DE3921636C2 - Gegen Farbkopieren geschütztes Druckerzeugnis - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein gegen Farbkopieren geschütz
tes Druckerzeugnis, auf das wenigstens zwei Farbmuster
mit unterschiedlicher Farbe nebeneinander aufgedruckt
sind.
Aus der DE-PS 28 19 640 ist es bekannt, Druckerzeugnisse
dadurch gegen Kopieren zu schützen, daß zusätzlich zu
einer auf einen Untergrundton aufgedruckten Warnmarkie
rung ein Verschleierungsaufdruck aufgedruckt wird, der
die Warnmarkierung für das menschliche Auge ver
schleiert. Die Warnmarkierung ist in einem von dem Ko
pierer optisch auflösbaren Raster gedruckt, während der
Verschleierungsaufdruck ein für den Kopierer optisch
nicht auflösbares Raster hat, mit der Folge, daß die
zuvor mit dem Auge nicht wahrnehmbare Warnmarkierung
nunmehr auf der Kopie ablesbar erscheint.
Aus der DE-PS 34 24 156 ist es bekannt, für ein Grund
raster und einen in das Grundraster eingefüllten Text
gleichfarbige Rastermuster mit jeweils regelmäßig ver
teilten Rasterpunkten zu benutzen, die jedoch in einer
unterschiedlichen Raster-Linienanzahl gedruckt sind. Die
beiden Rastermuster haben etwa gleichen Rastertonwert
umfang, so daß der beispielsweise einen Warnhinweis
enthaltende Text auf dem Original vom menschlichen Auge
nicht unmittelbar lesbar ist. Die Linienanzahl des den
Text bildenden Rastermusters ist so groß, daß die
Rasterpunkte beim Kopieren nicht mehr aufgelöst werden,
während das andere Rastermuster eine geringere Linien
anzahl hat und beim Kopieren abgebildet wird. Der auf
dem original vom menschlichen Auge nicht unmittelbar
lesbare Text erscheint damit sichtbar in der Kopie.
Die vorstehend erläuterten Kopierschutzverfahren beruhen
auf dem begrenzten Rasterauflösungsvermögen des Kopier
geräts. Moderne Farbkopiergeräte haben jedoch ein ver
gleichsweise hohes Auflösungsvermögen sowohl hinsicht
lich des Rasters als auch hinsichtlich des Farbtonum
fangs, so daß die Kopie dem Original vielfach so exakt
folgt, daß die Warnhinweise auch auf der Kopie für das
menschliche Auge wiederum verschleiert sind.
Aus CH 570 881 A5 ist es bekannt, zur Erschwerung der
Nachahmung eines Druckerzeugnisses metamere Farben zu ver
wenden. Metamere Farben weisen verschiedene Emissions- oder
Transmissionsfunktionen auf, sehen jedoch bei bestimmten
Lichtarten betrachtet gleich aus. Werden derartige Farben
zur Fälschungserschwernis verwendet, so geht man davon aus,
daß sie von einem Fälscher nur mit sehr großem Aufwand
imittiert werden können. Zur Überprüfung der Originalität
des Druckerzeugnisses ist eine Betrachtung bei zwei vonein
ander spektral verschiedenen Lichtverhältnissen notwendig.
Aus DE 29 08 742 C2 ist es bekannt, für die Fälschungs
erschwernis spezielle Farbstoffe zu verwenden, welche in
einem Wellenlängenbereich Lichtintensität reflektieren, in
welchem das menschliche Auge nicht empfindlich ist, welcher
jedoch vom den zur Reproduktion verwendeten photosentitiven
Materialien noch erfaßt wird. Werden nun zwei Farbstoffe
nebeneinander gedruckt, welche in dem Wellenlängenbereich,
in dem das menschliche Auge empfindlich ist, einen weitge
hend identischen wellenlängenabhängigen Reflexionsgrad
aufweisen, sich in ihrem Reflexionsgrad außerhalb des für
das menschliche Auge empfindlichen wellenlängenbereichs, in
welchem jedoch die photosensitiven Materialien noch emp
findlich sind, unterscheiden, so werden diese beiden Farb
stoffe unterschiedlich reproduziert. Dieses Verfahren ist
insbesondere bei der Reproduktion durch Fotografie unter
Verwendung von Silberhalogeniden wirksam.
