DE3924218A1 - Abseilgeraet - Google Patents

Abseilgeraet

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DE3924218A1
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Dieter Gerber
Alfred Dipl Phys Seeger
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    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62BDEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
    • A62B1/00Devices for lowering persons from buildings or the like
    • A62B1/06Devices for lowering persons from buildings or the like by making use of rope-lowering devices
    • A62B1/08Devices for lowering persons from buildings or the like by making use of rope-lowering devices with brake mechanisms for the winches or pulleys
    • A62B1/12Devices for lowering persons from buildings or the like by making use of rope-lowering devices with brake mechanisms for the winches or pulleys hydraulically operated

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Emergency Lowering Means (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Abseilgerät mit einer in einem Lagergehäuse gelagerten Rolle zum Aufwickeln eines Zugorgans, mit einer Verankerungsvorrichtung und einer Last­ anhängevorrichtung, die am freien Ende des Zugorgans bzw. am Lagergehäuse angebracht sind, und mit einer Bremsein­ richtung, die zwei von der rotierenden Rolle im wesent­ lichen radial hin und her bewegte Bremskolben aufweist, die jeweils innerhalb eines Bremszylinders arbeiten, wobei die beiden auch den Bremskolben abgeteilten Zylinderkammern eines jeden Bremszylinders über wenigstens eine Drosselöff­ nung oder einen Drosselspalt miteinander in Verbindung ste­ hen.
Ein derartiges Abseilgerät, mit dem sich Personen bei Brand­ gefahr aus Häusern abseilen können, das aber auch zum Her­ ablassen von Lasten eingesetzt werden kann, ist bereits be­ kannt (DE-OS 22 42 101). Dort ist das Zugorgan von einem auf die Seilrolle aufgewickelten Drahtseil gebildet. Die Seilrolle ist von einem Rohrstück mit vergleichsweise großem Durchmesser gebildet, das an seinen Stirnseiten durch zwei radial überstehende und dadurch den Aufwickel­ raum am Außenumfang der Rolle begrenzende Lagerdeckel ab­ geschlossen ist. Mittels der beiden Lagerdeckel ist die Seilrolle auf einer Achse gelagert, die in ihrem mittleren Bereich unter Bildung eines senkrecht und eines waagerecht orientierten Bremszylinders verformt ist. Die beiden Brems­ zylinder sind mit Öl gefüllt und nehmen jeweils einen Kol­ ben mit einer Drosselbohrung auf, der mit zwei angeformten Kolbenstangen versehen ist, die radial entgegengesetzt durch die Stirnflächen des Bremszylinders nach außen ragen und mit ihrem gerundeten Außenende oder über eine Kugel an der exzentrischen Innenumfangsfläche eines Laufrings an­ liegen, der mit seinem Außenumfang am Innenumfang des Rohr­ stücks anliegt und mit diesem fest verschraubt ist.
Bei diesem Abseilgerät sind die Verankerungsvorrichtung am Gehäuse und die Lastanhängevorrichtung in Form eines Geschirr­ zeugs am freien Seilende befestigt, so daß das Abseilgerät selbst nicht mit herabgelassen wird. Im Rahmen der Erfindung ist es aber auch vorgesehen, die Verankerungsvorrichtung und die Lastanhängevorrichtung miteinander zu vertauschen, so daß das freie Ende des Seils bzw. Zugorgans beispiels­ weise an einem Fensterkreuz oder sonstwie verankert wird und das Abseilgerät mit der Person bzw. der Last zum Boden hin­ abgleitet, wie es auch bereits bekannt ist (DE-OS 28 31 449).
Das erstgenannte bekannte Abseilgerät besitzt den Vorteil, daß das Seil automatisch und mit einer der Abseilgeschwin­ digkeit proportionalen Bremskraft abgebremst wird, so daß sich eine dem angehängten Gewicht entsprechende maximale Sinkgeschwindigkeit einstellt, die durch Auslegung des Ab­ seilgeräts und namentlich der Größe der wirksamen Kolben­ flächen und der Drosselbohrung sowie der Viskosität des eingefüllten Öls so eingestellt werden kann, daß selbst beim Abseilen einer schweren Person mit einem Körpergewicht von beispielsweise 100 kp eine Verletzung bei der Landung auf dem Boden ausgeschlossen ist. Beim Abseilen von leicht­ gewichtigeren Personen (Frauen und Kinder) wird dann in wünschenswerter Weise eine entsprechend sanftere Bodenlan­ dung erreicht. Insbesondere ist es nicht erforderlich, daß die abgeseilte Person die Bremse selbst betätigt oder auf eine individuelle Sinkgeschwindigkeit einstellt, wie es bei dem an zweiter Stelle genannten, mit zum Boden herab­ sinkenden Abseilgerät der Fall ist, das eine Handkurbel zum Einstellen der wirksamen Bremskraft aufweist. Dort muß befürchtet werden, daß im Ernstfall bzw. in der besonderen Situation eines Gebäudebrandes auch bei einfachster Bedie­ nung Fehler beim Betätigen der Bremse gemacht werden, wo­ durch der Abseilerfolg in Frage gestellt ist.
