DE102021214012B4 - Transportbehälter für die Bergung von Kampfmittelaltlasten unter Wasser - Google Patents

Transportbehälter für die Bergung von Kampfmittelaltlasten unter Wasser Download PDF

Info

Publication number
DE102021214012B4
DE102021214012B4 DE102021214012.2A DE102021214012A DE102021214012B4 DE 102021214012 B4 DE102021214012 B4 DE 102021214012B4 DE 102021214012 A DE102021214012 A DE 102021214012A DE 102021214012 B4 DE102021214012 B4 DE 102021214012B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
recovery device
ordnance
outer edge
flexible material
recovery
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE102021214012.2A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102021214012A1 (de
Inventor
Max Abildgaard
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ThyssenKrupp AG
ThyssenKrupp Marine Systems GmbH
Original Assignee
ThyssenKrupp AG
ThyssenKrupp Marine Systems GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ThyssenKrupp AG, ThyssenKrupp Marine Systems GmbH filed Critical ThyssenKrupp AG
Priority to DE102021214012.2A priority Critical patent/DE102021214012B4/de
Publication of DE102021214012A1 publication Critical patent/DE102021214012A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102021214012B4 publication Critical patent/DE102021214012B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63GOFFENSIVE OR DEFENSIVE ARRANGEMENTS ON VESSELS; MINE-LAYING; MINE-SWEEPING; SUBMARINES; AIRCRAFT CARRIERS
    • B63G7/00Mine-sweeping; Vessels characterised thereby
    • B63G7/02Mine-sweeping means, Means for destroying mines
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63CLAUNCHING, HAULING-OUT, OR DRY-DOCKING OF VESSELS; LIFE-SAVING IN WATER; EQUIPMENT FOR DWELLING OR WORKING UNDER WATER; MEANS FOR SALVAGING OR SEARCHING FOR UNDERWATER OBJECTS
    • B63C7/00Salvaging of disabled, stranded, or sunken vessels; Salvaging of vessel parts or furnishings, e.g. of safes; Salvaging of other underwater objects
    • B63C7/16Apparatus engaging vessels or objects

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Ocean & Marine Engineering (AREA)
  • Farming Of Fish And Shellfish (AREA)