Aus der DE-PS 28 05 146 ist es bekannt, Markierungen
eines Druckerzeugnisses dadurch gegen Farbkopieren zu
schützen, daß über die Markierung eine Folie mit einer
Maskierung geklebt wird, deren Farbdichte unterhalb des
Reproduzierbarkeits-Grenzwertes des Farbkopierers liegt.
Die Markierung und die Maskierung sind so aufeinander
abgestimmt, daß sie vom menschlichen Auge praktisch
nicht unterscheidbar sind. Bei diesem Kopierschutz
verfahren wird ausgenutzt, daß der Farbkopierer nicht
nur ein begrenztes Raster-Auflösungsvermögen hat, son
dern Farbdichten nur dann auswertet, wenn sie über einer
vorgegebenen Dichteschwelle liegen. Allerdings hat sich
auch dieses Farbkopierverfahren nicht als in jedem Fall
zuverlässig erwiesen, da die Reproduzierbarkeitsgrenze
handelsüblicher Farbkopierer justierbar ist, so daß bei
einigem Geschick die Justierung des Farbkopierers den
speziellen Farbdichte-Anforderungen des Originals ange
paßt werden kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Druckerzeugnis zu
schaffen, dessen Farbkopien sich einwandfrei von dem
Original des Druckerzeugnisses unterscheiden lassen,
wobei sichergestellt sein soll, daß der Farbkopierschutz
durch Nachjustierung des Farbkopierers nicht unterlaufen
werden kann.
Ausgehend von dem eingangs erläuterten Druckerzeugnis, auf
das wenigstens zwei Farbmuster mit unterschiedlicher Farbe
nebeneinander aufgedruckt sind, wird diese Aufgabe erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß die Farben der Farbmuster,
definiert durch Anteile der Grundfarben eines die Grundfar
ben Gelb-Magenta-Cyan umfassenden Farbsystems, jeweils
einer der folgenden Bedingungen genügen:
- a) eine der Grundfarben hat einen Reflexionswert von mehr als 80%, bezogen auf Weiß, während die anderen beiden Grundfarben Reflexionswerte von mehr als 40%, bezogen auf Weiß haben,
- b) eine der Grundfarben hat Fluoreszenzeigenschaft mit einem Reflexionswert von wenigstens 100 %, bezogen auf Weiß,
- c) die Grundfarben haben sämtlich Reflexionswerte von mehr als 40%, bezogen auf Weiß,
wobei die Farbe zumindest eines der wenigstens zwei Farb
muster der Bedingung a) oder der Bedingung b) genügt.
Die erfindungsgemäßen Farbmuster sind hierbei durch prozen
tuale Angaben des Reflexionswerts der Grundfarben Gelb,
Magenta und Cyan bezogen auf weißes Licht definiert. Ein
reproduzierbares Meßverfahren zur Bestimmung und Überprü
fung dieser prozentualen Angaben kann beispielsweise unter
Verwendung eines Weißstandard gemäß DIN 5033, Teil 9,
realisiert werden.
Ein den vorstehenden Bedingungen genügendes Druckerzeugnis
nutzt zum Kopierschutz aus, daß ein Farbkopierer die Dich
tewerte der Grundfarben, bezogen auf einen Weißwert festge
legt, aber die Anteile der Grundfarben nur dann reprodu
ziert, wenn sie über einer bestimmten Schwelle des Weiß
werts liegen. Im Normalbetrieb des Kopierers stellt die
Weißwertschwelle sicher, daß Strukturschwankungen von
weißem Untergrund, beispielsweise unbedrucktem weißem
Papier, in der Farbkopie nicht als Farbschattierung
erscheinen. Werden nebeneinander wenigstens zwei Farbmuster
mit unterschiedlicher Farbe gedruckt, von denen wenigstens
eines der Farbmuster eine Grundfarbe mit einem Reflexions
wert von mehr als etwa 80%, bezogen auf Weiß hat, so kommt
es zu einer Farbverfälschung zumindest eines der beiden
Farbmuster. Bei einem Reflexionswert von mehr als 80%
liegt diese Grundfarbe unterhalb der Weißwertschwelle des
Kopierers. Der Kopierer kann damit diesen Grundfarbenanteil
nicht erkennen, so daß es zu einer Farbverschiebung der
Farbkopie kommt. Herkömmliche Farbkopierer enthalten jedoch
gespeichert Farbkorrektur-Tabellen, die einen justierbaren
Ausgleich von Farbverschiebungen erlauben. Da jedoch wenig
stens zwei Farbmuster unterschiedlicher Farbe nebeneinander
auf dem Druckerzeugnis aufgedruckt sind, von denen jede für
sich bereits eine Farbverschiebung bewirkt, kann auch trotz
Nachjustieren des Farbkopierers eine farbtreue Wiedergabe
des Druckerzeugnisses auf der Kopie verhindert werden. Die
Kopie läßt sich damit aufgrund ihrer nicht verhinderbaren
Farbverschiebung vom Original unterscheiden.
