DE3917998A1 - Geschlossener umschmelzofen mit mehreren horizontal beweglichen ofenunterteilen - Google Patents
Geschlossener umschmelzofen mit mehreren horizontal beweglichen ofenunterteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen geschlossenen Umschmelzofen
mit einer senkrechten Ofenachse (A-A), einer entlang
dieser Achse verschiebbaren Elektrodenhaltestange für
eine Abschmelzelektrode, mit einem Ofengestell mit einem
Antrieb für die Elektrodenhaltestange, mit mehreren
Ofenunterteilen, die je eine Kokille mit einer Kokillen
achse (K-K) enthalten und durch seitliche Relativbewegung
gegenüber einem Ofenoberteil wahlweise einzeln in Flucht
stellung mit der Ofenachse bringbar sind, wobei die
Elektrodenhaltestange durch eine obere Begrenzungswand
des Ofenoberteils abgedichtet hindurchgeführt ist, das
mit einer Einrichtung zum Erzeugen einer schützenden
Atmosphäre verbunden und in Schmelzposition konzentrisch
zur Ofenachse ausgerichtet und gasdicht mit dem
Ofenunterteil verbindbar ist.
In derartigen Öfen lassen sich Gasatmosphären erzeugen,
deren Zusammensetzung von derjenigen der Umgebungsluft
verschieden ist. So ist es möglich, in derartigen Um
schmelzöfen mittels eines Inertgases eine Schutzgasatmo
sphäre zu erzeugen, die dem Atmosphärendruck entsprechen,
wohl aber unter einem größeren oder einem kleineren Druck
gehalten werden kann. Es ist weiterhin auch möglich, in
dem geschlossenen Umschmelzofen eine Gasatmosphäre zu
erzeugen, die in eine gezielte Wechselwirkung mit einer
im Ofen befindlichen Schmelze treten kann. Schließlich
ist es möglich, in derartigen Umschmelzöfen ein Vakuum
aufrechtzuerhalten, um zusätzlich das Ausdampfen solcher
Verunreinigungen zu begünstigen, die bei der Schmelztem
peratur relativ leicht flüchtig sind.
Als Einrichtung zum Erzeugen einer schützenden Atmosphäre
kann mithin eine Gasquelle und/oder eine Vakuumpumpein
richtung dienen.
Durch die US-PS 31 90 949 ist ein geschlossener Um
schmelzofen der eingangs beschriebenen Gattung bekannt,
der als Vakuumofen ausgebildet ist und bei dem mehrere
Ofenunterteile mit Kokillen nach Art eines Revolvers um
eine zentrale Achse drehbar angeordnet und einzeln mit
einem Ofenoberteil in eine axiale Fluchtstellung bringbar
sind. Das Ofenoberteil ist in einem Ofengestell gehalten
und alternativ auch gegenüber den Ofenunterteilen in
waagerechter Richtung verschiebbar, es ist einreihig und
als schlanker Hohlzylinder ausgebildet und am oberen Ende
durch eine waagerechte Stirnwand verschlossen, durch die
die Elektrodenhaltestange abgedichtet hindurchgeführt
ist.
Bei derartigen Ofen hat die Abschmelzelektrode notwendi
gerweise eine beträchtlich größere Länge als die Kokille,
in die sie umgeschmolzen wird. Die Abschmelzelektrode
ragt mithin bei dem für solche Öfen typischen Beschic
kungsvorgang um ein beträchtliches Maß über die Oberkante
des Ofenunterteils bzw. der Kokille hinaus. Um eine
Kupplung von Ofenoberteil und Ofenunterteil herbeizu
führen, ist es infolgedessen erforderlich, entweder (wie
beim Stand der Technik) eine ausreichend große Absenkbe
wegung aller Ofenunterteile auszuführen, oder aber das
Ofenoberteil um ein entsprechendes Maß anzuheben, um das
obere Ende der Abschmelzelektrode mit den Haltestück
(Stub) überhaupt im Ofenoberteil unterbringen zu können.
