DE2708113B2 - Vorrichtung zum Messen der relativen Abluftfeuchtigkeit in einer industriellen Trocknungsanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Aus der DE-OS 21 12 662 ist bereits ein Feuchtigkeitsmeßgerät bekannt, bei dem ein trockener und ein feuchter Temperaturfühler in einem Abluftkanal liegen und wobei der Abluftkanal mit einem Kondensatbehälter verbunden ist Dabei ist der feuchte Temperaturfühler oder das feuchte Thermometer von einem Docht umgeben, dessen eines Ende in den Kondensatbehälter taucht und damit eine andauernde Befeuchtung c/es Thermometers bewirkt. Ein Nachteil der bekannten Vorrichtung liegt darin, daß sie in stark verschmutzter Abluft nicht einsetzbar ist, da sich Schmutzteilchen auf dem feuchten Thermometer absetzen und dessen Meßwert verfälschen würden.

Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Messen und Regeln der relativen Abluftfeuchtigkeit in einer Trocknungsanlage zu schaffen, in der der Luftstrom einen hohen Anteil von Verunreinigungen enthält

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angegebenen Maßnahmen.

Dadurch wird erreicht, daß bei stark verschmutzter Abluft eine periodische Reinigung des feuchten Thermometers erfolgt, so daß dessen vollständige Verlegung durch Schmutzteilchen nicht zu befürchten ist. Da das Kondensat üblicherweise eine andere Temperatur als die Abluft besitzt, ist gemäß Erfindung eine Zeitsteucrschaltung vorgesehen, welche die von den Thermometern abgeleitete Rcgelspannung verzögert an die Regeleinrichtung anlegt, und zwar erst dann, wenn das feuchte Thermometer nach dem Herausheben aus dem Kondensat wieder die Temperatur der Abluft angenommen hat.

Vorzugsweise stammt das Wasser für das feuchte

Thermometer aus dem in der Trockenanlage gebildeten Kondensat, wobei der Wasserbehälter nach jedem Eintauchen des feuchten Thermometers automatisch wieder auffüllbar ist

Da das feuchte Thermometer wiederholt eingetaucht und unmittelbar nach der Gleiehgewichtseinstellung abgelesen wird, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung bei höharen Temperaturen als die bekannten Vorrichtungen arbeitsfähig.

ίο Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren näher erläutert; es zeigt

Fig.) eine schematische Darstellung einer Ausführung der Erfindung;
Fig.2 eine Einzelheiten zeigende Meßkammer der

ι* Vorrichtung gemäß F i g. 1.

Die Messung der relativen Luftfeuchtigkeit erfolgt in einer in F i g. 2 dargestellten Meßkammer mittels eines mit einem »trockenen« Thermometer 2 verbundenen »feuchten« Thermometer 1. Das trockene und das feuchte Thermometer 2 und 1 sind derart miteinander verbunden, daß die Spannungsdifferenz zwischen den beiden Meßstellen ΔΕ ein Maß für die relative Luftfeuchtigkeit der aus der Trocknungsanlage ausströmenden Abluft liefert Es ist keine Kompensationsschal- tung für Temperaturdifferenzen des Abluftstromes vorgesehen, da das Fehlen einer derartigen Kompensationsschaltung da"? Ansprechverhalten einer Regeleinrichtung unterstreicht
In einem Rohr 3 liegt eine Meßkammer für die Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit und weist die beiden Thermometer 1 und 2 auf, an denen Abluft vorbeistreicht und an die Atmosphäre ausströmt Durch Aktivierung einer Magnetspule SR1, und zwar durch Schließen des Kontaktes B in einer Zeitsteuerschaltung 7*3, wird das feuchte Thermometer 1 mit Hilfe eines Schwenkhebels 8 periodisch in einen Kondensatbehälter 5 getaucht wobei die Meßspitze zur Entfernung von Staub und/oder von anderen Verunreinigungen gewaschen und mit sauberem Kondensat neu benetzt wird.

Während des Eintauchens verdrängt ein Tauchkolben 6 einen Teil des Kondensats aus dem Kondensatbehälter 5 in einen Abfluß 9, während bei der Aufwärtsbewegung des Tauchkolbens 6 und des feuchten Thermometers 1 frisches, sauberes Kondensat von einer Schwimmerkammer 7 über eine Leitung 10 in den Kondensatbehälter 5 nachströmt, wenn der Kondensatspiegel im Kondensatbehälter 5 unter das Niveau in der Schwimmerkammer 7 fällt. Das Kondensat wird über eine Leitung 11 von einer nicht dargestellten Trocknerdampffalle in die Schwimmerkammer 7 eingespeist

Das Signal vom feuchten Thermometer 1 wird nach dem Austauchen zur Erzielung eines Temperaturgleichgewichtes in bezug auf die Abluftprobe mit Hilfe einer in F i g. 1 dargestellten Zeitsteuerschaltung 7*2 zeitlich

w verzögert. Erst nach Ablauf dieser Zeitverzögerung wird die erhaltene Spannungsdifferenz Δ E über einen

Kontakt A der Zeifsteuerschaltung Tl an eine

automatische Regeleinrichtung gelegt.