Die Erfindung nützt somit die Tatsache aus, daß Farbkopie
rer die Dichtewerte der Grundfarben in Bezug auf einen
Weißwert festlegen, dabei jedoch einen Grundfarbenanteil
eines Farbmusters nur dann reproduzieren, wenn dieser
Grundfarbenanteil über einer bestimmten Schwelle, der
Weißwertschwelle, liegt.
Soweit die Farbmuster nicht in einer fluoreszierenden
Farbe gedruckt sind, haben sämtliche Grundfarben der
einzelnen Farbmuster Reflexionswerte von mehr als etwa
40%, bezogen auf Weiß. Es handelt sich damit um "helle"
Farben, die besonders empfindlich auf eine Änderung des
Reflexionswerts auch nur einer ihrer Grundfarben rea
gieren. Zumindest zwei der Grundfarben der Farbe jedes
einzelnen Farbmusters sollten einen Reflexionswert
zwischen 40% und 60%, bezogen auf Weiß, haben. Soweit
die Reflexionswerte aller drei Grundfarben zwischen 40%
und 60% liegen, handelt es sich um helle Grautöne, auf
deren Farbänderung das menschliche Auge besonders em
pfindlich reagiert.
Herkömmliche Farbkopierer ermitteln in einem ersten Ab
tastdurchlauf für die einzelnen Bildpunkte des Abtast
rasters Farbkorrekturwerte anhand der gespeicherten
Farbkorrekturtabellen. Der für die Ermittlung der Farb
korrekturwerte benutzte Abtastfleck ist vergleichsweise
groß und liegt beispielsweise in der Größenordnung meh
rerer Millimeter. Eine im Sinne des Kopierschutzes er
wünschte fehlerhafte Auswahl von Farbkorrekturwerten
läßt sich in höherem Maße erreichen, wenn zumindest
eines der Farbmuster flächig, vorzugsweise in nicht un
terbrochenen Farbflächenbereichen von mehreren Millime
tern Breite aufgedruckt ist. Zweckmäßigerweise sollte
die Farbflächenbreite für herkömmliche Farbkopiergeräte
wenigstens 4 mm betragen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand einer Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt eine schematische Darstellung eines gegen Farbko
pieren geschützten Druckerzeugnisses.
Die Zeichnung zeigt ein blattförmiges Druckerzeugnis 1,
beispielsweise einen Fahrschein oder ein Scheckformular
oder dergleichen, welches außer Informationstext 3 auch
mehrere nebeneinander, mit unterschiedlicher Farbe auf
gedruckte Farbmuster, hier zwei Farbmuster 5, 7 aufge
druckt trägt. Die Farben der Farbmuster können als
einheitliche Mischfarbe, aber auch bildpunktweise in
einer subtraktiv die Grundfarben Gelb-Magenta-Cyan
überlagernden Drucktechnik gedruckt sein. Wie dem Fach
mann geläufig ist, läßt sich unabhängig von der Art der
Farbdarstellung auf dem Druckerzeugnis die Farbe in
einem die Grundfarben Gelb-Magenta-Cyan umfassenden
Farbsystem definieren. Der Anteil der Grundfarben läßt
sich durch Messung des Reflexionswerts der einzelnen
Grundfarben, bezogen auf ein Standard-Weiß, welches nach
DIN 5033, Teil 9 festgelegt ist, ermitteln.
Um eine sichere Farbverfälschung beim Farbkopieren zu
erreichen, genügen die Farben der beiden Farbmuster 5, 7
jeweils einer der folgenden Bedingungen, wobei voraus
gesetzt ist, daß der Reflexionswert der Grundfarbe Gelb
bei einer Wellenlänge von 430 nm, der Grundfarbe Magenta
bei einer Wellenlänge von 530 nm und der Grundfarbe Cyan
bei einer Wellenlänge von 620 nm jeweils bezogen auf ein
Standard-Weiß gemäß DIN 5033, Teil 9 gemessen wurde:
- a) eine der Grundfarben Gelb, Magenta oder Cyan hat einen Reflexionswert von mehr als etwa 80% bezogen auf Weiß, während die anderen beiden Grundfarben Re flexionswerte von mehr als etwa 40%, vorzugsweise zwischen 40% und 50% bezogen auf Weiß haben;
- b) eine der Grundfarben Gelb, Magenta oder Cyan hat Fluoreszenzeigenschaft mit einem Reflexionswert von wenigstens 100% bezogen auf Weiß;
- c) die Grundfarben Gelb, Magenta und Cyan haben sämtlich Reflexionswerte von mehr als etwa 40%, vorzugsweise zwischen 40 und 60%, bezogen auf Weiß.