Trotz der sinnvollen automatischen Bremswirkung und damit Einstellung der Sinkgeschwindigkeit entspricht das eingangs beschriebene Abseilgerät nicht in vollem Umfang den zu stel­ lenden Anforderungen. Die mit den angeformten Bremszylindern versehene Achse sowie die mit den angeformten Kolbenstangen versehenen Kolben sind vergleichsweise aufwendig und schwer. Entsprechendes gilt wegen ihres vergleichsweise großen Durchmessers auch für die Rolle und ihre Lagerdeckel. Der Einbau der Bremseinrichtung innerhalb der Rolle und deren Verschließen durch die beiden Lagerdeckel hat aber außer dem entsprechend großen Rollendurchmesser auch noch den Nachteil, daß die Bremseinrichtungen schwer zugänglich und zu überprüfen sind. Das Abseilgerät wird in der Regel nur in seltenen Notfällen und nach jahrelanger Lagerung einge­ setzt. Es besteht die Gefahr, daß dann die Bremseinrichtung nicht mehr in der vorgesehenen Weise funktioniert, weil zwischenzeitlich Öl aus einem der Bremszylinder ausgelaufen ist. Die Gefahr eines Ölverlustes ist dadurch erhöht, daß die Bremszylinder an beiden Enden eine Kolbenstangendurch­ führung aufweisen. Austretendes Öl verbleibt innerhalb der geschlossenen Rolle, wobei der Fehler weder bei der Inbetrieb­ nahme des Abseilgeräts noch durch eine einfache Überprüfungs­ maßnahme feststellbar ist.
Schließlich ist der Einbau der Bremseinrichtung in die ge­ schlossene Rolle auch insoweit nachteilig, als die beim Ab­ seilen abzubremsende Energie durch die Verwirbelung und Strömungsdrosselung des Öls in Wärme umgesetzt wird, die unter entsprechend starker Erwärmung von den beiden Kolben­ zylinderanordnungen und dem eingefüllten Öl aufgenommen wird. Es findet so gut wie keine Wärmeabführung nach außen an die Umgebungsluft statt, was zu einer besonders starken Erwär­ mung und damit Beanspruchung insbesondere auch der Kolben­ stangenabdichtungen führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs be­ schriebene Abseilgerät so auszubilden, daß eine störungs­ freie Betriebsweise und größtmögliche Sicherheit beim Ab­ seilen gewährleistet ist. Dabei soll das Gerät einfach, leicht und kompakt und somit gut handhabbar sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden Kolben-Zylinder-Anordnungen sich axial auf entgegen­ gesetzten Seiten der Rolle gegenüberliegen, daß die Kolben­ stangen der Bremskolben über Kurbelarme angetrieben sind, die von einer sich längs der Achse der Rolle erstreckenden und mit ihr fest verbundenen Welle oder Wellenstummeln an den beiden Enden der Rolle vorragen, und daß die beiden Bremszylinder um einer zur Rollenachse parallele Schwenk­ achse verschwenkbar gelagert sind.
