DE3913479C1 - Disarming toxic and/or explosive objects - involves dismantling based on investigation on measuring after transport in plastics jacket - Google Patents

Disarming toxic and/or explosive objects - involves dismantling based on investigation on measuring after transport in plastics jacket

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DE3913479C1
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Description

Die Erfindung betrifft Verfahren gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 6 und ein System zur Durchführung des Verfahrens.
In der EP-02 98 035 wird ein Verfahren zum Rezyklieren von Leuchtstoff- und Fernsehbildröhren beschrieben, bei dem die Röhren unter Wasser zertrümmert werden.
In der Deutschen Patentanmeldung P 39 06 065.9 ist ein Verfahren bzw. ein System beschrieben, das dazu eingesetzt wird, eine Deponie abzutragen, in der solche oft hoch toxischen Gegenstände und Stoffe gelagert sind, die darüber hinaus noch explosiv sein können. Als Ergebnis liegt bei dem bekannten Verfahren ein kontaminiertes Wasserschlammgemisch vor, das in einem dafür vorgesehenen Verbrennungsofen entsorgt werden kann, ohne daß umweltgefährdende Emissionen bzw. Risiken für das zu bedienende Personal auftreten. Des weiteren liegen nach dem Bergen gefährliche Gegenstände vor, die nicht direkt für eine Verbrennung in dem Ofen geeignet sind, da es zu einer inhomogenen Verbrennung kommen kann, wodurch möglicher­ weise umweltgefährdende Emissionen bei der Verbrennung entstehen können, d. h. die Gegenstände sind für eine direkte gefahrlose Entsorgung nicht geeignet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren bzw. ein System anzugeben, mit dem die gefährlichen Gegenstände ohne Gefahr für die Umwelt geeignet für eine vollständige Verbrennung aufbereitet werden können.
Diese Aufgabe wird durch Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 6 bzw. ein System gemäß Anspruch 7 gelöst.
Demnach wird ein irgendwie geborgenes Objekt, z. B. eine Kampfstoff­ granate bzw. eine Munition, in einer Delaboriervorrichtung, die in einem Kontainer untergebracht sein kann, in einzelne Teile zerlegt. Diese Zerlegung wird in einer Flüssigkeit bzw. einem flüssigen Medium ausgeführt, wobei der zu zerlegende Gegenstand immer vom Medium umgeben ist.
Daß die Zerlegung des gefährlichen Gegenstandes z. B. unter Wasser stattfindet, hat den Vorteil, daß bei der Zerlegung anfallende Kontaminationen, also z. B. Austritt von flüssigen, gasförmigen oder festen toxischen Stoffen, von der Flüssigkeit aufgenommen werden und in dieser homogen bzw. gleichmäßig verteilt sind. Das Flüssigkeitsstoffgemisch kann dann ohne jede gefähr­ lichen Emissionen verbrannt werden.
Durch das Arbeiten in der temperaturgesteuerten, reaktions­ neutralen bzw. reaktionsträgen Flüssigkeit wird eine Temperaturerhöhung beim mechanischen Auseinanderschneiden bzw. Zerlegen des gefährlichen Objekts bzw. Gegenstands vermieden und die Umgebungstemperatur des Objekts niedrig gehalten, wodurch einer explosiven Reaktion bzw. Vergasung vorgebeugt wird.
Durch die Zerteilung des gefährlichen Gegenstands in mehrere Einzelteile relativ geringer Größe, wird ein Abfüllen in handliche Chargierbehälter und eine spätere Verbrennung ermöglicht.
Bevorzugterweise wird der geborgene Gegenstand mit einem durchsichtigen Kunststoffmantel umhüllt und dann erst von der Abbaustelle der Deponie zu der Delaborierstelle befördert, um zu verhindern, daß während des Transports Emissionen freige­ setzt werden. Die Ummantelungen der jeweiligen Objekte sind dabei so ausgelegt, daß sich bestimmte genormte Mantelaußenab­ messungen der zu bearbeitenden Gegenstände ergeben, damit beim weiteren Verfahren der Delaborierung bzw. Aufbereitung nur mit wenigen, immer gleichen Abmessungen der zu bearbeitenden Gegenstände gerechnet werden muß.
