DE3911431A1 - Integrierbare freilaufschaltung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine integrierbare Freilaufschaltung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei der Ansteuerung von elektromagnetischen Aktuatoren wie Mag
netventilen, Relais, Hubmagneten oder Abschlagmagneten wird ein
möglichst guter Wirkungsgrad angestrebt. Insbesondere in Anwen
dungen, in denen der Aktuator sehr häufig betrieben wird, ist
ein sehr hoher Wirkungsgrad von Nutzen, da die Wärmeentwicklung
innerhalb der Aktuatorspule zumeist auch das Limit für deren
Leistungsfähigkeit darstellt.
Ein Aktuator, der sich mechanisch nicht bewegt, gibt keine Energie
ab und benötigt sie demzufolge auch theoretisch nicht. Das trotz
dem Leistung verbraucht wird, liegt an dem unvermeidlichen Spu
lenwiderstand. Dieser Spulenwiderstand wird vom Betriebsstrom
des Aktuators durchflossen und erzeugt eine unerwünschte Verlust
leistung in Form von Wärmeenergie. Die Konzeption moderner Lei
stungsaktuatoren zielt daher unter anderem darauf ab, den Spulen
widerstand möglichst klein zu halten. Als Ansteuerart eignet
sich daher das Prinzip der getakteten Stromversorgung, ähnlich
einem Schaltregler, in besonderer Weise. Vereinfachend wirkt
sich dabei aus, daß die Induktivität der Last unmittelbar als
Energiespeicher zu verwenden ist und keine zusätzlichen Speicher
drosseln erforderlich sind. Eine Regelung des mittleren Stromes
ist dabei durch Impulsbreitenmodulation möglich. Während der Takt
pausen muß die Induktivität möglichst niederohmig überbrückt sein,
damit der Strom in der Spule weiterfließen kann. Bei einem Abschal
ten des Aktuators, beispielsweise durch ein völliges Abschalten
der getakteten Stromversorgung, soll aber der durch den Aktuator
fließende Strom in vielen Fällen, beispielsweise damit ein Relais
oder ein Magnetventil möglichst schnell abfällt, in kürzester
Zeit auf Null absinken.
Üblicherweise befindet sich parallel zur Induktivität ein Frei
laufkreis bestehend aus einer Diode, die abschaltbar ist. So
lange der Schalter geschlossen ist, entsteht beim Freilauf nur
eine kleine Spannung an der Induktivität des Aktuators und der
Strom nimmt nur langsam ab, was für die getaktete Stromversor
gung günstig ist. Wenn dagegen der Schalter offen ist, ergibt
sich eine sehr hohe Spannung, die nur durch parasitäte Elemente,
beispielsweise die Wicklungskapazität, begrenzt ist, und eine
sehr schnelle Beendigung des Freilaufs. Die auftretende hohe
Spannung kann aber Störungen der anderen elektronischen Einrich
tungen hervorrufen.
Aus Herbert Sax, Verlustarme Ansteuerung von Aktuatoren, Elek
tronik Nr. 23, Nov. 1987, S. 142 ff, sind zwei Schaltungskonzepte
bekannt:
- a) Die Aktuatorinduktivität liegt zwischen zwei Transistoren. Der eine Transistor übernimmt das Takten des Stromes, wobei der andere während der gesamten Einschaltphase leitend ist und die Aktuatorspule an das Betriebspotential schaltet. Am Ende der Stromflußphase sperren beide Transistoren. Der Spu lenstrom fließt nun unter Beibehaltung der Richtung über zwei Dioden in die Versorgungsspannungsquelle. Da die Freilauf spannung gleich der Versorgungsspannung ist, erfolgt der Ener gieabbau sehr rasch.
- b) Die Aktuatorinduktivität liegt einerseits direkt an der Ver sorgungsspannung. Ein Transistor schaltet am Ende der Strom flußphase die Freilaufdiode ab. Die dadurch frei ausschwingen de Spannung an der Induktivität geht über die Versorgungsspan nung hinaus und muß, will man die Transistoren nicht gefährden, mit einer zwischen Basis und Kollektor des Schalttransistors liegenden Zenerdiode begrenzt werden.
Die wesentlichen Nachteile des Schaltungskonzepts a) liegen da
rin, daß in der Ladephase die Sättigungsspannungen der beiden
Transistoren sich addieren und die Last beidseitig frei sein muß.
Bei dem Schaltungskonzept b) ist nachteilig, daß die Spannungs
festigkeit beider Transistoren gleich der Zenerspannung der Zener
diode sein muß und die Abschaltenergie verheizt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Freilaufschaltung für
einen aus einer abschaltbaren, getakteten Stromversorgung ge
speisten elektromagnetischen Aktuator anzugeben, die weniger
Nachteile aufweist.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Freilaufschaltung
durch die gekennzeichneten Merkmale des Patentanspruches 1 ge
löst. Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind in Unteran
sprüchen gekennzeichnet.
