DE3040268C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatischen
Messung der in einer Flüssigkeit enthaltenen Gasmenge, insbe
sondere der Menge der in gashaltigen Geträn
ken, wie Bier, Mineralwasser, Limonade, Fruchtsäften und ähn
lichen enthaltenen Kohlensäure.
Es sind bereits verschiedene Geräte bekannt, die es ermög
lichen, unter Auswertung des Henry'schen Gesetzes die in einer
Flüssigkeit enthaltene Gasmenge zu bestimmen. Das Gesetz von
W. Henry besagt, daß die Konzentration eines in einer Flüssig
keit gelösten Gases bei jeder Temperatur im direkten Verhält
nis zu dem Druck steht, der in dem über der Flüssigkeit be
findlichen gasgefüllten Raum durch Druckausgleich von dem
gelösten Gas erzeugt wird. Werden in einem solchen über einer
Flüssigkeitsprobe gebildeten Gasvolumen nach Erreichen des
Druckausgleichs Druck und Temperatur gemessen, so läßt sich
hieraus die Konzentration des gelösten Gases errechnen.
Die französische Patentschrift 21 10 826 beschreibt eine sol
che Vorrichtung, die die automatische Bestimmung und Auswer
tung der Druck- und Temperaturkomponenten und damit die Er
mittlung des Gasgehaltes in einem Getränk gestattet. Der
Gegenstand des genannten Patentes hat jedoch den großen Nach
teil, daß nach jeder Messung ein Teil der untersuchten Flüssig
keitsprobe mit der Außenluft in Berührung gebracht werden muß,
wodurch die Gefahr einer bakteriellen Verunreinigung entsteht.
Zudem sind eine Sterilisation und Spülung nicht unter jeder
beliebigen Bedingung durchführbar.
Aus der DE-OS 21 23 375 ist ferner eine Meßeinrichtung zur
Bestimmung des Gasgehaltes von Flüssigkeiten bekannt, die aus
einer während des Meßvorgangs dicht verschließbaren Meßkammer,
welche über Ein- und Auslaßöffnungen an einer zur Entnahme der
zu untersuchenden Flüssigkeitsprobe dienenden, an die
Hauptleitung der Flüssigkeit angeschlossenen Zweigleitung
angeordnet ist und bestimmt ist, die zu untersuchende
Flüssigkeitsprobe aufzunehmen, daß ferner eine Einrichtung zur
wahlweise alternativen Führung der Durchflußströmung entweder
durch die Meßkammer oder unter gleichzeitiger Schließung der
Meßkammer über einen Direktweg der Zweigleitung vorgesehen
sind, und daß schließlich das Volumen der Meßkammer veränderbar
ist, um die zur Messung des Gasgehaltes notwendigen Bedingungen
einzustellen. Als nachteilig an dieser Vorrichtung hat sich
herausgestellt, daß während des Meßvorgangs der
Flüssigkeitsstrom teilweise abgesperrt und in anderen Leitungen
verstärkt ist, was zur Ansammlung von Gas und einer
ungleichmäßigen Rückverteilung der Flüssigkeit führen kann.
Zusätzlich braucht die Vorrichtung verhältnismäßig lange Zeit,
bis das Druckgleichgewicht zur Messung eingestellt ist.
Aufgabe der Erfindung war es daher, eine Vorrichtung zu
schaffen, die einerseits nach außen hin vollständig geschlossen
bleibt, so daß jede Möglichkeit einer Verunreinigung von außen
her ausgeschlossen ist, andererseits eine kontinuierliche
Flüssigkeitsströmung aufrecht erhält und einen raschen
Druckausgleich zwischen Druckkammer und Meßflüssigkeit
erreicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mindestens ein in die
Meßkammer hineinragender formveränderlicher Körper vorgesehen
ist und daß ein Kontrollorgan vorhanden ist, welches auf die
für die alternative Führung der Durchflußströmung vorgesehene
Einrichtung einwirkt und zugleich die Verformung der
formveränderlichen Körper bewirkt.
