DE3923760C2 - Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine - Google Patents

Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckgießmaschine und richtet sich insbesondere auf eine Verdichtervorrichtung in einer solchen Druckgießmaschine für die Druckbeauf­ schlagung einer in eine Gießform eingetragenen Metall­ schmelze.
In einer Druckgießmaschine wird eine Metallschmelze von einem Druckgießaggregat durch ein Mundstück und einen Gießkanal einer Form in einen Formhohlraum eingetragen, in welchem sie zu einem Gußstück erstarrt.
Bei der Fertigung von druckbeanspruchten Gußstücken, welche keinerlei Lunker aufweisen dürfen, wird die in den Formhohlraum eingetragene Metallschmelze z.B. mittels eines in den Formhohlraum vorgestreckten Verdichter­ stößels mit erhöhtem Druck beaufschlagt, um etwa darin vorhandene Luftblasen auszutreiben. Eine solche Verdichter­ wirkung ist auch mit einem zweiteiligen Gießkolben erzeug­ bar, welcher einen von einem äußeren Ringkolben umgebenen inneren Druckkolben aufweist.
Druckgießmaschinen der vorstehend beschriebenen Art sind in den veröffentlichten japanischen Patentanmeldungen 59-13 492, 58-55 858, 59-30 503, 44-31 325, 47-18 975 und 51-34 809 sowie in der veröffentlichten japanischen Gebrauchsmusteranmeldung 44-29 055 beschrieben.
Wird in einer solchen Druckgießmaschine ein Verdichter­ stößel oder Druckkolben beispielsweise in den das Mund­ stück mit dem Formhohlraum verbindenden Gießkanal vor­ getrieben, bevor die Metallschmelze im Formhohlraum in einem vorbestimmten Maße zu erstarren beginnt, dann wird der Gießkolben durch das Vortreiben des Verdichterstößels oder Druckkolbens zurückgetrieben, so daß die gewünschte Verdichterwirkung nicht zustande kommt. Erfolgt dagegen der Vortrieb eines Verdichterstößels oder Druckkolbens in den Formhohlraum selbst zu spät, d.h. wenn die Metall­ schmelze bereits weitgehend erstarrt ist, dann ist selbst bei Anwendung eines sehr hohen Drucks keine Verdichter­ wirkung mehr erzielbar. Die Anwendung übermäßig hohen Drucks kann vielmehr zur Rißbildung im Gußstück führen, so daß dieses unbrauchbar wird.
In einer Druckgießmaschine, bei welcher für die Verdichtung des Gußstücks ein zweiteiliger Gießkolben mit einem von einem äußeren Ringkolben umgebenen inneren Druckkolben vorgesehen ist, kann ein vorzeitiger Vortrieb des Druck­ kolbens dazu führen, daß der äußere Ringkolben durch die noch nicht in ausreichendem Maße erstarrte Metallschmelze zurückgedrängt wird, so daß wiederum keine ausreichende Verdichterwirkung zustande kommt. Da in einer solchen Ausführung der innere Druckkolben gleitverschieblich im äußeren Ringkolben geführt ist, muß für eine ausreichende Kühlung des Kolbens insgesamt gesorgt sein, um einem Festklemmen oder Fressen vorzubeugen. Wegen der dazu notwendigen Kühleinrichtungen erhält der Kolben einen übermäßig großen Durchmesser, wodurch sich die Herstellungs­ kosten für die Druckgießmaschine unannehmbar erhöhen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine zu schaffen, bei der eine erwünschte Verdichterwirkung unabhängig von dem Zustand der Metallschmelze im Formhohlraum sicher erzielbar ist, so daß jederzeit eine optimale Qualität der erzeugten Gußstücke gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 2 bzw. 3 erzielt.
