DE3909844C1

DE3909844C1 -

Info

Publication number: DE3909844C1
Application number: DE19893909844
Authority: DE
Inventors: Henrik 6100 Darmstadt De Fegesch
Original assignee: BTS Broadcast Television Systems GmbH
Current assignee: Philips GmbH
Priority date: 1989-03-25
Filing date: 1989-03-25
Publication date: 1990-08-02
Anticipated expiration: 2009-03-26
Also published as: GB9005294D0; FR2644959A1; ES2021233A6; GB2231438A; JP2956779B2; FR2644959B1; GB2231438B; JPH02285884A

Description

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Um während einer aktuellen Fernsehübertragung bestimmte Bildereignisse in Form einer Zeitlupendarstellung zu wiederholen, ist es bekannt (US-Patentschrift 43 86 379), die Betriebsfunktionen eines professionellen Video-Magnetbandgerätes über einen Datenbus von einer Programmiereinrichtung aus zu steuern. Die Programmiereinrichtung ist so ausgelegt, daß zunächst die von einer Fernsehkamera aufgenommenen Bildszenen auf dem Magnetband des Video-Magnetbandgerätes aufgezeichnet werden. Soll von den aufgezeichneten Bildszenen ein bestimmtes Bildereignis, zum Beispiel eine Torschußszene, als Zeitlupen-Sequenz wiederholt werden, so wird bei einem Tortreffer von einer Bedienperson mittels der Programmiereinrichtung eine sogenannte Zeitmarke gesetzt. Am Schluß der Torschußszene wird das Magnetband auf eine voreinstellbare Position vor dem Zeitpunkt der gesetzten Zeitmarke zurückgespult. Auf Knopfdruck der Bedienperson oder auch automatisch kann sodann mit der Zeitlupen-Wiedergabe des bestimmten Bildereignisses begonnen werden.

Insbesondere bei Sportveranstaltungen ist es wünschenswert, jeder Fernsehkamera ein Video-Magnetbandgerät mit Programmiereinrichtung zuzuordnen, um bestimmte unwiederbringliche Bildszenen aus verschiedenen Blickrichtungen aufzunehmen und während der laufenden Berichterstattung als Zeitlupensequenz wiederzugeben. Die für derartige Veranstaltungen erforderlichen Aufzeichnungs- und Steuerungsgeräte befinden sich üblicherweise in einem Übertragungswagen. Da jedoch der in einem Übertragungswagen zur Verfügung stehende Platz begrenzt ist, muß auf die üblicherweise in einem großflächigen Bedienpult eingebauten, platzaufwendigen Programmiereinrichtungen verzichtet werden, so daß keine aktuelle Zeitlupen-Wiedergabe möglich ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren nach der eingangs genannten Art anzugeben, bei dessen Anwendung trotz räumlicher Beschränkung in einem Übertragungswagen die Steuerung von den Fernsehkameras zugeordneten Video-Magnetbandgeräten für eine Zeitlupen-Wiedergabe sichergestellt ist.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat den Vorteil, daß von einer einzigen Programmiereinrichtung aus nunmehr mehrere Video-Magnetbandgeräte von einer einzigen Bedienperson gesteuert werden können. Damit verbunden kann die Anzahl entsprechender Monitore zur Überwachung der einzelnen Video-Magnetbandgeräte reduziert werden. Darüber hinaus können Verbindungskabel zur Steuerung, Signalisierung, Monitoring und für Intercom-Einrichtungen entfallen.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Patentanspruch 1 angegebenen Verfahrens möglich. Besonders vorteilhaft ist, daß gleichzeitig mit der Anwahl eines bestimmten Magnetbandgerätes das von dem Magnetband abgegebene Zeitlupensignal auf einen zentralen Monitor aufgeschaltet werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein Blockschaltbild zum Stand der Technik und

Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Erläuterung der Erfindung.

Das in der Fig. 1 dargestellte Blockschaltbild zeigt zwei Video-Magnetbandgeräte 1 und 2 mit je einer zugeordneten Programmiereinrichtung 3 und 4. Die zwei Magnetbandgeräte 1 und 2 sowie die Programmiereinrichtungen 3 und 4 sind über zwei Leitungen 5 und 6 bzw. 7 und 8 miteinander verbunden. Über die Leitungen 5 und 7 können die wichtigsten Laufwerksfunktionen der Video-Magnetbandgeräte 1 und 2 von den jeweils zugeordneten Programmiereinrichtungen 3 bzw. 4 angesprochen werden. Die Leitungen 6 und 8 dienen als Rückleitung von den Video-Magnetbandgeräten 1 und 2 zu den entsprechend zugeordneten Programmiereinrichtungen 3 und 4, um die Ausführung bestimmter Laufwerksfunktionen zu quittieren und um Zeitcodesignale zu übertragen. Die Signalübertragung über die Leitungen 5 bis 8 erfolgt in Form serieller Daten-Telegramme.

