DE3912183A1 - Anzuendzerlegervorrichtung - Google Patents
AnzuendzerlegervorrichtungInfo
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- F42C19/00—Details of fuzes
- F42C19/08—Primers; Detonators
- F42C19/0823—Primers or igniters for the initiation or the propellant charge in a cartridged ammunition
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anzündzerlegervorrichtung für
Geschosse, Granaten, Patronen, Wurfkörper und dergleichen,
bestehend aus einer dünnwandigen Aluminiumhülse, einer darin
angeordneten Anzündzerlegerladung, gegebenenfalls einer in
dieser Ladung angeordneten Anzündhilfe, und einem am Kopf
ende der Aluminiumhülse angeordneten und eine axiale Bohrung
aufweisenden Flanschstück.
Eine solche Anzündzerlegervorrichtung ist gewöhnlich axial
in Geschossen, Granaten, Patronen, Wurfkörpern und derglei
chen angeordnet und durchsetzt diese normalerweise mehr oder
weniger insgesamt in dem Bereich, der die Wirkladungen
solcher Vorrichtungen enthält, so daß die Anzündzerlegervor
richtung in der Regel vollständig in die jeweilige Wirkla
dung eingebettet ist. Die Wirkladung ist normalerweise eine
anzündbare und brennbare Ladung, wie ein anzündbares und
brennbares Wurfmittel bekannter Art, welche nach mehr oder
weniger vollständiger Durchreaktion der in der Anzündzerle
gervorrichtung enthaltenen Anzündzerlegerladung, die über
ein in der axialen Bohrung des Flanschstücks angeordnetes
Zündverzögerungsstück initiiert wird, und Aufreißen der
Aluminiumhülse für eine spontane und umfassende Anzündung
der Wirkladung und eine anschließende Zerlegung des diese
Ladung enthaltenden Behälters sorgt. Bei den bekannten
Wurfkörpern kann die Wirkladung beispielsweise aus üblichen
Sätzen auf Basis von rotem Phosphor oder auch aus brennbaren
dünnen Blättchen bestehen, die über die Anzündzerlegerladung
der Anzündzerlegervorrichtung angezündet und nach Zerlegung
der Wandung des jeweiligen Behälters in der gewünschten
Weise in der Umgebung verteilt werden.
Aus DE-B 35 15 166 ist ein Wurfkörper zur Darstellung eines
Infrarot-Flächenstrahlers bekannt, dessen als Wurfmittel
vorhandene brennbare dünne Blättchen mit einer aus einer
Brandpaste bestehenden Brennschicht über eine Anzündzer
legervorrichtung der obigen Gattung angezündet und nach
Zerlegung des Wurfmittelbehälters zum gewünschten Infrarot-
Flächenstrahler verteilt werden Diese Anzündzerlegervor
richtung besteht demnach ebenfalls aus einer dünnwandigen
Aluminiumhülse, an deren Kopfende ein eine axiale Bohrung
zur Aufnahme eines Zündverzögerungsstücks aufweisendes
Flanschstück angeordnet ist, wobei die in der Hülse befind
liche Anzündzerlegerladung axial von einer Anzündseele als
Anzündhilfe durchsetzt wird. Ein entsprechender Wurfkörper
ist auch aus DE-B 28 11 016 bekannt, doch enthält dessen
Anzündzerlegervorrichtung keine Anzündseele.
Die bekannten Anzündzerlegervorrichtungen, und insbesondere
auch die mit einer Anzündseele als Anzündhilfe, erfüllen
zwar prinzipiell ihren Zweck, haben jedoch den Nachteil
einer zu geringen mechanischen Festigkeit. Beim Verschießen
mit einer hohen Abschußbeschleunigung, wie dies vor allem
bei Geschossen und Granaten der Fall sein kann, wo mit
Beschleunigungen von 15 000 bis 20 000 g und darüber zu
rechnen ist, kommt es daher zu einer starken Verformung und
zu einem frühzeitigen Aufreißen der dünnwandigen Aluminium
hülse, was verschiedene unerwünschte und sogar stark stören
de Folgeerscheinungen mit sich bringt. Das verformungsbe
dingte gelegentliche Aufreißen der Aluminiumhülse führt bei
spielsweise zu einem Ausrieseln der Anzündzerlegerladung.
