DE3918957A1 - Zusammensetzung und verfahren zur herstellung eines zinnfreien stahls mit einer chrom-doppelschicht - Google Patents
Zusammensetzung und verfahren zur herstellung eines zinnfreien stahls mit einer chrom-doppelschichtInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen zinnfreien Stahl
mit ausgezeichneter Schweißeigenschaft (Schweißbarkeit) und
ein Verfahren zu seiner Herstellung. Im einzelnen betrifft
die Erfindung einen zinnfreien Stahl mit einer Doppelschicht
und ein Verfahren zu seiner Herstellung, wobei die Doppel
schicht aus einer unteren, dünn (flach) abgeschiedenen, me
tallischen Chromschicht und einer oberen, gleichmäßig ausge
bildeten, unlöslichen Chromoxidhydratschicht besteht. Im
Verfahren der Erfindung wird nach Abscheiden von drei
Schichten, bestehend aus einer unteren, metallischen Chrom
schicht, einer mittleren, unlöslichen Chromoxidhydratschicht
und einer oberen, löslichen Chromoxidhydratschicht, auf
einem Stahlsubstrat, das lösliche Chromoxidhydrat mit einem
Chromsäure-Elektrolyt, der eine kleine Menge Fluoridverbin
dung enthält, abgelöst.
Vor kurzem fand bei Nahrungsmittel- und Getränkedosen, 5
Gallonen- und Universaldosen, ein rascher Wechsel von teurem
Stahl mit elektrolytisch abgeschiedenem Zinn zu billigem,
zinnfreiem Stahl mit einer Doppelschicht statt, die aus
einer unteren, metallischen Chromschicht und einer oberen
Chromoxidhydratschicht besteht. Der Grund dafür liegt in der
kostenintensiven Herstellung von Stahl mit elektrolytisch
abgeschiedenem Zinn und in den hervorragenden Lackhaftungs
eigenschaften, die zinnfreier Stahl verglichen mit Stahl mit
elektrolytisch abgeschiedenem Zinn besitzt.
Eine übliche Metalldose aus zinnfreiem Stahl (ausgenommen
gezogene Dosen) besteht aus zwei Dosenkanten und einem Do
senkörper. Bei zinnfreiem Stahl wird das Bördeln des Dosen
körpers normalerweise mit nylonhaltigen Klebern nach dem
Toyo Seam®- und Mira Seam®-Verfahren durchgeführt. Als wei
teres Verfahren zum Bördeln von Dosen aus zinnfreiem Stahl
ist Elektroschweißen bekannt. Beim Bördeln einer Dose aus
zinnfreiem Stahl durch Elektroschweißen, z.B. nach dem
Soudronic-Verfahren, müssen die metallische Chromschicht und
die Chromoxidhydratschicht von der Oberfläche des zinnfreien
Stahls mechanisch oder chemisch entfernt werden, um gebör
delte Dosen in hoher Geschwindigkeit mit guter Qualität zu
erhalten. Aus diesem Grund wird die Korrosionsbeständigkeit
des zinnfreien Stahls im Bereich der Schweißnaht merklich
schlechter, auch wenn der Bereich der Schweißnaht nach dem
Schweißen lackiert wird.
Vor diesem Hintergrund bestand besonders für Nahrungsmittel
dosen ein Bedarf zur Entwicklung von Dosenmaterial, das bil
liger als elektrolytisch verzinntes ist und ohne Entfernung
der elektrolytisch abgeschiedenen Schicht mit hoher Ge
schwindigkeit leicht schweißbar ist.
Kürzlich wurden verschiedene Verfahren zur Herstellung von
zinnfreiem Stahl vorgeschlagen, der ohne Entfernung der
elektrolytisch abgeschiedenen Schicht mit hoher Geschwindig
keit leicht geschweißt werden kann; vgl. JP-B-57-19 752, und
57-36 986 sowie JP-A-61-2 13 398 und 63-1 86 894.
JP-B-57-19 752 betrifft einen hervorragend schweißbaren,
zinnfreien Stahl mit einer Doppelschicht, die aus einer
unteren, metallischen Chromschicht (3 bis 40 mg/m2) und
einer oberen, nicht-metallischen Chromschicht, hauptsächlich
Chromoxid (2 bis 15 mg/m2; bezogen auf Chrom), besteht. Es
soll die Schweißeigenschaft von zinnfreiem Stahl durch Aus
bildung einer porösen, metallischen Chromschicht aus einer
kleinen Menge metallischen Chroms verbessert werden. Jedoch
ist nicht nur die Schweißeigenschaft sondern auch die Korro
sionsbeständigkeit schlecht, da während der Aushärtung des
Lacks durch Oxidation auf dem Stahlsubstrat durch die Poren
der metallischen Chromschicht, eine Eisenoxidschicht mit
einem hohen elektrischen Widerstand gebildet wird.
In JP-B-57-36 986 wird ein Chromsäure-Elektrolyt mit einem
geringen Gehalt an Anionen, wie z.B. Sulfat-, Nitrat- und
Chloridionen benutzt, um einen zinnfreien Stahl mit hervor
ragenden Schweiß-, Form- und Lackiereigenschaften herzustel
len, der 0,5 bis 30 mg/m2 metallisches Chrom und 2 bis 50
mg/m2 Chromoxidhydrat (bezogen auf Chrom) aufweist. Dieses
Verfahren zur Herstellung von zinnfreiem Stahl soll die Kor
rosionsbeständigkeit, die bei Abnahme des Gehalts an metal
lischem Chrom schlechter wird, durch Verbesserung der Eigen
schaften der Chromoxidhydratschicht erhöhen. Die Schweiß
eigenschaften des nach diesem Verfahren erhaltenen zinn
freien Stahls werden nicht verbessert, da die ausgesetzte
Stahloberfläche ähnlich der JP-B-57-19 752 beim Erhitzen des
lackbeschichteten, zinnfreien Stahls oxidiert wird.
JP-A-61-2 13 398 betrifft einen zinnfreien Stahl für ge
schweißte Dosen mit hervorragender Korrosionsbeständigkeit
nach der Lackierung, der eine dünne Abscheidung aus metalli
schem Chrom (10 bis 40 mg/m2) und gleichmäßig ausgebildetes
Chromoxidhydrat (3 bis 30 mg/m2; bezogen auf Chrom) trägt.