Abstract

Bergungsvorrichtung (10) zur Bergung von Kampfmitteln (20), wobei die Bergungsvorrichtung (10) aus einem flexiblen Material besteht, wobei die Bergungsvorrichtung (10) flach auf dem Meeresboden (30) anordnenbar ist, sodass ein Kampfmittel (20) auf dem flexiblen Material anordnenbar ist, wobei die Bergungsvorrichtung (10) am äußeren Rand des flexiblen Materials anhebbar ist, wobei beim Anheben der Bergungsvorrichtung (10) am äußeren Rand des flexiblen Materials eine beutelartige Struktur entsteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Bergungsvorrichtung (10) vom äußeren Rand aufrollbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Bergungsvorrichtung zur Bergung von Kampfmitteln mit den weiteren Merkmalen nach Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • In den Küstenmeeren, insbesondere in Nord- und Ostsee, befinden sich große Mengen an Kampfmitteln im weitesten Sinne. Hierbei handelt es sich teilweise um gezielt ausgebrachte Objekte, wie zum Beispiel Seeminen, beispielsweise Ankertauminen. Weiter handelt es sich auch um Blindgänger, welche bei Kampfhandlungen eingesetzt wurden. Weiter wurden gerade nach dem Ende des Krieges sehr große Mengen an Kampfmitteln im Zuge der Entwaffnung der Wehrmacht einfach verklappt. Gerade letzteres umfasst auch Kampfmittel mit chemischen Kampfstoffen. Größenmäßig reichen diese Objekte von Gewehr- oder MG-Munition über Minen, Granaten der Schiffsartillerie bis hin zu Bomben, Minen und Torpedoköpfe. Man vermutet in Nord- und Ostsee zusammen wenigstens 5 Millionen Verdachtsobjekte oder 1,6 Mio. t, die solche Munition oder Munitionsteile sein könnten.
  • Diese Munition liegt nun teilweise seit über 75 Jahren in salzhaltigem Wasser. Hierdurch hat diese Munition einen vollständig undefinierten Zustand der Verrottung und insbesondere in Hinblick auf die Dichtigkeit, der chemischen Stabilität der enthaltenen Explosivstoffe sowie der Transportsicherheit.
  • Durch die Vielzahl an verschiedenen Kampfmitteln und zusätzlich durch die lange Zeit unter Wasser weisen die Kampfmittel sehr unterschiedliche Größe und Form auf. Eine möglichst effiziente Verarbeitung muss also mit unterschiedlichen Formen und Größen funktionieren.
  • Zum einen stellt die Munition eine große Gefahr für die Umwelt dar. Beispielsweise können die Explosivstoffe und Kampfgase durch Korrosion mit der Zeit austreten, was eine große Gefahr für das Ökosystem darstellt. Ebenso können Schiffe in Berührung mit der Munition kommen und diese auslösen. Bei Ankertauminen besteht die Gefahr, dass die die Mine mit dem Untergrund verbindende Kette getrennt wird und die Mine zu einer Treibmine wird und so auch in gedacht sichere Bereiche, beispielsweise eine Fahrrinne gelangen kann. Durch Strömung und Bewegung des Meeresbodens können ebenfalls Kampfmittel örtlich verändert werden und in sichere Bereiche getragen werden. Ausgetretener und an den Strand angespülter weißer Phosphor führt regelmäßig zu Verletzungen. Daher wäre es wünschenswert, alle Objekte zu entfernen.
  • Zum anderen ist aber gerade die Räumung sehr kritisch, da hierzu die Kampfmittel angefasst, bewegt oder aufgrund ihrer Größe zerlegt werden müssen. Bei all diesen Handlungen besteht natürlich ein erhöhtes Risiko, dass es zu einer Reaktion der Explosivstoffe kommt. Daher ist es vorteilhaft, die Anzahl der Bewegungsvorgänge zu minimieren.
  • Wird ein Verdachtsobjekt gefunden, so muss nach einer Identifikation entschieden werden, ob das Objekt transportfähig oder vorübergehend transportfähig ist oder gemacht werden kann. Beispielsweise können Blindgänger gegebenenfalls durch Entfernen des Zünders oder eine Schnittladung transportfähig gemacht werden. Der Großteil der Objekte, die jedoch nach dem Ende der Kampfhandlungen verklappt wurde, weist keinen Zünder auf.
  • Transportfähige Objekte müssen dann zur weiteren Bearbeitung, zum Beispiel zur Delaboration, transportiert werden. Viele Objekte sind jedoch zu groß, um direkt beispielsweise einer Verbrennung zugeführt zu werden, da dann die Menge des der Verbrennung zugleich zugeführten Explosivstoffes zu hoch wäre, um den Prozess noch sicher zu beherrschen.
  • Aus der WO 2007/ 068 020 A1 ist eine transportable Anlage zur Entschärfung von fluiden Kampfstoffen enthaltender Munition bekannt.
  • Aus der DE 10 2018 119 339 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entschärfen eines unter Wasser liegenden Blindgängers bekannt.
  • Aus der DE 39 13 479 C1 ist ein Verfahren und ein System zur Delaborierung von toxischen und/oder explosiven Objekten, insbesondere von C-Waffen, bekannt.
  • Aus der nachveröffentlichten DE 10 2020 212 443 A1 ist eine Vorrichtung zur sicheren Delaboration von geborgenen Kampfmitteln bekannt.
  • Aus der US 2007 / 0 214 949 A1 ist ein ferngesteuertes, zerstörungsfreies Unterwasser-Bergungssystem für Kampfmittel bekannt.
  • Aus der DE 101 55 533 C2 ist eine Vorrichtung zum Auffinden von Land- oder Seeminen bekannt.
  • Aus der WO 2007 / 068 020 A1 ist eine transportable Anlage zur Entschärfung von fluide Kampfstoffe enthaltender Munition bekannt.
  • Es wäre daher wünschenswert, den Transportweg eines unter Wasser gefundenen Objektes zu minimieren und das Objekt sicher und unter Minimierung von Bewegungen zu delaborieren. Hierbei stellt sich jedoch das Problem, dass es auf See wesentlich schwieriger ist, entsprechende Schutzvorrichtungen, wie zum Beispiel Bunker oder Erdwälle zu realisieren. Das Gewicht das von einer schwimmenden Plattform zu tragen wäre, ist sehr hoch und würde die Plattform unnötig komplex und teuer machen. Auch ist es wünschenswert, die Anzahl der direkten Bewegungen an den Kampfmitteln zu minimieren, also die Kampfmittel nicht für jede Umlagerung erneut anfassen zu müssen.
  • Dieses ist auch daher wünschenswert, da Munition, aus rechtlichen Gründen schwer oder nicht an Land verbringbar sein kann. Eine Verbringung von Munition und ganz besonders von C-Waffen von außerhalb dieses Bereiches in das Hoheitsgebiet eines Staates kann beispielsweise auf Basis der Chemiewaffenkonvention und nationaler Rechte bereits juristisch problematisch bis unmöglich sein.
  • Aus der nachveröffentlichten DE 10 2020 212 443 A1 sowie der nachveröffentlichen PCT/EP2021/064472 , veröffentlicht als WO 2022 / 069 086 A1 , und der nachveröffentlichten EP 21 195 086 , veröffentlicht als EP 3 978 862 A1 , welche jeweils die Priorität der DE 10 2020 212 443 A1 in Anspruch nehmen, sind mobile Entschärfungskammern bekannt.
  • Aus der nachveröffentlichten DE 10 2021 205 488 A1 ist eine Vorrichtung zur sicheren Bergung und Transport von Kampfmitteln, insbesondere von unter Wasser gefundenen Kampfmitteln, bekannt.
