DE4013543A1

DE4013543A1 - Verfahren zur ermittlung der restlaufzeit eines trocknungsvorganges in einem programmgesteuerten waeschetrockner und waeschetrockner zur durchfuehrung des verfahrens

Info

Publication number: DE4013543A1
Application number: DE4013543A
Authority: DE
Inventors: Wenzel Meierfrankenfeld
Original assignee: Miele und Cie KG
Current assignee: Miele und Cie KG
Priority date: 1990-04-27
Filing date: 1990-04-27
Publication date: 1991-10-31

Description

Verfahren zur Ermittlung der Restlaufzeit eines Trock nungsvorganges in einem programmgesteuerten Wäsche trockner und Wäschetrockner zur Durchführung des Ver fahrens.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Restlaufzeit eines Trocknungsvorganges in einem programmgesteuerten Wäschetrockner mit einer Programm steuereinrichtung und einer Anzeigeeinrichtung in Abhän gigkeit vom Verlauf der Temperatur in dem Wäschetrock nungssystem.

Mit dem vorgegebenen Verfahren soll die Restlaufzeit eines Trocknungsvorganges bei einem gewünschten Rest feuchtewert des Wäschepostens möglichst genau ermittelt werden.

Aus der DE-PS 30 30 864 ist bereits ein Verfahren zum automatischen Steuern des Trockungsvorganges bis zum Erreichen eines gewünschten Trockengrades in Abhängigkeit von der Aufheizgeschwindigkeit in einem Wäschetrock nungssystem bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird zu einem möglichst frühen Zeitpunkt des Trocknungs vorganges die Aufheizgeschwindigkeit ermittelt und daraus sowie aus systembedingten Festdaten der einge führten Wäscheart und dem gewünschten Trocknungsgrad die erforderliche Betriebsdauer für Heizung und Antrieb des Wäschetrocknungssystems errechnet und einem Steuer gerät vorgegeben.

Bei einem derartigen Verfahren wird es als besonders nachteilig empfunden, daß bei der Ermittlung der Aufheiz geschwindigkeit die Temperaturdifferenz zwischen Wäsche trocknungssystem und Umgebungsluft berücksichtigt werden derliche Betriebsdauer zu erhalten. Beschränkt man sich bei dem vorgegebenen Verfahren allein auf die Ermittlung der Aufheizgeschwindigkeit, werden Umgebungs einflüsse, wie z. B. die Anfangstemperatur der Wäsche, die Anfangstemperatur des Wäschetrocknungssystems und die Umgebungstemperatur, nicht berücksichtigt, so daß der Programmsteuereinrichtung ein ungenauer Zeitwert für die erforderliche Betriebsdauer vorgegeben wird. Ein ungenauer Wert wird außerdem auch bei Netzspannungs schwankungen ermittelt, da die Aufheizgeschwindigkeit von der Heizleistung abhängig ist und die Netzspannung quadratisch in die Heizleistung eingeht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile aus diesem Stand der Technik zu beseitigen und ein Meßverfahren zu bieten, welches unter Berücksichtigung aller möglichen Einflußgrößen einen genauen Zeitwert für die Restlaufzeit des Trocknungsvorganges liefert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß während des Trocknungsvorganges die Heizquelle nach Erreichen einer vorgegebenen Soll-Temperatur des Trocknungssystems kurzzeitig abgeschaltet wird, die Abkühlgeschwindigkeit im Trocknungssystem ermittelt wird und in Abhängigkeit der Abkühlgeschwindigkeit die Restlaufzeit für den Trocknungsvorgang errechnet wird. Die Ermittlung der Abkühlgeschwindigkeit ermöglicht eine genaue Berechnung der Restlaufzeit für den Trock nungsprozeß, da sämtliche Umgebungseinflüsse bei der Berechnung dieses Wertes automatisch mit berücksichtigt werden. So ist z. B. die Beladungsmenge, welche durch den Verlauf der Abkühlungskurve definiert ist, auto matisch bei der Berechnung der Zeitdauer berücksichtigt. Dadurch, daß die Heizquelle erst nach Erreichen einer vorgegebenen Soll-Temperatur für einen kurzen Zeitraum abgeschaltet wird, werden sämtlicne Temperatureinflüsse die sich z. B. aus unterschiedlichen Anfangstemperaturen der Wäsche usw. ergeben, mit berücksichtigt. Außerdem können Netzspannungseinflüsse die Genauigkeit des Meßwer tes "Abkühlgeschwindigkeit" nicht beeinflussen, da die Netzspannung bzw. die Heizquelle bei dem erfindungs gemäßen Verfahren abgeschaltet ist. In einer vorteil haften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß die Abkühlgeschwindigkeit mit pro grammgemäß vorgegebenen Festdaten für die Berechnung der Restlaufzeit verknüpft wird. Mit programmgemäß vorgegebenen Festdaten sind hier Daten gemeint, die sich aus der Programmanwahl der Bedienperson über einen Programmanwahlschalter der Programmsteuereinrichtung ergeben.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin dung wird die errechnete Restlaufzeit des Trocknungsvor ganges mit einem erfaßten Restfeuchtegehalt der Wäsche verknüpft, so daß die errechnete Restlaufzeit in Abhän gigkeit der vorliegenden Restfeuchte korrigiert wird. Bei einem Wäschetrockner zur Durchführung des erfindungs gemäßen Verfahrens ist der Temperaturfühler zur Erfassung der Prozeßlufttemperatur im Prozeßluftstrom vorteilhaf terweise im Gebläsegehäuse angeordnet und als z. B. NTC- oder PTC-Widerstand oder dgl. ausgebildet.