Die Kennzeichen der weiterbildenden Merkmale der Erfindung gehen aus der
Zeichnung hervor, in der ein Ausführungsbeispiel
in schematischer Darstellung als Schnitt durch die Zweiglei
tung und die Meßkammer gezeigt ist, wobei zwei gleichartige
Anordnungen zur Durchführung des Meßverfahrens miteinander
gekoppelt sind.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 die Vorrichtung bei geöffneter Meßkammer und ge
schlossenem Nebenweg;
Fig. 2 die Vorrichtung bei geschlossener Meßkammer und ge
öffnetem Nebenweg, vor Beginn des Meßvorgangs;
Fig. 3 die Vorrichtung während des Meßvorgangs.
Mit der Hinweisziffer 1 ist ein Nebenweg für die Flüssigkeit
bezeichnet, in welchem zwei bewegliche kolbenförmige Verschluß
vorrichtungen 2 angeordnet sind, die von den beiden Wendel
federn 3 im Sinne einer Aufwärtsbewegung beaufschlagt werden.
Der Hub dieser Verschlußvorrichtung 2 ist nach oben begrenzt
durch die Scheidewand 4, in der sich zwei Öffnungen 5 befin
den, die den Nebenweg 1 mit der Meßkammer 6 verbinden. Die
Meßkammer 6 weist keine weiteren nach außen führenden Öff
nungen auf. In die Meßkammer 6 ragen zwei form- und volumen
veränderliche Körper 7 hinein, die im gewählten Beispiel als
elastische Faltenbälge ausgebildet und bei 8 an der oberen
Wandung der Meßkammer 6 luft- und wasserdicht befestigt
sind, so daß diese nach außen hin vollständig geschlossen
ist.
Zwei Stangen 9 greifen von oben nach unten durch die elasti
schen Faltenbälge 7 und sind bei 10 - gleichfalls luft- und
wasserdicht - an diesen befestigt, während ihre oberen Teile
jeweils in Führungen 11 geführt sind. Diese Stangen 9 ragen
unten über den Abschluß der elastischen Faltenbälge 7 hinaus,
während sie oben an einem Querstab 12 enden, mit dem sie fest
verbunden sind und der durch zwei Federn 13 nach oben gedrückt
und in einem gewissen Abstand von der Meßkammer 6 gehalten
ist.
In der in Fig. 1 dargestellten Stellung befindet sich der
Querstab 12, der auf beliebige Weise betätigt werden kann,
in seiner tiefsten Lage, in der die Stangen 9 einerseits die
Faltenbälge 7 so weit wie möglich ausziehen und andererseits
mit ihren unteren Enden die Verschlußvorrichtungen 2 entgegen
der Wirkung der Federn 3 so weit nach unten drücken, daß sie
die Öffnung 16 einer in dem Nebenweg 1 vorgesehenen Trennwand
17 geschlossen halten, während zwischen ihnen und der Meß
kammer 6 der Weg 14 für den Durchfluß der Flüssigkeit frei
bleibt. Hierdurch ist es möglich, daß die Flüssigkeit durch
die Meßkammer 6 strömt, die ihrerseits durch eine im oberen
Teil unterbrochene Mittelwand 15 in zwei miteinander in Ver
bindung stehende Teilräume unterteilt ist. Der Strömungsver
lauf der Flüssigkeit in der Meßkammer 6 ist durch Pfeile ange
deutet; im gewählten Beispiel tritt die Flüssigkeit gemäß
Fig. 1 von links ein und fließt nach rechts ab.
Will man nun die Messung der in der Flüssigkeit enthaltenen
Gasmenge einleiten, so hebt man in der in Fig. 2 dargestell
ten Weise als erste Maßnahme den Querstab 12 und damit die
Stäbe 9 an, bis die Verschlußvorrichtungen 2 die Trennwand 4
berühren und dadurch die Öffnungen 5 dicht schließen. Gleich
zeitig wird in dem Nebenweg 1 die Öffnung 16 geöffnet, so
daß durch diesen die Flüssigkeit weiterhin strömen kann, wäh
rend die Meßkammer 6, in der sich nunmehr eine Flüssigkeits
probe befindet, vorübergehend fest geschlossen ist.