Der gefährliche Gegenstand kann vor der Zerlegung untersucht werden, was z. B. durch eine Röntgeneinrichtung und/oder durch eine Ultraschalleinrichtung ausgeführt werden kann, um eine Identifizierung des zu entsorgenden Objektes, durchzuführen, die Lage des Zünders z. B. bei C-Waffen (= chemische Waffen) bzw. Munition feststellen zu können und Wanddickenmessungen durchführen zu können. Die Untersuchung ist auch wichtig, um eine oder mehrere Schnittebenen festzu­ legen, an denen später die Zerteilung bzw. Zerlegung des Gegenstands definiert und risikolos stattfinden soll.
Die Zerlegung findet bevorzugterweise in einem Becken bzw. einem entsprechenden Behälter statt, in dem ein Wasser-Hoch­ druckstrahlgerät bzw. ein Hochdruckstrahlgerät eingesetzt wird, um die Zerlegung des Objektes vorzunehmen.
Alle Einrichtungen, Vorrichtungen und Anlagen, die zum Trans­ port der Gegenstände und zum Aufbereiten der Objekte in der Delaboriervorrichtung eingesetzt werden, werden über vor Ort installierte Überwachungseinrichtungen, z. B. Fernsehkameras, überwacht und mit Sensoren und zugeordneten Rechnereinheiten gesteuert, wodurch eine Automatisierung der Delaborierung erreicht wird und eine Gefährdung von Personal durch eine direkte Berührung mit dem gefährlichen Gegenstand oder seinen Produkten vermieden wird.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Übersichtszeichnung, die die zur Bergung und Aufbereitung von gefährlichen Objekten eingesetzten Systeme und Vorrichtungen zeigt;
Fig. 2 schematisch eine aufgerissene Seitenansicht der in Fig. 1 verwendeten Delaboriervorrichtung in Richtung des Pfeils II in Fig. 3 gesehen ; und
Fig. 3 einen Grundriß der Delaboriervorrichtung nach Fig. 2.
In Fig. 1 ist eine Zusammenschau der am Bergen und Aufbereiten der gefährlichen Objekte beteiligten Anlagen und Einrich­ tungen gegeben. Die Deponie 10, die mit einer unregelmäßigen Hilfslinie angedeutet ist, ist planiert und mit einer in einzelne Plattenabschnitte aufgeteilten dichten und befahr­ baren Oberfläche 1 abgedeckt. Auf der Oberfläche 1 steht ein Abbaukontainer 2, der nach außen abgedichtet ist, so daß keine Emissionen beim Abbau der Deponie 10 nach außen dringen können. Der Abbau findet immer nur für einen Plattenabschnitt unterhalb des fahrbaren Abbaukontainers 2 statt. Das genaue Abbauverfahren und der Aufbau des Abbaukontainers 2 samt allen Einrichtungen wird ausführlich in der Deutschen Patentanmeldung P 39 06 065.9 beschrieben, auf die hiermit ausdrücklich verwiesen wird, und brauchen deshalb hier nicht weiter be­ schrieben zu werden. Beim Abbauen der Deponie fallen die gefährlichen Objekte, wie z. B. C-Waffen, Fässer mit toxischen Stoffen, Sprengmittel und andere, auch biochemische Stoffe an, und außerdem ein kontaminiertes Schlammwassergemisch, das ebenfalls entsorgt werden muß. Die Transportwege zwischen den verschiedenen Systemeinrichtungen sind für Objekte mit einer gestrichelten Hilfslinie in die Fig. 1 eingezeichnet. Die Transportwege von kontaminierten Schlammwassergemischen bzw. kontaminiertem Wasser sind mit einer strichpunktierten Hilfs­ linie eingezeichnet.
