DE3916973A1 - Verriegelungsvorrichtung fuer schubladen - Google Patents
Verriegelungsvorrichtung fuer schubladenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verriegeln von über
einander angeordneten Schubladen eines Schrankes o. dgl. nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Kürzlich in Europa eingeführte Sicherheitsnormen schreiben vor,
daß die Schubladen von im Haushalt oder gewerblich benutzten Mö
beln, beispielsweise von Büroschränken oder Laboreinrichtungen,
Mittel aufweisen müssen, die die Öffnung von nur jeweils einer
Schublade gestatten. Vor allem, wenn die Schubladen aufgrund ih
res Inhaltes ein großes Gewicht haben, besteht bei der gleich
zeitigen Öffnung von mehreren oder allen Schubladen die Gefahr,
daß der Schrank nach vorn kippt, was die Beschädigung anderer
Einrichtungen oder der in den Schubladen enthaltenen Gegenstän
de oder die Verletzung von Personen zur Folge haben kann.
Es sind Vorrichtungen bekannt, die die Schubladen im geschlosse
nen Zustand verriegeln; dabei wird durch das Abschließen einer
Schublade mit dem Schlüssel die Verriegelung aller anderen
Schubladen bewirkt. Im allgemeinen trägt dabei die oberste oder
die unterste Schublade das Schloß, nicht jedoch die dazwischen
angeordneten Schubladen. Wenn diese Vorrichtung zur gleichzeiti
gen Verriegelung aller Schubladen geöffnet wird, werden sämtli
che Schubladen freigegeben, so daß die oben genannten Vorschrif
ten nicht erfüllt werden.
Vorrichtungen, die bei der Öffnung einer Schublade alle übrigen
Schubladen verriegeln, sind nicht bekannt. Daher ist es gegen
wärtig nicht möglich, die eingangs erläuterten Sicherheitsvor
schriften zu erfüllen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur Verfügung zu stellen, die bei der Öffnungsbewegung ei
ner Schublade alle übrigen Schubladen verriegelt. Diese Verrie
gelung soll dabei ohne manuellen Eingriff mit Hilfe von Mitteln
erfolgen, die an dem Schrank ausgebildet sind, um auf diese Wei
se eine automatisch arbeitende Vorrichtung zu schaffen, die kei
ne Einweisung der jeweiligen Bedienungsperson erfordert.
Bei der gattungsgemäßen Vorrichtung wird diese Aufgabe erfin
dungsgemäß durch das Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Mit der Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß die vertikale
Stange in die Schlitze aller plattenförmigen Elemente derjeni
gen Schubladen eingreift, die nicht geöffnet worden sind. Wenn
alle Schubladen geschlossen sind, befindet sich die Stange in
einer solchen Stellung, daß jede beliebige Schublade herausgezo
gen werden kann, wobei dann die Stange so geschwenkt wird, daß
die übrigen Schubladen nicht herausgezogen werden können. Wenn
dann die soeben geöffnete Schublade wieder geschlossen wird,
wirkt der Schlitz des Elementes dieser Schublade so auf die
Stange ein, daß sie erneut zurückgedreht wird und damit die Öff
nung einer beliebigen Schublade wieder ermöglicht.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel er
läutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 die Ansicht eines Schrankes, bei dem nur eine Schublade
geöffnet ist,
Fig. 2 die vergrößerte Darstellung des Schrankes bei abgenom
menem Deckel, wobei die Vorrichtung gemäß der Erfin
dung im geschlossenen Zustand aller Schubladen zu er
kennen ist,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung bei der Öff
nung einer Schublade,
Fig. 4 einen Horizontalschnitt des Schrankes bei geschlossenen
Schubladen und
Fig. 5 einen Horizontalschnitt des Schrankes im geöffneten Zu
stand einer Schublade.