In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist vorge sehen, den ermittelten Wert der Restlaufzeit als Grund lage für die Berechnung zur Korrektur einer programmgemäß vorgegebenen Restlaufzeit zu verwenden. Dadurch wird gleich zu Programmbeginn eine benutzerspezifische, insbesondere von der Wäscheart abhängige, Vorgabezeit angezeigt.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbe sondere darin, daß schon zu einem frühen Zeitpunkt des Trocknungsprogramms unabhängig von Beladungsmenge und Umgebungseinflüssen eine genaue Aussage über die erforderliche Trockenzeit bei gewünschtem Trockengrad möglich ist und eine zu Programmbeginn vorgegebene Restlaufzeit nach Ablauf eines Programms benutzerspezi fisch korrigiert werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich nung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch einen Wäschetrockner (1) zur Durch führung des Verfahrens,

Fig. 2 den Temperaturverlauf über der Zeit bei der Ermittlung der Abkühlgeschwindigkeit,

Fig. 3 den Prozeßluftstrom bei einem Kondensations- Wäschetrockner,

Fig. 4 den Prozeßluftstrom bei einem Abluft-Wäsche trockner.

Fig. 1 zeigt schematisch einen Wäschetrockner mit einer Programmsteuereinrichtung (2) und einer Anzeigeein richtung (3) zur Durchführung des Verfahrens. Im Prozeß luftstrom ist ein Temperaturfühler (4) angeordnet. Der Temperaturfühler (4) ist vorzugsweise im Gebläsege häuse (5) angeordnet und als NTC-Widerstand oder dgl. augebildet. Der Wärmetauscher ist mit (6), die Heizquelle mit (7) bezeichnet. Fig. 2 zeigt schematisch nur einen Kondensationswäschetrockner - das Verfahren sowie die Anordnung des Temperaturfühlers sind aber auch bei einem Ablufttrockner möglich.