Da der Abbau der Deponie im allgemeinen auch in die Tiefe etagenmäßig vorgenommen wird, ist eine Aufzugeinrichtung 3 vor­ gesehen, mittels derer die geborgenen Objekte und Stoffe hochtransportiert werden können. Vom Aufzug 3 aus werden die Objekte zu einer Delaboriervorrichtung 4 bzw. das Schlamm­ wassergemisch über Rohrleitungen oder sichere Behältnisse direkt zu einem Zwischenlager 6 bzw. einem Verbrennungsofen transportiert.
In der Delaboriervorrichtung 4 ist eine Untersuchungskammer 4.1, eine Panzerschleuse 4.2 und eine Schneidbeckenkammer 4.3 untergebracht (Fig. 2 und Fig. 3). Die Delaboriervorrichtung 4 kann auch als transportierbarer Kontainer ausgebildet sein.
Zum Transport des Objektes in der Delaboriervorrichtung 4 wird ein sogenanntes fahrerloses Transportsystem 8 eingesetzt.
In der Untersuchungskammer 4.1 ist eine Röntgeneinrichtung 4.11 zur Durchleuchtung und Untersuchung des aufzubereitenden gefährlichen Objektes 11 installiert. Ein Kippstuhl 4.12 mit Einspanneinrichtung ist vorgesehen, um das Objekt in die jeweilige optimale Beobachtungsposition bzw. Untersuchungsposi­ tion neigen zu können. Mittels einer nicht dargestellten Ausmeßeinrichtung bzw. Anreißeinrichtung kann das Objekt markiert werden, um Schnittebenen für die spätere Zerlegung des Objektes anbringen zu können. Außerdem sind in der Unter­ suchungskammer 4.1 ein oder mehrere Manipulatoren, Roboter bzw. Greifereinrichtungen untergebracht, mit deren Hilfe das Objekt 11 vom Transportsystem 8 zum Kippstuhl 4.12 bzw. zurück bewegt wird.
In der Schneidbeckenkammer 4.3 sind ein Schneidbecken 4.4 und ein zugeordnetes Ausgleichsbecken 4.5 angeordnet. Eine Pumpvor­ richtung 4.6 pumpt Flüssigkeit, z. B. Wasser, von dem Aus­ gleichsbecken 4.5 in das Schneidbecken 4.4 oder in umgekehrter Richtung.
Das Schneidbecken 4.4 ist am Boden trichterförmig ausgebildet und weist eine Einspannvorrichtung 4.42 für das Objekt und eine Schneideinrichtung 4.41, und zwar eine abrasive Hochdruck­ wasserstrahleinrichtung auf, mit der das eingespannte Objekt zerlegt wird. Am Boden des Schneidbeckens 4.4 ist ein Auf­ fangkorb 4.43 vorgesehen, der die beim Zerlegen des Objektes 11 anfallende Teile aufnimmt. In der Schneidbeckenkammer 4.3 ist ebenfalls ein Manipulator 4.31 eingesetzt. Zwischen dem Schneidbecken 4.3 und der Untersuchungskammer 4.1 ist in der Delaboriervorrichtung 4 eine Panzerschleuse 4.2 angeordnet, über die das Transportsystem 8 das untersuchte Objekt in die Schneidbeckenkammer 4.3 bringt.
In allen Kammern der Delaboriervorrichtung 4 sind zur Über­ wachung der automatisch ablaufenden Vorgänge Fernsehkameras 4.14 und andere Überwachungseinrichtungen, wie z. B. Sensoren untergebracht.
Neben der Delaboriervorrichtung 4 ist eine Explosionskammer 5 installiert, in der Zünder, die bei der Zerlegung der Objekte in der Delaboriervorrichtung 4 abgetrennt worden sind, z. B. mittels eines Lasers ausgelöst werden.
Von dem zentralen Leitstand 7 aus, werden die gesamten Abbau­ Bergungs- und Aufbereitungsvorgänge gesteuert und überwacht.
