DE3917398A1 - Fliegende stauchpresse - Google Patents
Fliegende stauchpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stauchpresse zur Reduktion der
Breite von Walzgut, insbesondere der Brammenbreite in Warm
breitband-Vorstraßen, mit beidseitig zur Brammenkante ange
ordneten, die aufeinander zuweisenden Preßwerkzeuge aufneh
menden Werkzeugträgern.
Eine Stauchpresse der eingangs genannten Bauart ist bspw.
aus der europäischen Patentschrift 01 12 516 bekannt und
umfaßt ein Paar Preßwerkzeuge, die auf beiden Breitseiten
einer Brammenvorschubstraße so angeordnet sind, daß ihre
Preßflächen zum Pressen einer Bramme zueinander weisen.
Wenigstens eine dieser Preßflächen ist zu der Brammenvor
schubrichtung im wesentlichen parallel; die andere Preßfläche
ist eine zur Brammenvorschubrichtung schräge Fläche. Eine
Vibrationseinheit versetzt das Preßwerkzeug mit der paralle
len und schrägen Fläche in Schwingungen. Diese bekannte
Stauchpresse umfaßt ferner eine Breitenregeleinheit zur
Regelung der Lage des Preßwerkzeugs in der Brammenbreiten
richtung und eine Steuerung, die erfaßt, daß das Vorderende
der Bramme zwischen den parallelen Flächen der Preßwerkzeuge
angeordnet ist und welche dann die Breitenregeleinrichtung
sowie nach Durchführung einer vorbestimmten Pressung die
Vibrationseinheit betätigt. Mit dieser Stauchpresse soll die
Zeit für das seitliche Stauchen der Brammen verringert wer
den sowie der Staucheffekt bezüglich der Brammenform und der
Brammenoberfläche verbessert werden. Der technische Aufwand
für die Breitenregeleinrichtung und für die Steuerung der
Vibrationseinrichtung ist allerdings unangemessen hoch. Die
Betriebs- und Wartungskosten dieser vorbekannten Stauchpres
se stehen in einem ungünstigen Verhältnis zu der erzielba
ren nahezu kontinuierlichen Betriebsweise der Brammen bzw.
Stauchpresse.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 25 31 591 ist eine
Stauchpresse zur Breitenverminderung und Dickenverminderung
von aus einer Stranggießanlage gelieferten Brammen verschie
dener Breite bekannt. Mit der Stauchpresse wird die Bramme
wiederholt mit gegeneinander bewegten Druckwerkzeugen bear
beitet, wobei das Werkzeug dem Vorschub der Bramme frei
folgen kann und die Werkzeuge so betätigt werden, daß sie
einen verhältnismäßig langsamen Arbeitsgang und einen ver
hältnismäßig schnellen Leergang ausführen. Die Stauchpresse
weist hierzu wenigstens ein Paar von Kantenbearbeitungswerk
zeugen auf, die normal auf die Kanten der Bramme einwirken
sowie Mittel zur schnellen Hin- und Herbewegung der Werk
zeuge. Die Werkzeuge zur Dickenverminderung der vorgescho
benen Brammen sind in einem Rahmen gehalten, der frei um
eine Kurbelachse schwenkbar ist. Der Antrieb der Kurbelwelle
erfolgt durch ein Paar elliptische Zahnräder, die so einge
stellt sind, daß sie die Winkelgeschwindigkeit der betref
fenden Exzenterwellen beim Arbeitsgang der Werkzeuge vermin
dern und beim Leergang derselben erhöhen. Die Kantenwerk
zeuge zur Breitenverminderung der Bramme sind mit dem Kur
beltrieb durch zwischengeschaltete Hydraulikeinheiten so
verbunden, daß die Kantenwerkzeuge der Bewegung der Bramme
während des Arbeitens an der Bramme folgen können, ohne daß
dadurch die Vorschubbewegung der Bramme beeinträchtigt wird.
Auch diese bekannte Stauchpresse ist technisch zu aufwendig
und damit zu teuer konzipiert. Eine Anpassung an die Vor
schubgeschwindigkeit des Walzgutes ist nur dadurch möglich,
daß das Getriebe mit den elliptischen Zahnrädern entspre
chend der Vorschubgeschwindigkeit der Bramme geändert wird.
