DE3924092C1 - - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur
Herstellung von Mononitro- oder Dinitro-anilinen in sehr
guten Ausbeuten und hoher Reinheit durch Umsetzung von
Mononitro- oder Dinitro-chlor-benzolen mit Ammoniak bzw.
Aminen in Gegenwart oberflächenaktiver Verbindungen.
Die nachstehend genannten Nitro-aniline sind wichtige
Zwischenprodukte bei der Herstellung von Farbstoffen und
Pigmenten sowie zur Herstellung von Arzneimitteln und
Pflanzenschutzmitteln. Es handelt sich hierbei
beispielsweise um die Verbindungen N-Methyl-4-nitro-anilin,
N,N-Dimethyl-4-nitro-anilin, N-Methyl-2-nitro-anilin,
N,N-Dimethyl-2-nitro-anilin, 2,4-Dinitro-anilin,
2,4-Dinitro-N-methyl-anilin und
2,4-Dinitro-N,N-dimethyl-anilin.
Die Herstellung von 2,4-Dinitro-anilin erfolgt
beispielsweise durch Umlagerung von N,4-Dinitro-acetanilid,
welches thermisch labil ist, in Essigsäure bei 0 bis 70°C
mit nachfolgender Hydrolyse in 200 bis 3800 mol-%
Schwefelsäure des entstehenden 2,4-Dinitro-acetanilids zum
gewünschten Produkt (PL 1 31 799 vom 30. 4. 87). Bei dieser
Herstellungsweise fällt ein hochgradig säurebelastetes
Abwasser mit starker organischer Verunreinigung an, das
sehr aufwendig entsorgt werden muß. Die Sicherheitsaspekte
der Umlagerung der thermisch labilen
Dinitro-ausgangsverbindung sind ein zusätzliches Problem
dieser Verfahrensweise.
2,4-Dinitro-anilin wird ebenfalls hergestellt durch
Reaktion einer Schmelze von 2,4-Dinitro-chlorbenzol mit
Ammoniak bei 180°C in 71%iger Ausbeute (CN 8 61 00 379 vom
19. 1. 86). Diese Reaktionsvariante birgt die sicherlich für
die technische Herstellung schwierige Aufgabe der homogenen
Durchmischung der beiden Reaktionspartner Ammoniak und
2,4-Dinitro-chlorbenzol. Dazu kommt die Notwendigkeit nach
Ablassen des überschüssigen Ammoniaks das bei der Reaktion
gebildete Ammoniumchlorid aus dem 2,4-Dinitro-anilin
restlos herauszuwaschen. Die Reaktion muß wegen des hohen
Schmelzpunktes des Endproduktes bis zu einem bedenklich
hohen Temperaturniveau (180°C) geführt werden, bei dem eine
explosive Zersetzung bei längerer Reaktionszeit nicht
auszuschließen ist.
Als weitere Herstellungsmöglichkeit für 2,4-Dinitro-anilin
wird von Gitis et al. (US 33 98 194) die Darstellung durch
Umsetzung von 2,2′-4,4′-Tetranitro-diphenylether in
Dimethylformamid mit durchgeleitetem Ammoniak bei
Raumtemperatur beschrieben. Das sehr labile und äußerst
reaktive Ausgangsprodukt dieser Umsetzung -
der 2,2′-4,4′-Tetranitro-diphenylether - wird
durch Umsetzung von 2,4-Dinitro-phenol mit
2,4-Dinitro-chlorbenzol durch Basenkatalyse hergestellt,
wobei intermediär thermisch äußerst labiles
2,4-Dinitro-phenolat entsteht. Hinzu kommt, daß durch die
Herstellung des Diphenylethers eine Verfahrensstufe zur
normalen Herstellung des 2,4-Dinitro-anilins aus
2,4-Dinitro-chlorbenzol hinzukommt, welche die Herstellung
auf diesem Reaktionsweg aus ökonomischen Gründen verbietet.