Die der Delaborierung vorangegangene Bergung endet mit dem Ausschleusen eines Transportwagens aus dem Abbaukontainer 2. Zuvor war das gefährliche Objekt im Abbaukontainer 2 mit einem konzentrischen, stabilisierenden und dichten durchsich­ tigen Kunststoffmantel, z. B. aus Duroplast, Zweikomponenten- Kunststoff ummantelt worden und in dem Transportwagen abgelegt worden.
Der nicht gleisgebundene Transportwagen fährt von Leitstand 7 ferngesteuert zum installierten Aufzug 3. Dort wird das ummantelte Objekt im Transportwagen nach oben gefahren und danach in einen bereitstehenden gleisgebundenen Wagen abgelegt. Der Transportwagen kehrt dann zum Abbaukontainer 2 zurück und wird dort wieder eingeschleust, um das nächste geborgene Objekt aufnehmen zu können.
Der gleisgebundene Wagen fährt vom Leitstand 7 ferngesteuert zu der Delabo­ riervorrichtung 4, wo das ummantelte Objekt dem gleisgebundenen Wagen von einem Manipulator 4.13 entnommen wird und in den Kippstuhl 4.12 in der Untersuchungskammer 4.1 der Delabo­ riervorrichtung 4 umgeladen wird. Mit Hilfe des Kippstuhls 4.12 wird das Objekt zur Untersuchung seines Aufbaus bzw. zur Erkennung von Flüssigkeiten in die für das Röntgen erfor­ derliche Neigung gebracht, d. h. in eine Position, in der die Lage eines eventuellen Zünders, z. B. bei C-Waffen, und der innere Aufbau des Objektes erkannt werden kann. Durch das Röntgen wird das Objekt identifiziert und es werden Schnitt­ ebenen für die spätere Zerteilung des Objektes ermittelt bzw. festgelegt. Zur Dokumentation werden die Röntgenbilder fotografisch festgehalten. An dem Kippstuhl 4.12 ist eine Anreißvorrichtung (nicht gezeigt) angebracht, mit deren Hilfe die Schnittebenen sichtbar am eingespannten Objekt festgelegt werden. Die Lage der Schnittebenen wird digitalisiert und einem Rechner (nicht eingezeichnet) der Schneideinrichtung zur Verfügung gestellt.
Nach der Identifizierung und Markierung wird das Objekt auf dem fahrerlosen Transportsystem 8 mittels des Manipulators 4.13 abgelegt und durch die Panzerschleuse 4.2 in die Schneid­ beckenkammer 4.3 gefahren. Mittels der Pumpvorrichtung 4.6 wird Wasser von dem Schneidbecken 4.4. Über einen Kanal in das Ausgleichsbecken 4.5 gepumpt, und zwar so lange bis die Einspannvorrichtung 4.42 und die Schneideinrichtung 4.41 frei liegen. Anschließend wird vom Manipulator 4.31 das Objekt vom Transportsystem 8 weggenommen und in die Einspannvorrichtung 4.42 des Schneidbeckens 4.4 eingelegt. In diesem Zustand kann nach dem Einspannen des Objektes in der Arbeitsstellung kontrolliert werden, ob die im Rechner der Schneideinrichtung gespeicherten Positionen mit den angerissenen Markierungen auf dem Objekt korrespondieren. Durch Probedrehen wird optisch kontrolliert, ob das Objekt rotationssymmetrisch eingespannt ist. Des weiteren kann ein eventueller Wechsel der Schneid­ düse 4.45 der Schneideinrichtung 4.41 in diesem Arbeitstakt automatisch vorgenommen werden.
