten 9 kann über einen Antrieb 10 in
Richtung auf den Stapel 1b verfahren werden. Bedarfsweise kann
der Saugkopf 7 bzw. der Arm 8 über einen weiteren Antrieb 12
verschwenkt werden.
Mit Abstand senkrecht unterhalb des Saugkopfes 7 befindet sich
den die Stützplatte 12, die von einem Hubantrieb 13 getragen
wird. Oberhalb und seitlich der Stützplatte 12 befindet sich
ein ortsfestes, plattenartig ausgebildetes Widerlager 14, wel
ches eine der fertigen Platte 1a entsprechende Grundfläche auf
weist. Mit Abstand von dem Widerlager 14 befindet sich eine
Spannbacke 15, die mit einem an sich bekannten, nicht näher
dargestellten Saugkopf versehen sein kann. Bedarfsweise kann
auch das Widerlager 14 mit einer Saug- oder Halteeinrichtung
versehen sein. Die Spannbacke 15 wird von einem Arm 16 getra
gen, der über eine Führung 17 auf einer Achse 18 verschiebbar
gelagert ist. Über einen Antrieb 19 kann der Arm 16 und damit
die Spannbacke 15 in Richtung auf das Widerlager 14 verschoben
werden. An zwei sich gegenüberliegenden und gegenüber dem Wi
derlager 14 und der Spannbacke 15 um 90° versetzten Seiten
sind nur angedeutete Ausrichtleisten 20 vorgesehen. Diese Aus
richtleisten 20 können verschiebbar oder verschwenkbar ausge
bildet sein.
Mit Abstand oberhalb der Stützplatte 12, aber auch oberhalb
des Widerlagers 14 und der Spannbacke 15, befindet sich ein
Rotationsantrieb 21, der in diesem Ausführungsbeispiel mit
nur einem Arm 22 versehen ist. Dieser Arm 22 nimmt das Bear
beitungswerkzeug 23 auf. Das Bearbeitungswerkzeug 23 ent
spricht in seiner Grundform genau den Begrenzungskanten der
fertigen Platte 1a. Das Bearbeitungswerkzeug 23 ist aus
wechselbar und verstellbar am Arm 22 befestigt, so daß das
selbe bei Verschleiß ausgewechselt oder bedarfsweise durch
ein solches mit einer anderen Kontur ersetzt werden kann.
Unterhalb des Widerlagers 14 ist ein Förderband 29 oder dgl.
vorgesehen. Das Förderband 29 endet vor einem heb- und senk
baren Stapeltisch 30, dem ein Verschiebeantrieb 31 und ein
Rollgang 32 zugeordnet sind.
Für die Erläuterung der Arbeitsweise der vorbeschriebenen Vor
richtung wird nun davon ausgegangen, daß sich auf dem Förder
tisch 3 ein Stapel 1b aus Rohplatten befindet, die die darge
stellte Lage einnehmen. Der Rotationsantrieb 21 ist angeschal
tet, so daß das Bearbeitungswerkzeug 23 in der Draufsicht im
Uhrzeigersinn umläuft.
Der Saugkopf 7 wird nun durch den Antrieb 10 in Richtung auf
die erste Rohplatte 1 des Stapels 1b verfahren und dabei
gleichzeitig der Arm 8 über den Antrieb 11 verstellt, so daß
der Saugkopf 7 eine Rohplatte 1 übernehmen kann. Der Saugkopf
7 kann mit Vakuum beaufschlagt werden, so daß die Rohplatte 1
gut am Saugkopf 7 haftet. Jetzt kehrt der Saugkopf 7 in die in
Fig. 1 dargestellte Grundstellung zurück. Sobald der Saugkopf
7 diese Grundstellung wieder erreicht hat, wird die an dem
Saugkopf 7 befindliche Rohplatte 1 in Richtung des Pfeiles 33
senkrecht nach unten fallengelassen. Die Freigabe der Rohplat
te 1 am Saugkopf 7 erfolgt in Abhängigkeit von der Drehbewe
gung des Bearbeitungswerkzeuges 23. Über den Antrieb 13 fährt
die Stützplatte 12 der in senkrechter Lage nach unten fallen
den Rohplatte 1 entgegen und nimmt dieselbe auf.
Jetzt wird die Rohplatte 1 über die Spannbacke 14 lagegenau
am Widerlager 14 gesichert und anschließend durch das Bear
beitungswerkzeug 23 zugerichtet.
Der Spannbacke 15 kann bedarfsweise eine Locheinrichtung 34
mit Antrieb 35 zugeordnet sein. Die Locheinrichtung 34 nimmt
nicht dargestellte Dorne auf, die genau an den Stellen ange
ordnet sind, an denen die fertige Platte 1a die zu ihrer Befe
stigung erforderlichen Löcher aufweisen muß. Sobald die Roh
platte 1 fest am Widerlager 14 eingespannt ist, wird die
Locheinrichtung 34 durch ihren Antrieb 35 in Richtung auf das
Widerlager 14 bewegt. Dabei treten die nicht dargestellten
Dorne aus der Spannbacke 15 hervor und pressen Löcher in die
Rohplatte 1 bzw. die fertige Platte 1a.
