DE3920950A1 - Wischleiste und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Wischleiste und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Wischleiste mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
Bei den bisher bekannten Wischblättern, die ein Ozonschutzmittel aus der
Gruppe der Paraphenylen-diamine enthalten, tritt sehr oft eine
Auswaschverfärbung auf, die deshalb als besonders störend empfunden wird,
weil sie die hellen Lackschichten an der Karosserie eines Kraftfahrzeuges
dauerhaft rot verfärbt. Diese Rotverfärbung ist vermutlich auf ein
Zusammenwirken dieses Ozonschutzmittels mit dem Halogen, beispielsweise Brom
zurückzuführen, allerdings sind die Zusammenhänge bisher nicht vollständig
aufgeklärt. Insbesondere bei solchen Wischleisten, die auch mit einem Graphit
enthaltenden Gleitlack überzogen sind, dem als Lösungsmittel chlorierte
Kohlenwasserstoffe zugesetzt sind, tritt diese Auswaschverfärbung nur
vereinzelt und insbesondere bei gleichem Herstellungsprozeß auch unregelmäßig
auf.
Aus Umweltgründen sollte die Verarbeitung derartiger chlorierter
Kohlenwasserstoffe möglichst eingeschränkt werden. Dies hat allerdings zur
Folge, daß nun wieder mit einem verstärkten Auftreten dieser
Auswaschverfärbung gerechnet werden muß.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, kostengünstig
und ohne wesentliche Änderungen des Fertigungsprozesses ein Wischblatt zu
schaffen, bei dem diese Auswaschverfärbung und die damit verbundene
Beeinträchtigung der Lackschicht unter den üblichen Einsatzbedingungen eines
Wischblattes vermieden ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung beruht dabei auf der Überlegung, daß in der das Halogen
enthaltenden Lösung insbesondere anläßlich der Halogenisierung des Gummiteils
ein Oxidationsprozeß stattfindet. Diese Lösung enthält nämlich normalerweise
neben Bromsäure auch bromige Säure, die besonders stark oxidierend wirkt und
zwar auch auf das Ozonschutzmittel, Dadurch wird dieses als Ozonschutzmittel
verwendete, ursprünglich gelbe Paraphenylen-diamin rötlich verfärbt. Das
erfindungsgemäß verwendete Reduktionsmittel kann diese Farbumwandlung des
Ozonschutzmittels wieder rückgängig machen.
Aufgrund einer zeitaufwendigen Versuchsreihe wurde herausgefunden, daß sich
unter der Vielzahl denkbarer reduzierender Stoffe Ascorbinsäure (C6H8O6)
besonders gut für den vorliegenden Fall eignet.
Die Konzentration der Ascorbinsäure in dem den Graphit enthaltenden Gleitlack
muß natürlich so bemessen sein, daß eine die Auswaschverfärbung merklich
herabsetzende reduzierende, also die vorherige Oxidation rückgängig machende
Wirkung erreicht wird. Daher kann eine untere Konzentrationsgrenze der
Ascorbinsäure in dem Gleitlack nicht unterschritten werden. Die maximale
Konzentration ist allgemein durch die Löslichkeitsgrenze, vor allem aber auch
durch wirtschaftliche Gründe bestimmt, denn diese Ascorbinsäure ist
vergleichsweise teuer. Durch umfangreiche Meßreihen wurde ermittelt, daß der
Gleitlack mindestens 0,02, maximal 0,08, vorzugsweise 0,04 Gewichtsteile
Ascorbinsäure enthalten sollte, wenn man eine technisch und wirtschaftlich
optimale Lösung anstrebt.
Bei den Versuchen mit unterschiedlichen Konzentrationen hat sich allerdings
herausgestellt, daß bei einer derart geringen Konzentration die Wirksamkeit
wieder beenträchtigt wird, wenn dieser Gleitlack mit der bereits
beigemischten Ascorbin nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraumes
weiterverarbeitet wird, d. h. auf die Wischleiste aufgebracht wird.
Experimentell wurde herausgefunden, daß bei einem Herstellungsverfahren
innerhalb des nach Anspruch 4 vorgegebenen Zeitrahmen optimale Ergebnisse
erreicht werden. Dann ist nämlich eine schädliche Reaktion der Ascorbinsäure
mit bestimmten Komponenten in dem Gleitlack zuverlässig vermieden.