Auch andere der oben beispielhaft beschriebenen Nitro-aniline
werden durch Umsetzung des entsprechenden Alkylamino mit
2,2′-4,4′-Tetranitro-diphenylether hergestellt, wobei diese
Verfahrensweise grundsätzlich wegen ihrer Zweistufigkeit die
Kosten für die technische Herstellung in die Höhe treibt
und deshalb, aber auch wegen des höheren
Chemikalienaufwandes und der auf jeder Stufe notwendigen
Reinigungsverfahren, aus ökologischen und ökonomischen
Gründen abzulehnen ist.
In der DE-OS 27 25 957 vom 22. 12. 77 wird die Herstellung von
2,4-Dinitro-N-methyl-anilin wie folgt beschrieben: 203,5
Teile 2,4-Dinitro-chlorbenzol werden in 390 Gewichtsteilen
Wasser durch Rühren bei Raumtemperatur suspendiert. Diese
Suspension wird auf 85°C gebracht, wonach mit der Zugabe
von 120 Volumenteilchen 41,5%iger Methylaminlösung begonnen
wird. Bei dieser exothermen Reaktion steigt die Temperatur
auf 88°C an. Im Beschreibungstext steht nun zu lesen: "Die
Emulsion verfestigt sich langsam und es bildet sich eine
dicke gelbe Kruste an der Kolbenwand." Durch Zugabe von 103
Volumenteilen 30%iger Natronlauge wird eine Auflösung der
Kruste, verbunden mit einem Absinken der Reaktionstemperatur,
erreicht. Man erhält mit der beschriebenen Verfahrensweise
eine Ausbeute von 97,8 % d. Th. an
2,4-Dinitro-N-methyl-anilin, bezogen auf
2,4-Dinitro-chlorbenzol.
Die Schwierigkeiten der beschriebenen Verfahrensweise sind
schon aus dem Beschreibungstext (DE-OS 27 25 957)
ersichtlich:
- 1. Stark exotherme Reaktion, damit starke Wärmetönung und Temperaturanstieg des Reaktionsgemisches, d. h. bei der technischen Herstellung mit wesentlich verschlechterten Oberfläche/Volumen-Verhältnissen kann es durch die Wärmetönung zu unkontrollierbaren Zersetzungen kommen.
- 2. Krustenbildung an der Kolbenwand, d. h. im technischen Reaktionsapparat Anfallen eventuell nicht mehr zu entfernender Reaktionsrückstände, die unter großem Aufwand mechanisch entfernt werden müssen.
Den Nachteil dieser Reaktionsweise versuchen viele Anwender
durch den Einsatz von Lösungsmitteln wie Formamid (DD
2 29 017) oder Dimethylformamid zu begegnen. Das Verfahren
mit Lösungsmittel muß aber bei Temperaturen um 100°C
geführt werden und weist eine schlechtere Ausbeute (91%)
auf als das oben beschriebene.
Als Alternative zu den weiter oben gezeigten
Herstellungsverfahren von beispielsweise 2,4-Dinitro-anilin
wird die Umsetzung von 2,4-Dinitro-phenol-alkylethern
(JP 50/1 26 625) oder 2,4-Dinitro-phenol (JP 49/14 431)
beschrieben. Hierbei wird beispielsweise 2,4-Dinitro-anisol
in einem nicht wassermischbaren Lösemittel 6 Stunden lang
bei hohem Druck mit Ammoniak behandelt. Über Ausbeute und
Reinheit wurden dort keine Angaben gemacht.
In einem anderen Beispiel werden 100 Teile
2,4-Dinitro-phenol in 420 Teilen Wasser mit 180 Teilen
Ammoniumsulfat und 120 Teilen flüssigem Ammoniak im
Autoklav 10 Stunden lang bei 165 bis 170°C umgesetzt. Man
erhält hierbei 95 Teile 2,4-Dinitro-anilin, entsprechend
einer Ausbeute von 94,5% d. Th., bezogen auf
2,4-Dinitro-phenol.