Ist die die Anzündzerlegervorrichtung umgebende Wirkladung
(Nutzlast) reibempfindlich und/oder schlagempfindlich, wie
beispielsweise bei einer roten Phosphor enthaltenden Nutz
last, dann kann es durch die Reibung an der Aluminiumhülse
zu einer vorzeitigen Anzündung der Wirkladung und damit auch
zu einer Entzündung der ausgerieselten Anzündzerlegerladung
kommen. Die Folge davon ist eine vorzeitige Durchzündung der
Anzündzerlegerladung und damit auch eine Zerlegung der Nutz
last und des die Nutzlast beherbergenden Körpers. All dies
kann auch durch den Einfluß der Schlagwirkung auf die even
tuell vorhandene Anzündhilfe, insbesondere eine Anzündseele,
initiiert werden, wodurch es schließlich wiederum zu einer
unerwünschten vorzeitigen oder jedenfalls unregelmäßigen
Zerlegung kommt. Eine starke Verformung oder sogar ein Auf
reißen der Aluminiumhülse hat natürlich auch insgesamt den
Nachteil einer Schwächung dieser Hülse an bestimmten Stellen
mit der Folge, daß die Aluminiumhülse nicht in der optimal
gewünschten Weise praktisch zur gleichen Zeit und über ihren
ganzen Umfang verteilt gleichmäßig zerlegt wird, wenn die
Anzündzerlegerladung durchreagiert.
Das Problem einer zu geringen mechanischen Festigkeit der
Aluminiumhülse der Anzündzerlegervorrichtung ließe sich im
Prinzip zwar mit einer dickwandigeren Aluminiumhülse besei
tigen, doch würde sich durch eine solche höher verdämmte
Aluminiumhülse keine funktionsgerechte Lösung des anstehen
den Problems ergeben. Für die gewünschte Anzündung, Zerle
gung und Verteilung der Nutzlast ist nämlich eine Anzündzer
legervorrichtung mit verhältnismäßig geringer mechanischer
Festigkeit unerläßlich, da beispielsweise bei zu hoher
Festigkeit der die Anzündzerlegerladung enthaltenden Alumi
niumhülse eine Verteilung der Nutzlast in zu kleine Partikel
oder auch eine andere Beschädigung der Nutzlast erfolgen
würde.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde eine Anzünd
zerlegervorrichtung bereitzustellen, die auch bei hohen
Schußbelastungen, wie sie beispielsweise bei Beschleunigun
gen von 15 000 bis 20 000 g oder noch höher auftreten, voll
funktionsfähig bleibt, so daß ihr Funktionsbild einer An
zündzerlegervorrichtung mit im wesentlichen intakter Alumi
niumhülse entspricht.
Diese Aufgabe wird bei einer Anzündzerlegervorrichtung der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Aluminiumhülse mit einem dünnwandigen Kunststoffmantel
überzogen ist.
Der auf der Aluminiumhülse befindliche Kunststoffmantel ist
vorzugsweise aus einem Schrumpfschlauch hergestellt, welcher
vorteilhafterweise noch eine innere Klebstoffbeschichtung
aufweist. Zweckmäßigerweise hat ein solcher Schrumpfschlauch
eine Schrumpftemperatur von 100 bis 200°C, vorzugsweise 125
bis 175°C. Er läßt sich daher ohne weiteres als Schlauch
stück mit der benötigten Länge auf die Aluminiumhülse der
fertig laborierten Anzündzerlegervorrichtung aufstecken und
darauf dann durch Erwärmen auf die jeweilige Schrumpftem
peratur, beispielsweise auf 125°C, fixieren, wobei die am
Schrumpfschlauch vorzugsweise vorhandene innere Klebstoffbe
schichtung zu einer weiteren Verbesserung eines solchen
Verbunds aus der Aluminiumhülse und dem durch Schrumpfung
des Schrumpfschlauchs darauf erzeugten Kunststoffmantel
beiträgt.
Bei Schrumpfschläuchen handelt es sich um dem Fachmann ge
läufige Produkte, die auf den verschiedensten kalt gereckten
thermoplastischen Kunststoffen beruhen, welche bei Wärmebe
handlung wieder zu ihrer ursprünglichen spannungsfreien
Anordnung zurückgehen. Dies ist eine Folge des sogenannten
Rückerinnerungsvermögens oder elastischen Formgedächtnisses
der Kunststoffmoleküle, aus denen solche Schrumpfschläu
che aufgebaut sind. Außer den die Basis bildenden verschie
denen Kunststoffen können solche Schrumpfschläuche genauso
wie andere Kunststoffmassen, welche ebenfalls zur Herstel
lung eines dünnwandigen Kunststoffmantels auf der Alumini
umhülse der vorliegenden Anzündzerlegervorrichtung verwendet
werden können, gegebenenfalls übliche Zusätze enthalten, wie
Füllstoffe, Streckmittel und insbesondere Verstärkungsmittel
der verschiedensten Art, oder auch Pigmente.
Schrumpfschläuche, wie sie auch vorliegend anwendbar sind,
werden beispielsweise bereits in der Elektrotechnik einge
setzt, um hierdurch Kabelverbände zu isolieren und zu
schützen. Schrumpfschläuche auf Basis von Polyethylen sind
beispielsweise von der Firma T & B, Thomas & Betts GmbH,
D-6073 Egelsbach, unter den verschiedenen Typenbezeichnungen
PLG (Shrink-Kon) erhältlich.
Der als wesentliches Element bei der erfindungsgemäßen An
zündzerlegervorrichtung als Überzug auf deren Aluminiumhülse
vorhandene dünnwandige Kunststoffmantel kann in der bevor
zugten Weise entweder aus einem Schrumpfschlauch hergestellt
werden oder er läßt sich, wenn unter Umständen auch mit
größerem Aufwand, aus flüssigen Zubereitungen der jeweiligen
Kunststoffe beispielsweise durch Tauchen, Aufbürsten, Auf
sprühen oder Aufwalzen und anschließendes übliches Härten
der aufgebrachten flüssigen Kunststoffzubereitung bilden.
Selbstverständlich können auch die hierbei anzuwendenden
flüssigen Kunststoffzubereitungen gegebenenfalls wieder
übliche Füllstoffe, Streckmittel und Verstärkungsmittel oder
sonstige Hilfsstoffe unter Einschluß von Vernetzungsmitteln
und Polymerisationskatalysatoren enthalten. Die Bildung
dünnwandiger Kunststoffmäntel auf den jeweiligen Aluminium
hülsen ausgehend von flüssigen Kunststoffzusammensetzungen
liegt demnach im Rahmen des üblichen fachmännischen Könnens.
Der auf der Aluminiumhülse der erfindungsgemäßen Anzündzer
legervorrichtung vorhandene dünnwandige Kunststoffmantel,
sei er aus einem Schrumpfschlauch oder einer flüssigen
Kunststoffzubereitung hergestellt, beruht vorzugsweise auf
irgendeinem thermoplastischen Kunststoff, wobei Polyolefine
oder Copolymere hiervon bevorzugt sind. Beispiele für ge
eignete Kunststoffe sind Polyethylen, welches besonders be
vorzugt ist, Polypropylen, Polyisobutylen, Polybuten oder
Copolymere hiervon oder auch Polyethylenterephthalat oder
Polyvinylchlorid. Statt dessen können natürlich auch irgend
welche andere Kunststoffe, wie Silicone, angewandt werden,
die für eine solche Ausrüstung der Aluminiumhülse sorgen,
daß das Funktionsbild der erfindungsgemäßen Anzündzerleger
vorrichtung durch den jeweiligen dünnwandigen Kunststoff
mantel bei der Zerlegung nahezu unverändert erhalten bleibt.
Die Zersetzungstemperatur eines solchen Kunststoffmantels
muß natürlich weit unter der Temperatur liegen, die bei der
Funktion der Anzündzerlegerladung und der Zerlegung der
Aluminiumhülse auftritt, was bedeutet, daß die thermische
und meschanische Einwirkung über die Anzündzerlegervorrich
tung auf die Nutzlast durch den dünnwandigen Kunststoffman
tel nicht wesentlich verändert werden darf. Beim Abschuß des
jeweiligen Körpers soll der Kunstoffmantel jedoch eine sol
che Verbesserung der Festigkeit der Aluminiumhülse ergeben,
daß diese Hülse vorzugsweise gar nicht mehr aufreißt oder
daß eventuelle Schwachstellen oder Risse kein Ausrieseln der
Anzündzerlegerladung in die umgebende Nutzlast erlauben. Der
auf der Aluminiumhülse als Überzug vorhandene Kunststoff
mantel soll daher auf jeden Fall auch einen Kontakt zwischen
der in der Anzündzerlegervorrichtung befindlichen Anzündzer
legerladung und der umgebenden Nutzlast unterbinden, falls
die Aluminiumhülse überhaupt schadhaft werden sollte. Durch
den gegenüber dem Aluminium der Aluminiumhülse wesentlich
weicheren Kunststoffmantel soll zudem auch die Gefahr einer
Entzündung der Nutzlast durch Reibung oder Schlag erheblich
verringert werden, wie sie bei relativ hohen Abschußbe
lastungen auftreten und dann zu einer vorzeitigen Anzündung
und Durchreaktion führen kann. Weiter soll der Kunstoff
mantel die Aluminiumhülse auch vor einer Korrosion durch
Einwirkung der Komponenten der Nutzlast schützen.