Bei anderen an fliegend arbeitenden Kurbelscheren orientier
ten technischen Lösungen stellt sich mit dem gewählten Kur
belradius zwingend eine bestimmte Relation zwischen der
Hubzahl und der Vorschubgeschwindigkeit des Preßwerkzeugs
ein, die bei konstanter Drehzahl der Hauptantriebswelle
nicht verändert werden kann. Eine Anpassung an die Vorschub
geschwindigkeit des Walzgutes ist nur dadurch möglich, daß
der Hauptantrieb innerhalb einer 360° Umdrehung mit unter
schiedlicher Drehgeschwindigkeit gefahren wird, wobei die
Drehgeschwindigkeit im Eingriffsbereich so gewählt werden
muß, daß die erforderliche Synchronisation zwischen der
Vorschubgeschwindigkeit des Preßwerkzeugs und der Vorschub
geschwindigkeit der Bramme eintritt. Mit einem solchen
Antrieb ausgerüstete fliegende Pressen benötigen erhebliche
Antriebsleistungen für das zyklische Beschleunigen und Ver
zögern der bewegten Massen. Zudem erzeugt eine fliegende
Presse der bekannten Antriebsart unerwünscht zyklische Ge
räusche. Ein weiterer Nachteil der bekannten Stauchpresse
ist, daß die die Preßwerkzeuge tragenden Werkzeugträger
während des Durchlaufs über 360° eine Schwenkbewegung aus
führen. Die geometrischen Abmessungen müssen so bemessen
sein, daß zumindest im Bereich des Eingriffs des Preßwerk
zeugs mit dem Walzgut eine in etwa parallele Lage des Preß
werkzeugs mit der Seitenkante der Bramme eintritt. Hierdurch
wird im Hinblick auf die erforderliche Synchronisation der
Vorschubgeschwindigkeiten der Dimensionierungsspielraum
weiter eingeengt.
Ausgehend von einer Stauchpresse gemäß der eingangs genann
ten Bauart nach der europäischen Patentschrift 01 12 516 ist
es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine konstruktiv
verbesserte, fliegend arbeitende Stauchpresse zu schaffen,
und unter Vermeidung der dem erläuterten Stand der Technik
anhaftenden Nachteile die Bewegungsabläufe der Preßwerkzeuge
normal und tangential zur Brammenvorschubbewegung steuerbar
zu synchronisieren, ohne daß größere Antriebsleistungen und
aufwendige Konstruktionen benötigt werden.
Die Aufgabe wird an einer Stauchpresse der gattungsbestim
menden Bauart mit der erfindungsgemäßen Lehre der Patentan
sprüche 1 bis 10 gelöst. Nach Patentanspruch 1 zeichnet sich
die Stauchpresse dadurch aus, daß zur Ausbildung eines Re
duktionsantriebes jedes Preßwerkzeug mit dem zugehörigen
Werkzeugträger mit Hilfe eines von mindestens einem Kurbel
trieb betätigten Lenkersystems im wesentlichen in Richtung
der Reduktion bewegbar ist, wobei der Kurbeltrieb an einem
Kurbelgehäuse angordnet ist und daß am Werkzeugträger min
destens ein im wesentlichen in Richtung des Brammenvorschubs
wirkender Vorschubantrieb angreifbar ist. Durch diese Maß
nahmen wird grundsätzlich der Bewegungsablauf der Preßwerk
zeuge für das schmiedende Pressen (Normalbewegung der Preß
werkzeuge) und für das Vorschieben (Tangentialbewegung der
Preßwerkzeuge) voneinander getrennt. Die Erzeugung der Nor
malbewegung erfolgt über einen Zweikurbelwellenantrieb auf
einen als Parallelogramm arbeitenden Lenkermechanismus.
Hierdurch wird jegliche Schwenkbewegung der Preßwerkzeuge
vermieden. Unabhängig davon, welche Tangentialbewegung dem
Preßwerkzeug aufgezwungen wird, bewegt sich jeder Punkt des
Preßwerkzeugs auf einer gleichen Kurvenbahn. Die Tangential
bewegung wird durch einen Vorschubantrieb realisiert, dessen
kinematische Bemessung ausschließlich von der geforderten
Vorschubbewegung der Bramme abhängt. Die Tangentialbewegung
überlagert sich der Normalbewegung zur Gesamtbewegung des
Preßwerkzeugs. Zweckmäßig ist also, daß der Vorschubantrieb
mit dem Reduktionsantrieb nach Maßgabe der Vorschubbewegung
der Bramme synchronisierbar ist.