Nachteilig an der geschilderten Herstellungsvariante aus
2,4-Dinitro-phenol - ebenso aus den 2,4-Dinitro-phenolalkylethern
- ist zum einen der Anfall eines hochgradig
salzbelasteten Abwassers - der Mutterlauge der Reaktion -
zum anderen aber, viel schwerwiegender, die Tatsache, daß
das 2,4-Dinitro-phenol und die 2,4-Dinitro-phenolalkylether
aus 2,4-Dinitro-chlorbenzol durch nucleophilen
Austausch hergestellt werden, also auf dem Weg von
2,4-Dinitro-chlorbenzol zum 2,4-Dinitro-anilin eine weitere
Verfahrensstufe mit Chemikalien- und Apparatekosten und
Reinigungsprozeduren hinzukommt.
Es bestand somit ein Bedarf für ein verbessertes und
technisches Herstellungsverfahren für Nitro-aniline, von
denen einige weiter oben beispielhaft genannt wurden, das
in einer Verfahrensstufe, von Nitro-chlor-benzol-derivaten
ausgehend, bei möglichst niedriger Temperatur, möglichst
ohne Destillation oder andere Trennoperationen
erforderliche Lösungsmittel zu verwenden, in guter Ausbeute
und hoher Reinheit zu möglichst durch einfache Filtration
abtrennbaren Produkten führt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man
Nitro-aniline der allgemeinen Formel (I)
in welcher R₁, R₂ ein Wasserstoffatom oder eine
Alkyl(C₁-C₄)-Gruppe und R ein Wasserstoffatom oder eine
Nitrogruppe bedeuten, in sehr guten Ausbeuten und hoher
Rinheit in einer Verfahrensstufe herstellen kann,
indem man 1 Mol eines Nitro-chlor-benzols der allgemeinen
Formel (II)
in welcher R die vorstehend genannte Bedeutung hat, mit
etwa 200 bis etwa 4000 mol-%, vorzugsweise etwa 200 bis etwa
1200 mol-%, besonders bevorzugt etwa 200 bis etwa 600 mol-%
einer Verbindung der allgemeinen Formel (III)
in welcher R₁ und R₂ die vorstehend genannten Bedeutungen
haben, bei Temperaturen von etwa 40 bis etwa 120°C,
vorzugsweise etwa 50 bis etwa 90°C, besonders bevorzugt
etwa 55 bis etwa 80°C, bei Normaldruck oder erhöhtem
Druck, in Gegenwart etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-%, bezogen
auf die Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel II,
mindestens einer ionischen oder nichtionischen
oberflächenaktiven Verbindung umsetzt.
Die entstandenen Nitro-aniline werden nach erfolgter
Reaktion durch Filtration abgetrennt und gewaschen. Die
Ausbeuten sind sehr gut (< 98% d. Th.), die Reinheiten der
Produkte ebenfalls (Reinheitsgrad (HPLC) < 99%). Auch
finden im Laufe der Reaktion keine Anbackungen und
Einschlüsse statt, d. h. mit eventuell im Reaktionsgefäß
verbleibenden Produktrückständen ist nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren nicht zu rechnen. Hinzu kommt
als großer Vorteil, daß es durch die den Zusatz
oberflächenaktiver Verbindungen erreichte "Homogenisierung"
des Reaktionsgemisches gelingt, die Reaktionstemperatur auf
einen sehr niedrigen Wert zu senken, der es erlaubt, auf
die üblicherweise in solchen Medien eingesetzten
nichtkorrosiven, aber auch teuren Apparatematerialien, wie
beispielsweise Hastelloy C, zugunsten von Stahl zu
verzichten, was dem erfindungsgemäßen Verfahren einen hohen
ökonomischen Vorteil sichert.
Zu den oberflächenaktiven Verbindungen gehören sowohl
ionische (anionische und kationische) als auch
nichtionische oberflächenaktive Verbindungen. Zu den
ionischen Hilfsmitteln gehören anionische oberflächenaktive
Verbindungen, wie beispielsweise die Alkalimetallsalze von
Alkyl(C₁₄-C₁₈)-sulfonsäuren, Aralkyl(C₁₂-C₁₄)-sulfonsäuren,
beispielsweise Natrium-dodecylbenzoylsulfonat, oder von
Alkyl(C₃-C₅)-naphthalin-2-sulfonsaures Natrium, oder die
Alkalimetallsalze von gesättigten oder ungesättigten
höheren Fettsäuren (C₁₁-C₁₈), beispielsweise Natriumlaurat,
Natriummyristat, Natriumpalmitat, Natriumstearat oder
Natriumoleat, ferner die Alkalimetallsalze von
Alkyl(C₁₂-C₃₅)-Sulfaten, d. h. von Schwefelsäureestern
höherer Fettalkohole, wie beispielsweise Laurylsulfat,
Tridecylsulfat, Myristylsulfat, Pentadecylsulfat,
Cetylsulfat, Octadecylsulfat, oder Oleysulfat, oder von
Phosphorsäureestern von höheren Fettalkoholen oder von
Phenol.