Im Verfahren zur Herstellung dieses zinnfreien Stahls wird
ein Teil des abgeschiedenen, metallischem Chroms nach Aus
bildung der Doppelschicht aus metallischem Chrom und Chrom
oxidhydrat in einer anodischen Behandlung abgelöst. Die
Schweißeigenschaft des nach diesem Verfahren erhaltenen
zinnfreien Stahls wird jedoch, wie festgestellt wurde, nicht
verbessert, da mit Vermehrung der Poren in der metallischen
Chromschicht die ausgesetzte Fläche des Stahlsubstrats ver
größert wird.
JP-A-63-1 86 894 betrifft einen zinnfreien Stahl für ge
schweißte Dosen mit metallischem Chrom (50 bis 150 mg/m2)
und Chromoxidhydrat (5 bis 20 mg/m2; bezogen auf Chrom). Der
erhaltene zinnfreie Stahl ist durch körniges Abscheiden von
metallischem Chrom gekennzeichnet. Dieser zinnfreie Stahl
wurde aufgrund der Tatsache entwickelt, daß der elektrische
Übergangswiderstand, der als ein Maß zur Abschätzung der
Schweißeigenschaft benutzt wird, bei körniger Abscheidung
des metallischen Chroms niedriger wird.
Die Schweißeigenschaft (Schweißbarkeit) wird üblicherweise
über einen nutzbaren Sekundärstrombereich beim Schweißen ab
geschätzt, d.h. je größer der Sekundärstrombereich beim
Schweißen ist, umso besser ist die Schweißeigenschaft. An
der unteren Grenze des verfügbaren Sekundärstrombereichs
beim Schweißen findet man Schweißbedingungen, unter denen
einige Fehler, wie z.B. Spratzen, auftreten und an der obe
ren Grenze findet man Schweißbedingungen, unter denen die
Schweißnaht bei der Zerreißprüfung bricht. Die Schweißeigen
schaft wird jedoch üblicherweise mit einem einfachen Verfah
ren zur Messung des elektrischen Übergangswiderstandes abge
schätzt, das direkt mit dem verfügbaren Sekundärstrombereich
beim Schweißen korreliert ist, da eine große Probenzahl zur
Bestimmung des verfügbaren Sekundärstrombereichs beim
Schweißen benötigt wird.
Je niedriger der elektrische Übergangswiderstand ist, um so
größer ist der verfügbare Sekundärstrombereich beim
Schweißen.
Obwohl der elektrische Übergangswiderstand für zinnfreie
Stähle mit nahezu der gleichen Morphologie wie metallisches
Chrom, direkt mit dem verfügbaren Sekundärstrombereich zum
Schweißen korreliert ist, tritt diese Korrelation bei zinn
freien Stählen mit einer zu metallischem Chrom unterschied
lichen Morphologie nicht auf. Zum Beispiel ist bei dem nach
JP-A-63-1 86 894 erhaltenen, zinnfreien Stahl mit körnig abge
schiedenem, metallischem Chrom der verfügbare Sekundärstrom
bereich beim Schweißen trotz eines niedrigen elektrischen
Übergangswiderstandes eng.
Aus diesem Grund wird die Schweißeigenschaft von zinnfreiem
Stahl nicht nur über den elektrischen Übergangswiderstand
abgeschätzt, obwohl der elektrische Übergangswiderstand als
Maß zur Abschätzung der Schweißeigenschaft von zinnfreien
Stählen mit nahezu der gleichen Morphologie wie metallisches
Chrom dient.
Im allgemeinen gibt es zwei bekannte Verfahrenstypen zur
Herstellung eines üblichen zinnfreien Stahls. Im ersten,
einstufigen Verfahrenstyp werden unter Benutzung einer Elek
trolytzusammensetzung metallisches Chrom und Chromoxidhydrat
in einem Arbeitsgang gebildet. Im zweiten, zweistufigen Ver
fahrenstyp wird das metallische Chrom, unter Benutzung einer
Elektrolytzusammensetzung als Lösung zum elektrolytischen
Abscheiden von Chrom, zuerst gebildet und dann das Chrom
oxidhydrat auf der metallischen Chromschicht, unter Benut
zung einer weiteren Elektrolytzusammensetzung, abgeschieden.
In beiden Verfahrenstypen wird üblicherweise ein Chromsäure-
Elektrolyt mit einer Fluorverbindung (Fluorbad) oder mit
einer Sulfatverbindung (Sulfatbad) oder mit beiden Zusatz
stoffen (Mischbad) benutzt. Aus K. Yoshida et al. (Kinzoku
Hyomen Gÿutsu, Bd. 30, Nr. 7 (1979), S. 338) ist bekannt,
daß die Beschichtung bei üblichem, nach vorstehenden Verfah
ren hergestelltem, zinnfreiem Stahl aus drei Schichten auf
gebaut ist, die aus einer unteren, metallischen Chrom
schicht, einer mittleren, unlöslichen Chromoxidhydrat
schicht, im wesentlichen Chromoxid, und einer oberen, lösli
chen Chromoxidhydratschicht bestehen. Die zwei Chromoxid
hydratschichten besitzen also unterschiedliche Strukturen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zinnfreien Stahl
bereitzustellen, aus dem Dosen in hoher Geschwindigkeit ge
schweißt werden können, ohne die elektrolytisch abgeschie
dene Schicht im Bereich der Schweißnaht zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird durch den überraschenden Befund gelöst,
daß ein zinnfreier Stahl, der mit einer Doppelschicht aus
einer unteren Schicht aus metallischem Chrom in vorgeschrie
bener Menge und aus einer oberen Schicht aus unlöslichem
Chromoxidhydrat in vorgeschriebener Menge auf ein Stahl
substrat, unter Benutzung eines Chromsäure-Elektrolyt, der
eine kleine Menge einer Fluoridverbindung (Fluoridbad) ent
hält, besteht, diese gewünschten Eigenschaften aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist demnach zinnfreier Stahl, um
fassend ein Stahlsubstrat mit einer Dicke von 0,1 bis 0,35 mm
und eine Doppelschicht, bestehend aus einer unteren me
tallischen Chromschicht (45 bis 90 mg/m2) und einer oberen
Schicht aus unlöslichem Chromoxidhydrat (3 bis 7 mg/m2; be
zogen auf Chrom), wobei die obere Schicht in einer Chromsäu
relösung unlöslich ist.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Her
stellung des zinnfreien Stahls nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man
- 1) durch kathodische Behandlung eines Stahlblechs bei einer Stromdichte von 20 bis 100 A/dm2 in einem Chromsäure- Elektrolyt (50 bis 300 g/l) mit einem Gehalt an einer Fluoridverbindung, in einer Menge von 1,0 bis 10,0 Gew.-% der Chromsäure bei einer Temperatur von 40° bis 60°C auf das Stahlblech drei Schichten abscheidet, nämlich eine untere Schicht aus metallischem Chrom (45 bis 90 mg/m2), eine mittlere Schicht aus Chromoxidhydrat (3 bis 7 mg/m2), die im Chromsäure-Elektrolyt unlöslich ist und eine obere Schicht aus Chromoxidhydrat, die in der Chromsäurelösung löslich ist,
- 2) das lösliche Chromoxidhydrat durch Eintauchen des Stahl blechs, das mit den, im Schritt (1) abgeschiedenen, drei Schichten bedeckt ist, in eine Chromsäurelösung für 2,5 bis 10 Sekunden ablöst; und
- 3) das beschichtete Blech mit Wasser spült und trocknet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die nachstehenden
Merkmale gekennzeichnet:
- 1) Verwendung eines Fluoridbades zur Herstellung der drei Schichten auf einem Stahlsubstrat.
