DE3915552A1 - Verfahren zur feinstsichtung und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur feinstsichtung und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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- B07B7/08—Selective separation of solid materials carried by, or dispersed in, gas currents using centrifugal force
- B07B7/083—Selective separation of solid materials carried by, or dispersed in, gas currents using centrifugal force generated by rotating vanes, discs, drums, or brushes
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Description
Es sind Zerkleinerungsmaschinen bekannt, bei denen die zu
zerkleinernden Teilchen in einem schnellen Gasstrom beschleu
nigt und durch gegenseitiges Zusammenprallen oder den Prall
auf ein Target zerkleinert werden. Bei diesen im Gegensatz
zu den mechanischen Mühlen als Strahlmühlen bezeichneten
Konstruktionen wurde große Mühe darauf verwandt, den von
Haus aus höheren Energiebedarf zu senken. Insbesondere unter
diesem Gesichtspunkt entwickelte Strahlmühlen ergeben sich
z. B. aus TIZ-Fachberichte, Vol. 109, No. 1, 1985. Die Prall
mahlung ist ein weit verbreitetes Zerkleinerungsverfahren,
wenn höchste Feinheiten erreicht oder härteste Materialien
verarbeitet werden sollen. Unter diesem Gesichtspunkt stehen
je nach Aufgabenstellung zwei Maschinentypen, die Rotorprall
mühlen und die Strahlmühlen, zur Verfügung ("Sprechsaal",
Vol. 119, No. 7, 1986). Bei den Rotorprallmühlen entspricht
es der Gesetzmäßigkeit, daß die Zerkleinerung umso besser
gelingt, je schneller die Trommel sich dreht und je größer
die demzufolge sich ausbildende Fliehkraft ist. Andererseits
kann die Trommeldrehzahl nicht beliebig gesteigert werden.
Bei Spiralstrahlmühlen als einem Typ der Strahlmühlen steht
die Trommel still und das Gut tragende Gas wird über Düsen
mit hoher Energie in die Trommel eingebracht, so daß sich
eine gegenüber der Trommelwand rotierende Strömung ausbildet,
die in der Mühle eine Trennung zwischen Grob- und Feingut
zuläßt, so daß mit dem Gas und durch den Austragstutzen
nur fein gemahlenes Gut ausgetragen wird, das einem Sichter
zugeführt wird, um klassiert und zum Teil als Feinstgut
in einem Filter vom Gas getrennt zu werden, während das
im Sichter abgewiesene Gut wiederholt solange behandelt
wird, bis es die Masse des Feinstgutes hat.
Ersichtlich sollte bei allen diesen Lösungen auf die eine
oder andere Weise angestrebt werden, die Grenze zwischen
Grob- und Feinstgut so festzulegen, daß das den Sichter
über den Austragstutzen verlassende Gas nur Feststoffpar
tikel mit möglichst geringer Masse enthält, während Par
tikel auch dann noch abgewiesen werden, wenn sie in weni
ger spezieller Betrachtungsweise schon eine relativ geringe
Masse erreicht haben.
Eine bekannte Spiralstrahlmühle, bei der das zu zerklei
nernde Gut mit Hilfe von Treibmittelstrahlen in einer run
den Mahlkammer in kreisender Bewegung gehalten wird und
das fein gemahlene in der Nähe der Kammerachse aus der Kam
mer austritt, um einem Sichter zugeführt zu werden, ist
dadurch gekennzeichnet, daß dem bereits weitgehend zerklei
nerten Gut in einer zwischen der außenliegenden Mahlzone
und den Austrittsstellen liegenden Sichtzone durch zusätz
liche Treibmittelstrahlen eine erhöhte Rotationsgeschwin
digkeit erteilt wird, wodurch die gröberen Teilchen in die
Mahlzone zurückgeführt werden (DE-PS 9 21 970). Ziel dieser
Lösung ist es, nur feinstgemahlenes Gut aus der Mühle ab
zuführen und auch bereits relativ fein gemahlene Partikel
als Grobgut im Mahlprozeß zu belassen bzw. einem erneuten
Mahlprozeß zuzuführen. Im Hinblick auf die Erfindung ist
bei diesem Stand der Technik wesentlich, daß es sich um
die Klassierung innerhalb einer Mühle und nicht um eine
der Mühle nachgeschaltete Sichtung handelt und daß die Be
schleunigung der Partikel ausschließlich mit Gasstrahlen,
also ausschließlich pneumatisch erfolgt.