Beide Maßnahmen erzwingen eine beträchtliche Bauhöhe der
gesamten Ofenanlage, da nämlich das Ofenoberteil räumlich
fixiert der Elektrodenhaltestange und dem Elektroden
antrieb zugeordnet sein muß, die gleichfalls baulich mit
dem Ofengestell vereint sind. Beim Stand der Technik ist
infolgedessen die die Ofenunterteile aufnehmende Grube
etwa doppelt so tief wie die axiale Länge der Kokillen
bzw. der Ofenunterteile.
Dabei ist noch zu berücksichtigen, daß ein entsprechender
Hub des Ofenoberteils deswegen Schwierigkeiten verur
sachen würde, weil das Ofenoberteil in der Regel mit der
Vakuumpumpeinrichtung verbunden ist. Die Lösbarkeit
und/oder flexible Ausbildung der Vakuum-Saugleitungen,
die einen entsprechenden Querschnitt haben müssen,
gestaltet sich jedoch außerordentlich kompliziert bzw.
aufwendig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
geschlossenen Umschmelzofen der eingangs beschriebenen
Gattung dahingehend zu verbessern, daß die Bauhöhe der
Anlage und der Konstruktionsaufwand für die Durchführung
eines Chargenwechsels verringert werden können.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem ein
gangs beschriebenen geschlossenen Umschmelzofen
erfindungsgemäß dadurch, daß das Ofenteil entlang einer
waagerechten Trennfuge in zwei Teilabschnitte unterteilt
ist, von denen der obere, die besagte Begrenzungswand
(mit der hindurchgeführten Elektrodenhaltestange) auf
weisende Teilabschnitt im Verhältnis zur Gesamthöhe des
Ofenoberteils kurz ausgebildet und der Elektrodenhalte
stange ständig zugeordnet ist und von denen der untere
Teilabschnitt durch eine Transporteinrichtung aus dem
Bereich der jeweiligen Ofenachse (A-A) herausbewegbar
ist.
Durch die erfindungsgemäße Unterteilung des Ofenoberteils
ist es möglich - wie noch anhand eines Ausführungsbei
spiels erläutert werden wird - für einen Chargenwechsel
lediglich den oberen Teilabschnitt des Ofenoberteils
geringfügig, d.h. um wenige mm anzuheben (oder das
Ofenunterteil entsprechend abzusenken) und alsdann das
Ofenunterteil zusammen mit dem unteren Teilabschnitt des
Ofenoberteils seitlich aus dem Bereich der Ofenachse A-A,
d.h. aus dem Bereich der Achse der Elektrodenhaltestange,
herauszuschwenken und im gleichen Atemzuge den Ofen neu
zu chargieren.
Die gesamte Ofenkonstruktion hat dadurch eine wesentlich
geringere Bauhöhe, und sie besteht auch aus einer ge
ringeren Zahl von leichteren Einzelteilen. Es entsteht
eine symmetrische Aufnahme und Einleitung der Gewichts
kräfte der Abschmelzelektrode in die Fundamente, so daß
die gefürchtete einseitige Belastung des Ofengestells
unterbleibt. Die Folge sind weiterhin eine verbesserte
Koaxialität durch Wegfall der üblichen Hubsäule und durch
die symmetrische Ausführung des Ofengestells. Kurze
Leitungswege für den Schmelzstrom und die Saugleitungen
(bei Vakuumöfen) werden ermöglicht.
Bei Verwendung von Vakuumpumpen kann die Pumpkapazität
der sogenannten Booster-Pumpen halbiert werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgegen
standes ist dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Teilabschnitt des Ofenoberteils einen Mantel mit einem am
unteren Ende befindlichen Dichtflansch besitzt, der mit
einem oberen Dichtflansch des Ofenunterteils gasdicht
verbindbar ist. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn
dabei der Mantel an seinem oberen Ende mit einer
Ventilkammer und einem Absperrventil versehen ist.