Bei dieser Ausbildung kann die zwischen den beiden Kolben- Zylinder-Anordnungen befindliche Rolle mit vergleichsweise kleinem Durchmesser ausgeführt sein, da sie nicht zugleich der Aufnahme der Bremseinrichtung dient. Als Zylinder-Kolben- Anordnungen können auf dem Markt preiswert erhältliche Agg­ regate verwendet werden, die sich bequem montieren und ggf. auch austauschen lassen. Diese Kolben-Zylinder-Anordnungen sind nicht nur einfach zu inspizieren, vielmehr besteht auch die Möglichkeit, das Gerät so zu gestalten und zu la­ gern, daß sich die Kolbenstangen-Abdichtung am oberen Ende der Anordnung befindet, so daß selbst bei fehlerhafter Abdich­ tung kein Öl austritt. Schließlich kann insbesondere bei einem mit zum Boden absinkenden Gerät der durch die Sinkge­ schwindigkeit auftretende Luftstrom zur Kühlung der beiden Kolben-Zylinder-Anordnungen und damit zu einer teilweisen Abführung der Bremwärme genutzt werden, was zu herabge­ setzten Temperaturbeanspruchungen während des Abseilbetriebs führt. Allerdings können die Kolben-Zylinder-Anordnungen so ausgelegt werden, daß sie zusammen mit der Ölfüllung eine ausreichende Wärmeaufnahmekapazität aufweisen und auch ohne Kühlungsmaßnahmen bzw. Wärmeabgabe schädliche Temperaturen beim Betrieb verhindern.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin­ dung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an­ hand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 das Abseilgerät in Vorderansicht, wobei das aufge­ wickelte Ende des Zugorgans angedeutet ist;
Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende vergrößerte und teilweise geschnittene Darstellung des Geräts mit konstruk­ tiven Einzelheiten; und
Fig. 3 das Gerät gemäß Fig. 2 in weiter vergrößerter Sei­ tenansicht.
Das Abseilgerät weist gemäß Fig. 1 ein Lagergehäuse 1 mit zwei parallelen Pfosten 2 und 3 auf, die beispielsweise aus einem Stahlband von rechteckigem Querschnitt bestehen. Sie sind rahmenartig durch ein dünneres oberes Stegband 4 sowie eine untere Schwenkachse 5 miteinander verbunden. Wie in Fig. 2 und 3 angedeutet, ist dieses Lagergehäuse als Schweißkonstruktion ausgeführt.
In den beiden Pfosten 2, 3 ist eine Welle 6 gelagert, wo­ bei die beiden Wellenenden 7 und 8 nach außen vorragen. Zwei mit geringem Abstand innerhalb der Pfosten 2, 3 ange­ ordnete Seitenringe 9 und 10 verbinden die Welle 6 mit einer zu ihr konzentrisch angeordneten Rolle 11, die von einem Rohrstück gebildet ist. Auch hier sind die Teile mit­ einander verschweißt.
Auf die Rolle 6 ist zwischen den Seitenringen 9 und 10 ein Zugorgan 12 aufgewickelt, bei dem es sich wie in Fig. 1 an­ gedeutet um ein geflochtenes Hohlseil mit rechteckigem Querschnitt handelt. Hier ist auch bei mehrlagiger Auf­ wicklung ein glattes Ablaufen des Zugorgans 6 bzw. Band­ seils ohne Festklemmen zwischen benachbarten Seilwindungen gewährleistet. Das innere Ende des Zugorgans 12 ist da­ durch an der Rolle 11 befestigt, daß es durch eine enge Öffnung der Rollenwand durchgefädelt und innerhalb der Rolle durch einen entsprechend dicken Knoten gegen ein Heraus­ gleiten aus der Öffnung gesichert ist.
Der Rolle 11 ist eine Bremseinrichtung zugeordnet, die von zwei Kolben-Zylinder-Anordnungen 13 und 14 gebildet ist. Diese liegen sich axial auf entgegengesetzten Seiten der Rolle 11 gegenüber, da sie auf den einander abgewandten Außenseiten der Pfosten 2 bzw. 3 angeordnet sind. Die von mit den Wellenenden 7 und 8 verschweißten Kurbelarmen 15 bzw. 16 angetriebenen Kolben-Zylinder-Anordnungen 13 und 14 sind in gleicher Weise ausgebildet, gelagert und angeordnet.
Jede Kolben-Zylinder-Anordnung 13, 14 weist einen Zylinder 17 mit einem Kolben 18 und einer mit diesem fest verbundenen Kolbenstange 19 auf. Die im wesentlichen senkrecht angeord­ neten Zylinder 17 sind an ihrer Unterseite geschlossen und mit einem Lagerauge 20 versehen, mit dem sie auf dem einen bzw. anderen über die Pfosten 2 bzw. 3 nach außen hin vor­ ragenden Ende der Schwenkachse 5 gelagert sind. Dabei sind die Lageraugen 20 durch Sprengringe 21, 22 gegen axiale Ver­ lagerungen auf der Schwenkachse 5 gesichert. Das obere bzw. äußere Ende jeder Kolbenstange 19 ist auf einem am Kurbel­ arm 15 bzw. 16 vorgesehenen, axial nach außen vorspringen­ den Kurbelzapfen 23 gelagert.