Bei Windsichtern wird aus dem in den Sichter eingebrachten
Gut zunächst die noch mit relativ großer Masse behafteten
Teile des Gutes ausgesondert, ehe die mit relativ geringer
Masse behafteten Teilchen im Luftstrom schwebend als Feinst
gut mittels eines Sichtrades in einen Austragstutzen gelan
gen, durch den sie einem Filter zugeführt werden, der die
Feinstgutteile zurückhält und die gereinigte Luft zur Wie
der- oder Weiterverwendung passieren läßt. Dabei ist es
bekannt, eine um eine vertikale Achse drehende Trommel zu
verwenden, die auf ihrer Innenwand mit Schaufeln versehen
ist, die den in die Trommel eingebrachten, mit Gut belade
nen Gasstrom radial ins Trommelzentrum führen, wo in Rich
tung der Drehachse der Trommel der Austragstutzen für die
mit Feinstgut befrachtete Luft angeordnet ist, während in
folge der aus der Umdrehung der Trommel resultierenden Flieh
kraft Feststoffpartikel abgewiesen werden, deren Masse größer
ist als die Masse der Partikel, die mit dem Gas durch den
Austragstutzen den Sichter als Feinstgutpartikel verlassen.
Mit einem Sichter, also einer einer Mühle beliebiger Art
nachgeschalteten Vorrichtung befaßt sich nun die Erfindung.
Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, es zu ermöglichen, daß nur
Feinstgut mit extrem geringer Masse aus dem Sichter abge
führt wird und "Feingut" auch dann noch als zum Grobgut
gehörig abgewiesen wird, wenn es bei heutigen Lösungen be
reits als Feinstgut angesehen und dem Filter zugeführt wird.
Verkürzt ausgedrückt soll die Erfindung eine Möglichkeit
aufzeigen, wie für das in der Trommel rotierende Gas eine
höhere Umfangsgeschwindigkeit erzielt werden kann, als es
bei den heute als Alternativen angesehenen Lösungen mit
feststehender oder mit drehender Trommel der Fall ist, um
mittels der sich ausbildenden Fliehkraft auch schon mit
relativ extrem kleiner Masse behaftete Feststoffpartikel
nicht aus dem Sichter austreten zu lassen, sondern nochmals
der die Masse vermindernden Behandlung zuzuführen. Dabei
soll die mit der Fliehkraft einhergehende Umfangsgeschwin
digkeit möglichst rationell erzeugt werden können.
Wenn nun mit der Erfindung ein deutlich besseres Ergebnis
in der Weise erzielt werden soll, daß im Sichter auch Fein
staub abgeschieden werden kann, der wegen seiner geringen
Masse bisher nicht auf diesem Wege ausgeschieden werden
konnte, sondern ins Filter gelangte, so liegt der Erfindung
das Prinzip zugrunde, die beiden bisher ausschließlich als
Alternativen angesehenen Lösungsprinzipien zu vereinigen,
indem ein kleinmassiges Partikel enthaltendes Gas zunächst
mechanisch auf eine bestimmte Umfangsgeschwindigkeit vorbe
schleunigt wird, wie es bei rotierenden Trommeln als allei
nige Maßnahme bereits üblich ist, daß sich jedoch dieser
Beschleunigung ein Impulsübergang zwischen einem zusätz
lichen, schnelleren Gasstrom und dem bereits vorbeschleu
nigten Gut-Gas-Gemisch überlagert. Hierdurch tritt eine
deutliche Energiezufuhr zu dem vorbeschleunigten Gut-Gas-
Gemisch auf, die Strömungsgeschwindigkeit wird erhöht und
der Feinststoffilterung wird ein Gut-Gas-Gemisch zugeführt,
das Partikel mit wesentlich kleinerer Masse enthält, als
es bisher erzielbar war. Die Feinstsichtung wird also deut
lich verbessert.
In der Zeichnung ist das Prinzip der Erfindung, diese er
läuternd dargestellt, und zwar in Fig. 1 als schematische
Seiten-, in Fig. 2 als ebenso schematische Draufsicht.
Eine aufrechtstehende, zylindrische Trommel 1 ist mit einem
geeigneten Antrieb in hochtouriger Umdrehung um ihre vertikale
Längsachse 2 antreibbar. Bei einem äußeren Trommeldurchmesser
von etwa 460 mm und einer Trommelhöhe von etwa 130 mm liegt
die angestrebte Solldrehzahl bei 2000 min1. Auf der Innenseite
des Trommelmantels sind dieser in gleichbleibender Teilung
Schaufeln 3 zugeordnet, die einen aus einer beliebigen Mühle
kommenden radial in die Trommel eingeführten Gasstrom, der
mit Feinstaub angereichert ist, zunächst in Umfangsrichtung
der Trommel umlenken und dann auf dem Weg zur Trommelmitte
beschleunigen. Konzentrisch zur Drehachse ist in das Sich
terrad aus Trommel 1 und Beschaufelung 3 der Gutaustrag 4
hineingeführt, der feststehen oder mit der Trommel umlaufen
kann. Die Strömungs- bzw. Umfangsgeschwindigkeit des Gut-
Gas-Gemisches wird nun dadurch deutlich über den mechanisch
mit der drehenden Trommel erzielbaren Wert hinaus erhöht,
daß über eine bestimmte Anzahl von Düsen 5, die tangential
und etwas nach unten geneigt angeordnet sind, dem mit ent
sprechend hoher Geschwindigkeit bereits rotierenden Gut-
Gas-Gemisch Gasstrahlen überlagert werden, wobei der Roh
gasstrom um den Volumenanteil der Zweitluft verringert wird.