In einer ersten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine eine Form auf, mit einem Formhohlraum, in dem eine Metallschmelze zum Erstarren bringbar ist, einen Gießkanal mit einem Mundstück für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, eine Vorrichtung für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, mit einer mit der Metallschmelze füllbaren und in Strömungsverbindung mit dem Mundstück bringbaren Zylinderbuchse und einem in dieser verschieblichen Gießkolben, der zum Eintragen der Metallschmelze in den Formhohlraum nach dem Herstellen der Strömungsverbindung der Zylinderbuchse mit dem Mundstück durch die Zylinderbuchse hindurch und bis auf einen Abstand von ca. 0,5 bis 5 mm zu einer Endwand des Mundstücks in dieses hinein vorstreckbar ist, einen in der Form angeordneten und in den Gießkanal hinein vorstreckbaren Verdichterstößel, und einen Antrieb für die Hin- und Herbewegung des Verdichterstößels auf, wobei die Querschnittsfläche des Gießkanals um das "n"-fache kleiner ist als die Querschnittsfläche des Gießkolbens, und wobei "n" eine Beziehung zwischen dem Verdichtungsdruck und dem Gießdruck ist.
In einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine geschaffen wird, die eine Form aufweist mit einem Formhohlraum, in dem eine Metallschmelze zum Erstarren bringbar ist, einen Gießkanal mit einem Mundstück für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, eine Vorrichtung für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, mit einer mit der Metallschmelze beschickbaren und in Strömungsverbindung mit dem Mundstück bringbaren Zylinderbuchse und einem in dieser verschieblichen Gießkolben, der zum Eintragen der Metallschmelze in die Form nach dem Herstellen der Strömungsverbindung der Zylinderbuchse mit dem Mundstück durch die Zylinderbuchse hindurch und bis auf einen geringen Abstand zu einer Endwand des Mundstücks in dieses hinein vorstreckbar ist, einen in der Form angeordneten und in den Gießkanal hinein vorstreckbaren Verdichterstößel, und einen Antrieb für die Hin- und Herbewegung des Verdichterstößels, wobei der Gießkolben eine über seine Stirnfläche hervorstehende ringförmige Erhebung aufweist, so daß beim Vorstrecken des Verdichterstößels nach dem Füllen des Formhohlraums mit der Metallschmelze nur eine begrenzte Fläche der Stirnseite des Gießkolbens mit dem Verdichtungsdruck beaufschlagt ist.
Schließlich wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch eine dritte Ausführungsform einer Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine gelöst, die eine Form aufweist, mit einem Formhohlraum, in dem eine Metallschmelze zum Erstarren bringbar ist, einen Gießkanal mit einem Mundstück für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, eine Vorrichtung für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, mit einer mit der Metallschmelze beschickbaren ohne Strömungsverbindung mit dem Mundstück bringbaren Zylinderbuchse und einem in diese verschieblichen Gießkolben, der zum Eintragen der Metallschmelze in die Form nach dem Herstellen der Strömungsverbindung der Zylinderbuchse mit dem Mundstück durch die Zylinderbuchse hindurch und bis auf einen geringen Abstand zu einer Endwand des Mundstücks in dieses hinein vorstreckbar ist, einen in der Form angeordneten und in den Gießkanal hinein vorstreckbaren Verdichterstößel, und einen Antrieb für die Hin- und Herbewegung des Verdichterstößels, wobei der Gießkolben eine über seine Stellfläche hervorstehende, die Form eines Stopfens aufweisende Erhebung aufweist, die um ein Stück in das Eintrittsende des Gießkanals einführbar ist, so daß beim Vorstrecken des Verdichterstößels nach dem Füllen des Formhohlraums mit der Metallschmelze nur eine begrenzte Fläche der Stirnseite des Gießkolbens mit dem Verdichtungsdruck beaufschlagt ist.
Vorteilhafterweise wird durch die vorliegende Erfindung weiterhin eine Druckgießmaschine geschaffen, bei der Eintrag einer Metallschmelze in den Formhohlraum unter niedrigem Druck erfolgen kann, wobei der Verdichtungsdruck erst nach dem Eintrag der Schmelze in die Form und vorzugsweise unabhängig davon erzeugbar ist, so daß die Druckgießmaschine insgesamt einen leichteren und damit kostengünstigeren Aufbau haben kann.
