DE3910447A1 - Halterung fuer ein schwingungsfaehiges teil - Google Patents
Halterung fuer ein schwingungsfaehiges teilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Halterung gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Derartige Halterungen dienen zur schwingungsdämpfenden Abstützung eines
Schwingungen oder Erschütterungen aufgesetzten Bauteils, beispielsweise
der Brennkraftmaschine oder eines Teils des Antriebszuges eines Kraftfahr
zeugs.
In der Druckschrift JP-A-60-1 04 525 wird ein Beispiel einer schwingungs
dämpfenden Halterung beschrieben, die als hohle Buchse aus elastomerem
Material ausgebildet ist und mit einer elektrorheologischen Flüssigkeit (im
folgenden als ERF bezeichnet) gefüllt ist. Außerdem weist die Halterung eine
elektrisch gesteuerte Drosseleinheit auf, die das Innere der Buchse in eine
Arbeitskammer und eine Ausdehnungskammer unterteilt. Wenn die Buchse
komprimiert wird, so wird die Flüssigkeit aus der Arbeitskammer in die zwi
schen der Drosseleinheit und einer verhältnismäßig flexiblen Membran gebil
dete Ausdehnungskammer verdrängt, und umgekehrt. Die Viskosität der ERF
kann beträchtlich erhöht werden, indem eine hohe elektrische Spannung an
Elektroden der Drosseleinheit angelegt wird. Hierdurch geht die Flüssigkeit
in der Drosseleinheit in einen nahezu festen Zustand über. Unter diesen Be
dingungen ist die Drosseleinheit entweder vollständig gesperrt oder der
Strömungswiderstand der Drosseleinheit ist wesentlich erhöht.
Wenn eine solche Anordnung zur Abstützung beispielsweise der Brennkraft
maschine eines Kraftfahrzeugs eingesetzt wird, so ist es möglich, die Dämp
fungscharakteristik der Halterung selektiv derart abzustimmen, daß die
Schwingungsdämpfung in dem durch die Brennkraftmaschine, die Halterung
und die Fahrzeugkarosserie gebildeten System verbessert wird. Wenn jedoch
Schwingungen mit einer verhältnismäßig großen Amplitude und niedriger
Frequenz (10-30 Hz) wirksam gedämpft werden sollen, wie sie beispielswei
se auftreten, wenn sich die Brennkraftmaschine im Leerlaufzustand befindet
und/oder die Brennkraftmaschine insgesamt in Schwingungen relativ zur
Fahrzeugkarosserie gerät (dieser Fall soll nachfolgend als "Motorschütteln"
bezeichnet werden), so muß die Halterung verhältnismäßig große Abmessun
gen aufweisen, so daß sich konstruktive Probleme bei der raumsparenden
Unterbringung der Halterung ergeben.
Bei in diesem Zusammenhang von der Anmelderin durchgeführten Experi
menten hat sich ergeben, daß, wenn eine Halterung der oben beschriebenen
Art als dynamischer Schwingungsdämpfer ausgelegt werden soll, die Reso
nanzfrequenz f₀ der Masse der in der Drosseleinheit bewegten Flüssigkeit
durch die folgende Gleichung angegeben werden kann:
wobei:
S₁ die Querschnittsfläche der Drosselstelle,
S₂ die Querschnittsfläche der Flüssigkeitskammer,
m die Masse des Flüssigkeitsvolumens in der Drosseleinheit und
k die Ausdehnungs-Elastizitätskonstante der Flüssigkeits kammer ist.
S₁ die Querschnittsfläche der Drosselstelle,
S₂ die Querschnittsfläche der Flüssigkeitskammer,
m die Masse des Flüssigkeitsvolumens in der Drosseleinheit und
k die Ausdehnungs-Elastizitätskonstante der Flüssigkeits kammer ist.
Aus der obigen Gleichung läßt sich ablesen, daß, um die Anordnung so abzu
stimmen, daß die Resonanzfrequenz im niedrigen Frequenzbereich liegt, ent
weder der Wert m vergrößert oder der Wert S₁ verringert werden muß.