Es folgt also auf die mechanische Beschleunigung des Rohgas
stromes dessen pneumatische Beschleunigung im Umfangsrich
tung der Trommel. Die Gesamtbeschleunigung ist dadurch wesent
lich höher als bei allein mechanischer oder allein pneuma
tischer Beschleunigung und es werden nur noch Massepartikel
mit extrem geringer Masse in den Gutaustrag mitgerissen.
Mit im Sinne der bisherigen Technologien nur geringe Masse
aufweisende Partikel, die bei den bisherigen Lösungen eben
falls in den Gutaustrag gelangen, werden dagegen abgewiesen
und einer erneuten, ihre Masse nochmals verringernden Behand
lung zugeführt.
Die Anzahl der vorgesehenen Düsen 5 hängt von den Umständen
des Einzelfalles ab, es ist aber verständlich, daß bei Aus
wahl eines geringeren Düsenquerschnittes die Anzahl der
Düsen größer sein kann als bei entsprechend größeren Düsen
querschnitten. Die Mündungen der Beschleunigungsdüsen, die
den zumindest etwa tangentialen Gasaustritt bewirken, liegen
in der virtuellen Zylinderfläche, die sich an den Gasaustrag
in das Trommelinnere fortsetzt.
Die Beschleunigung, die durch die Gasstrahlen erzielt werden
kann, soll möglichst hoch sein, d.h. die Gasstrahlen sollen
mit möglichst hoher Geschwindigkeit in die Trommel eingebla
sen werden. Die Obergrenze ist die Schallgeschwindigkeit,
die bei einzelnen Gasen unterschiedlich ist. Es soll deshalb
als Gas ein Medium bevorzugt verwendet werden, das erst
bei hoher Geschwindigkeit Schallgeschwindigkeit erreicht,
d.h. dessen Schallgeschwindigkeit einen möglichst hohen
Wert hat, um die erzielten Werte in möglichst geringem Maße
durch die Kompression des Gases zu beeinträchtigen. Es kommt
deswegen Luft erhöhter Temperatur von z. B. 200°C oder Heiß
dampf von 400° als beispielsweisem Richtwert in Frage. Im
Sinne der Erfindung ist demzufolge auch überhitzter Wasserdampf
ein Gas. Generall gesprochen kommt ein Gas oder ein Gaszustand
infrage, bei dem die Schallgeschwindigkeit deutlich höher liegt
als die von Luft bei Umgebungstemperatur.
Der Gasanteil soll zumindest etwa ein Viertel der Ausgangsluft
menge sein, und er kann bis zum Faktor 2 größer sein.
Claims (4)
1. Verfahren zur Klassierung von partikelförmigem Gut extrem
geringer Masse in einem Gasstrom, der aus einer Mühle kommend
in eine Sichtertrommel mit vorzugsweise vertikaler Achse
eingeführt wird und in dieser rotiert, so daß unter der
Einwirkung der sich ausbildenden Fliehkraft Gutpartikel
ab einer bestimmten Masse als Grobgut ausgesondert werden,
während Gas mit Gutpartikeln mit einer geringeren Masse,
sogenanntem Feinstgut, einem konzentrisch zur Trommelachse
angeordneten rohrförmigen Gutaustrag zugeführt wird, um
in ein Filter zu gelangen, wo eine Trennung in Gas und
Feinstgut erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das in die
Trommel eingebrachte Gut-Gas-Gemisch zunächst mechanisch
auf eine bestimmte Umfangsgeschwindigkeit vorbeschleunigt
wird und im Anschluß daran durch Impulsaustausch zwischen
zusätzlich etwa tangential in die Trommel eingebrachten
schnellen Gasstrahlen und vorbeschleunigtem Gut-Gas-Gemisch
dieses auf die endgültige Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Gasart
oder ein Gas in einem Zustand derart, daß die Schallge
schwindigkeit des Gases deutlich höher ist, als die von Luft
bei Umgebungstemperatur.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge des Beschleunigungsgases zumindest etwa 1/4 des
ursprünglich in der Trommel befindlichen Gasvolumens und
maximal etwa das Doppelte dieses Volumens beträgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1-3, gekennzeichnet durch ein trommelförmiges Schau
felsichtrad, das um die Trommelachse rotiert als Mittel zur
Vorbeschleunigung des Gut-Gas-Gemisches und Beschleunigungs
düsen zur zumindest etwa tangentialen Einbringung zusätzlicher
Gasstrahlen in die rotierende Trommel im Bereich der den Gas
austrag ins Trommelinnere fortsetzenden virtuellen Zylinder
fläche.
Priority Applications (6)
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Publications (2)
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Also Published As
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