- 2) Nach Ausbildung der drei Schichten auf einem Stahl substrat, Ablösen der obersten Schicht, die aus lösli chem Chromoxidhydrat besteht, durch Eintauchen in vor stehendes Fluoridbad.
- 3) Beschränkung der Menge an abgeschiedenem, metallischem Chrom auf einen bestimmten Bereich.
- 4) Beschränkung der Menge an gebildetem, unlöslichem Chromoxidhydrat auf einen bestimmten Bereich.
Der erfindungsgemäße zinnfreie Stahl kann ohne Entfernung
der elektrolytisch abgeschiedenen Schicht mühelos mit hoher
Geschwindigkeit geschweißt werden und kann auch bei Anwen
dungen verwendet werden, die hohe Anforderungen an die
Schweißbarkeit stellen, wie z.B. Nahrungsmitteldosen, Aero
soldosen und Universaldosen, die mit Ausnahme des zu
schweißenden Teils, vor dem Schweißen lackiert werden. Der
erfindungsgemäße zinnfreie Stahl kann auch für Dosenkanten
und gezogene Dosen verwendet werden, da er verglichen mit
üblichem zinnfreien Stahl, nach der Lackierung hervorragende
Korrosionsbeständigkeit aufweist.
In der Beschreibung bedeutet lösliches Chromoxidhydrat ein
Chromoxidhydrat, das vor dem Trocknen in einem Fluoridbad
oder in einer Chromsäurelösung ohne Zusatzstoffe leicht auf
gelöst wird und unlösliches Chromoxidhydrat bedeutet ein
Chromoxidhydrat, das bereits vor dem Trocknen im Fluoridbad
oder in einer Chromsäurelösung ohne Zusatzstoffe schwer lös
lich ist.
Fig. 1 zeigt die Abhängigkeit zwischen der Menge an metalli
schem Chrom und dem Passivierungsstrom des, durch die metal
lische Chromschicht freiliegenden, Stahlsubstrats nach Ablö
sen des gebildeten Chromoxidhydrats durch Eintauchen in eine
heiße Natriumhydroxidlösung. A wurde in einem Fluoridbad
(CrO₃ : 100 g/l, NH₄F : 5 g/l) mit einer Stromdichte an der Kathode
von 50 A/dm² bei 50°C erhalten. B und C wurden in
einem Mischbad (CrO₃ : 150 g/l, H₂SO₄ : 0,8 g/l, Na₂SiF₆ : 5 g/l)
bzw. in einem Sulfatbad (CrO₃ : 160 g/l, H₂SO₄ : 2,5 g/l) mit
einer Stromdichte an der Kathode von 50 A/dm² bei 60°C
erhalten.
Fig. 2 zeigt in einem Beispiel die Auswirkung der Eintauch
zeit in den Chromsäureelektrolyt auf die verbleibende Menge
an unlöslichem Chromoxidhydrat. Bei A und B werden zur Bil
dung bzw. zum Ablösen des Chromoxidhydrats vorstehend be
schriebenes Fluoridbad bzw. Mischbad benutzt.
Fig. 3 zeigt die Auswirkung der Menge an metallischem Chrom
auf den elektrischen Übergangswiderstand des zinnfreien
Stahls, der unter Benutzung des vorstehend beschriebenen
Fluoridbades hergestellt wurde, vor dem Erhitzen (B) und
nach 20-minütigem Erhitzen auf 210°C (A).
Fig. 4 zeigt die Auswirkung der Menge an metallischem Chrom
auf den verfügbaren Sekundärstrombereich beim Schweißen
eines zinnfreien Stahls, der unter Benutzung des vorstehend
beschriebenen Fluoridbades hergestellt wurde, nach dem 20minütigen
Erhitzen auf 210°C.
Die schwarzen Punkte in Fig. 3 und Fig. 4 zeigen den elek
trischen Übergangswiderstand und den verfügbaren Sekundär
strombereich eines zinnfreien Stahls mit körniger Abschei
dung des metallischen Chroms, der durch anodische Behand
lung, nach kathodischer Behandlung, eines Stahlblechs in dem
vorstehend beschriebenen Mischbad nach 20minütigem Erhitzen
auf 210°C hergestellt wurde.
Das für die Herstellung des erfindungsgemäßen zinnfreien
Stahls verwendete Stahlsubstrat kann ein kaltgewalztes
Stahlblech sein, das üblicherweise zur Herstellung von Stahl
mit elektrolytisch abgeschiedenem Zinn und üblichem, zinn
freiem Stahl benutzt wird. Stahlsubstrate mit einer Dicke
von etwa 0,1 bis etwa 0,35 mm sind bevorzugt.