  • Aus der nachveröffentlichten DE 10 2021 208 657 A1 ist eine weitere Vorrichtung zur sicheren Bergung und Transport von Kampfmitteln, insbesondere von unter Wasser gefundenen Kampfmitteln, bekannt.
  • Ein erster wesentlicher und kritischer erster Schritt ist es, die Kampfmittel aufzunehmen und auf einer Auflagevorrichtung abzusetzen. Diese erste Berührung und Bewegung der Kampfmittel kann sehr leicht dazu führen, dass Beschädigungen auftreten, beispielswiese sich Teile ablösen. Beispielsweise und insbesondere kann Sprengstoff sich lösen. Derartige Objekte stellen dann natürlich ebenfalls eine Gefahr für die Umwelt dar.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bergungsvorrichtung bereitzustellen, welche die Handhabung von Kampfmitteln vereinfacht und die daraus entstehenden Risiken für die Umgebung und die Umwelt minimiert.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch die Bergungsvorrichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
  • Die erfindungsgemäße Bergungsvorrichtung dient zur Bergung von Kampfmitteln.
  • Kampfmittel sind im Sinne der Erfindung weit zu verstehen und können daher auch Verdachtsobjekte umfassen, die sich im Nachhinein nicht als Kampfmittel herausstellen. Weiter sind einige Kampfmittel in der Zeit soweit verrostet, dass teilweise nur noch der Sprengstoff übriggeblieben ist, nachdem die metallische Hülle vollständig korrodiert ist.
  • Ebenso kann nur noch die Hülle übrig sein, wenn der Sprengstoff über die Zeit ausgetragen wurde. Auch solche Reste werden als Kampfmittel im Sinne der Erfindung verstanden, auch wenn diese heute selbstverständlich nicht mehr als Kampfmittel einsetzbar sind. Ebenso umfasst der Begriff auch Bestandteile von Kampfmitteln, also beispielsweise nur den Kopf eines Torpedos oder Zünder. Viele dieser Komponenten wurden nach dem Ende des zweiten Weltkrieges auch als Komponenten einfach zur Entsorgung in der Ostsee und Nordsee verklappt. Ebenso wurden viele Kampfmittel auch ohne Zünder, also nicht „scharf“ verklappt. Ebenso sind Blindgänger zu finden. All diese Kampfstoffe, Kampfmittel, Bestandteile von Kampfmittel, Reste von Kampfmitteln und dergleichen sind im Sinne der Erfindung als Kampfmittel zu verstehen. Diese Vielfältigkeit sorgt auch dafür, dass die Kampfmittel eine große Breite an Formen und Größen aufweist, sodass die Bergungsvorrichtung eine hohe Variabilität und Flexibilität aufweisen sollte, um einen möglichst großen Anteil dieser Kampfmittel aufnehmen zu können.
  • Die Bergungsvorrichtung besteht aus einem flexiblen Material. Flexibel heißt im Sinne der Erfindung, dass sich die äußere Form verändern kann. Beispiele für flexible Materialien im Sinne der Erfindung sind zum Beispiel Folien, einschließlich verstärkter Folien, Gewebe, Gewirke, Netze und dergleichen, soweit sie für die Nutzung in Seewasser geeignet sind. Die Bergungsvorrichtung ist flach auf dem Meeresboden anordnenbar. Dieses bedeutet, dass wenigstens ein Teilbereich der Bergungsvorrichtung flach anordnenbar ist, weitere Teile können beispielsweise nach außen hin aufgerollt sein. Der flache Bereich dient dazu, dort ein Kampfmittel auflegen zu können. Daher ist ein Kampfmittel auf dem flexiblen Material anordnenbar. Die Bergungsvorrichtung ist am äußeren Rand des flexiblen Materials anhebbar. Dieses kann beispielswiese dadurch erfolgen, dass in den äußeren Rand ein Seil oder ein Kabel eingelassen ist, wie dieses bei verschließbaren Beuteln, beispielsweise Müllbeuteln, üblich ist. Ebenso können am äußeren Rand Schlaufen angeordnet sein, durch welche ein Seil oder Kabel geführt ist. Ebenso können Haken in solche Schlaufen oder auch Ösen eingebracht werden. Ebenso kann an zwei oder mehr Stellen, ein Seil oder Kabel direkt mit dem äußeren Rand verbunden sein. Ein Anschlagmittel zum Heben der Bergevorrichtung kann dabei an dem Seil, dem Kabel, der Öse oder der Schlaufe vor dem Anheben angebracht werden. Beim Anheben der Bergungsvorrichtung am äußeren Rand des flexiblen Materials entsteht somit eine beutelartige Struktur. Diese beutelartige Struktur kann damit auch sich vom Kampfmittel lösende Teile auffangen und sicher zur Entsorgung transportieren.
  • Anstelle eines einzelnen Kampfmittels kann auch eine Mehrzahl an Kampfmitteln auf der Bergungsvorrichtung anordnenbar und somit in diese einbringbar sein. Beispielsweise und insbesondere können somit beispielsweise Munitionskisten beispielsweise mit vergleichsweise kleinen Kampfmittel, wie zum Beispiel Gewehrmunition oder Granaten, geborgen werden.
  • Im Sinne der Erfindung heißt flach auf dem Meeresboden, dass die Bergungsvorrichtung wenigstens in einem Bereich auf dem Meeresboden abgelegt und dadurch mit diesem im Kontakt ist. Da die Bergungsvorrichtung aus einem flexiblen Material besteht, wird diese sich der Struktur des Meeresbodens anpassen und somit nicht eben im Sinne einer rein zweidimensionalen mathematischen Ebene liegen.
  • Wesentlich ist, dass wenigstens ein zentraler Bereich der Bergungsvorrichtung so angeordnet wird, dass ein Kampfmittel darauf abgestellt und anschließend durch das Hochheben des äußeren Randes in die Bergungsvorrichtung aufgenommen werden kann.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das flexible Material ein Kunststoff, insbesondere ein faserverstärkter Kunststoff. Beispielsweise kann der Kunststoff ein Polyethylen sein oder ein mit Polyethylen beschichtetes Gewebe.
  • Erfindungsgemäß ist die Bergungsvorrichtung vom äußeren Rand aufrollbar. Hierdurch wird eine schmalere Bauform ermöglicht, welche einen kürzeren äußeren Rand ermöglicht. Während bei beispielsweise einer runden Form eine vollständige flache Anordnung möglich ist, sich dann aber beim Aufnehmen eine sehr starke Verdichtung des flexiblen Materials am äußeren Rand ergibt, ist eine schlauchförmige Ausführung möglich, wenn die Seitenwand des Schlauches aufgerollt wird, sodass dann nur ein Teil flach auf den Meeresboden abgelegt wird. Hierdurch ist der äußere Rand deutlich kürzer, was zu einer geringeren Materialverdichtung bei der Aufnahme führt. Dafür ist die Vorbereitung, das Aufrollen, jedoch aufwändiger.