Diese Ventilkammer liegt dabei zwischen dem unteren und
dem oberen Teilabschnitt des Ofenoberteils. Nach Beendi
gung eines Umschmelzprozesses ist es beispielsweise
möglich, zunächst das Absperrventil zu schließen und
danach die Trennung zwischen dem oberen Teilabschnitt des
Ofenoberteils von den unmittelbar darunter befindlichen
Ofenteilen vorzunehmen und diese seitlich aus dem Bereich
der Ofenachse A-A herauszubewegen. Das Ofenunterteil ist
hierbei noch fest und gasdicht mit dem unteren Teilab
schnitt des Ofenoberteils und mit dem (geschlossenen)
Absperrventil verbunden, so daß die zunächst noch heiße
Schmelze und der gleichfalls noch heiße Rest der
Abschmelzelektrode bis auf weiteres hermetisch gegenüber
der Umgebung abgeschlossen ist und so bis auf
Temperaturwerte abgekühlt werden kann, bei denen das
Ofenunterteil bedenkenlos geflutet werden kann.
Durch eine entsprechende Verspannung der in Schmelz
position befindlichen Ofenteile kann dadurch ein sicherer
Stromübergang zwischen den an der Verbindung beteiligten
Flanschen auch ohne Federkontakte gewährleistet werden.
Eine Beeinflussung etwa vorhandener Gewichtsmeßein
richtungen für die Kontrolle und/oder Regelung des
Umschmelzprozesses wird durch die erfindungsgemäße
Ofenkonstruktion gleichfalls vermieden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungs
gegenstandes ist dadurch gekennzeichnet, daß der zylin
drische Mantel des oberen Teilabschnitts des Ofen
oberteils einen Anschlußstutzen für die Verbindung mit
der Einrichtung zum Erzeugen einer schützenden Atmosphäre
aufweist. Da der besagte obere Teilabschnitt ständig im
Ofengestell verbleibt und dabei keinen oder allenfalls
einen Hub von untergeordneter Länge ausführen muß, ist
eine zuverlässige Verbindung mit den Vakuumpumpen mög
lich, wenn es sich um einen Vakuumofen handelt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsge
genstandes ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird
nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 3 näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer
vollständigen Umschmelzanlage mit einem Um
schmelzofen nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den mittleren und unteren
Teil der Umschmelzanlage nach Fig. 1, und
Fig. 3 einen Teilausschnitt aus der Mitte von Fig. 1
mit einer zusätzlichen Einrichtung in vergrö
ßertem Maßstab.
In Fig. 1 ist ein geschlossener Umschmelzofen 1 darge
stellt, der auf einem Hallenboden 2 aufgestellt ist, in
dem sich eine Grube 3 befindet. In dieser Grube 3 befin
det sich ein Fahrgestell 4, das im vorliegenden Fall als
Drehgestell ausgebildet ist und eine kreisscheibenförmige
Plattform 5 besitzt, auf der zwei zylindrische Ofenun
terteile 6 und 7 angeordnet sind. Die Ofenunterteile
bestehen aus je einem zylindrischen Kühlmantel 8, in den
koaxial eine gleichfalls zylindrische Kokille 9 einge
setzt ist. Der zylindrische Spalt zwischen Kühlmantel 8
und Kokille 9 wird von Kühlwasser durchströmt und ist
durch ein hier nicht näher bezeichnetes gleichfalls
konzentrisches Wasserleitblech unterteilt. Die Kokille 9
besitzt an ihrem oberen Rand einen Kokillenflansch 10,
der zum Aufsetzen des nachfolgend näher beschriebenen
Ofenoberteils 11 dient.
Zwischen den beiden Ofenunterteilen 6 und 7 befindet sich
noch eine Trennwand 12 aus Beton, durch die der in etwa
zylindrische Raum in der Grube 3 diametral unterteilt
wird (Fig. 2).