Zwar ist aus der nachveröffentlichten DE 38 31 938 A1 eine Gießvorrichtung bekannt, diese unterscheidet sich jedoch wesentlich durch das Nichtvorhandensein bestimmter Merkmale wie beispielsweise einem bestimmten Verhältnis zwischen Flächen, einem bestimmten Verhältnis von Verdichtungsdruck zu Gießdruck sowie einem vorgegebenen Abstand zu einer Endwand. Insbesondere wird der Gießkolben gerade nicht bis zum Ende der Kammer und nicht in Anlage an den ihn den Gießkanal umgebenden Teil gebracht, da hierbei kein kontrollierter Gießvorgang mehr gewährleistet sei. So weist der Kolben einen noch mindestens zweifach so großen Abstand vom Gießkanal auf.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei der erfindungsgemäßen Druckgießmaschine hat die Form beispielsweise eine feststehende Formhälfte und eine an diese ansetzbare bewegliche Formhälfte. Im miteinander verbundenen Zustand definieren die feststehende und die bewegliche Formhälfte zusammen den Formhohlraum, den Gieß­ kanal und das Mundstück. Der in der Zylinderbuchse verschiebliche Gießkolben des Gießaggregats für den Eintrag der Metallschmelze ist beispielsweise über einen in einem Arbeitszylinder verschieblichen Arbeitskolben betätigbar. Die Metallschmelze wird durch eine Vorwärts­ bewegung des Gießkolbens durch den Gießkanal hindurch in den Formhohlraum eingetragen. Der Verdichterstößel ist vorzugsweise in der feststehenden Formhälfte angeordnet und über einen einen Druckzylinder aufweisenden Antrieb betätigbar.
Gemäß der Erfindung beaufschlagt der Druckstößel vorzugs­ weise nicht das Gußstück bzw. den Formhohlraum selbst, so daß am Gußstück keine Druckmarken entstehen. Da das Gieß­ aggregat nicht der Druckerzeugung, sondern lediglich dem Eintrag der Metallschmelze unter einem relativ niedrigen Druck dient, kann es leichter und damit kostengünstiger gebaut sein.
Der Gießkanal kann einen verengten Abschnitt mit einer gegenüber der der übrigen Abschnitte derselben verringerten Querschnittsfläche aufweisen, wodurch sich dann der beim Vorstrecken des Verdichterstößels auf den Gießkolben über­ tragene Druck weiter verringern läßt.
Nach dem Füllen des Formhohlraums der beschriebenen Druck­ gießvorrichtung mit der Metallschmelze durch den Vortrieb des Gießkolbens wird der Verdichterstößel in den Formhohl­ raum oder vorzugsweise in den Gießkanal vorgetrieben, um einen Verdichtungsdruck zu erzeugen.
Der auf diese Weise erzeugte Verdichtungsdruck beaufschlagt in der erfindungsgemäßen Vorrichtung nur einen begrenzten Anteil der Stirnfläche des Gießkolbens, so daß dieser beim Vorstrecken des Verdichterstößels nicht zurückgedrängt wird.
Dadurch kann der Verdichtungsdruck ungemindert auf die Metallschmelze einwirken, so daß man ein hochwertiges Produkt erhält. Gemäß der Erfindung braucht das Gieß­ aggregat also nicht für die Druckerzeugung ausgelegt zu sein, sondern lediglich für den Eintrag der Metallschmelze, so daß es kostengünstig herstellbar ist und der Eintrag der Metallschmelze einen verringerten Aufwand erfordert.
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Schnittansicht einer Druckgieß­ maschine in einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 zur Erläuterung der Wirkungsweise der Druckgießmaschine und
Fig. 3 bis 7 Fig. 2 entsprechende, in kleinerem Maßstab dargestellte Schnittansichten von wesentlichen Teilen der Druckgießmaschine in anderen Ausführungs­ formen der Erfindung.
In Fig. 1 sind als wesentliche Komponenten einer Druck­ gießmaschine ein Formaggregat 10 und ein Gießaggregat 12 dargestellt. Das Formaggregat 10 hat eine auf einer fest­ stehenden Unterlage 14 angebrachte feststehende Formhälfte 16 und eine an einer beweglichen Unterlage 18 angebrachte bewegliche Formhälfte 20. An der feststehenden Unterlage 14 ist mittels einer Mutter 22 eine Führungsstange 24 befestigt, entlang welcher die bewegliche Unterlage 18 unter dem Antrieb eines nicht gezeigten Kniehebelgestänges auf die feststehende Unterlage 14 zu und von ihr weg bewegbar ist.
