DE3920699A1 - Sattelspulenanordnung fuer eine kathodenstrahlroehre und spulentraeger fuer eine solche anordnung - Google Patents
Sattelspulenanordnung fuer eine kathodenstrahlroehre und spulentraeger fuer eine solche anordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sattelspulenanordnung für eine Ka
thodenstrahlröhre, d. h. eine Sattelspulenanordnung mit einem
trichterförmigen Spulenträger aus isolierendem Material, der
zwei Sattelspulenwicklungen trägt. Der Spulenträger besteht
üblicherweise aus zwei Spulenträgerhälften. Die Erfindung be
trifft genauer gesagt derartige Spulenträgerhälften sowie eine
Sattelspulenanordnung, die zwei Spulenträgerhälften mit jeweils
einer Wicklung aufweist. Diese Sattelspulenanordnungen dienen
zur Horizontalablenkung der Elektronenstrahlen in einer Katho
denstrahlröhre. Für das Folgende ist vorausgesetzt, daß es sich
bei der Kathodenstrahlröhre um eine solche mit mehreren getrennt
steuerbaren Elektronenstrahlen handelt, also typischerweise um
eine Farbbildröhre. Jedoch kann die Erfindung auch bei mono
chromen Röhren verwendet werden.
Sattelspulenanordnungen mit einem Spulenträger und zwei Einzel
wicklungen werden auf zwei grundsätzlich unterschiedliche Arten
hergestellt. Bei der einen Art werden die Einzelwicklungen auf
eine spezielle Form gewickelt, dann gebacken und schließlich
am Halter befestigt. Bei der anderen Art, um die es hier alleine
geht, wird jede Einzelwicklung unmittelbar auf eine Spulenträ
gerhälfte gewickelt und die beiden bewickelten Spulenträger
hälften werden zur Sattelspulenanordnung zusammengesetzt. Spu
lenträgerhälften für derart aufgebaute Anordnungen weisen zum
Aufnehmen der Sattelspulenwicklung folgende Führungsteile für
die Wicklung auf:
- - eine Vorderrinne am vorderen, weiteren Umfang der trichter förmigen Hälfte,
- - eine Hinterrinne am hinteren, engeren Umfang der Hälfte,
- - mehrere linke Nuten, die die beiden Rinnen nahe den linken Enden derselben miteinander verbinden, und
- - mehrere rechte Nuten, die die beiden Rinnen nahe deren rech ten Enden miteinander verbinden, und die winkelmäßig symme trisch zu den linken Nuten liegen.
Beim Einlegen der Wicklungsdrähte in die Nuten wird z. B. in
der hinteren Rinne mit dem Wickeln begonnen, dann der Draht in
die erste rechte Nut (von vorne für die untere Trägerhälfte ge
sehen) geführt, bis er die vordere Rinne erreicht, in der vor
deren Rinne wird er von rechts nach links verlegt, bis die erste
linke Nut erreicht ist, in der er dann wieder nach hinten ver
legt wird und dort in die hintere Rinne von links nach rechts
eingelenkt wird. Meistens werden mehrere Drähte gleichzeitig
verlegt, z. B. vier Drähte mit jeweils 0,375 mm Durchmesser.
Wenn insgesamt die erforderliche Anzahl der Windungen, z. B.
10 Windungen mit jeweils vier Drähten in die ersten Nuten ein
gelegt sind, werden die zweiten Nuten bewickelt, usw. Bei Sat
telspulen für den eingangs genannten Anwendungszweck sind typi
scherweise 4-6 Nuten auf jeder Seite einer Spulenträgerhälfte
vorhanden.