Das Ofenoberteil 11 besteht aus einem relativ kürzeren
oberen Teilabschnitt 13, durch den mittels eines Dicht
elements 14 eine Elektrodenhaltestange 15 gasdicht
hindurchgeführt ist. Der obere Teilabschnitt 13 ist
gleichfalls als zylindrischer Mantel ausgeführt, in
dessen oberer Begrenzungswand 16 sich das Dichtelement 14
befindet. Am unteren Rand besitzt der obere Teilabschnitt
13 einen Dichtflansch 17, der gasdicht auf einen weiteren
Dichtflansch 18 am oberen Ende des unteren Teilabschnitts
19 des Ofenoberteils 11 aufsetzbar ist (Fig. 3). Am
oberen Ende des unteren Teilabschnitts 19 befindet sich
eine Ventilkammer 20, deren Einzelheiten anhand von Fig. 3
noch näher erläutert werden.
Der untere Teilabschnitt 19 besitzt weiterhin an seinem
unteren Ende einen Dichtflansch 21, der gasdicht auf den
Kokillenflansch 10 aufsetzbar ist.
Zwischen dem oberen Teilabschnitt 13 und dem unteren
Teilabschnitt 19 wird eine Trennfuge 22 gebildet, auf die
es im Rahmen der Erfindung ganz besonders ankommt. Durch
diese Trennfuge wird nämlich das Ofenoberteil 10 in die
besagten Teilabschnitte unterteilt, von denen der obere
im Verhältnis zur Gesamthöhe des Ofenoberteils relativ
kurz und der untere Teilabschnitt relativ lang ausgebil
det ist. Die notwendige Mindestlänge geht aus Fig. 1
hervor: Auf der linken Seite der Trennwand 12 ist ein
Ofenunterteil 6 dargestellt, das nach oben hin offen ist
und in das zu Chargierzwecken eine Abschmelzelektrode 23
eingesetzt ist. Der untere Teilabschnitt 19 sollte
infolgedessen im wesentlichen eine Höhe H besitzen, die
dem oberhalb des Kokillenflansches 10 liegenden Teilab
schnitt der Abschmelzelektrode 23 zuzüglich des Halte
stücks 24 entspricht.
Fig. 1 zeigt weiterhin links oben an einem Kranhaken 25
aufgehängt einen weiteren unteren Teilabschnitt 19 a mit
einer Ventilkammer 20 a. Dieses Ofenoberteil 11 a kann
durch Absenken mit seinem unteren Dichtflansch 21 a auf
dem Kokillenflansch 10 abgesetzt werden, worauf die
gesamte Anordnung in waagrechter Richtung in eine
Position verfahren wird, wie sie rechts der Trennwand 12
dargestellt ist. In dieser Stellung befindet sich alsdann
die Kokillenachse K in Fluchtstellung mit der Ofenachse
A-A.
Alsdann kann der obere Teilabschnitt 13 mit seinem
unteren Dichtflansch 17 auf dem oberen Dichtflansch 18
der Ventilkammer 20 aufgesetzt werden. Für die Herbei
führung dieser Axialbewegung des oberen Teilabschnitts 13
dient ein Kranz von Hubzylindern 26 mit je einer Kolben
stange 27. Die Hubzylinder 26 sind auf einer Zwischen
plattform 28 befestigt, die zu einem Ofengestell 29
gehört, das nachfolgend noch näher erläutert werden wird.
Der am oberen Teilabschnitt 13 angeordnete Saugstutzen 30
führt zu einer Vakuumpumpeinrichtung 31, die an sich
bekannt und in einer Pumpenkammer 32 untergebracht ist.