Vorteile der Erfindung sind, daß in der Ladephase nur die Sätti
gungsspannung eines Transistors wirksam ist, daß die Last mit
einer Seite auf Betriebs- bzw. Bezugspotential liegen kann und
daß ein Freilauf auch dann möglich ist, wenn die Schaltung von
der Versorgungsspannung getrennt ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von den in den Figuren der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Dabei sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigt
Fig. 1 ein grundsätzliches erstes Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Freilaufschaltung und
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Freilaufschaltung.
Gemäß Fig. 1 der Zeichnung umfaßt das gezeigte Ausführungsbei
spiel einen Aktuator L der einerseits auf Bezugspotential M liegt,
und andererseits über einen ersten Schalter S 1 mit einer getak
teten Stromversorgung TV beaufschlagt ist. An den Aktuator L ist
eine Reihenschaltung aus einer Diode D in Sperrichtung und einer
Zenerdiode ZD in Durchlaßrichtung angeschlossen. Der Zenerdiode
ist ein Schalter S 2 parallel geschaltet. Während der Betriebs
phase sind beide Schalter S 1 und S 2 geschlossen. Das bedeutet,
daß während des getakteten Betriebes des Aktuators L lediglich
die Diode D wirksam und der Aktuator L niederohmig überbrückt
ist. Beim Abschalten werden beide Schalter S 1 und S 2 geöffnet
d. h. im Freilaufkreis liegt jetzt zusätzlich die Zenerdiode ZD,
die eine höhere Spannung an dem Aktuator L zuläßt und damit
schnelleres Abklingen des Stromes durch den Aktuator L bewirkt.
Wird insbesondere die Erfindung ausgestaltend der Schalter S 2
durch einen gesteuerten Schalter, bevorzugt einen Transistor,
gebildet, so ergibt sich der Vorteil, daß bei Ausfall der Be
triebsspannung ein kontrolliertes Freilaufen des Aktuators L ge
währleistet wird im Gegensatz zu bekannten Schaltungen.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 zeigt dazu eine vorteilhafte
Ausführungsform. Zur Speisung des Aktuators L, der Freilauf
schaltung und der getakteten Stromversorgung ist ein Versorgungs
potential U vorgesehen, das über einen Hauptschalter S auf die
Anordnung aufschaltbar ist. Darüber hinaus ist das Versorgungs
potential U über die Emitter-Kollektorstrecke eines pnp-Tran
sistors T 1 auf den Aktuator L geführt, dessen anderer Anschluß
an dem Bezugspotential M liegt. Die Basis des Transistors T 1 ist
mit dem Ausgang eines Rechteckgenerators RG verbunden, der selbst
aus dem Versorgungspotential U gespeist wird. Der Freilaufkreis
des Aktuators L ist die Erfindung ausgestattend gegenüber Fig. 1
dahingehend abgeändert, daß die Zenerdiode ZD nicht direkt mit
dem Aktuator L verbunden ist, sondern über die Basis-Emitter-
Strecke eine pnp-Transistors T 2, die Zenerdiode ZD liegt also
zwischen Basis und Kollektor und Transistor T 2. Darüber hinaus
ist die Basis des Transistors T 2 über einen Widerstand R mit dem
Versorgungspotential U beaufschlagt. So lange das Versorgungspo
tential U vorhanden ist, also bei geschlossenem Schalter S, lei
tet der Transistor T 2 beim Freilauf, weil er über den Widerstand
R angesteuert wird. Wenn dagegen das Versorgungspotential U abge
trennt wird, wird das Takten mittels des Transistors T 1 beendet
und der Transistor T 2 wirkt durch die Basis-Kollektor-Klemmung
über die leistungsarme Zenerdiode ZD als leistungsstarke Zener
diode. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist damit ein Freilaufen
auch dann möglich, wenn keine Betriebsspannung mehr vorhanden
ist, da zum Zuschalten der Zenerdiode bzw. der Zenerdiode ZD und
des Transistors T 2 keine Logik, die ein Versäumungspotential U
benötigt, erforderlich ist.
Abschließend sei bemerkt, daß auch Ausführungsformen mit Tran
sistoren der entgegengesetzten Leitfähigkeit sowie mit MOS-Tran
sistoren realisierbar sind.
Claims (3)
1. Integrierbare Freilaufschaltung für einen aus einer abschalt
baren, getakteten Stromversorgung (TV) gespeisten elektromagne
tischen Aktuator (L),
gekennzeichnet durch eine an den Aktuator
(L) angeschlossene Reihenschaltung aus einer Diode (D) in Sperr
richtung und einer Zenerdiode (ZD) in Durchlaßrichtung und durch
einen bei abgeschalteter Stromversorgung (TV) geöffneten, der
Zenerdiode (ZD) parallelgeschalteten Schalter (S 2).
2. Freilaufschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Schalter
(S 2) ein Transistor (T 2) vorgesehen ist.
3. Freilaufschaltung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zener
diode (ZD) über die Basis-Emitter-Strecke des Transistors (T 2)
mit dem Aktuator (L) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911431 DE3911431A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Integrierbare freilaufschaltung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911431 DE3911431A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Integrierbare freilaufschaltung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3911431A1 true DE3911431A1 (de) | 1990-10-11 |
Family
ID=6378166
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893911431 Ceased DE3911431A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Integrierbare freilaufschaltung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3911431A1 (de) |
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