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist an dem äußeren Rand ein Tragseil angeordnet oder befestigt. Wie bereits ausgeführt kann dieses punktuell oder umlaufend angeordnet oder befestigt sein. Eine punktuelle Befestigung ist bevorzugt, wenn die Bergungsvorrichtung aufgerollt wird. Die Anordnung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der äußere Rand umgeklappt ist und so einen tunnelförmigen Hohlraum erzeugt, durch den ein Seil oder Kabel geführt wird. Hierdurch ist eine besonders gleichmäßige Kraftübertragung möglich. Alternativ können am äußeren Rand Schlaufen angeordnet sein, durch die ein Seil oder Kabel geführt ist. Vorteil dieser Ausführungsform ist, dass ein Verdichten beim Zusammenziehen und Anheben vereinfach möglich ist. Ebenso können am äußeren Rand beispielsweise Ösen zur Aufnahme von Seilen oder Kabeln angeordnet sein, wobei entweder beispielsweise ein Seil oder Kabel umlaufend durch die Ösen geführt wird oder mehrere Seile oder Kabel jeweils an einer oder jeweils mehreren Ösen befestigt sind.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Bergungsvorrichtung einen zentralen Bereich auf, wobei der zentrale Bereich der Teil der Bergungsvorrichtung, auf den das Kampfmittel aufgesetzt werden kann, eine Verstärkung aufweist. Die Verstärkung kann in einer Verdickung des Materials bestehen. Alternativ oder zusätzlich kann der zentrale Bereich gepolstert sein, also insbesondere können dämpfende Materialien im zentralen Bereich in das Material der Bergungsvorrichtung eingearbeitet sein.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der zentrale Bereich eine der Bergungsvorrichtung eine Oberflächenmodifikation auf. Bevorzugt dient die Oberflächenmodifikation dazu, die Haftreibung zu erhöhen, um eine ungewollte Bewegung eines darauf aufgebrachten Kampfmittels zu verhindern. Beispielsweise ist die Oberflächenmodifikation eine Gummierung.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Bergungsvorrichtung Verstärkungsbänder auf. Die Verstärkungsbänder laufen bevorzugt vom zentralen Bereich zum äußeren Rand. Die Verstärkungsbänder können dabei in das Material der Bergungsvorrichtung integriert oder auf dieses aufgesetzt, beispielsweise aufgenäht, sein. Bevorzugt weisen die Verstärkungsbänder ein Gewebe auf. Die Verstärkungsbänder können dabei in erster Näherung radial, also von der Mitte des zentralen Bereichs zum äußeren Rand verlaufen. Ebenso können die Verstärkungsbänder selbst aber in sich gegenseitig überkreuzender Weise verlaufen, sodass sich aus den Verstärkungsbändern eine Art grobmaschiges Netz ergibt.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der zentrale Bereich versteifende Elemente auf. Versteifende Elemente können beispielsweise elastische oder feste Stäbe sein. Hierdurch wird der zentrale Bereich auch beim Anheben flach oder wenigstens etwas breiter gehalten, sodass die Seiten der Bergungsvorrichtung nicht gegen das Kampfmittel drücken. Hierdurch wird das Kampfmittel während der Bergung weniger belastet.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind im zentralen Bereich Befestigungslaschen oder Ösen angeordnet. An den Befestigungslaschen oder Ösen kann ein oberhalb des Kampfmittel angeordnetes Fixiermittel befestigt werden. Fixiermittel kann beispielsweise ein Tuch sein, welches flächig über dem Kampfmittel angeordnet wird. Als Fixiermittel können auch Bänder verwendet werden, die ebenfalls über dem Kampfmittel, vorzugsweise kreuzweise, angeordnet werden. Hierdurch kann ein Verrutschen des Kampfmittels während des Transports zuverlässig verhindert werden. Nachteilig ist der zusätzliche Arbeitsschritt zur Fixierung, insbesondere, wenn dieser manuell durchgeführt wird. Daher ist bevorzugt, dass das Fixiermittel bereits so mit den Befestigungslaschen oder Ösen verbunden ist, beispielsweise über lange Seile, sodass das Fixiermittel durch ein Ziehen an den Seilen über dem Kampfmittel in Position gebracht werden kann.
  • Bevorzugt bildet die Bergungsvorrichtung im angehobenen Zustand ein im Wesentlichen geschlossenes Behältnis. Dadurch gibt es nach dem Anheben keinen Austausch zwischen dem Gewässer und dem Inneren des Behältnisses, sodass mögliche Schadstoffe durch den Transport nicht an die Umwelt abgegeben werden. Beispielsweise weist die Bergungsvorrichtung im angehobenen Zustand einen breitesten Querschnitt auf, welcher der Form des Kampfmittels entspricht und verläuft darüber konisch. Alternativ kann die Bergungsvorrichtung beispielsweise durch versteifende Elemente eine runde oder rechteckige Form an der breitesten Stelle aufweisen und darüber einen entsprechenden konischen Verlauf. Die Bergungsvorrichtung kann so ausgebildet sein, dass diese im unbelasteten Zustand eine zylindrische Form annehmen würde.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das flexible Material der Bergungsvorrichtung flüssigkeitsundurchlässig und die Bergungsvorrichtung bildet im angehobenen Zustand ein im Wesentlichen geschlossenes Behältnis. Auch kann hierdurch beispielsweise ein Lösemittel verwendet werden, um den Sprengstoff zu lösen und in gelöster Form aus der Bergungsvorrichtung zu entfernen. In die Bergevorrichtung wird dabei beispielsweise eine Lösung geleitet und gleichzeitig überschüssige Flüssigkeit abgesaugt, bevor das Kampfmittel aus der Bergevorrichtung entfernt wird. Im Sinne dieser Anmeldung ist Lösen breit zu verstehen und umfasst nicht nur das Lösen, bei dem der Sprengstoff chemisch unverändert in Lösung geht, sondern umfasst auch eine chemische Umsetzung des Sprengstoffs zum Beispiel mit dem Lösemittel zu in der entstehenden Lösung löslichen Komponenten. Ebenso sei eine kolloidale Lösung oder eine Suspension hiervon mit umfasst. Wesentlich ist, dass durch das Lösen im Sinne dieser Anmeldung eine Überführung in eine fluide Phase erfolgt. Daher ist lediglich die Überführung des Sprengstoffes in die flüssige Phase hierbei wesentlich. Hierbei muss das flexible Material natürlich stabil gegenüber Wasser und stabil gegenüber dem Lösemittel sein.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das flexible Material der Bergungsvorrichtung Poren auf. Die Poren sind kleiner als 1 mm, bevorzugt kleiner als 0,1 mm. Hierdurch können auch Bruchstücke gut zurückgehalten werden, bei Aufnehmen der Bergungsvorrichtung und bei Herausheben der Bergungsvorrichtung kann aber Wasser leicht entweichen. Hierbei sind Poren im Sinne der Erfindung weit zu verstehen und umfassen auch die Freiräume in einem Netz oder Gewebe. Die Poren können aber auch so gestaltet sein, dass diese beispielsweise Ausschließlich Wassermoleküle durchlassen, wie beispielsweise bei einem Dialyseschlauch. Hierdurch kann Wasser zwar nur langsam entweichen, Feststoffe werden aber vollständig und zuverlässig zurückgehalten.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Bergungsvorrichtung flächig angeordnete, aufblasbare Elemente auf. Durch das Aufblasen dieser aufblasbaren Elemente wird eine Luftschicht zwischen dem Inneren der Bergungsvorrichtung und der Umgebung erzeugt. Kommt es nun im Inneren der Bergungsvorrichtung zu einer Detonation des Kampfmittels, beispielsweise durch Bewegung des Kampfmittels, so stellt diese Barriere einen Schutz gegen die Ausbreitung der Schockwelle dar. Diese wird verstärkt nach oben abgeleitet. Hierdurch kann ein Schutz für die Meeresbewohner erreicht werden. Hierzu können die aufblasbaren Elemente bevorzugt nach der Aufbringung des Kampfmittels aufgeblasen werden.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann beispielsweise in einem Verfahren zur Bergung von Kampfmitteln verwendet werden. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
