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Webstuhl zur Herstellung von Rohrmatten. Zusatz zum Patent 383097.
Im Patent 383097 ist ein Webstuhl zur Herstellung von Rohrmatten beschrieben, bei
welchem querliegende Rohrstengel nacheinander auf nebeneinander angeordnete, längslaufende
Holzleisten aufgebunden werden, welchem Zwecke mehrere, j e eine Holzleiste umkreisende
Spulenträger dienen, welche den Spulenfaden um den Rohrstengel und die zugeordnete
Holzleiste herumwickeln. Die Spulenträger werden längsverschiebbar von einem gemeinsamen,
auf und ab gehenden, in der Tiefstellung die Holzleisten mit entsprechenden Randausnehmungen
umgreifenden Rahmen getragen und vollführen das Umkreisen der Holzleisten durch
Aufwärtsbewegen mit dem Rahmen, seitliches Verschieben an -diesem in seiner Hochstellung,
Niederbewegen mit ihm und Rüchv erschieben längs des tiefstehenden Rahmens.
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Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung dieses Webstuhles,
durch welche die Zubringung der Rohrstengel zu der Webstelle verbessert werden soll.
Gemäß der Erfindung dienen zum Vorschub der auf die Holzleisten aufgelegten Rohrstengel
zur - Webstelle die zwischen den Holzleisten durchgreifenden Zinken eines in der
Längsrichtung der Holzleisten hin und her beweglichen Rechens, der aus der zuvor
hinter dein Rahmen sich befindenden Ausgangsstellung nach Hochgang des Rahmens bis
vor die dem Rahmen- vorgelagerte Auflagestelle der Rohrstengel auf die Holzleisten
verschoben wird und die sodann aufgelegten Rohrstengel vor vollendetem Wiederniedergang
des
Rahmens durch Rückkehr in die Ausgangsstellung bis zu der ebenfalls hinter dem Rahmen
sich befindenden Webstelle mitnimmt.
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Eine Ausführungsform des Webstuhles ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i die Gesamtansicht des Wehstuhles in einem nach der Linie
A-A der Abb. 3 geführten, gegenüber dieser Abbildung verkleinertem Höhenschnitt,
Abb. 2 einen Teil der Abb. i in größerem Maßstabes Abb. 3 einen Schnitt nach B-B
der Abb. 2, die Abb..I und 5 dieselben Schnitte wie die Abb. 2 und 3 bei anderer
Stellung der Einzelteile und Abb. 6 die der Abb. 3 entsprechende Drauf= sieht, während
Abb. 7 dazu dienen soll, die Wirkungsweise der neuen Einrichtung des Webstuhles
zii erläutern.
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Wie beim Hauptpatent sitzen die Spulenträger i2 längsverschiebbar
auf dein unteren, mit Randausnehmungell35 versehenen Balken 3 eines auf und ab gehenden
Rahmens 3, 3', der durch Niedertreten des Fußtrittes .4 an den Tiber die Rollen
5 und 6 geführten Ketten 7 hochgezogen wird und beim Freigeben des Fußtrittes unter
seinem Eigengewicht in die Tiefstellung zurücksinkt. Die dein Vorratsbehälter 8
entnommenen Rohrstengel y, die der Arbeiter durch den ]Zahmen io durchwirft, fallen
längs der an diesen sich abschließenden Führungsstäbe ii auf die von den Führungs-
und Schaltwalzen 32, 33 getragenen längslaufenden Holzleisten 34 nieder. Das Aufweben
der Rohrstengel auf die Holzleisten erfolgt in der Weise, daß beint Niederetreten
des Fußtrittes .I der Rahineil 3, 3' mit den Spulenträgern 12 hochgeht, diese ini
ersten Teil des Hochganges seitlich neben den Holzleisten hochsteigen, uni sich
ini folgenden Teil des Hochganges unter dem Einfluß der gemäß dem Hauptpateilt gesteuerten
Stange 21 oberhalb der Holzleisten in der Richtung gegen die andere Seite der Holzleisten
hin am Balken 3 zu verschieben, daß sodann, nachdem in der eben erwähnten Weise
ein Rohrstengel auf die Holzleisten aufgebracht und der Fußtritt q. wieder freigegeben
wurde, der Rahmen 3, 3' mit den Spulenträgern 12 wieder niedersinkt, diese sich
hierbei, den Rohrstengel kreuzend, neben der anderen Seite der Holzleisten niederbewegen
und bei wieder in die Tiefstellung gelangtem Rahmen 3, 3' durch die Stange 21 unterhalb
der Holzleisten wieder in die Ausgangslage auf die zuerst erwähnte Seite der Holzleisten
zurückgeführt werden.
