DE3911295A1 - Verfahren und vorrichtung zur minderung des stickoxidgehaltes von rauchgasen aus verkokungsofenbatterien - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur minderung des stickoxidgehaltes von rauchgasen aus verkokungsofenbatterienInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B21/00—Heating of coke ovens with combustible gases
- C10B21/10—Regulating and controlling the combustion
- C10B21/18—Recirculating the flue gases
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Minderung des Stick
oxidgehaltes von Rauchgasen aus Verkokungsofenbatterien, wobei
den Verbrennungsmedien Rauchgas zugemischt wird, das außerhalb
des feuerfesten Ofenblocks abgezweigt wird und Vorrichtungen
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Maßnahmen zur Verringerung der NOx-Bildung bei Verbrennungs
prozessen sind bekannt. Bei Hochtemperaturprozessen handelt es
sich im allgemeinen um thermisch gebildete Stickoxide. Die
Haupteinflußgrößen auf die thermische Stickoxidbildung sind
die Temperatur mit exponentiellem Einfluß sowie die Konzentra
tionen an Stickstoff und Sauerstoff. Außerdem ist noch die
Verweilzeit von Einfluß. Konsequenterweise bestehen die bevor
zugten Maßnahmen in der Regel darin, die Flammentemperatur
örtlich und insgesamt zu senken und die Verweilzeit zu kürzen.
Daneben wird versucht, den Sauerstoffgehalt gering zu halten.
Technische Hilfsmittel hierzu sind Stufenverbrennung als Luft
stufung und/oder Gasstufung sowie das Prinzip der Abgasre
zirkulation.
Bei den bekannten Verfahren der Abgasrückführung, bei denen
die Kreisstromführung und die Vermischung von Luft und Rauch
gas bzw. Brenngas und Rauchgas im inneren heißen Teil, d. h.
dem feuerfesten Mauerwerk der Koksofenbatterie erfolgt, er
gibt die Art der Rauchgasbeimischung insbesondere Probleme für
nachträgliche Änderungen während des laufenden Betriebes.
Eine laufende Steuerung des NOx-Gehaltes im Rauchgas für die
jeweiligen Koksofenbatterien nach beheizungstechnischen und
umweltrelevanten Kriterien ist hierbei nicht zu erzielen.
Aufgabe der Erfindung ist es, für ein Verfahren der gattungs
gemäßen Art die Bildung von Stickoxiden bei der Verbrennung in
den Heizzügen von Koksofenbatterien zu verringern, wobei auch
während des laufenden Betriebes der Stickoxidgehalt beeinflußt
werden kann. Darüber hinaus soll aufgabengemäß ein einfaches
und kostengünstiges Verfahren und eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens vorgeschlagen werden, wobei eine Anwen
dung sowohl für den Neubau als auch zur Nachrüstung von beste
henden Koksofenbatterien mit unterschiedlichen Beheizungssy
stemen auf einfache Weise möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß das Rauchgas an einer zentralen Stelle abgezweigt, auf
einen erhöhten Druck gebracht und über eine entlang der Ofen
batterie verlaufende Verteilleitung zu den Zuführungen der
einzelnen Öfen geführt wird. Weitere Maßnahmen sind in den Un
teransprüchen vorgeschlagen.
Mit dem Vorschlag der Erfindung lassen sich sämtliche vorste
hend aufgezeigten, beim Stand der Technik auftretenden Proble
me beseitigen. Diese Erfindung ist insbesondere sowohl für den
Neubau als auch zur Nachrüstung von Koksofenbatterien unter
schiedlichen Arbeitsprinzipes anwendbar. Man kann die Erfin
dung sowohl bei Seitenbrenner- als auch bei Unterbrennerverko
kungsöfen einsetzen. Neben der entscheidenden Möglichkeit der
Reduzierung des NOx- Gehaltes des in die Atmosphäre abzulei
tenden Rauchgases ergeben sich noch Vorteile bei der Vertei
lung des Starkgases zu den einzelnen Starkgasdüsen in den
Heizzügen einer Heizwand. Wegen der im Vergleich zum Mischgas
relativ geringen zuzuführenden Gasmenge war diese Verteilung
in der Vergangenheit häufig problematisch. Durch die Beimi
schung des Rauchgases zum Starkgas ergibt sich ein wesentlich
höherer Mengenstrom, der einfacher auf die einzelnen Starkgas
düsen einer Heizwand bzw. einer Gruppe von Heizzügen verteilt
werden kann.