Die Größe m ist gegeben durch das Produkt aus der Länge der Drosselstelle
und dem spezifischen Gewicht der Flüssigkeit.
Zur näheren Erläuterung des Standes der Technik soll bereits hier auf Fig.
9 der Zeichnung Bezug genommen werden. Wie aus den gestrichelt einge
zeichneten Kurven in Fig. 9 hervorgeht, nimmt bei einer Verringerung der
Querschnittsfläche S₁ der Strömungswiderstand zu, so daß im niedrigen Fre
quenzbereich unterhalb der Resonanzfrequenz für das Flüssigkeitsvolumen in
der Drosseleinheit die dynamische Federkonstante einen hohen Wert und
der Verlustfaktor einen niedrigen Wert annimmt. Dieses Ergebnis wider
spricht naturgemäß den Erfordernissen für eine angemessene Schwingungs
dämpfung, so daß die Wirksamkeit der Schwingungsdämpfung beeinträchtigt
wird.
Aus diesem Grund stellt die Verringerng der Abmessungen einer Halterung
der oben beschriebenen Art nach wie vor ein ungelöstes Problem dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Halterung der eingangs ge
nannten Gattung, insbesondere für den Einsatz in Kraftfahrzeugen zu schaf
fen, die trotz einer kleinbauenden Konstruktion eine zufriedenstellende
Schwingungsdämpfung gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist in Patentanspruch 1 angege
ben.
Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung werden die mit der
elektrorheologischen Flüssigkeit gefüllten Kammern in dem Dämpfungskör
per durch Ausnehmungen des Dämpfungskörpers gebildet, die durch ein den
Dämpfungskörper umgebendes Ringteil abgeschlossen werden, und die Dros
seleinrichtung wird durch schraubenförmig in dem Ringteil verlaufende Ka
näle gebildet.
Durch diese Bauweise wird trotz verhältnismäßig kleiner Gesamtabmessun
gen der Halterung eine angemessene Dimensionierung der Drosseleinrich
tung ermöglicht. Eine weitere Vereinfachung der Konstruktion wird dadurch
erreicht, daß eine der Elektroden der Drosseleinrichtung unmittelbar durch
das äußere Gehäuseteil der Halterung gebildet wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Halterung;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Explosionsdarstellung der Halterung;
Fig. 4 eine schematische perspektivische Ansicht der Halterung zur
Veranschaulichung der Anordnung von Öffnungen und eines die
se verbindenden schraubenförmigen Kanals;
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Anordnung der erfindungs
gemäßen Halterung zwischen einer Brennkraftmaschine und ei
ner Fahrzeugkarosserie;
Fig. 6 ein Flußdiagramm eines Verfahrens zur Steuerung von Drosseln
in der Halterung;
Fig. 7 eine Graphik zur Veranschaulichung des zeitlichen Verlaufs ei
nes Schwingungs-Übertragungsverhältnisses unter verschiede
nen Bedingungen;
Fig. 8 ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung der Arbeitsweise der
Steuerung für die Drosseln und
Fig. 9 eine Graphik, die für eine erfindungsgemäße Halterung und für
eine herkömmliche Halterung die Abhängigkeit der dynami
schen Federkonstanten und des Verlustfaktors von der Schwin
gungsfrequenz angibt.
Der Aufbau einer erfindungsgemäßen Halterung ist in Fig. 1 bis 3 veran
schaulicht. Bei dem betrachteten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine
Halterung 10 für eine Maschine, ein Maschinenteil oder dergleichen. Die Hal
terung 10 weist ein rohrförmiges Innenteil 12 und ein zylindrischen äußeres
Gehäuseteil 14 auf. Das Innenteil 12 und das Gehäuseteil 14 sind aus Metall
hergestellt und weisen eine hohe Verformungssteifheit auf.