    1. a) Ausbreiten der Bergungsvorrichtung auf dem Meeresboden,
    2. b) Verbringung eines Kampfmittels auf die ausgebreitete Bergungsvorrichtung,
    3. c) Anheben des äußeren Randes der Bergungsvorrichtung,
    4. d) Anheben der Bergungsvorrichtung und des darin befindlichen Kampfmittels.
  • In Schritt a) wird wenigstens ein Bereich der Bergungsvorrichtung derart flach auf dem Meeresboden ausgebreitet, dass das Kampfmittel in Schritt b) hieraus verbracht werden kann. Wesentlich ist lediglich, dass die Anordnung auf dem Meeresboden derart ist, dass das Kampfmittel nicht während des Verfahrens von Bergungsvorrichtung rutscht, rollt oder dergleichen.
  • Durch das Anheben des äußeren Randes der Bergungsvorrichtung wird eine beutelartige Struktur gebildet, in der das Kampfmittel angeordnet ist. Dadurch werden auch von dem Kampfmittel abbrechende Bruchstücke sicher aufgefangen und aus dem Wasser entfernt werden können.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Verfahren nach Schritt d) zusätzlich den folgenden Schritt auf:
    • e) Verbringen der Bergungsvorrichtung mittels eines Über- oder Unterwasserfahrzeugs, wobei das Kampfmittel, bevorzugt die Bergungsvorrichtung, unter Wasser verbleibt.
  • Besonders bevorzugt wird das Kampfmittel während des Verbringens derart auf einer Tiefe gehalten, sodass das Kampfmittel sicher nicht den Boden berührt, also ausreichend hoch über den Meeresboden gehoben wird. Auf der anderen Seite wird das Kampfmittel bevorzugt so tief wie möglich gehalten, da dadurch die Wassersäule über dem Kampfmittel maximal ist. Hierdurch wird der maximale Schutz gegen Splitter erreicht, falls das Kampfmittel beim Transport unbeabsichtigt detonieren sollte.
  • Gerade bei geringen Wassertiefen kann hierdurch der obere Bereich mit dem äußeren Rand sich auch oberhalb der Wasseroberfläche befinden. Der obere Bereich kann für sichtbares Licht oder für Radar-Wellen oberhalb der Wasseroberfläche sichtbar gemacht werden, um somit das Auffinden und/oder das gezielte Vermeiden für die Schifffahrt an der Wasseroberfläche zu vereinfachen. Diese kann beispielsweise passiv durch geeignete Reflektoren geschehen. Ebenso kann dieses aktiv erfolgen, beispielsweise mittels einem Leuchtmittel und/oder einem Sender in einer für Kollisionswarnungen üblichen Radarfrequenz.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind am äußeren Rand unterhalb der Wasseroberfläche akustische Ortungshilfen angeordnet. Dieses können beispielsweise dezidierte Sonar-Reflektoren sein. Dieses kann aber auch durch eine partielle Füllung mit Luft erfolgen. Dieser Luft kann beispielsweise und bevorzugt von oben durch Druckluft eingebracht werden oder durch eine kleine eingebaute Gaskartusche freigesetzt werden. Diese akustische Kennzeichnung vereinfacht das Auffinden der Bergungsvorrichtung mittels Sonar. Dieses ist besonders bevorzugt, wenn ein ferngesteuerter Tauchroboter dafür eingesetzt werden sollte, die Bergungsvorrichtung zu befüllen und an die Wasseroberfläche zu verbringen.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist am äußeren Rand der Bergungsvorrichtung ein aufblasbares Auftriebsmittel angeordnet. Bevorzugt ist das aufblasbare Auftriebsmittel so dimensioniert, die Bergungsvorrichtung mit eingebrachtem Kampfmittel schwimmfähig an der Wasseroberfläche zu halten. Beispielsweise und bevorzugt kann das aufblasbare Auftriebsmittel unter Wasser aufgeblasen werden, um die Bergungsvorrichtung zu schließen und samt dem Kampfmittel vom Meeresboden zur Wasseroberfläche anzuheben.
  • In einer weiteren Ausführungsform wird das Wasser aus dem Inneren der Bergungsvorrichtung entfernt, nachdem der äußere Rand die Wasseroberfläche erreicht hat. Hierdurch wird erreicht, dass das Kampfmittel in einer Luftblase ist. Sollte es dann zu einer Detonation kommen, so wird die Druckwelle hauptsächlich nach oben abgegeben. Hierdurch werden die Meeresbewohner geschützt.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Verfahren zur Vernichtung von Kampfmittel die vorherstehend beschriebenen Schritte des Verfahrens zur Bergung von Kampfmitteln. Zusätzlich weist das Verfahren zusätzlich die folgenden Schritte auf:
    • f) Herausheben der Bergungsvorrichtung aus dem Wasser,
    • g) Verbrennung des Kampfmittels und der Bergungsvorrichtung.
  • Dieses Verfahren ist besonders bevorzugt, wenn das Kampfmittel bereits sehr stark beschädigt ist. Durch die gemeinsame Verbrennung kann die Bergungsvorrichtung nur einmalig verwendet werden. Dafür werden aber alle Fragmente des Kampfmittels in einfacher Weise zuverlässig vernichtet.
  • In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Verfahren zur Vernichtung von umfassend die vorherstehend beschriebenen Schritte des Verfahrens zur Bergung von Kampfmitteln. Zusätzlich weist das Verfahren die folgenden Schritte auf:
    • h) Verbringung der durch den äußeren Rand gebildeten Öffnung der Bergungsvorrichtung über Wasser,
    • i) Entfernen von Wasser aus dem Inneren der Bergungsvorrichtung,
    • j) Einleiten eines Lösemittels zum Lösen von Sprengstoff in das Innere der Bergungsvorrichtung,
    • k) Förden des Lösemittels aus dem Inneren der Bergungsvorrichtung.
  • Zur Durchführung dieses Verfahrens ist das flexible Material der Bergungsvorrichtung flüssigkeitsundurchlässig.
  • Hierbei kann Schritt h) auch vor dem optionalen Schritt e) erfolgen, insbesondere bei geringer Wassertiefe.
  • Das Entfernen von Wasser in Schritt i) muss nicht eine vollständige Entfernung allen Wasser sein, es kann auch ein Anteil des in der Bergungsvorrichtung vorhandenen Wassers sein. Dieses dient vor allem auch dazu, dass das Lösemittel möglichst wenig durch das Wasser verdünnt wird, insbesondere wenn das Lösemittel anschließend verbrannt werden soll, da das Wasser dann den Heizwert extrem senken würde.
  • Durch dieses Verfahren ist es einfach möglich, den Sprengstoff aus der Bergungsvorrichtung zu entfernen. Gleichzeitig wird durch das Lösen eine einfache und sichere Verbrennung erleichtert. Weiter ermöglicht dieses Verfahren auch leicht die Verarbeitung von stark fragmentierten Kampfmitteln oder von bereits stark korrodierter Kleinmunition. Weiter kann die Bergungsvorrichtung leicht wiederverwendet werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Verfahren nach Schritt k) den folgenden Schritt auf:
