DE3911574C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen oder Fraktionieren von Gas - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen oder Fraktionieren von Gas

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Umschaltens der Trocknungstürme einer Druckwechseladsorptionsanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 7.
Zweiturm-Druckwechsel-Trockner oder -Adsorptionsanlagen werden üblicherweise dazu verwendet, um eine Gasfraktion von einer Gasmischung zu trennen. Beispielsweise werden solche Trockner allgemein dazu verwendet, um Feuchtigkeit aus komprimierter Luft auszuscheiden, um trockene, komprimierte Luft mit Taupunkten unterhalb des Gefrierpunkts von Wasser zu erzeugen oder um den Feuchtigkeitsgehalt von komprimierter Luft zu reduzieren, die in kritischen Prozeßanwendungen verwendet werden soll. Mit bekannten Trocknern werden Taupunkte bis herunter auf minus 100°C (minus 150°F) erreicht.
Bekannte Trockner sind dazu in der Lage, kontinuierlich komprimierte Luft zu trocknen unter Verwendung von zwei identischen Türmen, von denen jeder ein Trocknungsmittelbett enthält. Während der eine Turm in die Strömung eingeschaltet ist und komprimierte Luft trocknet, indem die Luftströmung durch das Trocknungsmittelbett hindurchgeleitet wird, das sich darin befindet, ist der andere Turm aus der Druckluftströmung ausgeschaltet, und sein Trocknungsmittelbett wird regeneriert (d. h. reaktiviert oder getrocknet). Die beiden Türme sind abwechselnd durch ein geeignetes Kontrollsystem in die Druckluftströmung eingeschaltet, so daß ein Trocknungsmittelbett immer in Berührung mit der Strömung feuchter Druckluft steht, die durch den Trockner fließt, woraus sich eine kontinuierliche Förderung von trockener komprimierter Luft strömungsabwärts des Trockners ergibt.
Bekannte Druckwechsel-Trockner verwenden eine Vielzahl von Verfahren zur Trocknungsmittel-Regenerierung. Bei wärmelosen oder Druckwechsel-Trocknern wird das Trocknungsmittel durch Expandierung einer kleinen Menge des trockenen Luftprodukts aus dem gerade eingeschalteten Turm in den umgebenden atmosphärischen Druck und durch Hindurchleitung der expandierten Luft durch das feuchtigkeitsbeladene Trocknungsmittelbett in dem gerade zu regenerierenden Turm wieder aufbereitet. Die Adsorptionswärme, die in dem feuchtigkeitsbeladenen Trocknungsmittelbett gespeichert ist, wird dazu verwendet, um in Verbindung mit dem expandierenden Luftteil die Feuchtigkeit aus dem Trocknungsmittelbett zu extrahieren (oder zu desorbieren). Im Gegensatz hierzu erfordern beheizbare Trockner äußere Energiequellen für die Erzeugung der Desorptionswärme und ein Trägergas, um das desorbierte Wasser aus dem System zu entfernen. Die vorliegende Erfindung betrifft einen wärmelosen oder Druckwechsel- Trockner von der Art der Regenerativ-Trockner.
Solche Druckwechsel-Trockner sind seit vielen Jahren bekannt. Beispielsweise beschreibt die US-PS 2 944 627 einen solchen Druckwechsel-Trockner. Weil diese Trockner so gut bekannt sind, wird angenommen, daß die Einbeziehung einer detaillierten Beschreibung solcher bekannten Trockner im vorliegenden Zusammenhang für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlich ist. Es wird auf die oben zitierte US-PS verwiesen oder auf ein beliebiges anderes der verschiedenen früheren Patente, die in der genannten Patentschrift zitiert sind, um damit den Stand der Technik auf dem Gebiet der Zweiturm-Druckwechsel-Trockner zu schildern.
Wie weiter oben schon bemerkt, werden die Trocknungsmittelbetten in den Trocknungstürmen eines solchen Trockners regeneriert, indem sie einem expandierten Teil des komprimierten Luftprodukts ausgesetzt werden. Beispielsweise können ungefähr 15% (bei 100 psig) der getrockneten komprimierten Luft auf nahe den Atmosphärendruck expandiert und dann als Reinigungsluftstrom durch den zu regenerierenden Turm geleitet werden. Infolge dieses Druckwechsels der getrockneten komprimierten Luft wird die expandierte Luft extrem trocken, und die Durchströmung der getrockneten reinen Luft durch einen Turm bewirkt, daß Feuchtigkeit aus dem Trocknungsmittel desorbiert wird, wonach dann die desorbierte Feuchtigkeit durch den Reinigungsluftstrom aus dem Trockner herausgetragen wird.
Um abwechselnd die Feuchtigkeit aus dem einen und sodann dem anderen der beiden Türme einer solchen Trocknungsvorrichtung reinigend herauszuführen, werden allgemein bekannte Rohrleitunges- und Ventil-Netze verwendet, wie sie ebenfalls bereits in dem oben zitierten US-Patent 2 944 627 und in anderen früheren Patenten, die weiter unten angeführt werden, beschrieben sind.
Im allgemeinen können Druckwechsel-Trockner, die nach einem festgesetzten Zeitzyklus mit einer festgesetzten Reinigungsströmungsmenge arbeiten, recht ordentlich arbeiten. Wenn die Durchströmmenge von komprimierter Luft konstant auf einem Maximalwert bleibt, gibt es im allgemeinen keine Notwendigkeit, um den Operationszyklus solcher Trockner zu ändern. In vielen industriellen Umgebungen jedoch bleiben die Anforderungen an komprimierte Luft und die Umgebungsbedingungen nicht konstant, sondern ändern sich im Laufe der Zeit. Mit solchen Veränderungen kann der Zustand der komprimierten Luft, die in den Trockner eintritt, in weiten Grenzen sich ändern, und zwar bezüglich der Strömungsmenge, des Druckes, der Temperatur und des Taupunkts. Außerdem ist der Energieverbrauch solcher Trockner möglicherweise tatsächlich beträchtlich, speziell für Trockner mit größeren Kapazitäten. Eine wirksame Steuerung des Arbeitens des Trockners kann wirksam die Trockner-Betriebskosten senken.
Mehr im einzelnen gesehen können beträchtliche Einsparungen erreicht werden, wenn ein Trocknersystem überwacht werden und der Regenerationszyklus eingestellt werden kann, um die Reinigungserfordernisse zu reduzieren. Beispielsweise würde ein Trockner mit einer Einlaßströmungskapazität von 28 300 Liter pro Minute (Tausend- Standardkubikfuß pro Minute) eine Menge an Reinigungsluft von ungefähr 4245 Liter pro Minute (150 Kubikfuß pro Minute) benötigen (15% der Einlaßströmung). Die Erzeugung dieser Reinigungsluft mit Kosten von beispielsweise 20 Cent pro 235 Liter (Tausend-Standardkubikfuß) würde etwa 15 770 Dollar kosten. Wenn die jährliche komprimierte Luftmenge, die erforderlich ist, geringer wäre als die Systemkapazität (d. h. Anforderung nur 50% der Kapazität), dann wird ebenfalls eine entsprechende Reduktion in den Regenerierungserfordernissen verwirklicht, und dementsprechend könnte die Hälfte der Reinigungsluftkosten (7885 Dollar) gespart werden durch die Verwendung eines Druckluft-Anforderungs-Steuerungssystems, das wirksam die Verwendung von Reinigungsluft reguliert.
Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Mengenanforderungs- Steuersystemen für Druckwechsel-Trockner bekannt. Beispielsweise beschreibt die US-PS 3 448 561 ein System zur Steuerung der Frequenz der Regenerierung für entweder einen wärmelosen oder einen beheizbaren Trockner durch Verwendung eines Hydrometersystems, das Luft aus dem Trocknungsmittelbett sammelt und deren Feuchtigkeitsgehalt mißt. Wenn der Feuchtigkeitsgehalt auf einen vorbestimmten Wert abgesunken ist, dann wird der regenerierte Turm wieder in die Hauptleitung eingeschaltet, wogegen der andere Turm auf die Regenerierungsbetriebsweise umgeschaltet wird.
Die US-PS 4 247 311 beschreibt ein Druckwechsel-Trocknersystem, in dem ein Mikroprozessor verwendet wird in Verbindung mit Meßwertwandlern, welche die Feuchtigkeit abtasten unter Berücksichtigung des Fortschreitens der Feuchtigkeitsfront durch die Trocknungstürme. Diese Information wird verwendet, um das Umschalten der Türme zwischen Trocknungs- und Regenerierungsvorgang zu steuern. Entsprechend dieser Veröffentlichtung arbeitet das System in einem fixen Zyklus, wobei das Signal an dem Feuchtigkeitsabtast-Meßwertwandler dazu verwendet wird, um die Frequenz der Regenerierungszyklen zu steuern (d. h. für eine Anforderung von 50% würde ein Turm während einander abwechselnden Zyklen regeneriert, während im Bereitschaftszustand während der dazwischenliegenden Zyklen unter Druck bleibt). Andere bekannte, sich nach der angeforderten Menge richtende Steuerungssysteme umfassen ein Anforderungs-Steuerungssystem für einen Druckwechsel-Trockner, der auf einem fixen 10 Minuten Zyklus arbeitet und Messungen der Einlaßtemperatur, des Einlaßdruckes und der Auslaßmassenströmung durchführt, und diese einem Mikroprozessor zuführt, der dann die Reinigungsströmungsmenge und die Reinigungszeit für die Regenerierungszyklen errechnet und einsteuert.
Des weiteren wird ein Anforderungs-Steuerungssystem für Druckwechsel-Trockner angeboten, das Feuchtigkeitssensoren verwendet, die nahe am Naßlufteinlaß in die Trocknungsmittelbetten angeordnet sind. Die Sensoren übermitteln eine Information über den Einlaßluft-Feuchtigkeitsgehalt an einen Mikroprozessor, der die Dauer der Regenerationszyklen bestimmt und einsteuert.
Ein technisches Handbuch mit dem Titel "A Heaterless Dryer Design Manual" von Ed Peacock schlägt ein Anforderungssteuerungssystem vor, das auf einer Überwachung des Temperaturanstiegs durch das Trocknungsmittelbett hindurch unter Verwendung von Temperatursonden in den Einlaß- und Auslaß-Luftströmungen basiert.
Bei den bekannten Anforderungssteuerungssystemen für Druckwechsel- Trockner werden ganz allgemein gesehen teure, empfindliche Steuerungskomponenten benötigt, die kontinuierlich gewartet und rejustiert werden müssen, um ein verläßliches Trocknungsturm-Umschalten zu gewährleisten. Beispielsweise erfordert das unmittelbar vorstehend beschriebene Anforderungssteuerungssystem, das auf dem Temperaturanstieg durch das Trocknungsmittelbett hindurch beruht, wie erwähnt, Temperatur-Meßwertwandler im Einlaß- und Auslaßrohr oder nahe der Einlaß- und Auslaßenden des Trocknungsturms. Da ein solches System auf genauer Abtastung der Einlaß- und Auslaßtemperaturen beruht, können bereits geringe Abweichungen entweder des Einlaß- oder des Auslaß-Temperatur-Meßwertwandlers von dem richtigen Wert zu einer Verzögerung oder Verfrühung der Umschaltung der Türme zwischen den Trocknungs- und Regenerierungs-Zyklen führen. Zusätzlich können in einem solchen System kleine Abweichungen in der Einlaßlufttemperatur eine unerwünschte Veränderung im Regenerationszyklus bewirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren sowie eine gattungegemäße Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens im Hinblick auf die geschilderten Nachteile zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
Das Steuerungssystem nach der Erfindung umfaßt das Messen und Aufzeichnen der Temperatur in der Reinigungsmittel- Auslaßleitung oder in einem benachbarten Abschnitt des Turms bei Beginn eines Regenerations- oder Reinigungsvorgangs von feststehender Dauer, und einen Vergleich dieser Temperatur mit der Temperatur an derselben Stelle zu Ende des Reinigungs- oder Regenerationszyklus. Diese Temperaturdifferenz hat ein vorbestimmbares proportionales Verhältnis zu dem Temperaturdifferential, das in einer Zone des Turms strömungsoberhalb (in Bezug auf die Richtung der Reinigungsströmung) von der erstgenannten Stelle zwischen dem Beginn eines Trocknungszyklus im selben Turm und einem Zeitpunkt nach Beginn des Trocknungszyklus auftritt.
Wenn die Differenz zwischen den anfänglich und zu Ende nahe des Reinigungsmittelauslasses oder in der Reinigungsmittelleitung während eines Reinigungszyklus, multipliziert mit einem vorbestimmbaren Proportionalitätsfaktor (Konstante) überschritten wird durch den Temperaturanstieg, der an der vorbestimmten strömungsaufwärtsliegenden Stelle während des nachfolgenden Trocknungszyklus überschritten wird, dann wird das System betätigt, um das übliche Umschalten zu bewirken, wodurch der Trocknungszyklus für diesen Turm beendet wird und ein neuer Regenerationszyklus beginnt. Gleichzeitig geht der andere Turm (der vorher seinen Regenerationszyklus beendet hat und auf Druck gebracht worden ist) wieder in die Hauptleitung, um einen weiteren Gastrocknungszyklus zu beginnen.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist jeder Regenerationszyklus von feststehender Dauer, während jeder Trocknungszyklus, anders als der allererste Trocknungszyklus, von veränderlicher Dauer ist, die zumindest so lange ist wie die Zeitdauer des mit feststehender Zeitspanne erfolgenden Regenerationszyklus zuzüglich des nachfolgenden Wideraufdruckbringens. Nach der Regeneration und dem Wiederaufdruckbringen eines Turms bleibt dieser Turm fertig vorbereitet für den Beginn eines weiteren Trocknungszyklus, wenn die Temperaturdifferenz-Proportionalitätsfunktion, die anwendbar ist, erfüllt wird und die Umschaltung erfolgt.
Es ist festzustellen, daß die Erfindung auf Temperaturdaten nur als ein Indiz für die Energieübertragung beruht. Die Temperaturanzeigen geben nichts wesentliches über den Vorgang an, durch den ein Körper eine vorbestimmte Temperatur erreicht, aber im Arbeitsprozeß von Trocknern ist die Verläßlichkeit auf Temperaturanzeigen eine nutzvolle Annäherung an eine Anforderungssteuerung, weil Temperaturveränderungen generell so betrachtet werden können, als ob sie ein Proportionalverhältnis zu der thermischen Energiespeicherung in den Trocknungsmittelbetten haben. So ist festzustellen, daß die Temperaturanzeigen, die hier für die Zwecke der Erfindung verwendet werden, Indizien für eine Komponente thermischer Energiewerte sind, wobei dies die Komponente an fühlbarer Energie gegenüber latenter thermischer Energie ist.
Die Erfindung umfaßt sowohl ein Verfahren als auch eine Vorrichtung zur Erzielung einer neuartigen Trocknerzyklus-Anforderungssteuerungsfunktion entsprechend der nachfolgenden Beschreibung. Demgemäß ist es ein Aspekt der Erfindung, ein neues und verbessertes Verfahren zur Steuerung des Umschaltens der Trocknungstürme eines Druckwechsel- Lufttrockners zwischen dem Adsorptions- oder Gastrocknungs- und dem Desorptions- oder Regenerationszyklusabschnitt bzw. Abschnitten zu schaffen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Schaffung eines neuen und verbesserten Verfahrens zur Steuerung des Umschaltens von Druckwechsel-Trocknertürmen zwischen den Trocknungs- und Regenerationszyklenabschnitten, welches nur die Überwachung bestimmter Trockenturmenergiehöhen durch Überwachung der Temperatur für die Steuerung der Turmumschaltung ausnutzt.
Ein spezieller Aspekt der Erfindung betrifft die Schaffung eines neuen und verbesserten Verfahrens zur Steuerung des Umschaltens von Druckwechsel-Lufttrocknungstürmen zwischen den Gastrocknungs- und den Regenerations-Arbeitsweisen, bei dem die Zeitsteuerung jeder der Umschaltungen veränderlich ist nach Maßgabe auf einen vorbestimmten, veränderlichen Referenzwert, der während eines vorangegangenen Regenerationszyklus erzeugt worden ist.
Es ist ein weiterer Aspekt der Erfindung, ein neues und verbessertes Verfahren zur Steuerung des Umschaltens der Türme eines Druckwechsel-Lufttrockners zwischen der Gastrocknungs- und der Regenerationsarbeitsweise zu schaffen, bei dem Parameter, die eine Anzeige für die Energieübertragung in jedem Turm während aufeinanderfolgender Regenerationszyklen sind, benutzt werden, um die Zeitsteuerung jedes Umschaltens zu steuern.
Diese und weitere Aufgaben der Erfindung ergeben sich im einzelnen aus der folgenden, detaillierten Beschreibung und aus der Zeichnung, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeigt, und deren einzige Figur eine schematische Darstellung eines Zweiturm-Druckwechsel- Lufttrockners zeigt mit einem Anforderungssteuerungssystem, welches nach Maßgabe des erfindungsgemäßen neuen Verfahrens arbeitet.
Wie allgemein bekannt, weist ein Druckwechsel- Lufttrockner ein Paar von Türmen 1 und 2 auf, von denen jeder eine bestimmte Menge eines geeigneten Trocknungsmittels oder Entfeuchtungsmaterials (nicht dargestellt) enthält. Die Türme 1 und 2 sind mit geeigneten Rohrleitungen verbunden, um jeden Turm 1 und 2 abwechselnd im Gastrocknungs- und Regenerationsbetrieb zu betreiben, und zwar zyklisch oder periodisch. Ein Regenerationszyklus kann auch allgemein als ein Desorptionszyklus oder ein Reinigungszyklus bezeichnet werden. Wie dargestellt, sind die unteren Enden der Türme 1 und 2 über eine Leitung 3 mit einem Drucklufteinlaß 4 verbunden. In die Leitung 3 ist ein Ventil 5 zwecks Steuerung der Druckluftströmung zum Turm 1 und ein Ventil 6 zur Steuerung der Druckluftströmung zum Turm 2 eingeschaltet. Ein Reinigungs/Druckauflade-Ventil 7 ist mit der Leitung 3 zwischen dem Turm 1 und dem Ventil 5 verbunden, und ein ähnliches Reinigungs/Druckaufladeventil 8 ist mit der Leitung 3 zwischen dem Turm 2 und dem Ventil 6 verbunden.
Die oberen Enden der Türme 1 und 2 sind über Verbindungen 23 und 26 und eine Leitung 9 mit einem zentralen Auslaß 10 verbunden. Geeignete Rückschlagventile 14 und 15 sind, einander entgegengeschaltet, in der Leitung 9 zwischen dem Auslaß 10 und den oberen Endverbindungen 25 bzw. 26 vorgesehen, um die Druckluftströmung von den Türmen 1 und 2 zum Auslaß 10 zu steuern. Eine Leitung 18 ist parallel zur Leitung 9 geschaltet und steht an ihren gegenüberliegenden Enden in offener Verbindung mit der Leitung 9 zwischen den Rückschlagventilen 14, 15 und den jeweiligen Turmanschlüssen 25, 26. In der Leitung 18 sind Rückschlagventile 19 und 20 einander entgegengeschaltet vorgesehen und in offener Verbindung mit den oberen Enden der Türme 1 bzw. 2 über die Verbindungen 25 und 26.
Die zwischenliegenden Abschnitte der Leitung 18 (zwischen den Ventilen 19 und 20) und die Leitung 9 (zwischen den Ventilen 14 und 15) sind über eine Leitung 22 miteinander verbunden. Ein geeignetes Reinigungs- oder Trocknungsmittelmengen-Steuerventil 23 ist in Hauptanschluß mit der Leitung 22 und in Reihe mit einer Trocknungsmittel-Drosselöffnung 24 geschaltet, so daß die Auslaß- oder Niederdruckseite der Öffnung 24 in offener Verbindung mit der Leitung 18 zwischen den Rückschlagventilen 19 und 20 steht. Der vorstehend beschriebene Aufbau ist allgemeiner Stand der Technik, wie auch die Steuerungen für die Betätigung der Ventile 5, 6, 7, 8 und 23, wie nachstehend beschrieben. Dementsprechend wird eine weitere Beschreibung dieser bekannten Konstruktionsteile und Steuerungen als für den Durchschnittsfachmann für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlich betrachtet.
Wie weiter bekannt ist, tritt bei geschlossenen Ventilen 6 und 7 und geöffneten Ventilen 5 und 8 bei Beginn eines Trocknungszyklus die eintretende komprimierte Luft (d. h. die Feuchtigkeit enthaltende Hauptluftströmung) in den Trockner über den Einlaß 4 und die Leitung 3 ein und fließt durch das Ventil 5 in den Turm 1, der ebenfalls unter Druck steht. Die Druckluftströmung fließt nach oben durch den Turm 1, wie dies durch den Pfeil A gezeigt ist, und wird hierin getrocknet und sodann am oberen Ende des Turms in die Leitungen 9 und 18 ausgelassen, wodurch das Rückschlagventil 19 geschlossen und das Rückschlagventil 14 geöffnet werden. Ein vorbestimmter Anteil der Druckluftströmung vom Turm 1 (etwa 15%) fließt über die Leitung 22 durch das Ventil 23 und die Drosselöffnung 24, wodurch sie sich bis nahe auf Atmosphärendruck entspannt und eine Strömung von unter niedrigem Druck stehender, extrem trockener Luftströmung in die Leitung 18 aus der Leitung 22 erzeugt. Da diese unter niedrigem Druck stehende Luftströmung den Luftdruck vom Turm 1 nicht überwinden kann, der das Ventil 19 geschlossen hält, öffnet die Niederdruckluft anstelle dessen das Ventil 20 und strömt durch dieses zum Turm 2. Auf diese Weise fließt eine reduzierte Strömungsmenge von trockener Niederdruckluft in den Turm 2 und durch diesen nach unten als Reinigungsluftströmung, um das in diesem enthaltene Trocknungsmittel zu trocknen und zu regenerieren. Die Strömung von Reinigungsluft durch den Turm 2 wird dann über das Ventil 8 in die Atmosphäre abgeblasen.
Bei einem bekannten Verfahren zum Betrieb eines allgemein bekannten Druckwechsel-Trockners war ein durch einen Zeitgeber gesteuertes Steuerventil vorgesehen, um das Ventil 8 nach einer vorbestimmten Regenerationsperiode zu schließen, so daß der Turm 2 langsam auf Druck gebracht wird. Wenn der Turm 2 wieder auf Druck gebracht worden ist, würde die nach Zeit betätigte Steuerung die Ventile 6 und 7 öffnen und das Ventil 5 schließen, wodurch die Türme 1 und 2 umgeschaltet werden. Das bedeutet, daß der Turm 1 in die Regenerationsphase und der Turm 2 in die Gastrocknungsphase des Gesamtbetriebszyklus eintreten. Alle der vorstehend geschilderten Bauteile und Betriebsweisen sind allgemein bekannt und sind in dem weiter oben aufgeführten Stand der Technik geschildert.
Eine Wiederholung im einzelnen wird für das Verständnis der Erfindung durch den Durchschnittsfachmann für nicht notwendig gehalten.
Entsprechend einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind anstelle von Zeitsteuereinrichtungen oder anderen bekannten aufwendigen Mitteln zur Steuerung des Trocknungszyklus Paare von thermischen Detektoren oder Sensoren 31, 32 und 33, 34 in den beiden Türmen 1 bzw. 2 installiert, deren Signalausgangsleitungen 29 zu einer geeigneten Steuereinheit 30 führen, welche die Umschaltung der Türme vom Trocknungs- auf den Regenerationszyklus steuert. Wie dargestellt, ist der Turm 2 mit dem thermischen Sensor 33 am unteren Ende des Trocknungsmittelbetts versehen, wodurch die fühlbare Wärme des Trocknungsmittels innerhalb des Turms 2 durch den Sensor 33 gemessen werden kann. Für die Zwecke der Erfindung ist es in gleicher Weise wirksam, die Temperatur der Reinigungsgasströmung durch Anordnung des Sensors 33 nahe dem Reinigungsgasauslaß oder in der Reinigungsgasauslaßleitung zu messen. Der Sensor 31 ist an einer entsprechenden Stelle im Turm 1 angebracht.
Nach den Prinzipien der Erfindung stellt der Sensor 33 die Temperatur des Trocknungsmittelbetts zu Beginn des Regenerationszyklus fest, beispielsweise im Turm 2, und das sich ergebende Ausgangnssignal (T33i) wird über die zugehörige Leitung 29 an die Steuereinheit 30 übertragen und dort in geeigneter Weise, z. B. in einem elektronischen Speicher gespeichert, der sich in Verbindung mit einem Prozessor in der Steuereinheit 30 befindet.
Nach einer feststehenden Zeitspanne ab Beginn des Reinigungszyklus für den Turm 2 (z. B. vier Minuten) stellt der Sensor 33 erneut die Temperatur des Trocknungsmittelbetts fest, und das entsprechende Ausgangssignal (T33f) wird zur Steuereinheit 30 über die zugehörige Leitung 29 übertragen, und die gespeicherte Temperaturangabe wird verarbeitet durch Subtraktion des Signals T33f von dem Signal T33i. Die Temperatur der Reinigungsluft, gemessen durch den Sensor 33, wird sich während des Fortschreitens des Reinigungszyklus immer verringern, so daß die Höhe des Signals T33i ebenfalls immer in Höhe des Signals T33f überschreiten wird. Die Differenz zwischen den Signalen T33i und T33f wird zwecks späterer Verwendung gespeichert, um zu bestimmen, wann der nachfolgende Drucklufttrocknungszyklus des Turms 2 beendet werden soll. Für die Einlaßtemperatur mit Taupunkten von unterhalb etwa 5°C (40°F) kann die Größe dieser Temperaturdifferenzen zu klein sein, um genau festgestellt zu werden. Außerdem sollten in Fällen, in denen die Umgebungstemperatur und die Drucklufteinlaßtemperatur um 8°C (15°F) oder mehr voneinander abweichen, die Trocknungsbettbehälter vorzugsweise mit einer thermischen Isolation als Ummantelung versehen werden.
Ein weiterer thermischer Sensor 34 ist vorgesehen, um die Temperatur des Trocknungsmittelbetts im Turm 2 an einer Stelle oberhalb der Stelle des Sensors 33 oder strömungsoberhalb hiervon in Bezug auf die Richtung der Reinigungsluftströmung, beispielsweise ungefähr 2/5 der Trocknungsbettlänge von der Oberseite des Turms 2, zu messen. Der Sensor 32 ist in einer entsprechenden Lage im Turm 1 angebracht. Der Sensor 34 dient zur Messung der Temperatur des Trocknungsmittelbetts an der angegebenen Stelle im Turm 2. So wird am Anfang eines Drucklufttrocknungszyklus im Turm 2 die Höhe der durch den Sensor 34 gemessenenen Trocknungsmitteltemperatur (T34i) in dem Prozessor in der Steuereinheit 30 gespeichert. Nach einer vorbestimmten Zeitspanne des Trocknungszyklus, vorzugsweise mindestens solange wie die feststehende Dauer des Regenerationszyklus zusätzlich zu der Druck-Wiederaufladung für den wahlweisen Turm, wird die Temperatur des Trocknungsmittelbetts im Turm 2 an der Stelle des Sensors 34 kontinuierlich oder in Intervallen überwacht, um Temperaturablesungen T₃₄ zu erzeugen, die in einer weiter unten beschriebenen Art und Weise für die Steuerung der Turmumschaltung verwendet werden.
Aus dem Vorangehenden ist verständlich, daß der Temperaturabfall in der Gasströmung in dem jeweiligen Turm während eines Regenerationszyklus eine Basis oder einen Referenzparameter von der Temperaturgröße (T33i ./. T33f) schafft. Dieser Parameter kann abgewandelt werden durch eine Konstante K, die größer oder kleiner als eins sein kann. Die Konstante K ist vorzugsweise ein elektrisches Signal, ausgewählt in Bezug auf einen vorgewählten Taupunkt, auf welchen die verarbeitete Luft durch ihren Durchgang durch den Turm während eines Trocknungszyklus getrocknet werden soll. Zur wahlweisen Veränderung von K ist die Steuereinheit 30 mit einer wahlweise von Hand zu betätigenden Steuerung versehen, schematisch dargestellt bei C, und von jedem beliebigen Aufbau, für die Veränderung der Größe des Referenzparameters durch Veränderung der Konstante K. Entsprechend der bevorzugten Verwirklichung der Erfindung erfordern niedrigere Taupunkte (d. h. trockenere Luft) kleinere Werte von K, beispielsweise 0,1 bis 0,5, und die höheren Taupunkte erfordern die höheren Werte der Konstante K, beispielsweise 2,0 bis 4,0. So kann sich der Wert von K generall in einem Bereich zwischen beispielsweise 0,1 und 4,0 verändern und kann wahlweise von einer Bedienungsperson verändert werden nach Maßgabe der speziellen Erfordernisse der Trocknerarbeitsweise.
Die angegebenen Werte von K sind generell anwendbar für Temperatursensoren, die in der weiter oben beschriebenen Art und Weise in den Gasströmungswegen durch die Trocknertürme angeordnet sind. Bei anderer relativer Anordnung der Temperatursensoren kann sich ein anderer Bereich von K ergeben. für alle gegebenen Sensorenanordnungen können die K-Werte abgeleitet werden von den Prinzipien der Thermodynamik, den gegebenen Einlaßluftzuständen und den gewünschten Trocknersystem-Auslaßluftzuständen.
Wie schon angegeben, schlägt die Erfindung eine Steuerung der Druckwechseltrockner-Zyklen durch Feststellung des Temperaturabfalls vor, der während einer vorbestimmten Zeitspanne in einem Regenerationszyklus eintritt, an einer Stelle an oder nahe dem Reinigungsluftauslaß, und der Erzeugung eines Parameters, der proportional diesem Temperaturabfall ist, zum Vergleich mit der Temperaturdifferenz, die in relativ höherer Ebene innerhalb des Turms während des nachfolgenden Trocknungszyklus auftritt. Wenn die Temperaturdifferenz in einer solchen höheren Ebene den erzeugten Parameter übersteigt, dann wird die Steuereinheit ausgelöst, um das Trocknungssystem umzuschalten, so daß die Zweiturm-Umschaltung folgendermaßen abläuft: Der Turm, der vorher Luft getrocknet hat, schaltet auf Regeneration, und der Turm, der regeneriert worden ist, steht bereit für die Drucklufttrocknung, beides durch das Arbeiten der üblichen Ventile und Rohrleitungen, wie nachstehend beschrieben ist.
Das Temperaturverhältnis, auf dem die Erfindung beruht, kann als folgende mathematische Bedingung definiert werden, die unter Bezugnahme auf den Turm 2 definiert ist, wobei natürlich dieselbe Bedingung auch auf den Turm 1 zutrifft, da ja die beiden Türme aufeinander folgend in abwechselnden Zyklen arbeiten, im allgemeinen um 180 Grad phasenverschoben, durch wiederholte Umkehrung zwischen Lufttrocknen und Regeneration.
Die Umschaltung des Turms 2 vom Trocknungs- auf den Regenerationsvorgang erfolgt, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist:
T₃₄-T34i ≦λτ K (T33i-T33f)
Hierin ist
T₃₄ die laufende Temperatur oder ein proportionales Signal von dem Temperatursensor 34;
T34i die Temperatur oder ein proportionales Signal vom Sensor 34 zu Beginn eines Trocknungszyklus;
T33i die Temperatur oder ein proportionales Signal vom Sensor 33 zu Beginn des zuallerletzt vorausgegangenen Regenerationszyklus im selben Turm;
T33f die Temperatur oder das Proportionalsignal vom Sensor 33 am Ende des zu allerletzt zurückliegenden ersten Regenerationszyklus für denselben Turm; und
K eine Proportionalitätskonstante, deren Wert eine Funktion der Lage der Temperatursonden innerhalb des Turms und des gewünschten Taupunkts des Endprodukts ist.
In ähnlicher Weise wird der Turm 1 umgeschaltet vom Trocknungs- auf den Regenerationsvorgang, wenn die Bedingung eintritt
T₃₂-T32i ≦λτ K (T31i-T31f).
Es ist darauf hinzuweisen, daß bei der beschriebenen Trocknerbetriebsumgebung die spezifizierten Temperaturverhältnisse Energieverhältnissen entsprechen. Das neue Steuerungssystem beruht auf Temperaturparametern als Indikatoren für Energiewerte.
Ein Betrieb des vorstehend beschriebenen neuen Anforderungssteuerungssystems auf kontinuierlicher Basis besteht aus sich wiederholenden Zyklen von abwechselnden Trocknungs- und Regenerationsvorgängen für jeden Turm unter Einhaltung der weiter oben in der Beschreibung gemachten Angaben, und unterscheidet sich von der Beschreibung einer einzigen Zyklus-Umschaltung nur für den anfänglichen Zyklus, während der Betrieb danach, einschließend das koordinierte Schalten der Türme 1 und 2 zwischen Trocknungs- und Regenerierungs-Arbeitsweise, folgendermaßen vor sich geht: Beim anfänglichen Start trocknet ein Turm Luft, beispielsweise Turm 1, während dann Turm 2 regeneriert wird. Es sind also die Ventile 7 und 6 geschlossen und die Ventile 8 und 5 geöffnet. Feuchtigkeit enthaltende Druckluft fließt also über die Leitungen 4 und 3 in den Turm 1 zum Trocknen, und ein Teil der getrockneten Luftströmung, der den Turm 1 verläßt (also etwa 15%) wird durch die Drosselöffnung 24 auf nahe den Atmosphärendruck entspannt und zwecks Regeneration dem Turm 2 zugeleitet, wie oben beschrieben, wobei die Reinigungsluft sodann über das Ventil 8 in die Atmosphäre entweicht. Zu Beginn des ersten Regeneratioszyklus des Turms 2 stellt der Temperatursensor 33 die Temperatur an der Stelle im Turm 2, wo er sich befindet, fest, und das erzeugte Signal wird im Speicher der Steuereinheit 30 für nachfolgende Verwendung gespeichert. Das Signal, das von dem Temperatursensor 33 erzeugt wird, wird nach einer feststehenden Zeitspanne von Reinigungszeit (also z. B. vier Minuten) von diesem zuerst erzielten Wert abgezogen, und die Differenz wird gespeichert für nachfolgende Verwendung zur Festlegung, wann der Turm 2 seinen Trocknungszyklus beenden soll. Am Ende des sich über eine feststehende Zeitspanne erstreckenden Reinigungszyklus wird das Ventil geschlossen, die Reinigungsmittel-Ausflußströmung wird beendet und der Turm 2 wird auf den Adsorptionsdruck gebracht, um den Bereich seines ersten Trocknungszyklus abzuwarten.
Für den anfänglichen Trocknungszyklus des Turms 1 erfolgt die Umschaltung nach einer vorbestimmten, feststehenden Zeit. Das bedeutet, aber nur für den ersten Zyklus, daß der Turm 1 Luft während einer vorbestimmten, feststehenden Zeit trocknet, die länger ist als die Dauer des zeitlich ebenfalls festgelegten Reinigungsvorgangs, weil hier kein vorangehender Regenerationszyklus des Turm 1 vorliegt, von dem ausgehend Steuerungsparameter nach der weiter oben angegebenen Gleichung festgelegt werden können. Die nachfolgenden Umschaltungen werden gesteuert durch die Überwachung und den Vergleich von Signalen, die in der oben beschriebenen Weise durch die Feststellung von Systemtemperaturen erzeugt worden sind. Für den ersten Zyklus jedoch werden am Ende eines Trocknungszyklus vorbestimmter Dauer im Turm 1 die Türme umgeschaltet durch Schließen des Ventils 5 und Öffnen der Ventile 6 und 7, so daß eine volle Druckluftströmung nach oben durch den Turm 2 zu fließen beginnt, wobei ein Teil des getrockneten Produkts, das den Turm 2 verläßt, durch die Drosselöffnung 24 nahezu auf Atmosphärendruck entspannt wird und nach unten durch den Turm 1 zwecks Regenerierung desselben fließt. Zu Beginn dieses Trocknungszyklus des Turms 2, nach dem ersten Umschalten, werden die Temperaturen oder diesen proportionale Signale, erzeugt durch die Sensoren 31 und 34, in dem Speicher der Steuereinheit 30 gespeichert. Nachdem der Turm 1 während der feststehenden Zeitspanne der Reinigungszeit (d. h. vier Minuten) regeneriert worden ist, wird das sodann von dem Sensor 31 erzeugte Signal von dem Wert des Signals des Sensors 31 zu Beginn des Regenerationszyklus des Turms 1 subtrahiert. Diese Differenz wird in dem Speicher der Steuereinheit 30 gespeichert, genau gleich wie während des oben beschriebenen ersten Regenerationszyklus des Turms 2, zwecks nachfolgender Erzeugung eines Referenzparameters, der verglichen wird mit einem Temperatursensorsignaldifferential, das sich während des nachfolgenden Trocknungszyklus des Turms 1 entwickelt, um die Beendigung des Trocknungszyklus durch einen weiteren Umschaltvorgang zu steuern. Identisch hiermit wird der Regenerationszyklus des Turms 1 beendet durch Schließen des Ventils 7, und der Turm 1 wird wieder auf Druck gebracht, um das Umschalten des Gastrocknungsvorgangs vom Turm 2 abzuwarten.
Nach einer zusätzlichen Zeit, die ausreichend ist, um den Turm 1 wieder auf vollen Druck zu bringen (d. h. etwa eine Minute zusätzlich), wird die Überwachung des Signals vom Sensor 34 begonnen und die oben angeführte mathematische Bedingung kommt zur Wirkung durch das Arbeiten des Mikroprozessors in der Steuereinheit 30. Wenn diese Bedingung erfüllt ist, erfolgt die Umschaltung erneut, so daß Turm 2 wieder einen Regenerationszyklus beginnt und Turm 1 wiederum einen Trocknungszyklus beginnt. Diese Aufeinanderfolge von zyklischen Umschaltungen zwischen den Türmen 1 und 2 wird unbegrenzt so lange wiederholt, wie der Trockner in Betrieb bleibt, wobei die Türme ihre Arbeitsweise in der üblichen Weise umkehren. Es ist an dieser Stelle hervorzuheben, daß der Trockner als solcher, die Rohrleitungen und Ventile und die Arbeitsweise beim Trocknen komprimierter Luft und Regeneration des Trocknungsmittels aus dem Stand der Technik bekannt sind. Die Erfindung bezieht sich speziell auf einen neuen und verbesserten Aufbau sowie ein Verfahren zur Steuerung des zyklischen Arbeitens eines solchen Trockners, und ein solches neues Trocknersystem umfaßt in Kombination einen Trockenapparat und ein Steuerungssystem für das zyklische Umschalten.
Die Wirkung dieses Steuersystems liegt darin, die Zeitdauer des Trocknungszyklus umgekehrt zur Mengenanforderung an den Trockner zu verlängern. Beispielsweise arbeitet ein mit diesem Steuersystem versehener Druckwechseltrockner, der auf eine Betriebsdauer von zehn Minuten eines vollen Zyklus bei voller Belastung ausgelegt ist, mit einem 20-Minuten-Zyklus bei Halblast und einem 30-Minuten-Zyklus bei 1/3 Belastung. Die Erfindung umfaßt Vorkehrungen zur Begrenzung der maximalen Zykluszeit, da bei extrem niedrigen Strömungsmengen die Wärme der Adsorption an die Umgebungsatmosphäre so schnell abgegeben werden kann, wie sie erzeugt wird. Das heißt, die Höhe des Wärmeverlustes an die Umgebungsluft wäre gleich der Menge, bei der Wärme erzeugt wird infolge der Adsorption an dem Trocknungsmittel, und unter solchen Bedingungen ist die Wärme der Adsorption nicht verfügbar, um diejenige Wärme zu schaffen, die notwendig ist für die nachfolgende Trocknungsmittelregeneration.
Nach der Erfindung ist die Wahl der Proportionalitätskonstante K, bei angegebenen Arbeitscharakteristiken eines bestimmten Trockners und einer bestimmten Lage der Temperatursensoren in den Türmen, abhängig von dem gewünschten Taupunkt des getrockneten Luftausgangs. Beispielsweise ergibt bei einer bevorzugten Trockneranordnung die Proportionalitätskonstante K Ausgangsluft-Taupunkte wie folgt:
K
Taupunkt der Austrittsluft
0,1
-80 Grad
0,5 -40 Grad
1,0 - 0 Grad
2,0 + 40 Grad
Summarisch gesehen betrifft die Erfindung die Steuerung der Zyklusanforderungen bei einem Druckwechseltrockner nach Maßgabe der Anforderung an getrockneter Druckluft. Die Temperatursensoren überwachen an ihrer Anbringungsstelle die Größe der Temperaturfronten in den Trocknungsmittelbetten, die indikrativ ist für Energiewerte, und verwenden die Temperatursignalinformation zur Einstellung der Länge der Gastrocknungszyklen mit dem Ziel einer Minimierung der Adsorptionswärmeverluste an die Auslaßgasströmung. Bisher bekannte Anforderungssteuerungssysteme beruhen auf Messungen der Menge der Feuchtigkeit, die von dem Trocknungsmittel in einem Turm herausgefiltert wird, und die Menge an Reinigungsmittel, die erforderlich ist, um dieses Wasser aus dem Trocknungsbett während der Regenerierung zu entfernen. Mit anderen Worten beruhen sie auf der Position der Massenübertragungsfront in dem Trocknungsmittelbett. Obwohl die Wasserentfernung von primärer Wichtigkeit in Bezug auf den Endzweck eines Trockners ist (nämlich Trocknen von Gas), ist dies nur von sekundärer Bedeutung in Bezug auf ein wirtschaftliches Arbeiten des Trockners. Optimaler Betrieb kann nur erzielt werden, wenn die Kapazität des Trocknungsmittels zur Speicherung von fühlbarer Energie gründlich ausgenutzt wird.
Da die Erfindung nur Temperatursensoren verwendet, um das Anforderungssteuerungssystem zu aktivieren, ist es ganz erheblich verläßlicher, stabiler und billiger als viele andere Anforderungssteuerungssysteme. Beispielsweise sind andere Systeme bekannt, die Sensoren zur Messung des Feuchtigkeitsgehalts der Luft oder des Trocknungsmittels, der Luftströmungsmenge oder des Drucks aufweisen. Das erfindungsgemäße neue Anforderungssteuerungssystem beruht nicht auf der Messung absoluter Temperaturwerte, da die Steuerung auf Veränderungen in der Temperatur von einem Zeitpunkt zu einem anderen an einer einzigen Stelle beruht. Da ein einziger Sensor beide Temperaturablesungen durchführt, auf denen die Steuerungswerte auf gegenüberliegenden Seiten der kritischen mathematischen Bedingungen basieren, besteht niemals eine Möglichkeit zum Vergleichen der absoluten Temperaturablesungen zwischen zwei verschiedenen Sonden zur Erzeugung dieser Steuerungswerte. Daher ist die Genauigkeit der Kalibrierung zwischen verschiedenen Temperaturmeßwertwandlern ohne jeglichen Einfluß. Ein Kalibrierungsfehler wird im allgemeinen keinen Einfluß auf die Temperaturdifferentialwerte haben, die für dieses Steuerungssystem verwendet werden.
Bei einem wahlweisen Ausführungsbeispiel der Erfindung werden genau die gleichen Steuerungselemente verwendet wie vorangehend beschrieben, jedoch wird mit einer feststehenden Dauer des Gastrocknungszyklus gearbeitet und einem Regenerationszyklus, der durch Steuerung der Regenerationszeit reguliert wird. Entsprechend diesem wahlweisen Ausführungsbeispiel arbeiten die Steuerungseinflüsse in etwa umgekehrter Weise von denjenigen, die vorangehend beschrieben wurde. Ein Turm ist während einer festen Dauer, beispielsweise fünf Minuten, im Gastrocknungszustand, mit anfänglicher und am Ende erfolgenden Messungen der Temperatur, wie schon beschrieben. Das heißt, während des Trocknungszyklus wird eine Anfangs- und eine End- Temperaturablesung durch die weiter strömungsabwärts befindliche Sonde der beiden Temperatursensoren in dem Turm vorgenommen. Die Größe der Differenz zwischen dieser Anfangs- und Endtemperaturablesung wird wiederum mit einer empirisch bestimmten Konstante multipliziert, und das Ergebnis wird verglichen mit dem Reinigungsmittel- Temperaturabfall, der an der strömungsabwärtigen der beiden Temperatursonden in dem Turm gemessen wird, berechnet in Bezug auf die Reinigungsmittelströmung. Wenn der Temperaturabfall der Reinigungsmittelströmung an dieser Stelle den Wert des Basisparameters übersteigt, der errechnet wurde aus den Trocknungszyklusbedingungen, dann wird der Regenerationszyklus beendet.
Dieses wahlweise Ausführungsbeispiel der Erfindung wäre am meisten geeignet bei dem Bestreben, extrem niedrige Taupunkte (d. h. minus 70°C (100°F) zu erreichen. Um jedoch derart niedrige Taupunkte oder andere gewünschte Ziele unter Minimierung der Menge der zu verwendenden Reinigungsluft zu erreichen, sind andere Begrenzungen als Grenzen bei den Gesamtzykluszeiten notwendig. Beispielsweise wäre es zur Erreichung eines Taupunkts von -70°C erforderlich, die Reinigungszykluszeiten auf ungefähr vier Minuten zu begrenzen, oder zwei Minuten pro Turm bei einem Zweiturmtrockner.

Claims (9)

1. Verfahren zur Steuerung des Umschaltens der Trocknungsmittel enthaltenden Trocknungstürme einer in einer Folge von sich abwechselnden Gastrocknungs- und Regenerationszyklen kontinuierlich betriebenen Druckwechseladsorptionsanlage zwischen Gastrocknungs- und Regenerationszyklus, wobei das Trocknungsmittelbett während der Regeneration in entgegengesetzter Richtung zur Gastrocknung durchströmt wird, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
  • - Bestimmung einer ersten Temperaturdifferenz im Gasströmungs-Auslaßbereich des Trocknungsmittelbettes als Änderung der Temperatur vom Beginn bis zum Ende eines ersten Gastrocknungs- oder Regenerationszyklus,
  • - Überwachung einer zweiten Temperaturdifferenz in einem, bezogen auf die Gasströmungsrichtung bei der Bestimmung der ersten Temperaturdifferenz, Gasströmungs- Einlaßbereich desselben Trocknungsmittelbettes als Änderung der Temperatur gegenüber einer Anfangstemperatur während des jeweils nachfolgenden Regenerations- bzw. Gastrocknungszyklus,
  • - Bestimmung des Verhältnisses der ersten und zweiten Temperaturdifferenz, und
  • - Beendigung des jeweiligen bezüglich der zweiten Temperaturdifferenz überwachten Zyklus, wenn das Verhältnis zwischen erster und zweiter Temperaturdifferenz einen vorbestimmten Wert erreicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zyklus, dessen Zeitdauer überwacht werden soll,
  • - entweder ein Gastrocknungszyklus ist, wobei die erste Temperaturdifferenz bei einem Regenerationszyklus bestimmt und die zweite Temperaturdifferenz bei einem unmittelbar nachfolgenden Gastrocknungszyklus überwacht wird, und dieser Gastrocknungszyklus beendet wird, wenn das Verhältnis der ersten und der zweiten Temperaturdifferenz einen vorbestimmten Wert erreicht,
  • - oder ein Regenerationszyklus ist, wobei die erste Temperaturdifferenz bei einem Gastrocknungszyklus bestimmt und die zweite Temperaturdiffernez bei einem unmittelbar nachfolgenden Regenerationszyklus überwacht wird, und dieser Regenerationszyklus beendet wird, wenn das Verhältnis der ersten und der zweiten Temperaturdifferenz einen vorbestimmten Wert erreicht.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer des bezüglich der zweiten Temperaturdifferenz jeweils nicht überwachten Zyklus in Folge konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte der Bestimmung der ersten Temperaturdifferenz, der Überwachung der zweiten Temperaturdifferenz, der Bestimmung des Verhältnisses der ersten und zweiten Temperaturdifferenz und der Beendigung des jeweiligen Zyklus nacheinander abwechselnd für Trocknungs- und Regenerierungszyklus wiederholt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Temperaturdifferenz mit einer Proportionalitätskonstante multipliziert wird, die von spezifischen Lagen der Temperaturmeßstellen im Gasströmungsweg von den spezifischen Eigenschaften der Auslaßströmung abhängig ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine spezifische Eigenschaft der Auslaßströmung ihr Taupunkt ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
mit mindestens einem ein Trocknungsmittel enthaltenden Trocknungsmittelbett einer Druckwechseladsorptionsanlage,
mit einer Strömungssteuerungseinrichtung zur Führung eines Gasstroms während des Gastrocknungszyklus in einer Richtung durch die Trocknungsmittelmasse und in einer dazu entgegengesetzten Richtung während des Regenerationszyklus, und
mit einem Steuersystem zur Variierung der Zeitdauer des Gastrocknungs- oder Regenerationszyklus, gekennzeichnet durch
  • - einen ersten Temperaturdetektor, der - bezogen auf einen gegebenen Zyklus - im Gasströmungsauslaßbereich des Trocknungsmittelbetts angeordnet ist,
  • - einen zweiten Temperaturderektor, der - bezogen auf denselben Zyklus - im Gasströmungseinlaßbereich des Trocknungsmittelbetts angeordnet ist,
  • - eine Steuerungseinrichtung zur Verarbeitung der von den Detektoren erzeugten Signale, und
  • - eine Einrichtung zur Herstellung einer Wirkverbindung zwischen den Detektoren und der Steuereinrichtung.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der erste Temperaturdetektor innerhalb der Trocknungsmittelmasse angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auch der zweite Temperaturdetektor innerhalb der Trocknungsmittelmasse angeordnet ist.
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