Nach diesen Kontrollarbeiten wird die Flüssigkeit aus dem Ausgleichsbecken 4.5 bzw. Kontainer mittels eines Saugverfah­ rens bzw. der Pumpe 4.6 zurück in das Schneidbecken 4.4 bzw. den Schneidkontainer gebracht, so daß der Betriebswasserstand wieder erreicht wird, d. h. daß sich das eingespannte Objekt samt Schneideinrichtung 4.41 im Wasser befindet. Mit den ersten Schnitten der Schneideinrichtung 4.41, die einen Hochdruckwasserstrahl zum Schneiden des Objektes erzeugt, und zwar z. B. mit 4000 bar Druck und 1 mm Durchmesser, wird der Zünder, z. B. bei C-Waffen, von dem übrigen Hauptkörper des Objektes, und damit von Sprengstoff und Kampfstoff, abgetrennt. Dabei fahren vor Schneidbeginn Fangschalen (nicht dargestellt) unter den Zünder bzw. die Zünder, so daß der Zünder nach dem Abtrennen ohne zu fallen durch die Fangschalen aufgenommen wird. Die Fangschalen fahren den Zünder aus dem Schneidbecken 4.4 und legen ihn in einem bereitgestellten explosionsfesten Stahlkontainer ab. Der Zünder kann auch von einem Manipulator 4.31 in dem Stahlkontainer abgelegt werden. Die verwendeten Stahlkontainer sind nach oben hin offen, so daß ein unbeabsich­ tigtes Auslösen des Zünders nur innerhalb eines begrenzten Einwirkungsbereichs wirken kann. Der Zünder wird dann in dem Stahlkontainer auf dem Transportsystem 8 über die Panzer­ schleuse 4.2 aus der Delaboriervorrichtung 4 herausgefahren und in einer aus dickwandigen Stahl bestehenden Explosionskam­ mer 5 abgelegt.
In der Explosionskammer werden die oder der Zünder, z. B. mittels Laserstrahl ausgelöst. Die verwendeten Stahlkontainer sind Einwegbehälter, um zu erreichen, daß eventuell kontami­ nierte Zünder vor der Vernichtung nicht dekontaminiert werden müssen. Noch eventuell verbleibende Kontaminationsreste werden durch die Explosionswärme, die bei der Vernichtung der Zünder entsteht, vernichtet.
Das nun zünderlose Objekt wird mittels der Schneideinrich­ tung 4.41 in 30 bis 50 mm breite Ringe zerlegt. Mittels einer installierten Unterwasserfernsehkamera 4.46 wird dieser Zerteilungsvorgang vom dem Leitstand 7 aus kontrolliert.
Die anfallenden Einzelteile, wie z. B. die abgeschnittenen Objektringe, sowie Sprengstoff- und Kampfstoffbrocken, Glas oder andere Festkörper fallen auf den trichterförmig ausgebil­ deten Boden des Schneidbeckens 4.4 und werden an dessen tiefsten Punkt vom Auffangkorb 4.43 eingefangen. Der Füllgrad des Auffangkorbes 4.43 wird wieder zentral überwacht.
Das Rutschen der anfallenden Teile in den Auffangkorb 4.43 kann durch einen Hubstempel (nicht eingezeichnet) unterstützt werden.
Wenn der Auffangkorb 4.43 angefüllt ist, wird dieser aus dem Schneidbecken 4.4 entfernt, was z. B. durch eine Hubvorrichtung ausgeführt werden kann. Der Auffangkorb 4.43 wird dann von dem Manipulator 4.31 übernommen und in einer Chargiertonne abgelegt. Unter dem Transportweg des Auffangkorbes 4.43 ist eine zur Chargiertonne geneigte Rinne installiert, die vom Korb abtropfendes kontaminiertes Wasser auffängt und in die Chargiertonne leitet. Der Auffangkorb 4.43 besteht aus Kunst­ stoff und ist als Einwegbehälter ausgelegt, dessen Außenabmes­ sungen so sind, daß er raumsparend in die Chargiertonne (nicht eingezeichnet) paßt. Mittels einer Deckelschließvorrichtung, die der Übersicht halber in den Zeichnungen nicht dargestellt ist, wird die Chargiertonne verschlossen und dabei wird von einem Deckelspender, ein Deckel auf die Chargiertonne auf­ gesetzt und ein Schließstempel führt das Deckelschließen aus. Während des Deckelschließens umfaßt eine Presse mit zwei Halbschalen den zylindrischen Teil der Chargiertonne und drückt ihn leicht zusammen. Nach dem Deckelschließen öffnet die Presse, wodurch in der geschlossenen Chargiertonne ein Unterdruck entsteht, der die Wirkung der Deckeldichtung unterstützt. Die so verschlossene Chargiertonne wird mittels des Transportsystems 8 über die Panzerschleuse 4.2 aus der Delaboriervorrichtung 4 gefahren. Vor einer eventuellen Einlagerung in einem Zwischenlager 6 kann die Oberfläche der Tonne in einer nicht eingezeichneten Lösungsmittelsprühkammer dekontaminiert werden. Danach wird der Deckel kunststoffver­ schweißt, um die Chargiertonne für die Einlagerung fertig zu machen.