    • l) Verbrennen des Lösemittels mit dem darin gelösten Sprengstoff.
  • Durch die Zuführung in Lösung ist eine einfache, geregelte Verbrennung möglich. Nachteilig ist, dass das Lösemittel nicht wiederverwertet werden kann.
  • In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung weist das Verfahren nach Schritt k) die folgenden Schritte auf:
    • m) Abtrennen des Sprengstoffs vom Lösemittel,
    • n) Verbrennen des Sprengstoffs.
  • Das Abtrennen in Schritt m) kann beispielsweise durch Ausfällen erfolgen, beispielsweise durch die Zugabe eines weiteren Lösemittels zur Veränderung der Polarität. Ebenso kann das Abtrennen durch Verdampfen des Lösemittels, vorzugsweise bei erniedrigtem Druck, um die Temperatur gering zu halten. Dieses ermöglicht die Wiederverwendung des Lösemittels.
  • In einem weiteren alternativen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bergung von Kampfmitteln mit einer erfindungsgemäßen Bergungsvorrichtung, wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
    • aa) Aufbringen der Bergungsvorrichtung auf einem Kampfmittel,
    • bb) Absenken des äußeren Randes der Bergungsvorrichtung an wenigstens einer Stelle unter das Kampfmittel,
    • cc) Durchführen des äußeren Randes durch Sediment unterhalb des Kampfmittels,
    • dd) Anheben des unter dem Kampfmittel durchgeführten äußeren Randes der Bergungsvorrichtung,
    • ee) Anheben der Bergungsvorrichtung mit dem Kampfmittel.
  • Das Absenken des äußeren Randes der Bergungsvorrichtung kann durch gezieltes Beschweren, beispielsweise durch Gewichtsklötze, begünstigt werden. Beispielsweise kann das Absenken in das Sediment weiter begünstigt werden, indem man an dem beschwerten äußeren Rand Wasser ausströmt, um so das Sediment lokal wegzuspülen. Beispielsweise kann hierzu ein gelöcherter Schlauch am äußeren Rand angeordnet werden, in welchen dann Wasser eingeleitet werden kann.
  • Beim Auflegung der Bergungsvorrichtung auf das kann es gewollt sein, dass die Bergungsvorrichtung vollständig abgesenkt wird. Hierbei wird vorzugsweise vermieden, dass die Bergungsvorrichtung durch Falten und Ecken am Kampfmittel hängen bleibt. Während des Einspülens wird bevorzugt darauf geachtet, dass der äußere Rand überall einen gewissen Mindestabstand zum Kampfmittel aufweist, um einen direkten Kontakt zu vermeiden. Dieses kann dadurch erreicht werden, dass ein Ring temporär am äußeren Rand angeordnet wird. Dieser Ring kann beispielsweise aus Kunststoff sein. Der Ring ist beispielsweise und bevorzugt mit einer lösbaren Halterung am äußeren Rand der Bergungsvorrichtung befestigt. Die Befestigung kann beispielsweise mit einem Klettverschluss erfolgen. Nachdem die Bergungsvorrichtung unter das Kampfmittel gebracht oder unter dem Kampfmittel durchgezogen wurde, kann der Ring vom äußeren Rand gelöst werden. Danach kann sich der äußere zusammenziehen. Dies erlaubt bestenfalls, dass es nicht nur das Kampfmittel selbst, sondern auch die oberen und umgebenden Zentimeter des verunreinigten Sedimentes mit abgetragen werden.
  • Dieses Verfahren ist insbesondere bei sehr weichem, lockerem Sediment bevorzugt. Vorteil ist, dass das Kampfmittel hierbei zunächst nicht bewegt wird. Nachteilig ist, dass auch Sediment mit angehoben wird, was das Gewicht erhöht. Vorteilhaft ist dieses, wenn das umgebende Sediment bereits durch das Kampfmittel kontaminiert wurde. Ebenso kann dieses Verfahren gerade bei Ansammlungen von kleinen Kampfmitteln vorteilhaft angewendet werden.
  • Im Weiteren können die weiteren bereits beschriebenen Schritte zur Vernichtung auf dieses Verfahren angewendet werden.
  • In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Positionierung der Bergungsvorrichtung durch ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug, wobei das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug zur Fortbewegung zur schwimmenden Fortbewegung ausgebildet ist. Durch den Verzicht auf Taucher wird die Gefährdung für Personen minimiert.
  • In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Positionierung der Bergungsvorrichtung durch ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug, wobei das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug zur Fortbewegung auf dem Meeresboden und nicht zur schwimmenden Fortbewegung ausgebildet ist. Durch den Verzicht auf Taucher wird die Gefährdung für Personen minimiert. Weiter ermöglicht die Verwendung eines ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs eine möglichst geringe Beeinflussung des Sedimentes, wodurch das Aufwirbeln von Sediment reduziert werden kann.
  • In einem weiteren alternativen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bergung von Kampfmitteln mit einer erfindungsgemäßen Bergungsvorrichtung, wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
    • aaa) Positionieren der Bergungsvorrichtung neben einem Kampfmittel,
    • bbb) Absenken des äußeren Randes der Bergungsvorrichtung an einer Stelle unter das Kampfmittel,
    • ccc) Durchführen des abgesenkten Teils des äußeren Randes durch Sediment unterhalb des Kampfmittels,
    • ddd) Anheben des unter dem Kampfmittel durchgeführten äußeren Randes der Bergungsvorrichtung,
    • eee) Anheben der Bergungsvorrichtung mit dem Kampfmittel.
  • Im Weiteren können die weiteren bereits beschriebenen Schritte zur Vernichtung auf dieses Verfahren angewendet werden.
  • Nachfolgend ist die erfindungsgemäße Bergungsvorrichtung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
    • 1 Kampfmittel auf dem Meeresboden
    • 2 Bergungsvorrichtung vom dem Meeresboden
    • 3 Kampfmittel auf der Bergungsvorrichtung
    • 4 Kampfmittel in der Bergungsvorrichtung
  • In 1 ist ein Kampfmittel 20 auf dem Meeresboden 30 dargestellt. Neben das Kampfmittel 20 wird flach eine Bergungsvorrichtung 10 auf den Meeresboden 30 gelegt, wie in 2 gezeigt. Im nächsten Schritt wird das Kampfmittel 20 auf die flache Bergungsvorrichtung 10 verbracht. Wie in 3 gezeigt. Anschließend wird, wie in 4 gezeigt, der äußere Rand der Bergungsvorrichtung 10 angehoben, sodass sich eine Beutelform der Bergungsvorrichtung 10 ausbildet, in deren Inneren das Kampfmittel angeordnet ist. Selbst wenn nun Fragmente vom Kampfmittel abfallen, so verbleiben diese in der Bergungsvorrichtung 10, eine Kontamination der Umwelt wird dadurch minimiert.
  • Bezugszeichen
  • 10
    Bergungsvorrichtung
    20
    Kampfmittel
    30
    Meeresboden