Ein nachgiebiger Dämpfungskörper 16 aus elastomerem Material ist derart
zwischen dem Innenteil 12 und dem Gehäuseteil 14 eingefügt, daß er das
Gewicht des gehalterten Bauteils, beispielsweise einer Brennkraftmaschine,
einer Antriebswelle oder dergleichen eines Kraftfahrzeugs, aufnehmen kann.
Der Dämpfungskörper 16 ist durch Vulkanisieren oder auf andere Weise dau
erhaft mit dem rohrförmigen Innenteil 12 verbunden und weist die in der
Explosionsdarstellung in Fig. 3 gezeigte Form auf. Wie am besten in Fig. 2
zu erkennen ist, weist der Dämpfungskörper 16 eine ringförmige Nut 18 auf,
die ein Ringteil 25 aufnimmt.
Verstärkungsteile 20 sind in der in Fig. 3 gezeigten Weise an äußeren Um
fangsabschnitten des Dämpfungskörpers 16 angebracht. Wie weiterhin aus Fig.
1 und 2 hervorgeht, ist der Dämpfungskörper 16 in seinem Mittelbe
reich mit Hohlräumen oder Ausnehmungen versehen. Diese Ausnehmungen
bilden zusammen mit der Innenfläche des Ringteils 28 zwei Flüssigkeitskam
mern, nämlich eine Hauptkammer 22 und eine Hilfskammer 24.
Der Dämpfungskörper 16 weist außerdem einen Hohlraum S auf, der der
Hilfskammer 24 eng benachbart ist, so daß zwischen dem Hohlraum und der
Hilfskammer eine Membran 26 gebildet wrd. Die Membran 26 reagiert auf
Volumenänderungen in der Hilfskammer 24 und weist eine so hohe Flexibili
tät auf, daß sie Druckänderungen in der Hilfskammer 24 zu dämpfen vermag.
Der Hohlraum S ist gemäß Fig. 2 zur Atmosphäre hin offen.
Das Ringteil 28 ist aus einem elektrisch nicht leitenden Material hergestellt,
beispielweise aus einem stabilen und starren Kunststoff, und besteht im ge
zeigten Ausführungsbeispiel aus zwei Hälften, wodurch die Montage in der
ringförmigen Nut 18 erleichtert wird.
Das Ringteil 28 weist eine erste Öffnung 30, die einen Anschluß für die
Hauptkammer 22 bildet, und eine zweite Öffnung 32 und eine dritte Öffnung
34 auf, die zu der Hilfskammer 24 geöffnet sind und erste und zweite Hilf
skammeranschlüsse bilden.
Am äußeren Umfang des Ringteils 28 ist ein schraubenförmiger Kanal ausge
bildet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Kanal durch eine verhält
nismäßig breite erste Nut 36, die von dem Anschluß 30 der Hauptkammer 22
zu dem ersten Hilfskammeranschluß 32 führt, und durch eine verhältnismä
ßig schmale zweite Nut 38 gebildet, die von dem Anschluß 30 der Hauptkam
mer zu dem zweiten Hilfskammeranschluß 34 führt.
Gemäß Fig. 4 ist die erste Nut 36 kürzer als die zweite Nut 35 und verläuft
über den halben Umfang des Ringteils 28. Die engere zweite Nut 38 verläuft
in einer schraubenförmigen Bahn, die schematisch in Fig. 4 dargestellt ist,
und bildet mehr als eine vollständige Windung auf dem Umfang des Ringteils
28.
Die oben beschriebene Anordnung ist in dem zylindrischen äußeren Gehäuse
14 untergebracht und gegenüber diesem durch eine dünne ringförmige
Schicht 44 aus elastomerem Material isoliert. Die Schicht 14 dichtet die An
ordnung hermetisch ab und überdeckt die Nuten 36 und 38, so daß durch die
Nuten geschlossene erste und zweite Drosselkanäle 40, 42 gebildet werden.
Am Boden der Nuten 36 und 38 sind Metallbänder angeordnet, die erste und
zweite Elektroden 46, 48 bilden.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das zylindrische Gehäuseteil
14 elektrisch geerdet, d.h., mit der Fahrzeugkarosserie verbunden, so daß es
eine negative Elektrode bildet, während die ersten und zweiten Elektroden
46 und 48 durch die nachfolgend beschriebenen Einrichtungen mit dem po
sitiven Pol einer nicht gezeigten Spannungsquelle verbindbar sind.
An der inneren Umfangsfläche des Ringteils 28 sind erste und zweite Kon
takte 50, 52 ausgebildet, die elektrisch mit den ersten und zweiten Elektro
den 46, 48 verbunden sind.
An der äußeren Umfangsfläche des Dämpfungskörpers 16 sind zugehörige
dritte und vierte Kontakte 54, 56 angeordnet, die elektrisch mit in den
Dämpfungskörper eingebetteten Anschlußleitungen 55 und 60 verbunden
sind. Die Kontakte 50 und 52 sind so angeordnet, daß sie jeweils mit dem
Kontakt 54 bzw. 56 in Berührung treten, so daß eine elektrische Verbindung
zwischen den Anschlußleitungen 58, 60 und den Elektroden 46 und 48 her
gestellt wird.
Die Hauptkammer 22, die Hilfskammer 24 und die diese verbindenden Kanä
le sind mit einer elektrorheologischen Flüssigkeit (ER) gefüllt. Wenn eine
hohe Spannung an den Elektroden 46 und 48 anliegt, so nimmt die Viskosi
tät der ER in den Drosselkanälen 40, 42 beträchtlich zu. Dieses Phänomen
soll nachfolgend als -′Verstopfen′- der Drosselkanäle bezeichnet werden.
Durch dieses Verstopfen wird der Strömungswiderstand durch die Drosselka
näle stark erhöht, so daß die Drosselkanäle praktisch gesperrt werden. Die
Länge und die Querschnittsfläche des ersten Drosselkanals 40 sind so ge
wählt, daß die dynamische Federkonstante der Halterung 10 minimal wird,
wenn keine Spannung an die zugehörigen Elektroden angelegt ist und die ge
samte Einheit einer Schwingung mit einer Frequenz von etwa 25 Hz ausge
setzt ist (beispielsweise einer sogenannten Sekundärschwingung, die von ei
ner Vierzylinder-Brennkraftmaschine bei einer Drehzahl von 750 min-1 er
zeugt wird).
Die Länge und Querschnittsfläche des zweiten Drosselkanals 42 sind dagegen
so gewählt, daß, wenn keine Spannung an den zugehörigen Elektroden an
liegt, die Halterung einen maximalen Verlustfaktor in Bezug auf die Resonanz
frequenz des durch die Halterung und die gehalterte Maschine gebildeten Sy
stems (also in Bezug auf das Motorschütteln) aufweist.
Eine Steuerschaltung 62 (Fig. 1) enthält eine Spannungsversorgung 64
und eine Steuereinheit 66, die auf der Grundlage der Fahrzeuggeschwindig
keit und der Geschwindigkeit, mit der sich die Auslenkung der Maschine re
lativ zur Fahrzeugkarosserie ändert, binäre Ausgangssignale erzeugt, die unab
hängig an die Anschlußleitungen 58 und 60 gelangen.
Gemäß Fig. 5 ist die Halterung 10 so angeordnet, daß ein Zapfen 70 das
rohrförmige Innenteil 12 mit einem an der Maschine 72 angebrachten Hal
tearm 74 verbindet, während das zylindrische äußere Gehäuse 14 durch ei
nen Haltearm 76 an der Fahrzeugkarosserie 78 gehalten wird. Wenn die Ma
schine 72 in Betrieb ist, werden Schwingungen über die Halterung 10 von
der Maschine auf die Karosserie 78 übertragen.
Unter diesen Bedingungen wird der Dämpfungskörper 16 derart verformt,
daß sich das Volumen der Hauptkammer 22 ändert und die Schwingungen
gedämpft werden. Die ERF wird dabei über die Drosselkanäle 40, 42 abwech
selnd in die Hauptkammer 22 und die Hilfskammer 24 verdrängt, so daß die
Schwingungsdämpfung verstärkt wird.
Da der Drosselkanal 42 gemäß Fig. 4 schraubenförmig um den Umfang des
Ringsteils 28 umläuft, wird eine beträchtliche Länge dieses Drosselkanals er
reicht, ohne daß die Querschnittsfläche desselben verringert zu werden
braucht. Bei Schwingungen mit kleiner Frequenz, wie sie beim Leerlauf der
Maschine oder bei Schwingungen der Maschine (Motorschütteln) auftreten,
ergibt sich daher eine kleine dynamische Federkonstante und ein großer
Verlustfaktor, wie durch die durchgezogenen Linien in Fig. 9 veranschau
licht wird. Dies gilt insbesondere im Resonanzbereich, wo gemäß Fig. 9 der
Verlustfaktor ein Maximum aufweist.
Zum Vergleich sind in Fig. 9 durch gestrichelt eingezeichnete Kurven die
dynamische Federkonstante und der Verlustfaktor für eine herkömmliche
Halterung angegeben, bei der die Querschnittsfläche des Drosselkanals bzw.
der Drosselkanäle verringert ist.
Fig. 6 zeigt in einem Flußdiagramm die Schritte eines Steuerverfahrens zur
Dämpfung niederfrequenter Schwingungen.
In Schritt 1001 wird die Fahrzeuggeschwindigkeit V gemessen und mit
einem vorgegebenen Schwellenwert (V=0) verglichen. Wenn die Fahrzeug
geschwindigkeit gleich diesem Schwellenwert ist, wird an die Elektrode 48
eine Spannung angelegt, und der zweite Drosselkanal 42 wird blockiert.
Da unter dieser Bedingung an die Elektrode 46 keine Spannung angelegt
wird, kann die ERF durch den ersten Drosselkanal 40 frei zwischen der
Hauptkammer 22 und der Hilfskammer 24 hin- und zurückströmen. Hier
durch wird die Halterung in der Weise abgestimmt, daß die dynamische Fe
derkonstante minimiert ist und die Schwingungsübertragung von der Maschi
ne auf die Karosserie 78 stark verringert wird, so daß der Komfort für die
Fahrzeuginsassen verbessert wird.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit V von 0 verschieden ist, so bedeutet dies,
daß Bedingungen vorliegen, bei denen Motorschütteln auftreten kann, und in
Schritt 1002 wird dann eine Spannung an die erste Elektrode 46 angelegt, so
daß der erste Drosselkanal 40 gesperrt wird. Zusätzlich wird in Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit, mit der die Maschine ausgelenkt wird, der zweite
Drosselkanal im Ein/Aus-Betrieb mit der Spannung der Spannungsquelle (in
diesem Fall einer positiven Spannung) angesteuert, d.h., der Strömungswi
derstand des zweiten Drosselkanals wird in Abhängigkeit von dem Betrag der
Vertikalbeschleunigung der Maschine selektiv erhöht und verringert (Schritt
1003).
Wenn der zweite Drosselkanal 42 geöffnet ist (d.h., wenn er nicht verstopft
ist und nur einen geringen Strömungswiderstand aufweist) und der erste
Drosselkanal 40 aufgrund der an der Elektrode 46 anliegenden Spannung
einen hohen Strömungswiderstand aufweist, so ist der Verlustfaktor der Hal
terung 10 maximal, und die Masse der in dem Drosselkanal 42 bewegten EFR
wirkt als dynamischer Dämpfer.