Die Zeichnung zeigt einen Schrank 1, der mit der Vorrichtung ge
mäß der Erfindung ausgerüstet ist. Dieser Schrank 1 besitzt
übereinander angeordnete Schubladen 2, von denen jede zwei hori
zontale, leistenartige Führungen 3 hat, die zu beiden Seiten
der Schublade 2 befestigt sind. Eine der beiden Führungen 3 je
der Schublade 2 hat am hinteren Ende eine Platte 4, die an der
Führung 3 befestigt ist, im Fall von metallischen Bauteilen bei
spielsweise durch Schweißen. In jede Platte 4 ist ein Schlitz 5
eingearbeitet, der aus zwei ineinander übergehenden, geradlini
gen Abschnitten 6 und 7 besteht, die miteinander einen spitzen
Winkel einschließen.
Am Gehäuse 9 des Schrankes 1 ist über ein Scharnier 10 eine ver
tikale Stange 8 angelenkt, die beispielsweise aus einem Drahtbü
gel mit rundem Querschnitt besteht. Das Scharnier 10 ist aus ei
nem Rundeisen hergestellt, das an seinen beiden Enden an je ei
ner am Gehäuse 9 befestigten Konsole 11 angebracht ist, von de
nen die Fig. 2 und 3 jeweils nur die obere zeigen.
In Fig. 2 befinden sich alle Schubladen 2 in der geschlossenen
Stellung. In dieser Stellung ist die Stange 8 so geschwenkt,
daß sie in die Schlitze 5 aller Platten 4 eingreift, und zwar
im Bereich der Spitze des Winkels, den die beiden Abschnitte 6
und 7 des Schlitzes 5 miteinander bilden. Damit kann jede belie
bige Schublade 2 ausgezogen werden, denn durch die erläuterte
Stellung der Stange 8 wird dies nicht verhindert. Wenn nämlich
eine beliebige Schublade 2 geöffnet wird, durchläuft die Stange
8 den Abschnitt 6 des Schlitzes 5, da in der Ausgangsstellung
die Stange 8 nicht durch die Ecke 12 behindert wird, wenn die
Schublade 2 herausgezogen wird.
Beim Öffnen der Schublade 2 kommt die Stange 8 in Eingriff mit
dem Abschnitt 6 des Schlitzes 5. Da dieser Abschnitt 6 zur Öff
nungsrichtung winklig verläuft, wird dabei die Stange 8 so ge
schwenkt, daß sie gemäß Fig. 3 in den Abschnitt 7 des Schlit
zes 5 der Platten 4 aller übrigen Schubladen 2 einrückt. Auf
diese Weise werden diese Schubladen 2 in ihrer eingeschobenen
Stellung blockiert. Fig. 3 zeigt dies am Beispiel des Öffnens
der obersten Schublade 2, die bei ihrer Öffnungsbewegung alle
darunter angeordneten Schubladen verriegelt, da die Stange 8 in
die rechtwinklig zur Öffnungsbewegung verlaufenden Abschnitte 7
der Schlitze 5 der Platten 4 aller übrigen Schubladen 2 ein
greift.
Auf diese Weise wird mit einfachen Mitteln das der Erfindung zu
grundeliegende Ziel erreicht.
Am Beispiel der Fig. 3 soll nachstehend die Schließbewegung
der obersten Schublade 2 erläutert werden. Hierbei streift die
Kante 13 des Schlitzes 5 gegen die Stange 8, wodurch diese nach
rechts verschwenkt wird und im Abschnitt 6 erneut in die in Fig.
2 gezeigte Stellung zurückkehrt. Bedingung für diese Rückbe
wegung der Stange 8 in den Schlitz 5 der einzuschiebenden Schub
lade 2 ist, daß die Öffnungsweite des Abschnittes 6 groß genug
ist, damit die Stange 8 in diesen Abschnitt 6 eintreten kann;
die Öffnung des Abschnittes 6 ist durch die Kante 13 und die
Ecke 14 definiert.
Die Enden der Stange 8 sind mit dem Scharnier 10 über Muttern
15 verbunden, von denen in den Fig. 2 und 3 jeweils nur die
oberste Mutter 15 dargestellt ist. Zwischen jeder Mutter 15 und
der zugehörigen Konsole 11 ist eine Scheibe 16 gelegt, die vor
zugsweise aus einem solchen reibungsarmen Werkstoff besteht,
der eine Drehung der Stange 8 nur bei Drehmomenten erlaubt, die
größer als das durch die Reibungskräfte erzeugte Moment sind.