Claims (5)

  1. Bergungsvorrichtung (10) zur Bergung von Kampfmitteln (20), wobei die Bergungsvorrichtung (10) aus einem flexiblen Material besteht, wobei die Bergungsvorrichtung (10) flach auf dem Meeresboden (30) anordnenbar ist, sodass ein Kampfmittel (20) auf dem flexiblen Material anordnenbar ist, wobei die Bergungsvorrichtung (10) am äußeren Rand des flexiblen Materials anhebbar ist, wobei beim Anheben der Bergungsvorrichtung (10) am äußeren Rand des flexiblen Materials eine beutelartige Struktur entsteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Bergungsvorrichtung (10) vom äußeren Rand aufrollbar ist.
  2. Bergungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Material ein Kunststoff, insbesondere ein faserverstärkter Kunststoff, ist.
  3. Bergungsvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem äußeren Rand ein Tragseil angeordnet oder befestigt ist.
  4. Bergungsvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Material der Bergungsvorrichtung (10) flüssigkeitsundurchlässig ist.
  5. Bergungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Material der Bergungsvorrichtung (10) Poren aufweist, wobei die Poren kleiner als 1 mm, bevorzugt kleiner als 0,1 mm, sind.
DE102021214012.2A 2021-12-08 2021-12-08 Transportbehälter für die Bergung von Kampfmittelaltlasten unter Wasser Active DE102021214012B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102021214012.2A DE102021214012B4 (de) 2021-12-08 2021-12-08 Transportbehälter für die Bergung von Kampfmittelaltlasten unter Wasser