Zu den ionischen Hilfsmitteln zählen auch kationische
oberflächenaktive Verbindungen, wie beispielsweise primäre,
sekundäre oder tertiäre Aminsalze oder Pyridiniumsalze,
vorzugsweise die Chloride, Sulfate oder Methylsulfate,
sowie amphotere oberflächenaktive Verbindungen,
beispielsweise solche vom Aminosalz-Typ, beispielsweise
Aminoethansulfonsaures Natrium oder
N-Methylamino-ethylsulfonsaures Natrium, oder vom
Betain-Typ.
Nichtionische oberflächenaktive Verbindungen sind solche
vom Polyethylenglykol- oder Polyhydroxyalkohol-Typ.
Beispiele hierfür sind die Alkyl-polyglykoläther,
Alkenyl-phenyl-polyglykoläther,
Alkyl-naphtyl-polyglykoläther, Fettsäure-polyglykoläther,
Fettsäureamidpolyglykoläther und Fettaminopolyglykoläther.
Typische Beispiele für diese oberflächenaktiven Verbindungen
finden sich beispielsweise in "Surface Active Agents and
Detergents", Band I, von A. Am. Schwarz und J. W. Perry, oder
in "Catalysis in Micellar and Macromolecular Systems" von
J. H. Fendler und E. J. Fendler, Academic Press N. Y. 1975.
Nachstehend werden einige erfindungsgemäß bevorzugt
verwendete oberflächenaktive Verbindungen angegeben.
Verbindung 1: 30%ige wäßrige Lösung von Alkyl(C₁₂-C₁₄)-dimethyl-betain.
Verbindung 2: 30%ige wäßrige Lösung eines disulfonsauren
Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukte.
Verbindung 3: Disulfonsaures Kresol-Formaldehyd-Kondensationsprodukt.
Verbindung 4: Sulfiertes Kresol-Phenol-Kondensationsprodukt
als 35%ige wäßrige Lösung.
Verbindung 5: Novolak-Derivat der Formel
Verbindung 5a: Novolak-Derivat der vorstehenden allgemeinen
Formel
R = -CH-CH₂-CH (SO₃Na)-COONa
R = -CO-Ph
Summe n = 100-110
x = 5
R = -CH-CH₂-CH (SO₃Na)-COONa
R = -CO-Ph
Summe n = 100-110
x = 5
Verbindung 6: Dimethylnaphthalin-sulfonsaures-Formaldehydkondensat
der Formel
Verbindung 7: Sulfomethyliertes Kresol-Phenol-Formaldehydkondensat.
Man kann auch einen größeren molaren Überschuß als 4000 mol-%
einer Verbindung der allgemeinen Formel III anwenden.
Da hierbei aber kein größerer positiver Effekt erzielt
wird, bedeutet die Anwendung solcher größeren Mengen
lediglich eine Verringerung der Wirtschaftlichkeit des
Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl bei Normaldruck
als auch bei erhöhtem Druck sowie diskontinuierlich oder
kontinuierlich durchgeführt werden.
Durch die nachstehenden Beispiele soll der erfindungsgemäße
Verfahren oder erläutert werden.