In Ausbildung der erfindungsgemäßen Stauchpresse ist vorge
sehen, daß das Lenkersystem aus zwei gleichlangen am Werk
zeugträger angelenkten Parallellenkern besteht und daß
jedem Parallellenker am Kurbelgehäuse je ein Kurbeltrieb mit
untereinander gleichem Kurbelradius und gleichem Kurbelwin
kel zugeordnet ist. Dieses Lenkersystem stellt in Verbindung
mit der Synchronisierung sicher, daß die Bewegung des Preß
werkzeuges exakt in der Normalen zur Bewegungsrichtung der
Bramme verläuft. Statt der Parallellenker können auch Druck
stößel verwendet werden. Zweckmäßigerweise besteht zwischen
dem Kurbelgehäuse und dem Antrieb des Vorschubantriebs eine
feste Verbindung im Sinne einer konstruktiven Einheit mit
entsprechendem Kräfteausgleich.
Zur weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen,
daß der Vorschubantrieb als Kurbelantrieb oder als Kniehe
belantrieb ausgebildet ist und mit dem Hauptantrieb für die
Normalbewegung, d. h. mit dem Reduktionsantrieb für die Preß
werkzeuge synchronisiert ist. Mit dieser Ausführung ist
bereits eine näherungsweise Synchronisierung der Vorschubbe
wegung des Preßwerkzeugs mit der Vorschubbewegung der Bramme
möglich, jedoch nur für eine einzige Vorschubgröße. Soll die
Vorschubgröße verändert werden, so muß bspw. beim Kurbel
trieb der Kurbelradius über eine Kulissenstein-Konstruktion
veränderlich gestaltet werden.
Besonders vorteilhaft ist nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung die Ausführung des Vorschubantriebs als Hy
draulikzylinder. Die Verfahrbewegung des Hydraulikzylinders
kann in Form einer Weg/Zeitfunktion so gesteuert werden, daß
für jede beliebige Vorschubgröße die Synchronisation des
Preßwerkzeugs mit der seitlich zu pressenden Bramme gewähr
leistet ist.
Nach einer ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung erfolgt die Führung des Preßwerkzeugs durch eine Füh
rungsrolle, die an einer fest im Maschinengestell angeordne
ten Führungsbahn abrollt. Die Kontur der Führungsbahn ist so
ausgestaltet, daß durch die Normalbewegung zwangsläufig eine
Tangentialbewegung der Größenordnung erzeugt wird, die die
erforderliche Synchronisation herbeiführt. Zur Veränderung
der Hubgröße kann die Neigung der Führungsbahn verändert
werden, so daß mit ausreichender Näherung auch für unter
schiedliche Größen die Synchronisation der Vorschubgeschwin
digkeit des Preßwerkzeugs mit der Vorschubgeschwindigkeit
der zu pressenden Bramme eintritt.
In besonders vorteilhafter Weise der Erfindung ist die Win
kellage des Lenkersystems derart gestaltet, daß die tangen
tiale Kraftkomponente des Kurbeltriebes während des Pressens
gegen die Richtung der Vorschubgeschwindigkeit des Vorschub
antriebs weist, so daß die Leistung des Vorschubantriebs
Bestandteil der Umformleistung beim Reduzieren der Brammen
breite wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch eine Stauchpresse,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Reduktionsantrie
bes mit kurbelgetriebenen Parallellenkern und des
Vorschubantriebs mit Kurbeltrieb,
Fig. 3 den Vorschubantrieb mit hydraulischer Kolben-Zylin
der-Einheit in schematischer Darstellung,
Fig. 4 den Vorschubantrieb mit Führungsrolle und Führungs
bahn in schematischer Darstellung.
Fig. 1 zeigt den Horizontalschnitt durch eine erfindungs
gemäß ausgebildete fliegend arbeitende Stauchpresse 1 zur
Reduktion der Breite von Brammen 2 in einer Warmbreitband-
Vorstraße, wobei die Brammen nahezu kontinuierlich von einer
der Stauchpresse vorgeschalteten, jedoch nicht näher darge
stellten Brammengießanlage zugeführt werden. Vor der Stauch
presse 1 und hinter der Stauchpresse sind Treiberrollen 3, 4
angeordnet. Die Bramme 2 durchläuft das Brammenstauchgerüst
in der mit Ziffer 5 versehenen Bewegungsrichtung. Die
Stauchpresse hat Ständer 6. Ein Kurbelgehäuse 9 ist an
stellbar geführt. Die Anstellung des Kurbelgehäuses erfolgt
mit Hilfe einer mechanischen Anstellung 31. Es ist jedoch
auch eine hydraulisch wirkende Kolben/Zylinder-Konstruktion
als Anstellvorrichtung einsetzbar, die jeweils am Ständer 7,
8 abgestützt ist.
