DE3909411A1

DE3909411A1 - Tandem-luenette

Info

Publication number: DE3909411A1
Application number: DE19893909411
Authority: DE
Inventors: Hans-Werner Will; Rainer Dipl Ing Schaefer
Original assignee: Heyligenstaedt & Co KG GmbH
Current assignee: Heyligenstaedt & Co KG GmbH
Priority date: 1989-03-22
Filing date: 1989-03-22
Publication date: 1990-09-27

Description

Die Erfindung betrifft eine Tandem-Lünette für Schwer drehmaschinen und Rundschleifmaschinen welche zur hydrostatischen Abstützung des Werkstückes in Abstand nebeneinander zwei Trageinrichtungen aufweist.

Tandem-Lünetten der vorstehenden Art sind zum wechsel weisen Abstützen bei der Bearbeitung langer, zylindri scher Teile in der Praxis gebräuchlich. Sie ermöglichen es, ein Werkstück von der Lünette unbehindert zu bear beiten, indem das Werkstück jeweils in dem Bereich ab gestützt wird, in dem gerade keine Bearbeitung statt findet. Für kleinere und mittlere Werkstücke bis etwa 400 mm Durchmesser werden vorzugsweise selbstzentrie rende Lünetten mit zwei Schwingarmen und einem Zentral stößel eingesetzt. Bei größeren Werkstücken sind solche Lünetten jedoch nicht stabil genug.

Tandem-Lünetten mit motorisch verstellbaren Stützpinolen oder Rollenböcke mit quer verstellbaren Schiebern haben keine ausreichende Genauigkeit, weil gleichzeitig mit der Verstellung auf Sollmaß die erforderliche Vorspan nung aufgebracht werden muß. Hierdurch entstehen insbe sondere bei unsymmetrischem Aufbau der Lünetten - wie er zum Vorbeifahren des Supportes meistens erforderlich ist - unterschiedliche Verlagerungen bezogen auf die Dreh mitte.

Aufgrund dieser Gegebenheiten hat man bei großen Werk stücken bislang auf Tandem-Lünetten verzichtet und in solchen Fällen die Werkstücke auf einer speziell angepaß ten Tragschale abgestützt. Ein Bearbeiten dieses Be reiches war dann erst möglich, wenn das Werkstück in den übrigen Bereichen bearbeitet war, so daß man es dort mittels einer Lünette abstützen konnte.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tandem- Lünette der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie auch schwere Werkstücke mit hoher Genauigkeit ab zustützen vermag, jedoch leicht unterschiedlichen Werk stückdurchmessern angepaßt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Trageinrichtungen jeweils einen symmetrisch ausge bildeten Tragbalken aufweisen, welcher unabhängig von der hydrostatischen Druckbeaufschlagung und unabhängig vom anderen Tragbalken mittig auf einer Verstelleinrich tung eines Grundkörpers geringfügig höhenverfahrbar abge stützt ist.

Durch diese erfindungsgemäße Trennung der Höhenverfahr barkeit und der hydrostatischen Druckbeaufschlagung kann man den Tragbalken mit den Tragschalen im unbelasteten Zustand verstellen. Erst wenn der richtige Abstand zum Werkstück vorhanden ist, erfolgt die hydrostatische Druckbeaufschlagung. Da die Verstellung nach einer Bear beitung nur die geringe, durch die Bearbeitung eingetre tene Durchmesserverringerung ausgleichen muß, kann sie sehr steif ausgeführt werden. Durch die mittige Abstüt zung der Tragschale kommt es zu keinen Verformungen, welche die korrekte Mittellage des Werkstückes beein flussen könnten.

Wenn Werkstücke mit sehr unterschiedlichem Durchmesser abgestützt werden müssen, dann ist eine Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft, gemäß der die Tragbalken aus wechselbar auf dem Grundkörper angeordnet sind.

Kleineren Durchmesserunterschieden kann man sich dadurch leicht anpassen, daß gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung der Tragbalken mindestens zwei das Werk stück abstützende, auf ihm auswechselbar angeordnete Tragschalen aufweist.

Besonders einfach, dennoch aber sehr steif und genau ist die Verstelleinrichtung ausgebildet, wenn sie zwei aus einanderfahrbare, mit ihren Spitzen einander zugewandte Keile aufweist, auf denen der Tragbalken mit entspre chenden Schrägflächen sitzt.

Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. In ihr zeigen die

Fig. 1 eine Seitenansicht einer auf einem Bett einer Drehmaschine angeordneten, erfindungsgemäß gestalteten Tandem-Lünette,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Tandem-Lünette mit einem Teilbereich eines Bettes einer Dreh maschine und eines Werkstückes.

In Fig. 1 ist ein Bett 1 einer Drehmaschine gezeigt, auf dem ein Grundkörper 2 angeordnet ist, der auf einer gestrichelt angedeuteten Verstelleinrichtung 3 einen symmetrisch ausgebildeten Tragbalken 4 haltert. Der Trag balken 4 hat drei Tragschalen 5, 6, 7, auf denen ein Werkstück 8 aufliegt. Die Tragschalen 5, 6, 7 sind aus tauschbar auf dem Tragbalken 4 angeordnet und zur hydro statischen Abstützung des Werkstückes 8 ausgebildet.

Die Verstelleinrichtung 3 besteht bei diesem Ausführungs beispiel aus zwei mit ihrer Spitze aufeinandergerich teten Keilen 9, 10, deren gegenseitiger Abstand verän derbar ist, beispielsweise durch eine nicht gezeigte Gewindespindel, welche im Bereich der beiden Keile 9, 10 Gewinde unterschiedlichen Drehsinnes hat. Der Tragbalken 4 liegt mit Schrägflächen 11, 12 auf diesen Keilen 9, 10 auf. Nähern sich die Keile 9, 10 einander, so wird der Tragbalken 4 angehoben, entfernen sie sich, so wird der Tragbalken 4 abgesenkt.

Die Fig. 2 zeigt, daß die Tandem-Lünette insgesamt zwei in Abstand nebeneinander angeordnete Trageinrichtungen 13, 14 aufweist, welche beide gleich und genau wie in Fig. 1 zu sehen aufgebaut sind. Wenn das Werkstück 8 im Bereich der Trageinrichtung 14 bearbeitet wird, dann übernimmt die Trageinrichtung 13 die Abstützung des Werk stückes 8. Ist das Werkstück 8 im Bereich der Tragein richtung 14 bearbeitet, dann fährt man die Trageinrich tung 14 durch Zusammenfahren der Keile 9, 10 durch die numerische Steuerung der Werkzeugmaschine ausreichend nahe an die neue Werkstückkontur heran und beaufschlagt sie anschließend mit Druck, so daß die Trageinrichtung 14 das Werkstück 8 hydrostatisch lagern kann. Danach baut man den hydrostatischen Druck der Trageinrichtung 13 ab, fährt diese mechanisch zurück in eine frei wähl bare Ausgangsstellung und bearbeitet das Werkstück dann im Bereich der Trageinrichtung 13.

Auflistung der verwendeten Bezugszeichen

1 Bett
2 Grundkörper
3 Verstelleinrichtung
4 Tragbalken
5 Tragschale
6 Tragschale
7 Tragschale
8 Werkstück
9 Keil
10 Keil
11 Schrägfläche
12 Schrägfläche
13 Trageinrichtung
14 Trageinrichtung

Claims

1. Tandem-Lünette für Schwerdrehmaschinen und Rund schleifmaschinen, welche zur hydrostatischen Abstützung des Werkstückes in Abstand nebeneinander zwei Tragein richtungen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Trageinrichtungen (13, 14) jeweils einen symmetrisch aus gebildeten Tragbalken (4) aufweisen, welcher unabhängig von der hydrostatischen Druckbeaufschlagung und unab hängig vom anderen Tragbalken (4) mittig auf einer Ver stelleinrichtung (3) eines Grundkörpers (2) geringfügig höhenverfahrbar abgestützt ist.

2. Tandem-Lünette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net daß die Tragbalken (4) auswechselbar auf dem Grund körper (2) angeordnet sind.

3. Tandem-Lünette nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbalken (4) mindestens zwei, das Werkstück (8) abstützende, auf ihm auswechselbar an geordnete Tragschalen (5, 6, 7) aufweist.

4. Tandem-Lünette nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellein richtung (3) zwei auseinanderfahrbare, mit ihren Spitzen einander zugewandte Keile (9, 10) aufweist, auf denen der Tragbalken (4) mit entsprechenden Schrägflächen (11, 12) sitzt.