Der Betrieb derartiger Geräte in Form der in der Fig. 1 gezeigten Blockschaltbildstruktur ist an sich bekannt. Programmiereinrichtungen der vorliegenden Art werden beispielsweise von der Firma Sony Corporation unter der Typenbezeichnung DTR-2000 oder von der Firma BTS Broadcast Television Systems GmbH unter der Typenbezeichnung BPS 9A hergestellt und angeboten. Im Fernsehstudiobetrieb werden diese Programmiereinrichtungen allgemein als Slomo-Programmer bezeichnet.

Wie eingangs erwähnt, sind Programmiereinrichtungen zur Zeitlupen-Steuerung von Video-Magnetbandgeräten übersichtlich und damit relativ platzaufwendig gestaltet, um Fehlbedienungen durch die Bedienperson während einer aktuellen Fernsehübertragung auszuschließen. Es kann daher nicht jedem Video-Magnetbandgerät eine eigene Programmiereinheit zugeordnet werden, da auf den pultartigen Bedientischen im Übertragungswagen nicht genügend Platz zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist in einem Übertragungswagen auch nicht der Platz für zusätzliche Personen zur Bedienung der einzelnen Programmiereinrichtungen vorhanden.

Bei einem in der Fig. 2 dargestellten Blockschaltbild ist nur eine Programmiereinrichtung 9 zur gemeinsamen Steuerung von mehreren, in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel drei Video-Magnetbandgeräten 10, 11 und 12 vorgesehen. In die Übertragungsleitungen zwischen der Programmiereinrichtung 9 und den Video-Magnetbandgeräten 10, 11 und 12 ist eine Koppeleinrichtung 13 geschaltet, die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren die Zuordnung der Programmiereinrichtung 9 zu den Video-Magnetbandgeräten 10, 11 und 12 bestimmt.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit und zur Erleichterung des Verständnisses weist die Koppeleinrichtung 13 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei gesteuerte Schaltergruppen 14 und 15 auf, die abhängig von Steuersignalen auf Leitungen 16 und 17 durch die Programmiereinrichtung 9 steuerbar sind.

Die Programmiereinrichtung 9 ist hinsichtlich der Bedienung in vier Bereiche gegliedert. Ein erster Bereich 18 dient zur Darstellung der von den Video-Magnetbandgeräten 10 bis 12 abgegebenen Zeitcodes. Ein zweiter Bereich 19 ist zur Fernbedienung der wichtigsten Laufwerksfunktionen der Video-Magnetbandgeräte 10 bis 12 vorgesehen. Zu diesen Laufwerksfunktionen gehört beispielsweise ein schneller Vor- und Rücklauf des Magnetbandes sowie die Steuerung des Aufzeichnungs- und Wiedergabebetriebs. Über einen dritten Bereich 20 kann im Wiedergabebetrieb eine bestimmte Zeitlupengeschwindigkeit angewählt werden. Dazu sind auf dem Bedienfeld der Programmiereinrichtung 9 Drucktasten zur Anwahl fest vorgegebener Zeitlupengeschwindigkeiten sowie ein T-Hebel zur Anwahl variabler Zeitlupengeschwindigkeiten vorhanden. Mit Bedienknöpfen im Bereich 21 läßt sich die Programmiereinrichtung 9 über die Koppeleinrichtung 13 wiedergabeseitig einer oder mehreren Video-Magnetbandgeräten 10 bis 12 zuordnen.

Der Betrieb einer derartigen Anordnung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nachfolgend anhand der Fernseh-Übertragung eines Fußballspiels erläutert. Es sei angenommen, daß bei diesem Fußballspiel der Torraum von drei Fernsehkameras, die den Torraum aus drei verschiedenen Blickrichtungen überwachen, aufgenommen wird. Die von den (nicht dargestellten) Fernsehkameras erzeugten Videosignale werden von entsprechend zugeordneten Video-Magnetbandgeräten 10 bis 12 aufgezeichnet. Gleichzeitig wird auf einer Längsspur der Magnetbänder der von einem Zeitcode-Generator 22 erzeugte Zeitcode in an sich bekannter Weise aufgezeichnet. Der jeweils vorliegende Zeitcode gelangt von dem Video-Magnetbandgerät 10 über den Umschalter der Schaltergruppe 14 zu der Programmiereinrichtung 9 und wird dort auf der Anzeigeeinrichtung im Bereich 18 dargestellt. Bei einem Tortreffer wird von einer Bedienperson der Programmiereinrichtung 9 der Tastendruck in dem Bereich 19 eine Zeitmarke gesetzt, die den Augenblick des Tortreffers zeitlich kennzeichnet. Am Schluß der Torszene veranlaßt die Bedienperson durch Tastendruck im Bereich 19 der Programmiereinrichtung 9, daß die Magnetbänder der drei Video-Magnetbandgeräte 10 bis 12 auf eine voreinstellbare Position vor dem Zeitpunkt der gesetzten Schnittmarke schnell zurückgespult werden, um auch jene Bildszenen in Zeitlupe wiederzugeben, die sich einige Sekunden vor dem Tortreffer ereignet haben. Sobald auf dem Bedienfeld der Programmiereinrichtung 9 signalisiert ist, daß die Video-Magnetbandgeräte 10 bis 12 den Startpunkt zur Zeitlupenwiedergabe erreicht haben, verständigt die Bedienperson über Intercom die Bildregie im Übertragungswagen, daß mit einer Zeitlupenwiedergabe auf Sendung begonnen werden kann. Nach einer Freigabe durch die Bildregie kann die Bedienperson durch Anwahl über den Bereich 21 der Programmiereinrichtung 9 eine der drei Video-Magnetbandgeräte zur Zeitlupenwiedergabe anwählen. Dabei wird die Programmiereinrichtung 9 beim Start der Zeitlupenwiedergabe dem angewählten Video-Magnetbandgerät zugeordnet.

Selbstverständlich ist es auch möglich, mehrere Video-Magnetbandgeräte gleichzeitig für eine Zeitlupenwiedergabe zu starten. In diesem Fall übernimmt die Bildregie die weitere Verarbeitung und Verteilung der von den Video-Magnetbandgeräten abgegebenen Zeitlupensignale.

Nach Ablauf der Zeitlupendarstellung der Torszene kann durch Anwahl eines anderen Video-Magnetbandgerätes die von einer anderen Fernsehkamera aufgenommene Torszene gestartet werden. Dabei kann auch hier während der Zeitlupenwiedergabe die Zeitlupengeschwindigkeit durch die Bedienperson über die Programmiereinrichtung 9 verändert werden.

Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht die Möglichkeit, daß gleichzeitig mit der Anwahl eines bestimmten Magnetbandgerätes das von dem Magnetbandgerät abgegebene Zeitlupensignal auf einen zentralen Monitor aufgeschaltet wird, so daß jeweils das aktuelle gesendete Videosignal wiedergegeben wird. Durch diese Maßnahme wird die Möglichkeit zur Fehlbedienung der Programmiereinrichtung 9 eingeschränkt.

In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt die Zuordnung durch die Schaltergruppen 14 und 15 in der Koppeleinrichtung 13. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es selbstverständlich auch möglich, durch entsprechende Einflußnahme auf die auf den Leitungen übertragenen Daten die Zuordnung der Programmiereinrichtung 9 vorzunehmen.

Claims

1. Verfahren zur Wiedergabe von Videosignalen,
welche auf dem Informationsträger eines Aufzeichnungs- und Wiedergabegerätes mit einer bestimmten Geschwindigkeit aufgezeichnet werden und während eines Wiedergabebetriebs mit einer von der Aufzeichnungsgeschwindigkeit abweichenden Geschwindigkeit von dem Informationsträger abgenommen werden,
mit einer von einem Laufwerk des Aufzeichnungs- und Wiedergabegerätes räumlich abgesetzten Bedieneinrichtung zur programmierbaren Steuerung der Betriebsfunktionen des Laufwerkes,
wobei zwischen der Bedieneinrichtung und dem Laufwerk Leitungen zur Übertragung von Betriebszuständen der Bedieneinrichtung und des Laufwerks vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufwerke von mehreren Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräten (10, 11, 12) von einer einzigen Bedieneinrichtung (9) gesteuert werden und jedem der Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte zur Aufnahme und Aufzeichnung derselben Bildszenen aus unterschiedlichen Blickwinkeln eine gesonderte Fernsehkamera zugeordnet ist, wobei während eines Aufzeichnungsvorgangs Zeitmarken über die Bedieneinrichtung (9) zur Kennzeichnung des Beginns einer bestimmten Bildszene gesetzt werden,
daß vorbereitend für eine Wiedergabe der aufgezeichneten Videosignale die Laufwerke anhand der gesetzten Zeitmarken parallel auf den Beginn der bestimmten Bildszene zurückgefahren werden und
daß bei einem Start des Wiedergabebetriebs die Bedieneinrichtung (9) mindestens einem der Laufwerke der Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte (10, 11, 12) zugeordnet wird und die Steuerung der Betriebsfunktionen der Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte (10, 11, 12) übernimmt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuordnung der Bedieneinrichtung (9) über eine Zusatzeinrichtung (21, 16, 17, 13, 14, 15) erfolgt, welche die Anwahl eines oder mehrerer der Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte (10, 11, 12) ermöglicht.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Aufzeichnung der Videosignale durch die einzelnen Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte (10, 11, 12) die Zeitinformation eines Zeitcode-Generators (22) aufgezeichnet wird und daß bei einem Zurückfahren der Laufwerke der Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräten (10, 11, 12) die wiedergegebene Zeitinformation eines der Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte (10, 11, 12) den Zeitpunkt zum Start der Zeitlupen-Wiedergabe bestimmt.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der Zuordnung der Bedieneinrichtung (9) zu einem bestimmten Aufzeichnungs- und Wiedergabegerät (10, 11, 12) das vom bestimmten Aufzeichnungs- und Wiedergabegerät (10, 11, 12) abgegebene Videosignal auf einen zentralen Monitor aufgeschaltet wird.