Die Farbe zumindest eines der beiden Farbmuster 5 oder 7
genügt entweder der vorstehenden Bedingung a) oder der
Bedingung b).
Die Farbmuster 5, 7 können flächig in einem Punktraster,
einem Linienraster oder auch geschlossen flächig aufge
tragen sein. Die von dem Farbmuster überdeckte Blatt
fläche sollte jedoch für zumindest eines der beiden
Farbmuster zusammenhängende Flächenbereiche von mehreren
Millimetern betragen. Zweckmäßigerweise ist zumindest
eines der Farbmuster geschlossenflächig in einer
Flächenbreite von mehreren Millimetern, vorzugsweise
mehr als 4 mm gedruckt, wie dies für das Farbmuster 7
anhand einer geschlossenflächigen Rosette mit einer
Linienbreite 9 von mehr als 4 mm in der Zeichnung ange
deutet ist.
Die vorstehend erläuterten Farbbedingungen führen zu
"hellen" Farben. Insbesondere bevorzugt sind helle
Grau-, Gelb- oder Grüntöne, bei welchen das menschliche
Auge besonders empfindlich auf Farbänderungen reagiert.
Beispiele derartiger Farben sind:
Die Farben hell-grün und beige genügen der Bedingung a),
die Farbe Fluoreszenz-Orange der Bedingung b) und die
Farbe grau-olive der Bedingung c). Die Reflexionswerte
wurden, bezogen auf Standard-Weiß gemäß DIN 5033 Teil 9,
gemessen.
Beim Kopieren der Farbkombination hell-grün/grau-olive
hat sich das hell-grün-Muster deutlich ins blau-grau
verschoben. Beim Kopieren der Farbkombination Fluores
zenz-Orange/Beige änderte sich die Farbkombination in
rot-braun/Ocker.
Claims (7)
1. Gegen Farbkopieren geschütztes Druckerzeugnis, auf das
wenigstens zwei Farbmuster (5, 7) mit unterschiedlicher
Farbe nebeneinander aufgedruckt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farben der Farbmuster (5, 7), definiert durch
Anteile der Grundfarben eines die Grundfarben Gelb-Ma
genta-Cyan umfassenden Farbsystems, jeweils einer der
folgenden Bedingungen genügen:
- a) eine der Grundfarben hat einen Reflexionswert von mehr als 80%, bezogen auf Weiß, während die anderen beiden Grundfarben Reflexionswerte von mehr als 40%, bezogen auf Weiß haben,
- b) eine der Grundfarben hat Fluoreszenzeigenschaft mit einem Reflexionswert von wenigstens 100%, bezogen auf Weiß,
- c) die Grundfarben haben sämtlich Reflexionswerte von mehr als 40%, bezogen auf Weiß,
2. Druckerzeugnis nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eines
der Farbmuster (5, 7) flächig in einem Bereich von
mehreren Millimetern Breite aufgedruckt ist.
3. Druckerzeugnis nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eines
der Farbmuster (5, 7) nicht unterbrochene Farbflä
chenbereiche von mehreren Millimetern Breite hat.
4. Druckerzeugnis nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbflächenbreite wenigstens 4 mm beträgt.
5. Druckerzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei der Grundfarben einer der Bedin
gung a) oder c) genügenden Farbe Reflexionswerte
zwischen 40% und 60% bezogen auf Weiß haben.
6. Druckerzeugnis nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei der Grund
farben einer der Bedingung a) genügenden Farbe Re
flexionswerte zwischen 40% und 50% bezogen auf Weiß
haben.
7. Druckerzeugnis nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sämtliche
Grundfarben einer der Bedingung c) genügenden Farbe
Reflexionswerte zwischen 40% und 60% bezogen auf
Weiß haben.
Priority Applications (1)
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DE3921636C2 true DE3921636C2 (de) | 1998-07-09 |
Family
ID=6384076
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