Mit ihren einander zugewandten Stirnflächen begrenzen die feststehende Formhälfte 16 und die bewegliche Formhälfte 20 zusammen einen Formhohlraum 26, einen Gießkanal 28 und ein Mundstück 30.
In der feststehenden Formhälfte 16 ist eine Zylinder­ bohrung 34 ausgebildet, in welcher ein Kolben 38 verschieb­ lich ist. Ein mit dem Kolben 38 verbundener Verdichter­ stößel 42 ist unter dem Vortrieb des Kolbens 38 in den Gießkanal 28 hinein vorstreckbar. Das Formaggregat 10 ist auf ein Obergestell 44 der Gießmaschine aufgesetzt, welches seinerseits derart auf ein Untergestell 46 auf­ gesetzt ist, daß es einen in diesem ausgebildeten Schacht 48 überbrückt.
Zu dem im Schacht 48 angeordneten Gießaggregat 12 gehören ein Arbeitszylinder 50, ein über diesem angeordnetes Tragstück 52 und eine auf dieses aufgesetzte Zylinder­ buchse 54. Der Arbeitszylinder 50 ist mittels eines Bolzens 58 an einem am Boden des Schachts 48 verankerten Lagebock 56 angelenkt. Ein im Arbeitszylinder 50 verschieb­ licher Arbeitskolben 60 weist eine aufwärts gerichtete Kolbenstange 62 auf.
Das Tragstück 52 weist senkrecht verlaufende Zylinder­ bohrungen 64 auf, in welche mit ihren unteren Enden in einem am oberen Ende des Arbeitszylinders 50 ausgebildeten Flansch 68 verankerte Tauchkolben 66 hineinragen.
Die Zylinderbuchse 54 ist mittels eines Verbindungsteils 68 lösbar am oberen Ende des Tragstücks 52 befestigt und mit ihrem oberen Ende in das Mundstück 30 des Formaggregats 10 einführbar. In der Zylinderbuchse 54 ist ein Gießkolben 70 verschieblich gelagert. Eine an der Unterseite des Gieß­ kolbens 70 hervorstehende Kolbenstange 72 ist an ihrem unteren Ende über eine Kupplung 73 mit dem oberen Ende der Kolbenstange 62 des Arbeitszylinders 60 verbunden.
Ein mittels eines Bolzens 78 an einem an einer Seitenwand des Schachts 48 befestigten Lagerbock 76 angelenkter Schwenkzylinder 74 enthält einen Kolben 80 mit einer Kolbenstange 82, deren freies Ende mittels einer Lager­ gabel 84 und eines Bolzens 86 an einer Seite des Flanschs 68 des Arbeitszylinders 50 angelenkt ist.
Die vorstehend in ihren wesentlichen Teilen beschriebene Druckgießmaschine arbeitet folgendermaßen:
Bei Aufhebung des die Zylinderbohrungen 64 speisenden Drucks senkt sich das Tragstück 52, bis es auf dem Arbeits­ zylinder 50 aufsitzt. Ferner bewirkt eine Druckentlastung der unteren Kammer des Arbeitszylinders 50 das Absenken des Arbeitskolbens 60 zusammen mit dem Gießkolben 70 bis in eine untere Endstellung. In diesem Zustand wird dann die Kolbenstange 82 des Schwenkzylinders 74 ausgefahren, um das Gießaggregat 12 insgesamt in eine Stellung zu kippen, in welcher eine Metallschmelze in die Zylinder­ buchse 54 gegossen werden kann.
Anschließend wird die Kolbenstange 82 des Schwenkzylinders 74 wieder eingezogen, um das Gießaggregat 12 aufzurichten. Darauf werden die Zylinderbohrungen 64 des Tragstücks 52 wieder mit Öldruck gespeist, um die Tauchkolben 66 daraus um die Zylinderbuchse 54 in das Mundstück 30 des Form­ aggregats 10 einzuführen.