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Gemäß der Erfindung ragen zwischen den einzelnen Holzleisten 34 die
Zinken 36 (Abb. i his 5) eines Rechens 36, 37 nach oben, dessen finit dem
Rahmen 3, 3' gleichlaufender Balken 37 in der Längsrichtung der Holzleisten 34.
in Seitenführungen 38 (Abb. 2 bis 5) hin und her beweglich ist, wodurch die Rechenzinken
36 einmal auf die dem Fußtritt 4. abgewendete Längsseite des Rahmens 3, 3' in die
Ruhesteilung und das andere Mal auf die ihm zugekehrte Längsseite in die Arbeitsstellung
gelangen und diese beiden Stellungen dauernd wechseln. Die Führung des Rechens 36,
3; aus der Ruhe- in die Arbeitsstellung bewirkt der Rahmen 3, 3' beim Hochgang durch
Verinittlung von an den Innenseiten des Gestelles i verlaufenden, mit dem einen
Ende an ihin befestigten Ketten 39 (Abb. i bis 5), deren andere Enden an den Rechenbalken
37 angeschlossen sind. Die Ketten laufen über Führungsrollen .Ios .4i und hängen
zwischen der Rolle d.o und dem Rechenbalken 37 nach unten durch, so daß der Rahmen
3, 3', bevor er die Verschiebung des Rechens 36, 37 in den Führungen 38 einleiten
kann, sich zuvor angehoben und die Ketten 39 straff gespannt haben muß. Es wird
auf diese Weise ein etwaiges Auftreffen der Rechenzinken 36 auf den Rahmenbalken
3, welcher in der Tiefstellung die Bahn der Rechenzinken 36 kreuzt, vermieden. Um
die Verschiebung des Rechens 36, 37 zu beschleunigen, können an dem Fußtritt d.
Druckrollen 4.2 (Abb. i bis 4) angeordnet sein, die beim 1 iedertreteil des Fußtrittes
.I die Ketten 39 niederdrücken (s. Abb.4 ini Gegensatz zu Abb. 2) und hierdurch
spannen. Jedenfalls müssen die Bewegungsmittel für den Rechen 36, 37 so zusammenwirken,
daß, wenn der Fußtritt 4. in die Tiefstellung und dadurch der Rahmen 3, 3' in die
Hochstellung gelangt ist (Abb.4, 5), der Rechen 3t;, 37 sich bereits in der Arbeitsstellung,
also auf der dein Fußtritt .a. zugekehrten Seite des Rahmens 3, 3' befindet. Die
beschriebene Verschiebung des Rechens aus der Ruhe- in die Arbeitsstellung vollzieht
sich entgegen der Wirkung von an dem Rechenbalken 37 angreifenden und am Gestell
befestigten Federn 4.3 (Abb. i, 2, 4.), welche, wenn der Fußtritt .f losgelassen
wird und der Rahmen 3, 3' unter seinem Eigengewicht niederfällt, den Rechen in die
Ruhestellung zieht. Die beiderseitigen Hubbegrenzungen des Rechens durch die Seitenführungen
38 des Rechenbalkens 37 besitzen eine derartige Lage, daß die Rechenzinken 36 bei
in der Ruhestellung sich befindenden Rechen sich ein wenig seitlich von den äsen
16 der Spulenträger 12 befinden und bei in die Arbeitsstellung vorgeschobenem Rechen
unterhalb der unteren Enden der Führungsstäbe ii des Einwurfrahmens io stehen (Abb.
q.).