Dabei wird die Ascorbinsäure, die vorzugsweise in kristalliner Form
erhältlich ist, zunächst in einer Lösung aus Äthylalkohol und Wasser gelöst,
denn diese Lösung kann über einen längeren Zeitraum, beispielsweise 14 Tage,
aufbewahrt werden. Erst kurz vor der Verarbeitung wird dann diese Lösung dem
Gleitlack zugesetzt.
Die Erfindung und deren vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachstehend
anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Wischleiste und
Fig. 2 in stark vergrößertem Maßstab einen Schnitt im Bereich der
Wischlippe der Wischleiste in Fig. 1.
In Fig. 1 ist mit 10 insgesamt eine Wischleiste eines Wischblatts bezeichnet,
die in bekannter Weise in einem Tragbügelsystem geführt ist, von der eine
Kralle 11 eines Krallenbügels ersichtlich ist. Die Wischleiste 10 hat einen
im wesentlichen trapezförmigen Grundkörper 20 mit beidseitigen Längsnuten 21
und 22. In die Längsnuten 21 sind in bekannter Weise metallische
Federschienen 23 eingelegt. Die Krallen 11 des Krallenbügels greifen in die
Längsnuten 22 ein. An dem trapezförmigen Grundkörper 20 ist über einen
schmalen Kippsteg 25 eine insgesamt mit 26 bezeichnete Wischlippe aufgehängt.
Als Ausgangswerkstoff für diese Kippleiste 10 wird üblicherweise ein
Kautschuk, meist ein Naturkautschuk, verwendet. Die Wischleiste 10 kann daher
insgesamt als gummielastisches Teil bezeichnet werden.
Fig. 2 zeigt in stark vergrößertem Maße einen Querschnitt im Bereich X der
Wischlippe 26. Dabei ist in Fig. 2 mit 30 das vulkanisierte Gummiteil
bezeichnet, auf das dann ein insgesamt mit 40 bezeichneter Überzug
aufgebracht wird, der in einer ersten Schicht 41 ein Halogen, beispielsweise
Brom, enthält, wodurch der Reibwert des gummielastischen Teils an diesem
Bereich, also der Wischlippe, reduziert werden soll. Das gummielastische Teil
30 und die Schicht 41 des Überzugs 40 mit dem Brom enthalten ein
Ozonschutzmittel, vorzugsweise ein Paraphenylen-diamin.
Auf diesen Überzug wird dann bei einer bevorzugten Ausführung eine Schicht 42
aus einem ebenfalls ein Ozonschutzmittel enthaltenden Gleitlack aufgebracht,
der - angedeutet durch kleine Pünktchen - Graphit 50 und - angedeutet durch
kleine Kreuzchen - als reduzierenden Stoff Ascorbinsäure und/oder ihre
Umwandlungsprodukte 51, also eine Dehydroverbindung der Ascorbinsäure
(C6H8O6), enthält. Dabei hat dieser Gleitlack mindestens 0,02, maximal 0,08,
bei einer bevorzugten Ausführung 0,04 Gewichtsteile Ascorbinsäure.
Zur Herstellung einer solchen Wischleiste wird das in bekannter Weise
vorgefertigte, beispielsweise formgepreßte, formgespritzte oder auch
extrudierte Gummiteil in an sich bekannter Weise halogenisiert. Dann wird der
reduzierende Stoff aufgebracht, der bei einer bevorzugten Ausführung dem den
Graphit enthaltenden Gleitlack beigemischt ist. Dabei ist darauf zu achten,
daß der reduzierende Stoff, also die Ascorbinsäure, dem Gleitlack erst
innerhalb einer Zeitspanne von weniger als 48 Stunden, vorzugsweise von
weniger als 24 Stunden vor dessen Verarbeitung beigemischt wird, weil sonst
die angestrebte Wirkung der Ascorbinsäure nicht erreicht wird, sofern man
nicht die Konzentration an Ascorbinsäure wesentlich über die zuvor genannten
Werte hinaus anhebt.