Um den Gasgehalt der Flüssigkeitsprobe messen zu können, hebt
man den Querstab 12 noch weiter an, wie dies in Fig. 3 ge
zeigt ist. Hierdurch werden über die beiden Stangen 9 die
elastischen Faltenbälge 7 zusammengedrückt und es entsteht
oberhalb der in der Meßkammer 6 befindlichen Flüssigkeit ein
leerer Raum, in den das in der Flüssigkeit enthaltene Gas
entweichen kann, bis der Druckausgleich erreicht ist. Nunmehr
kann man mit den allgemein bekannten Hilfsmitteln sowohl den
in der Meßkammer 6 herrschenden Druck, als auch die Temperatur
messen und hieraus in der üblichen Weise die Konzentration
des in der Flüssigkeit enthaltenen Gases errechnen, vorzugs
weise unter Verwendung elektronischer Hilfsmittel.
Um so rasch wie möglich vom Zustand, bei dem das Gas in der
Flüssigkeit gelöst war, zu dem die Durchführung der Messung
ermöglichenden Druckausgleich zu gelangen, war es bei den
früher üblichen Vorrichtungen zur Messung des Gasgehaltes
von Flüssigkeiten aufgrund des Gesetzes von Henry erforderlich,
besondere Einrichtungen zur Beschleunigung des Entgasungsvor
gangs mit einzubauen. Diese Einrichtungen bestanden namentlich
entweder aus Elektroden, zwischen denen eine elektrische
Spannung angelegt wurde, oder aber aus mechanischen Teilen,
die dazu dienen, die zu untersuchende Probe kräftig zu
schütteln; aber in all diesen Fällen handelte es sich um zu
sätzliche Hilfsmittel, die von den eigentlichen Elementen der
damaligen Meßvorrichtungen völlig verschieden und ausschließ
lich zur Beschleunigung des Entgasungsvorgangs bestimmt waren.
Demgegenüber ermöglicht die Vorrichtung gemäß der Erfindung
einen raschen Ablauf des Gasaustritts, ohne daß auf irgendein
zusätzliches oder spezielles Mittel zurückgegriffen werden
mußte; tatsächlich genügt es, die oben beschriebenen Handgriffe
durchzuführen, wobei insbesondere das Anheben der unter der
Wirkung der Federn 13 stehenden Stangen 9 mit großer Geschwin
digkeit durchgeführt werden muß. Hierdurch wird nach dem
Schließen der Öffnungen 5 eine plötzliche Verringerung des
auf die Flüssigkeitsprobe wirkenden Drucks bewirkt, so daß
durch dieses Vorgehen eine Art Schockwirkung erzielt wird,
die ausreicht, um den sofortigen Austritt des Gases aus der
Flüssigkeit herbeizuführen und einen raschen Druckausgleich
zu erhalten.
Nachdem in der oben beschriebenen Weise eine Messung durchge
führt wurde, kann der Gesamtvorgang wiederholt werden, indem
zunächst der Querstab 12 wieder nach unten gedrückt wird, so
daß die Öffnung 16 im Nebenweg geschlossen und die Öffnungen
5 geöffnet werden, so daß die Flüssigkeit durch die Meßkammer
6 strömt, wie dies in der Fig. 1 dargestellt ist. Während
sämtlicher Maßnahmen zur Durchführung des Meßvorgangs bleiben
sowohl die Meßkammer, als auch die Zweigleitung mit dem Neben
weg vollkommen von der Außenluft abgeschlossen, und jede Ge
fahr einer bakteriellen Verunreinigung von außen her ist aus
geschlossen.
Darüber hinaus bietet die Vorrichtung gemäß der Erfindung noch
einen weiteren Vorteil, der darin besteht, daß die Durchfluß
richtung der zu messenden Flüssigkeit umkehrbar ist. Zu die
sem Zweck ist, wie aus Fig. 1 ersichtlich, die Vorrichtung
hinsichtlich ihres - bezogen auf die Zeichnung - linken und
rechten Teiles vollkommen symmetrisch aufgebaut und gestattet
es so, den Eintritt der durchströmenden Flüssigkeit und deren
Abfluß beliebig zu vertauschen, ohne daß durch diese Änderung
der Durchflußrichtung die Durchführung der Messung beeinflußt
wird.
Diese Eigenschaft der Umkehrbarkeit der Durchflußrichtung
wurde angestrebt im Hinblick auf folgenden Vorteil: Wenn die
Flüssigkeit Verunreinigungen oder auch verschiedene ihr zuge
hörige Feststoffe, wie z. B. Fruchtmark, enthält, kann man
vor der Eingangs- und der Ausgangsöffnung je ein Filter vor
sehen, um diese Feststoffe zurück zu halten und so zu bewirken,
daß beim Schließen der Öffnungen 5 eine unzureichende Abdich
tung durch sich dazwischen lagernde Feststoffe vermieden wird.