Zu beiden Seiten der Bramme 2 sind Preßwerkzeuge 7 angeord
net, deren eine Preßfläche 10 in etwa parallel zur Bewe
gungsrichtung 5 der Bramme verläuft und deren andere Preß
fläche 11 etwas schräg und gegen die Brammenbewegungsrich
tung zeigt. Das Preßwerkzeug 7 hat einen in Normalrichtung,
d.h. senkrecht zur Bramme 2 wirkenden Reduktionsantrieb 12
und einen in Tangentialrichtung, also parallel zur Bramme 2,
wirkenden Vorschubantrieb 13. Der Reduktionsantrieb 12 wird
dadurch gebildet, daß jeder Werkzeugträger 8 mit einem
zugehörigen Kurbelgehäuse 9 mit Hilfe eines von mindestens
einem Kurbeltrieb (Exzenter 14) betätigten Lenkersystems
(Druckstößel 18) im wesentlichen in Richtung der Reduktion
bewegbar verbunden ist, wobei der Kurbeltrieb 15 im Kurbel
gehäuse 9 angeordnet ist. Der im wesentlichen in Richtung
des Brammenvorschubs wirkende Vorschubantrieb 13 greift am
Werkzeugträger 8 an. Kurbelgehäuse 9 und der Drehpunkt 29
des Vorschubantriebs 13 sind zu einer konstruktiven Einheit
verbunden mit Hilfe der Verbindungsstütze 30. Das Lenker
system 16 besteht gemäß Fig. 2 aus zwei gleichlangen, am
Werkzeugträger 8 angelenkten Parallellenkern 17 und 18 und
jedem dieser Parallellenker ist am Kurbelgehäuse 9 je ein
Kurbeltrieb 15 mit Kurbelwellen 19, 20 zugeordnet, deren
Kurbelradius untereinander gleich ist und an welchen die
Parallellenker unter gleichem Kurbelwinkel angelenkt sind.
Die Parallellenker sind am Werkzeugträger mit gleichem
Abstand zueinander angelenkt. Infolge dieses Lenkersystems
bewegt sich jeder Punkt des Preßwerkzeugs auf einer gleichen
Kurvenbahn unabhängig davon, welche Tangentialbewegung dem
Preßwerkzeug aufgezwungen wird. Die Tangentialbewegung des
Preßwerkzeugs wird von dem Vorschubantrieb 13 bewirkt, der
gemäß Fig. 2 aus einem Kurbeltrieb 21 besteht. Statt des
Kurbeltriebes 21 kann mit gleichem Vorteil ein Kniehebel
trieb vorgesehen werden. Die Verwendung eines Kurbeltriebes
für das das Preßwerkzeug 7 in Normalrichtung bewegende Len
kersystem sowie die Verwendung eines Kurbeltriebes für den
das Preßwerkzeug in Tangentialrichtung bewegenden Vorschub
antrieb ermöglicht bspw. eine Synchronisierung von Reduk
tionsantrieb und Vorschubantrieb nach Maßgabe der Vorschub
bewegung der Bramme. Das pressende Werkzeug 7 kann in
schneller Folge der Vorschubgeschwindigkeit der Bramme ange
paßt (ohne Relativbewegung zur Bramme) in Normalrichtung
pressen, dann vorschieben, dann mit Abstand zur Bramme zu
rückfahren, schließlich normal zur Brammenkante aufsetzen
und wieder ohne Relativbewegung zur Bramme in Normalrichtung
pressen. Es ist ersichtlich, daß durch die erfindungsgemäße
Trennung der Bewegungsabläufe für das Schmieden der Bramme
durch das Preßwerkzeug in Normalrichtung und das Vorschieben
des Preßwerkzeugs in Tangentialrichtung bzw. durch den er
findungsgemäßen Reduktionsantrieb und Vorschubantrieb eine
erheblich geringere Antriebsleistung für das zyklische Be
schleunigen und Verzögern der Preßwerkzeuge und der Werk
zeugträger erforderlich wird.
Soll die Vorschubgröße des Preßwerkzeuges 7 bzw. des Werk
zeugträgers 8 in weiten Bereichen einer sich verändernden
Vorschubgeschwindigkeit der Bramme angepaßt werden, so wird
gemäß Fig. 3 der Vorschubantrieb 13 aus einer Kolben-Zylin
der-Einheit 22 gebildet, deren Kolben 22′ an dem Werkzeug
träger 8 und dessen Zylinder 22′′ mit dem Kurbelgehäuse 9
bzw. mit der Verbindung 30 der Stauchpresse verbunden ist.
Diese Kolben-Zylinder-Einheit 22 kann in Form einer Weg/
Zeit-Funktion so gesteuert werden, daß für jede beliebige
Vorschubgröße die Bewegungssynchronisation von Preßwerkzeug
und Bramme gewährleistet ist. Die hierzu eingesetzte Steuer
bzw. Regeltechnik entspricht dem Stand der Technik und wird
deshalb nicht näher erläutert.
Fig. 4 zeigt den Vorschubantrieb 13 für das Preßwerkzeug 7
bzw. für den Werkzeugträger 8 mit einer an dem Preßwerkzeug
angeordneten Führungsrolle 23, die auf einer Führungsbahn 24
abläuft. Die Führungsbahn bzw. der die Führungsbahn bildende
Führungskörper 25 ist mittels eines Drehgelenks 26 an dem
Ständer 6 in geeigneter Weise befestigt. Die Neigung der
Führungsbahn ist dadurch einstellbar, daß der Führungskörper
in dem Drehgelenk um bestimmte Winkelbeträge verschwenkt
werden kann. Hierzu ist eine an dem Führungskörper 25 und
am Kurbelgehäuse angreifende Verstellmechanik vorgesehen,
die aus einer an dem Führungskörper 25 angelenkten Verstell
schraube 27 und aus einer Stellmutter 28 bestehen kann. Als
Verstellmechanismus kann auch eine mit einem Hydraulikmedium
steuerbare Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen werden. Auf
diese Weise kann die Neigung der Führungsbahn des Führungs
körpers in Abhängigkeit von der gewählten Vorschubgeschwin
digkeit der Bramme so eingestellt werden, daß die Vorschub
geschwindigkeit des Preßwerkzeugs und die Vorschubgeschwin
digkeit der Bramme gleich groß ist, so daß Relativbewegungen
zwischen der Bramme und dem Preßwerkzeug während des seit
lichen Stauchens der Bramme ausgeschlossen sind.
Mit dem oben beschriebenen Konstruktionsprinzip wird das
bisher bei fliegenden Stauchpressen angetroffene Problem,
die Vorschubgeschwindigkeit des Preßwerkzeugs während des
Preßvorganges mit der Vorschubgeschwindigkeit der Bramme zu
synchronisieren, in hervorragender Weise gelöst. Insofern
werden auch andere nicht beschriebene konstruktive Detail
lösungen von der erfindungsgemäßen Stauchpresse mit umfaßt,
sofern sie der beanspruchten technischen Lösung genügen.
Bspw. kann das Preßwerkzeug 7 ein mit dem Werkzeugträger 8
lösbares bzw. verbindbares mit Preßflächen 10, 11 versehenes
hochbelastbares Schleißteil sein. Ferner kann der Kurbel
trieb 15 am Kurbelgehäuse 9 mit einem üblichen Stirnradge
triebe antriebsseitig verbunden sein. Die erfindungsgemäße
fliegende Stauchpresse zur Reduzierung der Brammenbreite
kann zugleich mit herkömmlichen Vorrichtungen zur Vermin
derung der Brammendicke verbunden werden.
Bezugszeichenliste
1 Stauchpresse
2 Bramme
3, 4 Treibrolle
5 Bewegungsrichtung der Bramme
6 Ständer
7 Preßwerkzeug
8 Werkzeugträger
9 Kurbelgehäuse
10, 11 Preßflächen
12 Reduktionsantrieb
13 Vorschubantrieb
14 Exzenter
15 Kurbeltrieb
16 Lenkersystem
17, 18 Parallellenker
19, 20 Kurbelwellen
21 Kurbeltrieb/Kniehebeltrieb
22 Kolben-Zylinder-Einheit
23 Führungsrolle
24 Führungsbahn
25 Führungskörper
26 Drehgelenk
27 Verstellschraube
28 Stellmutter
29 Antrieb
30 Verbindungsstütze
31 mechanische Anstellung
2 Bramme
3, 4 Treibrolle
5 Bewegungsrichtung der Bramme
6 Ständer
7 Preßwerkzeug
8 Werkzeugträger
9 Kurbelgehäuse
10, 11 Preßflächen
12 Reduktionsantrieb
13 Vorschubantrieb
14 Exzenter
15 Kurbeltrieb
16 Lenkersystem
17, 18 Parallellenker
19, 20 Kurbelwellen
21 Kurbeltrieb/Kniehebeltrieb
22 Kolben-Zylinder-Einheit
23 Führungsrolle
24 Führungsbahn
25 Führungskörper
26 Drehgelenk
27 Verstellschraube
28 Stellmutter
29 Antrieb
30 Verbindungsstütze
31 mechanische Anstellung
Claims (10)
1. Stauchpresse zur Reduktion der Breite von Walzgut, insbe
sondere der Brammenbreite in Warmbreitband-Vorstraßen
mit beidseitig zur Brammenkante angeordneten, die aufein
ander zuweisenden Preßwerkzeuge aufnehmenden Werkzeug
trägern,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ausbildung eines Reduktionsantriebes (12) jedes
Preßwerkzeug (7) mit dem zugehörigen Werkzeugträger (8)
mit Hilfe eines von mindestens einem Kurbeltrieb (15)
betätigten Lenkersystems (16) im wesentlichen in Rich
tung der Reduktion bewegbar ist, wobei der Kurbeltrieb
(15) an einem Kurbelgehäuse (9) angeordnet ist und daß am
Werkzeugträger (8) mindestens ein im wesentlichen in
Richtung des Brammenvorschubs wirkender Vorschubantrieb
(13) angreifbar ist.
2. Stauchpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lenkersystem (16) aus zwei gleichlangen am Werk
zeugträger (8) angelenkten Parallellenkern (17, 18)
besteht und daß jedem Parallellenker (17, 18) am Kurbel
gehäuse (9) je ein Kurbeltrieb (15) mit untereinander
gleichem Kurbelradius und gleichem Kurbelwinkel zugeord
net ist.
3. Stauchpresse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Kurbelgehäuse (9) und dem Antrieb (29)
des Vorschubantriebs (13) eine feste Verbindung (30) im
Sinne einer konstruktiven Einheit besteht.
4. Stauchpresse nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorschubantrieb (13) mit dem Reduktionsantrieb
(12) nach Maßgabe der Vorschubbewegung der Bramme (2)
synchronisierbar ist.
5. Stauchpresse nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorschubantrieb (13) als Kurbelantrieb (21) aus
gebildet ist, gegebenenfalls mit veränderbarem Kurbel
radius.
6. Stauchpresse nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorschubantrieb (13) als eine hydraulische Kol
ben-Zylinder-Einheit (22) ausgebildet ist.
7. Stauchpresse nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit (22) nach
einer Weg/Zeit-Funktion verfahrbar ist, die abhängig von
der gewünschten Vorschubgröße die Synchronisation des
Preßwerkzeugs (7) mit der nahezu kontinuierlich bewegten
Bramme (2) ermöglicht.
8. Stauchpresse nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorschubantrieb (13) als Führungsrolle (23) aus
gebildet ist, die mit einer Führungsbahn (24) in Verbin
dung steht.
9. Stauchpresse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung der Führungsbahn (24) abhängig von der
gewählten Vorschubgröße so einstellbar ist, daß die Vor
schubgeschwindigkeit des Preßwerkzeugs (7) mit der nahezu
kontinuierlich bewegten Bramme (2) synchronisierbar ist.
10. Stauchpresse nach mindestens einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkellage des Lenkersystems (16) in der Weise
gestaltet ist, daß die tangentiale Kraftkomponente des
Kurbeltriebs (15) während des Pressens gegen die Richtung
der Vorschubgeschwindigkeit des Vorschubantriebs (13)
weist.
Priority Applications (13)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3917398A DE3917398A1 (de) | 1989-05-29 | 1989-05-29 | Fliegende stauchpresse |
DE59006558T DE59006558D1 (de) | 1989-05-29 | 1990-05-14 | Fliegende Stauchpresse. |
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