Damit wird eine unbeabsichtigte und zufällige Drehung der Stan
ge 8 verhindert, bei der sämtliche Schubladen 2 verriegelt wür
den.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch die oberste Schublade 2
im geschlossenen Zustand, wobei zu erkennen ist, daß die Stange
8 so geschwenkt ist, daß jede beliebige Schublade herausgezogen
werden kann, da die Stange 8 am Ende des schrägen Abschnittes 6
des Schlitzes 5 anliegt. Wenn gemäß Fig. 5 die oberste Schubla
de 2 herausgezogen wird, schwenkt die Stange 8 nach links und
greift in den Abschnitt 7 des Schlitzes 5 aller übrigen Schubla
den 2 ein, wodurch diese nicht geöffnet werden können.
Mit der Erfindung werden die eingangs erläuterten Aufgaben voll
ständig gelöst. Die Vorrichtung erlaubt die beliebige Wahl ei
ner zu öffnenden Schublade, da diese herausgezogen werden kann,
wenn alle Schubladen geschlossen sind. Im geschlossenen Zustand
kann nämlich jede beliebige Schublade herausgezogen werden. Das
Öffnen einer einzigen Schublade bewirkt jedoch die Schwenkung
der Stange 8, die dabei alle anderen Schubladen verriegelt.
Beim Zurückdrücken der gerade geöffneten Schublade in die
Schließstellung wird die Stange 8 wieder in ihre Ausgangsstel
lung zurückgeschwenkt, so daß wieder jede beliebige Schublade
geöffnet werden kann.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung erfordert keinen manuellen
Eingriff der Bedienungsperson, da die Vorrichtung automatisch
arbeitet. Sie kann selbstverständlich in jeden beliebigen Schub
ladenschrank eingebaut werden, beispielsweise in Haushalts
schränke, Büroschränke oder Laborschränke.
Im Ausführungsbeispiel ist die Stange 8 einstückig ausgebildet
und wirkt mit den Platten 4 zusammen, von denen jede an einer
Schublade 2 befestigt ist. Selbstverständlich besteht die Mög
lichkeit, die Stange 8 aus mehreren Stücken zusammenzusetzen,
die miteinander fluchten. Ferner ist es möglich, die Form der
Schlitze 5 oder die Stellung der Platten 4 zu verändern, die
nicht unbedingt am Ende der Führung 3 jeder Schublade 2 angeord
net sein müssen, sondern auch beispielsweise an den Seitentei
len der Schubladen 2 befestigt werden können. Hierbei muß
selbstverständlich ausreichend Platz für die Vorrichtung gemäß
der Erfindung vorgesehen werden.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Verriegeln von Schubladen eines Schrankes o.
dgl. mit wenigstens einer Stange, die um eine vertikale Achse
verschwenkbar an einem festen Gehäuseteil des Schrankes befe
stigt ist, und mit an jeder Schublade befestigten Elementen,
die vertikal übereinander fluchtend angeordnet sind und jeweils
einen Schlitz zur Aufnahme der vertikalen Stange haben, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorzugsweise metallische
Stange (8) bei der Öffnungs- oder Schließbewegung einer Schubla
de (2) innerhalb des am jeweiligen Element (4) ausgebildeten
Schlitzes (5) durch dessen Abschnitte (6, 7) zwangsgeführt so
verschwenkt, daß die Stange (8) in die Schlitze (5) der Elemen
te (4) aller anderen Schubladen (2) eingreift und deren Öff
nungsbewegung blockiert, wenn eine Schublade (2) geöffnet wird,
und daß die Stange (8) bei der Schließbewegung dieser Schublade
(2) innerhalb des in ihrem Element (4) ausgebildeten Schlitzes
(5) in eine Stellung zurückschwenkt, in der jede beliebige
Schublade (2) zur Öffnung frei ist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes mit der vertikalen Stange (6) zusammenwir
kende Element eine Platte (4) ist, in die der Schlitz (5) einge
arbeitet und die an einer horizontalen Führung (3) der zugehöri
gen Schublade (2) befestigt ist.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schlitz (5) jedes Elementes (4) aus zwei
ineinander übergehenden Abschnitten (6, 7) zusammengesetzt ist,
die einen spitzen Winkel miteinander bilden.
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