Die darauf folgende Speisung der unteren Kammer des Arbeitszylinders 50 mit Öldruck bewirkt eine Aufwärts­ bewegung des Arbeitskolbens 60 und des damit verbundenen Gießkolbens 70, so daß die in die Zylinderbuchse 54 eingefüllte Metallschmelze über das Mundstück 30 und den Gießkanal 28 in den Formhohlraum 26 eingetragen wird.
Sobald oder auch kurz bevor der Formhohlraum 26 vollständig mit der Metallschmelze gefüllt ist, wird die durch die Stirnseite des Kolbens 38 begrenzte Kammer der Druck­ zylinderbohrung 34 mit Öldruck gespeist, um den Verdich- terstößel 42 in den Gießkanal 28 vorzustrecken und damit einen Verdichtungsdruck zu erzeugen.
Nach dem Erstarren der Metallschmelze im Formhohlraum wird die bewegliche Unterlage 18 zum Öffnen der Form zurück­ gefahren, und das Gußstück wird mittels eines an der beweglichen Formhälfte 20 vorhandenen (nicht dargestellten) Auswerfers ausgeworfen.
Bereits vor dem Öffnen der Form werden der Arbeitskolben 60, das Tragstück 52 usw. wieder in die untere Endstellung abgesenkt, um das Gießaggregat auf den nächsten Schuß vorzubereiten.
Wie man in Fig. 2 erkennt, hat der Gießkolben 70 eine Querschnittsfläche S1, der Verdichterstößel 42 hat eine Querschnittsfläche S2, und ein Abschnitt des Gießkanals 28 hat eine Querschnittsfläche S3. Beim Eintrag der Metall­ schmelze wird der Gießkolben mit einer Kraft F1 aufwärts­ bewegt und anschließend vom Arbeitszylinder 50 mit der gleichen Kraft gehalten. Durch den Vorschub des Druck­ kolbens 38 wird der Verdichterstößel 42 mit einer Kraft F2 vorgestreckt. Dabei wird der Gießkolben 70 mit einer ihn zurückzuschiebend trachtenden Kraft F3 beaufschlagt. Die Metallschmelze wird mit einem Druck PA in den Formhohlraum eingetragen und steht beim Vorstrecken des Verdichter­ stößels unter einem Verdichtungsdruck PB.
Während des Eintrags verhält sich die Metallschmelze bei ausreichend hoher Temperatur nahezu wie eine Newton'sche Flüssigkeit, so daß die für den Eintrag erforderliche Kraft F1=PA x S1 ist, wobei der Verdichterstößel 42 mit einer Krfat PA x S2 beaufschlagt wird. Die Verdichtung der Metallschmelze mittels des Verdichterstößels 42 erfolgt eine gewisse Zeit nach Beendigung des Eintrags möglichst kurz vor dem Erstarren der Schmelze.
Der Verdichtungsdruck PB ist "n"-mal höher als der Gieß- oder Eintragsdruck PA, d.h. also PB=n x PA, wobei "n" größer als 1 ist.
Durch Abkühlung und beginnende Erstarrung nach dem Eintrag in die Form verhält sich die Metallschmelze dann nicht mehr wie eine Newton'sche Flüssigkeit. Wird dann der Verdichter­ stößel 42 zum Erzeugen des Verdichtungsdrucks in die teil­ weise abgekühlte Metallschmelze hinein vorgetrieben, dann beaufschlagt der Verdichtungsdruck daher nicht mehr die gesamte Querschnittsfläche S1, sondern nur noch einen Teil der Stirnfläche des Gießkolbens 70, welcher im wesentlichen der Querschnittsfläche S3 des Gießkanals 28 entspricht.
Der Gießkolben 70 wird daher beim Vortreiben des Verdich­ terstößels 42 mit einer Kraft F3=PB x S3 beaufschlagt. Dabei sind die Abmessungen der Vorrichtung so ausgelegt, daß die Kraft F3 kleiner ist als die für den Eintrag der Schmelze aufzuwendende Kraft F1. Der Gießkolben 70 wird deshalb beim Vorstrecken des Verdichterstößels 42 nicht zurückgedrängt, so daß der Verdichtungsdruck in der im Formhohlraum enthaltenen Metallschmelze voll zur Wirkung kommt.