Theoretisch könnte man die Ascorbinsäure unmittelbar dem Gleitlack
beimischen. Die in kristalliner Form vorliegende Ascorbinsäure wird aber
vorzugsweise zunächst in einer Mischung aus Äthylalkohol und Wasser gelöst,
wobei sich eine Konzentration zwischen 1 und 15%, vorzugsweise 10%
Gewichtsteile der Ascorbinsäure bewährt hat. In dieser Form kann die
Ascorbinsäure dann längere Zeit auf Vorrat gehalten werden, und diese Lösung
wird dann dem Gleitlack erst kurz vor dessen Aufsprühen auf die Wischleiste
beigemischt. Sofern dabei eine Zeitspanne von 48 Stunden nicht überschritten
wird, sind nachteilige Folgen nicht zu befürchten. Vorzugsweise wird aber
dieser Gleitlack in seiner endgültig verarbeitungsfähigen Form mit der
Ascorbinsäure täglich angesetzt, weil dies die Steuerung des
Fertigungsprozesses vereinfacht.
Abschließend wird noch darauf hingewiesen, daß die Verwendung der
Ascorbinsäure oder eines anderen geeigneten Reduktionsmittels auch dann
Vorteile bringt, wenn man auf eine Graphitierung der Wischleiste und damit
die Gleitlackschicht verzichtet. Die Ascorbinsäure kann nämlich in einem
geeigneten Verfahren auch unmittelbar auf den die Halogene enthaltenden
Überzug aufgebracht werden.
Claims (6)
1. Wischleiste für ein Wischblatt zur Reinigung von Scheiben, insbesondere
von Scheiben an Kraftfahrzeugen, mit einem vulkanisierten Gummiteil, das
wenigstens auf einem Teilbereich seiner Oberfläche einen den Reibwert
reduzierenden, ein Halogen enthaltenden Überzug aufweist, wobei in dem
Gummiteil und dem Überzug ein Ozonschutzmittel enthalten ist, das sich beim
Halogenisieren des Gummiteils verfärbt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Überzug (40) ein Umwandlungsprodukt eines reduzierenden Stoffes (51) enthält.
2. Wischleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der reduzierende
Stoff Ascorbinsäure (51) ist.
3. Wischleiste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug (40)
außerdem eine Schicht aus einem Graphit (50) enthaltenden Gleitlack aufweist,
wobei dieser Gleitlack mindestens 0,02, maximal 0,08, vorzugsweise 0,04
Gewichtsteile Ascorbinsäure (51) enthält.
4. Verfahren zur Herstellung einer Wischleiste nach wenigstens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das vorgefertigte
Gummiteil in an sich bekannter Weise halogenisiert und dann mit dem
reduzierenden Stoff versehen wird, wobei dieser reduzierende Stoff,
insbesondere die Ascorbinsäure dem Gleitlack innerhalb einer Zeitspanne von
weniger als 48 Stunden, vorzugsweise von weniger als 24 Stunden vor der
Verarbeitung des Gleitlackes beigemischt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in
kristalliner Form vorliegende Ascorbinsäure in einer Mischung aus
Äthylalkohol und Wasser gelöst und diese Lösung dann dem Gleitlack
beigemischt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Lösung aus
Äthylalkohol, Wasser und Ascorbinsäure zwischen 1 und 15%, vorzugsweise 10%
Gewichtsteile der Ascorbinsäure gelöst werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920950 DE3920950A1 (de) | 1989-06-27 | 1989-06-27 | Wischleiste und verfahren zu deren herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920950 DE3920950A1 (de) | 1989-06-27 | 1989-06-27 | Wischleiste und verfahren zu deren herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3920950A1 true DE3920950A1 (de) | 1991-01-03 |
Family
ID=6383636
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893920950 Withdrawn DE3920950A1 (de) | 1989-06-27 | 1989-06-27 | Wischleiste und verfahren zu deren herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3920950A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19612231A1 (de) * | 1996-03-27 | 1997-10-02 | Bayerische Motoren Werke Ag | Wischblatt für einen Scheibenwischer |
DE10017974C2 (de) * | 2000-04-11 | 2002-12-05 | Bosch Gmbh Robert | Scheibenwischerblatt und Verfahren zur Herstellung von vulkanisierten Elastomeren |
DE102007036780A1 (de) * | 2007-08-03 | 2009-02-05 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines beschichteten Elastomerprofiles, ein Elastomerprofil sowie dessen Verwendung |
DE102009000320A1 (de) * | 2009-01-20 | 2010-07-22 | Robert Bosch Gmbh | Wischblatt und Herstellungsverfahren |
-
1989
- 1989-06-27 DE DE19893920950 patent/DE3920950A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19612231A1 (de) * | 1996-03-27 | 1997-10-02 | Bayerische Motoren Werke Ag | Wischblatt für einen Scheibenwischer |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |