DE4308054C2 - Entgasungseinrichtung - Google Patents
EntgasungseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Entgasungseinrichtung für das Heizwasser eines
Heizwasserkreislaufes mit einem parallel zur Vor- bzw. Rücklaufleitung des Heizwasser
kreislaufes geschalteten Entspannungsbehälter mit einer in seinem oberen Bereich ange
schlossenen, mit einem Ventil bestückten Entlüftungsleitung, wobei in den den Entspan
nungsbehälter mit dem Heizwasserkreislauf verbindenden Leitungen ebenfalls Ventile
vorgesehen sind und die genannten Ventile vorzugsweise programmgesteuert betätigbar
sind und die Einrichtung mindestens eine Pumpe und ein Rückschlagventil aufweist.
Entgasungseinrichtungen dieser Art sind bekannt. Sie werden bei Heizungsanlagen mit ei
nem Expansionsvolumen von 1500 Liter und darüberhinaus eingesetzt. Bei dieser vorbe
kannten Einrichtung ist in der Leitung, die den Entgasungsbehälter mit einem Volumen
von ca. 100 Liter oder mehr mit dem Heizwasserkreislauf verbindet und über welche das
entgaste Wasser in den Heizwasserkreislauf zurückgeführt wird, eine Kreiselpumpe ange
ordnet und ein Rückschlagventil, sowie ein schaltbares Ventil. Während des programmge
steuerten Ablaufes wird, bevor in der Entlüftungsleitung das Ventil geöffnet wird, bei ge
öffnetem Ventil in der die Pumpe aufweisenden Rückführleitung mit dieser Pumpe im
Entspannungsbehälter ein geringer Unterdruck erzeugt, durch welchen verhindert wird,
daß nach dem Öffnen des Ventils in der Entlüftungsleitung über diese ein Teil des Hei
zungswassers entweichen kann. Die hier vorgesehene Kreiselpumpe hat nicht nur einen
hohen Anschlußwert, sie ist auch wegen ihres Aufbaues ein sehr teures Bauelement. Bei
Heizungsanlagen der erwähnten Größenordnung ist es berechtigt, ein derart aufwendiges
Bauelement, wie hier erforderlich, einzusetzen. Bei kleinen Heizungsanlagen, wie sie bei
spielsweise in Einfamilienhäusern u. dgl. vorhanden sind, ist ein Aufwand in diesem Um
fang nicht tragbar, obgleich natürlich auch bei diesen Anlagen ebenso jene Probleme an
stehen, welchen durch die Entgasung des Heizungswassers begegnet werden soll.
Aus der GB 2209 594 A ist ein Heizkreislauf bekannt mit einem Kessel, einer Umlauf
pumpe und Radiatoren, an welchem eine Druckausgleichsleitung angeschlossen ist. Das
Heizmedium, insbesondere das Heizwasser verändert in Abhängigkeit der Temperatur
sein Volumen nicht unerheblich. Darüber hinaus sind Flüssigkeiten inkompressibel. Mit
der hier beschriebenen Einrichtung soll der Druck des Heizmediums im
eigentlichen Heizkreislauf stets auf dem selben Maß gehalten werden, unabhängig von der
jeweiligen Temperatur des Heizmediums. Dazu ist ein Ausdehnungsgefäß mit einem Gas
polster an der Druckausgleichsleitung angeschlossen, welche zwischen dem Ausdehnungs
gefäß und dem eigentlichen Heizkreislauf zwei parallele Leitungszweige aufweist, wobei
im einen Leitungszweig eine Pumpe vorgesehen ist, die von einem Druckfühler im Heiz
kreislauf gesteuert wird, und eine Rückschlagklappe, im anderen Leitungszweig liegt ein
Druckregelventil. Für die Entgasung des Heizmediums sind hier keine Maßnahmen vorge
sehen. Es ist zwar an der erwähnten Druckausgleichsleitung endseitig noch ein offener Be
hälter als Vorratsbehälter über ein nicht näher bezeichnetes Leitungsorgan angeschlossen,
aber damit kann das Heizmedium nicht entgast werden.
Die Einrichtung nach der US 5 007 583 dient dem selben Zweck wie die vorstehend
erörterte Einrichtung nach der genannten GB 2 209 594 A, wenngleich in einer anderen
Schaltungsanordnung. Das Ausdehnungsgefäß ist hier über einen siphonartigen Verschluß
mit der Atmosphäre verbunden. Erfahrungsgemäß verdunstet das in diesen siphonartigen
Verschlüssen befindliche Wasser sehr rasch, so daß das Ausdehnungsgefäß mit der Atmo
sphäre direkt in Verbindung steht. Das aus dem eigentlichen Heizkreislauf in das Ausdeh
nungsgefäß gelangende Wasser wird zwar im ersten Augenblick entspannt, da es hier ja
einem erheblich geringeren Druck ausgesetzt ist als im geschlossenen Kreislauf, in Folge
der direkten Verbindung mit der Atmosphäre nimmt das hier befindliche Heizmedium aber
sehr rasch wieder Sauerstoff aus der Luft auf. Aus diesem Grund rostet auch sehr rasch die
Wandung des Ausgleichsbehälters in jenem Bereich, in dem der Wasserspiegel schwankt,
so daß solche Ausdehnungsgefäße mit einem rostsicheren Innenmantel versehen werden
müssen, beispielsweise aus Email. Diese vorbekannte Einrichtung eignet sich ohne Zweifel
zur Konstanthaltung des Druckes im eigentlichen Heizkreislauf, als Entgasungseinrichtung
für das Heizmedium ist sie allerdings aus den erwähnten Gründen unzureichend.
Von diesem Stand der Technik geht die Erfindung aus, die darauf abzielt, eine Ent
gasungseinrichtung der eingangs genannten Art weiterzuentwickeln, so daß sie mit gerin
gerem Aufwand hergestellt und betrieben werden kann, ohne sie dadurch in ihrer Funkti
onstüchtigkeit zu beeinträchtigen, damit sie aufgrund des daraus resultierenden geringeren
Investitionsaufwandes auch bei kleineren Heizanlagen eingesetzt werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe bei der eingangs genannten Entgasungseinrichtung dadurch, daß die im oberen Bereich des Entspannungs
behälters angeschlossene Entlüftungsleitung in einen Leckagebehälter führt, der über eine
weitere Leitung mit dem Heizwasserkreislauf verbunden ist und in dieser
Leitung die Pumpe und das Rückschlagventil angeordnet sind und die Pumpe über das
Füllstandsniveau im Leckagebehälter gesteuert ist.
Um die Erfindung zu veranschaulichen, wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltschema;
Fig. 2 ein zum Teil aufgerissenes Detail.
In einer Heizungsanlage, bestehend aus mindestens einem Heizkessel und mindestens ei
nem Heizwasserkreislauf mit Vorlauf- und Rücklaufleitung, einem oder mehreren Ver
brauchern und einem Druckausgleichgefäß, die hier jedoch nicht dargestellt sind, ist
eine Entgasungseinrichtung vorgesehen, wie sie Fig. 1 schematisch veranschaulicht. Ein
Rohrstück 1 mit Anschlußverschraubungen 2 liegt in der Vorlauf- bzw. Rücklaufleitung 3
des Heizwasserkreislaufes, der zum nicht dargestellten Heizkessel führt. An diesem Rohr
stück 1, das in Richtung des Pfeiles 4 vom Heizwasser durchströmt wird, sind über Ma
gnetventile 5 und 6 zwei Leitungen 7 und 8 angeschlossen, die zum Entspannungsbehälter
10 führen.
Die Fig. 2 veranschaulicht im Detail den Anschluß der genannten Leitungen 7 und 8. Es ist
aus dieser Darstellung erkennbar, daß die Mündungsabschnitte dieser Leitungen in das
Rohrstück 1 hineingeführt sind und daß die Mündungsöffnung 11 der Zuleitung 7 des Ent
spannungsbehälters 10 gegen die Durchströmrichtung des Rohrstückes 1 und die Mün
dungsöffnung 12 der Rückführleitung 8 in die Durchströmrichtung gerichtet sind. Zweck
mäßigerweise ist dieses Rohrstück in seinem mittleren Bereich, also zwischen diesen bei
den Leitungen 7 und 8 etwas zusammengedrückt, so daß hier sein Querschnitt gegenüber
den anderen Abschnitten der Rohrleitung etwas verjüngt ist.