Sobald die Rohplatte 1 zugerichtet und gegebenenfalls die
Löcher erzeugt wurden, wird die Spannbacke 15 gelöst und die
fertige Platte 1a freigegeben, die dadurch senkrecht nach unten
auf das Förderband 29 gelangen kann. Die fertige Platte 1a wird
einem nur angedeuteten Stapeltisch 30 zugeführt. Sobald der auf
dem Tisch 30 zu bildende Stapel 36 eine gewisse Höhe erreicht
hat, der Stapeltisch 30 wird dabei abgesenkt, wird der Stapel
36 über den Verschiebeantrieb 31 abgeschoben und an den Roll
gang 32 übergeben.
Sobald die Platte 1a ihre Lage am Widerlager 14 verlassen hat,
kann der Saugkopf 7 eine weitere, inzwischen aufgenommene Roh
platte 1 freigeben, so daß sich der vorbeschriebene Vorgang
wiederholt. Durch eine entsprechende Steuerung muß sicherge
stellt sein, daß die Rohplatte 1 nur dann nach unten fallen
kann, wenn die Spannbacke 15 offen ist und das Bearbeitungs
werkzeug 23 sich nicht in diesem Bereich befindet.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es
möglich, das Widerlager 14 mit Spannbacke 15, Stützplatte 12
und den dazugehörigen, vor- oder nachgeordneten Einrichtungen
mehrfach vorzusehen, so daß das Bearbeitungswerkzeug 23 mehrere
Rohplatten 1 bei einer Umdrehung zurichten kann. Dadurch kann
die Leistung der Vorrichtung erhöht werden.
Claims (15)
1. Verfahren zur Zurichtung von insbesondere aus Schiefer be
stehenden Platten, bei dem eine Rohplatte an zumindest ei
ner Seite ausgerichtet an einem Widerlager zum Anliegen ge
bracht und die Konturen durch ein angetriebenes Bearbei
tungswerkzeug hergestellt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohplatten durch freien Fall nach unten einer Stütz
platte zugeführt und auf derselben ausgerichtet werden, daß
die ausgerichteten Rohplatten in ihrer Lage verschoben, an
einem Widerlager festgespannt und in der festgespannten Lage
durch ein rotierendes Bearbeitungswerkzeug zugerichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohplatten vor ihrer Zuführung an die Stützplatte
von einem Stapel vereinzelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Rohplatten von der Stützplatte dämpfend
aufgenommen werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Anspruche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohplatten nach ihrer Zurichtung an dem Widerlager
freigegeben und durch freien Fall einer Förder- und/oder
Stapeleinrichtung zugeführt werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten in ihrer Zurichtstellung gelocht werden.
6. Vorrichtung zur Zurichtung von insbesondere aus Schiefer
bestehenden Platten, insbesondere zur Durchführung des Ver
fahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1-5, besteh
end aus einem die Rohplatte aufnehmenden Widerlager mit ei
nem demselben zugeordneten Bearbeitungswerkzeug,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Widerlager (14) vertikal angeordnet und das Bear
beitungswerkzeug (23) an einem drehbaren Arm (22) befe
stigt ist, daß dem Widerlager (14) eine horizontale ver
schiebbare Spannbacke (15) zugeordnet und zwischen dem Wi
derlager (14) und der Spannbacke (15) eine Stützplatte (12)
vorgesehen ist und daß mit Abstand über der Stützplatte (12)
eine Vereinzelungseinrichtung (2) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vereinzelungseinrichtung (2) aus einem die Rohplat
ten (1) aufnehmenden Tisch (3) mit einem Verschiebeantrieb
(5) und aus einem verschiebbaren Saugkopf (7) besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkopf (7) schwenkbar oder kippbar ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützplatte (12) heb- und senkbar ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützplatte (12) zwei sich mit Abstand gegenüber
liegende Ausrichtleisten (20) zugeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausrichtleisten (20) aus ihrer Ausrichtstellung
verschiebbar oder verschwenkbar ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannbacke (15) und/oder das Widerlager (14) mit
einem Saugkopf versehen ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spannbacke (15) eine horizontal verschiebbare
und mit mindestens einem Dorn versehene Locheinrichtung
(34) zugeordnet ist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6-13,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Widerlager (14) eine Förder- und/oder Stapelein
richtung (4) nachgeordnet ist.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6-14,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Drehkreis des Bearbeitungszeuges (23) mindestens
zwei Widerlager (14) mit Stützplatte (12) und Spannbacke
(15) und gegebenenfalls eine Vereinzelungseinrichtung (2)
sowie eine Förder- und/oder Stapeleinrichtung (4) vorgese
hen sind.
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