In der Fig. 2 ist der Temperaturverlauf der Prozeßluft zu Beginn des Trocknungsvorganges aufgezeichnet. Nach Erreichen einer vorgegebenen Soll-Temperatur wird für einen kurzen Zeitraum die Heizquelle (7) abgeschaltet. Als Soll-Temperatur wird vorzugsweise eine Temperatur (T1) gewählt, bei der Wäschetrocknungssystem und Wäsche annähernd auf gleiche Temperaturwerte aufgeheizt sind, um Einflüsse aus der Umgebungstemperatur auszuschließen. Als besonders günstige Temperaturwerte haben sich hier Temperaturen über 50 Grad Celsius erwiesen.

Die Heizquelle (5) wird für einen festgelegten Zeit raum (t) abgeschaltet. Bei der vorliegenden Ausführung wurde die Heizquelle (7) für vier Minuten ausgeschaltet. Am Ende der Ausschaltzeit (t2) wird die Prozeßlufttem peratur (T2) erfaßt und anhand der Temperaturdifferenz (T1-T2) und Ausschaltzeit (t) die Abkühlgeschwindigkeit ermittelt. In Abhängigkeit der Abkühlgeschwindigkeit (ΔT/Δt) wird unter Berücksichtigung des angewählten Trocknungsprogramms bzw. der gewünschten Restfeuchte der Wäsche die Restlaufzeit für das Trocknungsprogramm berechnet.

Die Restlaufzeit des Trocknungsvorganges wird demnach aus der sich einstellenden Temperaturdifferenz berechnet. Um die Genauigkeit des aus dieser sich einstellenden Temperaturdifferenz berechneten Restlaufzeitwertes weiter zu verbessern, kann die Verdampfungsleistung bei der Berechnung der Restlaufzeit berücksichtigt werden. Die Verdampfungsleistung kann z. B. in Abhängig keit der Kühllufteintritts- und Kühlluftaustrittstempe ratur bei einem Kondensations-Wäschetrockner (s. Fig. 3) ermittelt werden. Die Verdampfungsleistung kann aber bei einem Kondensations-Wäschetrockner z. B. auch über die Kühllufteintrittstemperatur und die Temperatur an den Wärmetauscher-Platten erfaßt werden. Bei einem Ablufttrockner (Fig. 4) kann die Verdampfungsleistung z. B. über die Temperaturdifferenz der Prozeßluft vor bzw. nach Durchströmen der Wäsche oder die Gesamttem peraturdifferenz von angesaugter zu austretender Luft ermittelt werden. Die Ermittlung der Verdampfungsleistung bringt den Vorteil, daß auch Restlaufzeiten bei geringer Beladungsmenge genau ermittelt werden können. Würde für die Berechnung der Restlaufzeit bei geringen Bela dungsmengen allein die Abkühlgeschwindigkeit zugrunde gelegt, wäre die berechnete Restlaufzeit, bedingt durch die geringe Beladungsmenge, zu kurz. Dieser Fehler wird durch die Erfassung der Verdampfungsleistung kompen siert. Die Restlaufzeit wird in der Anzeigeeinrich tung (3) zur Anzeige gebracht. Vor dem Berechnen des genauen Restzeitwertes kann zu Programmbeginn ein mitt lerer Wert für die Programmdauer (Vorgabezeit) angezeigt werden, der bei Vorliegen eines genauen Zeitwertes korrigiert wird. Im Verlauf des Trocknungsprogrammes wird die Restfeuchtigkeit der Wäsche ermittelt. In Abhängigkeit der Restfeuchte wird ein Korrekturwert für die Restlaufzeit ermittelt. So kann die in Abhängig keit der Abkühlgeschwindigkeit ermittelte Restlaufzeit ggfs. in Abhängigkeit des Restfeuchtegehaltes der Wäsche korrigiert werden.

In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungs gemäßen Verfahrens ist vorgesehen, nach Ablauf eines Trocknungsvorganges die ermittelte Restlaufzeit mit der programmgemäß zu Beginn des Trocknungsvorganges angezeigten Vorgabezeit zu vergleichen.