Im oberen Bereich des Entspannungsbehälters 10 ist eine Entlüftungsleitung 13 mit einem
Magnetventil 14 angeschlossen. Diese Entlüftungsleitung 13 mündet in einen mit der At
mosphäre verbundenen und oberhalb des Entspannungsbehälters 10 liegenden Leckagebe
hälter 15 mit einer Überlaufleitung 16. Eine im Bodenbereich des Leckagebehälters 15 an
geschlossene Leitung 17 mit einer Kolbenpumpe 18 und einem Rückschlagventil 19 führt
zum Heizwasserkreislauf zurück und mündet in das Rohrstück 1 zwischen den beiden An
schlußverschraubungen 2. Der Leckagebehälter 15 ist zweckmäßigerweise so ausgebildet,
daß sein Durchmesser kleiner ist als seine Höhe, so daß die von ihm evtl. aufgenommene
Leckageflüssigkeit nur mit einer kleinen Fläche mit der Atmosphäre in Berührung kommt.
Umfangreiche praktische Versuche zeigen nämlich, daß sich nur in Extremfällen hier
überhaupt in diesem Leckagebehälter 15 Wasser ansammelt, so daß dieser Leckagebehälter
15 kaum benetzt wird, und die Pumpe 18 somit kaum in Funktion tritt. Der Leckagebehäl
ter 15 ist über die Überlaufleitung 16 mit der Atmosphäre verbunden. In der Zeichnung,
die die Erfindung veranschaulicht, ist aus Übersichtlichkeitsgründen der Leckagebehälter
15 relativ breit und niedrig dargestellt. In der praktischen Ausführung wird eher eine solche
Form gewählt, wie oben erläutert. Was das Fassungsvolumen dieses Leckagebehälters 15
betrifft, so reichen in der Regel wenige cm3 aus.
Eine Programmsteuerung 20, die sowohl mit den genannten Magnetventilen 5, 6 und 14
sowie mit der Kolbenpumpe 18 und einem Füllstandsensor 21 elektrisch verbunden ist,
steuert den selbsttätig ablaufenden Entgasungsvorgang.
Ist die Steuerung auf Betrieb geschaltet, so werden vorerst bei geschlossenem Ventil 14 die
beiden Ventile 5 und 6 geöffnet, so daß ein Teil des zum Heizkessel zurückfließenden
Heizwassers in den Entspannungsbehälter 10 rinnt, der zum Heizwasserkreislauf parallel ge
schaltet ist. Nach Ablauf einer vorzugsweise wählbaren Zeitspanne werden die beiden
Ventile 5 und 6 geschlossen und der unter dem Druck des Heizungswassers stehende Ent
spannungsbehälter 10 wird anschließend durch Öffnen des Ventils 14 entlüftet, das im
Entspannungsbehälter 10 befindliche Heizwasser dadurch entspannt und ein Teil des darin
gelösten Gases wird frei und entweicht über die Leitung 13 zum Leckagebehälter 15 und
von dort in die Atmosphäre. Dabei wird in der Regel ein Teil des Heizungswassers mitge
zogen, das sich im Leckagebehälter 15 vorerst ansammelt. Ist die für die Entlüftung vorge
sehene Zeitspanne abgelaufen, so wird das Ventil 14 geschlossen und die beiden Ventile 5
und 6 in den Leitungen 7 und 8 neuerlich geöffnet, so daß sich der oben geschilderte Be
triebsablauf selbsttätig wiederholt.
Hat sich im Leckagebehälter 15 soviel Heizwasser angesammelt, daß das hier vorgesehene,
oberste Füllstandsniveau erreicht ist, so schaltet die Füllstandssonde 21 die Kolbenpumpe
18 ein, die das angesammelte Heizwasser wieder in den Heizkreislauf zurückdrückt.