Das Ofengestell 29 besitzt eine obere Plattform 33, auf
der ein als Getriebemotor ausgebildeter Antrieb 34 für
das Heben und Senken der Elektrodenhaltestange 15 ange
ordnet ist. Dies geschieht durch eine Hubspindel 35 und
eine Spindelmutter 36, die ihrerseits auf einer Traverse
37 angeordnet ist. Zur Verhinderung eines Verdrehens von
Spindelmutter 36 und Traverse 37 sind die Enden der
Traverse an senkrechten Führungsschienen 38 und 39
geführt, die innerhalb des Ofengestells in nicht näher
bezeichneter Weise gehalten sind. Es ist auch möglich,
die Plattform 33 auf Gewichtsmeßzellen zu lagern, um die
Gewichtsveränderungen der Abschmelzelektrode während des
Umschmelzprozesses laufend überwachen zu können. Zu der
Umschmelzanlage gehört weiterhin eine Stromquelle 40 für
die Anlieferung des Schmelzstroms. Der Pluspol 41 ist
über eine Leitung 42 in nicht näher gezeigter Weise mit
dem oberen Teilabschnitt 13 des Ofenoberteils 11 verbun
den, während der Minuspol 43 über zwei Schleppkabel 44
und 45 mit der Traverse 37 und damit mit der Elektroden
haltestange 15 verbunden ist. Es versteht sich, daß die
Elektrodenhaltestange 15 gegenüber dem Ofenoberteil bzw.
dem oberen Teilabschnitt 13 elektrisch isoliert ist.
Um die einzelnen Ofenunterteile 6 bzw. 7 aus dem Bereich
der Ofenachse A-A herausbewegen zu können, ist eine hier
nicht näher bezeichnete Transporteinrichtung vorgesehen,
die beispielsweise als Drehantrieb für die Plattform 5
ausgeführt sein kann.
Fig. 2 ist im wesentlichen das Karussell-Prinzip der
Umschmelzanlage nach Fig. 1 zu entnehmen.
Fig. 3 zeigt einen Teilausschnitt aus der Mitte von
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab, und zwar das obere Ende
des unteren Teilabschnitts 19 des Ofenoberteils 11 mit
der Ventilkammer 20 und das untere Ende des oberen
Teilabschnitts 13. Gleichfalls gezeigt ist das untere
Ende der Elektrodenhaltestange 15, an der das Halte
stück 24 der Abschmelzelektrode 23 befestigt wird, die in
Fig. 3 nur gestrichelt angedeutet sind. In der Ventil
kammer 20 ist ein Absperrventil 46 in Form einer Ventil
platte angeordnet, die an einer U-förmig gebogenen
Schwinge 47 verschiebbar gelagert ist. Die Schwinge 47
ist am linken Ende der Ventilkammer 20 schwenkbar gela
gert und am rechten Ende heb- und senkbar. Dadurch ist es
möglich, das Absperrventil 46 berührungsfrei über seinen
Ventilsitz 48 zu führen und danach auf diesen Ventilsitz
abzusenken. Die einzelnen Antriebselemente zur Ausführung
dieser zusammengesetzten Bewegung sind der Einfachheit
halber nicht dargestellt.
An der rechten Seite des unteren Teilabschnitts 19
befindet sich ein radialer Stutzen 49, an dessen zur
Ofenachse A-A paralleler Stirnseite 50 gasdicht ein
Sichtfenster 51 angeordnet ist. Dieses Sichtfenster ist
dadurch auswechselbar und gestattet die Beobachtung der
relativen Lage von Abschmelzelektrode 23 bzw. Haltestück
24 zur Elektrodenhaltestange 15, damit auf diese Weise
eine koaxiale Ankoppelung der Elektrode an die Halte
stange möglich ist. Die optische Achse des Sichtfensters
ist mit O-O bezeichnet.
Um bei einer gegebenenfalls nach dem Schließen des Ofens
vorhandenen Exzentrizität der Elektrodenachse eine
Zentrierung herbeiführen zu können, sind im oberen
Bereich des unteren Teilabschnitts 19 auf dessen Umfang
verteilt drei Zentriereinrichtungen 52 angeordnet, von
denen nur einer gezeigt ist. Diese bestehen aus einem
Druckmittelzylinder 53, der von einem Führungsrohr 54
umgeben ist, das teleskopartig in einen Außenrohr 55
geführt ist. Damit ist es möglich, das untere Ende der
Elektrode vor der Startphase endgültig zu zentrieren und
dadurch das Durchmesser-Verhältnis von Elektrode zu
Kokille zu vergrößern, ganz einfach deswegen, weil der
Sicherheitsabstand gegen Kurzschlüsse verkleinert werden
kann.