In einem 1 l-Vierhalskolben mit Rührer, Tropftrichter,
Kontakt-Innenthermometer und Heizbad werden 340 ml Wasser,
270 g (1,33 mol) 2,4-Dinitro-chlorbenzol und 10 g (3,7 Gew.-%)
der Verbindung 5a vorgelegt und unter Rühren auf
50°C aufgeheizt. Zu der entstehenden gutverteilten
Suspension wird ein Gemisch aus 130 ml
Monomethylamin-Lösung, 40%ig (1,67 mol), 110 ml NaOH
35%ig (0,96 mol) und 160 ml Wasser innerhalb von 2 Stunden
bei 50°C zugetropft. Man rührt 11 Stunden bei 50 bis 55°C
nach und saugt die Produktsuspension von der Mutterlauge
nach Kaltrühren auf Raumtemperatur ab. Man erhält nach
Absaugen und Waschen mit 500 ml Wasser 288 g eines 10%
wasserfeuchten hellgelben feinkristallinen Produkts mit
einem Schmelzpunkt von 179 bis 182°C, entsprechend einer
Ausbeute von 98,9% d. Th. bei einer Reinheit von 98,5%
nach HPLC (HPLC = High Performance Liquid Chromatography).
In einem 2 l-Vierhalskolben mit Rührer, Innenthermometer,
heizbarem Tropftrichter und Heizbad werden 451 g 40%ige
Dimethylamin-Lösung (4,02 mol) und 10 g der Verbindung 6
vorgelegt und unter Rühren auf 55 bis 60°C erhitzt. Über
den heizbaren Tropftrichter werden innerhalb von 4 Stunden
288 g (1,83 mol) 2-Nitrochlorbenzol zugetropft. Nach
beendeter Zugabe wird nach 8 Stunden bei 60 bis 70°C
nachgerührt und dann unter Rühren auf 30°C abgekühlt. Man
läßt 150 g 35%ige Natronlauge (1,3 mol) unter Rühren
zulaufen. In einem Scheidetrichter wird dann die Unterphase
abgetrennt und die Oberphase zur Rückgewinnung von
Dimethylamin aufgearbeitet. Die Unterphase - das Rohprodukt
- wird zweimal mit je 200 ml Wasser gewaschen, abgetrennt
und isoliert. Zur Trocknung wird kurz im Vakuum
andestilliert. Man erhält 283 g 2-Nitro-N,N-dimethyl-anilin
als ölige gelbbraune Flüssigkeit in einer Reinheit von 98,8%
nach HPLC, entsprechend einer Ausbeute von 93,2% d. Th.
In einem 2 l-Vierhalskolben mit Rührer, Innenthermometer
und heizbarem Tropftrichter werden 1000 ml wäßriges
Ammoniak, 16%ig (9,4 mol), und 8 g (2 Gew.-%) der
Verbindung 6 vorgelegt und unter Rühren auf 55°C erhitzt.
Man beginnt nun mit der Zugabe von 406 g (2 mol)
2,4-Dinitro-chlorbenzol als Schmelze (Tropftrichter hat
60°C Manteltemperatur), die innerhalb von vier Stunden
erfolgt. Nach dieser Zeit wird 20 Stunden bei 55°C
nachgerührt und das erhaltene 2,4-Dinitro-anilin über eine
G-3-Glasfritte abgesaugt. Man wäscht mit 500 ml Wasser und
saugt 30 min trocken. Es werden 412 g 2,4-Dinitro-anilin,
welches 16% wasserfeucht ist, erhalten. Das entspricht
einer Ausbeute von 94,5% d. Th. Das Produkt hat einen
Schmelzpunkt von 179 bis 180°C und eine Reinheit von 97,8%
nach HPLC.
Analog zu diesem Beispiel wurde in mehreren Versuchen die
Verwendbarkeit der weiter oben genannten Verbindungen
1 bis 7 als oberflächenaktive Zusätze zur Herstellung von
Nitro-anilinen überprüft. Es wurden in allen Fällen sehr
gute Ausbeuten und Reinheiten an sehr fein verteiltem
2,4-Dinitro-anilin erhalten.