Der Entspannungsbehälter 10 faßt ca. 2 bis 3 Liter. Die Programmsteuerung kann so ein
gestellt werden, daß anfänglich, wenn eine Heizungsanlage neu in Betrieb gesetzt wird, die
beschriebenen Entlüftungsperioden relativ häufig ablaufen und die Häufigkeit dieses Ab
laufes zu einem späteren Zeitpunkt reduziert wird.
Alle vorstehend beschriebenen Baukomponenten sind zweckmäßigerweise in einem Ge
häuse angeordnet, das eine Anschlußmöglichkeit für die Stromversorgung der Steuerein
richtung 20 und der Pumpe 18 und die beiden Anschlußverschraubungen 2, mit wel
chen das Gerät in den Heizwasserkreislauf eingebunden werden kann, aufweist.
Dank der hier vorgesehenen Schaltungsmaßnahmen kann als Pumpe 18 eine kleine Kol
benpumpe vorgesehen werden, die den erforderlichen Druck ohne Schwierigkeiten auf
bringen kann, der notwendig ist, um das sich im Leckagebehälter 15 ansammelnde Wasser
wieder in den Heizwasserkreislauf zurückzudrücken. Die Fördermenge ist außerordentlich
klein, so daß auf eine leistungsfähige und konstruktiv aufwendige Kreiselpumpe verzichtet
werden kann, wie sie bislang bei Entgasungsvorrichtungen der eingangs genannten Art
konstruktiv notwendig war. Dank dieser Maßnahme ist es nun möglich geworden, mit ge
ringem Investitionsaufwand auch kleine Heizungsanlagen mit entgastem Heizwasser zu
betreiben.
1
Rohrstück
2
Anschlußverschraubung
3
Rücklaufleitung
4
Pfeil
5
Magnetventil
6
Magnetventil
7
Leitung
8
Leitung
10
Entspannungsbehälter
11
Mündungsöffnung
12
Mündungsöffnung
13
Entlüftungsleitung
14
Magnetventil
15
Leckagebehälter
16
Überlaufleitung
17
Leitung
18
Kolbenpumpe
19
Rückschlagventil
20
Programmsteuerung
21
Füllstandsensor
Claims (6)
1. Entgasungseinrichtung das Heizwasser eines Heizwasserkreislaufes mit einem
parallel zur Vor- bzw. Rücklaufleitung des Heizwasserkreislaufes geschalteten Ent
spannungsbehälter mit einer in seinem oberen Bereich angeschlossenen, mit einem
Ventil bestückten Entlüftungsleitung, wobei in den den Entspannungsbehälter mit dem
Heizwasserkreislauf verbindenden Leitungen ebenfalls Ventile vorgesehen sind und
die genannten Ventile vorzugsweise programmgesteuert betätigbar sind und die Ein
richtung mindestens eine Pumpe und ein Rückschlagventil aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die im oberen Bereich des Entspannungsbehälters (10) angeschlossene
Entlüftungsleitung (13) in einen Leckagebehälter (15) führt, der über eine weitere
Leitung (17) mit dem Heizwasserkreislauf verbunden ist und in dieser Leitung (17)
die Pumpe (18) und das Rückschlagventil (19) angeordnet sind und die Pumpe (18)
über das Füllstandsniveau im Leckagebehälter (15) gesteuert ist.
2. Entgasungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (18)
als Kolbenpumpe ausgebildet ist.
3. Entgasungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden den
Entspannungsbehälter (10) mit dem Heizwasserkreislauf verbindenden Leitungen (7,
8) voneinander distanziert in ein Rohrstück (1) des Heizwasserkreislaufes münden und
vorzugsweise dieses Rohrstück (1) zwischen den beiden Leitungsanschlüssen eine
Querschnittsverengung aufweist, die durch eine Zusammendrückung gebildet ist.
4. Entgasungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Pumpe
(18) und das Rückschlagventil (19) aufweisende Leitung (17) in das Rohrstück (1) mit
den Anschlüssen der Leitungen (7, 8) für den Entspannungsbehälter (10) mündet.
5. Entgasungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leckage
behälter (15) oberhalb des Entspannungsbehälters (10) angeordnet ist.
6. Entgasungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leckage
behälter (13) zur Atmosphäre hin offen ist, vorzugsweise über eine Überlaufleitung
(16).
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