Wie vorstehend erläutert, ist die Querschnittsfläche S3 gemäß der Erfindung vorzugsweise nicht größer als S1/n. Dies ergibt sich aus den folgenden Beziehungen:
Der Gießkolben 70 wird nicht zurückgedrängt, solange F3 kleiner ist als F1. Dabei ist F1=PA x S1 und F3=PB x S3, wobei PB x S3 kleiner ist als PA x S1 und S3=S1 x PA/PB=S1/n, da PB/PA="n".
Der in Fig. 2 mit "a" bezeichnete Abstand zwischen der Stirnfläche des Gießkolbens 70 und der Endwandfläche des Mundstücks 30 in der oberen Endstellung des Gießkolbens 70 beträgt vorzugsweise etwa 0,5 bis 5 mm, um zu gewährleisten, daß der Druck der Metallschmelze nur einen begrenzten Bereich der Stirnfläche des Gießkolbens 70 beaufschlagt. Ist dieser Abstand "a" größer als 5 mm, dann verhält sich die im Gießkanal 28 und im Mundstück 30 vorhandene Metall­ schmelze bei ausreichend hoher Temperatur weiter wie eine Newtonsche Flüssigkeit, so daß dann die gesamte Stirnseite des Gießkolbens 70 mit dem Druck beaufschlagt ist. Ist der Abstand "a" hingegen kleiner als 0,5 mm, dann besteht die Gefahr, daß der Gießkolben 70 bei seiner Bewegung in die obere Endstellung an der Endwand des Mundstücks 30 ansetzt.
In in Fig. 3 bis 5 dargestellten weiteren Ausführungs­ formen sind an der Stirnfläche des Gießkolbens 70 ring­ förmige Vorsprünge 100 vorgesehen, welche die von der Metallschmelze druckbeaufschlagte Fläche des Gießkolbens auf die projektierte Querschnittsfläche S3 begrenzen. In Fig. 3 ist eine einzige ringförmige Erhebung 100 vorhanden, in Fig. 4 erkennt man zwei konzentrische ringförmige Erhebungen 100, und in Fig. 5 hat der Gießkolben 70 eine kugelig gewölbte Stirnfläche mit einer ringförmigen Erhebung 100. In allen Fällen beträgt der Abstand "a" vorzugsweise etwa 0,5 bis 5 mm.
In der Ausführungsform nach Fig. 6 steht über die Stirn­ fläche des Gießkolbens 70 eine die Form eines Stopfens aufweisende Erhebung 101 hervor, welche beim Vortrieb des Gießkolbens 70 in die obere Endstellung um ein Stück in den Gießkanal 28 eindringt. Durch eine in Fig. 7 darge­ stellte, die Form zweier durch eine Stufe voneinander getrennter Stopfen mit verschiedenen Durchmessern auf­ weisende Erhebung 101 ist noch sicherer gewährleistet, daß der von der Metallschmelze druckbeaufschlagte Bereich des Gießkolbens 70 auf die projizierte Querschnittsfläche S3 begrenzt bleibt. Die in Fig. 6 und 7 mit "b" bzw. "c" bezeichneten Abstände betragen wiederum vorzugsweise 0,5 bis 5 mm.

Claims (6)

1. Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine, die aufweist:
eine Form (10) mit einem Formhohlraum (26), in dem eine Metallschmelze zum Erstarren bringbar ist, einen Gießkanal (28) mit einem Mundstück (30) für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, eine Vorrichtung (12) für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, mit einer mit der Metallschmelze füllbaren und in Strömungsverbindung mit dem Mundstück (30) bringbaren Zylinderbuchse (54) und einem in dieser verschieblichen Gießkolben (70), der zum Eintragen der Metallschmelze in den Formhohlraum nach dem Herstellen der Strömungsverbindung der Zylinderbuchse (54) mit dem Mundstück (30) durch die Zylinderbuchse hindurch und bis auf einen Abstand (a, b, c) von ca. 0,5 bis 5 mm zu einer Endwand des Mundstücks (30) in dieses hinein vorstreckbar ist, einen in der Form angeordneten und in den Gießkanal hinein vorstreckbaren Verdichterstößel (42), und einen Antrieb (34, 38) für die Hin- und Herbewegung des Verdichterstößels, wobei die Querschnittsfläche (S3) des Gießkanals (28) um das "n"-fache kleiner ist als die Querschnittsfläche (S1) des Gießkolbens (70), und wobei "n" eine Beziehung zwischen dem Verdichtungsdruck (PB) und dem Gießdruck (PA) ist.
2. Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine, die aufweist:
eine Form (10) mit einem Formhohlraum (26), in dem eine Metallschmelze zum Erstarren bringbar ist, einen Gießkanal (28) mit einem Mundstück (30) für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, eine Vorrichtung (12) für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, mit einer mit der Metallschmelze beschickbaren und in Strömungsverbindung mit dem Mundstück bringbaren Zylinderbuchse (54) und einem in dieser verschieblichen Gießkolben (70), der zum Eintragen der Metallschmelze in die Form nach dem Herstellen der Strömungsverbindung der Zylinderbuchse (54) mit dem Mundstück (30) durch die Zylinderbuchse (54) hindurch und bis auf einen geringen Abstand zu einer Endwand des Mundstücks in dieses hinein vorstreckbar ist, einen in der Form angeordneten und in den Gießkanal hinein vorstreckbaren Verdichterstößel (42), und einen Antrieb (34, 38) für die Hin- und Herbewegung des Verdichterstößels, wobei der Gießkolben (70) eine über seine Stirnfläche hervorstehende ringförmige Erhebung (100) aufweist, so daß beim Vorstrecken des Verdichterstößels (42) nach dem Füllen des Fomhohlraums (26) mit der Metallschmelze nur eine begrenzte Fläche der Stirnseite des Gießkolbens mit dem Verdichtungsdruck (PB) beaufschlagt ist.
3. Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine, die aufweist:
eine Form (10) mit einem Formhohlraum (26), in dem eine Metallschmelze zum Erstarren bringbar ist, einen Gießkanal (28) mit einem Mundstück (30) für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, eine Vorrichtung (12) für den Eintrag der Metallschmelze in den Formhohlraum, mit einer mit der Metallschmelze beschickbaren ohne Strömungsverbindung mit dem Mundstück bringbaren Zylinderbuchse (54) und einem in diese verschieblichen Gießkolben (70), der zum Eintragen der Metallschmelze in die Form nach dem Herstellen der Strömungsverbindung der Zylinderbuchse (54) mit dem Mundstück (30) durch die Zylinderbuchse (54) hindurch und bis auf einen geringen Abstand zu einer Endwand des Mundstücks (30) in dieses hinein vorstreckbar ist, einen in der Form angeordneten und in den Gießkanal hinein vorstreckbaren Verdichterstößel (42), und einen Antrieb (34, 38) für die Hin- und Herbewegung des Verdichterstößels, wobei der Gießkolben (70) eine über seine Stellfläche hervorstehende, die Form eines Stopfens aufweisende Erhebung (101) aufweist, die um ein Stück in das Eintrittsende des Gießkanals (28) einführbar ist, so daß beim Vorstrecken des Verdichterstößels (42) nach dem Füllen des Formhohlraums (26) mit der Metallschmelze nur eine begrenzte Fläche der Stirnfläche des Gießkolbens mit dem Verdichtungsdruck (PB) beaufschlagt ist.
4. Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb für die Hin- und Herbewegung des Verdichterstößels (42) ein hydraulischer Zylinder (34, 38) ist.
5. Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Form (10) eine feststehende Formhälfte (16) und eine an diese ansetzbare bewegliche Formhälfte (20) aufweist, und daß die feststehende und die bewegliche Formhälfte im aneinandergesetzten Zustand den Formhohlraum (26) sowie den Gießkanal (28) und das Mundstück (30) umgrenzen.
6. Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichterstößel (42) in der feststehenden Formhälfte (16) oder in der beweglichen Formhälfte (20) gelagert ist.
DE3923760A 1988-07-26 1989-07-18 Verdichtervorrichtung für eine Druckgießmaschine Expired - Fee Related DE3923760C2 (de)

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