Wie aus den Unteransprüchen ersichtlich ist, kann die Zufüh
rung des Rauchgases zum Starkgas bei Starkgasbeheizung über
die Starkgas- und/oder Mischgasleitung zu den Starkgaszufüh
rungen der einzelnen Öfen erfolgen. Mit von außen zugängli
chen, gegebenenfalls austauschbaren und reparierbaren Vorrich
tungen ist es erfindungsgemäß möglich, den zur Beimischung
vorgesehenen Rauchgasanteil in Abhängigkeit von dem im norma
len Rauchgasstrom gemessenen NOx-Gehalt einzustellen, zu steu
ern bzw. zu regeln. Es hat sich herausgestellt, daß bereits
bei einem Rauchgasanteil im Starkgas von vorzugsweise 5 bis 20%
der NOx-Gehalt in den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen
gehalten werden kann. Auch bei älteren Kokereianlagen können
die in der Zwischenzeit verschärften NOx-Grenzwerte auf einfa
che Weise eingehalten werden.
Nach dem Vorschlag im Unteranspruch 2 kann das aus dem norma
len Rauchgasstrom abgezweigte Rauchgas auch in einer zentralen
Misch- und Gasvorwärmestation dem Verbrennungsmedium beige
mischt und anschließend der Beheizung der Ofengruppe zugegeben
werden. Diese Einrichtung ist zweckmäßigerweise an einem Ende
der Batterie angeordnet. Das hat den Vorteil, daß nur eine
Mischstation überwacht werden muß. Häufig richtet sich die Art
der Abzweigung und Mischung nach den örtlichen Gegebenheiten
auf der jeweiligen Anlage.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
Ansprüchen 10 und 11 besondere Vorrichtungen vorgeschlagen
worden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtungen können
insbesondere bei dem in den letzten Jahren von der Firma Still
entwickelten Vierzugbeheizungssystem oder auch bei dem bekann
ten Zwillingszugsystem verwendet werden.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Schemata der Fig.
1 bis 5 beispielsweise näher erläutert.
In den Figuren ist ein Paar von auf- und abbrennenden Heizzü
gen (H) schematisch dargestellt. Hierbei kann es sich naturge
mäß um eins der üblichen Beheizungssysteme handeln, wobei
zwei, vier oder mehrere Heizzüge zu einem Zwillings-, Vierer
zug- oder halbgeteilten System zusammengefaßt sind. Diese
Heizzüge (H) stehen bei einem Verbundofen, d. h. einem wech
selweise mit Mischgas oder Starkgas beheizbaren Ofen, auf der
aufbrennenden und abziehenden Seite mit jeweils zwei Regenera
toren (R) in Verbindung. Bei der sogenannten Mischgas- bzw.
Schwachgasbeheizung wird in einem Regenerator die Luft (L) und
in dem daneben liegenden das Mischgas (MG) vorgewärmt (vgl.
Fig. 2 und 3). Bei der Starkgasbeheizung wird das Starkgas
(STG) über eine getrennte Zuführung im Bereich der Heizzugsoh
le des Heizzuges zugeführt, so daß in dem sonst Mischgas füh
renden Regenerator ebenfalls Luft vorgewärmt wird (vgl. Fig. 4
und 5). Auf der abziehenden Seite gelangt das Rauchgas
bzw. die Abhitze (A) in der Regel zu gleichen Teilen in die
beiden nebeneinander liegenden Regeneratoren und wird über die
üblichen, entlang der Batterie angeordneten Rauchgaskanäle zum
Kamin geleitet. Erfindungsgemäß kann nun nach Zusammenführung
des Rauchgases von sämtlichen Öfen einer Batterie an einer
zentralen Stelle ein Teil des Rauchgases abgezweigt werden und
über eine entlang der Ofenbatterie verlaufende Verteilleitung
zu den Zuführungen der einzelnen Öfen geführt werden. In den
Figuren ist diese Rauchgasrückführung schematisch dargestellt
und mit (RGR) bezeichnet. Dabei können im einzelnen folgende
Fälle unterschieden werden:
Fig. 1
Fig. 1
Starkgasbeheizung mit Rauchgasrückführung zur Heizzugsohle,
wobei 100% der Verbrennungsluft über den mit (L) bezeichneten
Regenerator je zur Hälfte an der Heizzugsohle und über den
Hohlbinder zugeführt wird. Das rückgeführte Rauchgas wird über
den Mischgasregenerator an der Heizzugsohle zugeführt. Auf der
abziehenden Seite wird das der rückgeführten Menge entspre
chende Rauchgas über den sogenannten Mischgasregenerator wie
der abgezogen.
Fig. 2 Mischgasbeheizung mit Rauchgasrückführung über das Starkgassy
stem, wobei das Starkgas über die üblichen Starkgasdüsen an
der Heizzugsohle zugeführt wird.
Fig. 3 Mischgasbeheizung mit Rauchgasrückführung zur Verbrennungs
luft, wobei das Rauchgas gemeinsam mit der Verbrennungsluft im
Luftregenerator erwärmt wird.