Da der Draht, bedingt durch die Wickeltechnik und aus Platzgrün
den, beim Herstellen einer Wicklung an unterschiedlichen Stel
len unterschiedlich verlegt und unterschiedlich stark gezogen
wird, ergeben sich asymmetrische Wicklungen, die zu Abbildungs
fehlern führen. Diese Abbildungsfehler sind in Fig. 5A sehr
stark übertrieben dargestellt. In Fig. 5A ist davon ausgegangen,
daß auf einem Bildschirm 10 drei hotizontale weiße Linien dar
gestellt werden sollen, nämlich eine in der Mitte und jeweils
eine unten und oben am Schirm. Jede weiße Linie setzt sich aus
einer roten Linie r, einer grünen Linie g und einer blauen
Linie b zusammen. Diese Linien sollen im Idealfall über die ge
samte Schirmbreite übereinander liegen. Mit bisher üblichen Sat
telspulenanordnungen, mit direkt auf einen Spulenträger gewickel
ten Wicklungen, ergeben sich jedoch die systematischen Abbil
dungsfehler gemäß Fig. 5A. Die oberen und unteren drei farbi
gen Einzellinien sind nämlich jeweils nach einer Seite hin zu
nehmend aufgespreizt. Außerdem sind diese Linien insgesamt ge
genüber der Horizontalen verdreht. Bei der mittleren weißen
Linie tritt ein Aufspalten in die drei farbigen Einzellinien
nahe den Seitenrändern auf (Twist).
Man hat sich bemüht, die anhand von Fig. 5A veranschaulichten
systematischen Fehler dadurch so gering wie möglich zu halten,
daß beim Herstellen der Wicklungen möglichst gleichbleibende
Wickelkräfte angewandt werden. Restfehler erwiesen sich aber
als unvermeidbar.
Es bestand daher schon seit Jahren das Problem, die beschrie
benen Abbildungsfehler noch weiter zu verringern.
Es hat sich herausgestellt, daß sich die genannten Abbildungs
fehler fast völlig vermeiden lassen, wenn unsymmetrisch aufge
baute Spulenträgerhälften für die Sattelspulenanordnung verwen
det werden. Es sind nämlich winkelmäßig symmetrisch einander zu
geordnete Nuten nicht mehr gleich lang, sondern die Länge minde
stens einer rechten Nut ist von der Länge einer winkelmäßig
symmetrisch zugeordneten linken Nut verschieden. Eine erfin
dungsgemäße Sattelspulenanordnung verwendet derartige erfin
dungsgemäße Spulenträgerhälften.
Die Erfindung begeht somit einen Weg, der voll im Gegensatz zu
den bisherigen Anstrengungen steht: Während diese darauf gerich
tet waren, bestmögliche Symmetrie beim Spulenträger und beim
Wickelvorgang zu erzielen, wird bei der Erfindung die Symmetrie
der Spulenträgerhälften bewußt gestört. Jede Wicklung wird so
aufgebracht, daß sie zur Verlängerungsstelle einer Nut hin in
der Nut verläuft. Durch die asymmetrische Spulenträgerausbil
dung werden Asymmetrien im wesentlichen kompensiert, die beim
Wickelvorgang dadurch entstehen, daß Wicklungen in die einen
Nuten in einer ersten Richtung eingelegt werden, während sie
in die winkelmäßig symmetrisch zugeordneten anderen Nuten in
der Gegenrichtung eingelegt werden.
Vorzugsweise erfolgt das Verlängern von Nuten dadurch, daß die
hinteren Vorderrinnenwände weiter nach vorne verlegt werden,
als es der Stellung der Vorderrinnenwände an den unverlänger
ten Nuten entspricht.
Fig. 1 Vorderansicht einer Spulenträgerhälfte;
Fig. 2 Rückansicht der Spulenträgerhälfte gemäß Fig. 1;
Fig. 3 Seitenansicht der Spulenträgerhälfte gemäß den Fig. 1
und 2 von derjenigen Seite, auf der höhere Stufen in
der hinteren Vorderrinnenwand für unterschiedliche
Nutlängen sorgen;
Fig. 4 Seitenansicht entsprechend der von Fig. 3, jedoch
von derjenigen Seite, in der Stufen in der vorderen
Hinterrinnenwand für ein Verlängern der Nuten sorgen;
Fig. 5A schematische, stark übertriebene Darstellung von Ab
bildungsfehlern unter Verwendung einer Sattelspulen
anordnung mit herkömmlichen Spulenträgerhälften; und
Fig. 5B Darstellung entsprechend derjenigen von Fig. 5A,
jedoch für eine Sattelspulenanordnung mit unsymme
trischen Spulenträgerhälften.