Der erfindungsgemäße zinnfreie Stahl wird nach den folgenden
Verfahrensschritten hergestellt:
Entfetten mit Alkali und Beizen mit einer Säure, dann Spülen mit Wasser, dann Abscheiden der drei Schichten, bestehend aus metallischem Chrom, unlöslichem Chromoxidhydrat und lös lichem Chromoxidhydrat, dann Ablösen des löslichen Chrom oxidhydrats durch Eintauchen in den Elektrolyt und Spülen mit Wasser und dann Trocknen.
Entfetten mit Alkali und Beizen mit einer Säure, dann Spülen mit Wasser, dann Abscheiden der drei Schichten, bestehend aus metallischem Chrom, unlöslichem Chromoxidhydrat und lös lichem Chromoxidhydrat, dann Ablösen des löslichen Chrom oxidhydrats durch Eintauchen in den Elektrolyt und Spülen mit Wasser und dann Trocknen.
Im vorstehend beschriebenen Verfahren kann eine Spülung mit
Wasser nach Abscheiden der drei Schichten eingeschoben wer
den, um die Konzentration der verschiedenen Zusammensetzun
gen in den Chromsäurelösungen, die zum Abscheiden der drei
Schichten benutzt werden, und in den Lösungen des löslichen
Chromoxidhydrats zu überprüfen.
In der vorliegenden Erfindung ist die Benutzung eines Fluo
ridbades aus den folgenden Gründen bevorzugt:
- 1) Die durch die Poren der abgeschiedenen, metallischen Chromschicht freiliegende Fläche des Stahlsubstrats ist kleiner als in einem Sulfat- und Mischbad bei gleicher Menge an metallischem Chrom (vgl. Fig. 1). Das Stahl substrat ist, verglichen mit dem in einem Sulfatbad, mit einer kleinen Menge metallischen Chroms gleichförmig be deckt. Beim Mischbad ist der Zusatz einer großen Menge Sulfationen nicht bevorzugt, da die, durch die metalli sche Chromschicht, freiliegende Fläche des Stahl substrats steigt.
- 2) Die dünne Abscheidung von metallischem Chrom wird bei Benutzung eines Fluoridbades erreicht. Andererseits wird eine körnige Abscheidung von metallischem Chrom bei Be nutzung eines Sulfatbades erreicht. Aus diesem Grund ist die Stahloberfläche mit einer kleinen Menge metallischen Chroms, verglichen mit der aus einem Sulfatbad, ausrei chend bedeckt.
- 3) Eine dünne (flache) und gleichförmige Abscheidung von löslichem Chromoxidhydrat wird bei Verwendung eines Fluoridbades erzielt, da der Strukturaufbau des lösli chen Chromoxidhydrats durch Einbau von Fluor nicht ge stört wird, da Fluor im Chromoxidhydrat nahezu das glei che Volumen wie ein Hydroxydion oder Hydratwasser ein nimmt. Andererseits wird dickes und nicht gleichförmi ges, lösliches Chromoxidhydrat bei Benutzung eines Sul fatbades abgeschieden, da der Strukturaufbau des lösli chen Chromoxidhydrats durch den Einbau von Sulfationen, die das gleiche Volumen besitzen wie dreiwertiges Chrom, das mit Hydroxydionen oder Hydratwasser sechsfach koor diniert ist, gestört wird. Die Abscheidung einer dünne ren, löslichen Chromoxidhydratschicht ist bevorzugt im Hinblick auf das Ablösen des abgeschiedenen, löslichen Chromoxidhydrats in kurzer Zeit.
- 4) Bei Verwendung eines Fluoridbades wird eine dünnere und gleichförmige, unlösliche Chromoxidhydratschicht abge schieden, als mit einem Sulfatbad.
Für die vorliegende Erfindung ist es unerläßlich, daß jede
der drei abgeschiedenen Schichten dünn (flach) und gleich
förmig ist, um stetig und mit hoher Geschwindigkeit zinn
freien Stahl mit hervorragenden Schweißeigenschaften her
stellen zu können. Aus diesem Grund wird die Verwendung
eines Fluoridbades in der vorliegenden Erfindung bevorzugt,
da es vorstehende Vorteile aufweist.
Folgende Elektrolytbedingungen sollten bei Verwendung eines
Fluoridbades zur Abscheidung der drei Schichten auf einem
Stahlsubstrat eingestellt werden:
Chromsäurekonzentration: 50 bis 300 g/l, bevorzugt 80 bis 200 g/l.
Konzentration der Fluoridverbindung (1,0 bis 10,0 Gew.-% be zogen auf Chromsäure), bevorzugt 1,0 bis 8,0 Gew.-%.
20 Elektrolyttemperatur: 40° bis 60°C, bevorzugt 50- bis 60°C.
Stromdichte an der Kathode: 20 bis 100 A/dm2, bevorzugt 40 bis 100 A/dm2.
Chromsäurekonzentration: 50 bis 300 g/l, bevorzugt 80 bis 200 g/l.
Konzentration der Fluoridverbindung (1,0 bis 10,0 Gew.-% be zogen auf Chromsäure), bevorzugt 1,0 bis 8,0 Gew.-%.
20 Elektrolyttemperatur: 40° bis 60°C, bevorzugt 50- bis 60°C.
Stromdichte an der Kathode: 20 bis 100 A/dm2, bevorzugt 40 bis 100 A/dm2.
Die Menge an löslichem Chromoxidhydrat in den abgeschiedenen
drei Schichten sinkt mit dem Ansteigen der Konzentration an
Chromsäure, die in einem geeigneten Gewichtsverhältnis eine
Fluoridverbindung enthält, bei erhöhter Stromdichte an der
Kathode und bei erhöhter Temperatur des Elektrolyt.
Aus genannten Gründen ist die Verwendung eines Fluoridbades
mit einer Chromsäurekonzentration unter 30 g/l, mit einer
Stromdichte an der Kathode unter 20 A/dm2, bei einer Tempe
ratur des Fluoridbades unter 40°C nicht bevorzugt zur Ab
scheidung einer dünnen, löslichen Chromoxidhydratschicht.