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In der Ruhestellung des Webstuhles nehmen
die Teile
die in den Abb. i bis 3 gezeichnete Lage ein, insbesondere befinden sich der Fußtritt
4 in der Hoch-, der Rahmen 3, 3' in der Tiefstellung und der Rechen 36, 37 auf der
dem Fußtritt .4 abgekehrten Längsseite des Rahmens 3, 3'. Durch -Niedertreten des
Fußtrittes 4 wird der Rahmen 3, 3' mit den Spulenträgern 12 hochgezogen, die hierbei,
wie im Hauptpatent ausführlicher beschrieben ist, zunächst seitlich neben den Holzleisten
34 hochsteigen und dann in der Richtung gegen die andere Seite der Holzleisten hin
am Rahinenbalken 3 sich verschieben. Zugleich führt der hochgehende Rahmen 3, 3'
an den durch die Rollen 42 des Fußtrittes + nach unten durchgedrückten Ketten 39
den Rechen 36, 37 unterhalb des Rahmenbalkens 3 aus der -Ruhestellung der Abb. 2
in die Arbeitsstellung der Abb.4 über, in welcher, wie erwähnt, die Rechenzinken
36 unterhalb der Fußenden der am Einwurfrahmen io (Abb. i) befestigten Führungsstäbe
i i stehen. Nach Durchwerfen eines dem Vorratsbehälter 8 (Abb. i) entnominenen Rohrstengels
g (Abb. .1) durch rlen Einwurfrahmen io, dessen Führungsstäbe i i den Rohrstengel
auf die Holzleisten 34 vor den Rechenzinken 36 ablegen, wird der Fußtritt wieder
freigegeben. Der Rahmen 3, 3' beginnt zu sinken, und die Federn 43 ziehen, zumal
auch die den Rahmen 3, 3' mit dem Rechen 36, 37 verbindenden Ketten von den Druckrollen
42 des Fußtrittes 4 wieder befreit sind und locker werden, den Rechen, bevor noch
der Rahmen wieder . in die Tiefstellung (Abb.2, 3) gefallen ist, unterhalb des Rahinenbalkens
3 rasch auf die andere Seite des Rahmens in die Ruhestellung der Abb. 2 zurück.
Hierbei nehmen die Rechenzinken 36 den auf den Holzleisten 34 liegenden Rohrstengel
g' (Abb. 4) mit und schieben ihn auf den Holzleisten bis zu der hinter dem Rahinen
3, 3' befindlichen Webstelle, d. h. bis zu den von den Holzleisten zu den Osen 16
der Spulenträger 12 laufenden Drähten 15 vor. Beim Niedergang des Rahmens bewegen
sich zugleich die Spulenträger 12, wobei sie sich kreuzweise auf den Rohrstengel
auflegen, zunächst neben der anderen Seite der Holzleisten nieder, um, wenn der
Rahmen 3, 3' den Niedergang vollendet hat, auf die im Hauptpatent näher beschriebene
Weise am Rahmenbalken 3 wieder in die Ausgangslage zurückgeschoben zu werden.
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Die in der Flucht t (Abb. 7) liegende Auflagestelle jedes Rohrstenggels,
g' auf den Holzleisten 34 steht von der ungefähr in der Flucht it liegenden Webstelle
um die Strecke s ab. Demnach würden, wenn bei der Herstelhing der Rohrmatte die
Enden der Holzleisten 34 die Flucht t überschritten haben und z. B. in die Flucht
v gelangt sind, weitere Rohrstengel auf die Holzleisten nicht mehr aufgebunden werden
können, da die von den Führungsstangen i i abfallenden Rohrstengel nicht mehr zur
Auflage auf die Holzleisten kämen, sondern hinter diesen nach unten fallen würden;
es könnten mithin auf die Leistenenden längs der Strecke .s Rohrstengel nicht mehr
aufgeweht werden. Zur Behebung dieses Übelstandes sind die Rechenzinken 36 mit in
der Ruhestellung des Rechens 36, 37 vorn Rahmen 3, 3' wegweisenden, in der Längsrichtung
der Holzleisten 34 verlaufenden wagerechten Armen 44 versehen, deren Oberfläche
nicht höher als diejenige der Holzleisten 34 liegt. Demzufolge werden, wenn die
Enden der Leisten die Flucht t überschritten haben, die von den Führungsstäben i
i abgleitenden kohrstengel auf die Arme 44 abgelegt, die, wenn sich der Rechen in
der Pfeilrichtung,der Abb. 7 zur Webstelle bewegt, die Rohrstengel so lange mitnehmen,
bis sie wieder auf den Holzleisten Führung finden.