In Fig. 7 gibt die gestrichelt eingezeichnete Kurve a die Schwingungsüber
tragungseigenschaften für den Fall an, daß die zweite Elektrode 48
spannungslos ist, und die strichpunktierte Kurve b gibt die Schwingungsüber
tragungseigenschaften für den Fall an, daß an der zweiten Elektrode 48 eine
Spannung anliegt. Die Punkte P und Q bezeichnen die Schnittpunkte zwi
schen den Maxima der Kurven a und b.
In Schritt 1003 (Fig. 6) wird der Absolutbetrag der Vertikalbeschleunigung
der Maschine mit einem bestimmten Standardwert verglichen. Wenn der Ab
solutbetrag größer ist als der Standardwert, so wird die Elektrode 48 ausge
schaltet, so daß der zweite Drosselkanal 42 einen geringen Strömungswider
stand annimmt. Wenn der Absolutbetrag größer oder gleich dem Standard
wert ist, wird die zweite Elektrode eingeschaltet, so daß der zweite Drossel
kanal einen hohen Strömungswiderstand aufweist.
Infolge dieser Steuerung wird das Schwingungsübertragungs-Verhältnis
(× 2/× 1) verringert, und das Schwingungsübertragungsverhalten entspricht
der durchgezogenen Kurve c in Fig. 7. Unter diesen Bedingungen werden
die Schwingungen der Maschine wirksam unterdrückt.
Da bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel die Länge des Drosselkanals
42 hinreichend groß ist, so daß die dynamische Federkonstante verringert
und der Verlustfaktor der Halterung 10 maximiert wird, und da ferner das zy
lindrische Gehäuseteil 14 als negative Elektrode für die Drosselkanäle 40, 42
benutzt wird, ist die Zahl der für die Halterung benötigten Bauteile verhältnis
mäßig klein. Weiterhin ist es aufgrund der Anordnung der die positiven Elek
troden bildenden Metallbänder am Boden der schraubenförmigen Kanäle
möglich, die Querschnittsfläche der Kanäle auf einfache Weise zu vergrößern.
Darüber hinaus wird durch die Anordnung der Kontakte 50, 52, 54 und 56 und
durch die Einbettung der Anschlußleitungen in den Dämpfungskörper 16 der
Zusammenbau der Einzelteile bei der Herstellung der Halterung vereinfacht.
Durch die Erdung der negativen Elektrode (d.h., des zylindrischen äußeren
Gehäuses 14) wird die Verdrahtung und die Herstellung der elektrischen
Verbindungen mit der Steuerschaltung weiter vereinfacht.
Claims (11)
1. Halterung zur Befestigung eines Schwingungen ausgesetzten Bauteils (72)
an einem Träger (78), mit:
- - ersten und zweiten starren Teilen (12, 14), von denen das erste (12) in einem Hohlraum des zweiten Teils (14) untergebracht ist,
- - einem zwischen den ersten und zweiten starren Teilen (12, 14) eingefüg ten Dämpfungskörper (16) aus elastomerem Material, in dem erste und zwei te, mit einer elektrorheologischen Flüssigkeit gefüllte Kammern (22, 24) aus gebildet sind, wobei das Volumen der zweiten Kammer (24) durch eine Membran (26) veränderbar ist, und
- - einer die erste und zweite Kammer verbindenden, elektrisch steuerbaren
Drosseleinrichtung (40, 42),
dadurch gekennzeichnet, daß - - die ersten und zweiten Kammern (22, 24) durch Ausnehmungen gebildet werden, die durch ein den Dämpfungskörper (16) umgebendes, in dem zwei ten starren Bauteil (14) aufgenommenes Ringteil (28) abgeschlossen werden,
- - die Drosseleinrichtung durch schraubenförmig in dem Ringteil (28) ver aufende erste und zweite Drosselkanäle (40, 42) gebildet wird, die über eine gemeinsame erste Öffnung (30) mit der ersten Kammer (22) und jeweils am anderen Ende über eine zweite Öffnung (32) bzw. eine dritte Öffnung (34) mit der zweiten Kammer (24) verbunden sind,
- - die Drosselkanäle durch in der Umfangsfläche des Ringteils (28) ausge bildete Nuten (36, 35) gebildet werden, die durch ein ringförmiges Ver schlußteil (44) abgedeckt sind,
- - die erste Nut (36) eine kleinere Länge und eine größere Breite als die zweite Nut (38) aufweist,
- - erste und zweite Elektroden (46, 48), die jeweils einen gesonderten elek trischen Anschluß (50, 54; 52, 56) aufweisen, in der ersten Nut (36) und der zweiten Nut (38) angeordnet sind und
- - eine mit Masse verbundene Gegenelektrode durch das zweite starre Teil (14) gebildet wird.