Die Fig. 1-4 zeigen eine Spulenträgerhälfte 11 eines Spulen
trägers für eine Sattelspulenanordnung für eine Kathodenstrahl
röhre. Die gesamte Sattelspulenanordnung besteht aus zwei der
artigen Spulenträgerhälften, von denen jede eine Sattelspulen
wicklung trägt. Eine einzige Windung 12 einer solchen Wicklung
ist in den Fig. 1-4 gestrichelt dargestellt. Der Gesamtaufbau
einer Wicklung entspricht dem herkömmlichen Aufbau, wie er
eingangs erläutert ist.
Die Spulenträgerhälfte 11 gemäß den Figuren ist trichterförmig
ausgebildet, mit einer Vorderrinne 13 am vorderen, weiteren Um
fang der Spulenträgerhälfte, und einer Hinterrinne 14 am hinte
ren, engeren Umfang. Die Vorderrinne 13 ist durch eine vordere
Vorderrinnenwand 15.v und eine hintere Vorderrinnenwand 15.h
begrenzt. Entsprechend ist die Hinterrinne 14 durch eine vordere
Hinterrinnenwand 16.v und eine hintere Hinterrinnenwand 16.h
begrenzt. In der hinteren Vorderrinnenwand 15.h sind Schlitze
17.13 vorhanden, und die vordere Hinterrinnenwand 16.v weist
entsprechende Schlitze 17.14 auf. An den Stellen dieser Schlitze
münden Nuten in die Rinnen. Es sind 5 linke Nuten 18.1l-18.5l
und 5 rechte Nuten 18.1r-18.5r vorhanden.
Die in den Figuren dargestellte Windung 12 verläuft in der Hin
terrinne 14 bei Ansicht der Hälfte von vorne im Gegenuhrzeiger
sinn, tritt dann durch einen Schlitz 17.14 in die dritte linke
Nut 18.3l ein und gelangt über einen Schlitz 17.13 in die Vor
derrinne 13, in der sie im Uhrzeigersinn bis zu demjenigen
Schlitz geführt ist, in den die dritte rechte Nut 18.3r mündet.
Über diese Nut und den zugehörigen Schlitz 17.14 in der vorderen
Hinterrinnenwand 16.v gelangt der Draht wieder in die Hinter
rinne 14 und somit zum Ausgangspunkt.
Aus den Seitenansichten der Fig. 3 und 4 ist erkennbar, daß die
hintere Vorderrinnenwand 15.h gestuft ist, und zwar so, daß sie
an den Stellen unterschiedlicher Schlitze 17.13 unterschiedlich
weit vorne liegt, und zwar um so weiter vorne, je dichter ein
Schlitz am horizontalen Ende der Spulenträgerhälfte 11 liegt.
Diese Stufung als solche ist aus dem Stand der Technik bekannt.
Von besonderer Bedeutung für den dargestellten Spulenträger ist je
doch, daß die Stufenhöhe am Ort der linken Nuten 18.2l-18.5l
größer ist als am Ort der rechten Nuten 18.2r-18.5r. Dadurch
sind die genannten linken Nuten länger als die zugehörigen ge
nannten rechten Nuten. Nur die jeweils ersten Nuten links und
rechts, also die Nuten 18.1l und 18.1r sind gleich lang.
Aus den Fig. 3 und 4 ist weiterhin erkennbar, daß für die vierte
und fünfte Nut rechts, also die Nuten 18.4r und 18.5r, die vor
dere Hinterrinnenwand 16.v zunehmend nach hinten versetzt ge
stuft ist. Dagegen verläuft die vordere Hinterrinnenwand 16.v
auf der linken Seite ohne Stufen. Die Rückstufung auf der rech
ten Seite führt dazu, daß diejenigen Verlängerungen, die für
die linken Nuten 18.4l und 18.5l gegenüber den entsprechenden
rechten Nuten durch die unterschiedlichen Stufungen in der hin
teren Vorderrinnenwand 15.v erzielt wurden, wieder teilweise,
jedoch nicht vollständig rückgemacht werden. Dies, weil die
Stufungsunterschiede in der hinteren Vorderrinnenwand 15.h
größer sind als die Stufungsunterschiede in der vorderen Hin
terrinnenwand 16.v. In einem Ausführungsbeispiel war der Stu
fungsunterschied für jeweils zugeordnete Nuten links und rechts
an der hinteren Vorderrinnenwand 1 mm, während er für die vor
dere Hinterrinnenwand nur 0,5 mm betrug.