Auch die Verwendung eines Fluoridbades mit einer Chromsäure
konzentration unter 30 g/l, bei einer Temperatur des Fluo
ridbades von über 60°C und einer Stromdichte von unter 20
A/dm2 ist nicht bevorzugt, da der Stromwirkungsgrad zur Ab
scheidung von metallischem Chrom merklich sinkt. Aus ökono
mischen Gesichtspunkten sind Konzentrationen der Chromsäure
über 300 g/l und Stromdichten an der Kathode über 100 A/dm2
zur Abscheidung von kleinen Mengen metallischen Chroms nicht
geeignet.
Die Gegenwart einer Fluoridverbindung im, für die Herstel
lung des erfindungsgemäßen, zinnfreien Stahls, benutzten
Elektrolyt ist für eine gleichmäßige Ausbildung der drei
Schichten unerläßlich. Sind weniger als 1,0 oder mehr als
10,0 Gew.-% Fluoridverbindung zu Chromsäure vorhanden, sinkt
der Stromwirkungsgrad für die Abscheidung von metallischem
Chrom merklich und auch die Gleichförmigkeit der abgeschie
denen, metallischen Chromschicht sinkt. Insbesondere unter
1,0 Gew.-% Fluoridverbindung zu Chromsäure wird die
Schweißeigenschaft merklich schlecht, da dickes und nicht
gleichmäßiges, unlösliches Chromoxidhydrat abgeschieden
wird.
Vorzugsweise ist die Fluoridverbindung mindestens eine aus
der Reihe Fluorwasserstoffsäure, Fluorborsäure, Fluorkiesel
säure, Ammoniumbifluorid, Alkalimetallbifluorid, Ammonium
fluorid, Alkalimetallfluorid, Ammoniumfluorborat, Alkalime
tallfluorborat, Ammoniumfluorsilikat, Alkalimetallfluorsili
kat und Aluminiumfluorid.
Die abgeschiedene, lösliche Chromoxidhydratschicht, die die
obere der drei Schichten ist, sollte vor dem Spülen mit Was
ser und dem Trocknen entfernt werden. Ein Fluoridbad, das
zum Abscheiden der drei Schichten auf dem Stahlsubstrat be
nutzt wird, ist aus ökonomischen Gesichtspunkten geeignet,
das lösliche Chromoxidhydrat aus den drei Schichten abzulö
sen, obwohl eine Chromsäurelösung ohne Zusatzstoffe oder mit
anderen Zusatzstoffen auch verwendet werden kann. Die Kon
zentration der Chromsäure, die zum Ablösen des löslichen
Chromoxidhydrats verwendet wird, sollte über 30 g/l betragen
und die Temperatur der Lösung sollte über 40°C liegen, um in
ausreichend kurzer Zeit das lösliche Chromoxidhydrat abzulö
sen. Eine Chromsäurekonzentration über 300 g/l und eine Tem
peratur über 60°C sind aus ökonomischen Gesichtspunkten zum
Ablösen des löslichen Chromoxidhydrats nicht geeignet. Die
Eintauchzeit ist ein sehr wichtiger Verfahrensparameter der
vorliegenden Erfindung. Wie in Fig. 2 gezeigt, wird die
Menge an unlöslichem Chromoxidhydrat nach über 2,5 Sekunden
Eintauchzeit nahezu konstant. In der vorliegenden Erfindung
sollte die Eintauchzeit auf einen Bereich zwischen 2,5 bis
10 Sekunden eingestellt werden, da Eintauchzeiten über 10
Sekunden, im Hinblick auf eine kontinuierliche Produktion
des erfindungsgemäßen zinnfreien Stahls mit hoher Geschwin
digkeit, zu lang sind. Zum Ablösen des abgeschiedenen, lös
lichen Chromoxidhydrats wurde auch eine anodische Behandlung
im Fluoridbad in Erwägung gezogen. Dieses Verfahren ist je
doch für die vorliegende Erfindung nicht geeignet, da durch
anodisches Ablösen von metallischem Chrom die durch die me
tallische Chromschicht ausgesetzte Fläche des Stahlsubstrats
steigt.
Die Menge an metallischem Chrom im erfindungsgemäßen, zinn
freien Stahl sollte auf einen Bereich zwischen 45 bis 90 mg/m2
eingestellt werden. Bei metallischen Chrommengen unter
45 mg/m2 wird nach dem Erhitzen zum Lackaushärten keine her
vorragende Schweißeigenschaft erhalten, da, wie in Fig. 1
gezeigt, die durch die abgeschiedene, metallische Chrom
schicht ausgesetzte Fläche des Stahlsubstrats größer wird.
Die vorstehend beschriebene Flächenvergrößerung führt zu
einem Anstieg des elektrischen Übergangswiderstands (vgl.
Fig. 3) und zu einem engen Bereich des Sekundärstroms beim
Schweißen (vgl. Fig. 4), da eine Eisenoxidschicht mit einem
größeren elektrischen Widerstand durch Oxidation des ausge
setzten Stahlsubstrats entsteht. Auch wenn die Menge an me
tallischem Chrom über 90 mg/m2 liegt, ist die Schweißeigen
schaft und zusätzlich die Schmiedeeigenschaft schlecht,
verglichen mit den Stahlsubstraten in Fig. 3 und Fig. 4, ob
wohl mit Anstieg der metallischen Chrommenge die von der me
tallischen Chromschicht ausgesetzte Fläche des Stahl
substrates sinkt. Fig. 3 und Fig. 4 lehren, daß der elektri
sche Übergangswiderstand direkt mit dem verfügbaren Sekun
därstrombereich beim Schweißen korreliert ist, wenn, wie in
der vorliegenden Erfindung, der zinnfreie Stahl nahezu die
gleiche Morphologie wie das metallische Chrom besitzt.
Andere zinnfreie Stähle mit körnig abgeschiedenem, metalli
schem Chrom besitzen einen engen, verfügbaren Sekundärstrom
bereich beim Schweißen, trotz eines niedrigen elektrischen
Übergangswiderstandes (vgl. Fig. 3 und Fig. 4).