Der auf der Aluminiumhülse der erfindungsgemäßen Anzündzer
legervorrichtung vorhandene dünnwandige Kunststoffmantel
verfügt zweckmäßigerweise über eine Zugfestigkeit von 700
bis 1300 N/cm2, und vorzugsweise von 1000 bis 1100 N/cm2,
und weist zweckmäßigerweise eine Bruchdehnung von 200 bis
400%, vorzugsweise von 250 bis 350%, auf. Er hat im allge
meinen eine Wandstärke von 0,2 bis 1,5 mm, vorzugsweise von
0,3 bis 0,8 mm. Ferner soll dieser Kunststoffmantel nicht
schmelzen, gut beständig gegen die Chemikalien der jeweili
gen Nutzlast sein und über eine Temperaturbeständigkeit von
im allgemeinen -40°C bis +120°C, vorzugsweise von -30°C
bis +70°C, verfügen.
Die Wandstärke der Aluminiumhülse der erfindungsgemäßen
Anzündzerlegervorrichtung ist natürlich abhängig von der
jeweiligen Vorrichtung, in welche sie eingesetzt wird, liegt
im allgemeinen jedoch bei 0,1 bis 1,5 mm, und vorzugsweise
bei 0,2 bis 0,8 mm. Die Herstellung solcher Aluminiumhülsen
erfolgt gewöhnlich durch übliches Fließpressen aus einem
Aluminiumformkörper.
Die in der Aluminiumhülse vorhandene Anzündzerlegerladung
kann auf irgendeinem hierzu üblichen Pulversatz basieren und
beruht vorzugsweise auf einem Pulversatz aus Magnesium und
Bariumnitrat, in dem diese beiden Komponenten insbesondere
in einem Gewichtsverhältnis von etwa 30 : 70% vorhanden
sind, wobei dieser Satz zweckmäßigerweise auch noch etwa
1% Aluminiumoxid enthält. Es handelt sich hierbei somit um
einen verhältnismäßig unempfindlichen Pulversatz.
Das wesentliche Element der erfindungsgemäßen Anzündzerle
gervorrichtung ist, wie bereits erwähnt, der auf der Alumi
niumhülse angeordnete Überzug aus einem dünnwandigen Kunst
stoffmantel. Zusätzlich dazu ist für die besondere Funktion
dieser Anzündzerlegervorrichtung jedoch auch wesentlich, daß
die vorhandene Anzündzerlegerladung zuverlässig in der für
eine Zerlegung erforderlichen Geschwindigkeit durchreagiert.
Es ist daher vorteilhaft, wenn in der Anzündzerlegerladung
der erfindungsgemäßen Anzündzerlegervorrichtung auch eine
Anzündhilfe angeordnet ist, welche das Reaktionsmuster der
Anzündzerlegerladung in der gewünschten Weise verbessert.
Die Anzündhilfe muß naturgemäß wesentlich empfindlicher als
die Anzündzerlegerladung sein, da die Anzündhilfe ja für
eine möglichst rasche Anzündung und Durchreaktion der An
zündzerlegerladung sorgen soll. Nitrocellulosepulver wird
hierfür bevorzugt verwendet.