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102021214012.2A DE102021214012B4 (de) 2021-12-08 2021-12-08 Transportbehälter für die Bergung von Kampfmittelaltlasten unter Wasser

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102021214012A1 DE102021214012A1 (de) 2023-06-15
DE102021214012B4 true DE102021214012B4 (de) 2023-11-23

Family

ID=86498520

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102021214012.2A Active DE102021214012B4 (de) 2021-12-08 2021-12-08 Transportbehälter für die Bergung von Kampfmittelaltlasten unter Wasser

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102021214012B4 (de)

Citations (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3913479C1 (en) 1989-04-24 1990-08-23 Dr. Ing. Koehler Gmbh Ingenieurbuero, 3150 Peine, De Disarming toxic and/or explosive objects - involves dismantling based on investigation on measuring after transport in plastics jacket
DE10155533C2 (de) 2001-11-12 2003-12-18 Andreas Roser Vorrichtung zum Auffinden von Land- oder Seeminen
WO2007068020A1 (de) 2005-12-15 2007-06-21 David Wilhelm Jun Transportable anlage zur entschärfung von fluide kampfstoffe enthaltender munition
US20070214949A1 (en) 2006-03-15 2007-09-20 James Barton Remotely operated, underwater non-destructive ordnance recovery system and method
DE102018119339A1 (de) 2018-08-08 2020-02-13 Heinrich Hirdes Gmbh Verfahren und Vorrichtung zum Entschärfen eines unter Wasser liegenden Blindgängers
EP3978862A1 (de) 2020-10-01 2022-04-06 thyssenkrupp Marine Systems GmbH Mobile entschärfungskammer
DE102020212443A1 (de) 2020-10-01 2022-04-07 Thyssenkrupp Ag Mobile Entschärfungskammer
DE102021205488A1 (de) 2021-05-31 2022-12-01 Thyssenkrupp Ag Vorrichtung zur sicheren Bergung und Transport von Kampfmitteln, insbesondere von unter Wasser gefundenen Kampfmitteln
DE102021208657A1 (de) 2021-08-09 2023-02-09 Atlas Elektronik Gmbh Vorrichtung zur sicheren Bergung und Transport von Kampfmitteln, insbesondere von unter Wasser gefundenen Kampfmitteln

Patent Citations (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3913479C1 (en) 1989-04-24 1990-08-23 Dr. Ing. Koehler Gmbh Ingenieurbuero, 3150 Peine, De Disarming toxic and/or explosive objects - involves dismantling based on investigation on measuring after transport in plastics jacket
DE10155533C2 (de) 2001-11-12 2003-12-18 Andreas Roser Vorrichtung zum Auffinden von Land- oder Seeminen
WO2007068020A1 (de) 2005-12-15 2007-06-21 David Wilhelm Jun Transportable anlage zur entschärfung von fluide kampfstoffe enthaltender munition
US20070214949A1 (en) 2006-03-15 2007-09-20 James Barton Remotely operated, underwater non-destructive ordnance recovery system and method
DE102018119339A1 (de) 2018-08-08 2020-02-13 Heinrich Hirdes Gmbh Verfahren und Vorrichtung zum Entschärfen eines unter Wasser liegenden Blindgängers
EP3978862A1 (de) 2020-10-01 2022-04-06 thyssenkrupp Marine Systems GmbH Mobile entschärfungskammer
DE102020212443A1 (de) 2020-10-01 2022-04-07 Thyssenkrupp Ag Mobile Entschärfungskammer
WO2022069086A1 (de) 2020-10-01 2022-04-07 Thyssenkrupp Marine Systems Gmbh Mobile entschärfungskammer
DE102021205488A1 (de) 2021-05-31 2022-12-01 Thyssenkrupp Ag Vorrichtung zur sicheren Bergung und Transport von Kampfmitteln, insbesondere von unter Wasser gefundenen Kampfmitteln
DE102021208657A1 (de) 2021-08-09 2023-02-09 Atlas Elektronik Gmbh Vorrichtung zur sicheren Bergung und Transport von Kampfmitteln, insbesondere von unter Wasser gefundenen Kampfmitteln

Also Published As

Publication number Publication date
DE102021214012A1 (de) 2023-06-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102016115468B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entsorgung eines unter Wasser liegenden Kampfmittels
EP2415660B1 (de) Kampfmittelräumgerät zum Räumen von Kampfmitteln, wie Seeminen, unter Wasser, unbemanntes Unterwasserfahrzeug mit derartigem Kampfmittelräumgerät sowie Verfahren hierzu
EP3829828B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum entschärfen eines unter wasser liegenden blindgängers
EP2607226B1 (de) Kampfmittelräumgerät zum Räumen von Kampfmitteln, wie Seeminen, unter Wasser, Kampfmittelräumkombination mit unbemanntem Unterwasserfahrzeug und derartigem Kampfmittelräumgerät sowie Verfahren hierzu
WO2022069086A1 (de) Mobile entschärfungskammer
EP4098968A1 (de) Vorrichtung zur sicheren bergung und transport von kampfmitteln, insbesondere von unter wasser gefundenen kampfmitteln
US20210364267A1 (en) Munitions and Ordnance Remediation Blanket (MORB) and Methods of Using Same
EP3527928B1 (de) Vorrichtung und verfahren zur beseitigung eines nicht explodierten kampfmittels unter wasser
DE102021214012B4 (de) Transportbehälter für die Bergung von Kampfmittelaltlasten unter Wasser
DE60203698T2 (de) Minenbergungsverfahren und -vorrichtung
DE202016001750U1 (de) Vorrichtung zur Sprengung von Minen und Kampfmitteln aller Art
WO2023016942A2 (de) Vorrichtung zur sicheren bergung und transport von kampfmitteln, insbesondere von unter wasser gefundenen kampfmitteln
EP3978862B1 (de) Mobile entschärfungskammer
EP3004793B1 (de) Schutzeinrichtung für die kampfmittelräumung von sprengkörpern sowie verfahren zur kontrollierten sprengung eines sprengkörpers
DE4128703A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum universellen entschaerfen von munition und sprengstoffen aller art und in allen bereichen
EP3007966B1 (de) Vorrichtung und verfahren zum neutralisieren von kampfmitteln
DE102022125485B3 (de) Sprengverfahren und Sprengvorrichtung zur Beseitigung eines nicht explodierten Kampfmittels
DE202010009172U1 (de) Vorrichtuzng, die eine Ölbohrung abdichten soll
DE3921491A1 (de) Minenraeumgeraet zum raeumen von ankertauminen
Pianin et al. Impending war threatens Gulf: environment damage could eclipse 1990–1991 Gulf War
DE4233444A1 (de) Einrichtung zum Außer-Gefecht-Setzen einer Seemine

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R082 Change of representative

Representative=s name: PFLUGHOEFFT, MALTE, DE

R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division