Es ist allgemein bekannt, daß die Schweißeigenschaft von üb
lichem, zinnfreiem Stahl von der Menge des Chromoxidhydrats
abhängt, das nach dem Erhitzen zum Aushärten der Lackschicht
einen höheren elektrischen Widerstand aufweist. Das bedeu
tet, je niedriger die Menge an Chromoxidhydrat ist, umso
besser ist die Schweißeigenschaft. Obwohl die Schweißeigen
schaft verbessert wird, ist unter dem Gesichtspunkt der Kor
rosionsbeständigkeit nach der Lackierung ein Abnehmen der
Chromoxidhydrat-Menge nicht erwünscht. Sogar bei kleinen
Mengen an löslichem Chromoxidhydrat können keine zinnfreien
Stähle mit hervorragender Schweißeigenschaft hergestellt
werden, da die Gleichförmigkeit des abgeschiedenen, lösli
chen Chromoxidhydrats schlecht ist. In der Praxis ist es un
möglich, Dosen aus einem üblichen, zinnfreien Stahl mit
einer dünnen Schicht aus löslichem Chromoxidhydrat gleich
mäßig zu schweißen, ohne mit hoher Geschwindigkeit die elek
trolytisch abgeschiedene Schicht zu entfernen, da der elek
trische Übergangswiderstand an der Schweißnaht örtlich
unterschiedlich ist.
Dagegen wird das unlösliche Chromoxidhydrat, verglichen mit
dem löslichen Chromoxidhydrat, gleichförmig abgeschieden.
Weiter ist die Menge an abgeschiedenem, unlöslichem Chrom
oxidhydrat nahezu konstant, unbeeinflußt von den Elektrolyt
bedingungen, die zum Abscheiden der drei Schichten angewen
det werden. In der vorliegenden Erfindung wird die Menge an
abgeschiedenem, unlöslichem Chromoxidhydrat vorzugsweise auf
einem Bereich von 3 bis 7 mg/m2 (bezogen auf Chrom) einge
stellt. Industriell ist es schwierig, unlösliches Chromoxid
hydrat unter 2 mg/m2 und über 10 mg/m2 (bezogen auf Chrom)
zusammen mit metallischem Chrom und löslichem Chromoxidhy
drat abzuscheiden, außer mit besonderen Elektrolytbedingun
gen, wie z.B. die Verwendung eines Chromsäure-Elektrolyts
mit einer kleinen Menge an Zusatzstoffen. Bei einer Menge
des unlöslichen Chromoxidhydrats unter 3 mg/m2 wird die Kor
rosionsbeständigkeit nach der Lackierung merklich schlecht,
obwohl die Schweißeigenschaft verbessert ist. Mit Anstieg
der Menge des unlöslichen Chromoxidhydrats wie des löslichen
Chromoxidhydrats wird die Schweißeigenschaft stufenweise
schlechter. In der vorliegenden Erfindung liegt die tole
rierbare, obere Grenze für die Menge an unlöslichem Chrom
oxidhydrat für gleichmäßiges Schweißen, ohne die elektroly
tisch abgeschiedene Schicht mit hoher Geschwindigkeit zu
entfernen, bei 7 mg/m2 (bezogen auf Chrom).
Die nachstehenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung
verdeutlichen und nicht einschränken.
In Beispiel 1 bis Beispiel 5 wurde ein kaltgewalztes Stahl
blech mit einer Dicke von 0,22 mm mit den folgenden Verfah
rensschritten behandelt: Nach Elektrolyt-Entfettung in einer
Lösung aus 70 g/l Natriumhydroxid, Spülen mit Wasser, dann
Beizen in einer Lösung aus 100 g/l Schwefelsäure, gefolgt
von Spülen mit Wasser.
Abscheiden der drei Schichten, bestehend aus einer unteren
Schicht aus metallischem Chrom, einer mittleren Schicht aus
unlöslichem Chromoxidhydrat und einer oberen Schicht aus
löslichem Chromoxidhydrat unter Benutzung eines Fluoridba
des, dann Spülen mit Wasser, gefolgt von Eintauchen in ein
Fluoridbad (Chromsäurelösung in Beispiel 4 und Beispiel 5),
gefolgt von Spülen mit Wasser und dann Trocknen.
In jedem Beispiel werden die Bedingungen im einzelnen aufge
führt: Arbeitsbedingung A betrifft die Abscheidung der vor
stehend beschriebenen drei Schichten. Arbeitsbedingung B be
trifft das Ablösen des abgeschiedenen, löslichen Chromoxid
hydrats.
Beispiel 1 | ||
Arbeitsbedingung A | ||
Elektrolytzusammensetzung @ | CrO₃ | 200 g/l |
NH₄F | 7 g/l | |
Elektrolyttemperatur | 50°C | |
Stromdichte an der Kathode | 50 A/dm² | |
Arbeitsbedingung B @ | Lösung zum Ablösen | gleiche Zusammensetzung wie im vorstehenden Elektrolyt |
Lösungstemperatur | 50°C | |
Eintauchzeit | 3 s |
Beispiel 2 | ||
Arbeitsbedingung A | ||
Elektrolytzusammensetzung @ | CrO₃ | 150 g/l |
NaF | 5 g/l | |
Elektrolyttemperatur | 58°C | |
Stromdichte an der Kathode | 70 A/dm² | |
Arbeitsbedingung B @ | Lösung zum Ablösen | gleiche Zusammensetzung wie im vorstehenden Elektrolyt |
Lösungstemperatur | 58°C | |
Eintauchzeit | 5 s |
Beispiel 3 | ||
Arbeitsbedingung A | ||
Elektrolytzusammensetzung @ | CrO₃ | 80 g/l |
Na₂SiF₆ | 6 g/l | |
Elektrolyttemperatur | 55°C | |
Stromdichte an der Kathode | 30 A/dm² | |
Arbeitsbedingung B @ | Lösung zum Ablösen | gleiche Zusammensetzung wie im vorstehenden Elektrolyt |
Lösungstemperatur | 55°C | |
Eintauchzeit | 6 s |
Beispiel 4 | ||
Arbeitsbedingung A | ||
Elektrolytzusammensetzung @ | CrO₃ | 100 g/l |
HBF₄ | 3 g/l | |
NaF | 1 g/l | |
Elektrolyttemperatur | 45°C | |
Stromdichte an der Kathode | 50 A/dm² | |
Arbeitsbedingung B @ | Lösung zum Ablösen, CrO₃ | 100 g/l |
Lösungstemperatur | 50°C | |
Eintauchzeit | 8 s |
Beispiel 5 | ||
Arbeitsbedingung A | ||
Elektrolytzusammensetzung @ | CrO₃ | 100 g/l |
NH₄F | 5 g/l | |
Elektrolyttemperatur | 45°C | |
Stromdichte an der Kathode | 50 A/dm² | |
Arbeitsbedingung B @ | Lösung zum Ablösen, CrO₃ | 100 g/l |
Lösungstemperatur | 45°C | |
Eintauchzeit | 8 s |
Auf ein Stahlblech der gleichen Art, vorbehandelt wie in
Beispiel 1, wurde metallisches Chrom elektrolytisch abge
schieden und es wurde dann unter den folgenden Bedingungen
nachbehandelt, gefolgt von Spülen mit Wasser und Trocknen.