Nach einem oder mehreren gleichartigen Trocknungsprogram men wird die programmgemäß zu Beginn des Trocknungsvor ganges anzuzeigende Vorgabezeit in Abhängigkeit der mittleren Abweichung von ermittelter zu programmgemäß vorgegebener Restlaufzeit korrigiert.

Dieser korrigierte Wert für die Vorgabezeit wird zu Beginn des nächsten Programmes zur Anzeige gebracht. Für die Berechnung des Korrekturwertes werden die ermit telten Restlaufzeiten in einem Speicher der Programm steuereinrichtung (2) des Trockners abgelegt. Die ermit telten Restlaufzeiten mehrerer gleichartiger Programme werden aufsummiert. Nach Ablauf einer bestimmten Anzahl von Trocknungsvorgängen wird der Wert der mittleren Abweichung von einer programmgemäß vorgegebenen Rest laufzeit berechnet und zur Korrektur der Vorgabezeit verwendet.

Claims

1. Verfahren zur Ermittlung der Restlaufzeit eines Trocknungsvorganges in einem programmgesteuerten Wäsche trockner mit einer Programmsteuereinrichtung und einer Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit vom Verlauf der Temperatur in dem Wäschetrocknungssystem, dadurch gekennzeichnet, daß während des Trocknungsvorganges die Heizquelle (7) nach Erreichen einer vorgegebenen Soll-Temperatur des Trocknungssystems kurzzeitig abgeschaltet wird, die Abkühlgeschwindigkeit (ΔT/Δt) im Trocknungssystem ermittelt wird und in Abhängigkeit dieser Abkühlgeschwin digkeit (ΔT/Δt) die Restlaufzeit für den Trocknungs vorgang errechnet wird.

2. Verfahren zur Ermittlung der Restlaufzeit eines Trocknungsvorganges nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlgeschwindigkeit (ΔT/Δt) für die Berech nung der Restlaufzeit mit programmgemäß vorgegebenen Festdaten verknüpft wird.

3. Verfahren zur Ermittlung der Restlaufzeit eines Trocknungsvorganges nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kurzzeitige Abschalten der Heizquelle (7) durch einen festgelegten Zeitraum (t) definiert ist.

4. Verfahren zur Ermittlung der Restlaufzeit eines Trocknungsvorganges nach einem oder mehreren der vorge nannten Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als weiterer Meßwert die Verdampfungsleistung erfaßt wird und zur Berechnung der Restlaufzeit mit der Abkühl geschwindigkeit (ΔT/Δt) sowie den programmgemäß vorge gebenen Festdaten verknüpft werden.

5. Verfahren zur Ermittlung der Restlaufzeit eines Trocknungsvorganges nach einem oder mehreren der vorge nannten Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß während des laufenden Trocknungsvorganges der Rest feuchtegehalt der Wäsche kontinuierlich erfaßt wird und in Abhängigkeit des gemessenen Restfeuchtegehaltes die berechnete Restlaufzeit korrigiert wird.

6. Verfahren zur Ermittlung der Restlaufzeit eines Trocknungsvorganges nach einem oder mehreren der vorge nannten Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die ermittelte Restlaufzeit für einen Trocknungsvor gang mit einer programmgemäß vorgegebenen Restlaufzeit verglichen wird und die programmgemäß vorgegebene Rest laufzeit nach einem oder mehreren gleichartigen Program men in Abhängigkeit der mittleren Abweichung von ermit telter Restlaufzeit zur vorgegebenen Restlaufzeit korri giert wird und zu Beginn eines nächsten Trocknungspro gramms als Vorgabezeit angezeigt wird.

7. Wäschetrockner zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Prozeßluftstrom ein Temperaturfühler (4) angeordnet ist.

8. Wäschetrockner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturfühler (4) im Gehäuse für das Gebläse (5) zur Förderung des Prozeßluftstromes angeordnet ist.

9. Wäschetrockner nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Temperaturfühler (4) ein NTC-Widerstand vorge sehen ist.

10. Wäschetrockner nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Temperaturfühler (4) ein PTC-Widerstand vorge sehen ist.