Die Zentriereinrichtung kann in ganz besonders vorteil
hafter Weise auch dazu verwendet werden, den "Stub" mit
dem nicht abgeschmolzenen, scheibenförmigen Rest der
Abschmelzelektrode nach dem Schließen des Absperrventils
über dem Schmelzsee bzw. Block zu halten.
Folgende weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgegen
standes sind möglich:
Der an sich schon geringe Hub-Senkweg im Bereich der
Trennfuge 22 zwischen dem oberen und dem unteren Teilab
schnitt des Ofenoberteils kann dadurch vollständig
entfallen, daß man in der Trennfuge 22 ein aufblasbares
Dichtungselement vorsieht.
Einzelne Teilabschnitte des Ofenoberteils 11 können mit
teleskopartig eineinander schiebbaren Wandelementen
versehen sein, um die Länge des Ofenoberteils an unter
schiedliche Elektrodenlängen anpassen zu können.
Weiterhin können zwei Sichtfenster 51 auf diametral
gegenüberliegenden Seiten des Ofenoberteils angeordnet
sein.
Während die Stromquelle 40 als Gleichspannungsquelle
beschrieben wurde, ist es natürlich auch möglich, die
Umschmelzanlage mit Wechselspannung zu betreiben, bei
spielsweise mit Netzfrequenz oder einer deutlich nied
rigeren Wechselfrequenz.
Auch die Anordnung der Ventilkammer 20 ist nicht auf die
Lage am oberen Ende des unteren Teilabschnitts be
schränkt; vielmehr ist es auch denkbar, die
Ventilkammer 20 zwischen den Kokillenflansch 10 und dem
unteren Dichtflansch 21 des unteren Teilabschnitts 19
anzuordnen, da ja das Metall der Abschmelzelektrode 23
nach vollendetem Umschmelzen sich vollständig innerhalb
der Kokille 9 befindet. Wenn allerdings die Ventilkam
mer 20, wie in den Fig. 1 und 3 dargestellt, am oberen
Ende des unteren Teilabschnitts 19 angeordnet ist, dann
ist das Absperrventil 46 einer deutlich geringeren
Strahlungsbelastung ausgesetzt, d.h. es kann im Normal
fall auf eine besondere Zwangskühlung des Ventiltellers
verzichtet werden.
Auch muß die Lage der Trennfuge 22 nicht exakt waagerecht
sein; vielmehr sind Winkelabweichungen ohne weiteres
denkbar; der waagerechten Ausrichtung der Trennfuge ist
jedoch der Vorzug zu geben.
Im Zusammenhang mit dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
wurde der Chargiervorgang anhand einer Querverlagerung
der Ofenunterteile erläutert. Es ist jedoch alternativ
möglich, die Ofenunterteile festehend anzuordnen und das
Ofenoberteil mit dem Ofengestell quer zu verlagern.
Claims (13)
1. Geschlossener Umschmelzofen mit einer senkrechten
Ofenachse (A-A), einer entlang dieser Achse verschieb
baren Elektrodenhaltestange für eine Abschmelzelek
trode, mit einem Ofengestell mit einem Antrieb für
die Elektrodenhaltestange, mit mehreren Ofenunter
teilen, die je eine Kokille mit einer Kokillenachse
(K-K) enthalten und durch seitliche Relativbewegung
gegenüber einem Ofenoberteil wahlweise einzeln in
Fluchtstellung mit der Ofenachse bringbar sind,
wobei die Elektrodenhaltestange durch eine obere
Begrenzungswand des Ofenoberteils abgedichtet
hindurchgeführt ist, das mit einer Einrichtung zum
Erzeugen einer schützenden Atmosphäre verbunden und
in Schmelzposition konzentrisch zur Ofenachse
ausgerichtet und gasdicht mit dem Ofenunterteil
verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ofenoberteil (11) entlang einer waagrechten Trenn
fuge (22) in zwei Teilabschnitte (13, 19) unterteilt
ist, von denen der obere, die besagte Begrenzungs
wand (16) aufweisende Teilabschnitt (13) im Ver
hältnis zur Gesamthöhe des Ofenoberteils kurz
ausgebildet und der Elektrodenhaltestange (15)
ständig zugeordnet ist und von denen der untere
Teilabschnitt (19) durch eine Transporteinrichtung
aus dem Bereich der Ofenachse (A-A) herausbewegbar
ist.