Fig. 4 Starkgasbeheizung mit Rauchgasrückführung zur Verbrennungs
luft, wobei das rückgeführte Rauchgas etwa zu gleichen Antei
len im Luft- und Mischgasregenerator erwärmt wird.
Fig. 5 Starkgasbeheizung mit Rauchgasrückführung zum Starkgas, wobei
das rückgeführte Rauchgas gemeinsam mit dem Starkgas über die
Starkgasdüsen an der Heizzugsohle zugeführt wird.
Bezugszeichenliste:
R - Regeneratoren
H - Heizzüge
L - Luft
A - Abhitze, Rauchgas
RGR - Rauchgasrückführung
STG - Starkgas
MG - Mischgas
H - Heizzüge
L - Luft
A - Abhitze, Rauchgas
RGR - Rauchgasrückführung
STG - Starkgas
MG - Mischgas
Claims (11)
1. Verfahren zur Minderung des Stickoxidgehaltes von Rauchga
sen aus Verkokungsofenbatterien, wobei den Verbrennungsme
dien Rauchgas zugemischt wird, das außerhalb des feuerfe
sten Ofenblockes abgezweigt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Rauchgas an einer zen
tralen Stelle abgezweigt, auf einen erhöhten Druck ge
bracht und über eine entlang der Ofenbatterie verlaufende
Verteilleitung zu den Zuführungen der einzelnen Öfen ge
führt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das abgezweigte Rauchgas in einer
zentralen Misch- und gegebenenfalls Gasvorwärmstation dem
oder den Verbrennungsmedien beigemischt und anschließend
der Beheizung der Ofengruppe zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei einem Verbundofen im
Falle der Starkgasbeheizung über das Mischgaszuführungssy
stem, die Mischgasleitungen als entlang der Ofenbatterie
verlaufende Verteilleitungen und die Mischgasregeneratoren
ein Teil des Rauchgases zurückgeführt wird (vgl. Fig. 1
und 4).
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Verbundofen
das abgezweigte Rauchgas bei Starkgasbeheizung über die
Starkgas- und/oder Mischgasleitung zu den Starkgaszufüh
rungen der einzelnen Öfen geführt wird und dort dem Stark
gas beigemischt wird (vgl. Fig. 5).
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei einem Verbundofen im
Falle der Mischgasunterfeuerung über das Starkgassystem
das abgezweigte Rauchgas zugeführt wird (vgl. Fig. 2).
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Zwangsluftzuführung der Verbrennungsluft an
einer zentralen Stelle Rauchgas beigemischt wird und über
die Zuführungsleitung für die Zwangsluft zur Unterfeuerung
der einzelnen Öfen geführt wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß der zur Beimischung vorgesehene Rauchgasanteil in Ab
hängigkeit von dem im normalen Rauchgasstrom gemessenen
NOx-Gehalt eingestellt, gesteuert bzw. geregelt wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß der zurückgeführte Rauchgasanteil 2 bis 50%, vorzugs
weise 5 bis 20%, beträgt.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß das rückgeführte Rauchgas über eigene Zuführungskanäle
im Ofenblock am Fuße der Heizzüge bzw. auf der Höhe der
Gasdüsen zugeführt wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischgasleitung über absperrbare Verbindungsleitungen
mit den einzelnen Starkgaszuführungen verbunden ist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß
die zentrale Misch- und Gasvorwärmstation als direkter
Wärmeaustauscher ausgebildet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911295 DE3911295A1 (de) | 1988-04-24 | 1989-04-07 | Verfahren und vorrichtung zur minderung des stickoxidgehaltes von rauchgasen aus verkokungsofenbatterien |
HU211190A HU202670B (en) | 1989-04-07 | 1990-04-06 | Method for recovering fluorescent powder and/or composition of fluorescent powder as well as mercury of burnt-out and/or damaged fluorescent tubes |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3813203 | 1988-04-24 | ||
DE19893911295 DE3911295A1 (de) | 1988-04-24 | 1989-04-07 | Verfahren und vorrichtung zur minderung des stickoxidgehaltes von rauchgasen aus verkokungsofenbatterien |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3911295A1 true DE3911295A1 (de) | 1989-11-09 |
DE3911295C2 DE3911295C2 (de) | 1991-11-14 |
Family
ID=25867193
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893911295 Granted DE3911295A1 (de) | 1988-04-24 | 1989-04-07 | Verfahren und vorrichtung zur minderung des stickoxidgehaltes von rauchgasen aus verkokungsofenbatterien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3911295A1 (de) |
Cited By (2)
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- 1989-04-07 DE DE19893911295 patent/DE3911295A1/de active Granted
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DE3911295C2 (de) | 1991-11-14 |
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