In einem 1 l-Glasautoklav mit Rührer und beheiztem Zupump
werden 350 ml Wasser, 240 ml Ammoniak, 25%ig (3,52 mol)
und 1,9 g der Verbindung 6 vorgelegt und nach Spülen mit
Stickstoff und Verschließen des Autoklav auf 55°C
aufgeheizt. Bei dieser Temperatur werden dann unter Rühren
innerhalb von vier Stunden 187 g (0,92 mol)
2,4-Dinitro-chlorbenzol zugepumpt. Nach beendeter Zugabe
wird auf 80°C aufgeheizt und nochmals 16 Stunden
nachgerührt. Nach Ablauf dieser Zeitspanne wird auf
Raumtemperatur kaltgerührt und der Autoklav zunächst
entspannt und dann entleert. Man erhält durch Absaugen 182 g
2,4-Dinitro-anilin mit einer Restfeuchte von 9%,
entsprechend einer Ausbeute von 99,1% d. Th. Das
getrocknete Produkt hat einen Schmelzpunkt von 179,5 bis
181°C und eine Reinheit von 98,7% nach HPLC.
Analog zur Reaktionsweise und Ansatzgröße in diesem
Beispiel wurden wiederum alle weiter oben aufgeführten
oberflächenaktiven Verbindungen eingesetzt, wobei sowohl
von der Ausbeute als auch von der Reinheit des erhaltenen
2,4-Dinitro-anilins her sehr gute Ergebnisse erhalten
wurden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Nitro-anilinen der
allgemeinen Formel (I)
in welcher R₁, R₂ ein Wasserstoffatom oder eine
Alkyl(C₁-C₄)-Gruppe und R ein Wasserstoffatom oder eine
Nitrogruppe bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol
eines Nitro-chlor-benzols der allgemeinen Formel (II)
in welcher R die vorstehend genannte Bedeutung hat, mit
etwa 200 bis etwa 4000 mol-% einer Verbindung der
allgemeinen Formel (III)
in welcher R₁ und R₂ die vorstehend genannten Bedeutungen
haben, bei Temperaturen von etwa 40 bis etwa 120°C bei
Normaldruck oder erhöhtem Druck in Gegenwart etwa 0,1 bis
etwa 10 Gew.-%, bezogen auf die Ausgangsverbindung der
allgemeinen Formel II, mindestens einer ionischen oder
nicht-ionischen oberflächenaktiven Verbindung umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man bei Temperaturen von etwa 50 bis etwa 90°C umsetzt.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen von etwa
55 bis etwa 80°C umsetzt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von etwa 0,2
bis etwa 5 Gew.-% oberflächenaktiver Verbindung, bezogen
auf die Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel II,
umsetzt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von etwa 0,5
bis etwa 3 Gew.-% oberflächenaktiver Verbindung, bezogen
auf die Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel II,
umsetzt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von
Alkalimetallsalzen von Alkylsulfonsäuren,
Aralkylsulfonsäuren, gesättigten oder ungesättigten höheren
Fettsäuren, Alkylsulfaten oder Phosphorsäureestern von
höheren Fettalkoholen oder Phenol als ionischen
oberflächenaktiven Verbindungen umsetzt.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von amphoteren
oberflächenaktiven Verbindungen vom Aminosalz-Typ oder
Betain-Typ als ionischen oberflächenaktiven Verbindungen
umsetzt.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von
Verbindungen vom Polyäthylenglykol- oder
Polyhydroxylalkohol-Typ als nichtionischen
oberflächenaktiven Verbindungen umsetzt.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von
Alkyl(C₁₂-C₁₄)-dimethyl-betain in Form einer 30%igen
wäßrigen Lösung, eines sulfonsauren
Formaldehyd-Kondensationsproduktes in Form einer 30%igen
wäßrigen Lösung, eines sulfonsauren
Kresol-Formaldehyd-Kondensationsprodukte, eines sulfierten
Kresol-Phenol-Kondensationsprodukts in Form einer 35%igen
wäßrigen Lösung, eines sulfomethylierten
Kresol-Phenol-Formaldehydkondensats, eines
dimethylnaphthalin-sulfonsauren Formaldehydkondensats oder
eines Novolak-Derivats als oberflächenaktiven Verbindungen
umsetzt.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von Salzen
primärer, sekundärer oder tertiärer Amine oder
Pyridiniumsalzen als kationischen oberflächenaktiven
Verbindungen umsetzt.
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