2. Umschmelzofen nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der untere Teilabschnitt (19) des
Ofenoberteils (11) einen Mantel mit einem am unteren
Ende befindlichen Dichtflansch (21) besitzt, der mit
einem Kokillenflansch (10) des Ofenunterteils (6, 7)
gasdicht verbindbar ist.
3. Umschmelzofen nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mantel an seinem oberen Ende mit
einer Ventilkammer (20) und einem Vakuumventil (26)
versehen ist.
4. Umschmelzofen nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mantel in seinem oberen Bereich
mit mindestens einem Sichtfenster (51) versehen ist.
5. Umschmelzofen nach Anspruch 3, dadurch qekenn
zeichnet, daß der obere Teilabschnitt (13) des
Ofenoberteils (11) unterhalb seiner oberen Begrenzungs
wand (16) gleichfalls einen Mantel mit einem am
unteren Ende befindlichen Dichtflansch (17) besitzt,
der mit einem Gegendichtflansch (18) auf der
Oberseite der Ventilkammer (20) gasdicht verbindbar
ist.
6. Umschmelzofen nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mantel des oberen Teilabschnitts
(13) einen Anschlußstutzen (30) für die Verbindung
mit der Einrichtung (31) zum Erzeugen einer
schützenden Atmosphäre aufweist.
7. Umschmelzofen nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ofenunterteil (6, 7) mit aufge
setztem unteren Teilabschnitt (19) des Ofenoberteils
(11) durch eine axial wirkende Antriebseinrichtung
(26, 27) mittels einer Relativbewegung mit dem
oberen Teilabschnitt (13) des Ofenoberteils (11)
gasdicht verbindbar ist.
8. Umschmelzofen nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die axiale Antriebseinrichtung (26,
27) ein auf den oberen Teilabschnitt (13) des
Ofenoberteils (11) einwirkender Hubantrieb ist.
9. Umschmelzofen nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die axiale Antriebseinrichtung (26,
27) einen Hub von 5 bis 50 mm aufweist.
10. Umschmelzofen nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ofenoberteil (11) mit einer
Zentriereinrichtung (52) für die Abschmelzelektrode
(23) ausgestattet ist.
11. Umschmelzofen nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ofenunterteile (6, 7) mit den
darin eingesetzten Kokillen (9) in an sich bekannter
Weise auf einer drehbaren Plattform (5) angeordnet
sind.
12. Umschmelzofen nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die drehbare Plattform (5) in einer
zylindrischen Grube (3) angeordnet ist und daß
zwischen den einzelnen Ofenunterteilen (6, 7) in
radialer Ausrichtung mindestens eine, den Grubenquer
schnitt im wesentlichen ausfüllende Trennwand (12)
angeordnet ist.
13. Umschmelzofen nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der untere Teilabschnitt (19) des
Ofenoberteils (11) mit einer Zentriereinrichtung
(52) für die Zentrierung der Abschmelzelektrode (23)
gegenüber der Elektrodenhaltestange (15) versehen
ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3917998A DE3917998A1 (de) | 1989-06-02 | 1989-06-02 | Geschlossener umschmelzofen mit mehreren horizontal beweglichen ofenunterteilen |
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Owner name: MUELLER, FELIX, DIPL.-ING., 63599 BIEBERGEMUEND, D |
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