Die Schwenkachse 5 bildet in ihrem mittleren Bereich zu­ sammen mit einem angeschweißten halbringförmigen Bügel 25 und einer die Schwenkachse 5 innerhalb des Bügels 25 um­ schließenden Öse 26 oder einem Haken eine Lastanhängevor­ richtung 24. In Fig. 1 ist in verkleinertem Maßstab eine Person angedeutet, die mittels eines Traggurts an der Öse 26 aufgehängt ist, um abgeseilt zu werden.
Aus Fig. 2 sind zusätzliche Konstruktionsdetails zu erse­ hen. Danach ist die Rolle 11 durch Scheiben 27, 28 zwischen den Pfosten 2 und 3 zentriert. Die Kurbelzapfen 23, die den Kurbelarm 15 bzw. 16 mit der Kolbenstange 19 verbinden, sind jeweils von einer Sechskantschraube 29 gebildet, auf die eine Zwischenscheibe 30 und eine Distanzhülse 31 auf­ geschoben sowie eine Mutter 32 aufgeschraubt sind.
Auch zwischen den Sprengringen 21, 22 und jedem Lagerauge 20 ist eine Zwischenscheibe 33 angeordnet.
Die Kolben-Zylinder-Anordnungen 13, 14 weisen jeweils als Zylinder 17 ein Rohrstück 34 mit Innengewindebohrungen an den Enden auf. In die untere Gewindebohrung ist jeweils ein Zylinderdeckel 35 mit einem Dichtungsring 36 einge­ schraubt. Die beiden Lageraugen 20 weisen jeweils einen Gewindeschaft auf, der sich durch den Zylinderdeckel 35 erstreckt und unter Zwischenfügung eines Dichtungsrings 37 mittels einer Mutter 38 angezogen ist.
Die Kolbenstange 19 ist jeweils durch eine Mutter 39 fest mit dem Kolben 18 verspannt. Die Kolbenstange 19 erstreckt sich durch einen Durchführungsdeckel 40, der unter Zwi­ schenfügung eines Dichtungsrings 41 in das Innengewinde des Rohrstücks 34 eingeschraubt ist. Ein eingenuteter O-Ring 42 dichtet zwischen der Kolbenstange 19 und der Deckeldurchführung 40 ab. Das auf dem Kurbelzapfen 23 ge­ lagerte Kolbenstangenende ist als getrenntes Lagerteil 43 ausgeführt, das die Kolbenstange 19 aufnimmt und mit dieser durch eine Sechskantmutter 44 verspannt ist.
Die innerhalb des Rohrstücks 34 und der beiden Deckel 35, 40 ausgebildete Kammer ist mit Öl gefüllt. Sie wird durch den Kolben 18 in eine obere Zylinderkammer 45 und eine untere Zylinderkammer 46 unterteilt. Beim Abseilvorgang dreht sich die Rolle 11 unter Abwicklung des Zugseils 12, wobei diese Drehung auf die Kolben 18 übertragen wird, bei deren Bewegung sich die Zylinderkammern 45 und 46 gegenläufig vergrößern bzw. verkleinern. Dementsprechend wird bei der Kolbenbewegung Öl durch den Ringspalt zwischen dem Kolben 18 und der Zylinderwand sowie durch Drosselöffnungen 47 gedrückt, die sich symmetrisch um die Kolbenachse verteilt axial durch den Kolben 18 erstrecken. Dabei wird unter Abbremsung des Abwickelvorgangs Bewegungsenergie verzehrt und in Wärme­ energie umgewandelt.
Das obere Stegband 4 kann in nicht dargestellter Weise einen der Führung des durchlaufenden Zugorgans 12 dienen­ den Längsschlitz aufweisen, der sich aber nicht über die ganze axiale Breite der Rolle 11 erstrecken, sondern nur etwa halb so lang sein sollte, damit sich das Abseilgerät beim Abwickeln weniger stark gegegenüber der waagerechten Mittelstellung neigt, als es der vorhandenen Wickelbreite und damit der axialen Wanderung des Ablaufpunkts des Zug­ seils entspricht. Dieser Längsschlitz ist dann zweckmäßi­ gerweise zur Ablaufseite des Zugseils hin seitlich gegen­ über der senkrechten axialen Mittelebene der Rolle 11 ver­ setzt, um zu starke Auslenkungen des ablaufenden Zugseils zu verhindern. Aus diesem Grunde könnte der Längsschlitz auch in einer Verbreiterung des Stegbands 4 oder in einem an dieses angeschweißten Führungsansatz vorgesehen sein.