Für den Fall, daß unterschiedliche Größen der zu ummantelnden Objekte für die Aufbereitung anfallen, sind mehrere solcher Delaboriervorrichtungen 4 vorgesehen, die nach der Objektgröße und der Spezifikation differenziert sind. Dementsprechend ist ein Verteilergleis einzusetzen, auf dem der oder die gleisgebundenen Wagen zu den einzelnen Delaborierstellen fahren können. Die Steuerung erfolgt wieder zentral vom Leitstand 7.
Die Entfernungen zwischen der Abbaustelle der Deponie, den verschiedenen Delaborierstellen bzw. der Aufzugsstelle sollten so kurz wie möglich eingerichtet sein, um ein unnötiges Gefahrenmoment durch den Transport zu vermeiden.
Der Schneidstrahl, der die Schneideinrichtung 4.41 zum Zer­ teilen des Objektes verläßt, kann je nach Anwendungsfall z. B. Korund aufweisen, um den Schneidvorgang zu beschleunigen bzw. die Schneidwirkung zu verbessern. Des weiteren kann die Flüssigkeit mit Hinsicht auf die jeweils spezifisch anfallenden toxischen Stoffe des Objektes ausgewählt werden, um eine Reaktionsneutralität sicher zu stellen.
Die in dem Schneidbecken 4.4 verwendete kontaminierte Flüssig­ keit 9 wird in abdichtbare Behälter abgepumpt und mittels Doppelmantelrohrleitung aus der Delaboriervorrichtung 4 zur Zwischenlagerung bzw. Verbrennung entfernt.

Claims (15)

1. Verfahren zum Delaborieren von toxischen und/oder explosiven Objekten, wobei jedes Objekt (11) in einer Flüssigkeit (9) in Einzelteile zerlegt wird, die in mindestens einem abdichtbaren Behälter zum Abtransport gesammelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Objekt (11) gemäß einer vorhergehenden Untersuchung und Ausmessung zerlegt wird, wobei durch die Untersuchung der Aufbau des Objekts bestimmt wird, um die Zerlegung gemäß der Untersuchung und Ausmessung des Objekts durchzuführen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Objekt (11) in einer Kunststoffummantelung von einer Abbaustelle, wo es geborgen wurde, zu einer Delaborierstelle transportiert wird, wo es untersucht, ausgemessen und zerlegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine reaktionsneutrale, temperaturgesteuerte Flüssigkeit eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser als Flüssigkeit verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerlegung des Objekts (11) mittels eines Hochdruckwasserstrahls ausgeführt wird.
6. Verfahren zum Delaborieren von toxischen und/oder explosiven Objekten, wobei als Objekt eine chemische Muniton entschärft und zerlegt wird, die einen Zünder an einem Hauptkörper aufweist, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß die chemische Munition eingegossen in einen Kunststoffmantel von einer Abbaustelle, wo sie geborgen worden ist, zu einer Delaborierstelle transportiert wird,
  • - daß die chemische Munition untersucht und ausgemessen wird, und
  • - daß gemäß der Untersuchung und Ausmessung der Zünder von der in Wasser eingetauchten chemischen Munition abgetrennt wird und in einem Container von der Delaborierstelle zu einer separaten Explo­ sionsstelle transportiert wird, um dort ausgelöst zu werden, und
  • - daß der in Wasser eingetauchte Hauptkörper der chemischen Munition in Einzelteile zerlegt wird, die in einem abdichtbaren Behälter zum Abtransport gesammelt werden.