Es hat sich nun gezeigt, daß die erfindungsgemäße Anzünd
zerlegervorrichtung besonders dann über ein praktisch opti
males Wirkungsspektrum verfügt, wenn ihre Aluminiumhülse
nicht nur mit einem dünnwandigen Kunststoffmantel überzogen
ist, sondern wenn in ihrer Anzündzerlegerladung auch noch
eine Anzündhilfe angeordnet ist, welche verschiedenartig
ausgestaltet sein kann. Eine solche besondere Ausgestaltung
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in der Anzündzer
legerladung statistisch verteilt Anzündpartikel auf Basis
des jeweiligen Anzündsatzes angeordnet sind, vorzugsweise
auf Basis von Nitrocellulosepulver. Diese Anzündpartikel
sind vorzugsweise Granulate oder geschnittene Extrudate auf
Basis des jeweiligen Anzündsatzes, welche eine Korngröße
von etwa 0,5 bis 2,5 mm, vorzugsweise von etwa 1 bis 2 mm,
haben. Solche in der Anzündzerlegerladung statistisch ver
teilte Anzündpartikel sorgen für eine rasche und zuverlässi
ge Durchreaktion der Anzündzerlegerladung und ergeben, ins
besondere im Vergleich zu einer ebenfalls möglichen Anzünd
seele auf Basis des jeweiligen Anzündsatzes, welche die
Anzündzerlegerladung axial durchsetzt, den weiteren Vorteil,
daß die Einbettung der leicht entzündlichen Partikel in den
Anzündzerlegersatz diesen gegenüber einem Satz mit durch
laufender Anzündseele weniger schlagempfindlich macht. Die
ohnehin relativ geringe Gefahr einer Entzündung durch den
Abschußschock wird dadurch noch weiter vermindert. Die kom
binierte Anwendung eines Kunststoffmantels und von Anzünd
partikeln, welche in der Anzündzerlegerladung statistisch
verteilt sind, stellt somit eine besonders bevorzugte Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Anzündzerlegervorrichtung
dar.
Wie bereits erwähnt, kann die Anzündhilfe jedoch auch aus
einer die Anzündzerlegerladung axial durchsetzenden Anzünd
seele bestehen, wie sie beispielsweise schon in der Anzünd
zerlegervorrichtung des in DE-B 35 15 166 beschriebenen
Wurfkörpers vorgesehen ist.
Die Menge der Anzündhilfe, bezogen auf die Gewichtsmenge der
Anzündzerlegerladung, macht im allgemeinen 2 bis 7 Gewichts
prozent und vorzugsweise 3 bis 5 Gewichtsprozent aus.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbe
sondere darin, daß sich durch den auf der Aluminiumhülse
vorhandenen dünnwandigen Kunststoffmantel die Festigkeit
und Belastbarkeit der Aluminiumhülse der vorliegenden An
zündzerlegervorrichtung wohl dosiert erhöhen läßt, ohne daß
es hierdurch zu einer wesentlichen Erhöhung der Verdämmung
dieser Hülse mit der Folge einer unkontrollierten und zu
heftigen Zerlegung der Hülse und somit des mit einer solchen
Anzündzerlegervorrichtung versehenen Wurfkörpers kommt. Die
im Prinzip zwar mögliche reine Erhöhung der Wanddicke der
Aluminiumhülse würde daher nicht zum gewünschten Ziel füh
ren. Bei Belastung der Anzündzerlegervorrichtung und somit
der Aluminiumhülse, beispielsweise durch Schlag oder Schock,
bilden sich keine scharfen Falten oder Knicke in der Alumi
niumhülse, und Blindabschüsse haben daher auch nur runde und
weich gezeichnete Verwerfungen daran gezeigt. Eventuelle
Schadstellen an der Aluminiumhülse werden durch den Kunst
stoffmantel abgedeckt und unterstützt. Selbst bei einer
Verletzung der Hülse würde keine Anzündzerlegerladung aus
rieseln. Die Gefahr einer Entzündung der Nutzlast durch die
beim Abschuß auftretende Reibung an der Aluminiumhülse wird
durch den Kunststoffmantel deutlich verringert. Außerdem
bildet der Kunststoffmantel einen Korrosionsschutz gegenüber
der Wirkmasse, was insbesondere bei chemisch aggressiven
Wirkmassensätzen von Vorteil ist. Eine Korrosion der Alumi
niumhülse durch die Bestandteile des sie umgebenden Wirk
satzes ist somit weitgehend ausgeschlossen. Die sich durch
den an der Aluminiumhülse vorhandenen dünnwandigen Kunst
stoffmantel ergebenden und oben erwähnten besonderen Vortei
le werden durch die erfindungsgemäße Anordnung statistisch
verteilter Anzündpartikel in der Anzündzerlegerladung noch
weiter gefördert, da gegenüber der ebenfalls möglichen An
ordnung einer die Anzündzerlegerladung axial durchsetzenden
Zündseele als Anzündhilfe hierdurch die Schlagempfindlich
keit der Anzündzerlegerladung zusätzlich vermindert wird.