Am aus Fig. 1 nicht mehr zu ersehenden abgewickelten oberen Ende des bandförmigen Zugorgans 12 ist eine nicht dargestell­ te Verankerungsvorrichtung vorgesehen, die eine Befestigung beispielsweise im Dachbereich oder Fensterbereich von Hoch­ häusern, an Türmen, Brücken oder auch Hubschraubern ermög­ licht.
Bei einer erprobten Ausführungsform wurde als Zugorgan 12 ein aus Poli-p-Phenylen-Therephtalamit (PPD-D)-Endlosfäden geflochtenes Hohlseil verwendet. Dieser Kunststoff weist etwa die 5fache Zugfestigkeit von Stahl auf und behält seine Eigenschaften bis etwa 200°C bei. Das bandförmige Hohlseil weist Querschnittsabmessungen von 12 × 2 mm auf. Die aufgewickelten Längen können beispielsweise 25 oder 50 oder 100 m und mehr betragen. Die tragenden Teile des Ge­ räts können beispielsweise aus Stahl bestehen und zusammen­ geschweißt sein. Die Zylinder 17 bzw. Rohrstücke 34 können aus Gründen der Gewichtsersparnis aus Aluminium bestehen.
Gute Ergebnisse wurden mit einem Abseilgerät erzielt, deren Rolle 11 von einem Stahlrohr mit 50 mm Außendurch­ messer, 2 mm Wandstärke und 120 mm Länge gebildet ist. Bei diesem Gerät weisen die Pfosten 2 und 3 Querschnittsabmes­ sungen von 20 × 10 mm und eine Länge von 270 mm auf. Die Achse 5 aus Stahl besitzt eine Länge von 240 mm bei einem Durchmesser von 12 mm. Die für die Zylinder 17 verwendeten Rohrstücke 34 aus Aluminium weisen bei 10 mm Wandstärke einen Außendurchmesser von 50 mm und eine Länge von 100 mm auf. Die Zylinder 17 sind mit einer Silikon-Ölfüllung ver­ sehen.
Dieses Abseilgerät hat sich als einfach, robust und bruch­ sicher erwiesen. Ferner wurden starke Belastbarkeit, An­ laufsicherheit beim Beginn des Abseilvorgangs, Einhaltung der maximalen Sinkgeschwindigkeit entsprechend der ange­ hängten Last und Sicherheit gegen Ölverluste festgestellt. Dementsprechend ist das Abseilgerät stetig betriebsbereit und wartungsfrei.
Das Gerät kann in nicht dargestellter Weise in einem Schutz­ koffer aus feuerfestem Kunststoff untergebracht sein, der einen Schlitz für die Durchführung des Bandseils aufweist und im wesentlichen das ganze Gerät umhüllt, wobei nur die Öse 26 bzw. der Haken zum Anbringen eines Sitzhaltegurts nach unten herausragt. Das entsprechende Gerät ist dann bei einem Gewicht von 2 bis 3 kp gut aufzubewahren und auch zu handhaben. Es eignet sich wegen der kompakten und leichten Ausführung nicht nur zur Installierung in Hotel­ zimmern, Hochhäusern und dergleichen sondern auch für den mobilen Einsatz und zum Mitnehmen auf Reisen.
die Winkelversetzung der Kurbelarme 15 und 16 um 90° führt dazu, daß die beiden Kolben 18 wie in Fig. 1 dargestellt phasenverschoben arbeiten und die beiden Kolben-Zylinder- Anordnungen 13 und 14 zusammen somit kontinuierlich eine im wesentlichen gleichbleibende Bremsleistung erbringen.
Allerdings wurde festgestellt, daß auch die Bauweise ohne Winkelversetzung der Kurbelarme - also mit phasengleich arbeitenden Kolben - den Anforderungen voll genügt, weil sich keine abrupten sondern lediglich sinusförmige Ände­ rungen der Bremsleistung ergeben, die keine wesentlichen bzw. störenden Schwankungen der Abseilgeschwindigkeit zur Folge haben. Dabei führt die jeweils gleiche Bremsbelastung an den beiden Wellenenden in vorteilhafter Weise zu gerin­ geren Beanspruchungen der Welle und ihrer Lager. Das wirkt sich insbesondere bei starker Gewichtsbelastung und großer Seillänge mit mehrlagiger Aufwicklung und entsprechend großem Ablaufradius günstig aus.