Bedingungen zum Abscheiden von metallischem Chrom | |||
Elektrolytzusammensetzung | |||
CrO₃ | 200 g/l | ||
H₂SO₄ | 1,5 g/l | ||
Elektrolyttemperatur | 50°C | ||
Stromdichte an der Kathode | 50 A/dm² | ||
Bedingungen zur Nachbehandlung @ | Elektrolytzusammensetzung @ | CrO₃ | 60 g/l |
Elektrolyttemperatur | 55°C | ||
Stromdichte an der Kathode | 10 A/dm² |
Stahlblech der gleichen Art, vorbehandelt wie in Beispiel 1
wurde unter den folgenden Bedingungen behandelt und dann mit
Wasser gespült und getrocknet.
Bedingungen für die Behandlung | |
Elektrolytzusammensetzung | |
CrO₃ | 50 g/l |
Na₂SiF₆ | 1,5 g/l |
Elektrolyttemperatur | 55°C |
Stromdichte an der Kathode | 20 A/dm² |
Auf ein Stahlblech der gleichen Art, vorbehandelt wie in
Beispiel 1, wurde metallisches Chrom elektrolytisch abge
schieden und wurde dann unter den folgenden Bedingungen
anodisch behandelt.
Bedingungen zum Abscheiden von metallischem Chrom | |
Elektrolytzusammensetzung | |
CrO₃ | 50 g/l |
Na₂SiF₆ | 6 g/l |
H₂SO₄ | 0,8 g/l |
Elektrolyttemperatur | 55°C |
Stromdichte an der Kathode | 50 A/dm² |
Bedingungen zur anodischen Behandlung | |
Elektrolytzusammensetzung | |
gleiche Zusammensetzung wie im vorstehenden Elektrolyt | |
Elektrolyttemperatur | 55°C |
Stromdichte an der Anode | 3 A/dm² |
Elektrolysezeit | 0,2 s |
Danach wurde der Stahl unter den folgenden Bedingungen ka
thodisch behandelt, gefolgt von Spülen und Trocknen.
Bedingungen zur kathodischen Behandlung | |
Elektrolytzusammensetzung | |
CrO₃ | 60 g/l |
Elektrolyttemperatur | 55°C |
Stromdichte an der Kathode | 15 A/dm² |
Auf ein Stahlblech der gleichen Art vorbehandelt wie in Bei
spiel 1, wurde metallisches Chrom elektrolytisch abgeschie
den und es wurde dann anodisch unter den folgenden Bedingun
gen behandelt.
Bedingungen zur Abscheidung von metallischem Chrom | |
Elektrolytzusammensetzung | |
CrO₃ | 200 g/l |
Na₂SiF₆ | 7,5 g/l |
H₂SO₄ | 0,5 g/l |
Elektrolyttemperatur | 50°C |
Stromdichte an der Kathode | 60 A/dm² |
Bedingungen zur anodischen Behandlung | |
Elektrolytzusammensetzung | |
gleiche Zusammensetzung wie im vorstehenden Elektrolyt | |
Elektrolyttemperatur | 60°C |
Stromdichte an der Anode | 5 A/dm² |
Elektrolysezeit | 0,2 s |
Danach wurde das Stahlblech kathodisch unter den folgenden
Bedingungen behandelt, gefolgt von Spülen mit Wasser und
Trocknen.
Bedingungen zur kathodischen Behandlung | |
Elektrolytzusammensetzung | |
CrO₃ | 50 g/l |
NaF | 4 g/l |
Elektrolyttemperatur | 40°C |
Stromdichte an der Kathode | 15 A/dm² |
Ein Stahlblech der gleichen Art, vorbehandelt wie in Bei
spiel 1, wurde kathodisch unter den gleichen Bedingungen wie
in Beispiel 2 behandelt. Danach wurde das behandelte Stahl
blech mit Wasser gespült und ohne Ablösen des gebildeten,
löslichen Chromoxidhydrats getrocknet.
Die Vergleichsbeispiele 1, 2, 3 und 4 zeigen ein Beispiel
aus JP-B-57-19 752 und 57-36 986, sowie JP-A-61-2 13 398 und 63-
1 86 894.
Die durch die abgeschiedene, metallische Chromschicht ausge
setzte Fläche des Stahlsubstrates, der elektrische Über
gangswiderstand, der verfügbare Sekundärstrombereich beim
Schweißen und die Korrosionsbeständigkeit nach der Lackie
rung, der in den vorstehenden Beispielen und Vergleichsbei
spielen behandelten Stahlbleche wurden, nach Messung der me
tallischen Chrommenge und der Menge Chrom im unlöslichen
Chromoxidhydrat durch ein Röntgenfluoreszenzverfahren nach
den folgenden Bestimmungsverfahren abgeschätzt.
Die Ergebnisse werden in der beigefügten Tabelle gezeigt.