2. Halterung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuerschal
tung (62), die die Spannung der ersten und zweiten Elektroden (46, 48) in
Abhängigkeit von einem Steuerparameter (V) derart steuert, daß,
- - wenn der Steuerparameter einen ersten Wert (V=0) aufweist, eine Spannung an die erste Elektrode (46) angelegt wird und
- - wenn der Wert des Steuerparameters größer ist als der erste Wert, die Spannung der ersten Elektrode (46) aufrechterhalten bleibt und zusätzlich eine Spannung an die zweite Elektrode (48) angelegt wird, wenn die Be schleunigung des gehalterten Bauteils (72) dem Betrage nach kleiner ist als ein vorgegebener Beschleunigungswert.
3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Dämpfungskörper (16) erste und zweite Anschlußleitungen (58, 60) an
geordnet sind, die jeweils mit einem an der Oberfläche des Dämpfungskör
pers liegenden ersten bzw. zweiten Kontakt (54 bzw. 66) verbunden sind,
und daß an der Innenfläche des Ringteils (28) ein mit der ersten Elektrode
(46) verbundener, an dem ersten Kontakt (54) anliegender dritter Kontakt
(50) und ein mit der zweiten Elektrode (48) verbundener, an dem zweiten
Kontakt (56) anliegender vierter Kontakt (52) angeordnet ist.
4. Halterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ersten und zweiten Elektroden (46, 48) als langgestreck
te, dünne elektrisch leitende Bänder ausgebildet sind.
5. Halterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Kammer (22) zwischen dem gehalterten Bauteil
(72) und dem ersten starren Teil (12) der Halterung angeordnet ist und daß
die zweite Kammer (24) zwischen dem Träger (78) und dem ersten starren
Teil (12) der Halterung angeordnet ist.
6. Halterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Membran (26) durch einen Teil des Dämpfungskörpers
(16) gebildet wird, der einen Hohlraum (S) des Dämpfungskörpers von der
zweiten Kammer (24) trennt.
7. Halterung nach Anspruch 2, zur Abstützung einer eine Brennkraftmaschi
ne (72) einschließenden Antriebseinheit eines Kraftfahrzeugs an der Fahr
zeugkarosserie (78), dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerparameter
(V) die Fahrzeuggeschwindigkeit ist und daß der vorgegebene Wert des Steu
erparameters der Geschwindigkeitswert 0 ist.
8. Halterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ersten und zweiten starren Teile (12, 14) der Halterung
zylindrisch ausgebildet und mit ihren Achsen im wesentlichen waagerecht
orientiert sind.
9. Halterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verschlußteil (44) für die Nuten (36, 38) eine zwischen
dem Ringteil (28) und der Innenfläche des zweiten starren Teils (14) einge
fügte dünne Dichtungsschicht aus elastomerem Material ist.
10. Halterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Dämpfungskörper (16) in seinem Mittelbereich eine um
laufende Ringnut (18) aufweist und daß das Ringteil (28) aus zwei getrennten,
in die Ringnut (18) einsetzbaren Hälften besteht.
11. Halterung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Nut (36) sich etwa über die Hälfte des Umfangs des
Ringteils (28) erstreckt und daß die zweite Nut (38) mehr als eine vollständi
ge Windung auf dem Umfang des Ringteils (28) bildet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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ID=13685750
Family Applications (1)
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