Bezugszeichenliste
1 Lagergehäuse
2 Pfosten
3 Pfosten
4 Stegband
5 Schwenkachse
6 Welle
7 Wellenende
8 Wellenende
9 Seitenring
10 Seitenring
11 Rolle
12 Zugorgan
13 Kolben-Zylinder-Anordnung
14 Kolben-Zylinder-Anordnung
15 Kurbelarm
16 Kurbelarm
17 Zylinder
18 Kolben
19 Kolbenstange
20 Lagerauge
21 Sprengring
22 Sprengring
23 Kurbelzapfen
24 Lastanhängevorrichtung
25 Bügel
26 Öse
27 Scheibe
28 Scheibe
29 Sechskantschraube
30 Zwischenscheibe
31 Distanzhülse
32 Mutter
33 Zwischenscheibe
34 Rohrstück
35 Zylinderdeckel
36 Dichtungsring
37 Dichtungsring
38 Mutter
39 Mutter
40 Durchführungsdeckel
41 Dichtungsring
42 O-Ring
43 Lagerteil
44 Sechskantmutter
45 obere Zylinderkammer
46 untere Zylinderkammer
47 Drosselöffnung

Claims (8)

1. Abseilgerät mit einer in einem Lagergehäuse (1) gelager­ ten Rolle (11) zum Aufwickeln eines Zugorgans (12), mit einer Verankerungsvorrichtung und einer Lastanhängevor­ richtung (24), die am freien Ende des Zugorgans (12) bzw. am Lagergehäuse (1) angebracht sind, und mit einer Bremseinrichtung (13, 14), die zwei von der rotierenden Rolle (11) im wesentlichen radial hin und her bewegte Bremskolben (18) aufweist, die jeweils innerhalb eines Bremszylinders (17) arbeiten, wobei die beiden durch den Bremskolben (18) abgeteilten Zylinderkammern (45, 46) eines jeden Bremszylinders (17) über wenigstens eine Drosselöffnung (47) oder einen Drosselspalt miteinander in Verbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kolben-Zylinder-Anordnungen (13, 14) sich axial auf entgegengesetzten Seiten der Rolle (11) gegen­ überliegen, daß die Kolbenstangen (19) der Bremskolben (18) über Kurbelarme (15, 16) angetrieben sind, die von einer sich längs der Achse der Rolle (11) erstreckenden und mit ihr fest verbundenen Welle (6) oder Wellenstum­ meln an den beiden Enden der Rolle vorragen, und daß die beiden Bremszylinder (17) um eine zur Rollenachse paral­ lele Schwenkachse (5) verschwenkbar gelagert sind.
2. Abseilgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Rolle (11) mittels der Wel­ le (6) oder mit den Wellenstummeln in zwei parallelen Pfosten (2, 3) gelagert ist, auf deren voneinander abge­ wandten Außenseiten die beiden Kolben-Zylinder-Anordnun­ gen (13, 14) angeordnet sind.
3. Abseilgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfosten (2, 3) auch die Schwenkachse (5) für die beiden Bremszylinder (17) tragen.
4. Abseilgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (5) mit ihrem mittleren Bereich die Lastanhängevorrichtung (24) bildet oder trägt.
5. Abseilgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den beiden Kolben- Zylinder-Anordnungen (13, 14) zugeordneten Kurbelarme (15, 16) um einen Winkel von 90° zueinander versetzt an der Welle (6) oder den Wellenstummeln angeordnet sind.
6. Abseilgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bremszylin­ der (17) vollständig mit Hydrauliköl gefüllt sind.
7. Abseilgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden durch den Bremskolben (18) abgeteilten Zylinderkammern (45, 46) eines jeden Bremszylinders (17) über wenigstens eine Drosselöffnung (47) im Kolben (18), im Zylinder (17) oder zwischen diesen miteinander in Verbindung stehen.
8. Abseilgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Zugorgan (12) ein aus endlosen Kunststoffäden hoher Zugfestigkeit geflochtenes Hohlseil mit rechteckigem Querschnitt vorgesehen ist.
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