Von der Erfindung kann im Prinzip bei allen Geschossen,
Granaten, Patronen, Wurfkörpern und dergleichen Gebrauch
gemacht werden, und die erfindungsgemäße Anzündzerlegervor
richtung kann daher beispielsweise auch lediglich auf einer
Glühladung, einer Anzündladung oder einer Zerlegerladung be
ruhen, wobei als Geräte, in denen diese Anzündzerlegervor
richtung eingesetzt werden kann, beispielsweise 60 mm Mörse
granten, 81 mm Mörsegranten, 120 mm Mörserpatronen, 105 mm
Geschosse, 155 mm Geschosse oder auch entsprechende Klein
geräte, wie Handflammpatronen und insbesondere Wurfkörper,
in Frage kommen. Die Anwendung der erfindungsgemäßen Vor
richtung ergibt sich daher für den Fachmann von selbst.
Zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in
der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher be
schrieben. Darin zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Anzündzerlegervorrichtung mit in der Anzündzer
legerladung statistisch verteilten Anzündpartikeln
und
Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt durch eine erfindungs
gemäße Anzündzerlegervorrichtung (Fig. 1) mit einer
die Anzündzerlegerladung axial durchsetzenden An
zündseele.
Im einzelnen zeigt Fig. 1 eine Anzündzerlegervorrichtung 1
(für ein Geschoß) aus einer dünnwandigen Aluminiumhülse 3,
welche eine durch Fließpressen hergestellte Hülse mit einer
Wandstärke von etwa 0,35 mm, einer Bodenstärke von etwa
1,5 mm, einem Außendurchmesser von etwa 12 mm und einer
Länge von etwa 180 mm ist, und aus einem am Kopfende der
Aluminiumhülse 3 angeordneten Flanschstück 7, das ebenfalls
aus Aluminium besteht und das an seinem Halsstück eine Ring
nut 15 aufweist, über welche es durch eine Kröpfung mit der
Aluminiumhülse 3 verbunden ist. Das Flanschstück 7 weist
eine mit einem Gewinde versehene axiale Bohrung 17 auf, in
welche ein nicht gezeigtes Zündverzögerungsstück einge
schraubt werden kann. Ein am Halsstück des Flanschstücks 7
vorhandenes Außengewinde 19 dient zur Fixierung im Bodenteil
eines ebenfalls nicht dargestellten Geschosses.
Die Aluminiumhülse 3 der Anzündzerlegervorrichtung 1 ist mit
einem dünnwandigen Kunststoffmantel 9 überzogen, der eine
Wandstärke von etwa 0,35 mm aufweist und aus einem Schrumpf
schlauch mit einer inneren Klebstoffbeschichtung hergestellt
ist. Der hierzu verwendete Schrumpfschlauch ist ein durch
Extrusion hergestellter und durch Bestrahlung vernetzter und
modifizierter Kunststoffschlauch auf Basis von Polyethylen,
dessen Schrumpftemperatur bei etwa 125°C beginnt und der
eine Zugfestigkeit von minimal 1000 N/cm2 und eine Bruch
dehnung von minimal 250% aufweist. Dieser Schrumpfschlauch
ist in einem Temperaturbereich von -55°C bis +115°C ein
setzbar und schmilzt nicht. Er hat ein spezifisches Gewicht
von maximal 1,25 und zeigt unter Einwirkung von Wärme
(125°C bis 200°C) eine Radialschrumpfung von etwa 50% und
eine Längsschrumpfung von maximal 10%. Schrumpfschläuche
dieser Art sind beispielsweise von der Firma T & B, Thomas &
Betts GmbH, D-6073 Egelsbach, unter den Typenbezeichnungen
PLG (Shrink-Kon) erhältlich, wobei im vorliegenden Fall ein
Schrumpfschlauch mit der Produkt-Nummer PLG 500-X-Y verwen
det worden ist.
Das Innere der Aluminiumhülse 3 ist mit einer Anzündzerle
gerladung 5 gefüllt, bei der es sich um einen üblichen und
relativ unempfindlichen Pulversatz auf Basis von Magnesium
und Bariumnitrat in einem Mischungsverhältnis von 30 : 70
Gewichtsteilen handelt, welcher noch etwa 1 Gewichtsprozent
Aluminiumoxid enthält. In dieser Anzündzerlegerladung 5 sind
als Anzündhilfe in statistischer Verteilung Anzündpartikel
11 auf Basis von Nitrocellulosepulver angeordnet, welche aus
einem geschnittenen Extrudat der Masse der Anzündhilfe be
stehen. Statt dessen können die Anzündpartikel 11 natürlich
auch in jeder anderen geeigneten Weise hergestellt sein und
beispielsweise auch ein mehr oder weniger grobkörniges
Granulat darstellen. Die Anzündzerlegerladung 5 macht etwa
18 g aus, während die Menge der Anzündpartikel 11 etwa 0,6 g
besträgt und somit etwa 3,3 Gewichtsprozent der Anzündzer
legerladung 5 ausmacht.