Fig. 1 zeigt die Zeitsteuerschaltung in schematischer

Darstellung mit drei Zeitschaltern 71, Tl und 7*3, die derart angeordnet sind, daß beim Ausschälten Von 7*1 der Zeitschalter Γ2 eingeschaltet wird, während beim Ausschalten von T2 ein Einschalten von T3 erfolgt. Beim Ausschalten von T3 schaltet wieder T1 ein, so daß ein fortwährend ablaufender periodischer Betrieb der Zeitsteuerschaltung gewährleistet ist. Das Ausgangssignal Δ E der Meßkammer wird an einen Funktionsverstärker OA 1 und an ein Relais ER 1 gelegt, an dem das

Ausgangssignal des Funktionsverstärkers OA1 mit einer vorgegebenen Spannung verglichen wird Diese vorgegebene Spannung wird von einem in % relativer Luftfeuchtigkeitseinheiten geeichten, veränderbaren Widerstand R1 zugeführt Das Relais ER 1 ist ein ENTWEDER-ODER-Relais, das eine 240 Volt Versorgungsspannung in der Weise an einen drehrichtungsumkehrbaren Motor M1 legt, daß ein Drosselklappenventil BVi je nach dem Oberschreiten oder Unterschreiten einer vom veränderbaren Widerstand R1 festgelegten Spannung durch die vom Funktionsverstärker OA 1 erhaltene Regelspannung entweder geöffnet oder geschlossen wird

Das Drosselklappenventil BVX liegt in dem in die Atmosphäre mündenden Abluftkanal der nicht dargestellten Trocknungsanlage. Mit Hilfe eines Einlaßkrümmers 12 wird eine Luftprobe aus dem Abluftkanal 11 in das Rohr 3 geleitet, in dem eine öffnung zur Begrenzung des Luftstromes vorgesehen ist

Das Ausgangssignal des Relais ER 1 gelangt über die Zeitsteuerschaltung T2, und zwar über den Kontak: A, nur dann zum Motor AfI, wenn das feuchte Thermometer 1 nach dem Eintauchen in das Kondensat

^rj die gleiche Temperatur wie die Abluftprobe erlangt hat

Im Betrieb wird die gemessene Spannungsdifferenz AE mit dem vom veränderbaren Widerstand Ri

vorgegebenen Wert der in % angegebenen relativen

Luftfeuchtigkeit verglichen, und der Motor AfI öffnet

ίο oder schließt das Drosselklappenventil BVX zur jeweiligen Verringerung oder Steigerung der Abluftfeuchtigkeit Der gewünschte Wert der relativen Luftfeuchtigkeit wird entweder gleich oder notwendigenfalls nach einer Anzahl von Einstellungszyklen

is erreicht, da die Regeleinrichtung automatisch rückstellend und ohne Verschiebungsfehler arbeitet Durch die Regelung der abströmenden Abluft wird die der Trocknungsanlage zugeführte Frischluft und damit die Abluftfeuchtigkeit geregelt

Hierzu 7 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Messen der relativen Abluftfeuchtigkeit in einer industriellen Trocknungsanlage und zum Regeln der einen Abluftkanal der Anlage durchströmenden Luftmenge mit einem feuchten und einem trockenen Thermometer im Abluftkanal zur Erzeugung einer Regelspannung für eine zur Regelung der Luftmenge dienende Regeleinrichtung und mit einem selbsttätig nachfüllbaren Kondensatbehälter für das feuchte Thermometer im Abluftkanal, dadurch gekennzeichnet, daß das feuchte Thermometer (1) zum periodischen Eintauchen in den Kondensatbehälter (5) zum Reinigen und neu Benetzen der Meßspitze an einem elektromechanisch betätigbaren Schwenkhebel (8) aufgehängt ist, und daß nach dem Austauchen des Thermometers zur Einstellung der Gleichgewichtsbedingungen für die Messung eine Zeitsteuerschaltung ^Ti- T3) jeweils , ein zeitlich verzögertes Anlegen der Regelsparmung an die Regeleinrichtung (Mi, BVi) bewirkt

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserzufuhr in dem Kondensatbehälter (5) durch Kondensat aus der Trocknungsanlage erfolgt und daß ein Teil des Wassers im Kondensatbehälter (5) bei jedem Eintauchen aus dem Behälter verdrängbar und vor dem nächsten Eintauchen automatisch wieder auffüllbar ist