7. System zum Delaborieren eines toxischen und/oder explosiven Objektes für das Verfahren einer der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Delaboriervorrichtung (4), in der in einem Schneidbecken (4.4), das mit einer reaktionsneutralen Flüssigkeit (9) gefüllt ist, mittels einer Schneideinrichtung (4.41) das von einer Transporteinrichtung (8) zuge­ führte Objekt (11) in der Flüssigkeit (9) zerteilbar ist.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum Schneidbecken (4.4) ein Ausgleichsbecken (4.5) vorhanden ist, das mit dem Schneidbecken (4.4) zum Flüssigkeitsaustauschen verbunden ist.
9. System nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Röntgeneinrichtung (4.11) vorgesehen ist, die dazu dient, das geborgene Objekt (11) zu untersuchen und auszumessen, wobei das Objekt in einem Kippstuhl (4.12) abgelegt ist, der ein Neigen des Objekts (11) ermöglicht.
10. System nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Anreißvorrichtung, die wenigstens eine Schnittebene am Objekt festlegt bzw. markiert, an der das Objekt (11) mittels der Schneid­ richtung (4.41) zerteilt wird.
11. System nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß an der tiefsten Stelle des Schneidbeckens (4.4) ein Auffangkorb (4.43) angeordnet ist, in den die bei der Zerlegung des zünderlosen Objekts (11) anfallenden Einzelteile fallen,
daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, die den angefüllten Auffangkorb (4.43) aus dem Schneidbecken (4.4) herausholt und in einer Chargiertonne ablegt bzw. einen frischen Auffangkorb in das Schneidbecken (4.4) einsetzt, und
daß eine Deckelschließvorrichtung für die Chargiertonne vorgesehen ist, die aus einem Deckelspender, der einen Deckel auf die Tonne aufsetzt, einem Schließstempel für den Deckel und einer Presse besteht, die die Chargiertonne vor und während des Deckelschließens leicht zusammen­ preßt.
12. System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösungsmittelsprühkammer vorgesehen ist, in der die Oberfläche der Chargiertonne dekontaminierbar ist, bevor der Deckel der Chargier­ tonne kunststoffverschweißt wird.
13. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine separate Explosionskammer (5) vorhanden ist, in der Zünder z. B. durch einen Laserstrahl ausgelöst werden, die von in der Delaborierungs­ vorrichtung (4) zerteilten Objekten (11) stammen.
14. System nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen separaten Leitstand (7), von dem aus sämtliche Einrichtungen, Vorrichtungen und Anlagen des Systems überwachbar und steuerbar sind.
15. System zum Delaborieren von explosiven und/oder toxischen Objekten für das Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
  • - einen Abbaucontainer (2), von dem aus abschnittsweise das planierte Areal einer abzubauenden Deponie (10) abgebaut wird, und zwar so, daß nach Abbau einer Schicht wieder eine befahrbare Arealoberfläche (1) vorliegt,
  • - eine Delaboriervorrichtung (4), in der jeder geborgene Gegenstand (11) in einer reaktionsneutralen Flüssigkeit (9) in Einzelteile zerlegt wird,
  • - eine Explosionskammer (5), in der Zünder ausgelöst werden, die beim Zerlegen in der Delaboriervorrichtung (5) von dem jeweiligen Objekt abgetrennt werden, und
  • - einen Leitstand (7), von dem aus der Abbauvorgang, d. h. das Bergen, und das Delaborieren der geborgenen Objekte, sowie der Transport zwischen den einzelnen Einrichtungen und Vorrichtungen des Systems überwacht und gesteuert wird.
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