Beim Ausführungsbeispiel sind also die vier Nuten 18.2l-18.5l
jeweils am Ort der hinteren Vorderrinnenwand 15.v gegenüber den
entsprechenden rechten Nuten 18.2r-18.5r verlängert. Aber
auch bei den rechten Nuten 18.4r und 18.5r liegt eine Verlänge
rung vor, jedoch nicht an der Seite der hinteren Vorderrinnen
wand 15.h, sondern an der Seite der vorderen Hinterrinnenwand
16.v. In eine derart gebildete Spulenträgerhälfte werden Win
dungen eingebracht, wie weiter oben anhand der Windung 12 er
läutert, nämlich jeweils zur Verlängerungsstelle hin.
Sattelspulenanordnungen mit Spulenträgerhälften gemäß den Fig.
1-4 können bei allen Arten von Kathodenstrahlröhren einge
setzt werden. Vom jeweiligen Einsatzzweck hängt es ab, ob alle
Nuten zu verlängern sind oder nur einige, und ob Verlängerungen
sowohl vorne wie auch hinten erforderlich sind. Es hat sich in
der Praxis herausgestellt, daß die größten Effekte durch Ver
längerungen vorne erzielt werden. Vom Anwendungszweck hängt
auch die Anzahl der verwendeten Nuten und die Anzahl der einge
brachten Windungen ab.
Wesentlich für alle Variationen ist, daß die Länge mindestens
einer rechten Nut von der Länge der winkelmäßig symmetrisch zu
geordneten linken Nut verschieden ist. Wesentlich für Sattel
spulenanordnungen mit solchen Spulenträgern ist, daß die Wick
lungen so aufgebracht sind, daß sie zu der Verlängerungsstelle
einer Nut hin in der Nut verlaufen.
Claims (6)
1. Spulenträgerhälfte für eine Sattelspule für eine Kathoden
strahlröhre, mit
- - einer Vorderrinne (13) am vorderen, weiteren Umfang der trichterförmigen Hälfte,
- - einer Hinterrinne (14) am hinteren, engeren Umfang,
- - mehreren linken Nuten (18.1l-18.5l), die die beiden Rin nen nahe deren linken Enden miteinander verbinden, und
- - mehreren rechten Nuten (18.1r-18.5r), die die beiden Rinnen nahe deren rechten Enden miteinander verbinden, und die winkelmäßig symmetrisch zu den linken Nuten liegen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Länge mindestens einer rechten Nut (18.2r-18.5r) von der Länge der winkelmäßig symmetrisch zugeordneten linken Nut (18.2l-18.5l) verschieden ist.
2. Spulenträgerhälfte nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die hintere Vorderrinnenwand (15.h) an
den jeweiligen Mündungsorten der Nuten (18.1l-18.5l, 18.1r-
18.5r) unterschiedlich weit hinten liegt.
3. Spulenträgerhälfte nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vordere Hinterrinnenwand (16.v) an
den jeweiligen Mündungsorten der Nuten (18.1l-18.5l,
18.1r-18.5r) unterschiedlich weit vorne liegt.
4. Sattelspulenanordnung für eine Kathodenstrahlröhre mit
- - einem trichterförmigen Spulenträger aus zwei Hälften (11), und
- - einer Wicklung (12) auf jeder Spulenträgerhälfte,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - jede Spulenträgerhälfte (11) nach einem der Ansprüche 1-3 ausgebildet ist, und
- - jede Wicklung so aufgebracht ist, daß ihre Windungen (12) auf die Verlängerungsstelle einer Nut (18.2l-18.5l, 18.4r und 18.5r) hin in der Nut verlaufen.
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