Das Chromoxidhydrat einer Probe, die auf ein Format von
50 mm × 50 mm zugeschnitten worden war, wurde durch 5-minü
tiges Eintauchen in eine Natriumchloridlösung (300 g/l) bei
95°C abgelöst. Danach wurde die Probe bis auf die Testfläche
mit einem Durchmesser von 30 mm mit einem Vinylband versie
gelt. Mit einem anodischen Polarisationsverfahren wurde bei
einer Polarisationsgeschwindigkeit von 125 mV/min der Passi
vierungsstrom des Stahlsubstrates an der versiegelten Probe
gemessen. Dieser Stromwert korrespondiert mit der Fläche des
Stahlsubstrates, die durch die metallische Chromschicht aus
gesetzt ist, d. h. er gibt Auskunft über die Gleichmäßigkeit
der metallischen Chromschicht.
Zuerst wurde nach 20-minütigem Erhitzen auf 210°C eine Probe
auf ein Format von 200 mm × 100 mm zugeschnitten. Dann wurde
ein Probenpaar zwischen ein Paar Elektroden aus Kupferschei
ben eingefügt (Durchmesser: 65 mm, Dicke: 2 mm), die sich
mit 5 m/min drehten. Der elektrische Übergangswiderstand
wurde aus der Spannung zwischen den beiden Kupferscheiben
elektroden berechnet, zwischen denen 5 Ampere Strom floß und
die mit 50 kg beschwert waren.
Nach 20minütigem Erhitzen auf 210°C wurde eine Probe auf
ein Format von 100 mm × 50 mm zugeschnitten. Zwei Proben,
die in einem Bereich von 0,4 mm überlappten, wurden unter
einer Last von 50 kg, mit einer Frequenz von 60 Hz mit 7,2 m/min
geschweißt. Der obere Grenzwert des Sekundärstroms
wurde unter Bedingungen bestimmt, bei denen einige Fehler,
wie z.B. Spratzen auftraten und der untere Grenzwert wurde
unter Bedingungen bestimmt, bei denen Bruch der Schweißnaht
bei der Zerreißprüfung mit einer großen Zahl Proben auftrat.
Der verfügbare Sekundärstrombereich beim Schweißen wurde aus
vorstehend beschriebener Differenz des Sekundärstroms be
stimmt.
Eine Probe wurde nach Beschichtung mit einem Lack des Ep
oxid-Phenol-Typs (60 mg/dm2) 10 Minuten im Ofen bei 210°C
getrocknet. Nachdem die Oberfläche der beschichteten Probe
mit einer Klinge 10 µm breit und 15 µm tief kreuzweise ge
ritzt worden war, wurde die beschichtete Probe 2 Wochen bei
38°C in eine Lösung aus 1,5% Citronensäure und 1,5%
Natriumchlorid eingetaucht.
Die Korrosion im geritzten Teil der beschichteten Probe
wurde in Bewertungsstufen eingeteilt: 5 war sehr gut, 4 gut,
3 zufriedenstellend, 2 mangelhaft und 1 schlecht.
Eine Probe, die nach der Lackbeschichtung in (4) kreuzweise
geritzt worden war, wurde in einer Vorrichtung für den
Erichsen-Tiefungsversuch hergestellt. Die Proben wurden in
eine Lösung aus 3% Natriumchlorid eingetaucht und dann 10
Tage bei einer relativen Feuchtigkeit von 85% bei 45°C auf
bewahrt. Das Ausmaß des Rosts im geritzten Bereich der Probe
wurde in 5 Bewertungsstufen eingeteilt; 5 war sehr gut, 4
gut, 3 zufriedenstellend, 2 mangelhaft und 1 war schlecht.
Claims (5)
1. Zinnfreier Stahl, umfassend ein Stahlsubstrat mit einer
Dicke von 0,1 bis 0,35 mm und eine Doppelschicht, beste
hend aus einer unteren metallischen Chromschicht (45 bis
90 mg/m2) und einer oberen Schicht aus unlöslichem
Chromoxidhydrat (3 bis 7 mg/m2; bezogen auf Chrom), wobei
die obere Schicht in einer Chromsäurelösung unlöslich
ist.
2. Verfahren zur Herstellung des zinnfreien Stahls nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
- (1) durch kathodische Behandlung eines Stahlblechs bei einer Stromdichte von 20 bis 100 A/dm2 in einem Chromsäure-Elektrolyt (50 bis 300 g/l) mit einem Ge halt an einer Fluoridverbindung, in einer Menge von 1,0 bis 10,0 Gew.-% der Chromsäure bei einer Tempera tur von 40° bis 60°C auf dem Stahlblech drei Schich ten abscheidet, nämlich eine untere Schicht aus me tallischem Chrom (45 bis 90 mg/m2), eine mittlere Schicht aus Chromoxidhydrat (3 bis 7 mg/m2), die im Chromsäure-Elektrolyt unlöslich ist und eine obere Schicht aus Chromoxidhydrat, die in der Chromsäurelö sung löslich ist,
- (2) das lösliche Chromoxidhydrat durch Eintauchen des Stahlblechs, das mit den, im Schritt (1) abgeschie denen, drei Schichten bedeckt ist, in eine Chromsäu relösung für 2,5 bis 10 Sekunden ablöst; und
- (3) das beschichtete Blech mit Wasser spült und trocknet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ablösen des löslichen Chromoxidhydrats durch Eintau
chen in eine Chromsäurelösung mit 50 bis 300 g/l Chrom
säure und mindestens einer Fluoridverbindung (1 bis 10
Gew.-% der Chromsäure) bei einer Temperatur von 40° bis
60°C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ablösen des löslichen Chromoxidhydrats durch Eintau
chen in eine Chromsäurelösung mit 50 bis 300 g/l Chrom
säure bei einer Temperatur von 40° bis 60°C durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fluoridverbindung Fluorwasserstoffsäure, Fluor
borsäure, Fluorkieselsäure, Ammoniumbifluorid, Alkalime
tallbifluorid, Ammoniumfluorid, Alkalimetallfluorid und
Ammoniumfluorborat, Alkalimetallfluorborat, Ammonium
fluorsilikat, Alkalimetallfluorsilikat oder Aluminium
fluorid ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB8913092A GB2233347B (en) | 1989-06-09 | 1989-06-07 | Tin free steel having a chromium bilayer |
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DE19893918957 DE3918957C2 (de) | 1989-06-09 | 1989-06-09 | Zusammensetzung und Verfahren zur Herstellung eines zinnfreien Stahls mit einer Chrom-Doppelschicht |
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