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Fahrrad oder Motorfahrrad mit aus zwei Teilen bestehendem Steuerrohr.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igi t die Priorität
auf Grund der Anmeldungen in Holland vom ig. November 1921 und 29. April
I922 beansprucht. Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Anwendung der sogenannten
leichten Motorfahrräder zu verallgemeinern durch eine Konstruktion, bei welcher
die Gabel für das Vorderrad nebst der Lenkstange, also das Vordergestell, als Ganzes
abgenommen und durch ein Vordergestell mit Motorantrieb ersetzt werden kann, so
daß es- möglich wird, ein gewöhnliches Fahrrad ohne Schwierigkeiten in ein leichtes
Motorfahrrad umzuwandeln.
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Dieser Zweck wird nach der Erfindung dadurch erzielt, daß das Steuerrohr
des Rades aus zwei Teilen besteht, von denen der eine Teil am Rahmen befestigt ist,
und welche beiden Teile mittels einer Klemme miteinander verbunden werden können.
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Die Erfindung besteht weiter in einer solchen konstruktiven Ausbildung,
daß die Verbindung oder Lösung der beiden Teile und daher die Auswechslung der Gabel
des Vorderrades gegen eine solche mit Motor in kurzer Zeit und ohne irgendein Werkzeug
auch von Laien herbeigeführt werden kann. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt.
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In Abb. z ist das Vordergestell (Vordergabel) mit Motorantrieb dargestellt.
Obschon die Art und Form des Motors wie auch seine Befestigungshöhe ganz willh-ürlich
sind, - erfolgt nach Abb. z die. Befestigung _ zweckmäßig an einer Doppelgabel und
dem Lenkstangenklemmring derart, daß eine geschlossene kräftige Konstruktion entsteht
und das Steuerrohr an der schwächsten Stelle entlastet -wird.
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Abb. 2 zeigt die Vordergabel eines gewöhnlichen Fahrrades, während
in Abb. 3 der Rahmen und die übrigen daran befestigten Teile des Fahrrades veranschaulicht
sind.
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In den Abb. 4, 5, 6 und 7 ist die Klemmvers bindung in größerem Maßstab
dargestellt. Dabei ist Abb. 6 ein Querschnitt nach der Linie@A-B in Abb. 4, während
Abb. 7 einen Querschnitt nach der Linie C-D darstellt.
Die Abb.
S bis ii beziehen sich auf ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei
-Abb. S für die eine Hälfte eine Ansicht und für die andere Hälfte einen Längsschnitt
eines Teiles des einzuklemmenden Vorderradgestelles darstellt.
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Abb. 9 ist ein Schnitt nach der Linie C-D in Abb. i.
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Abb. io ist ein Schnitt nach der Linie E-F, während Abb. ii eine Draufsicht
des Steuerrohres in geöffnetem Zustand darstellt.
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Bei dem in den Abb. i bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das innere Steuerrohr i in dem äußeren Steuerrohr 2 geführt und darin in bekannter
Weise mittels Kugeln drehbar gelagert. Das Steuerrohr 2 ist mit einer mittleren
länglichen Öffnung 3 versehen, zu deren beiden Seiten zwei Klemmbacken 4., 5 mittels
der Gelenke 6, 7 und 8, 9 drehbar am Steuerrohr 2 angeordnet sind. Diese Klemmbacken
4. und 5 sind in Abb. 6 in geschlossener Lage und in Abb. 7 in geöffneter Lage dargestellt.
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Das etwa halbkreisförmige Verbindungsstück io zwischen dem Rahmenoberrohr
ii und dem Rahmenunterrohr 12 (Abb. 3) paßt genau in die Öffnung 3 des äußeren Steuerrohres
2 und wird darin durch die Klemmbacken 4, 5 gehalten. Mittels des Klemmbolzens 13,
welcher durch eine Welle 14 drehbar mit dem Backen 5 verbunden ist (Abb. 7), und
der Handmutter 15 können die Backen 4, 5 und der Teil io in der wirksamen Lage verriegelt
werden, wobei die Handmutter gegebenenfalls mittels einer Sicherung am Zurückdrehen
gehindert werden kann. Die Rahmenrohre ii und 12 (Abb. 3) können extra verstärkt
sein.
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Die ganze Klemmvorrichtung ist für alle Fahrräder, auf welche die
Erfindung angewendet wird, vollkommen gleich, so daß ein auswechselbares System
entsteht. Dies hat u. a. den Vorteil, daß - bei einer etwaigen ernsthaften Beschädigung
des Rades ein Teil behalten und ein neuer Teil hinzugefügt werden kann.
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'Weil das Auswechseln eines Vorderradgestelles schnell und bequem
geschehen kann, ohne daß dazu ein Werkzeug erforderlich ist, ist die Erfindung auch
besonders vorteilhaft für Bewohner von Etagen, insoweit das Rad jetzt in zwei Teile
geteilt die Treppe hinaufgetragen werden kann.
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In der abgeänderten Ausführungsform nach den Abb. S bis ii ist 16
das Lenkstangenschaftrohr, das mittels des Klemmringes 17 und der Mutter
18 mit Bolzen ig in dem Rohr 2o festgeklemmt werden kann. Das Rohr 2o besitzt
unten ein festes Joch 21 und oben ein verschiebbares, aber nicht drehbares
Joch 22. Beide Joche dienen zuin Befestigen eines federnden Vorderradgestelles.
Cm das Rohr 20 liegt ein Rohr 23 herum, das durch Kugellager um das Rohr 20 drehbar
ist, wobei der Spielraum mittels Muttern 2.1, 25 und des nicht drehbaren Zwischenringes
26 geregelt werden kann. Das eigentliche Steuerrohr 27 besteht aus zwei Teilen,
von denen der eine fest mit dem Rahmen verbunden ist, während der andere Teil mittels
der Gelenke 23, 29 drehbar mit dem ersten Teil in Verbindung steht. An der den Gelenken
gegenüberliegenden Seite des beweglichen Teiles ist ein Bügel 3o mittels des Stiftes
31 gelenkig angeordnet, der Bügel greift über einen Nocken 32 des festen
Teiles des Steuerrohres, wobei der Nocken finit einer Bohrung 33 versehen ist für
das nicht mit Gewinde versehene Ende 34 der Schraube 35, die in den Kopf des Bügels
30 eingeschraubt ist.
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U m ein Vorderradgestell fest mit dem Fahrradrahmen zu verbinden,
wird das Vorderradgestell einfach in das aufgeklappte Steuerrohr gelegt und letzteres
geschlossen, - woraufhin durch das Umlegen des Bügels 3o und das Andrehen der Schraube
35 die Befestigung bewirkt wird. Das Steuerrohr 27 schließt dabei das Rohr a3 derart
ein, daß Bewegungen des Vorderradgestelles in der Längsrichtung mit Bezug auf das
Steuerrohr ausgeschlossen sind. Die Befestigung mittels der Klemme 30, 35 ist vollkommen
zuverlässig, weil der Bügel 30
nicht- um den Stift 3i gedreht werden kann,
bevor das Schraubenende 34 ganz aus der Bohrung 33 zurückgezogen ist.