Man erreicht dann durch periodisches Umkehren der Durchfluß
richtung, daß diese Filter automatisch von den sie verstopfen
den Feststoffen befreit werden. Es leuchtet tatsächlich ohne
weiteres ein, daß durch eine solche Richtungsumkehr des Durch
flusses die systematische Anreicherung der auf der Außenseite
der Filter zurückgehaltenen Stoffe, wie sie bei unveränderter
Durchflußrichtung unvermeidbar wäre, unterbunden wird, da
die während der einen Durchflußrichtung von einem Filter zu
rückgehaltenen Stoffe von dort entfernt werden, sobald die
Strömung in der umgekehrten Richtung verläuft.
Aus den vorstehenden Ausführungen geht klar hervor, daß die
neue Vorrichtung gemäß der Erfindung im Vergleich mit den
bisher bekanntgewordenen Apparaturen einen bedeutenden Fort
schritt darstellt, da weder die zu untersuchende Flüssigkeit
mit der Außenluft in Berührung kommt, noch eine zur Messung
entnommene Probe ganz oder teilweise verlorengeht, was z. B.
bei wertvollen oder kostspieligen Flüssigkeiten von Bedeutung
sein kann. Im übrigen können die einzelnen Meßvorgänge mit
geringstem Arbeitsaufwand in ununterbrochener Folge nacheinan
der durchgeführt werden, und die Spülung und Sterilisierung
der Apparatur sind ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen unter
den gleichen Bedingungen möglich wie für die übrigen Teile
der Gesamtanlage.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur automatischen Messung der in einer
Flüssigkeit enthaltenen Gasmenge, insbesondere der Menge der in
gashaltigen Getränken, wie Bier, Mineralwasser, Limonade,
Fruchtsäften und ähnlichen enthaltenen Kohlensäure, bestehend
aus einer während des Meßvorgangs dicht verschließbaren
Meßkammer (6), welche über Ein- und Auslaßöffnungen (14) an
einer zur Entnahme der zu untersuchenden Flüssigkeitsprobe
dienenden, an die Hauptleitung der Flüssigkeit angeschlossenen
Zweigleitung angeordnet ist und bestimmt ist, die zu
untersuchende Flüssigkeitsprobe aufzunehmen, daß ferner eine
Einrichtung (2) zur wahlweise alternativen Führung der
Durchflußströmung entweder durch die Meßkammer (6) oder unter
gleichzeitiger Schließung der Meßkammer (6) über einen
Direktweg (16) der Zweigleitung (1) vorgesehen sind, und daß
schließlich das Volumen der Meßkammer (6) veränderbar ist, um
die zur Messung des Gasgehaltes notwendigen Bedingungen
einzustellen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein in die
Meßkammer (6) hineinragender formveränderlicher Körper (7)
vorgesehen ist und daß ein Kontrollorgan (12) vorhanden ist,
welches auf die für die alternative Führung der
Durchflußströmung vorgesehene Einrichtung (2) einwirkt und
zugleich die Verformung der formveränderlichen Körper (7)
bewirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (2) zur alternativen Führung der
Durchflußströmung die Form eines kolbenartigen Hohlkörpers
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als formveränderliche Körper (7) zwei
elastische Faltenbälge vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faltenbälge (7) luft- und wasserdicht an der Wandung der
Meßkammer (6) befestigt sind.
5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßkammer (6) eine Trennwand (15)
enthält, welche zwischen einer Ein- und einer Auslaßöffnung (5)
angeordnet ist und eine Durchflußöffnung aufweist, wobei
jeweils ein Faltenbalg (7) auf jeder Seite der Trennwand (15)
angeordnet ist und eine zweite Trennwand (17) vorgesehen ist,
die ebenfalls eine Durchflußöffnung für den Direktweg (16)
aufweist, wobei an den Faltenbälgen kolbenförmige
Verschlußvorrichtungen (2) angeordnet sind, die entweder die
Ein- und Auslaßöffnungen (5) oder den Direktweg (16)
verschließen.
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