Die Fig. 2 zeigt eine Anzündzerlegervorrichtung 1 (für
einen Wurfkörper), welche sich von der in Fig. 1 darge
stellten Anzündzerlegervorrichtung lediglich dadurch unter
scheidet, daß hier an Stelle der Anzündpartikel 11 als
Anzündhilfe eine die Anzündzerlegerladung 5 axial durch
setzende Anzündseele 13 wiederum auf Basis von Nitrocellu
losepulver vorhanden ist. Diese Anzündseele besteht aus
einem Extrudat der Masse der Anzündhilfe, welches im Gegen
satz zu den Anzündpartikeln 11 bei Fig. 1 somit nicht ge
schnitten ist. Statt dessen kann die Anzündseele 13 natür
lich auch in jeder anderen geeigneten Weise hergestellt
sein.
Claims (16)
1. Anzündzerlegervorrichtung für Geschosse, Granaten,
Patronen, Wurfkörper und dergleichen, bestehend aus einer
dünnwandigen Aluminiumhülse, einer darin angeordneten
Anzündzerlegerladung, gegebenenfalls einer in dieser
Ladung angeordneten Anzündhilfe, und einem am Kopfende
der Aluminiumhülse angeordneten und eine axiale Bohrung
aufweisenden Flanschstück,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumhülse (3) mit
einem dünnwandigen Kunststoffmantel (9) überzogen ist.
2. Anzündzerlegervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffmantel (9) aus
einem Schrumpfschlauch hergestellt ist.
3. Anzündzerlegervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffmantel (9) aus
einem Schrumpfschlauch mit einer inneren Klebstoffbe
schichtung hergestellt ist.
4. Anzündzerlegervorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Schrumpf
schlauch eine Schrumpftemperatur von 100 bis 200°C,
vorzugsweise 125 bis 175°C, aufweist.
5. Anzündzerlegervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff
mantel (9) aus einem thermoplastischen Kunststoff be
steht.
6. Anzündzerlegervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff
mantel (9) aus einem Polyolefin oder einem Copolymeren
hiervon besteht.
7. Anzündzerlegervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff
mantel (9) aus einem Polyethylen, Polypropylen, Polyiso
butylen, Polybuten oder einem Copolymeren hiervon be
steht.
8. Anzündzerlegervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff
mantel (9) aus einem Polyethylenterephthalat oder einem
Polyvinylchlorid besteht.
9. Anzündzerlegervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff
mantel (9) eine Zugfestigkeit von 700 bis 1300 N/cm2
und eine Bruchdehnung von 200 bis 400% aufweist.
10. Anzündzerlegervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff
mantel (9) eine Wandstärke von 0,2 bis 1,5 mm, vorzugs
weise von 0,3 bis 0,8 mm, aufweist.
11. Anzündzerlegervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminium
hülse (3) eine Wandstärke von 0,1 bis 1,5 mm, vorzugs
weise von 0,2 bis 0,8 mm, aufweist.
12. Anzündzerlegervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzündzer
legerladung (5) auf einem Pulversatz auf Basis von
Magnesium und Bariumnitrat beruht.
13. Anzündzerlegervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzündhilfe
auf einem Satz auf Basis von Nitrocellulosepulver be
ruht.
14. Anzündzerlegervorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzündhilfe aus in der Anzünd
zerlegerladung (5) statistisch verteilten Anzündparti
keln (11) auf Basis von Nitrocellulosepulver besteht.
15. Anzündzerlegervorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzündhilfe aus einer die An
zündzerlegerladung (5) axial durchsetzenden Anzündseele
(13) auf Basis von Nitrocellulosepulver besteht.
16. Anzündzerlegervorrichtung nach Anspruch 13, 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der Anzündhilfe 2
bis 7 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gewichtsmenge der
Anzündzerlegerladung (5), ausmacht.
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